Corona Virus
Re: Corona Virus
Ein Insider-Bericht (der Autor, Tom Gsteiger) ist Jazzmusiker und wird von der im Text angegriffenen Stiftung Levendo (TagesWoche, Bajour, Bird‘s Eye) unterstützt, derweil die vom Staat subventionierten Subventionierer gegen die verfügten Massnahmen mit Gefährder-Rhetorik und -Renitenz angehen.) Mittendrin: Beatrice Oeri, aus der zwölftreichsten Familie der Schweiz):
https://www.bazonline.ch/corona-verirru ... 6628243173 (BaZ-Abo!)
1G. Jetzt.
https://www.bazonline.ch/corona-verirru ... 6628243173 (BaZ-Abo!)
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„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."
Tief im Herzen wartet jeder auf das Ende der Welt. (Haruki Murakami)
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Re: Corona Virus
Feanor hat geschrieben: 01.12.2021, 22:23BSL>ZRH hat geschrieben: 01.12.2021, 19:40Flordia, dass aktuell die tiefsten Fallzahlen der USA aufweist mit fast keinen Massnahmen, während fast des ganzen Jahres 2021? Ja, wirklich schlecht gelaufen dort, würde gerne tauschen.Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 30.11.2021, 19:55
250 Leute auf der Intensivstation, das betrifft nun auch den krebskranken 20 Jährigen. Oder den 40 Jährigen Familienvater mit Herzinfarkt.
Aber geh doch nach Florida. Die Republikaner scheren sich einen Dreck um Menschen solange die eigene Tasche stimmt. Scheint also bestens zu passen für dich.
https://news.yahoo.com/florida-now-has- ... 13615.html
Fallzahlen tief halten ist ein Pyrrhussieg. Zwar hilt es gegen akute Überlastung, aber zieht die Pandemie nur noch mehr in die Länge. Die Zerocovid Strategie der Vergangenheit kommt nun heftig wie ein Boomerang zurück. Hätte man schon früher in der Pandemie höhere Fallzahlen akzeptiert, dann hätte man nun eine gössere Gruppe im 2G Status. Aber die Schwäche der Politiker sorgt dafür, dass Corona zum Schrecken ohne Ende wird. Harte Entscheidungen treffen können die Weicheier nicht, dafür fehlt ihnen der Mut. Wie viel noch auf dem Altar von Corona geopfert wird und wie lange die Generation u25 noch unter den Bus geworfen werden wird vermag ich nicht zu erahnen. Aber ich bin gespannt, wie man in 10 Jahren von der Pandemie sprechen wird.
Florida steht an 8er Stelle sämtlicher US-Staaten bezüglich Tote pro 100`000 Einwohner. Ganz toll. Vor 2 Monaten noch war Florida das grösste Sorgenkind.
Genauso wie bei Schweden ist es sowieso müssig, sich Momentanaufnahmen anzuschauen. Wir werden in 1-2 Jahren wohl sehen, wer "recht" hat. Das auf eine zukünftige Pandemie zu extrapolieren ist natürlich Schwachsinn, wie Lällekönig schon treffend beschrieben hat.
Aber dir sind ja Tote sowieso scheissegal. Zumindest markierst du hier den harten Max. Wahrscheinlich solange, bis du oder deine nächsten selber davon betroffen sind. Mal schauen, wem du dann Schuld an der Misere gibst. Nicht, dass ich dir das wünsche.
Das mit den 1 bis 2 Jahren stimme ich zum. Florida hat/hatte vor 1-2 Monate die meisten Toten, nun holen aber die anderen Staaten gut auf. Auch hier erfolgt die Abrechnung nachdem die Pandemie vorbei ist.
Ich markiere nicht den harten Max. Ganz ehrlich, als Entscheidungsträger würde ich vermutlich auch einknicken und ich hätte nicht den Mut den die Schweden hatten. Aber genau deswegen habe ich vor den Personen die standhaft bleiben den grössten Respekt und ich wäre ungeeignet als Politiker, aber ich habe in dieser Hinsicht auch keinerlei Ambitionen.
Mit dem Tod können generell immer weniger Menschen umgehen, nicht nur in Corona Zeiten. Vor lauter Todesangst vergisst man gerade das Leben. Wenn jemand den ich kenn an C19, oder auch an einer anderen Krankheit, stirbt, dann ist das Schicksal und es gibt idR keinen Schuldigen. Bei Impfgegnern wäre es allenfalls das eigene Unvermögen und bei stark übergewichtigen das eigene Verhalten (meistens).
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Re: Corona Virus
Verzeih mir, dass ich das nicht numerisch abhandeln mag.BSL>ZRH hat geschrieben: 01.12.2021, 21:13 Gibt einige Unterschiede
1) Schweden hatte von Anfang an das Ziel Herdenimmunität, nie die Illusion des Zero Covid. 100 Punke dafür.
2) Fallzahlen waren immer relativ unwichtig. Gesundheitssystem wurde bis zum Maximum belastet und auch etwas darüber hinaus. Dafür ist es nun vorbei (End mit Schrecken). In der Schweiz war das Gesundheitssystem selten am Anschlag, nur kurz während letztem Winter und nun aktuell, dafür hat man den Schrecken ohne Ende....
3) Immer die maximale Öffnung die möglich war, nie abwarten wie sich die Fallzahlen entwickeln. Sorgte dafür, dass sich mehr ansteckten und sich die Fallzahlen besser verteilten.
4) Gewichtung der Interessen der jüngeren Generation stark mit einbezogen, kein Homeschooling usw. Wirkt sich sehr positiv auf den sozialen Frieden aus.
5) Wirtschaftliche Schäden kleingehalten, mehr Rücksicht auf die Gastro genommen.
6) Starke Gewichtung der Eigenveratwortung, geringe Spaltung der Gesellschaft.
Die Schwedische Coronastrategie wird retrospektiv sehr gut wegkommen, und die Regierung Schwedens verdient grössten Respekt standhaft geblieben zu sein und ihr "Ding" durchgezogen zu habe. Für die nächste Pandemie könnte man viel von Schweden lernen.
CH und SWE verfolgen beide das gleiche Ziel: Erreichen des endemischen Zustandes, ohne auf dem Weg das Gesundheitswesen zu überlasten.
Der grosse Unterschied liegt darin, dass SWE mehr Risiko in Kauf nahm. In der Folge hatte man das Gesundheitswesen stärker (über)belastet und mehr Tote zu verzeichnen. Je nachdem, wieviel Wert du einem Leben oder dem Gesundheitswesen beimisst, fällt das Urteil anders aus. Aus meiner Sicht war die Schweiz bisher besser.
Ob man dem Ziel näher ist, lässt sich noch nicht beurteilen, da das Infektionsgeschehen in Wellen verläuft. Die aktuellen Verschärfungen von SWE (vor Omikron beschlossen) legen jedenfalls nahe, dass sie noch nicht am Ziel sind.
Zero-Covid war niemals die CH Strategie. Die Schweiz fing ähnlich wie Schweden vor allem mit Empfehlungen an, statt mit Verboten (zB Ausgangssperren). Setzte auf Eigenverantwortung und Solidarität, statt Verbote und Egoismus. Hatte neben relativ lockeren Massnahmen auch relativ viel Öffnung (wenn man uns zB mit den direkten Nachbarn vergleicht). Mag mich auch gut an die besorgten und kritischen Stimmen aus DE erinnern, als diese über die Freiheiten (zB Gastronomie) in der Schweiz berichteten. Auch Kinder wurden viel länger in den Schulen gelassen. Magst dich bestimmt noch an die Kritik erinnern, welche Koch durch seine Begründung dafür geerntet hat.
Tegnell hat aber früh und klar das Endziel kommuniziert: Der endemische Zustand bei Herdenimmunität. Die Schweiz kommunizierte häppchenweise, aber nicht das Ziel, sondern nur worauf zu achten sei. Zuerst: Wir müssen uns schützen. Dann: Wir müssen die Vulnerablen schützen. Aktuell: Wir müssen das Gesundheitssystem schützen. Die Kommunikation hat SWE aus meiner Sicht deutlich besser gemacht als die CH.
Aber schauen wir uns mal das Verhalten der Schweden an. Diese haben die Empfehlungen sehr gut angenommen und umgesetzt, konnten sich gut mässigen und einschränken. Hier hielten viele die Empfehlungen eher für Gebote und nicht wenige reizten den jeweils gegebenen Rahmen maximal aus. Erst danach fing es hier mit Verboten an. Aber die Lust sich zu mässigen und Empfehlungen, Geboten und Verboten zu folgen geht vielen immer noch ab. Dein Ruf nach weniger Massnahmen ist nur ein Beispiel von vielen. SWE startete mit einer höheren Impfquote, wurde aber bald von der CH überholt. Seit August ist die SWE Quote deutlich über der CH Quote und hat immer noch eine steiler steigende Tendenz als die bei uns.
Die Schweiz bot viel Freiheiten und Eigenverantwortung an. Dies wurde aber nicht immer gut angenommen. Bestes Beispiel: sobald die Kantone viel Freiheit und Verantwortung tragen, rufen sie nach dem Bund. Und wenn der Bund das Szepter führt, ruft man nach Freiheit und Eigenverantwortung.
Woran mag das liegen?
Ich verorte dies vor allem in einem viel grösseren Vertrauen in den Staat. Man ist sich gewiss, dass der Staat einem nicht unterdrücken will, sondern fürsorglich handelt. Der gut ausgebaute Sozialstaat sehe ich beispielsweise als wichtigen Stützpfeiler dieses Vertrauens. In dem geeinten Vertrauen, liegt auch der Kern des sozialen Friedens. Denn wenn du die Linie, an der uns Spaltung droht genauer betrachtest, verläuft sie nicht entlang eines Links-Rechts, Stadt-Land, Deutschschweiz-Romands oder Alt-Jung-Grabens, sondern trenn Misstrauen und Vertrauen in den Staat.
Der andere Punkt ist, dass die Schweden auch bereit sind, viel mehr Tote in Kauf zu nehmen und dies nicht als Versagen des Staates bewerten und Vertrauen verlieren.
