Corona Virus

Der Rest...
Fulehung
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Beitrag von Fulehung »

Lällekönig hat geschrieben: Der von dir erwähnte Fall ist natürlich tragisch. Und es wird leider auch hierzulande zu noch mehr Todesfällen kommen. Aber ich erkenne hinter den geöffneten Schulen durchaus eine nachvollziehbare Logik und halte den Entscheid für richtig. Die Presse wird leider nie über durch Massnahmen verhinderte Todesfälle berichten können, das liegt leider in der Natur der Sache. :(
Danke für diese Zusammenfassung. Ich halte den Entscheid trotzdem weiter für falsch. Und alle, die wie ich täglich in den (Universitäts-)Städten in überfüllten Trams stecken - 20 Zentimeter statt 2 Meter Abstand voneinander gerade weil es nach wie vor so viele Schüler und Studenten im ÖV hat - büssen dafür früher oder später mit ihrer Gesundheit. Beziehungswiese die Gefahr wächst daddurch täglich, dass ich dann wiederum meine Eltern, die weit über 60 sind, anstecke.

Hier ein Kommentar aus dem deutschen Tagesspiegel zum Thema:
Dass Schulschließungen aber wirksam sind, die Verbreitungswahrscheinlichkeit der Viren also reduzieren können, ist klar: So haben beispielsweise Untersuchungen der „Spanischen Grippe“, bei der 1918 weltweit schätzungsweise 50 Millionen Menschen starben, gezeigt, dass in den Regionen mehr Opfer zu beklagen waren, in denen Schulen nicht oder nur kurzzeitig geschlossen wurden...

Und einer Studie im russischen Tomsk zufolge hatten von 450 beobachteten Schülern vor der Influenza-Saison 2015/2016 durchschnittlich 14,2 Kontakte pro Tag mit anderen Menschen, während der Schulschließung sank die Zahl der Kontakte hingegen auf 6,5. Die sekundäre „attack rate“ der Viren, ein Maß für die Wahrscheinlichkeit einer Infektion in der Bevölkerung, reduzierte sich dadurch um 33 Prozent.
https://www.tagesspiegel.de/wissen/mass ... 22804.html

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Faniella Diwani
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Beitrag von Faniella Diwani »

Es gibt ja nicht nur den ÖV. Es soll ja auch Grossunternehmen geben die keine Telearbeit verfügen weil sie zu wenig Lizenzen für die nötige SW haben. Und die sich aus Kostengründen dagegen sperren zusätzliche Lizenzen zu erwerben.

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Fulehung hat geschrieben:Danke für diese Zusammenfassung. Ich halte den Entscheid trotzdem weiter für falsch. Und alle, die wie ich täglich in den (Universitäts-)Städten in überfüllten Trams stecken - 20 Zentimeter statt 2 Meter Abstand voneinander gerade weil es nach wie vor so viele Schüler und Studenten im ÖV hat - büssen dafür früher oder später mit ihrer Gesundheit. Beziehungswiese die Gefahr wächst daddurch täglich, dass ich dann wiederum meine Eltern, die weit über 60 sind, anstecke.

Hier ein Kommentar aus dem deutschen Tagesspiegel zum Thema:
Die persönliche Betroffenheit durch die überfüllten ÖV ist natürlich blöd. Ich gehe davon aus, dass du Velo oder andere Alternative Transportmittel bereits evaluiert und ausgeschlossen hast und eine zeitliche Umdisponierung auch nicht möglich ist. Da kann ich dir leider nicht weiterhelfen. :(

Beim Beispiel der Spanischen Grippe von 1918 wurde die Wirksamkeit des Effekts nur festgestellt und nicht benannt. Wie stark sich die Massnahme bemerkbar machte, erfahren wir nicht. Zudem müsste man dann diese Zahl wieder durch, in 100 Jahre dazwischen liegender Zeit, komplett veränderte Lebensumstände relativieren. Die 50 Mio. Tote des Gesamtereignisses lassen zwar aufschrecken, haben aber in Bezug auf die Darlegung der Wirksamkeit keine Aussagekraft.
Im aktuelleren Beispiel Tomsk sind die Kontakte zwar deutlich zurückgegangen (mehr als halbiert), aber den Einfluss auf die sekundäre Attack Rate lässt sich nicht von einer saisonalen Influenza (vor allem Kinder immun-naiv) auf die neue Coronavirus-Pandemie (gesamte Bevölkerung immun-naiv) übertragen. Der Einfluss wäre wahrscheinlich kleiner. Über den Faktor wage ich jedoch keine Vermutung aufzustellen.

