SubComandante hat geschrieben: 18.08.2021, 20:02Ehrenmord ist als solcher nicht immer sofort ersichtlich. Genau das. Es ist vorerst ein Mord. Und wenn dieser Begriff voreilig von Medien verwendet wird, bedient er höchstens rechte Kommentarschreiber. Die können dann wieder mit "Aaaah, haha, ja ein Einzelfall" kommen. Und die Schweinsöhrchen von Online-Newspaper-Besitzer werden wieder glänzen, weil sie drauf reinfallen und Clicks en masse generieren.fcbblog.ch hat geschrieben: 18.08.2021, 18:16Glaubst du nicht auch das Wort "Ehrenmord" könnte z.B. in der Kriminalistik hilfreich sein, wenn es darum geht Verbrechen zu gruppieren, die alle aus dem selben Motiv (Wiederherstellen der Familienehre) begangen werden, und als Polizei oder auch als Gesellschaft herauszufinden wie man solche Verbrechen am besten verhindert.
Öffentliche Diskussion über ein spezifisches Phänomen kann da manchmal durchaus auch ein Antrieb für Politik und Behörden sein.
Oder können wir einfach jeden Mord resp. Jeden Mord an einer Frau über einen Kamm scheren und kommen dabei besser weg - ich glaube eher nicht.
Es gibt doch einige wichtige Unterschiede zwischen z.B. einem Ehrenmord, einem Raubmord, Lustmord, Ritualmord, Serienmord usw.
Wieso sollte man den Informationsgehalt von Wörtern so sehr einschränken und alles als einen Überbegriff bezeichnen? Was gewinnt man damit?
Und zu Deinen Unterschieden. Ehrenmord habe ich erwähnt. Raubmord ist sofort klar ersichtlich. Lustmord ebenfalls. Ritualmord wird schwierig und bezüglich Grausamkeit eine Besonderheit. Serienmord - da muss man erstmal ein Mord einem Serienmörder zuweisen können und das braucht erstmal Ermittlungsarbeit.
"Unangenehme Wahrheiten". Diese Floskel kenne ich in der Regel von der Ecke ganz rechts. Es impliziert, dass etwas eine "Wahrheit" sei und es einer Bevölkerungsschicht als unangenehm erscheinen könnte, weil sie die "Wahrheit" nicht wahrnimmt. Die eigentliche Wahrheit ist halt, das zweitere meist über differenzierteres Denkvermögen verfügem und mit "Mittel zum "rrrächten" Zweck" Wahrheiten nichts anfangen können.fcbblog.ch hat geschrieben: 18.08.2021, 19:25Und Vorurteile wird man wohl kaum effektiv damit eindämmen, indem man unangenehme Wahrheiten sprachlich verschweigt.
Ich meine, diesen Begriff hat Al Gore im Zusammenhang mit dem Klimawandel geprägt. Die "Wahrheit" wird also über alle politischen Spektren gerne als implizierte Rechtfertigung für den eigenen Standpunkt genommen...
Den Menschen, die gegenteilige oder skeptischere Ansichten äußern, ein differenziertes Denkvermögen abzusprechen, verhindert eine Debatte, da sie persönlich abwertet.