BTW
Fälle um jeden Preis zu verhindern wäre falsch. Falsch ist auch, davon auszugehen, dass das Verhältnis von Fallzahlen zu folgenden Hospilatisationen unverändert bleibt. Aber wenn man diese Veränderung berücksichtigt, sind Fallzahlen ein guter Indikator für zu erwartende Hospitalisationen. Fallzahlen sind also bloss wichtig, wenn man weitsichtiger unterwegs sein will. Wenn du gelegentliche Überlastungen in Kauf nimmst, kannst dann kannst du dich an den Hospitalisationen orientieren. Selbstverständlich kannst noch kurzichtiger unterwegs sein und dich an der Übersterblichkeit orientieren oder es gleich bleiben lassen.

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Re: Corona Virus
Das homeschooling wurde bei uns auch nur kurzzeitig durchgeführt, weil man am Anfang nicht wusste, was das für ein Virus ist.BSL>ZRH hat geschrieben: 01.12.2021, 21:13 4) Gewichtung der Interessen der jüngeren Generation stark mit einbezogen, kein Homeschooling usw. Wirkt sich sehr positiv auf den sozialen Frieden aus.
Mittlerweile wurden die Schulen NIE geschlossen. Dies hat das BAG auch schon beantwortet, hat nichts mit der epidemologischen Lage zu tun sondern sind soziale Berücksichtungen!
Ich versuche es mal so:SubComandante hat geschrieben: 01.12.2021, 17:082G != 3G. Sie haben nicht mit der Strategie, sondern trotz der Strategie hohe Infektionszahlen. Ohne solche Strategien hätte man noch ganz andere Zahlen. Deutschland, Schweiz und Österreich haben eine tiefe Impfquote. Das ist das Grundübel. Und mit 2G kann man die längeren Indoor-Kontakte von Ungeimpften doch erheblich reduzieren. Darum bringt es was. Und es ist mit Sicherheit nicht "sehr schlecht".boroboro hat geschrieben: 01.12.2021, 17:00 Wenn 2G/3G wirklich eine Eindämmungsstrategie ist (und keine symbolische Massnahme um das Impfen zu pushen) dann eine sehr schlechte. Sowohl Österreich als auch Deutschland haben mit der Strategie 2G/3G/+ die höchsten Infektionszahlen seit dem Beginn der Pandemie erreicht.
Man muss da auch nicht gross herumreden. Die nächste Stufe nach 2G wird ungemütlich. Darum pro striktes 2G in der Schweiz. Strikt im Sinne von: Lebensmittel und Apotheke erlaubt. Punkt.
Aber ja, man kann es halt noch weitere 100male wiederholen. Geht schon ok.
Wer kontrolliert den ob wirklich alle 2G haben? An Events oder Veranstaltungen mit Tickets ist das noch vergleichbar einfach durchführbar, da du sowieso eine Ticketkontrolle hast. Aber denkst du wirklich, dass du bei Familienfester (die so oder so stattfinden auch bei 2g) oder Restaurants konsequent kontrolliert wird? Never ever.
Der Druck muss von den Arbeitgebern her kommen.
Der einzige Punkt bei dem ich dir Übereinstimme. Der Druck muss von den Arbeitgebern her kommen.Goldust hat geschrieben: 01.12.2021, 16:52dann eben 2G+ - also 2G mit Schnelltest. Trotzdem ist die Impfung ein must. ohne eine hohe impfquote haben wir keine chance. und die erreichen wir nur, wenn wir die (freiwillig!) ungeimpften personen knallhart aus dem öffentlichen leben ausschliessen. kein auswärts essen, keine vergnügungen (hallebad, bowling, theater, kino, beiz), kein non-essenzielles shopping, keine öffentlichen verkehrsmittel, testpflicht für die arbeitsstelle (für ungeimpfte kostenpflichtig), ende im gelände. ich habe die schnauze jetzt langsam voll. ich wäre bereit, trotz impfung und baldigen booster alle 2 tage einen schnelltest zu machen (dann natürlich kostenlos oder gegen ein dem einkommen angepasstes, geringes endgeld).
#Erfolg isch nit alles im Läbe
#bi Sunneshiin und Räge
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Re: Corona Virus
Lällekönig hat geschrieben: 02.12.2021, 00:45Verzeih mir, dass ich das nicht numerisch abhandeln mag.BSL>ZRH hat geschrieben: 01.12.2021, 21:13 Gibt einige Unterschiede
1) Schweden hatte von Anfang an das Ziel Herdenimmunität, nie die Illusion des Zero Covid. 100 Punke dafür.
2) Fallzahlen waren immer relativ unwichtig. Gesundheitssystem wurde bis zum Maximum belastet und auch etwas darüber hinaus. Dafür ist es nun vorbei (End mit Schrecken). In der Schweiz war das Gesundheitssystem selten am Anschlag, nur kurz während letztem Winter und nun aktuell, dafür hat man den Schrecken ohne Ende....
3) Immer die maximale Öffnung die möglich war, nie abwarten wie sich die Fallzahlen entwickeln. Sorgte dafür, dass sich mehr ansteckten und sich die Fallzahlen besser verteilten.
4) Gewichtung der Interessen der jüngeren Generation stark mit einbezogen, kein Homeschooling usw. Wirkt sich sehr positiv auf den sozialen Frieden aus.
5) Wirtschaftliche Schäden kleingehalten, mehr Rücksicht auf die Gastro genommen.
6) Starke Gewichtung der Eigenveratwortung, geringe Spaltung der Gesellschaft.
Die Schwedische Coronastrategie wird retrospektiv sehr gut wegkommen, und die Regierung Schwedens verdient grössten Respekt standhaft geblieben zu sein und ihr "Ding" durchgezogen zu habe. Für die nächste Pandemie könnte man viel von Schweden lernen.
CH und SWE verfolgen beide das gleiche Ziel: Erreichen des endemischen Zustandes, ohne auf dem Weg das Gesundheitswesen zu überlasten.
Der grosse Unterschied liegt darin, dass SWE mehr Risiko in Kauf nahm. In der Folge hatte man das Gesundheitswesen stärker (über)belastet und mehr Tote zu verzeichnen. Je nachdem, wieviel Wert du einem Leben oder dem Gesundheitswesen beimisst, fällt das Urteil anders aus. Aus meiner Sicht war die Schweiz bisher besser.
Ob man dem Ziel näher ist, lässt sich noch nicht beurteilen, da das Infektionsgeschehen in Wellen verläuft. Die aktuellen Verschärfungen von SWE (vor Omikron beschlossen) legen jedenfalls nahe, dass sie noch nicht am Ziel sind.
Zero-Covid war niemals die CH Strategie. Die Schweiz fing ähnlich wie Schweden vor allem mit Empfehlungen an, statt mit Verboten (zB Ausgangssperren). Setzte auf Eigenverantwortung und Solidarität, statt Verbote und Egoismus. Hatte neben relativ lockeren Massnahmen auch relativ viel Öffnung (wenn man uns zB mit den direkten Nachbarn vergleicht). Mag mich auch gut an die besorgten und kritischen Stimmen aus DE erinnern, als diese über die Freiheiten (zB Gastronomie) in der Schweiz berichteten. Auch Kinder wurden viel länger in den Schulen gelassen. Magst dich bestimmt noch an die Kritik erinnern, welche Koch durch seine Begründung dafür geerntet hat.
Tegnell hat aber früh und klar das Endziel kommuniziert: Der endemische Zustand bei Herdenimmunität. Die Schweiz kommunizierte häppchenweise, aber nicht das Ziel, sondern nur worauf zu achten sei. Zuerst: Wir müssen uns schützen. Dann: Wir müssen die Vulnerablen schützen. Aktuell: Wir müssen das Gesundheitssystem schützen. Die Kommunikation hat SWE aus meiner Sicht deutlich besser gemacht als die CH.
Aber schauen wir uns mal das Verhalten der Schweden an. Diese haben die Empfehlungen sehr gut angenommen und umgesetzt, konnten sich gut mässigen und einschränken. Hier hielten viele die Empfehlungen eher für Gebote und nicht wenige reizten den jeweils gegebenen Rahmen maximal aus. Erst danach fing es hier mit Verboten an. Aber die Lust sich zu mässigen und Empfehlungen, Geboten und Verboten zu folgen geht vielen immer noch ab. Dein Ruf nach weniger Massnahmen ist nur ein Beispiel von vielen. SWE startete mit einer höheren Impfquote, wurde aber bald von der CH überholt. Seit August ist die SWE Quote deutlich über der CH Quote und hat immer noch eine steiler steigende Tendenz als die bei uns.
Die Schweiz bot viel Freiheiten und Eigenverantwortung an. Dies wurde aber nicht immer gut angenommen. Bestes Beispiel: sobald die Kantone viel Freiheit und Verantwortung tragen, rufen sie nach dem Bund. Und wenn der Bund das Szepter führt, ruft man nach Freiheit und Eigenverantwortung.
Woran mag das liegen?
Ich verorte dies vor allem in einem viel grösseren Vertrauen in den Staat. Man ist sich gewiss, dass der Staat einem nicht unterdrücken will, sondern fürsorglich handelt. Der gut ausgebaute Sozialstaat sehe ich beispielsweise als wichtigen Stützpfeiler dieses Vertrauens. In dem geeinten Vertrauen, liegt auch der Kern des sozialen Friedens. Denn wenn du die Linie, an der uns Spaltung droht genauer betrachtest, verläuft sie nicht entlang eines Links-Rechts, Stadt-Land, Deutschschweiz-Romands oder Alt-Jung-Grabens, sondern trenn Misstrauen und Vertrauen in den Staat.
Der andere Punkt ist, dass die Schweden auch bereit sind, viel mehr Tote in Kauf zu nehmen und dies nicht als Versagen des Staates bewerten und Vertrauen verlieren.
BTW
Fälle um jeden Preis zu verhindern wäre falsch. Falsch ist auch, davon auszugehen, dass das Verhältnis von Fallzahlen zu folgenden Hospilatisationen unverändert bleibt. Aber wenn man diese Veränderung berücksichtigt, sind Fallzahlen ein guter Indikator für zu erwartende Hospitalisationen. Fallzahlen sind also bloss wichtig, wenn man weitsichtiger unterwegs sein will. Wenn du gelegentliche Überlastungen in Kauf nimmst, kannst dann kannst du dich an den Hospitalisationen orientieren. Selbstverständlich kannst noch kurzichtiger unterwegs sein und dich an der Übersterblichkeit orientieren oder es gleich bleiben lassen.
Ich MUSS das jetzt mal schreiben:
Ich bewundere Deine Geduld, Deine Erklärungen, Deine Beiträge generell. Wenn ich könnte würde ich Dich adoptieren...
