Lällekönig hat geschrieben: 25.03.2022, 16:37
händsche hat geschrieben: 25.03.2022, 14:32
Gut geschrieben!
Merci
händsche hat geschrieben: 25.03.2022, 14:32
Meine zwei Cents dazu:
Das war eine Entscheidung der Organisatoren des FFF Ablegers von Hanover. Diese Haltung wird auch innerhalb der Bewegung kontrovers diskutiert. Aber man hat jetzt natürlich wieder etwas gefunden, um sich nicht mit dem Themen, die damit einhergehen zu befassen.
Dass sich viele solcher praktischen Ausflüchte bedienen, um sich nicht weiter mit der zu Grunde liegenden Frage beschäftigen müssen, ist leider so. Ich hoffe, dass ich nicht den Eindruck erweckt habe, dass ich diese Ausflüchte rechtfertigen will.
Ich selbst habe keine Mühe damit, mit jemandem für die gleiche Sache einzustehen, auch wenn ich nicht zu 100% seine Ansichten teile. Aber ich scheue mich dann auch nicht davor, zu sagen wenn diese Person am Thema vorbeischiesst, respektive welche ihrer Ansichten ich nicht teile.
Käppelijoch hat darauf hingewiesen, dass er Mühe bekundet, wenn ein Event oder eine Bewegung thematisch und/oder ideologisch überladen wird und dem habe ich zugestimmt. Dies löst nur vermeidbare Abwehrreflexe aus und schadet somit unnötig der eigentlichen Sache.
Dass dies intern angesprochen wird, finde ich gut. Aber meiner Meinung nach bietet dieser konkrete und ähnlich gelagerte Fälle kaum Raum für eine kontroverse Sachdebatte, weil die Sachlage eigentlich klar wäre. Bei den Aktionen von Extinction Rebellion andererseits sehe ich durchaus Dinge, welche man sogar höchst kontrovers diskutieren könnte. Wie weit man denn beispielsweise gehen kann, um die Aufmerksamkeit auf das Problem zu lenken. Denn alle Antworten stünden immer noch im Dienst des eigentlichen Anliegens. Das kann ich von der Frage, ob eine weisse Musikerin Dreadlocks auf der Bühne tragen darf, nicht wirklich behaupten.
Wer sich wo wie und durch was verletzt oder beleidigt fühlt sind Befindlichkeitsdiskussionen. Strukturelle Benachteiligung wäre eine Sachdiskussion, obwohl auch diese stets Gefahr läuft, zu einer Diskussion über empfundene Benachteiligung zu geraten. Um ein Problem wie den globalen Klimawandel sachlich zu lösen, sollte man die Befindlichkeiten hinten anstellen können. Diese basieren zwar auch (nicht nur) auf struktureller Benachteiligung und sind durchaus ernst zu nehmen, aber die Probleme des Klimawandels erfordern schon genug komplexes Denken, dass jede Verzettelung in sachfremde Themen von der eigentlichen Sache ablenkt.
Ich bewundere ja, wie diese Generation aufsteht und dabei eine Beharrlichkeit an den Tag legt. Und ich will, dass sie Gehör findet. Darum verstehe ich meine Kritik konstruktiv und nicht ablehnend. Ich finde Befindlichkeiten wichtig. So wichtig sogar, dass ich der Ansicht bin, sie sollten als eigenständiges Thema betrachtet und mit der gleichen Ernsthaftigkeit diskutiert werden, statt sie in andere Themen einzustreuen.
Sorry händsche. Wahrscheinlich sind deine 2 cents gar nicht an mich gerichtet, sondern als allgemeiner Kommentar zu verstehen gewesen. Aber ich fand die Gedankengänge, welche sie bei mir ausgelöst haben spannend und ich wollte diese dem Forum nicht vorenthalten.