Corona Virus

Der Rest...
plutokennedy
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Beitrag von plutokennedy »

footbâle hat geschrieben: Gibts hier jemand, der darin kundig ist, wann und wie (Reihenfolge, Auflagen) die Massnahmen wieder gelockert werden könnten? Mit "wann" ist nicht mal der genaue Zeitpunkt gemeint, sondern nur der Trigger. Was ist der Auslöser für eine Lockerung?
Ich jedenfalls habe keinen Schimmer wie das gehen soll. Man will ja wohl auch nicht, dass alles für die Katz' war, was man bisher unternommen hat.
Die Massnahmen sind eine politische Entscheidung aufgrund der Einschätzung der Medizin.
Will sagen, die Politik kann jederzeit auch anders entscheiden (hätte können).
Für unser Land habe ich da etwas Hoffnung und tippe auf eine schrittweise Öffnung in zwei bis drei Wochen (ohne Super League natürlich, aber vielleicht wieder mit Pédicure und so), aber z. B. für unsere französischen Nachbarn sieht es düster aus. Die kommen vor Juni nicht mehr raus, und jetzt schon steht der Polizist hinter jedem Baum, wenn der Nachbar dich nicht schon vorher denunziert hat.

plutokennedy
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Beitrag von plutokennedy »

Allez Basel! hat geschrieben:Ich will hier keine Verschwörungstheorien hervorbringen oder die Situation unterschätzen, aber die Sache läuft doch schon sehr komisch ab? Die Berichterstattung der Medien ist unter aller Sau. Laufend werden irgendwelche Berichte von Einzelfällen geschrieben, in dem kerngesunde Menschen knapp vor dem Tod waren oder sogar gestorben sind. Jeden Tag gibt es die Meldung der Neuansteckungen. Dies alles wohl zum Ziel, dass viele Menschen nicht mehr klar denken können.

Das Ziel ist es, dass nicht zu viele Menschen infiziert sind, das erscheint mir logisch. Die Frage bleibt aber, wie lange soll das noch gehen? Gehen wir davon aus, dass 10x so viele Menschen den Virus in der Schweiz bereits hatten, wie offiziel mit Tests nachgewiesen wurde, sind wir bei ca. 250'000 Menschen in der Schweiz. Da sind wir ja meilenweit davon entfernt, dass sich die Lage in den nächsten Tagen entspannen soll. Oder einfach gesagt: Die Gefahr für die Risikogruppe bleibt noch mehrere Monate, weil schlichtweg zu wenig Menschen das Virus bereits hinter sich haben.

Kennt ihr persönlich Coronafälle in eurem Umfeld? Ich nicht, zum Glück.

Ganz ehrlich, die Sache stinkt gewaltig.
Mit Verschwörung hat das wirklich nichts zu tun, aber ich verstehe Deinen Unmut, und was Du sagst, scheint ehrlich aus Deinem Herzen zu kommen, wie ich diesen ganzen Scheiss etwa auch empfinde.
Vor allem hast Du den Mut, selber zu denken.

plutokennedy
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Beitrag von plutokennedy »

(Advocatus diaboli) Ich finde diesen Killervirus in unseren beiden Halbkantonen übrigens bis jetzt eine recht schwache Nummer. Auch wenn man bedenkt, dass wir uns hier im Vergleich zu den meisten anderen Ländern nicht einmal richtig einsperren davor, bringt er es nicht gerade auf viel. Die Betten sind zielich leer dafür in den Spitälern oder werden es schon wieder.
Entweder zählt man hier nicht richtig, wir haben wie immer (fast) alles im Griff, oder dieser Virus ist eine Lusche (was man aber nicht sagen darf - also bitte bleibt alle schön zu Hause, vor allem Rentner+).
Ich habe jedenfalls im Leben auch in meinem bereits fortgeschrittenen Leben vor ganz anderen Sachen Angst.

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andreas
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Beitrag von andreas »

Folgendes geht mir einfach nicht in den Kopf:

Facts:
- Die Schweiz hat die zweithöchsten Fallzahlen pro 1'000'000 Einwohner der Welt, wenn man Kleinstaaten ausnimmt (Spanien: 3360, Schweiz: 2850, Italien: 2380).
- Die Schweiz hat auch immer noch extrem hohe Ansteckungsraten (Spanien: 340, Italien: 300, Belgien: 260, Frankreich: 180, Niederlande: 140, Grossbritannien: 120, Schweiz: 110).
- Die Schweiz hat im Europavergleich relativ wenig Intensivstationen pro 1'000'000 Einwohner (Deutschland: 350, Schweiz 120).

Warum ist in Ländern wie Italien, Spanien oder den USA ein völliges Chaos, während bei uns immer noch genug Spitalbetten da sind?

Mögliche Erklärungen:
- Die Schweiz testet im Vergleich zu anderen Ländern doch relativ gut und hat weniger Dunkelziffern wie andere Länder. Die Todeszahlen lassen diese These leicht stützen.
- Die Schweiz hat sich gut vorbereitet mit Erweiterungen und Umverteilungen der Spitäler
- Die Schweiz hat Hotspots verhindert, indem sie als erstes europäisches Land Grossveranstaltungen verboten hat (Widerspruch: Tessin, Waadt sind Hotspots)

Eure Gedanken?
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footbâle
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Beitrag von footbâle »

Manche Medien versuchen schon sehr bewusst, die Menschen zu ängstigen. Dieses Video z.B. vom Potter's Field auf Hart Island.. eben gesehen.. als ob das irgendwas mit Corona zu tun hätte. Anonyme Massengräber ("Potter's Fields") für 'unclaimed bodies' gibts in den USA schon ewig. Dass auch Corona Opfer ohne Hinterbliebene dort bestattet werden, ist völlig normal.