Schade nur dass es die renitenten Mitmenschen weder beeindruckt noch zum Nachdenken bringt. Perlen vor die Säue heisst glaub ich das Sprichwort.
PS: das mit dem fehlenden Staatsvertrauen kann ich so unterschreiben. Unsere Jungs und Mädels in Bern haben da aber auch tüchtig mitgeholfen, durch Ungeschick oder durch Agitation oder aus Angst vor den (persönlichen) Konsequenzen.
Paradebeispiel so auf die Schnelle: Unternehmenssteuerreform, wo m.M.n. wissentlich mit falschen Zahlen die Zustimmung erschwindelt wurde, aktuell zeichnet sich (fehlende Transparenz oder Vorsatz?) beim Kampfflieger ab, das nicht alles kommuniziert wird.
So schafft man kein Vertrauen in die politische Entscheidungsfindung.
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Re: Corona Virus
Feanor hat geschrieben: 01.12.2021, 22:23BSL>ZRH hat geschrieben: 01.12.2021, 19:40Flordia, dass aktuell die tiefsten Fallzahlen der USA aufweist mit fast keinen Massnahmen, während fast des ganzen Jahres 2021? Ja, wirklich schlecht gelaufen dort, würde gerne tauschen.Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 30.11.2021, 19:55
250 Leute auf der Intensivstation, das betrifft nun auch den krebskranken 20 Jährigen. Oder den 40 Jährigen Familienvater mit Herzinfarkt.
Aber geh doch nach Florida. Die Republikaner scheren sich einen Dreck um Menschen solange die eigene Tasche stimmt. Scheint also bestens zu passen für dich.
https://news.yahoo.com/florida-now-has- ... 13615.html
Fallzahlen tief halten ist ein Pyrrhussieg. Zwar hilt es gegen akute Überlastung, aber zieht die Pandemie nur noch mehr in die Länge. Die Zerocovid Strategie der Vergangenheit kommt nun heftig wie ein Boomerang zurück. Hätte man schon früher in der Pandemie höhere Fallzahlen akzeptiert, dann hätte man nun eine gössere Gruppe im 2G Status. Aber die Schwäche der Politiker sorgt dafür, dass Corona zum Schrecken ohne Ende wird. Harte Entscheidungen treffen können die Weicheier nicht, dafür fehlt ihnen der Mut. Wie viel noch auf dem Altar von Corona geopfert wird und wie lange die Generation u25 noch unter den Bus geworfen werden wird vermag ich nicht zu erahnen. Aber ich bin gespannt, wie man in 10 Jahren von der Pandemie sprechen wird.
Florida steht an 8er Stelle sämtlicher US-Staaten bezüglich Tote pro 100`000 Einwohner. Ganz toll. Vor 2 Monaten noch war Florida das grösste Sorgenkind.
Genauso wie bei Schweden ist es sowieso müssig, sich Momentanaufnahmen anzuschauen. Wir werden in 1-2 Jahren wohl sehen, wer "recht" hat. Das auf eine zukünftige Pandemie zu extrapolieren ist natürlich Schwachsinn, wie Lällekönig schon treffend beschrieben hat.
Aber dir sind ja Tote sowieso scheissegal. Zumindest markierst du hier den harten Max. Wahrscheinlich solange, bis du oder deine nächsten selber davon betroffen sind. Mal schauen, wem du dann Schuld an der Misere gibst. Nicht, dass ich dir das wünsche.
Ach, da bringt BSL>ZRH tatsächlich wieder mal ein paar klassische Schwurbler Mythen hervor.
Florida. Wie Feanor schon richtig gestellt hat, steht der Bundesstaat seeeeeeehr schlecht da. Wenn man bedenkt dass viele Bundesstaaten vor allem in der allerersten Welle viele Todesopfer zu beklagen hatten und danach dank richtigen Schutzmassnahmen und Impfung kaum mehr, steht Florida im Vergleich seit Januar 2021 (also seit es die Impfung gibt) noch viel schlechter da. Ich glaube zusammen mit Texas und ein paar anderen republikanischen Staaten führen sie die Rangliste seit Januar 2021 deutlich an.
Aber klar, wenn man sich wie die Republikaner und BSL>ZRH einen Dreck um ein Menschenleben schert, kann man bei vielen Todesopfern schon von Erfolg reden.
Dann Schweden. Natürlich Schweden. Die mehr Tote zu beklagen hatten. Von der Bevölkerungsdichte und von den Landesgrenzen her überhaupt nicht vergleichbar ist mit der Schweiz. Und die sowieso in etwa ähnlich strenge Massnahmen wie wir hatten. Das Zertifikat haben sie auch. Die Impfquote ist auch höher wie bei uns. Erstaunlich wie man da behaupten kann, Schweden hätte irgendwas besser gemacht als wir. Da muss man schon ziemlich in der faktenlosen Bubble zu Hause sein, um sowas zu behaupten.
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Re: Corona Virus
Koch befasste sich mit der Alpha-Variante. Das man die Schulen bei der zweiten Welle nicht schloss war richtig.Lällekönig hat geschrieben:Verzeih mir, dass ich das nicht numerisch abhandeln mag.BSL>ZRH hat geschrieben: 01.12.2021, 21:13 Gibt einige Unterschiede
1) Schweden hatte von Anfang an das Ziel Herdenimmunität, nie die Illusion des Zero Covid. 100 Punke dafür.
2) Fallzahlen waren immer relativ unwichtig. Gesundheitssystem wurde bis zum Maximum belastet und auch etwas darüber hinaus. Dafür ist es nun vorbei (End mit Schrecken). In der Schweiz war das Gesundheitssystem selten am Anschlag, nur kurz während letztem Winter und nun aktuell, dafür hat man den Schrecken ohne Ende....
3) Immer die maximale Öffnung die möglich war, nie abwarten wie sich die Fallzahlen entwickeln. Sorgte dafür, dass sich mehr ansteckten und sich die Fallzahlen besser verteilten.
4) Gewichtung der Interessen der jüngeren Generation stark mit einbezogen, kein Homeschooling usw. Wirkt sich sehr positiv auf den sozialen Frieden aus.
5) Wirtschaftliche Schäden kleingehalten, mehr Rücksicht auf die Gastro genommen.
6) Starke Gewichtung der Eigenveratwortung, geringe Spaltung der Gesellschaft.
Die Schwedische Coronastrategie wird retrospektiv sehr gut wegkommen, und die Regierung Schwedens verdient grössten Respekt standhaft geblieben zu sein und ihr "Ding" durchgezogen zu habe. Für die nächste Pandemie könnte man viel von Schweden lernen.
CH und SWE verfolgen beide das gleiche Ziel: Erreichen des endemischen Zustandes, ohne auf dem Weg das Gesundheitswesen zu überlasten.
Der grosse Unterschied liegt darin, dass SWE mehr Risiko in Kauf nahm. In der Folge hatte man das Gesundheitswesen stärker (über)belastet und mehr Tote zu verzeichnen. Je nachdem, wieviel Wert du einem Leben oder dem Gesundheitswesen beimisst, fällt das Urteil anders aus. Aus meiner Sicht war die Schweiz bisher besser.
Ob man dem Ziel näher ist, lässt sich noch nicht beurteilen, da das Infektionsgeschehen in Wellen verläuft. Die aktuellen Verschärfungen von SWE (vor Omikron beschlossen) legen jedenfalls nahe, dass sie noch nicht am Ziel sind.
Zero-Covid war niemals die CH Strategie. Die Schweiz fing ähnlich wie Schweden vor allem mit Empfehlungen an, statt mit Verboten (zB Ausgangssperren). Setzte auf Eigenverantwortung und Solidarität, statt Verbote und Egoismus. Hatte neben relativ lockeren Massnahmen auch relativ viel Öffnung (wenn man uns zB mit den direkten Nachbarn vergleicht). Mag mich auch gut an die besorgten und kritischen Stimmen aus DE erinnern, als diese über die Freiheiten (zB Gastronomie) in der Schweiz berichteten. Auch Kinder wurden viel länger in den Schulen gelassen. Magst dich bestimmt noch an die Kritik erinnern, welche Koch durch seine Begründung dafür geerntet hat.
Tegnell hat aber früh und klar das Endziel kommuniziert: Der endemische Zustand bei Herdenimmunität. Die Schweiz kommunizierte häppchenweise, aber nicht das Ziel, sondern nur worauf zu achten sei. Zuerst: Wir müssen uns schützen. Dann: Wir müssen die Vulnerablen schützen. Aktuell: Wir müssen das Gesundheitssystem schützen. Die Kommunikation hat SWE aus meiner Sicht deutlich besser gemacht als die CH.
Aber schauen wir uns mal das Verhalten der Schweden an. Diese haben die Empfehlungen sehr gut angenommen und umgesetzt, konnten sich gut mässigen und einschränken. Hier hielten viele die Empfehlungen eher für Gebote und nicht wenige reizten den jeweils gegebenen Rahmen maximal aus. Erst danach fing es hier mit Verboten an. Aber die Lust sich zu mässigen und Empfehlungen, Geboten und Verboten zu folgen geht vielen immer noch ab. Dein Ruf nach weniger Massnahmen ist nur ein Beispiel von vielen. SWE startete mit einer höheren Impfquote, wurde aber bald von der CH überholt. Seit August ist die SWE Quote deutlich über der CH Quote und hat immer noch eine steiler steigende Tendenz als die bei uns.
Die Schweiz bot viel Freiheiten und Eigenverantwortung an. Dies wurde aber nicht immer gut angenommen. Bestes Beispiel: sobald die Kantone viel Freiheit und Verantwortung tragen, rufen sie nach dem Bund. Und wenn der Bund das Szepter führt, ruft man nach Freiheit und Eigenverantwortung.
Woran mag das liegen?
Ich verorte dies vor allem in einem viel grösseren Vertrauen in den Staat. Man ist sich gewiss, dass der Staat einem nicht unterdrücken will, sondern fürsorglich handelt. Der gut ausgebaute Sozialstaat sehe ich beispielsweise als wichtigen Stützpfeiler dieses Vertrauens. In dem geeinten Vertrauen, liegt auch der Kern des sozialen Friedens. Denn wenn du die Linie, an der uns Spaltung droht genauer betrachtest, verläuft sie nicht entlang eines Links-Rechts, Stadt-Land, Deutschschweiz-Romands oder Alt-Jung-Grabens, sondern trenn Misstrauen und Vertrauen in den Staat.
Der andere Punkt ist, dass die Schweden auch bereit sind, viel mehr Tote in Kauf zu nehmen und dies nicht als Versagen des Staates bewerten und Vertrauen verlieren.
