SubComandante hat geschrieben: 24.08.2021, 22:56
fcbblog.ch hat geschrieben: 24.08.2021, 22:49Deine Logik. Ich unterscheide klar ob eine Krankheit durch Reproduktionsmedizin/Samenspende ausgeglichen wird, oder damit per Default eine Familienplanung ermöglicht wird, wo von Anfang an klar ist, dass aus der Beziehung kein (biologisch) gemeinsames Kind entstehen kann.
Wenn du keinen Unterschied zwischen den beiden Situationen siehst nun gut, dann ist es agree to disagree.
Wieso kannst es nicht akzeptieren, dass zwei Männer und zwei Frauen ein glückliches Kind haben können? Wo liegt das Problem mit der Samenspende? Für ein Kind braucht es schlichtweg zwei gute Menschen, die einfach alles für ein Kind geben. Und Männer und Frauen gibt es genügend im Umfeld. Ich finde es despektierlich gegenüber allen gleichgeschlechtlichen Paaren, wenn man diesen abspricht, den Job, ein Kind glücklich zu machen, nicht tun zu können. Es braucht ein Mann. Es braucht eine Frau. Ich finde das alles ... ja, rückständiges, antiquares Denken.
Das sprechen ich ihnen gar nicht ab. Dürfen von mir aus gerne adoptieren (nur will das dann ein Grossteil eben doch nicht, bzw. nur Babys), denn zwei liebevolle Menschen sind sicher besser als keine Eltern. Wobei auch die Kinderheime in der CH meist einen sehr guten Job machen heutzutage.
Wir sind da einfach anderer Meinung. Ich finde es nicht ok Kindern den Vater bis 18 vorzuenthalten. Ich habe aber kein Problem, wenn z.B. zwei Freunde (Schwul und lesbisch) zusammen ein Kind hätten, dann natürlich auch mit künstlicher Befruchtung durch Samenspende. Mir gefällt aber nicht wenn der Vater anonymisiert oder vom Staat bis auf die Zeugung zur legalen Nutzlosigkeit verdammt wird. Das finde ich nicht gerecht gegenüber den Kindern.
Betr. Gleichstellung ist es auch problematisch, wenn Samenspende erlaubt ist aber Leihmutterschaft nicht.
Ausserdem, warum sollte es zwei Menschen brauchen, schliesslich gibts auch heute schon tolle alleinerziehende Eltern.
Ich vermisse da übrigens auch eine gewisse Konsequenz bei der Linken - in der Geschäftswelt soll es ungemein wichtig sein, dass man geschlechtergemischte Führungen und Teams hat, und möchte Quoten usw. aber bei der Kindererziehung soll es keine Rolle mehr spielen?
Im Übrigen darf man heute ja auch nur auf eine Samenspende zugreifen, wenn der Mann zeugungsunfähig ist. In diesem Sinne ist es bei lesbischen Paaren eben keine Gleichstellung im Sinne des Gesetzes, sondern eine Besserstellung. Das wir über beides (Ehe und Samenspende) als Paket und auch noch auf Gesetzes-, statt Verfassungsebene abstimmen finde ich grob unzulässig.
Wir haben wohl einfach andere Meinungen. Ich z.B. finde die Idee, dass ein Kind in der Erziehung und Entwicklung nicht sowohl Vater als Mutter (nicht biologisch gemeint) braucht ziemlich antiquiert. Für mich stammt das aus direkt aus den 60er Jahren. Die Frau als stramme Hausfrau und Mutter und der Vater in der Workforce aber zu Hause abwesend. Aus meiner Sicht hat das Kind ein Recht auf eine anwesende Mutter und einen anwesenden Vater und auf eine Elternteam, wenn man so will, dass dieses Recht so gut wie möglich umsetzt.
Wer dieses Minimum gegenüber dem Kind nicht erfüllen kann bzw. nicht bereit ist zu erbringen, sollte imho keine Kinder zeugen.