“For decades, Hart Island has been used to lay to rest decedents who have not been claimed by family members. We will continue using the island in that fashion during this crisis and it is likely that people who have passed away from COVID who fit this description will be buried on the Island in the coming days”

Das bedeutet netto/netto einfach, dass Corona Opfer nicht anders behandelt werden als Menschen die irgend einer anderen Krankheit erlegen sind. Nachrichtenwert gleich Null. Normalerweise..

rhybrugg
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Beitrag von rhybrugg »

andreas hat geschrieben:Folgendes geht mir einfach nicht in den Kopf:

Facts:
- Die Schweiz hat die zweithöchsten Fallzahlen pro 1'000'000 Einwohner der Welt, wenn man Kleinstaaten ausnimmt (Spanien: 3360, Schweiz: 2850, Italien: 2380).
- Die Schweiz hat auch immer noch extrem hohe Ansteckungsraten (Spanien: 340, Italien: 300, Belgien: 260, Frankreich: 180, Niederlande: 140, Grossbritannien: 120, Schweiz: 110).
- Die Schweiz hat im Europavergleich relativ wenig Intensivstationen pro 1'000'000 Einwohner (Deutschland: 350, Schweiz 120).

Warum ist in Ländern wie Italien, Spanien oder den USA ein völliges Chaos, während bei uns immer noch genug Spitalbetten da sind?

Mögliche Erklärungen:
- Die Schweiz testet im Vergleich zu anderen Ländern doch relativ gut und hat weniger Dunkelziffern wie andere Länder. Die Todeszahlen lassen diese These leicht stützen.
- Die Schweiz hat sich gut vorbereitet mit Erweiterungen und Umverteilungen der Spitäler
- Die Schweiz hat Hotspots verhindert, indem sie als erstes europäisches Land Grossveranstaltungen verboten hat (Widerspruch: Tessin, Waadt sind Hotspots)

Eure Gedanken?
Meine Gedannken?

Fallzahlen in über Grenzen hinweg zu vergleichen bringt nicht viel. Anzahl Tests sind unterschiedlich, Bevölkerungsdichte ist unterschiedlich, wer getestet wird ist unterschiedlich, ob man den Regierungen bzw. den Veröffentlichten Zahlen trauen kann ist unterrschiedlich.
Nebenbei bringt es vermutlich nicht mal was die Zahlen innerhalb der Schweiz über die Zeit zu vergleichen. Die Testkapazität wurde massiv erhöht, soweit ich weiss. Ohne diese Zahlen zu kennen kannst du keine vernünftige Rate ausrechnen.

Ansteckungen sind unumgänglich ausser man macht für die nächsten Monate "Schotten dicht" - bis eine Impfung oder mindestens Medikamente vorhanden sind.
Insofern sind die Anzahl Ansteckungen nicht wirklich relevant, im Gegenteil. Je mehr die Krankheit durchgemacht haben, desto besser (so siehst zumindest aktuell aus, auch wenn es Ausnahmen gibt, Ausnahmen gibt es immer)

Relevanter sind die Anzahl Menschen die ab der Krankheit sterben. Und da steht die Schweiz relativ gut da. Ich tippe da auf eine Kombination von:


* Besser vorbereitet (wenn es die Schweiz als erstes getroffen hätte, was wäre dann passiert?)
* Besseres Gesundheitssystem wie in vielen Europäischen Ländern.
* Einerseits sind das Kapazitäten (soweit ich weiss ist die Schweiz - abgesehen vom Tessin - nie Gefahr gelaufen zu wenig Betten zu haben).
Und wenn du zuwenig Betten hast, dann sterben deutlich mehr Leute. Evtl. auch Leute mit anderen Krankheiten/Unfall, welche nicht die nötige Pflege bekommen können
* Andererseits ist das Niveau der Infrastruktur und der Möglichkeiten sicher höher (Geld war bis jetzt mindestens kein Problem)
* Kompetente Regierung (ich bin nicht mit allen Massnahmen des BR einig, aber ich habe trotzdem vertrauen. Stell dir mal vor, hier würde ein Vollspast wie Trump regieren)
* Massnahmen:
* Grossveranstaltungen helfen viele Leute gleichzeitig anzustecken -> Spitäler überlastet. Absage der Fasnacht und Fussball erscheint im Nachhinein doch nicht ganz so blöd
* Informationskampagnen
* Bürger die Anweisungen befolgen
* Übervorsichtig: man hat doch relativ schnell relativ heftig reagiert (Lockdown). Ist schon auch die "better safe than sorry" Mentalität der Schweizer


Meine Fragen aktuell:

* Schweden hat glaub als eines der einzigen Länder einen anderen Weg eingeschlagen. Bin gespannt ob man da Unterschiede sehen wird. Weiss da jemand genaueres?
* Da die Testkapazitäten erhöht wurden und wohl auch Asymptomatische getestet wurden: hätte man da nicht von einer deutlichen erhöhung der Fallzahlen in letzter Zeit ausgehen müssen? Oder ist die Anzahl unerkannter Infektionen doch nicht so hoch? Oder hat man doch nicht so viel mehr/anders getestet?

rhybrugg
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Beitrag von rhybrugg »

footbâle hat geschrieben:Manche Medien versuchen schon sehr bewusst, die Menschen zu ängstigen. Dieses Video z.B. vom Potter's Field auf Hart Island.. eben gesehen.. als ob das irgendwas mit Corona zu tun hätte. Anonyme Massengräber ("Potter's Fields") für 'unclaimed bodies' gibts in den USA schon ewig. Dass auch Corona Opfer ohne Hinterbliebene dort bestattet werden, ist völlig normal.

“For decades, Hart Island has been used to lay to rest decedents who have not been claimed by family members. We will continue using the island in that fashion during this crisis and it is likely that people who have passed away from COVID who fit this description will be buried on the Island in the coming days”

Das bedeutet netto/netto einfach, dass Corona Opfer nicht anders behandelt werden als Menschen die irgend einer anderen Krankheit erlegen sind. Nachrichtenwert gleich Null. Normalerweise..
Manche Medien? Das sind schon die üblichen Verdächtigen.
20min, blick, watson. Gratisblätter halt, die aber über eine beachtliche Reichweite verfügen und so Meinung und Stimmung machen.
Ich finde es zum kotzen und, dass dies Drecksblätter sind, wurde in dieser Krise noch klarer.

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Allez Basel! hat geschrieben:… Dies alles wohl zum Ziel, dass viele Menschen nicht mehr klar denken können. … Ganz ehrlich, die Sache stinkt gewaltig.
Die ganze Sache lässt sich nicht in ein Schwarz-Weiss-Schema pressen. Anerkennt man dies, kann man klar denken.