BTW
Fälle um jeden Preis zu verhindern wäre falsch. Falsch ist auch, davon auszugehen, dass das Verhältnis von Fallzahlen zu folgenden Hospilatisationen unverändert bleibt. Aber wenn man diese Veränderung berücksichtigt, sind Fallzahlen ein guter Indikator für zu erwartende Hospitalisationen. Fallzahlen sind also bloss wichtig, wenn man weitsichtiger unterwegs sein will. Wenn du gelegentliche Überlastungen in Kauf nimmst, kannst dann kannst du dich an den Hospitalisationen orientieren. Selbstverständlich kannst noch kurzichtiger unterwegs sein und dich an der Übersterblichkeit orientieren oder es gleich bleiben lassen.
Zuletzt geändert von Aficionado am 02.12.2021, 11:01, insgesamt 1-mal geändert.
- Aficionado
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Re: Corona Virus
Was ich dem BR/BAG/TF vorwerfe ist, dass sie die gleichen Fehler wiederholen.
- Kommunikation
- zu spätes reagieren, obwohl es bereits Erfahrungswerte aus dem Ausland gibt.
Und gemäss Sportchef (ich verfolge es nicht so intensiv wie er) kommuniziert der BR ja nicht mehr mit der TF. Das wäre dann unverzeihbar.
- Kommunikation
- zu spätes reagieren, obwohl es bereits Erfahrungswerte aus dem Ausland gibt.
Und gemäss Sportchef (ich verfolge es nicht so intensiv wie er) kommuniziert der BR ja nicht mehr mit der TF. Das wäre dann unverzeihbar.
Re: Corona Virus
Die "Gewinner" der aktuellen neuen Einschränkungen:
Die Ungeimpften, die wohl ab nächster Woche wieder mit Gratistests ins Restaurant gehen können.
Der Rest:
Die Events etc. ordentlich schliessen und entschädigen? Kein Thema
2G oder 2G plus? Kein Thema
Impfpflicht? Kein Thema
Das ist mal Wertschätzung für die 62% ja, mol!
Die Ungeimpften, die wohl ab nächster Woche wieder mit Gratistests ins Restaurant gehen können.
Der Rest:
Die Events etc. ordentlich schliessen und entschädigen? Kein Thema
2G oder 2G plus? Kein Thema
Impfpflicht? Kein Thema
Das ist mal Wertschätzung für die 62% ja, mol!
- Faniella Diwani
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Re: Corona Virus
Egal was beschlossen wird: So bald es Änderungen am Gesetz gibt können die Zwänglikinder wieder das Referendum ergreifen. Und sie werden es tun.
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Re: Corona Virus
Aficionado hat geschrieben: 02.12.2021, 11:13 Was ich dem BR/BAG/TF vorwerfe ist, dass sie die gleichen Fehler wiederholen.
- Kommunikation
- zu spätes reagieren, obwohl es bereits Erfahrungswerte aus dem Ausland gibt.
Und gemäss Sportchef (ich verfolge es nicht so intensiv wie er) kommuniziert der BR ja nicht mehr mit der TF. Das wäre dann unverzeihbar.
Vielleicht dazu noch ein paar Aussagen der Betroffenen:
https://www.derbund.ch/fast-alle-kinder ... 0920978150
Vor den Lockerungen im Frühjahr hatte die Taskforce aber angeblich seit Wochen keinen Kontakt mehr zum Bundesrat.
Mein Vorgänger hatte damals zwar länger keinen direkten Kontakt mehr zu Bundesrat Alain Berset, aber der Austausch mit der Spitze des BAG, Vertretern des Krisenstabs und dem Stab von Bundesrat Berset war sehr intensiv.
https://www.srf.ch/news/schweiz/taskfor ... n-aeussern
Für die jüngsten Beschlüsse sei die Task-Force allerdings nicht konsultiert worden, sagt er im Interview.
SRF News: Hatte die Taskforce vorab Kenntnisse von den Öffnungsschritten, welche der Bundesrat am Mittwoch bekannt gab?
Martin Ackermann: Wir wurden nicht vorgängig über diese Öffnungsszenarien informiert und konnten uns auch nicht vorgängig dazu äussern.
SRF: In welchem Rahmen können Sie sich denn zu den Öffnungen äussern?
MA: Wir haben einen direkten und guten Austausch mit dem BAG und auch mit den Mitgliedern des Bundesrates. Beispielsweise haben wir verschiedene Öffnungsszenarien modelliert und dann auf diesen Szenarien basierend plädiert, langsam, vorsichtig und in kleinen Schritten zu öffnen.
SRF: Bundesrat Berset sagte, die Öffnungen sei ein vertretbares Risiko. Wie kam der Gesundheitsminister zu seiner Aussage?
MA: Wie es zu dieser Aussage kam, kann ich natürlich nicht beantworten. Wir haben unsere Einschätzung gegeben, und diese nicht nur epidemiologisch, sondern auch wirtschaftlich abgestützt. Aber es gibt natürlich auch andere Überlegungen und andere Stimmen, die eine Rolle spielen.
SRF: Man hatte bisher eigentlich immer den Eindruck, der Bundesrat höre sehr stark auf die Taskforce. Warum ist das in diesem Fall offenbar nicht so?
MA: Von den politischen Entscheidungen in diesem Jahr passierten viele auf wissenschaftlichen Einschätzungen. Anfang Jahr haben wir beobachtet, dass sich eine ansteckende Variante im Untergrund schnell ausbreitet. Länger Zuwarten mit Lockerungen das hatte eine klare wissenschaftliche Basis. Aber ich muss Ihnen recht geben, beim Entscheid am Mittwoch hatten andere Stimmen mehr Gewicht.
SRF: Hat die Taskforce vielleicht das Vertrauen des Bundesrats verloren?
MA: Das denke und hoffe ich nicht. Wir können weiterhin unsere Perspektive einbringen. Ich denke, die wird weiterhin auch berücksichtigt. Aber wie ich erwähnt habe, gibt es natürlich auch andere Stimmen, die eine Rolle spielen.
Seither sind glaube ich auch nie mehr TaskForce und Bundesrat an einer gemeinsamen Pressekonferenz gewesen.
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Re: Corona Virus
ch-maggot hat geschrieben: 02.12.2021, 12:02 Die "Gewinner" der aktuellen neuen Einschränkungen:
Die Ungeimpften, die wohl ab nächster Woche wieder mit Gratistests ins Restaurant gehen können.
Der Rest:
-Die Events etc. ordentlich schliessen und entschädigen? Kein Thema
-2G oder 2G plus? Kein Thema
-Impfpflicht? Kein Thema
Das ist mal Wertschätzung für die 62% ja, mol!
Hab ich was verpasst, dass man Gratistest wieder einführen will?
-Events bekommen Entschädigung wenn sie nicht stattfinden können.
-Wie schon erwähnt 2G macht kein oder nur bedingt Sinn und 2G Plus nicht durchsetzbar (ausser mit Gratis Test)
-Impfpflicht ist gem. Epidemien-Gesetz NICHT für die gesamte Bevölkerung möglich ergo kein Thema.
und 62% entspricht nur der Wert der Gesamtbevölkerung nicht aber nicht jenen die zur Impfung zugelassen sind. Ein 8 Jähriger kann sich nicht Impfen lassen, wieso wird er also mitgerechnet? Erst recht wenn man an die Aussagen festhält, das Kinder nicht die Treiber sind (

Edit: Wieso lässt man die Taskforce zu politischen Entscheiden eine Meinung raus posaunen?
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Re: Corona Virus
Btw die Kantone wollen offenbar kaum Massnahmen ergreifen und setzen damit wohl auf die Karte weitermachen bis nur noch ein Total-Lockdown geht.
Der Zürcher Regierungsrat z.B. lehnt fast alle Bundesvorschläge ab. Zürich hat gestern vermeldet dass es im ganzen Kanton Zürich kein einziges freies Intensivbett mehr gibt...
Der Zürcher Regierungsrat z.B. lehnt fast alle Bundesvorschläge ab. Zürich hat gestern vermeldet dass es im ganzen Kanton Zürich kein einziges freies Intensivbett mehr gibt...
https://www.srf.ch/news/schweiz/zustimm ... bundesratsDer Zürcher Regierungsrat lehnt einen grossen Teil der vom Bundesrat vorgeschlagenen Massnahmen ab. So spricht er sich gemäss Stellungnahme vom Mittwochabend gegen obligatorische repetitive Tests an Schulen aus. Nein sagt er auch zu einer Sitzpflicht in der Gastronomie im Innern und zu einer Homeoffice-Pflicht.
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Re: Corona Virus
BaslerBasilisk hat geschrieben: 02.12.2021, 12:42ch-maggot hat geschrieben: 02.12.2021, 12:02 Die "Gewinner" der aktuellen neuen Einschränkungen:
Die Ungeimpften, die wohl ab nächster Woche wieder mit Gratistests ins Restaurant gehen können.
Der Rest:
-Die Events etc. ordentlich schliessen und entschädigen? Kein Thema
-2G oder 2G plus? Kein Thema
-Impfpflicht? Kein Thema
Das ist mal Wertschätzung für die 62% ja, mol!
Hab ich was verpasst, dass man Gratistest wieder einführen will?
-Events bekommen Entschädigung wenn sie nicht stattfinden können.
-Wie schon erwähnt 2G macht kein oder nur bedingt Sinn und 2G Plus nicht durchsetzbar (ausser mit Gratis Test)
-Impfpflicht ist gem. Epidemien-Gesetz NICHT für die gesamte Bevölkerung möglich ergo kein Thema.
und 62% entspricht nur der Wert der Gesamtbevölkerung nicht aber nicht jenen die zur Impfung zugelassen sind. Ein 8 Jähriger kann sich nicht Impfen lassen, wieso wird er also mitgerechnet? Erst recht wenn man an die Aussagen festhält, das Kinder nicht die Treiber sind ()
Edit: Wieso lässt man die Taskforce zu politischen Entscheiden eine Meinung raus posaunen?
Der Nationalrat debattiert gerade und hat Gratistests für symptomlose gerade angenommen.
Es geht ja nicht um die Meinung zu politischen Entscheidungen. Die TaskForce soll für die Entscheidungen konsultiert werden, da sie evidenzbasierte Vorschläge machen und vom Fach sind. Politiker sind dies nicht, die sind in erster Linie um ihr Image und ihre Wiederwahl besorgt.
