19.6 Millionen Verlust - Wie weiter?

Diskussionen rund um den FCB.
rhybrugg
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Beitrag von rhybrugg »

The_Dark_Knight hat geschrieben:Nee, das stimmt nicht. Er wollte den Verein in Basler Händen lassen. Da gibt es nicht viel Alternativen. Ein ausländischer Geldgeber hätte vielleicht viel mehr geboten.
Welcher Teil stimmt den nicht?
Heusler hat an den einzigen Verkauft der ein Angebot gemacht hat.
Und dass dieses Rotblau-Forever Konzept mit dermassen viel Umwälzungen und Neulingen scheitert, hat Heusler sicher auch nicht überrascht.

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*13*
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Beitrag von *13* »


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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Heuslers Job war sensationell! Bis auf einen gewaltigen Makel.

Das Auswahlprozedere sollte eigentlich den Eindruck erwecken, dass die gleichen Werte wie unter Heusler erhalten bleiben. Heusler wäre also fein raus, weil er einen würdigen Nachfolger präsentiert hätte. Da hat er aber mit der Umwandlung vom Geschenk zum Verkaufsobjekt einen zentraler Wert über Bord geworfen. Nämlich die Art wie die Führung den FCB betrachtet. Man kann aber den FCB nicht gleichzeitig als beseelte Institution und als Objekt betrachten. Das erste sollte man anvertraut bekommen und dem nächsten anvertrauen, dass zweite kann man verkaufen. Dies leitete den Übergang vom treuhänderischer Verwalter eines «geschenkten» öffentlichen Guts zu einem kaufenden Besitzer ein.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

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Basler_Monarch
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Beitrag von Basler_Monarch »

Lällekönig hat geschrieben:Heuslers Job war sensationell! Bis auf einen gewaltigen Makel.

Das Auswahlprozedere sollte eigentlich den Eindruck erwecken, dass die gleichen Werte wie unter Heusler erhalten bleiben. Heusler wäre also fein raus, weil er einen würdigen Nachfolger präsentiert hätte. Da hat er aber mit der Umwandlung vom Geschenk zum Verkaufsobjekt einen zentraler Wert über Bord geworfen. Nämlich die Art wie die Führung den FCB betrachtet. Man kann aber den FCB nicht gleichzeitig als beseelte Institution und als Objekt betrachten. Das erste sollte man anvertraut bekommen und dem nächsten anvertrauen, dass zweite kann man verkaufen. Dies leitete den Übergang vom treuhänderischer Verwalter eines «geschenkten» öffentlichen Guts zu einem kaufenden Besitzer ein.
Alle wissen, wie viel ich von Heusler halte.
Aber deine Retrospektive bringt viel Wahrheit zu Tage. Danke, hast geschrieben, als wären es meine Worte!
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Waldfest
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Beitrag von Waldfest »

Jede Medaille hat zwei Seiten.

Das einfache Volk möchte eben nur die glänzende Vorderseite sehen.

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Waldfest hat geschrieben:Jede Medaille hat zwei Seiten.

Das einfache Volk möchte eben nur die glänzende Vorderseite sehen.
… oder nur die verschmutzte Rückseite.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

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Konter
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Beitrag von Konter »

Die Vorstellung, dass Heusler ein anthroposophischer Held und Burgener ein eiskalter Kapitalist ist, scheint in der Tat sehr naiv zu sein.

Aber viele hier drin haben wohl vergessen, weshalb Heusler derart beliebt war bei der Fanbasis noch lange bevor er Präsident wurde. Nämlich weil er den Verein und seine treusten Anhänger nach dem 13.6 wieder näher zusammenbrachte, was unter anderem auch innerhalb der Fangemeinschaft zu einem stärkeren Zusammenschluss geführt hat. Man lies den Fans Raum sich zu entfalten und auch mal Grenzen überschreiten, aber man war stets in einem positiven Dialog mit dem Verein und zwar über Heusler.

Dass Heusler zudem eine charismatische und rhetorisch geschulte Person ist, hat natürlich das Seinige dazu beigetragen.

Schon nur alleine das unterscheidet die beiden Bernies fundamental und wird dazu führen, dass Heusler in den Augen der FCB-Fans IMMER einen besonderen Platz haben wird.

Was hingegen die Geschäftspraxis anbelangt, kann man beide besser vergleichen und da wird Heusler in der Tat stellvertretend für alles Gute gelobt und Burgener nun für alles Schlechte verteufelt. Dabei gilt es klar zu sagen, dass beide Führungen an dem heutigen Schlamassel beteiligt sind und Heusler sicherlich auch seinen Teil dazu beitrug, dass man nun Millionenverluste schreibt. Das strukturelle Defizit wuchs unter der Crew von Heusler zu einer ungesunden Grösse und das wurde auch bereits damals kritisiert. Es war unter Heusler und Heitz, wo einfach mal schnell für einen aus der Form gekommenen, verletzungsanfälligen und nicht teamfähigen Spieler mal schnell einen Millionenvertrag für 5 Jahre ausgeteilt wurde. Das und viele andere Altlasten musse die neue Crew übernehmen und damit umgehen.

Auch Heusler war sich dem Dilemma bewusst und war dazu verdammt, wenn man weiterhin ähnlich erfolgreich sein will, dass man andere Einnahmequellen finden muss, denn dieses auf Transfers und Prämien basierte Modell war und ist höchst unstabil.

Trotzdem ist es jetzt mal zum ersten richten Knall gekommen und halt nicht damals. Und das hat sehr viel mit den unterschiedlichen Führungscrews zu tun. Und ich sage extra Crews, weil das ist schlussendlich ausschlaggebend und nicht die Alibi-Diskussion Bernie I vs Bernie II.

Die damalige Crew war eine verschworene Einheit, sowohl im VR, wie auch in der Geschäftsführung. V.A. Gege, Bernie, Adrian, Stephan und René. Die haben gemeinsam und am gleichen Strang den FCB vorwärts gebracht. Ja, es gab sicherlich auch damals Unstimmigkeiten aber diese Crew war einfach ein Segen für die geschäftliche Seite. Wirtschaftliche Perspektive, Verständnis fürs Fussballgeschäft und stets am Puls der Basis (was nicht heisst, dass man stets nach dessen Willen agierte, aber zumindest sich bewusst war, wenn man es nicht tat und auch dazu stand).

Und jetzt?! Diese Crew und die Einheit ist unter Bernie II leider komplett weggebrochen. Man holte einen unerfahren Sportchef, der bei der ersten wichtigen Meinungsverschiedenheit resignierte, man holte eine dubiose FIFA-Figur, die so schnell wieder davon wieselte wie sie kam, man holte einen dauerbesoffenen Karli in den den VR, wo man sich aktuell auf Grund seiner diveresen TV-Momente im Lokalfernsehen fremdschämen muss, dass so ein Mensch eine FCB-Ikone ist.

