Basler_Monarch hat geschrieben: 31.12.2021, 15:19
Ich gebe zu, Stagnation unter Rahmen war zu sehen (nicht nur anhand der Resultate). Auch ich war mir unsicher, wie weiter und 1.) hatte ich Verständnis zu Degens Aussage, in welcher er mit dem Ende der 1. Saisonhälfte unzufrieden war, 2.) hätte ich es durchaus nachvollziehbar gefunden, wenn die Besitzer einen neuen Impuls im Hinblick auf die kommende Saison 2022/2023 beschlossen hätten.
Auch die Bedenken einiger Kollegen hier im Forum muss ich zugleich als richtig gelten lassen. Durch die Aussage Degens entstand ein Druck, den die Mannschaft durchaus in der Dynamik der 2. Saisonhälfte hätte sich zu Nutzen machen können (Stichwort: Alibi‘s).
Jetzt aber überraschte mich Degen (& Co.) vollends!
Feines Händchen in der Entscheidung und Auslegeordnung (Resultate vorbehalten):
a) Defizit von Rahmen wird durch die Verstärkung im Staff ausgeglichen
b) durch die Vertragsverlängerung, kein Spielraum für Mannschaftsalibies
c) durch die Vertragsverlängerung kann man auch die 2. Saisonhälfte als Konsolidierungsphase anvisieren dennoch mit dem Ziel, möglichst gute Resultate (und Titel?) zu erzielen
d) durch die Kontinuität kann man dann im kommenden Jahr für die neue Saison das ultimative Ziel Meisterschaft als Forderung durch die Klubleitung formulieren; sollte man dann in der Winterpause 2022/23 nicht auf Kurs sein, würde eine vorzeitige Trennung nicht weh tun und man hätte wiederum Zeit mit einem neuen Trainerstaff die Saison 2023/24 neu aufzugleisen. Auch dürfte sich monetär die Verlängerung von Rahmens Vertrag nicht wesentlich vom unterbrochenen Assistenztrainervertrag unterscheiden. Was folglich dem FCB in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu Gute kommen dürfte.
Zusätzlich meine Gedanken zum Trainerstaff:
Michael Silberbauer war kaum wahrnehmbar, denke da wird Smiljanic anders drauf sein (ich durfte ihn in früheren Zeiten mal kennenlernen / Classic Porsche Treffen); Boris S. ist keiner, der auf seinem Mund sitzen bleibt. Bei ihm, ob GC‘ler oder nicht, steht der absolute Leistungsgedanke immer im Vordergrund und er kann recht unangenehm werden, wenn man nicht spurt. Zugleich besitzt er mehr Erfahrung als Silberbauer, sollte mal Rahmen nicht können (oder dürfen). Vergessen wir dabei nicht: die Abwehr kann durchaus verbessert werden, da wird Smiljanic sicher seinen Part leisten.
Bei Guillermo Abascal ist es so, ein „Videoanalyst“ wurde gewünscht und gefordert, diesen bekam man nun. Und zwar nicht nur in Form eines Digitalnomaden, der im Kämmerli Bildsequenzen studiert, sondern einer, der unter Unai Emery Etxegoien (als Weltklasse-Trainer) bereits auf Erfolgswellen ritt, selber (zwar nicht so erfolgreich) Cheftrainer war und somit die Sprache gegenüber den Spielern beherrscht und durchaus diese Spezialtrainer-Arbeit selbständig anstelle von Rahmen machen dürfte. Zudem: jung an Jahren, Freude an Neuem, tolle Ergänzung.
Bei allen im Trainerstaff gibt es zusätzliche positive Kriterien:
- Rahmen, anerkannte Persönlichkeit in der Region mit älterer FCB-Vergangenheit
- Smiljanic, Fussball und Erfolgsverrückter Typ, mit jüngerer FCB-Vergangenheit
- Abascal, jung und dynamisch, verbindet sein analytisches Wissen aus der Moderne mit dem restlichen Staff.
Bei beiden letztgenannten muss zwingend gesagt werden: kennen viele Sprachen, werden zu neuen Bezugspersonen in der Mannschaft (Boris für die Slawische-Franktion, Guillermo für die Latino-Fraktion).
Toller Tag, tolle Entscheidung vor dem Jahreswechsel. Das Trainingslager kann kommen.