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Re: Corona Virus
Danke. Also noch nichts offiziel und noch in der debatier phase.Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 02.12.2021, 12:46
Der Nationalrat debattiert gerade und hat Gratistests für symptomlose gerade angenommen.
Es geht ja nicht um die Meinung zu politischen Entscheidungen. Die TaskForce soll für die Entscheidungen konsultiert werden, da sie evidenzbasierte Vorschläge machen und vom Fach sind. Politiker sind dies nicht, die sind in erster Linie um ihr Image und ihre Wiederwahl besorgt.
Anders Formuliert: Wieso wird die TaskForce immer wieder über die Entscheidungen des BR konsultiert und wieso geben diese dazu Antwort?
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Re: Corona Virus
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 02.12.2021, 11:00Feanor hat geschrieben: 01.12.2021, 22:23BSL>ZRH hat geschrieben: 01.12.2021, 19:40
Flordia, dass aktuell die tiefsten Fallzahlen der USA aufweist mit fast keinen Massnahmen, während fast des ganzen Jahres 2021? Ja, wirklich schlecht gelaufen dort, würde gerne tauschen.
https://news.yahoo.com/florida-now-has- ... 13615.html
Fallzahlen tief halten ist ein Pyrrhussieg. Zwar hilt es gegen akute Überlastung, aber zieht die Pandemie nur noch mehr in die Länge. Die Zerocovid Strategie der Vergangenheit kommt nun heftig wie ein Boomerang zurück. Hätte man schon früher in der Pandemie höhere Fallzahlen akzeptiert, dann hätte man nun eine gössere Gruppe im 2G Status. Aber die Schwäche der Politiker sorgt dafür, dass Corona zum Schrecken ohne Ende wird. Harte Entscheidungen treffen können die Weicheier nicht, dafür fehlt ihnen der Mut. Wie viel noch auf dem Altar von Corona geopfert wird und wie lange die Generation u25 noch unter den Bus geworfen werden wird vermag ich nicht zu erahnen. Aber ich bin gespannt, wie man in 10 Jahren von der Pandemie sprechen wird.
Florida steht an 8er Stelle sämtlicher US-Staaten bezüglich Tote pro 100`000 Einwohner. Ganz toll. Vor 2 Monaten noch war Florida das grösste Sorgenkind.
Genauso wie bei Schweden ist es sowieso müssig, sich Momentanaufnahmen anzuschauen. Wir werden in 1-2 Jahren wohl sehen, wer "recht" hat. Das auf eine zukünftige Pandemie zu extrapolieren ist natürlich Schwachsinn, wie Lällekönig schon treffend beschrieben hat.
Aber dir sind ja Tote sowieso scheissegal. Zumindest markierst du hier den harten Max. Wahrscheinlich solange, bis du oder deine nächsten selber davon betroffen sind. Mal schauen, wem du dann Schuld an der Misere gibst. Nicht, dass ich dir das wünsche.
Ach, da bringt BSL>ZRH tatsächlich wieder mal ein paar klassische Schwurbler Mythen hervor.
Florida. Wie Feanor schon richtig gestellt hat, steht der Bundesstaat seeeeeeehr schlecht da. Wenn man bedenkt dass viele Bundesstaaten vor allem in der allerersten Welle viele Todesopfer zu beklagen hatten und danach dank richtigen Schutzmassnahmen und Impfung kaum mehr, steht Florida im Vergleich seit Januar 2021 (also seit es die Impfung gibt) noch viel schlechter da. Ich glaube zusammen mit Texas und ein paar anderen republikanischen Staaten führen sie die Rangliste seit Januar 2021 deutlich an.
Aber klar, wenn man sich wie die Republikaner und BSL>ZRH einen Dreck um ein Menschenleben schert, kann man bei vielen Todesopfern schon von Erfolg reden.
Dann Schweden. Natürlich Schweden. Die mehr Tote zu beklagen hatten. Von der Bevölkerungsdichte und von den Landesgrenzen her überhaupt nicht vergleichbar ist mit der Schweiz. Und die sowieso in etwa ähnlich strenge Massnahmen wie wir hatten. Das Zertifikat haben sie auch. Die Impfquote ist auch höher wie bei uns. Erstaunlich wie man da behaupten kann, Schweden hätte irgendwas besser gemacht als wir. Da muss man schon ziemlich in der faktenlosen Bubble zu Hause sein, um sowas zu behaupten.
Klar wenn man nur die Toten sieht ist Florida nicht das Mass aller Dinge, aaaaaaber Tote in Kombination mit Lebensqualität und Freiheit und schon steht Florida für mich an der Spitze. Florida hat nicht so viele Tote mehr mit den wenigen Einschränkungen die dort existieren, als dass sich die Lockdowns und Massnahmen gross gelohnt hätten. Plus Florida hat sehr viele Alte Einwohner und Prozentual sehr viele Einwohner in der Risikogruppenkategorie (Stichwort "the Villages"). Florida hat es mMn sehr gut gemanaged wenn man es gesamtgesellschaftlich sieht und auch den Intressen der Jungen eine Gewichtung gibt, aber die haben bei uns keine Lobby.
So hart es auch sein mag, aber über wieviele zusätzliche Tote man spricht spielt für mich eine grosse Rolle. Auf die CH bezogen, sprechen wir über 8'000 bis 10'000 zusätzliche Tote oder über 800'000 bis 1'000'000. Das Erstere ist für mich einen Fliegenschiss, beim Zweiten sind strenge Massnahmen tatsächlich gerechtfertigt. Schweden hat nicht so viele Tote mehr, alls das sich die lockeren Massnahmen nicht gelohnt hätten gesamtgesellschaftlich gesehen.
Die Folgen der Pandemie werden uns noch Jahre bis Dekaden begleiten. Was mit der Generation Corona passiert, und was die für einen psychischen Knacks durchs Leben tragen werden will ich lieber nicht wissen. Die Spaltung der Gesellschaft hier wird uns auch noch sehr lange begleiten und zu US Verhältnissen führen. Viele dieser Probleme haben Gegenden die es Lockerer genommen haben mit C19 in einem geringeren Ausmass. Sie haben zwar die Schlacht gegen die Toten verloren, aber den Krieg gegen Corona gewonnen. Bei der CH ist genau das Gegenteil der Fall. Ab und an erfordern gewisse Situationen eben Opfer. Schweden und Florida haben diese Opferbereitschaft gezeigt und gewonnen mMn. Das erfordert meinen ganzen Respekt.
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Re: Corona Virus
BSL>ZRH hat geschrieben: 02.12.2021, 13:00Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 02.12.2021, 11:00Feanor hat geschrieben: 01.12.2021, 22:23
Florida steht an 8er Stelle sämtlicher US-Staaten bezüglich Tote pro 100`000 Einwohner. Ganz toll. Vor 2 Monaten noch war Florida das grösste Sorgenkind.
Genauso wie bei Schweden ist es sowieso müssig, sich Momentanaufnahmen anzuschauen. Wir werden in 1-2 Jahren wohl sehen, wer "recht" hat. Das auf eine zukünftige Pandemie zu extrapolieren ist natürlich Schwachsinn, wie Lällekönig schon treffend beschrieben hat.
Aber dir sind ja Tote sowieso scheissegal. Zumindest markierst du hier den harten Max. Wahrscheinlich solange, bis du oder deine nächsten selber davon betroffen sind. Mal schauen, wem du dann Schuld an der Misere gibst. Nicht, dass ich dir das wünsche.
Ach, da bringt BSL>ZRH tatsächlich wieder mal ein paar klassische Schwurbler Mythen hervor.
Florida. Wie Feanor schon richtig gestellt hat, steht der Bundesstaat seeeeeeehr schlecht da. Wenn man bedenkt dass viele Bundesstaaten vor allem in der allerersten Welle viele Todesopfer zu beklagen hatten und danach dank richtigen Schutzmassnahmen und Impfung kaum mehr, steht Florida im Vergleich seit Januar 2021 (also seit es die Impfung gibt) noch viel schlechter da. Ich glaube zusammen mit Texas und ein paar anderen republikanischen Staaten führen sie die Rangliste seit Januar 2021 deutlich an.
Aber klar, wenn man sich wie die Republikaner und BSL>ZRH einen Dreck um ein Menschenleben schert, kann man bei vielen Todesopfern schon von Erfolg reden.
Dann Schweden. Natürlich Schweden. Die mehr Tote zu beklagen hatten. Von der Bevölkerungsdichte und von den Landesgrenzen her überhaupt nicht vergleichbar ist mit der Schweiz. Und die sowieso in etwa ähnlich strenge Massnahmen wie wir hatten. Das Zertifikat haben sie auch. Die Impfquote ist auch höher wie bei uns. Erstaunlich wie man da behaupten kann, Schweden hätte irgendwas besser gemacht als wir. Da muss man schon ziemlich in der faktenlosen Bubble zu Hause sein, um sowas zu behaupten.
Klar wenn man nur die Toten sieht ist Florida nicht das Mass aller Dinge, aaaaaaber Tote in Kombination mit Lebensqualität und Freiheit und schon steht Florida für mich an der Spitze. Florida hat nicht so viele Tote mehr mit den wenigen Einschränkungen die dort existieren, als dass sich die Lockdowns und Massnahmen gross gelohnt hätten. Plus Florida hat sehr viele Alte Einwohner und Prozentual sehr viele Einwohner in der Risikogruppenkategorie (Stichwort "the Villages"). Florida hat es mMn sehr gut gemanaged wenn man es gesamtgesellschaftlich sieht und auch den Intressen der Jungen eine Gewichtung gibt, aber die haben bei uns keine Lobby.
So hart es auch sein mag, aber über wieviele zusätzliche Tote man spricht spielt für mich eine grosse Rolle. Auf die CH bezogen, sprechen wir über 8'000 bis 10'000 zusätzliche Tote oder über 800'000 bis 1'000'000. Das Erstere ist für mich einen Fliegenschiss, beim Zweiten sind strenge Massnahmen tatsächlich gerechtfertigt. Schweden hat nicht so viele Tote mehr, alls das sich die lockeren Massnahmen nicht gelohnt hätten gesamtgesellschaftlich gesehen.