Jetzt unter Heri und Zbinden scheint sich das wieder zu verbessern, aber eine solide Führungscrew sehe ich nach wie vor nicht. Und genau das wäre eigentlich die Hauptaufgabe von Burgener und da hat er auf ganzer Linie versagt.
Nid füre Lohn, für d'Region
LordTamtam hat geschrieben:Ich freu mich auf morgen früh. Dann geht das gejammer um Trump nochmals 4 Jahre weiter.:D

Tschum
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Beitrag von Tschum »

Ich bin ja mit vielem einverstanden, was du hier schreibst, Konter. Aber:

Karli ist definitiv eine Ikone. Nie käme ich auf die Idee, mich für ihn zu schämen. Er ist und bleibt mir sympathisch, seit seinen Spielerzeiten, und gleichgültig, ob er jetzt gerne trinkt oder nicht. Ich habe noch nie einen missratenen Auftritt von ihm gesehen (aber ich sehe ohnehin sehr wenig, wer sich da alles anschaut, ist selbst schuld). Was er zum Fussball und zum FCB öffentlich sagt, hat mich bis jetzt noch immer überzeugt (auch wenn ich manchmal anderer Meinung war).

OOOOdermättli, OOOOdermättli
Schiess e Göööli unders Lättli

Das bleibt, und alle blöden Anpöbeleien (die er auch schon als Spieler erdulden muss) finde ich definitiv daneben.

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Konter hat geschrieben:Die Vorstellung, dass Heusler ein anthroposophischer Held und Burgener ein eiskalter Kapitalist ist, scheint in der Tat sehr naiv zu sein. …
Ich stimme allem zu. Der folgende Teil richtet sich daher eher an jene, die Burgener aus Prinzip verteufeln, als an das, was du geschrieben hast.

Heusler war immer an den Menschen interessiert und konnte sie verstehen, darum auch zusammenführen und so den FCB aufblühen lassen. Oeri erkannte diese Fähigkeit und diesen Antrieb in ihm und vertraute ihm deshalb den FCB an. Weil sie sich sicher war, ihn in gute Hände zu übergeben.

Ich glaube auch nicht, je einen besseren Präsidenten für den FCB erleben zu dürfen. Darum schmerzt es ja so furchtbar.

Der eine fundamentale Makel in Heuslers Bilanz, den ich ansprach, ist aber genau das, was zu der aktuellen Situation führte.

Heusler suchte jemanden, der seine Werte vertreten und den FCB kaufen konnte. Er hätte sich wahrscheinlich nicht für Burgener entschieden, wenn es ihm um den kompetentesten Nachfolger gegangen wäre. Und er hätte bestimmt an den Meistbietenden verkauft, wenn es ihm nur ums Geld gegangen wäre.

Eigentlich gibt es kaum einen geeigneteren Präsidenten für den FCB als Heusler. Dessen war er sich wahrscheinlich bewusst und das wussten wahrscheinlich auch die restlichen Leute der alten Führung. Sonst wäre es kaum zu dem kollektiven Rücktritt gekommen. Das erschwerte ihm ja die Suche nach einem Nachfolger so sehr. Denn eigentlich hätte er sich eingestehen müssen, dass er (seinem Herzen folgend) den FCB weiterführen müsste, bis er einen geeigneten Nachfolger finden oder aufbauen würde.

Es ist ja nicht so, dass es keine weiteren Herausforderungen gab. Dass der FCB in seiner Kostenstruktur heruntergefahren werden musste und dabei trotzdem erfolgreich bleiben sollte, war BH bewusst und es war eine Aufgabe, die er gewillt war in Angriff zu nehmen. Aber wenn trotz der redlichen Bemühungen, seine gute Arbeit nicht verstanden, kritisiert und sogar sabotiert wird, verliert auch ein geduldiger und verständnisvoller Mensch wie Heusler irgendwann einmal die Freude, Lust und Motivation weiter für den FCB zu arbeiten. Ich sehe in der Ablehnung gegenüber Fischer den Strohalm, den Heusler zum Einknicken brachte. Weil er sich nicht mehr zutraute, die überrissenen Ansprüche erfüllen zu können. Wie sollte er den FCB wieder auf kleineres Budget bringen können und die «Auflagen» der Fans erfüllen können, keine Spieler und Trainer mit Zürcher Vergangenheit zu beschäftigen? Bisher konnte er immer mit sportlichem Erfolg eine gewisse Kompromissbereitschaft der Mehrheit erzeugen. Aber die Causa Fischer zeigte, dass nicht mal Erfolg mehr reichen wird. All diese Ansprüche schufen kleine Gründe, sich mit einem Ausstiegsszenario zu beschäftigen.

Kann man seinem Herzen nicht mehr folgen, findet man auch die Gründe, die das rechtfertigen. Eine fette Abfindung war schon immer ein gutes Mittel, vom eigenen Gewissen abzulenken. Hätte er dieser Versuchung widerstanden, wären wir in einer ganz anderen Lage.

Er schuf mit dem angesprochenen Auswahlverfahren einen Widerspruch.

Einem Käufer wie Sarasin war es zu blöd, sich in einem Konzept mit den Werten des FCB auseinanderzusetzen. Er stieg aus. Andere, vielleicht besser geeignete Kandidaten wollten vielleicht wegen des Preises oder der Vorgabe ein Konzept einzureichen gar nicht erst einsteigen. Oder waren vielleicht der Ansicht, dass es nicht in Ordnung wäre, eine beseelte Institution wie ein Objekt verkaufen zu wollen.

Fakt ist, dass einzig Burgener verblieb.

Die Führungskompetenz war in diesem Auswahlverfahren aber kein wirkliches Thema, es ging neben dem Vermögen darum, ob sich jemand bereit erklärt, sich seine Werte auf die Fahne zu schreiben und glaubwürdig vor einem Gremium zu vertreten und diese von ihm abnicken zu lassen.

Das «Für immer Rotblau»-Konzept ist ja nichts anderes, als die in blumigen und verherrlichenden Worten ausformulierte Strategie, die schon unter Heusler verfolgt wurde. Aber indem Heusler es nicht grossartig als Konzept formulierte und veröffentlichte, konnte er sich daran orientieren, ohne dafür kritisiert zu werden, wenn er mal einen Spieler ohne Stallgeruch holte. Und grossartige Zeiten ermöglichen, als alles aufging. Ein Lippenbekenntnis zu einem Konzept, welches das Auswahlverfahren ja forderte, schränkt den Handlungsspielraum durch die vielen öffentlichen Diskussionen, die dadurch ausgelöst werden extrem ein, egal wie das Konzept gelautet hätte.

Was für Personen lassen sich also auf so einen Deal ein? Jemand, der genug von Kommunikation versteht, dass er das Ausmass begreifen würde, wohl nicht. Jemand der sich nicht vom Vorgänger diktieren lassen will, wie er einen Club zu führen hat, wohl auch nicht.

