Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 24.11.2021, 14:50
SubComandante hat geschrieben: 24.11.2021, 12:14
Das ist aber kein Grund um Nein zu stimmen. Eher, dass man in Zukunft einen Diskurs über das, was während der Coronazeit geschah, führt.
Meines Wissens waren alle Handlungen des Bundesrates gemäss Epidemiengesetz und Covid-Gesetz gerechtfertig bzw. erlaubt. Beide Gesetze wurden vom Volk bzw. den Volksvertretern angenommen. Selbst zwischendurch konnte das Volk mit Referenden Einfluss nehmen.
Massnahmen waren in der Schweiz mild. Zeiten mit gar keinen Massnahmen und später Reaktionszeit haben gezeigt, dass es ohne nicht geht weil die Lage ernst wird. Und das aktuelle Beispiel zeigt gerade, dass bei einer ernsten Lage mit hohen Fallzahlen keine automatische Normalität eintreten kann. Die Menschheit hat keine Lust auf Krankheit und Tod und schränkt deswegen automatisch ihren Konsum ein. (Ausser natürlich die menschenverachtende SVP, die findet die Menschen ab 60 sind keine Menschen mehr.)
Alles in allem war die Schweizer Coronapolitik für mich ein Musterbeispiel für gut funktionierende Demokratie. Vielleicht ein Negativbeispiel für Bürokratie, Kommunikation und Föderalismus. Da sollten sich die Ämter tatsächlich Gedanken machen.
Ich kann vor allem organisatorische Mängel feststellen.
- Pflichtlager an Masken, Desinfektionsmittel und Schutzbekleidung wurden dem Renditedenken vom "Lager kostet!" geopfert.
- Jedes Mal wenn der Bund die Kontrolle an die Kantone zurückgab brach die Koordination zusammen.
- Impfung unter Federführung der Kantone ist Chaos. Nun bereits zum zweiten Mal sind die Kantone von "oh, wir sollten impfen?" überrascht.
Und dann noch die Kommunikation. Aus meiner Sicht die grösste Krise in der Krise.
- Keine klar Kommunikation warum die Maskenpflicht im Früphjahr 20 nicht kam: Nicht weil sie nutzlos war sondern weil die Pflichtlager nicht vorhanden waren. In dieser Situation wäre en "Sorry, wir haben Scheisse gebaut" besser als eine Notlüge die dem Bund dann 1.5 Jahre lang vorgehalten wird.
- Keine klaren Regeln wann Lockdown angesagt ist. Ich vergleiche hier mit dem italienischen Ampelsystem. Wenn die Regeln von Beginn weg klar sind wird weniger geeiert.
- Grösseres Versagen der Parteien im Umgang mit den Schwurblis. Lügen sind keine legitime Meinung. Das kann mal auch mal laut sagen.
- Drohungen gegen Mediziner, Wissenschaftler und Politiker gehören öffentlich gemacht. Mit Klarname wenn vorhanden. Auch Drohungen und Einschüchterungen sind keine legitime Meinung.