Aficionado hat geschrieben: 30.03.2021, 09:32
thinktwice hat geschrieben:
JackR hat geschrieben: 30.03.2021, 00:33
@thinktwice : Wie steht es - aus juristischer Sicht - aus mit Karli und von Büren? Theoretisch sind sie ja unabhängig (sofern nicht ihr Ok beim Vorvertrag dabei war). Praktisch wahrscheinlich auf Burgeners Seite. Kann das Zivilgericht überhaupt zu einem widerrechtlichen Verkauf kommen, wenn die entscheidenden Personen - theoretisch - unabhängig sind? Oder kann das Zivilgericht aufgrund der Verbindungen zwischen BB und ihnen eine Befangenheit feststellen und intervenieren?
Ich seh halt immernoch nicht so ganz ein wieso DD BB unterstellt, er würde den Verkauf verhindern, obwohl BB - auf dem Papier - gar nichts zu sagen hat bei der Entscheidung.
Ich denke mit Blick auf die Statutem nicht dass ihre Befangenheit eine Rolle spielt, da es wie gesagt zwei Ebenen sind, einerseits der Vertrag zwischen BB und DD, andererseits die Bestätigung eines Uebertrags der Aktien durch den VR (für den nach Statuten aber rein das Wohl des FCB's eine Rolle spielt und nicht welche Verträge BB eingegangen ist). Und wie gesagt können sie gemäss Statuten ohne Angabe von Gründen diesen Uebertrag ablehnen. Denke entsprechend dass es so kaum möglich ist gegen sie gerichtlich vorzugehen, ausser sie handeln offensichtlich gegen die Interessen des FCB's aus eigennützigen Gründen (z.Bsp. wenn BB sie bestechen würde). Ich denke aber dass beide wenn sie gegen DD stimmen durchaus aus ihrem (natürlich befangenen) Blickwinkel das beste für den FCB wollen. Zumal unabhängig betrachtet die Lösung DD auch mit vielen Fragezeichen verbunden ist.
Deshalb auch das Vorgehen von DD:
1) Gerichtlich das Vorkaufsrecht durchzusetzen
2) Zu verhindern dass beim Entscheid er und BB in Ausstand treten, da er nach Einschätzung von DD wenn er bei 1) erfolgreich ist BB dann zustimmen muss (und als VR-Präsident bei Gleichstand den Stichentscheid hat) um nicht den Vertrag zu brechen. Aber selbst wenn DD verhindern kann dass er und BB bei der Abstimmung in Ausstand treten so ist es zweifelhaft ob er eine Enthaltung von BB verhindern kann, denn dass ein Verkäufer bei solch einer Entscheidung in Ausstand tritt ist Usanz, also durchaus üblich. Schlussendlich sollte er ja im VR die Interessen der Holding und nicht die persönlichen vertreten, sprich es liegt ein Interessenskonflikt vor (generell gesehen, sprich im Normalfall will der Verkäufer ja verkaufen).
Ist aber wie gesagt einfach meine Einschätzung, kenne weder den Wortlaut des Vertrages noch bin ich Spezialist der Materie. Interessant wäre es aber sicher den von mir erwähnten Fall mal genauer anzuschauen, denn da konnte die Inhaberfamilie (die stimmrechtlich die Mehrheit hatte) ja auch nicht den Verkauf durchdrücken, müssen also bei der entscheidenden Abstimmung nicht teilgenommen haben (freiwillig oder nicht). Ist zwar nicht der gleiche Fall, könnte aber auch für den Fall richtungsweisend sein.
Generell betrachtet sieht es aber eher positiver für BB aus. Aber auch dass es ohne Vergleich bzw. Nachgeben der einen Seite eine langwieriges Verfahren droht. Die Frage ist natürlich da ob die Geldgeber von DD im Hintergrund bzw. Centricus bereits sind diesen Weg zu gehen oder sich vorher zurückziehen und so das Prozedere vorzeitig beenden. Für eine Vernunftentscheidung der einen Seite zum Wohl des FCB's sind wohl beide zu stur (am ehesten noch dass beide zugunsten einer dritten Partei zurücktreten, in der Hoffnung dass durch das Patt jemand mit entsprechendem Portemonnaie aus Basel bereit ist einzusteigen).
Du meinst wohl als Beispiel den Fall Lafarge - Holcim (Zementfirmen)?
Nachtrag:
Nicht Lafarge-Holcim, sondern Saint-Gobain-Sika meinte ich eigentlich.
Exakt, vielen Dank.
Wobei ich denke dass es nicht Burgener's Strategie ist zwar per Schein zu verkaufen und dann den VR den Uebertrag den Aktien ablehnen zu lassen, den wäre das der Fall könnte kaum in der gleichen Sitzung über den Verkauf an D&V abgestimmt werden.
BB wird wohl eher bestreiten dass das Vorkaufsrecht in dem Fall zum Tragen kommt, aber um den möglichen Grund zu erraten müsste man den Vertrag kennen. Ansonsten hätte Burgener wohl den Verkauf gestern kaum auf die Traktanden setzen können, da der VR nur den Verkauf absegnet, aber nicht ob BB nun an DD hätte verkaufen muss (oder zwischen beiden Verkaufslösungen wählen kann). Kann so durchaus sein dass es im Vertrag auch eine "Basler Regelung" gibt und dass sich BB auf diese beruft falls DD seine Hintermänner nicht nennt (da BB das immer so betont dass er für eine Basler Lösung zu haben wäre, es aber keine gibt). Oder sonst eine Regelung/Formulierung mit der sich BB im Recht sieht.
Wie gesagt sehe ich die Erfolgschancen für DD nicht so positiv, den zuerst muss einmal das Gericht bestimmen dass BB überhaupt verkaufen muss. Und wie von einem Experten in diesem Gebiet in der BZ gestern erwähnt geschieht das nur in der allerwenigsten Fällen (1 mal in seiner 30jährigen Tätigkeit). Auch wenn wohl der Hauptgrund ist dass wie im Sika Fall aufgrund des endlos dauernden und massiv teuren Rechtsstreits schlussendlich eine Seite aufgibt. Fraglich ist in dem Fall auch ob DD überhaupt die Finanzen und seine Geldgeber die Ausdauer haben für ein solch langwieriges Verfahren (BB hat beides sicher, er ist sich solcherlei ja gewohnt).
Und falls nun doch DD Recht bekommen soll betreffend Verkauf kann der VR der Holding immer noch den Uebertrag der Aktien ablehnen. Und DD wohl kaum verhindern dass sich BB als Verkäufer in der Abstimmung der Stimme enthält wegen Interessenskonflikt (was da Usanz kaum rechtswidrig ist).
Meiner Meinung nach gibt es nur eine erfolgsversprechende Möglichkeit für DD: der Oeffentlichkeit seine Geldgeber, sein Konzept und sein Team präsentieren. Und wenn die Finanzierung "rot-blau" ist und Konzept/Team überzeugt dann gehen einerseits BB die Argumente aus, andererseits kann der VR einen Uebertrag der Aktien auch kaum aus wichtigen Gründen "im Interesse des FCB's" vertreten.
Solange er sich aber mit kindischen Posts (vom Medium mal zu schweigen), Falschmeldungen (wie den Verkauf als vollzogen zu melden) und Lügen (GC) an die Oeffentlichkeit wendet ist das kaum der Sache dienlich. DD mit seinen Instagram Post erinnert mich so irgendwie an Trump, der auf Twitter auch seine alternative Wahrheit und kindisches Zeugs rausgehauen hat.