Das Verfahren begünstigt schlussendlich jemanden, der eigentlich gewillt ist, Werte zu vertreten, die man am Anfang bekannt gibt und es sich bieten lässt, diese veröffentlichen zu lassen, sich somit an sie ketten zu lassen, bevor man den FCB kaufen darf.

Man darf sich nicht wundern, dass dieses Verfahren zu einem unsicheren Präsidenten führt.

Wenn man nun sieht, dass jemand keine eigene Vision hat, sondern vom Vorgänger abschreibt oder sich von einem Mitarbeiter des Vorgängers aufschreiben lässt. Wenn er diese Werte nicht selber verkörpern kann/will, sondern dazu auf Streller angewiesen ist (ob jetzt Burgener Streller gefunden hat oder umgekehrt, wie es Sarasin mal vermutet hat, spielt keine Rolle). Dann ist doch schon vor dem Verkauf klar, dass diese Person weder über gute Kommunikationsfähigkeit, noch genügend Selbstsicherheit und Vision verfügt.

Wie kann man da mit gutem Gewissen den FCB verkaufen?
Reicht die Begründung: Weil kein anderer sich auf diese Ausgangslage einlassen wollte?

Genau hier lag das Problem! Aber man liess sich von Strellers Charisma und den Verheissungen des Konzepts blenden und jetzt soll die andere Hälfte des Deals, der eingegangen wurde, dafür den Kopf herhalten, dass die Verheissungen nicht erfüllt werden konnten.

Aus dieser Lage kommen wir nicht mehr so schnell raus. Da kann man noch so laut gegen Burgener wettern, wie man will. Je undankbarer und lauter schimpfend wir Fans uns geben, desto geringer sind die Chancen, einen ideellen Käufer zu finden oder Burgener zu bewegen, den FCB seinerseits einer fähigen Person mit hohen Werten anzuvertrauen. Warum sollte sich jemand schimpfende Fans antun wollen oder was geben schimpfende Fans einem Burgener, damit er er jemandem so ein Geschenk anbietet, wie einst Gigi Oeri?

Im Prinzip lautet der Wunsch vieler, dass Burgener einen auf Gigi Oeri macht und einen Heusler findet oder eine Oeri mit Geld und guten Absichten auftaucht. Kein Wunder wurde auch immer wieder Fantastereien Federer genannt, weil da sehr viel Wunsch und Sehnsucht dahinter steckt und nur noch ein Wunder zu retten vermag. Aber ohne so eine/n Retter/in in Aussicht, sehe ich keinen Sinn darin, Burgener aus Prinzip zu verteufeln. Man kann sich über die Misswirtschaft, den Zickzackkurs, die Kommunikationsschwäche, etc. beschweren und berechtigte Kritik hinten und vorne anbringen.

Burgener ist zwar vermögend, aber auch ein armer Kerl. Ob er diese Grube sah oder nicht, weiss ich nicht. Zumindest war er der Ansicht, der Sache mit der Hilfe von Streller gewachsen zu sein, als er sich für den FCB entschied.
Konter hat geschrieben:… Jetzt unter Heri und Zbinden scheint sich das wieder zu verbessern, aber eine solide Führungscrew sehe ich nach wie vor nicht.
Die Einstellung und Haltung in diesem Satz gefällt mir sehr gut. Ich finde es sinnvoll, diesem bitteren Zustand ins Auge zu sehen und sich endlich daran zu gewöhnen. Wieder zu lernen, in kleinen Dinge Lichtblicke zu sehen. Weil das endlich wieder Aufstehen und Vorwärtsgehen heisst, nachdem man den Sturz akzeptiert hat. Diesen Fall können wir nicht einfach ungeschehen machen.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

rhybrugg
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Beitrag von rhybrugg »

Lällekönig hat geschrieben:Ich stimme allem zu. Der folgende Teil richtet sich daher eher an jene, die Burgener aus Prinzip verteufeln, als an das, was du geschrieben hast.

Heusler war immer an den Menschen interessiert und konnte sie verstehen, darum auch zusammenführen und so den FCB aufblühen lassen. Oeri erkannte diese Fähigkeit und diesen Antrieb in ihm und vertraute ihm deshalb den FCB an. Weil sie sich sicher war, ihn in gute Hände zu übergeben.

Ich glaube auch nicht, je einen besseren Präsidenten für den FCB erleben zu dürfen. Darum schmerzt es ja so furchtbar.

Der eine fundamentale Makel in Heuslers Bilanz, den ich ansprach, ist aber genau das, was zu der aktuellen Situation führte.

Heusler suchte jemanden, der seine Werte vertreten und den FCB kaufen konnte. Er hätte sich wahrscheinlich nicht für Burgener entschieden, wenn es ihm um den kompetentesten Nachfolger gegangen wäre. Und er hätte bestimmt an den Meistbietenden verkauft, wenn es ihm nur ums Geld gegangen wäre.

Eigentlich gibt es kaum einen geeigneteren Präsidenten für den FCB als Heusler. Dessen war er sich wahrscheinlich bewusst und das wussten wahrscheinlich auch die restlichen Leute der alten Führung. Sonst wäre es kaum zu dem kollektiven Rücktritt gekommen. Das erschwerte ihm ja die Suche nach einem Nachfolger so sehr. Denn eigentlich hätte er sich eingestehen müssen, dass er (seinem Herzen folgend) den FCB weiterführen müsste, bis er einen geeigneten Nachfolger finden oder aufbauen würde.

Es ist ja nicht so, dass es keine weiteren Herausforderungen gab. Dass der FCB in seiner Kostenstruktur heruntergefahren werden musste und dabei trotzdem erfolgreich bleiben sollte, war BH bewusst und es war eine Aufgabe, die er gewillt war in Angriff zu nehmen. Aber wenn trotz der redlichen Bemühungen, seine gute Arbeit nicht verstanden, kritisiert und sogar sabotiert wird, verliert auch ein geduldiger und verständnisvoller Mensch wie Heusler irgendwann einmal die Freude, Lust und Motivation weiter für den FCB zu arbeiten. Ich sehe in der Ablehnung gegenüber Fischer den Strohalm, den Heusler zum Einknicken brachte. Weil er sich nicht mehr zutraute, die überrissenen Ansprüche erfüllen zu können. Wie sollte er den FCB wieder auf kleineres Budget bringen können und die «Auflagen» der Fans erfüllen können, keine Spieler und Trainer mit Zürcher Vergangenheit zu beschäftigen? Bisher konnte er immer mit sportlichem Erfolg eine gewisse Kompromissbereitschaft der Mehrheit erzeugen. Aber die Causa Fischer zeigte, dass nicht mal Erfolg mehr reichen wird. All diese Ansprüche schufen kleine Gründe, sich mit einem Ausstiegsszenario zu beschäftigen.