Der Tod eines kerngesunden Jungen wird von den Medien aufgegriffen, weil es immer noch Leute gibt, die annehmen, dass ausschliesslich Angehörige der Risikogruppen betroffen sind. Somit wird diese Meldung zu einer News. Das Problem liegt darin, dass diese Meldungen überproportional erscheinen und nicht mehr in Relation zu den statistisch erhobenen Fällen stehen. Dies erzeugt eine Unsicherheit. Diese Ungewissheit in Bezug auf den Virus entspricht der Realität und dem allgemeinen Kenntnisstand zum Virus aber eher, als eine scheinbar trügerische Sicherheit. Klares Denken bedarf aber keiner Gewissheit. Ich würde mich eher fragen, wie klar ein Gedanke sein kann, der auf einer von den Medien geschaffenen/suggerierten Gewissheit fusst.

Da News Aufmerksamkeit und somit Klicks resp. Werbeeinnahmen generieren, neigen diese dazu, pointierter formuliert und sichtbarer platziert zu werden, als es der (statistische) Kontext eigentlich gebieten würde. Die Absicht ist eine Informationsvermittlung. Selektiert wird die Aufbereitung dieser Information nach Profit. Die Verwirrung der Gesellschaft ist ein Nebeneffekt, welcher in Kauf genommen wird … sie ist aber nicht das Ziel.

Ob die Medien nicht fähig sind, der Komplexität des Themas gerecht zu werden oder ob sie nur über Teilaspekte berichten, weil die Bevölkerung die Komplexität des Themas nicht erfassen kann, sei dahingestellt. Die Pandemie und ihre Auswirkungen lassen sich jedenfalls nicht mit einem einfachen Label versehen und in eine Schublade einordnen. Sie fordert Auseinandersetzung.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

Rotblau
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Beitrag von Rotblau »

Laut Blick würden 99,4 % der Menschen überleben ohne Anti-Corona-Massnahmen.
"Nur" 0,6 % würden also sterben. Aber in absoluten Zahlen bedeutet das "nur" immerhin 45 bis 46 Millionen Menschen.
Vor hundert Jahren starben wegen der Spanischen Grippe mindestens 25 Millionen Menschen, mit Dunkelziffer bis zu 50 Millionen, bei damals noch weniger als 2 Milliarden Erdbewohnern. Heute sind es etwa 7,6 Milliarden.
Jedes Jahr sterben weltweit etwas mehr als 100 Millionen Menschen auch ohne Corona-Virus.
Nun liest man in der Presse, dass in Südkorea 91 Menschen zum zweiten Mal mit Corona infiziert sind. Sollte das stimmen, wäre das tragisch für uns Menschen. Da fragt es sich, sollen wir von nun an nur noch so leben wie jetzt, zumindest bis erfolgreich dagegen geimpft werden kann, oder sollen alle das Leben so lange wie möglich noch geniessen, bevor einen der Corona-Tod erreicht? Fragen über Fragen.

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Kurtinator
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Beitrag von Kurtinator »

rhybrugg hat geschrieben: Meine Fragen aktuell:

* Schweden hat glaub als eines der einzigen Länder einen anderen Weg eingeschlagen. Bin gespannt ob man da Unterschiede sehen wird. Weiss da jemand genaueres?
* Da die Testkapazitäten erhöht wurden und wohl auch Asymptomatische getestet wurden: hätte man da nicht von einer deutlichen erhöhung der Fallzahlen in letzter Zeit ausgehen müssen? Oder ist die Anzahl unerkannter Infektionen doch nicht so hoch? Oder hat man doch nicht so viel mehr/anders getestet?
Gemäss unten stehender Quelle hat Schweden knapp 55000 Tests durchgeführt, die Schweiz über 178000. Ich denke, dass eine höhere Dunkelziffer als bei uns herrscht. Bei ähnlicher Todeszahl. Keine schöne Prognose für die Zukunft. Meiner Ansicht nach hat die Regierung massiv zu spät reagiert.

Quelle: https://www.worldometers.info/coronavirus/
Falcão hat geschrieben: "Tradition ist nicht die Anbetung von Asche, es ist die Weitergabe des Feuers!"

rhybrugg
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Beitrag von rhybrugg »

Lällekönig hat geschrieben:Die ganze Sache lässt sich nicht in ein Schwarz-Weiss-Schema pressen. Anerkennt man dies, kann man klar denken.

Der Tod eines kerngesunden Jungen wird von den Medien aufgegriffen, weil es immer noch Leute gibt, die annehmen, dass ausschliesslich Angehörige der Risikogruppen betroffen sind. Somit wird diese Meldung zu einer News. Das Problem liegt darin, dass diese Meldungen überproportional erscheinen und nicht mehr in Relation zu den statistisch erhobenen Fällen stehen. Dies erzeugt eine Unsicherheit. Diese Ungewissheit in Bezug auf den Virus entspricht der Realität und dem allgemeinen Kenntnisstand zum Virus aber eher, als eine scheinbar trügerische Sicherheit. Klares Denken bedarf aber keiner Gewissheit. Ich würde mich eher fragen, wie klar ein Gedanke sein kann, der auf einer von den Medien geschaffenen/suggerierten Gewissheit fusst.

Da News Aufmerksamkeit und somit Klicks resp. Werbeeinnahmen generieren, neigen diese dazu, pointierter formuliert und sichtbarer platziert zu werden, als es der (statistische) Kontext eigentlich gebieten würde. Die Absicht ist eine Informationsvermittlung. Selektiert wird die Aufbereitung dieser Information nach Profit. Die Verwirrung der Gesellschaft ist ein Nebeneffekt, welcher in Kauf genommen wird … sie ist aber nicht das Ziel.

Ob die Medien nicht fähig sind, der Komplexität des Themas gerecht zu werden oder ob sie nur über Teilaspekte berichten, weil die Bevölkerung die Komplexität des Themas nicht erfassen kann, sei dahingestellt. Die Pandemie und ihre Auswirkungen lassen sich jedenfalls nicht mit einem einfachen Label versehen und in eine Schublade einordnen. Sie fordert Auseinandersetzung.
Das wird von den Medien aufgegriffen und dermassen populär präsentiert, weil es sich besser verkauft als härzige Bilder vom Osterhasen.
Die Unsicherheit und Angst und fehlende Wissenschaft ist bewusst in Kauf genommen und sogar Ziel. Weil, dass hilft nochmehr Blättli zu verkaufen.