Die Folgen der Pandemie werden uns noch Jahre bis Dekaden begleiten. Was mit der Generation Corona passiert, und was die für einen psychischen Knacks durchs Leben tragen werden will ich lieber nicht wissen. Die Spaltung der Gesellschaft hier wird uns auch noch sehr lange begleiten und zu US Verhältnissen führen. Viele dieser Probleme haben Gegenden die es Lockerer genommen haben mit C19 in einem geringeren Ausmass. Sie haben zwar die Schlacht gegen die Toten verloren, aber den Krieg gegen Corona gewonnen. Bei der CH ist genau das Gegenteil der Fall. Ab und an erfordern gewisse Situationen eben Opfer. Schweden und Florida haben diese Opferbereitschaft gezeigt und gewonnen mMn. Das erfordert meinen ganzen Respekt.
Nochmal von vorne. Die Massnahmenstrenge von Schweden und der Schweiz unterscheiden sich erst seit Ende September deutlich. Also nicht viel mehr Freiheit.
Schweden prüft die Einführung von Massnahmen bzw. setzt ein Zertifikat (2G? 3G?) bald ein für Veranstaltungen. Tegnell hat schon deutlich gesagt, es wird Massnahmen brauchen.
Schweden hatte 4'000 Tote mehr.
Schwedens Bevölkerungsdichte ist 10 mal kleiner als die der Schweiz.
Die Fälle steigen in Schweden auch gerade rasant an. Verdoppelung alle zwei Wochen, halt vom tiefen Niveau aus. Dies zeigt sich aber noch nicht in mehr Hospitalisierungen. Es ist aber bekannt dass dies bei einem Start auf tiefen Niveau deutlich verzögert ist.
Und zu Florida. Man hat halt einfach eine 6x höhere Todesrate in Kauf genommen. Wenn ich mich richtig erinnere gab es dort auch massenhaft überfüllte Spitäler, so dass auch Herzinfarkte teilweise 300km herumgeschoben werden mussten. Was teilweise dann auch zu Todesfällen bei nicht-Covid Patienten geführt hat.

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Re: Corona Virus
BSL>ZRH hat geschrieben: 02.12.2021, 13:00Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 02.12.2021, 11:00Feanor hat geschrieben: 01.12.2021, 22:23
Florida steht an 8er Stelle sämtlicher US-Staaten bezüglich Tote pro 100`000 Einwohner. Ganz toll. Vor 2 Monaten noch war Florida das grösste Sorgenkind.
Genauso wie bei Schweden ist es sowieso müssig, sich Momentanaufnahmen anzuschauen. Wir werden in 1-2 Jahren wohl sehen, wer "recht" hat. Das auf eine zukünftige Pandemie zu extrapolieren ist natürlich Schwachsinn, wie Lällekönig schon treffend beschrieben hat.
Aber dir sind ja Tote sowieso scheissegal. Zumindest markierst du hier den harten Max. Wahrscheinlich solange, bis du oder deine nächsten selber davon betroffen sind. Mal schauen, wem du dann Schuld an der Misere gibst. Nicht, dass ich dir das wünsche.
Ach, da bringt BSL>ZRH tatsächlich wieder mal ein paar klassische Schwurbler Mythen hervor.
Florida. Wie Feanor schon richtig gestellt hat, steht der Bundesstaat seeeeeeehr schlecht da. Wenn man bedenkt dass viele Bundesstaaten vor allem in der allerersten Welle viele Todesopfer zu beklagen hatten und danach dank richtigen Schutzmassnahmen und Impfung kaum mehr, steht Florida im Vergleich seit Januar 2021 (also seit es die Impfung gibt) noch viel schlechter da. Ich glaube zusammen mit Texas und ein paar anderen republikanischen Staaten führen sie die Rangliste seit Januar 2021 deutlich an.
Aber klar, wenn man sich wie die Republikaner und BSL>ZRH einen Dreck um ein Menschenleben schert, kann man bei vielen Todesopfern schon von Erfolg reden.
Dann Schweden. Natürlich Schweden. Die mehr Tote zu beklagen hatten. Von der Bevölkerungsdichte und von den Landesgrenzen her überhaupt nicht vergleichbar ist mit der Schweiz. Und die sowieso in etwa ähnlich strenge Massnahmen wie wir hatten. Das Zertifikat haben sie auch. Die Impfquote ist auch höher wie bei uns. Erstaunlich wie man da behaupten kann, Schweden hätte irgendwas besser gemacht als wir. Da muss man schon ziemlich in der faktenlosen Bubble zu Hause sein, um sowas zu behaupten.
Klar wenn man nur die Toten sieht ist Florida nicht das Mass aller Dinge, aaaaaaber Tote in Kombination mit Lebensqualität und Freiheit und schon steht Florida für mich an der Spitze. Florida hat nicht so viele Tote mehr mit den wenigen Einschränkungen die dort existieren, als dass sich die Lockdowns und Massnahmen gross gelohnt hätten. Plus Florida hat sehr viele Alte Einwohner und Prozentual sehr viele Einwohner in der Risikogruppenkategorie (Stichwort "the Villages"). Florida hat es mMn sehr gut gemanaged wenn man es gesamtgesellschaftlich sieht und auch den Intressen der Jungen eine Gewichtung gibt, aber die haben bei uns keine Lobby.
So hart es auch sein mag, aber über wieviele zusätzliche Tote man spricht spielt für mich eine grosse Rolle. Auf die CH bezogen, sprechen wir über 8'000 bis 10'000 zusätzliche Tote oder über 800'000 bis 1'000'000. Das Erstere ist für mich einen Fliegenschiss, beim Zweiten sind strenge Massnahmen tatsächlich gerechtfertigt. Schweden hat nicht so viele Tote mehr, alls das sich die lockeren Massnahmen nicht gelohnt hätten gesamtgesellschaftlich gesehen.
Die Folgen der Pandemie werden uns noch Jahre bis Dekaden begleiten. Was mit der Generation Corona passiert, und was die für einen psychischen Knacks durchs Leben tragen werden will ich lieber nicht wissen. Die Spaltung der Gesellschaft hier wird uns auch noch sehr lange begleiten und zu US Verhältnissen führen. Viele dieser Probleme haben Gegenden die es Lockerer genommen haben mit C19 in einem geringeren Ausmass. Sie haben zwar die Schlacht gegen die Toten verloren, aber den Krieg gegen Corona gewonnen. Bei der CH ist genau das Gegenteil der Fall. Ab und an erfordern gewisse Situationen eben Opfer. Schweden und Florida haben diese Opferbereitschaft gezeigt und gewonnen mMn. Das erfordert meinen ganzen Respekt.
Ich finde Dein Verständnis von "Opfer" irritierend. Ich dachte, ein Opfer bringt man selber, nicht wie ein Inka-Kaiser, der sagt wer geopfert werden soll. Ich glaube die wenigsten dieser von Dir gemeinten Opfer wählte diese Opferrolle freiwillig. Da hat doch die Gemeinschaft beschlossen, wer zu opfern sein soll. Das ist kein Opfer, das ist quasi eine "Diktatur der Mehrheit". Da sind doch eher die Massnahmen, die alle betreffen, ein echtes Opfer., nicht wenn man die Schwächsten dem freien Fall überlässt. Frei nach dem Motto, die letzten beissen die Hunde.
meine Meinung.
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Re: Corona Virus
Habe noch nicht alles gelesen. Aber schon Artikel 1 ist sehr bedenklich...Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Aficionado hat geschrieben: 02.12.2021, 11:13 Was ich dem BR/BAG/TF vorwerfe ist, dass sie die gleichen Fehler wiederholen.
- Kommunikation
- zu spätes reagieren, obwohl es bereits Erfahrungswerte aus dem Ausland gibt.
Und gemäss Sportchef (ich verfolge es nicht so intensiv wie er) kommuniziert der BR ja nicht mehr mit der TF. Das wäre dann unverzeihbar.
Vielleicht dazu noch ein paar Aussagen der Betroffenen:
https://www.derbund.ch/fast-alle-kinder ... 0920978150
Vor den Lockerungen im Frühjahr hatte die Taskforce aber angeblich seit Wochen keinen Kontakt mehr zum Bundesrat.
Mein Vorgänger hatte damals zwar länger keinen direkten Kontakt mehr zu Bundesrat Alain Berset, aber der Austausch mit der Spitze des BAG, Vertretern des Krisenstabs und dem Stab von Bundesrat Berset war sehr intensiv.
https://www.srf.ch/news/schweiz/taskfor ... n-aeussern
Für die jüngsten Beschlüsse sei die Task-Force allerdings nicht konsultiert worden, sagt er im Interview.
SRF News: Hatte die Taskforce vorab Kenntnisse von den Öffnungsschritten, welche der Bundesrat am Mittwoch bekannt gab?
Martin Ackermann: Wir wurden nicht vorgängig über diese Öffnungsszenarien informiert und konnten uns auch nicht vorgängig dazu äussern.
SRF: In welchem Rahmen können Sie sich denn zu den Öffnungen äussern?
MA: Wir haben einen direkten und guten Austausch mit dem BAG und auch mit den Mitgliedern des Bundesrates. Beispielsweise haben wir verschiedene Öffnungsszenarien modelliert und dann auf diesen Szenarien basierend plädiert, langsam, vorsichtig und in kleinen Schritten zu öffnen.
SRF: Bundesrat Berset sagte, die Öffnungen sei ein vertretbares Risiko. Wie kam der Gesundheitsminister zu seiner Aussage?
MA: Wie es zu dieser Aussage kam, kann ich natürlich nicht beantworten. Wir haben unsere Einschätzung gegeben, und diese nicht nur epidemiologisch, sondern auch wirtschaftlich abgestützt. Aber es gibt natürlich auch andere Überlegungen und andere Stimmen, die eine Rolle spielen.
SRF: Man hatte bisher eigentlich immer den Eindruck, der Bundesrat höre sehr stark auf die Taskforce. Warum ist das in diesem Fall offenbar nicht so?
MA: Von den politischen Entscheidungen in diesem Jahr passierten viele auf wissenschaftlichen Einschätzungen. Anfang Jahr haben wir beobachtet, dass sich eine ansteckende Variante im Untergrund schnell ausbreitet. Länger Zuwarten mit Lockerungen das hatte eine klare wissenschaftliche Basis. Aber ich muss Ihnen recht geben, beim Entscheid am Mittwoch hatten andere Stimmen mehr Gewicht.
SRF: Hat die Taskforce vielleicht das Vertrauen des Bundesrats verloren?
MA: Das denke und hoffe ich nicht. Wir können weiterhin unsere Perspektive einbringen. Ich denke, die wird weiterhin auch berücksichtigt. Aber wie ich erwähnt habe, gibt es natürlich auch andere Stimmen, die eine Rolle spielen.