Kann man seinem Herzen nicht mehr folgen, findet man auch die Gründe, die das rechtfertigen. Eine fette Abfindung war schon immer ein gutes Mittel, vom eigenen Gewissen abzulenken. Hätte er dieser Versuchung widerstanden, wären wir in einer ganz anderen Lage.

Er schuf mit dem angesprochenen Auswahlverfahren einen Widerspruch.

Einem Käufer wie Sarasin war es zu blöd, sich in einem Konzept mit den Werten des FCB auseinanderzusetzen. Er stieg aus. Andere, vielleicht besser geeignete Kandidaten wollten vielleicht wegen des Preises oder der Vorgabe ein Konzept einzureichen gar nicht erst einsteigen. Oder waren vielleicht der Ansicht, dass es nicht in Ordnung wäre, eine beseelte Institution wie ein Objekt verkaufen zu wollen.

Fakt ist, dass einzig Burgener verblieb.

Die Führungskompetenz war in diesem Auswahlverfahren aber kein wirkliches Thema, es ging neben dem Vermögen darum, ob sich jemand bereit erklärt, sich seine Werte auf die Fahne zu schreiben und glaubwürdig vor einem Gremium zu vertreten und diese von ihm abnicken zu lassen.

Das «Für immer Rotblau»-Konzept ist ja nichts anderes, als die in blumigen und verherrlichenden Worten ausformulierte Strategie, die schon unter Heusler verfolgt wurde. Aber indem Heusler es nicht grossartig als Konzept formulierte und veröffentlichte, konnte er sich daran orientieren, ohne dafür kritisiert zu werden, wenn er mal einen Spieler ohne Stallgeruch holte. Und grossartige Zeiten ermöglichen, als alles aufging. Ein Lippenbekenntnis zu einem Konzept, welches das Auswahlverfahren ja forderte, schränkt den Handlungsspielraum durch die vielen öffentlichen Diskussionen, die dadurch ausgelöst werden extrem ein, egal wie das Konzept gelautet hätte.

Was für Personen lassen sich also auf so einen Deal ein? Jemand, der genug von Kommunikation versteht, dass er das Ausmass begreifen würde, wohl nicht. Jemand der sich nicht vom Vorgänger diktieren lassen will, wie er einen Club zu führen hat, wohl auch nicht.

Das Verfahren begünstigt schlussendlich jemanden, der eigentlich gewillt ist, Werte zu vertreten, die man am Anfang bekannt gibt und es sich bieten lässt, diese veröffentlichen zu lassen, sich somit an sie ketten zu lassen, bevor man den FCB kaufen darf.

Man darf sich nicht wundern, dass dieses Verfahren zu einem unsicheren Präsidenten führt.

Wenn man nun sieht, dass jemand keine eigene Vision hat, sondern vom Vorgänger abschreibt oder sich von einem Mitarbeiter des Vorgängers aufschreiben lässt. Wenn er diese Werte nicht selber verkörpern kann/will, sondern dazu auf Streller angewiesen ist (ob jetzt Burgener Streller gefunden hat oder umgekehrt, wie es Sarasin mal vermutet hat, spielt keine Rolle). Dann ist doch schon vor dem Verkauf klar, dass diese Person weder über gute Kommunikationsfähigkeit, noch genügend Selbstsicherheit und Vision verfügt.

Wie kann man da mit gutem Gewissen den FCB verkaufen?
Reicht die Begründung: Weil kein anderer sich auf diese Ausgangslage einlassen wollte?

Genau hier lag das Problem! Aber man liess sich von Strellers Charisma und den Verheissungen des Konzepts blenden und jetzt soll die andere Hälfte des Deals, der eingegangen wurde, dafür den Kopf herhalten, dass die Verheissungen nicht erfüllt werden konnten.

Aus dieser Lage kommen wir nicht mehr so schnell raus. Da kann man noch so laut gegen Burgener wettern, wie man will. Je undankbarer und lauter schimpfend wir Fans uns geben, desto geringer sind die Chancen, einen ideellen Käufer zu finden oder Burgener zu bewegen, den FCB seinerseits einer fähigen Person mit hohen Werten anzuvertrauen. Warum sollte sich jemand schimpfende Fans antun wollen oder was geben schimpfende Fans einem Burgener, damit er er jemandem so ein Geschenk anbietet, wie einst Gigi Oeri?

Im Prinzip lautet der Wunsch vieler, dass Burgener einen auf Gigi Oeri macht und einen Heusler findet oder eine Oeri mit Geld und guten Absichten auftaucht. Kein Wunder wurde auch immer wieder Fantastereien Federer genannt, weil da sehr viel Wunsch und Sehnsucht dahinter steckt und nur noch ein Wunder zu retten vermag. Aber ohne so eine/n Retter/in in Aussicht, sehe ich keinen Sinn darin, Burgener aus Prinzip zu verteufeln. Man kann sich über die Misswirtschaft, den Zickzackkurs, die Kommunikationsschwäche, etc. beschweren und berechtigte Kritik hinten und vorne anbringen.

Burgener ist zwar vermögend, aber auch ein armer Kerl. Ob er diese Grube sah oder nicht, weiss ich nicht. Zumindest war er der Ansicht, der Sache mit der Hilfe von Streller gewachsen zu sein, als er sich für den FCB entschied.


Die Einstellung und Haltung in diesem Satz gefällt mir sehr gut. Ich finde es sinnvoll, diesem bitteren Zustand ins Auge zu sehen und sich endlich daran zu gewöhnen. Wieder zu lernen, in kleinen Dinge Lichtblicke zu sehen. Weil das endlich wieder Aufstehen und Vorwärtsgehen heisst, nachdem man den Sturz akzeptiert hat. Diesen Fall können wir nicht einfach ungeschehen machen.
Heusler hat den FCB wortwörtlich und sprichwörtlich verkauft.
Burgener sah sich von Anfang an als Investor und nicht als Mäzen.

Heusler kann nicht einerseis der grandiose Manager und Menschenkenner sein und andererseits nicht gesehen haben, was passieren wird, wenn er den FCB an Burgener verkauft.
Da sieht man dann, welche Werte wirklich gezählt haben. Oder gezahlt haben.

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Gollum
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Beitrag von Gollum »

Burgener hat wohl derzeit noch andere gewichtige Sorgen nebst dem FCB. Mir war er von Anfang an nicht sympathisch und ich hielt ihn für unqualifiziert für diese Aufgabe. Das hat sich nicht geändert. Aber Fakt ist nunmal, dass die Mitglieder keine Wahl hatten - oder präziser, keine Auswahl. Und mangels Letzterer schluckten wohl viele die Kröte, andere liessen sich tatsächlich von diesem fadenscheinigen Marketingkonzept "Für immer Rotblau" blenden. Dass er aber überhaupt die Chance erhielt, sich als einziger Kandidat den Mitgliedern vorzustellen, ist doch der ehemaligen Führung und diesem zweifelhaften Konsortium aus Promi-Fans und FCB-Filz anzukreiden, die die Vorauswahl getätigt hatte. Je länger, je mehr bin ich ungehalten darüber, wie dieser Entscheidungsprozess damals von Statten gegangen ist.