Natürlich besteht auch die Chance, dass Gesunde/Junge/Nicht-Vorerkrankte Menschen an diesem Virus schwer erkranken und sogar sterben.
Selbst wenn es, so wie es aktuell scheint, sich lieber auf ältere Menschen stürzt. Es ist nur eine Frage der Wahrscheinlichkeiten. Wenn genügend erkranken, dann wirds auch mal einen 7-jährigen linkshändigen Zwilling aus Oberhaslerueggsau erwischen.
Das ist im Einzelfall eine Tragödie, mit dem Blick fürs Gesammte aber nur ein Ausreisser.

ayrton_michael_legends
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Beitrag von ayrton_michael_legends »

andreas hat geschrieben:Folgendes geht mir einfach nicht in den Kopf:

Facts:
- Die Schweiz hat die zweithöchsten Fallzahlen pro 1'000'000 Einwohner der Welt, wenn man Kleinstaaten ausnimmt (Spanien: 3360, Schweiz: 2850, Italien: 2380).
- Die Schweiz hat auch immer noch extrem hohe Ansteckungsraten (Spanien: 340, Italien: 300, Belgien: 260, Frankreich: 180, Niederlande: 140, Grossbritannien: 120, Schweiz: 110).
- Die Schweiz hat im Europavergleich relativ wenig Intensivstationen pro 1'000'000 Einwohner (Deutschland: 350, Schweiz 120).

Warum ist in Ländern wie Italien, Spanien oder den USA ein völliges Chaos, während bei uns immer noch genug Spitalbetten da sind?

Mögliche Erklärungen:
- Die Schweiz testet im Vergleich zu anderen Ländern doch relativ gut und hat weniger Dunkelziffern wie andere Länder. Die Todeszahlen lassen diese These leicht stützen.
- Die Schweiz hat sich gut vorbereitet mit Erweiterungen und Umverteilungen der Spitäler
- Die Schweiz hat Hotspots verhindert, indem sie als erstes europäisches Land Grossveranstaltungen verboten hat (Widerspruch: Tessin, Waadt sind Hotspots)

Eure Gedanken?
"soft" faktoren wie südländische familien wohnsituation, allgemein südländisches lateinisches verhalten, antibiotika gebrauch, luftverschmutzung, übergewicht (USA) scheinen eine noch grössere rolle zu spielen, als zu beginn angenommen. zahlenvergleiche sind dennoch nach wie vor mit äusserster vorsicht zu geniessen. die gründe dafür sollten langsam zur genüge bekannt sein.


es ist insgesamt noch schwieriger geworden, die lage einigermassen einschätzen zu können.

- die entwicklung der letzten 2-3 wochen war in dem sinne positiv, dass sich sämtliche horror-szenarien nicht bewahrheitet haben.
- in der schweiz kommt es bisher glücklicherweise zu keinerlei überlastungen des gesundheitswesens.
- obwohl immer noch viele ignoranten draussen sorgloses verhalten an den tag legen, haben die massnahmen insgesamt sehr gut gewirkt.
- die reproduktions rate scheint tief genug zu sein, um über lockerungen nachdenken zu können.


diese eindeutig verbesserte situation generiert automatisch neue gefahren:

- bereits jetzt beginnen einige damit, erneut zu verharmlosen. nach dem motto: sieht doch gut aus, bald gehts zurück zur normalität.
- durch schönes wetter und viele leute draussen. eventuell boomerang wirkung in ca. 2 wochen.
- bewusstsein für das längere andauern der ganzen sache wird nicht gefördert.


bin wie einige andere auch der meinung, irgend etwas ist oberfaul an der ganzen sache. leider sind nach wie vor zuviele elemente der gleichung unbekannt, um irgendwie halbwegs klar sehen zu können. dementsprechend ist vor allem der weitere verlauf und die frage nach zeitlichem horizont und folgenden wellen etc. kaum zu beantworten.

darum kann nach wie vor nicht schaden, lieber vorsicht als nachsicht. die schweiz macht das insgesamt sehr gut bisher.
STAYTHEFUCKSAFE!!!

... erkennt die gefährlichkeit des virus aber lasst euch nicht von all den unseriösen prognosen der experten verunsichern...

... eine kurz- oder mittelfristige lösung dieser pandemie und infodemie ist utopisch...

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

footbâle hat geschrieben:… Gibts hier jemand, der darin kundig ist, wann und wie (Reihenfolge, Auflagen) die Massnahmen wieder gelockert werden könnten? Mit "wann" ist nicht mal der genaue Zeitpunkt gemeint, sondern nur der Trigger. Was ist der Auslöser für eine Lockerung?
Ich jedenfalls habe keinen Schimmer wie das gehen soll. Man will ja wohl auch nicht, dass alles für die Katz' war, was man bisher unternommen hat. …
Ich kann weder einen Trigger nennen, noch eine Reihenfolge. Aber das Prinzip, nach dem ich vorgehen würde, wäre relativ einfach. Die Basisreproduktionsrate ist kein Etappenziel, es ist die Beschleunigung der Verbreitungsgeschwindigkeit des Virus. Die Geschwindigkeit muss so lange gebremst werden, bis sich unser Gesundheitssystem nicht mehr im Krisenmodus befindet.

Der aktuelle Zufluss an Erkrankten in unser Gesundheitssystem ist noch zu hoch. Er müsste auf ein Niveau reduziert werden, auf dem die Zusatzbelastung durch COVID-19 und die alltäglichen medizinischen Versorgung wieder unter normalen Umständen ablaufen kann. Das heisst ohne Aufschieben von Behandlungen, ohne Überstunden, ohne Verlagerung von Patienten, ohne Mobilisierung von Zusatzpersonal wie beispielsweise Spitalbatallione. Dies ginge auch über eine personelle und/oder materielle Aufstockung des Gesundheitssystems (für den Normalbetrieb). Bis dieser Punkt erreicht ist, muss die Verbreitung drastisch verlangsamt werden. Also R0<1 gehalten werden. Je tiefer R0 ist, desto schneller ist man an diesem Niveau (bei diesem Tempo) angelangt.

Ist dieses Niveau erreicht, kann R0=1 betragen (die Anzahl Infizierter bleibt konstant). Idealerweise bliebe man weiterhin unter 1 (weiterer Rückgang), weil eine exakte Einhaltung von R0=1 kaum möglich ist. Daher wäre eine schrittweise Lockerung bis knapp unter R0=1 wohl am Sinnvollsten.

