Kurtinator hat geschrieben:Habe bei einem Aufprall lieber eine Verletzung an der Schulter anstatt einen Schädelbasis-Bruch, Querschnittslähmung oder tot zu sein.
Die meiste Zeit beim Autofahren verbringt man unfallfrei und wenn es zu einem Unfall kommt, so sind dies in erster Linie harmlose Angelegenheiten mit Materialschäden (z.B. Parkschaden). Die Situationen, in denen der Gurt tatsächlich etwas bringt, sind auf die Anzahl gefahrener Stunden gerechnet statistisch gesehen fast vernachlässigbar. Und trotzdem empfinden wir die Anschnallpflicht als nachvollziehbar und gerechtfertigt. Wir können verstehen, wie ein Verkehrsunfall funktioniert und können uns sehr gut vorstellen, wie der Gurt uns vor schlimmeren Folgen schützt.
Das Gleiche könnte man auch bei einer Maskenpflicht tun. Wobei es aber viel schwieriger ist, weil ein Virus und seine Folgen schwerer vorstellbar sind als ein Verkehrsunfall. Wenn du aber jemanden fragst, der sich das sehr gut vorstellen kann, weil er einen schweren Verlauf mit Beatmung hinter sich hat, wird er dir auch sagen, dass er lieber etwas schlechter Luft bekommen, auf Mimik verzichtet und eine Maske getragen hätte, als eine Intubation und ihre Folgen über sich ergehen zu lassen oder tot zu sein.
Persönlich würde ich es vorziehen, die Stellschraube an anderen Dingen anzusetzen. Weniger Reisetätigkeit, weniger Mobilität, weniger Synchronizität und Taktung, weniger Rushhours, weniger Dichte und Ballung und mehr freiwilliges Tragen von Masken, wo es angebracht ist, wenn sich dies alles nicht verhindern lässt, zu sehen, statt einer generellen Maskenpflicht.
Aber ich kann auch damit leben, dass wir uns als Gesellschaft dafür entschieden haben, diese Dinge nicht verringern zu wollen und als Konsequenz halt die Maskenpflicht einführen. Ich finde es zwar doof, aber nachvollziehbar.