Ein Präsident kann aber nunmal nicht einfach zurücktreten, ohne die Nachfolge geregelt zu haben, insofern ist der Eröffnungspost schwachsinnig. Und so gering ich auch Burgeners Eignung und Geschick schätze, so halte ich ihn dennoch für genügend integer und dem Club verbunden, als dass er das schief liegende Schiff fluchtartig verlassen würde. Kann sein, dass er bereits in Gesprächen ist. Ich halte es sogar für sehr wahrscheinlich, dass er sich sehr konkrete Gedanken über weitere Investoren und eine mittelfristige Ablöse macht.

Auch wenn die finanzielle Situation Anlass zur Sorge gibt, so halte ich es nicht für ratsam, jetzt einen rigorosen Sparkurs bei der 1. Mannschaft anzusetzen. Ich teile die Meinung von Kurtli:
Kurtli hat geschrieben:Das geht mir alles ein Bisschen zu schnell hier. Sparen - Löhne der Spieler - runter - zack - fertig.
Wie gross ist das Gebilde rund um die Erste Mannschaft? Und wie hoch ist dort die Lohnsumme inkl. Management und Mandatsträger? Wenn ich schon nur höre, welche Summe und wofür an Spielervermittler bezahlt wurde, denke ich, es wäre sinnvoll, andere Aufwände wie Spesen, Vergütungen und dergleichen etwas genauer anzuschauen.
Mir als fan ist nicht gedient, wenn wir am Schluss eine billige Ramschmannschaft haben, die von einem fürchterlich aufgeblasenen Staff/Büro/Betreuung/Berater-Konsortium in die zweite Liga gemanagt wird
Lällekönig, gut auf den Punkt gebracht:
Lällekönig hat geschrieben:Heuslers Job war sensationell! Bis auf einen gewaltigen Makel.

Das Auswahlprozedere sollte eigentlich den Eindruck erwecken, dass die gleichen Werte wie unter Heusler erhalten bleiben. Heusler wäre also fein raus, weil er einen würdigen Nachfolger präsentiert hätte. Da hat er aber mit der Umwandlung vom Geschenk zum Verkaufsobjekt einen zentraler Wert über Bord geworfen. Nämlich die Art wie die Führung den FCB betrachtet. Man kann aber den FCB nicht gleichzeitig als beseelte Institution und als Objekt betrachten. Das erste sollte man anvertraut bekommen und dem nächsten anvertrauen, dass zweite kann man verkaufen. Dies leitete den Übergang vom treuhänderischer Verwalter eines «geschenkten» öffentlichen Guts zu einem kaufenden Besitzer ein.
Warum nicht immer so prägnant? ;)

Tschum hat geschrieben:Ich bin ja mit vielem einverstanden, was du hier schreibst, Konter. Aber:

Karli ist definitiv eine Ikone. Nie käme ich auf die Idee, mich für ihn zu schämen. Er ist und bleibt mir sympathisch, seit seinen Spielerzeiten, und gleichgültig, ob er jetzt gerne trinkt oder nicht. Ich habe noch nie einen missratenen Auftritt von ihm gesehen (aber ich sehe ohnehin sehr wenig, wer sich da alles anschaut, ist selbst schuld). Was er zum Fussball und zum FCB öffentlich sagt, hat mich bis jetzt noch immer überzeugt (auch wenn ich manchmal anderer Meinung war).

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Das bleibt, und alle blöden Anpöbeleien (die er auch schon als Spieler erdulden muss) finde ich definitiv daneben.
Dein nostalgischer Approach ehrt Dich, lieber Tschum. Aber Odermatt verzapft nun leider schon bisweilen e biz e Seich, wenn der Tag lang ist... Darf er von mir aus, Legände ischer's. Was ich dann allerdings doch etwas peinlich finde, wenn er die Namen eigener Spieler nicht korrekt wiedergeben kann.

Tschum
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Beitrag von Tschum »

Gollum hat geschrieben:Was ich dann allerdings doch etwas peinlich finde, wenn er die Namen eigener Spieler nicht korrekt wiedergeben kann.
Das passiert im Alter, lieber Gollum, das ist vielleicht peinlich, aber fast unvermeidbar und kein Grund, über den alten Herrn zu lästern (etwas Spott darf schon sein). Ich sage - auch wenn ich gar nichts getrunken habe! - bisweilen meinem Hund den Namen meiner Enkel und umgekehrt. Und bin froh, wenn ich immerhin meine Frau noch nicht mit meinem Hut verwechsle.

ayrton_michael_legends
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Beitrag von ayrton_michael_legends »

burgener ist mit sicherheit ein viel zu erfahrener und gewiefter geschäftsmann um sehenden auges seine beim fcb angelegten millionen zu verbrennen.

da er die fortschreitende entwertung relativ schnell erkannt haben musste, hat er garantiert dafür gesorgt, ein teil seiner schäfchen fortlaufend ins trockene zu bringen.

als alleiniger eigentümer stehen ihm dazu verschiedenste möglichkeiten zur verfügung. das kann schlussendlich aufgeteilt unter verschiedensten aufwänden aufgeführt werden und wohin das geld schlussendlich über (legale) umwege fliesst muss dabei (legalerweise) nicht transparent sein.

dementsprechend wird er auch noch einigermassen gut wegkommen, wenn er anteile unter seinem bezahlten wert verkauft.

das strukturelle defizit ist zwar hoch und die zeiten nicht rosig, dennoch hatten wir doch auch einige gute transfereinnahmen sowie auch internationale kampagnen in den letzten jahren. es bleibt der eindruck, hier ist kapital abgeflossen. wie genau wird wohl nie abschliessend geklärt werden.

das ist nur meine persönliche einschätzung und entbehrt jeglicher informationen oder grundlagen.
STAYTHEFUCKSAFE!!!

... erkennt die gefährlichkeit des virus aber lasst euch nicht von all den unseriösen prognosen der experten verunsichern...

... eine kurz- oder mittelfristige lösung dieser pandemie und infodemie ist utopisch...

Felipe
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Beitrag von Felipe »

Tschum hat geschrieben:Das passiert im Alter, lieber Gollum, das ist vielleicht peinlich, aber fast unvermeidbar und kein Grund, über den alten Herrn zu lästern (etwas Spott darf schon sein). Ich sage - auch wenn ich gar nichts getrunken habe! - bisweilen meinem Hund den Namen meiner Enkel und umgekehrt. Und bin froh, wenn ich immerhin meine Frau noch nicht mit meinem Hut verwechsle.
Der Namen von Tschum’s Hut würde mich jetzt schon interessieren.