Das war der einfache Teil. ;)

Der schwierige Teil besteht darin, dass die Basisreproduktionsrate (R0) von unzähligen, zum Teil hochkomplexen Faktoren beeinflusst wird: Der Virus selbst (Übertragungswege, Krankheitsverlauf, Immunität der Bevölkerung), Verhalten der Bevölkerung (Einhaltung der Grundregeln oder Verordnungen), Massnahmen (Lockdown, App), Umwelt (Wetter, Temperatur), etc. Eine zusätzliche Erschwerung stellt die schlechte Messbarkeit von R0 dar: Zeitliche Verzögerung der Messbarkeit und eingeschränkte Aussagekraft der erfassten Fallzahlen. R0 ist also ein sich laufend verändernder Wert, welcher sich aber kaum erfassen lässt, den wir aber beeinflussen können und der darüber entscheidet, ob und wie schnell wir an die Wand fahren.

Die Logik der Behörden ist nicht, die aktuellen Massnahmen aufrecht zu erhalten, bis eine Impfung da ist oder eine Durchseuchung stattgefunden hat. Die Logik ist, R0<1 zu halten. Denn eine konstante Durchseuchung verringert R0 laufend und eine Impfung hätte einen massiven Effekt auf R0. Solange R0<1 bleibt, können Massnahmen angepasst und ausgetauscht werden. Eine App wie Pepp-PT (inkl. breiter Nutzung und entsprechendes Verhalten der Bevölkerung) könnte R0 genügend stark senken, so dass andere Massnahmen gelockert werden können.

Ziel muss es also sein, ein Niveau zu erreichen, welches eine Normalisierung im Gesundheitssystem ermöglicht, während die zwischenzeitliche Last auf die anderen Systeme so gering wie möglich gehalten wird. Die Gefahr, dass eine voreilige Lockerung die Verbreitung wieder ausser Kontrolle geraten lässt, ist gross. Daher ist ein vorsichtiges Annähern sinnvoll. Vorerst sollten Massnahmen nicht gelockert, sondern durch effizientere Massnahmen ersetzt werden. Eine Lockerung der Massnahmen würde sinnvollerweise von lokaleren und kleinteiligeren Strukturen her erfolgen und sich langsam erweitern, weil so die Folgen einer voreiligen Lockerung rascher wieder unter Kontrolle gebracht werden könnten. Internationale Grossveranstaltungen sind bestimmt eines der letzten Elemente, welche wieder normalisiert werden.

Ich hoffe, du kannst mit diesen Erklärungen etwas anfangen.


Edit:
Die Basisreproduktionsrate ist nicht die Geschwindigkeit, sondern die Beschleunigung/Bremsung der Verbreitungsgeschwindigkeit.

R0>1 Geschwindigkeit erhöhen.
R0=1 Geschwindigkeit beibehalten.
R0<1 Geschwindigkeit abbremsen.
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Beitrag von Lällekönig »

plutokennedy hat geschrieben:(Advocatus diaboli) Ich finde diesen Killervirus in unseren beiden Halbkantonen übrigens bis jetzt eine recht schwache Nummer. …
There is no glory in prevention.
Normalerweise trifft dieser Spruch zu, weil eine verhinderte Katastrophe unsichtbar bleibt. Im Falle dieser Pandemie wird die Katastrophe aber in anderen Ländern sichtbar. Wenn beispielsweise in Paris eine ganze Markthalle des Lebensmittelmarktes Rungis beschlagnahmt wurde, um die Toten aufzubewahren, weil schlicht der Platz fehlt, genügt mir das, um davon ausgehen zu können, dass dieser Virus eben doch verheerend sein kann, wenn man ihn nur gewähren liesse. Ich kann mir das Prinzip exponentiellen Wachstums sehr wohl vorstellen und bin froh, das Ausmass nicht erleben zu müssen. Was aber keineswegs meine kritische Betrachtung auf vergangene «Pandemien» wie beispielsweise die Schweinegrippe schmälert. Für mich besteht Selber-Denken auch darin, zu erkennen, wenn eine erwartete Lüge sich als Wahrheit entpuppt.
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Beitrag von Lällekönig »

rhybrugg hat geschrieben:Das wird von den Medien aufgegriffen und dermassen populär präsentiert, weil es sich besser verkauft als härzige Bilder vom Osterhasen.
Die Unsicherheit und Angst und fehlende Wissenschaft ist bewusst in Kauf genommen und sogar Ziel. Weil, dass hilft nochmehr Blättli zu verkaufen.

Natürlich besteht auch die Chance, dass Gesunde/Junge/Nicht-Vorerkrankte Menschen an diesem Virus schwer erkranken und sogar sterben.
Selbst wenn es, so wie es aktuell scheint, sich lieber auf ältere Menschen stürzt. Es ist nur eine Frage der Wahrscheinlichkeiten. Wenn genügend erkranken, dann wirds auch mal einen 7-jährigen linkshändigen Zwilling aus Oberhaslerueggsau erwischen.
Das ist im Einzelfall eine Tragödie, mit dem Blick fürs Gesammte aber nur ein Ausreisser.
Im Prinzip schreibst du das Gleiche wie ich. ;)

Die spannendere Frage wäre nun:
«Welche systemischen Veränderungen wären nötig, damit journalistischer Ethos profitabler wird, als eine ausschliessliche Ausrichtung auf den Profit selbst?»
Aber die hat mit dem neuen Coranavirus herzlich wenig am Hut.
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Beitrag von footbâle »

Lällekönig hat geschrieben:Ich hoffe, du kannst mit diesen Erklärungen etwas anfangen.
Kann ich schon, ja. Danke!
Hätte zwar einige Anschlussfragen, aber das lassen wir jetzt mal.