Ich weiss, für deine persönliche Situation bringt es nicht viel, wenn ich versuche mehr Kontext für deine beiden Beispiele zu liefern. Aber vielleicht kannst du so ein wenig Vertrauen in die von den Behörden verordneten oder in deinem Fall unterlassenen Massnahmen gewinnen. Dann wäre immerhin etwas gewonnen. Tut mir leid, dass ich nicht mehr tun kann.
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Basilius
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Beitrag von Basilius »

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blauetomate
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Beitrag von blauetomate »

Lällekönig hat geschrieben: OK, nimmt mich wunder. Was veranlasst dich zur Annahme, dass man sich den Krisen-/Katastrophenfall herbeisehnt? Glaubst du nicht, dass sie lieber mehr Freizeit geniessen würden, als Krisenmanagement zu betreiben?
Ist ein unbewusster kollektiver Wunsch. Insofern natürlich eine These, nicht mit Zahlen 'objektiv' belegbar.
Uns geht es schon so lange so gut - 75 Jahre ohne Krieg hat Westeuropa noch nie erlebt. Man kann es auch ein bisschen an der Börse verfolgen: seit letzten Herbst wartet man förmlich auf einen Crash, zumindest auf eine Korrektur - weil eigentlich klar war, dass die Kurse längst nicht mehr der realen Wirtschaft (Fundamentaldaten) entsprachen. Nur wusste man nicht, was diesen Crash auslösen wird (siehe zB Oswald Grübel in einem Interview Anfang Jahr) - und siehe da, schon haben wir den Crash. Corona sei Dank. 11 Jahre nur aufwärts waren auch nicht normal - man wartete wie das Kaninchen vor der Schlange, wann es denn jetzt endlich crashen darf. Corona bot die Gelegenheit.
Lällekönig hat geschrieben: Doch, vor ein paar Tagen
Ok - habe ich übersehen. Wobei mich die Erklärung nicht so wirklich überzeugen mag. Erfasst die Schweiz denn nicht genauso früh? Oder umgekehrt - warum soll bei einer so frühen Erfassung die Mortalitätsrate tiefer sein? Irgendwann müsste sich das ja angleichen - den Verlauf kann man bei einigermassen guter medizinischer Betreuung und Ausrüstung (die in der Schweiz besteht, in Italien wohl eher nicht) meines Wissens nicht beeinflussen. Deutschland bleibt aber seit 2 Wochen konstant auf diesem tiefen Niveau.

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

blauetomate hat geschrieben:Ist ein unbewusster kollektiver Wunsch. Insofern natürlich eine These, nicht mit Zahlen 'objektiv' belegbar.
Uns geht es schon so lange so gut - 75 Jahre ohne Krieg hat Westeuropa noch nie erlebt. Man kann es auch ein bisschen an der Börse verfolgen: seit letzten Herbst wartet man förmlich auf einen Crash, zumindest auf eine Korrektur - weil eigentlich klar war, dass die Kurse längst nicht mehr der realen Wirtschaft (Fundamentaldaten) entsprachen. Nur wusste man nicht, was diesen Crash auslösen wird (siehe zB Oswald Grübel in einem Interview Anfang Jahr) - und siehe da, schon haben wir den Crash. Corona sei Dank. 11 Jahre nur aufwärts waren auch nicht normal - man wartete wie das Kaninchen vor der Schlange, wann es denn jetzt endlich crashen darf. Corona bot die Gelegenheit.
OK, du sprichst die ausgehenden Argumente des Narrativs von unbegrenztem Wachstum an. Dass die Lage sich entspannt, wünschen sich wahrscheinlich alle Involvierten, aber ich bin mir sicher, dass sie lieber einen neuen, nachhaltigen Wachstumsmotor finden würden (also nicht bloss eine erneute Umlagerung) und ein Boom die Kurse zu korrigieren vermag, als ein Crash. ;)
blauetomate hat geschrieben:Ok - habe ich übersehen. Wobei mich die Erklärung nicht so wirklich überzeugen mag. Erfasst die Schweiz denn nicht genauso früh? Oder umgekehrt - warum soll bei einer so frühen Erfassung die Mortalitätsrate tiefer sein? Irgendwann müsste sich das ja angleichen - den Verlauf kann man bei einigermassen guter medizinischer Betreuung und Ausrüstung (die in der Schweiz besteht, in Italien wohl eher nicht) meines Wissens nicht beeinflussen. Deutschland bleibt aber seit 2 Wochen konstant auf diesem tiefen Niveau.
Es geht vor allem um die breitere (feinrasterigere) Erfassung der Einzelfälle und so um eine frühere Erkennung der Ausbreitung (nicht um die frühe Erkennung des Einzelfalls). Durch die breite und dichte Durchtestung erfasst man mehr Fälle, auch die leichteren. Somit ist die Anzahl erfasster Fälle in Deutschland näher an der effektiven Anzahl Erkrankter und als beispielsweise in Italien (wo prozentual viel mehr schwere Fälle erfasst sind und leichte unerkannt blieben). Was im direkten Vergleich zu Italien zu einer Verschiebung von Anzahl erfasster Ansteckungen vs Phase der Ausbreitung führt. Die verhältnismässig niedrige Mortalität lässt sich nun durch zwei daraus resultierenden Umständen erklären. Die Anzahl erfasster Fälle beinhaltet mehr leichte Fälle. … und … Man befindet sich in einem früheren Stadium der Ausbreitung, als die Anzahl erfasster Fälle auf den ersten Blick suggerierte.