An alle Federer-Träumer inkl. mir: gebt nicht auf! Roger hat die Saison 2021 wegen des Knies beendet. Vielleicht ist ihm ja langweilig und er braucht ein Spielzeug.

So oder so. Bin gespannt wie es weitergeht.
1. Müssen wir uns ins Mittelmass sparen, wie es GC vor 15 Jahren getan hat?
2. Gehen wir Konkurs?
3. Wie lange bleibt Percy, der nun mit deutlich weniger Mitteln wirtschaften muss?
4. können wir uns auf dem bisherigen Niveau halten?
5. Wie und wann zahlt sich der Fokus in die Jugi aus?
6. Bieten wir dann noch günstige Rahmenbedingungen für Junge, sodass sie bei uns bleiben und nicht wie umgekehrt früher zum CH-Aushängeschild wechseln?
7. Oder kommt von irgendwoher noch BB oder Mr. X mit der Geldschatulle daher?

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Tsunami
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Beitrag von Tsunami »

Felipe hat geschrieben:Der Namen von Tschum’s Hut würde mich jetzt schon interessieren.

An alle Federer-Träumer inkl. mir: gebt nicht auf! Roger hat die Saison 2021 wegen des Knies beendet. Vielleicht ist ihm ja langweilig und er braucht ein Spielzeug.
Na na na... so schlimm ist es dann doch nicht. Die Saison 2021 wird er dann schon bestreiten, Stand heute.

rhybrugg
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Beitrag von rhybrugg »

Felipe hat geschrieben:Der Namen von Tschum’s Hut würde mich jetzt schon interessieren.
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Man_W ... _for_a_Hat

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

rhybrugg hat geschrieben:Heusler hat den FCB wortwörtlich und sprichwörtlich verkauft.
Burgener sah sich von Anfang an als Investor und nicht als Mäzen.
Ein richtiger Investor hätte entweder zu einer anderen Bilanz mit wahrscheinlich weniger Verlust auf Kosten weiterer Werte, die ich am FCB schätze und schmerzlich vermissen würde, geführt. Oder er hätte wirklich Geld in die eigene Tasche gewirtschaftet, um sein Investitionsobjekt zu melken.

Burgener ist eine Art Hybrid.
Jemand, dem das Wohl am FCB am Herzen zu liegen scheint und darum den langfristigen Weg des Gesundschrumpfens (kleineres strukturelles Defizit im Kerngeschäft) weiter verfolgt, aber gleichzeitig will er auch sein Investement zurückgewinnen, indem er Wachstumsmöglichkeiten ausserhalb der Kernstruktur des FCBs sucht, was dann in so absurden Ideen wie Chennai FC oder E-Sport gipfelt.

Dieser Widerspruch kann aber kaum gut gehen. Eingepflanzt wurde er aber nicht von Burgener. BB überschätzte sich höchstens in der Annahme, diesen überwinden zu können und war der einzige, der sich dieser Aufgabe stellen wollte. Alle, die das ganze Ausmass des Widerspruchs rechtzeitig erahnt haben, liessen die Finger vom FCB.
rhybrugg hat geschrieben:Heusler kann nicht einerseis der grandiose Manager und Menschenkenner sein und andererseits nicht gesehen haben, was passieren wird, wenn er den FCB an Burgener verkauft.
Da sieht man dann, welche Werte wirklich gezählt haben. Oder gezahlt haben.
Ich nehme an, dass Heusler nicht sehen wollte, was er tat. Er wollte gehen und suchte nach einer Form, sich die Wertschätzung gegenüber seiner Arbeit auszahlen zu lassen. Der FCB war vorher frei und konnte Gewinne für sich erwirtschaften und sie dazu nutzen, die Region mit Fussball zu erfreuen. Seit dem Verkauf, sollen Gewinne auch den Käufer für seinen Kaufpreis entschädigen.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Gollum hat geschrieben:Burgener hat wohl derzeit noch andere gewichtige Sorgen nebst dem FCB. Mir war er von Anfang an nicht sympathisch und ich hielt ihn für unqualifiziert für diese Aufgabe. Das hat sich nicht geändert. Aber Fakt ist nunmal, dass die Mitglieder keine Wahl hatten - oder präziser, keine Auswahl. Und mangels Letzterer schluckten wohl viele die Kröte, andere liessen sich tatsächlich von diesem fadenscheinigen Marketingkonzept "Für immer Rotblau" blenden. Dass er aber überhaupt die Chance erhielt, sich als einziger Kandidat den Mitgliedern vorzustellen, ist doch der ehemaligen Führung und diesem zweifelhaften Konsortium aus Promi-Fans und FCB-Filz anzukreiden, die die Vorauswahl getätigt hatte. Je länger, je mehr bin ich ungehalten darüber, wie dieser Entscheidungsprozess damals von Statten gegangen ist.
Etwas störte mich von Beginn weg und ich konnte es nicht richtig einordnen. Warum geht Heusler? Warum geht die ganze alte Führung mit? Warum konnte ich ihnen die «Belohnung» nicht so richtig gönnen? Warum dieses Gremium? Warum nur ein Kandidat? Warum wirkt der so unsympathisch? Warum das grosse Brimborium um das Konzept? Warum so viele unerfahrene Leute? Auf alle Fragen fand ich Antworten, aber es blieb irgendwie unbefriedigend. Warum konnte konnte ich nicht sehen, was mich wirklich störte, obwohl ich ständig den Eindruck hatte, das sich alles wie ein riesiges Ablenkungsmanöver anfühlte? Konnte ich Heusler keinen «Verrat» zutrauen, weil er sich bisher stets loyal verhalten hat oder wollte ich den Glauben an den Neustart nicht verlieren? Ich fing es erst langsam an zu begreifen, als die Zerwürfnisse ständig zunahmen und einen ersten Höhepunkt in Strellers Abgang fanden. Da wurde mir der eingepflanzte und personifizierte Widerspruch klar, weil die eine Hälfte nun wegfiel.
Gollum hat geschrieben:Ein Präsident kann aber nunmal nicht einfach zurücktreten, ohne die Nachfolge geregelt zu haben, insofern ist der Eröffnungspost schwachsinnig.
Dass ein Präsident trotz katastrophaler Nachfolgeregelung zurücktreten kann, haben wir leider erlebt. Er sollte es aber nicht bloss seine Nachfolge regeln, sondern sollte sie gut regeln müssen.
Gollum hat geschrieben:Und so gering ich auch Burgeners Eignung und Geschick schätze, so halte ich ihn dennoch für genügend integer und dem Club verbunden, als dass er das schief liegende Schiff fluchtartig verlassen würde. Kann sein, dass er bereits in Gesprächen ist. Ich halte es sogar für sehr wahrscheinlich, dass er sich sehr konkrete Gedanken über weitere Investoren und eine mittelfristige Ablöse macht.
Ich halte Burgener auch für dem FCB gegenüber integer. Leider auch für verständnislos, unverstanden und unsicher. Dass er sich um weitere Investoren etc. bemüht, befürchte ich auch. Das führte meiner Ansicht nach zu noch mehr Fragmentierung der Interessen, zu noch mehr Objektifizierung des FCBs. Dieser sollte aber stärker wieder Herzensangelegenheit werden, nicht noch mehr Investitionsobjekt.
Gollum hat geschrieben:Auch wenn die finanzielle Situation Anlass zur Sorge gibt, so halte ich es nicht für ratsam, jetzt einen rigorosen Sparkurs bei der 1. Mannschaft anzusetzen. Ich teile die Meinung von Kurtli:
Sehe ich ähnlich. Der Sparkurs darf nicht zu einer Vollbremsung und Absturz führen. Der sollte stetig, aber behutsam und langfristig erfolgen.
Gollum hat geschrieben:Lällekönig, gut auf den Punkt gebracht:
Warum nicht immer so prägnant? ;)
Danke. Leider lässt sich nicht immer alles auf so einen offensichtlichen Punkt bringen.