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Beitrag von Lällekönig »

Rotblau hat geschrieben:Laut Blick würden 99,4 % der Menschen überleben ohne Anti-Corona-Massnahmen.
"Nur" 0,6 % würden also sterben. Aber in absoluten Zahlen bedeutet das "nur" immerhin 45 bis 46 Millionen Menschen.
Vor hundert Jahren starben wegen der Spanischen Grippe mindestens 25 Millionen Menschen, mit Dunkelziffer bis zu 50 Millionen, bei damals noch weniger als 2 Milliarden Erdbewohnern. Heute sind es etwa 7,6 Milliarden.
Jedes Jahr sterben weltweit etwas mehr als 100 Millionen Menschen auch ohne Corona-Virus.
Ich finde diese Hochrechnung mehr als nur gewagt. Zum einen ist eine Aussage über die fallspezifische Mortalität kaum machbar. Zum anderen beziehen sich die bisherigen Todeszahlen jeweils auf Umgebungen mit gebremster Verbreitung. Ohne Massnahmen würden sich bei der zu erwartenden Verbreitungsgeschwindigkeit derart viele Menschen gleichzeitig anstecken, dass pro Patient viel weniger medizinische Ressourcen zur Verfügung stünden. Ich bin mir sicher, dass die Zahl 0,6% bei gleicher Erhebungsart höher ausfallen würde.
Rotblau hat geschrieben:Nun liest man in der Presse, dass in Südkorea 91 Menschen zum zweiten Mal mit Corona infiziert sind. Sollte das stimmen, wäre das tragisch für uns Menschen. Da fragt es sich, sollen wir von nun an nur noch so leben wie jetzt, zumindest bis erfolgreich dagegen geimpft werden kann, oder sollen alle das Leben so lange wie möglich noch geniessen, bevor einen der Corona-Tod erreicht? Fragen über Fragen.
Rein aus immunologischer Sicht betrachtet, würde dies unwahrscheinlich (aber nicht ausgeschlossen) sein.
Die Reproduktion des Virus verlagert sich in einem späteren Verlauf von den oberen Atemwegen in die unteren. Ein Patient kann also bei einem Rachenabstrich in der PCR keinen Virus mehr anzeigen, obwohl der Virus sich in der Lunge weiter reproduziert. Je nach Verlauf der Beschwerden könnte so ein Patient fälschlicherweise als von-einem-leichten-Verlauf-genesen entlassen worden sein, bevor die schweren Symptome einsetzen und er erneut eingeliefert und erneut positiv getestet wurde. Daher ist ein Fehler bei der Diagnose nicht auszuschliessen (besonders im Zeitdruck unter Krisenbedingungen). Als Drosten das Thema vor ca. 2 Wochen(?) ansprach, lag zu dem Zeitpunkt noch keine genügende Evidenz vor, dass von effektiven Neuansteckungen ausgegangen werden konnte. Der Diagnosefehler war damals die viel wahrscheinlichere Option.

Keine Ahnung, wie es sich mit den von dir erwähnten 91 Patienten verhält. Sollten diese genügend gut dokumentiert sein, dass die Annahme einer Neuinfektion berechtigt wäre, würde sich diese Meldung bestimmt wie ein Lauffeuer durch die Fachwelt verbreiten. Solange es sich nur um vereinzelte Newsmeldungen in der Presse handelt, gebe ich nicht viel darauf. Erst wenn sich mehrere Experten besorgt dazu äussern, würde ich dem Aufmerksamkeit schenken. So würde ich es jedenfalls handhaben.
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footbâle hat geschrieben:Kann ich schon, ja. Danke!
Hätte zwar einige Anschlussfragen, aber das lassen wir jetzt mal.
Bitte. Freut mich, dass zur Aufklärung beitragen konnte. Falls du glaubst, dass ich zu den Anschlussfragen Auskunft geben kann, kannst du sie auch per PN stellen. Aber wie gesagt, ich bin kein Fachmann. Ich verstehe lediglich die Experten und kann es in andere Worte fassen.

Mir ist noch ein Punkt eingefallen, welcher noch fehlt: Medikamente. Diese würden keinen Einfluss auf die R0 haben. Sie entlasteten aber das Gesundheitssystem. Somit könnten die Medikamente dazu beitragen, dass man früher den R0 bis auf knapp unter R0=1 ansteigen lassen könnte.
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Rotblau
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Beitrag von Rotblau »

Das hat das grosse Idol von Markus Somm, US-Präsident Donald Trump, über das Coronavirus gesagt:
Das sind die 15 besten Zitate von Donald Trump zur Coronavirus-Pandemie:

«Wir haben es völlig unter Kontrolle. Es ist eine Person, die aus China kommt, und wir haben es unter Kontrolle. Es wird alles gut werden.» (am 22. Januar im CNBC-Interview aus dem schweizerischen Davos; am Vortag war der erste Corona-Fall in den USA bekannt geworden)

«Wir haben in diesem Land im Moment ein sehr kleines Problem – fünf. Und all diese Menschen erholen sich erfolgreich.» (am 30. Januar im US-Staat Michigan über die US-Corona-Fälle; am selben Tag erklärt die Weltgesundheitsorganisation WHO die Ausbreitung des Virus zur «gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite»)

«Sie wissen, dass es im April angeblich mit dem heisseren Wetter stirbt. Und das ist ein wunderbares Datum, auf das man sich freuen kann.» (über das Virus am 10. Februar im Fox-Business-Interview)

«Bei uns geht es ganz erheblich nach unten, nicht nach oben.» (am 26. Februar in einem Pressebriefing über die Zahl der US-Corona-Fälle)

«Es ist in etwa wie die normale Grippe, gegen die wir Impfungen haben. Und im Prinzip werden wir dafür ziemlich schnell eine Grippeimpfung bekommen.» (am 26. Februar in einem Pressebriefing über Impfstoffe gegen Sars-CoV-2)

«Ich mag dieses Zeug. Ich verstehe es wirklich. Die Leute sind überrascht, dass ich es verstehe. Jeder dieser Ärzte sagte: ‹Woher wissen Sie so viel darüber?› Vielleicht bin ich ein Naturtalent. Vielleicht hätte ich das tun sollen, anstatt als Präsident zu kandidieren.» (am 6. März bei einem Besuch in Atlanta über die Arbeit der US-Gesundheitsinstitute)

«Die Fake-News-Medien und ihre Partner, die Demokratische Partei, tun alles in ihrer halbwegs beachtlichen Macht (früher war sie grösser!), um die Corona-Lage stärker anzuheizen, als die Fakten es hergeben.» (am 9. März auf Twitter)

«Es ist ein hochansteckendes Virus. Unglaublich. Aber wir haben eine ungeheure Kontrolle darüber.» (am 15. März in einem Pressebriefing)