Wie sich die Testdicht der Schweiz zu jener von Deutschland genau verhält, kann ich dir leider nicht beantworten. Die Argumentation von Drosten, warum sie in Deutschland ausserordentlich hoch sein, war aber sehr glaubwürdig. Dass die Schweiz zu Beginn alles vom Referenzlabor in Genf bestätigen liess, lässt mir zumindest den Schluss zu, dass wir in der Bestimmung der Diagnosemethodik nicht gleich liberal vorgehen. Ausserdem hat die Schweiz zu einem späteren Verlaufsstadium die Abrechnung des Tests über die Krankenkassen ermöglicht, auch ein Faktor, der für eine weniger dichte Durchtestung spricht. Aber vielleicht kann dir jemand anders genauer über den Vergleich Schweiz-Deutschland Auskunft geben.
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stacheldraht
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Beitrag von stacheldraht »

Do ich mi jo zur dumme bevölkerig zell und mi nid als habby-virolog ka uffspile, ka mr mol öbber erkläre wieso mir uff alli freizyt aktivitäte verzichte solle und jede nur nach solidaridät zue die kli ältere persone uffrieft.. Aber jedes mol wenni mim bus vom schaffe heigang - isch dr ganzi bus bumsvoll mit ältere herrschafte wo fröhlich in dr wältgschicht umekurve?
Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen. Johann Wolfgang von Goethe

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ayrton_michael_legends
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Beitrag von ayrton_michael_legends »

stacheldraht hat geschrieben:Do ich mi jo zur dumme bevölkerig zell und mi nid als habby-virolog ka uffspile, ka mr mol öbber erkläre wieso mir uff alli freizyt aktivitäte verzichte solle und jede nur nach solidaridät zue die kli ältere persone uffrieft.. Aber jedes mol wenni mim bus vom schaffe heigang - isch dr ganzi bus bumsvoll mit ältere herrschafte wo fröhlich in dr wältgschicht umekurve?
jo chan i dir aasatzwiis erkläre: vieli vo de ältere lüt schnalle s generell nüm so ganz und s verständnis für die prekäri lag hän sie scho gar nit...

wenn s nit emol e grossteil vo de junge lüt nach x-fach erkläre begrifft. wie erwartisch denne, dass die alte dr ärnst vo dr lag sötte begriffe?

d mortalitätsrate in CH, DE und FR wird z.b. nie au nur in dr nöchi vo däm tiefe niveau bliibe.
allei scho nur wäg em zytliche ruggstand vo dr verbreitig vom sars-cov-2 und dr entwicklig vo dr erkrankig covid-19 ane zu de schwerere und denne tödliche fäll.

au hän sie teilwiis dr glaube, dass was mues passiere, mues passiere.
grad die ganz ältere hän bereits e ganz anderi istellig zum abläbe. isch au verständlich.

edit: dr drosten isch jo guet und rächt, abr är verschwigt leidr au vieles wo är genau weis was bald wird abgoh.

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Basilius
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Beitrag von Basilius »

stacheldraht hat geschrieben:Do ich mi jo zur dumme bevölkerig zell und mi nid als habby-virolog ka uffspile, ka mr mol öbber erkläre wieso mir uff alli freizyt aktivitäte verzichte solle und jede nur nach solidaridät zue die kli ältere persone uffrieft.. Aber jedes mol wenni mim bus vom schaffe heigang - isch dr ganzi bus bumsvoll mit ältere herrschafte wo fröhlich in dr wältgschicht umekurve?
Dies liegt möglicherweise daran, dass die von Dir erwähnten Menschen Freiheit über hysterisches Sicherheitsempfinden und falsch verstandene Solidarität stellen.