Gollum hat geschrieben:Dein nostalgischer Approach ehrt Dich, lieber Tschum. Aber Odermatt verzapft nun leider schon bisweilen e biz e Seich, wenn der Tag lang ist... Darf er von mir aus, Legände ischer's. Was ich dann allerdings doch etwas peinlich finde, wenn er die Namen eigener Spieler nicht korrekt wiedergeben kann.
Als Legende darf er alles, sogar Namen falsch aussprechen. Ob das peinlich ist oder nicht, ist dabei egal.
Als Verwaltungsrat sollte er aber gewisse Dinge unterlassen können.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

Felipe
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Beitrag von Felipe »

Ok. Bildungslücke #47 kann also geschlossen werden :-)

Und ja, bei Roger meinte ich natürlich 2020, nicht 2021. Bin immer noch fasziniert, wie lange er spielen wird (Federer hat Karrierende ausgeschlossen). Der spielt wohl noch mit 50 Tennis.

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nobilissa
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Beitrag von nobilissa »

ayrton_michael_legends hat geschrieben:burgener ist mit sicherheit ein viel zu erfahrener und gewiefter geschäftsmann um sehenden auges seine beim fcb angelegten millionen zu verbrennen.
da er die fortschreitende entwertung relativ schnell erkannt haben musste, hat er garantiert dafür gesorgt, ein teil seiner schäfchen fortlaufend ins trockene zu bringen.
als alleiniger eigentümer stehen ihm dazu verschiedenste möglichkeiten zur verfügung. das kann schlussendlich aufgeteilt unter verschiedensten aufwänden aufgeführt werden und wohin das geld schlussendlich über (legale) umwege fliesst muss dabei (legalerweise) nicht transparent sein.
dementsprechend wird er auch noch einigermassen gut wegkommen, wenn er anteile unter seinem bezahlten wert verkauft.

das ist nur meine persönliche einschätzung und entbehrt jeglicher informationen oder grundlagen.
Verstehe ich Dich richtig: Du glaubst also fest daran, dass Herr Burgener Geld aus dem FCB abzieht und in seine Privatkasse leitet ?

Kurtli
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Beitrag von Kurtli »

Man kann es drehen, wie man will: ohne Wagner ist Burgener nur noch ...Burgener. Hier liegt am Ende aller Diskussionen, Mutmassungen und Spekulationen der Hund begraben. Wir dürfen gespannt sein, was aus der ganzen Sache noch wird.

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Basilius
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Beitrag von Basilius »

ayrton_michael_legends hat geschrieben:alleiniger eigentümer
Da der FCB nach Schweizerischem Zivilgesetzbuch (2. Titel - Juristische Personen - 2. Abschnitt: Die Vereine) eine juristische Person ist, gehören Vermögen und Güter dem Verein FC Basel 1893 und nicht einzelnen Personen. Burgener hält gegenwärtig rund vier Fünftel der Aktien der FC Basel Holding AG, welche ihrerseits mit 75% an der FC Basel 1893 AG beteiligt ist (die restlichen 25% hält der Verein). Er ist also lediglich Mehrheitsaktionär. Diese Tatsachen widerlegen Deine Aussage, wonach Burgener alleiniger Eigentümer des FC Basel sei.

Den Rest Deines Beitrages lass ich mal lieber unkommentiert, weil er Deine persönliche Einschätzung ist und jeglicher Informationen und Grundlagen entbehrt, wie Du ja selbst schreibst.
♫ ♪ Dem Blau der Treue, der Liebe Rot ♪ ♫
♫ ♪ Sind wir ergeben bis zum Tod ♪ ♫

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andreas
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Beitrag von andreas »

Die Aussagen im neuen Interview von Burgener im Blick decken sich so ziemlich mit meiner Einschätzung zur Situation.

Nochmals der Artikel:
https://rotblau.app/news/661-Die-wichti ... ederbeginn

Das Interview im Blick:
https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 36492.html
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blauetomate
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Beitrag von blauetomate »

Das Interview macht mir Burgener zwar nicht sympathischer, aber es gibt mir wieder etwas Vertrauen zurück, dass er durchaus weiss, was er macht (ökonomisch und sportlich), respektive, dass er einen klaren Plan hat, den er durchzieht - mit Blick auf das Wohl des FCB und nicht auf die eigene Tasche (auch wenn nicht alle Schritte im einzelnen für uns/mich nachvollziehbar sind). Die kommunikativen Schwächen - nun gut, da kann ich nicht abschätzen, was die vereinsinternen Folgen bei Mitarbeitern und Spielern sind, dh wie sehr sie die Leistungsbereitschaft beeinträchtigen. In der Aussendarstellung wirkt es nicht glücklich - aber das hat ja keinen Einfluss auf Leistung und Resultate auf dem Platz (möglicherweise aber auf Zuschauerzahlen). Ich hoffe, ich bin jetzt nicht zu naiv in meiner Einschätzung und falle nicht auf leere Worte herein.

FC Bâle
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Beitrag von FC Bâle »

Das Problem waren ja mehr die wegbrechenden Einnahmen als die Ausgaben! Unter Heusler waren immer genügend Begeisterung und damit Zuschauereinnahmen sowie Erfolg und damit Europa-Einnahmen da. Das Problem zu Beginn war, dass die Qualität der Abgänge nicht gleichwertig ersetzt und das Kader ausgedünnt worden ist. Der Erfolg blieb aus (Meisterschaft und mit der Zeit Europacup). Die Abwärtsspirale kam in Gang und die Einnahmen brachen weg. Das aufzufangen ist jetzt schwierig. Aber blinde Austerität bringt dann wohl den Funken zum Erlöschen. Burgener bleibt nichts anders übrig als von seinem Portemonnaie zu geben, will er nicht die Aktien mal gratis weitergeben müssen...
Und Koller: Er bringt die jungen Spieler nicht weiter, und damit kommen auch keine Transfereinnahmen mehr. Da ist Handlungsbedarf!!

