Schwarzbueb hat geschrieben:Richtig ist, dass es in der gegebenen Situation wohl keine allseits befriedigende Lösung gab. Wer - wie ich - schon im März einen Saisonabbruch forderte, wird die Wettbewerbsverzerrungen etwas anders gewichten als andere.
Die Position, ob man für oder wider die Wiederaufnahme war, hat bestimmt einen starken Einfluss auf die Bewertung der aktuellen Möglichkeiten. Aber der Entscheid zu Wiederaufnahme wurde gefällt und es wäre sinnvoller, darum eine neue Position einzunehmen, statt an einer festzuhalten, die von einem nicht eingetreten Szenario ausgeht.
Schwarzbueb hat geschrieben:Dass die Situation mit vielen Verletzten aus dem Trainings-/Wettkampfbetrieb - mithin aus dem normalen Sportrisiko -mit den vorliegenden Vorgängen verglichen werden könnte, wirst Du hoffentlich selbst nicht ernsthaft annehmen.
JackR hat geschrieben:Ich denke schon, dass man es vergleichen kann. Im Endeffekt macht es keinen Unterschied ob die 8 fehlenden Spieler nun verletzt sind oder in Quarantäne. Sie fehlen einfach.
Es macht keinen Unterschied im Hinblick auf die Spielstärke einer Mannschaft.
Es macht aber einen Unterschied, auf die Handlungsoptionen eines Clubs:
Bei 8 Verletzen,
muss der Club das einfach hinnehmen.
Bei 8 Infizierten
könnte der Club eine Verschiebung beantragen.
Unter dem Strich ist die Situation ungerecht.
Aber für diese aktuelle Ungerechtigkeit ist weder die Liga, der FCZ, YB oder der FCB schuld. Sie entsteht durch durch die Umstände des Virus. Es gibt keine vernünftige Möglichkeit mehr, diese Ungerechtigkeit zu beseitigen, denn man versäumte es, ein «Abbruchsszenario» anzudenken. Die Zählweise eines Abbruchs nachträglich festzulegen, schaffte nur eine neue Ungerechtigkeit, welche dann die Liga zu verantworten hätte. Das will sie verhindern. Also bleibt nicht viel mehr übrig, als die aus den Umständen entstandene Ungerechtigkeit zu akzeptieren und die beste der verbleibenden Optionen zu wählen. Das scheint mir die Fortsetzung wie bisher zu sein: Mit den besten verfügbaren Spielern, auch wenn die erste Mannschaft wegen den Umständen nicht zur Verfügung steht.
Der Fehler war, die Optionen im Vorfeld zu verringern (kaum freie Verschiebungstermine durch späten Start, keine Definition für Abbruchsgrund, keine festgelegte Wertung im Falle eines Abbruch). Hier hätten Liga und Clubs im Vorfeld die Möglichkeit gehabt, mehr Optionen für den Umgang mit der aktuellen Ungerechtigkeit zu schaffen. Diese Chance wurde verpasst. Ist vorbei. Man kann nur noch Lehren für das nächste Mal daraus ziehen, aber man kann es rückwirkend nicht mehr umstürzen.