Seither sind glaube ich auch nie mehr TaskForce und Bundesrat an einer gemeinsamen Pressekonferenz gewesen.
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Re: Corona Virus
BaslerBasilisk hat geschrieben:ch-maggot hat geschrieben: 02.12.2021, 12:02 Die "Gewinner" der aktuellen neuen Einschränkungen:
Die Ungeimpften, die wohl ab nächster Woche wieder mit Gratistests ins Restaurant gehen können.
Der Rest:
-Die Events etc. ordentlich schliessen und entschädigen? Kein Thema
-2G oder 2G plus? Kein Thema
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Das ist mal Wertschätzung für die 62% ja, mol!
Hab ich was verpasst, dass man Gratistest wieder einführen will?
-Events bekommen Entschädigung wenn sie nicht stattfinden können.
-Wie schon erwähnt 2G macht kein oder nur bedingt Sinn und 2G Plus nicht durchsetzbar (ausser mit Gratis Test)
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und 62% entspricht nur der Wert der Gesamtbevölkerung nicht aber nicht jenen die zur Impfung zugelassen sind. Ein 8 Jähriger kann sich nicht Impfen lassen, wieso wird er also mitgerechnet? Erst recht wenn man an die Aussagen festhält, das Kinder nicht die Treiber sind ()
Edit: Wieso lässt man die Taskforce zu politischen Entscheiden eine Meinung raus posaunen?
Auch du vermischst alpha mit delta btrf. Übertragbarkeit von Covid bei Kindern.
https://www.google.com/amp/s/www.tagbla ... ld.2154231
Kinder sind nicht die Treiber. Haben allerdings keinen Schutz, wie du richtig erkannt hast. Dadurch trifft es natürlich auch verhältnissmäsig viele Kinder. Bei Delta können die Kinder das Virus etwa gleich erfolgreich übertragen wie Erwchsene, weil das Virus infektiöser ist als z.B. die alpha Variante.
Zuletzt geändert von Aficionado am 02.12.2021, 16:23, insgesamt 1-mal geändert.
- Lällekönig
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Re: Corona Virus
@badandugly
Merci.
Bezüglich fehlendem Staatsvertrauen scheint es mir nicht ausschliesslich ein Problem der aktuellen Regierung zu sein. Ich glaube die Wurzeln liegen tiefer. Die Schweiz hat ihren geschichtlichen Ursprung als Zusammenschluss gegen die Grossen und unser Staatsmythos trägt nur dieses Narrativ in sich. Schweden hat eine komplett anderes Narrativ, der Wandel von kriegerischer Monarchie zu neutraler und fürsorglicher parlamentarischer Monarchie.
Zum anderen die von dir angesprochene Akzeptanz von Unwahrheit. Das Problem ist, dass wir tolerieren und hinnehmen, dass Politik auch mal Dinge «beschönigt» oder «auslässt». Wir tun so, als sei das normal und als könne man dies nicht ändern. Und solange wir diese tolerante Haltung gegenüber kleinen Lügen haben (in Politik, Wirtschaft, Werbung, etc.), wird sich dies nicht von alleine ändern. Eher verschlimmern. Die Grenze dessen, was man sich an Lüge «erlauben» kann, wird ausgelotet. Stoppt man diesen Trend nicht, landet man bei Trump.
@Pro Sportchef bim FCB
BSL>ZRH versuchte zwar mit einer Momentaufnahme seinen Weg (der auch über Leichen geht) zu beschönigen und jemandem der nicht über Leichen gehen mag, schmackhaft zu machen. Aber er biegt sich das dann nicht zurecht, wenn man ihn darauf anspricht. Ich sehe eine klare Haltung. Ich finde dies nicht «schwurblerisch», aber aus meiner Sicht unmoralisch. Aus seiner Sicht «einer anderen Moral folgend».
Merci.
Bezüglich fehlendem Staatsvertrauen scheint es mir nicht ausschliesslich ein Problem der aktuellen Regierung zu sein. Ich glaube die Wurzeln liegen tiefer. Die Schweiz hat ihren geschichtlichen Ursprung als Zusammenschluss gegen die Grossen und unser Staatsmythos trägt nur dieses Narrativ in sich. Schweden hat eine komplett anderes Narrativ, der Wandel von kriegerischer Monarchie zu neutraler und fürsorglicher parlamentarischer Monarchie.
Zum anderen die von dir angesprochene Akzeptanz von Unwahrheit. Das Problem ist, dass wir tolerieren und hinnehmen, dass Politik auch mal Dinge «beschönigt» oder «auslässt». Wir tun so, als sei das normal und als könne man dies nicht ändern. Und solange wir diese tolerante Haltung gegenüber kleinen Lügen haben (in Politik, Wirtschaft, Werbung, etc.), wird sich dies nicht von alleine ändern. Eher verschlimmern. Die Grenze dessen, was man sich an Lüge «erlauben» kann, wird ausgelotet. Stoppt man diesen Trend nicht, landet man bei Trump.
@Pro Sportchef bim FCB
BSL>ZRH versuchte zwar mit einer Momentaufnahme seinen Weg (der auch über Leichen geht) zu beschönigen und jemandem der nicht über Leichen gehen mag, schmackhaft zu machen. Aber er biegt sich das dann nicht zurecht, wenn man ihn darauf anspricht. Ich sehe eine klare Haltung. Ich finde dies nicht «schwurblerisch», aber aus meiner Sicht unmoralisch. Aus seiner Sicht «einer anderen Moral folgend».
Zuletzt geändert von Lällekönig am 02.12.2021, 16:55, insgesamt 1-mal geändert.
- Lällekönig
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Re: Corona Virus
@BSL>ZRH
Badandugly hat es bereits auf den Punkt gebracht. DU willst die Freiheit und ANDERE sollen das Opfer dafür bringen.
Aber ich versuchte dir ja zu erklären, dass die Schweden ihre Freiheit haben, weil sie bereit waren die Opfer zu bringen. Dass es dann individuell jeweils andere Konsequenzen zur Folge hat, versteht sich von selbst. Alle waren bereit, Opfer zu bringen. Durch Mässigung oder durch einen frühen Tod.
Wenn du dir einen Schwedischen Zustand wünschst, dann frage dich mal, wie du einen Alten oder Vulnerablen zur Überzeugung bringst, für deine Freiheit einen früheren Tod in Kauf zu nehmen. Kaum indem du seinen Tod für mehr eigene Freiheit forderst, oder?

Eine Gesellschaft, welche dieses Szenario in kollektivem Bewusstsein in Kauf nimmt, finde ich gut.
Eine Gesellschaft, welche dieses Szenario entgegen dem Einverständnis der Betroffenen durchsetzt, finde ich schlecht.
Kleiner Tipp: Eine solche Bereitschaft erreichst du nur, wenn das Vertrauen und der Glaube in einen gerechten Staat vorhanden ist. John Rawls «Theorie der Gerechtigkeit» wäre ein interessanter Ausgangspunkt. Und Schweden ist da näher dran, als die Schweiz.
Badandugly hat es bereits auf den Punkt gebracht. DU willst die Freiheit und ANDERE sollen das Opfer dafür bringen.
Aber ich versuchte dir ja zu erklären, dass die Schweden ihre Freiheit haben, weil sie bereit waren die Opfer zu bringen. Dass es dann individuell jeweils andere Konsequenzen zur Folge hat, versteht sich von selbst. Alle waren bereit, Opfer zu bringen. Durch Mässigung oder durch einen frühen Tod.
Wenn du dir einen Schwedischen Zustand wünschst, dann frage dich mal, wie du einen Alten oder Vulnerablen zur Überzeugung bringst, für deine Freiheit einen früheren Tod in Kauf zu nehmen. Kaum indem du seinen Tod für mehr eigene Freiheit forderst, oder?


Eine Gesellschaft, welche dieses Szenario in kollektivem Bewusstsein in Kauf nimmt, finde ich gut.
Eine Gesellschaft, welche dieses Szenario entgegen dem Einverständnis der Betroffenen durchsetzt, finde ich schlecht.
Kleiner Tipp: Eine solche Bereitschaft erreichst du nur, wenn das Vertrauen und der Glaube in einen gerechten Staat vorhanden ist. John Rawls «Theorie der Gerechtigkeit» wäre ein interessanter Ausgangspunkt. Und Schweden ist da näher dran, als die Schweiz.
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Re: Corona Virus
Lällekönig hat geschrieben: 02.12.2021, 16:48 @BSL>ZRH
Badandugly hat es bereits auf den Punkt gebracht. DU willst die Freiheit und ANDERE sollen das Opfer dafür bringen.
Aber ich versuchte dir ja zu erklären, dass die Schweden ihre Freiheit haben, weil sie bereit waren die Opfer zu bringen. Dass es dann individuell jeweils andere Konsequenzen zur Folge hat, versteht sich von selbst. Alle waren bereit, Opfer zu bringen. Durch Mässigung oder durch einen frühen Tod.
Wenn du dir einen Schwedischen Zustand wünschst, dann frage dich mal, wie du einen Alten oder Vulnerablen zur Überzeugung bringst, für deine Freiheit einen früheren Tod in Kauf zu nehmen. Kaum indem du seinen Tod für mehr eigene Freiheit forderst, oder?
Eine Gesellschaft, welche dieses Szenario in kollektivem Bewusstsein in Kauf nimmt, finde ich gut.
Eine Gesellschaft, welche dieses Szenario entgegen dem Einverständnis der Betroffenen durchsetzt, finde ich schlecht.
Kleiner Tipp: Eine solche Bereitschaft erreichst du nur, wenn das Vertrauen und der Glaube in einen gerechten Staat vorhanden ist. John Rawls «Theorie der Gerechtigkeit» wäre ein interessanter Ausgangspunkt. Und Schweden ist da näher dran, als die Schweiz.
Und hier noch die Korrektur, dass Schweden gar nicht mehr Freiheit hatte. Ausser in der Momentaufnahme seit September, ist es sonst eine Lüge. Sprich, bis Ende September hat man mit weniger Freiheit sogar mehr Tote in Kauf genommen. Ein schwacher Kurs könnte man auch sagen.

Re: Corona Virus
Oha, da geht evtl. doch noch was!ch-maggot hat geschrieben: 01.12.2021, 13:44 Wieso nicht 2G+ mit Gratistest für die Freizeit? Oder zumindest Clubs/Konzerte/Grossveranstaltungen drinnen und draussen?