Waldfest
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Beitrag von Waldfest »

FC Bâle hat geschrieben:Das Problem waren ja mehr die wegbrechenden Einnahmen als die Ausgaben! Unter Heusler waren immer genügend Begeisterung und damit Zuschauereinnahmen sowie Erfolg und damit Europa-Einnahmen da.
Sorry, das ist Schwachsinn.

Bereits unter Bernie I war die Übersättigung mehr als sichtbar. Auch wenn offiziell irgendwas mit 28'000 Zuschauern verkündet wurde, die Realität im Stadion sieht schon lange ganz anders aus, No Shows noch und nöcher.

Selbst in der CL Gruppenphase wäre das Stadion nicht ausverkauft, weil das Volk satt ist und die Modefans ihren CR7 und Messi schon gesehen haben.

LordTamtam
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Beitrag von LordTamtam »

FC Bâle hat geschrieben:...
Und Koller: Er bringt die jungen Spieler nicht weiter, und damit kommen auch keine Transfereinnahmen mehr. Da ist Handlungsbedarf!!
3 Monate pause und dann kommt der gleiche Schwachsinn wieder.
Wir alle wissen, wie sehr er Pululu weiterbringen will. Wir alle sehen, dass er seit Winter Bunjaku öfters bringt.
Auch ein VdW (gehört uns der überhaupt) kommt öfters zur SPielpraxis. Ich denke eher, dass aus unserer Jugendabteilung weniger nachkommt als auch schon. Aber das kommt schon noch. Nicht immer gleich dem Trainer schuld geben.
EMBOLO <3
LeTinou hat geschrieben:... Wenn du 100% vor allem geschützt werden willst kannst du dich gleich nach der Geburt in den Sarg legen und auf dem Tod warten.
After BlackFriday Deal. Schwarze Farbe. Kaufe 2 erhalte den dritten und vierten Kessel gratis.
auf jeden Kessel Pure-Black Farbe 90% Rabatt und 25% Cumulus- und 20% Supercardpunkte.

Falle
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Beitrag von Falle »

LordTamtam hat geschrieben:3 Monate pause und dann kommt der gleiche Schwachsinn wieder.
Wir alle wissen, wie sehr er Pululu weiterbringen will. Wir alle sehen, dass er seit Winter Bunjaku öfters bringt.
Auch ein VdW (gehört uns der überhaupt) kommt öfters zur SPielpraxis. Ich denke eher, dass aus unserer Jugendabteilung weniger nachkommt als auch schon. Aber das kommt schon noch. Nicht immer gleich dem Trainer schuld geben.
Zustimmung. Burgener hat doch in dem Interview im Blick gesagt, man hätte drei Transfers tätigen können, aber sie bewusst nicht gemacht hat, weil man europäisch noch was reissen wollte. Liegt definitiv nicht am Trainer.

rhybrugg
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Beitrag von rhybrugg »

andreas hat geschrieben:Die Aussagen im neuen Interview von Burgener im Blick decken sich so ziemlich mit meiner Einschätzung zur Situation.

Nochmals der Artikel:
https://rotblau.app/news/661-Die-wichti ... ederbeginn

Das Interview im Blick:
https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 36492.html
Netter "spin" den Burgener da einem Verlust von fast 20 Mio Franken gibt:
19 Mio Minus war eine bewusste Entscheidung

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Peter_BS
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Beitrag von Peter_BS »

Mal eine Frage in die Runde
Was wäre die Alternative zu Burgener als Präsident des FCB
• Kann Burgener die fehlenden 19.6 Millionen in der FC Basel Holding AG aus eigenem Kapital ausgleichen oder braucht er dazu fremde Investoren wie beim Kauf des
FCB von Heusler
• FC Basel Holding AG hat zur Zeit folgende Aktionäre
1. CHF 220.000 10,00% David Degen
2. CHF 1.742.400 79,20% Bernhard Burgener
3. CHF 237.600 10,80% *
* Manor AG, Weitnauer, Bank J. Safra Sarasin, Basler Zeitung, MCH Group (Messe Basel, mit Konzernchef René Kamm), Novasearch (mit dem CEO der Banque CIC, dem
Binninger Thomas K. Müller) sowie Mathieu S. Jaus, der frühere Finanzvorstand, dem einst Gigi Oeri Aktien übertragen hat.

• Der grosse Unbekannte – Der Aktionärsbindungsvertrag zwischen dem Verein und der FC Basel 1893 AG?/FC Basel Holding AG?
An der GV 2006 versprach Gigi Oeri „Der Verein könne verhindern, dass ein ungewollter Investor das Zepter übernehme, da die Vereinsmitglieder in einem solchen Fall vom Vorkaufsrecht Gebrauch machen könnten“. Heusler wiederholte die Worte von Oeri und betont den Wert der Klausel: „Das Vorkaufsrecht ist gerade bei gefährlichen Weitergaben von Aktien an (…unseriöse̷) Investoren, die den Klub in einer schwierigen Situation günstig übernehmen wollten, weiterhin eine sehr scharfe, ja lebensnotwendige Waffe.“ Er kenne keinen anderen Klub, der dem Verein ein solches Mittel in die Hand gegeben habe.
• 2006 hatte der Verein FC Basel 1896 ein „Vorverkaufsrecht“ im Aktionärsbindungsvertrag.
• 2017 ist im neuen Aktionärsbindungsvertrag nur noch die Rede von „...dass die rund 20 Millionen Franken an aktueller Reserve nur dann angerührt werden, wenn es darum geht, ein allfälliges Defizit der FC Basel 1893 AG auszugleichen…“.
• Bei einer Anfrage durch die Medien zum Verkauf, erklärte Bernhard Heusler, dass es sich nicht um eine Transaktion handle, die dem Vorkaufsrecht des Vereines unterstehe. Es handle sich um eine Überschreibung (*), die der gängigen Vertraulichkeit gehorche. Die Papiere sind durch einen Aktionärsbindungsvertrag geschützt.
• Bei der Übertragung der Aktien wurden gleichzeitig zwischen 10 und 15 Millionen an die Verkäufer übertragen.
* Die Übertragung von Inhaberaktien erfordert ein gültiges, obligatorisches Grundgeschäft (z.B. Kaufvertrag), die
Übergabe der Aktie (der Urkunde) oder eine Besitzanweisung, die Verfügungsbefugnis des Veräusserers. Überschreibung
von Aktien um ein Verkauft zu tätigen

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