«Ich habe immer gewusst, dass das eine Pandemie ist. Ich hatte das Gefühl, dass es eine Pandemie ist, lange bevor es als Pandemie bezeichnet wurde.» (am 17. März in einem Pressebriefing)

«WIR WERDEN DIESEN KRIEG GEWINNEN. Wenn wir den Sieg erringen, werden wir stärker und geeinter sein als zuvor.» (am 28. März auf Twitter)

«Wenn wir es so eindämmen können (…), dass wir zwischen 100’000 und 200’000 haben, dann haben wir alle zusammen einen guten Job gemacht.» (am 29. März über Todesfälle und bevorstehende Massnahmen)

«Dieses scheussliche, scheussliche Virus. Sie sehen, wie schrecklich es ist, vor allem, wenn Sie sich die Zahlen von gestern anschauen.» (am 1. April, am Vortag wurden fast 190’000 US-Infektionen bekannt)

«Das ist freiwillig. (…) Ich habe mich entschieden, es nicht zu tun.» (am 3. April über die Empfehlung an die US-Bevölkerung, Stoffmasken zum Schutz gegen das Virus zu tragen)

«Die WHO hat es wirklich vermasselt.» (am 7. April mit dem Vorwurf an die Rolle der WHO in der Corona-Krise)

«Ich würde am liebsten mit einem grossen Knall eröffnen, ein schönes Land, und einfach öffnen.» (am 8. April im Fox-News-Interview über mögliche Lockerungen der Eindämmungsmassnahmen)

PS: Mich würde Markus Somms Meinung zu den Aussagen seines Idols interessieren.

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Basilius
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Beitrag von Basilius »

Ein aufschlussreiches Interview, welches die Coronakrise mit Pandemieprophylaxe und Biodiversität bzw. Naturschutz in Kontext zueinander setzt:

https://forchheim.bund-naturschutz.de/f ... schaft.pdf

Zusammengefasst bedeutet dies, dass Umweltschutz gleichzeitig Seuchenschutz ist.

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Asselerade hat geschrieben:noch was zum ganzen mieterlass-wirwarr..irgendwie erschreckend wie gewisse prozesse ins laufen geraten und nun plötzlich so getan wird, als ob man die laden- teilweise auch wohnungsmiete auf grund von corona nicht mehr bezahlen müsste, bzw es "unfair" sei, dass die vermieter nun noch "profitieren"..

man muss schon sehr egozentrisch und assozial gestrickt sein, wenn man so denkt. erstens ist von profitieren keine rede, denn profitieren ist was anderes. zweitens haben die vermieter in der regel auch ausgaben und da geht auch keiner zu den banken und sagt "wir zahlen nun einfach unseren hypozins nicht mehr auf grund von corona" und drittens: wären die geschäfts- bzw einzelne privatmieter dann in einer besseren phase auch bereit per vertrag ein teil des gewinnes an die mieterhöhung zu geben? - da man ja nimmt wenns schlecht läuft, aber dann auch sehr gerne gibt, wenns gut läuft. wär doch ein gutes geschäftsmodell. mietzins geknüpft an den ertrag - dann würden wir ja mal sehen wie die nun geforderte solidarität tatsächlich gelebt würde.

irgendwie nee komplett perverse und sinnfreie diskussion - z.t eine schande was gewisse politiker von sich geben

nach der logik gehe ich morgen in den migros und sage, auf grund von corona bin ich nur noch bereit 20fr für den 35fr einkauf zu zahlen. diejenigen am längeren hebel, müssen nun halt auch ihren beitrag leisten. man dankt!
Die Pandemie bremst die gesamte Volkswirtschaft aus. Einige Branchen können überhaupt keine Einnahmen mehr generieren, während andere Branchen zumindest noch einen Teil realisieren können. Nun gibt es unterschiedliche Formen der Solidarität innerhalb der Gemeinschaft Schweiz. Entweder verzichten alle gleichmässig auf einen Teil der Gewinne, was langfristig immer noch jene Betriebe ausbluten liesse, welche ihre Fixkosten nicht unter den Wert der Einnahmen während der ausserordentlichen Massnahmen senken können. Oder es verzichten alle relativ ihrer Möglichkeiten, also bis zum Maximum ihrer Gewinne ohne selbst negative Bilanzen auszuweisen.

Beide Formen verursachen volkswirtschaftliche Kosten, welche am Ende wieder von der Allgemeinheit in Form von Steuern bezahlt werden. Bei der ersten Variante gehen nebenbei noch ein paar Unternehmen hopps, welche ohne die Last der Massnahmen (Massnahmen zum Wohle der Allgemeinheit) wahrscheinlich überlebt hätten.

Wenn aber Unternehmen nicht bereit sind, Gewinneinbussen in Kauf zu nehmen, so ist dies in höchstem Masse unsolidarisch, schlicht asozial. Das wäre ein klassisches Vorgehen nach dem Prinzip: Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren.

Keiner verlangt von Vermietern, auf so viele Einnahmen zu verzichten, dass diese ihre eigenen Ausgaben nicht mehr decken können oder jenen Mietern eine Mietreduktion anzubieten, welche von den Massnahmen nicht eingeschränkt werden. Aber Vermieter sollten sich Fragen, ob es angemessen ist, Gewinne in vollem Umfang durchzusetzen und von jenen Betrieben die volle Miete zu verlangen, welche der Staat (also wir alle) mit verbürgten Unterstützungskrediten am Leben zu halten versucht. Ich empfinde dies in höchstem Masse unmoralisch.

All die Milliarden, welche Staaten weltweit in ihre Volkswirtschaften pumpen, lösen sich nicht plötzlich in Luft auf! Während ein Teil vorübergehend dem Kreislauf erhalten bleibt und für essentielle Waren und Dienstleistungen gebraucht wird, fliesst ein anderer Teil fortwährend nach oben ab. Vermieter sind nicht an der obersten Position dieses Kapitalabflusses, du erwähnst richtigerweise, dass auch von dort Geld in Form von Hypothekarzinsen weiterfliesst. Am Ende dieser Krise werden ganz wenige extrem viel reicher sein, während viele ein bisschen ärmer sind und einige bankrott gehen werden (und somit wieder zur Last aller fallen). Wer nicht bereit war, während der Krise auf einen Teil seiner Gewinne zu Gunsten seiner in Not geratenen Schuldner zu verzichten, trägt Mitschuld an dieser Entwicklung.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

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PadrePio
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Beitrag von PadrePio »


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nobilissa
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Beitrag von nobilissa »

"Die Pandemie ruiniert die gesamte Volkswirtschaft."

