blauetomate hat geschrieben:Klingt wie immer bei dir so unglaublich vernünftig, ausgewogen, besonnen. Leider viel zu besonnen.
Wohin aber denkst du, kann uns diese Führung noch bringen, die in drei Jahren xy Millionen verbraten hat (oder ist diese Feststellung auch schon eine Mob-Aufstachelung?) und keine Wege aus der Situation benennen kann (ausser das herbeigesehnte Glück, das ihnen bisher offenbar fehlte, den Armen)?
Und wenn die neue Führung mit einem van Lierop nichts anfangen kann, wäre auch die ganze Umstrukturierung des Nachwuchses nichts weiter als ein grosser Scherbenhaufen …
Die aktuelle Führung muss noch viel lernen und es ist zum Haareraufen, wenn sie scheinbar lernresistent wirkt. Aber die verbratenen Millionen sind ihr sicher auch ein Hinweis, Fehler gemacht zu haben. Wohin das führt, weiss ich nicht. Ich bin doch kein Hellseher. Aber ohne eine konkrete Vorstellung zu haben, wie es besser gehen soll, sehe ich einfach keinen Anlass, diese Leute zu verteufeln. Du stellst Fragen, kritisierst Vergangenes und Aktuelles. Das ist doch völlig legitim? Was mich an diese Mob Szene erinnert hat, ist die Rhetorik im Anfangspost. Sie schreibt vor, wer ab JETZT was zu tun hat, definiert das Motiv der GV-Verschiebung, gefolgt von einem panik-schürenden Horrorszenario. Und ich dachte, dass das Erkennen solcher Narrativen durch die Pandemie gelernt wurde.
blauetomate hat geschrieben:Manchmal führt extreme, dogmatische, sture Besonnenheit viel schneller ins Desaster als ein bisschen Mob-Mentalität. Diese Besonnenheit wird nämlich seit drei Jahren wie ein Mantra gepredigt. Wohin sie geführt hat, sehen wir jetzt.
Ich hätte mir mehr Festhalten an funktionierendem gewünscht, statt Wechsel um des Wechsels Willen. Man hätte an Fischer festhalten können, man hätte an Wicky festhalten können, man hätte auch an Koller festhalten können, statt die Causa Rahmen einzufädeln und ihn zu destabilisieren, etc. Genauso hätte man auch die Konsequenz des überhasteten Umbruchs akzeptieren können und halt hinnehmen können. Man hätte sich eingestehen können, dass man sich verschätzt hat und nun nicht mehr Meisterkandidat ist, statt wieder einen halben Schwenk zurück zu machen und die Kaderkosten wieder zu erhöhen. Ich sehe die Ursachen der meisten Fehler darin, eben keinen geradlinigen und kontinuierlichen Weg zu verfolgen, sondern ständig den lautesten Teil des Mobs besänftigen zu wollen.
Aber ja, vielleicht ist es altmodisch, auch mal eine Durststrecke zu ertragen und sich mehr Kontinuität zu wünschen, weil man der Ansicht ist, dass es auch eine gewisse Ruhe braucht, damit etwas wachsen kann und es dauert, bis die Früchte geleisteter Arbeit sichtbar werden. Fehler zugestehen können, weil man aus Fehlern lernt, wird zwar ständig für eigenen Interessen eingefordert, aber nie selbst zugestanden. Heute muss alles von Beginn weg top performen, sonst darf/muss man es verteufeln. Ob das ein Präsident, Sportchef, Trainer, Spieler oder Nachwuchsspieler ist. Next!
Nichts hat Wert. Alles ist austauschbar. Schöne neue Welt.
Da bleibe ich gerne zu besonnen dafür.