EDIT: So könnte auch dem Argument "Geimpfte können auch ansteckend sein" der Wind aus den Segeln genommen werden. Wer viel unterwegs ist macht regelmässig Tests und wird bei positiv aus dem Verkehr gezogen.
Die Regel, die jetzt kommen könnte, ist maximal affig. Keine Personenobergrenze aber kein Konsum im Stehen plus Maskenpflicht. So können Konzerte nicht einmal verschoben werden und machen ein fettes Minus (da die Bareinnahmen komplett wegfallen und mehr Personal für die Maskenkontrolle benötigt werden).
Dann lieber ganz zumachen und ordentlich entschädigen. Was für Vollidioten, mein Beileid, wenn das so durchkommt.
Q: Blick.chIn der Gastronomie wird künftig nur noch im Sitzen angestossen – für die Konsumation soll nämlich eine Sitzpflicht gelten. Doch hier will Berset den Clubs und Diskotheken entgegenkommen: Neu könnten sie die Gelegenheit erhalten, freiwillig 2G einzuführen – also nur noch Geimpfte und Genesene einzulassen. Dafür wäre das Essen und Trinken im Stehen erlauben. Berset hat sich auch in der Debatte zum Covid-19-Gesetz im Nationalrat in diese Richtung geäussert. Eine freiwillige 2G-Regelung werde von verschiedenen Unternehmungen gefordert, so Berset. Und: «Diese Flexibilität zu haben, scheint uns für die Bekämpfung einer Pandemie keine schlechte Idee zu sein.»
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Re: Corona Virus
Er hat wohl etwas Schiss, es selber bestimmen zu müssen. Aber denke, einige werden 2G Möglichkeit dankend annehmen.
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Re: Corona Virus
2G, wenn alle zweifach geimpften und Genesenen innerhalb von 6 Mth zum dritten Schuss kommen. Besser aber 2G+ oder exakter Antikörpertest.
Re: Corona Virus
Klar gibt es einen Unterschied zwischen freiwilligen Opfern und gesellschaftlichen Opfern, aber als Entscheidungsträger muss man entscheiden wenn man opfern muss, wenn es die Situation erfordert. Darum auch die Schwierigkeit solch eine Position mit fähige Leuten zu besetzen. Den Inka-Vergleich von @badandugly finde ich da weniger passend, als zu Generälen im 2. Weltkrieg, die sich dazu entschieden haben Tausende bis Hunderttausende Soldaten zu Opfern um uns voran zu bringen in eine besser Zukunft. Das gleiche ist der Fall bei Corona. Nur, dass man halt aktuell nicht den Mut hat diese zugegeben sehr schwierigen Entscheidungen zu treffen.Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 02.12.2021, 17:38Lällekönig hat geschrieben: 02.12.2021, 16:48 @BSL>ZRH
Badandugly hat es bereits auf den Punkt gebracht. DU willst die Freiheit und ANDERE sollen das Opfer dafür bringen.
Aber ich versuchte dir ja zu erklären, dass die Schweden ihre Freiheit haben, weil sie bereit waren die Opfer zu bringen. Dass es dann individuell jeweils andere Konsequenzen zur Folge hat, versteht sich von selbst. Alle waren bereit, Opfer zu bringen. Durch Mässigung oder durch einen frühen Tod.
Wenn du dir einen Schwedischen Zustand wünschst, dann frage dich mal, wie du einen Alten oder Vulnerablen zur Überzeugung bringst, für deine Freiheit einen früheren Tod in Kauf zu nehmen. Kaum indem du seinen Tod für mehr eigene Freiheit forderst, oder?
Eine Gesellschaft, welche dieses Szenario in kollektivem Bewusstsein in Kauf nimmt, finde ich gut.
Eine Gesellschaft, welche dieses Szenario entgegen dem Einverständnis der Betroffenen durchsetzt, finde ich schlecht.
Kleiner Tipp: Eine solche Bereitschaft erreichst du nur, wenn das Vertrauen und der Glaube in einen gerechten Staat vorhanden ist. John Rawls «Theorie der Gerechtigkeit» wäre ein interessanter Ausgangspunkt. Und Schweden ist da näher dran, als die Schweiz.
Und hier noch die Korrektur, dass Schweden gar nicht mehr Freiheit hatte. Ausser in der Momentaufnahme seit September, ist es sonst eine Lüge. Sprich, bis Ende September hat man mit weniger Freiheit sogar mehr Tote in Kauf genommen. Ein schwacher Kurs könnte man auch sagen.
Aktuell opfern wird die Zukunft (junge Generation die besonders unter C19 leidet und die Langzeitfolgen noch unbekannt sind) um die Party der Vergangenheit ein bis zwei Jahre länger am Laufen zu halten. Ich mache mir nicht primär Sorgen nur um die aktuelle Situation, wie bereits erwähnt, sondern eben auch über die gesellschaftlichen Langzeitwirkung von C19, die man erst in 10+ Jahren sieht. Z.B.: Spaltung der Gesellschaft und US Verhältnisse bei uns, radikalisierte Minderheit von Schwurblern, Impfgegnern usw, psychische Langzeitfolgen der Jugendliche, ökonomische Langzeitfolgen usw. Über das wird weniger geredet ist aber mindestens genau so wichtig. Und da sind mMn 8'000-10'000 zusätzliche Opfer das kleiner Übel, so hart es auch ist. Opfer die notwendig sind für eine bessere Zukunft. Wer die beste Coronastrategie hat / hatte kann man erst in 50 Jahren seriös, unter Einbezug von allen Aspekten, beurteilen, aber aktuell ist für mich eine Strategie der maximalen Öffnung die vielversprechendste. Zeigt sich auch darin, dass die Generation u35 zu 55% laut Nachwahlbefragungen gegen das Zertifikat gestimmten haben. Und da machen Schweden und Florida für mich vieles richtig auch wenn es aus der momentanen Perspektive bezüglich der Fallzahlen und den Toten für die beiden nicht gut aussieht.
Und dann muss man sich auch Gedanken darüber machen wen man opfert. Aktuell sind das zu 90% die ungeimpften. Wenn man selbst weniger als nichts zum Schutz und Kampf gegen C19 beiträgt, dann kann man nicht vom Staat erwarten, dass dieser das Wohl der Zukunft für diese Vollidioten opfert. So hart es auch ist, aber wer bei voller Zurechnungsfähigkeit ungeimpft bleibt hat es nicht besser verdient. Um die anderen täte es mir leid, aber ab und an muss man auch unbequem Entscheidungen treffen und diese Opfer wären für mich das kleiner Übel und vertretbar. Darum die Analogie zu Generälen im Krieg, C19 ist wie Krieg und mit halbgaren Entscheidungen kommt man da nicht weiter. Deshalb bin ich auch froh, dass die aktuellen schwachen Entscheidungsträger nicht zur Zeit vom WWII an der Macht waren, dass wäre nicht gut gekommen.
Aber eben die CH will ja nichtmal darüber nachdenken den Impfstatus beim Triageentscheid zu berücksichtigen... Weiter in den Schrecken ohne Ende
https://www.srf.ch/news/schweiz/wie-fun ... ekriterium
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Re: Corona Virus
Man darf die schwedische Mentalität nicht mit unserer gleichsetzen. Die Skandinavier denken sehr rational und weniger emotional. Zudem sind sie ziemlich diszipliniert. Das Vertrauen in die Politik und Wissenschaft ist dort mit wenigen Ausnahmen vorhanden. Ebenso im Norden Deutschlands. Die Trötzeler befinden sich im Osten, die Esoteriker, Schwurbler usw. befinden sich vorwiegend im Süden D.Lällekönig hat geschrieben:@BSL>ZRH
Badandugly hat es bereits auf den Punkt gebracht. DU willst die Freiheit und ANDERE sollen das Opfer dafür bringen.
Aber ich versuchte dir ja zu erklären, dass die Schweden ihre Freiheit haben, weil sie bereit waren die Opfer zu bringen. Dass es dann individuell jeweils andere Konsequenzen zur Folge hat, versteht sich von selbst. Alle waren bereit, Opfer zu bringen. Durch Mässigung oder durch einen frühen Tod.
Wenn du dir einen Schwedischen Zustand wünschst, dann frage dich mal, wie du einen Alten oder Vulnerablen zur Überzeugung bringst, für deine Freiheit einen früheren Tod in Kauf zu nehmen. Kaum indem du seinen Tod für mehr eigene Freiheit forderst, oder?
Eine Gesellschaft, welche dieses Szenario in kollektivem Bewusstsein in Kauf nimmt, finde ich gut.
Eine Gesellschaft, welche dieses Szenario entgegen dem Einverständnis der Betroffenen durchsetzt, finde ich schlecht.
Kleiner Tipp: Eine solche Bereitschaft erreichst du nur, wenn das Vertrauen und der Glaube in einen gerechten Staat vorhanden ist. John Rawls «Theorie der Gerechtigkeit» wäre ein interessanter Ausgangspunkt. Und Schweden ist da näher dran, als die Schweiz.
Tegnell hat sich bei den Altersheimen «verpokert». Das war v.a. bei Welle 1 das Problem. Danach krebste Schweden auch Schritt für Schritt zurück. Verfolge aber die schwedische Pandemie-Strategie zuwenig seit Welle 3, d.h. seit delta V.
Die Schweden halte ich aber für verantwortungsvoller als die Schweizer.
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Re: Corona Virus
@BSL>ZRH
Du sehnst dich ja förmlich nach einem starken Führer.

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Re: Corona Virus
Sehe ich gleich.Aficionado hat geschrieben: 02.12.2021, 19:41Man darf die schwedische Mentalität nicht mit unserer gleichsetzen. Die Skandinavier denken sehr rational und weniger emotional. Zudem sind sie ziemlich diszipliniert. Das Vertrauen in die Politik und Wissenschaft ist dort mit wenigen Ausnahmen vorhanden. Ebenso im Norden Deutschlands. Die Trötzeler befinden sich im Osten, die Esoteriker, Schwurbler usw. befinden sich vorwiegend im Süden D.
Tegnell hat sich bei den Altersheimen «verpokert». Das war v.a. bei Welle 1 das Problem. Danach krebste Schweden auch Schritt für Schritt zurück. Verfolge aber die schwedische Pandemie-Strategie zuwenig seit Welle 3, d.h. seit delta V.
Die Schweden halte ich aber für verantwortungsvoller als die Schweizer.