Es geht in der ganzen Diskussion gerne unt
er, dass viele Aufträge nur aufgeschoben und nicht aufgehoben sind.

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nobilissa
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Beitrag von nobilissa »

PadrePio hat geschrieben:http://www.beatebahner.de/
Das interessiert die Welt nun, weil....?
Wieder jemand aus der "ich bin zwar kein Epidemiologie oder Virologe, aber..." - Fraktion.

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PadrePio
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Beitrag von PadrePio »

nobilissa hat geschrieben:Das interessiert die Welt nun, weil....?
Wieder jemand aus der "ich bin zwar kein Epidemiologie oder Virologe, aber..." - Fraktion.
Wie wäre es Menschen selbst entscheiden zu lassen was für sie von Interesse ist.

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Schwarzbueb
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Beitrag von Schwarzbueb »

@rotblau: coole auflistung! :D

Es fehlt noch ein zitat zu trumps coronatest: „i am the most negatively tested person ever. I was so negativ, nobody could believe it!“

Ist zwar von einem imitator, könnte aber authentischer nicht sein!

rhybrugg
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Beitrag von rhybrugg »

nobilissa hat geschrieben:"Die Pandemie ruiniert die gesamte Volkswirtschaft."

Es geht in der ganzen Diskussion gerne unt
er, dass viele Aufträge nur aufgeschoben und nicht aufgehoben sind.
Je nachdem wie lange das aufgeschoben wird, sind Firmen halt einfach out of business wenn der Auftrag dann wirklich kommt.
Viele KMUs die ich kenne haben Auftragsreserven für 1-3 Monate. Diese Reserven dürfte dann mal abgearbeitet sein und nun kommt das Loch.
Das Loch wird mit Massnahmen des Bundes abgefedert aber es bleibt ein Lücke.
Und wenn die Aufträge dann wieder reinkommen, dann hat man nicht plötzlich mehr Kapazität und kann das Loch auch nicht rückwirkend stopfen.

Gewinnen werden die Firmen welche jetzt schon gross sind und das Problem mit Geld erschlagen können.

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

PadrePio hat geschrieben:http://www.beatebahner.de/
Ich kenne diese Person nicht, aber nach einem kurzen Blick ihn ihre Leistungen oder Publikationen kann ich sie, ihre Forderung und ihr Beschwerde über die Ablehnung der Demonstration nicht mehr ernst nehmen. Als Anwältin und Co-Autorin ist ihr Werk einzig auf die Gewinne von Ärzten und Kliniken ausgerichtet: Was darf man bewerben? Wie wird man zu Marke? Wie erwehre ich mich gegen Korruptionsvorwürfe? Wie drücke ich mich vor Regressen? Etc. Selbst der Leitfaden zu «Patientenorientiertes Beschwerdemanagement» hat nicht das Patientenwohl im Fokus, sondern die Möglichkeit, sich durch geschicktes Verhalten einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen …

Aus ihrem Blickwinkel ist die COVID-19-Pandemie ungünstig. Der Wettbewerb spielt nicht mehr frei, Ärzte und Kliniken dürfen momentan nicht nach Profitmaximierung handeln, sondern werden in der Ausübung ihrer Tätigkeit zu Gunsten des Gemeinwohls gefordert.

Der Aufruf zur Demonstration «Corona 2020. Nie wieder mit uns.» trieft vor Heuchelei und dass diese Demonstration verboten würde, müsste eine juristisch versierte Person nicht überraschen. Da steckt viel Kalkül dahinter. Jetzt von der «… Etablierung der menschenverachtensten Tyrannei …, die die Welt jemals gesehen hat …» zu sprechen, ist an Polemik kaum zu überbieten. Ich verachte solches Verhalten, weil es nicht aus Unwissenheit erfolgt, sondern reine Manipulation ist.

@PadrePio
Warum hast du dies hier verlinkt? Was wolltest du dem Forum mitteilen?
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

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nobilissa
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Beitrag von nobilissa »

PadrePio hat geschrieben:Wie wäre es Menschen selbst entscheiden zu lassen was für sie von Interesse ist.
Warum ist das für Dich von Interesse ?

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PadrePio
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Beitrag von PadrePio »

Lällekönig hat geschrieben:Ich kenne diese Person nicht, aber nach einem kurzen Blick ihn ihre Leistungen oder Publikationen kann ich sie, ihre Forderung und ihr Beschwerde über die Ablehnung der Demonstration nicht mehr ernst nehmen. Als Anwältin und Co-Autorin ist ihr Werk einzig auf die Gewinne von Ärzten und Kliniken ausgerichtet: Was darf man bewerben? Wie wird man zu Marke? Wie erwehre ich mich gegen Korruptionsvorwürfe? Wie drücke ich mich vor Regressen? Etc. Selbst der Leitfaden zu «Patientenorientiertes Beschwerdemanagement» hat nicht das Patientenwohl im Fokus, sondern die Möglichkeit, sich durch geschicktes Verhalten einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen …

Aus ihrem Blickwinkel ist die COVID-19-Pandemie ungünstig. Der Wettbewerb spielt nicht mehr frei, Ärzte und Kliniken dürfen momentan nicht nach Profitmaximierung handeln, sondern werden in der Ausübung ihrer Tätigkeit zu Gunsten des Gemeinwohls gefordert.

Der Aufruf zur Demonstration «Corona 2020. Nie wieder mit uns.» trieft vor Heuchelei und dass diese Demonstration verboten würde, müsste eine juristisch versierte Person nicht überraschen. Da steckt viel Kalkül dahinter. Jetzt von der «… Etablierung der menschenverachtensten Tyrannei …, die die Welt jemals gesehen hat …» zu sprechen, ist an Polemik kaum zu überbieten. Ich verachte solches Verhalten, weil es nicht aus Unwissenheit erfolgt, sondern reine Manipulation ist.

@PadrePio
Warum hast du dies hier verlinkt? Was wolltest du dem Forum mitteilen?
Dann erklär mir mal welchen Vorteil diese Person daraus zieht ihre Anwaltszulassung zurückzugeben?

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