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Basilius
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Beitrag von Basilius »

Zum Glück kommt das Virus aus China! Stellt euch vor, was passieren würde, wäre es ein Original.

blauetomate
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Beitrag von blauetomate »

ayrton_michael_legends hat geschrieben:jo chan i dir aasatzwiis erkläre: vieli vo de ältere lüt schnalle s generell nüm so ganz und s verständnis für die prekäri lag hän sie scho gar nit...
wenn s nit emol e grossteil vo de junge lüt nach x-fach erkläre begrifft. wie erwartisch denne, dass die alte dr ärnst vo dr lag sötte begriffe?
Ageism in Reinkultur. Bravo. Sollte unbedingt in die nächste Ausgabe der Verschärfung des Rassismus-Artikels gelangen.
ayrton_michael_legends hat geschrieben:d mortalitätsrate in CH, DE und FR wird z.b. nie au nur in dr nöchi vo däm tiefe niveau bliibe.
Aha - bist du im Hauptberuf Hellseher, Kristallkugeldreher oder plumper Kaffeesatzleser?

ayrton_michael_legends hat geschrieben:au hän sie teilwiis dr glaube, dass was mues passiere, mues passiere.
eine sehr sinnvolle und gesunde Lebenshaltung. Es gibt zwei Möglichkeiten:
1) Du gehst entspannt mit dieser gesunden, pragmatischen Haltung durch das Leben und stirbst - wenn es dann dumm geht - mit 84 Jahren an Corona, hast zuvor aber das Leben durchgehend genossen.
2) Du gehst ängstlich mit Paranoia durch das Leben, versuchst dich gegen alle Risiken abzusichern, was dir nicht wirklich gelingt, weil überall neue Gefahren lauern, bist deswegen immer verspannt, hast Migräne und Rückenschmerzen - und stirbst mit 85 Jahren dann vergrämt doch an Grippe, weil das Leben einfach nie wirklich Spass gemacht hat.

You always have the choice.

blauetomate
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Beitrag von blauetomate »

Lällekönig hat geschrieben:OK, du sprichst die ausgehenden Argumente des Narrativs von unbegrenztem Wachstum an. Dass die Lage sich entspannt, wünschen sich wahrscheinlich alle Involvierten, aber ich bin mir sicher, dass sie lieber einen neuen, nachhaltigen Wachstumsmotor finden würden (also nicht bloss eine erneute Umlagerung) und ein Boom die Kurse zu korrigieren vermag, als ein Crash. ;)
Da habe ich mich undeutlich ausgedrückt - resp durch meinen Börsenvergleich auf eine falsche Fährte geführt. Das Narrativ des unbegrenzten Wachstums ist letztlich ein rein rationales Narrativ. Klar suchen Investoren den nächsten Boom - das ist ihr Business. Mir geht es um unbewusste Wünsche, Strukturen etc. Der Mensch ist historisch an Katastrophen gewöhnt - die fehlt ihm in Westeuropa seit 75 Jahren. Jetzt könnte man doch wieder mal sowas inszenieren (unbewusst) und gucken, wie man reagiert, was dabei herauskommt. Klar - eine These, durch keine harten Fakten zu bestätigen. Aber das gehört zu solchen 'weiträumigen' Thesen, sie fassen ein Gefühl, eine Stimmung zusammen. Und so war auch die Börsenstimmung - es muss doch was passieren, dass dieser irrationalen Blase ein Ende setzt (vorerst ganz ohne Gedanken an den nächsten Boom).

Lällekönig hat geschrieben: Es geht vor allem um die breitere (feinrasterigere) Erfassung der Einzelfälle und so um eine frühere Erkennung der Ausbreitung (...) Die Anzahl erfasster Fälle beinhaltet mehr leichte Fälle. … und … Man befindet sich in einem früheren Stadium der Ausbreitung, als die Anzahl erfasster Fälle auf den ersten Blick suggerierte.
Es mag mich nicht überzeugen. Italien ist geschenkt - sozusagen hors concurrence (ein Desaster in allen Bereichen). Da die Schweiz aber vom ersten Fall an versuchte, die Ansteckungskettte zu verfolgen und die Betroffenen gleich einkassierte, kann ich keinen Unterschied zu Deutschland erkennen. Die konnten ja auch nicht einfach so mal nach Belieben Leute testen - das lief doch nach dem gleichen Muster: einer kommt mit klaren Symptomen - also testen wir das ganze Umfeld (egal ob keine, wenige oder schon starke Symptome).

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

stacheldraht hat geschrieben:Do ich mi jo zur dumme bevölkerig zell und mi nid als habby-virolog ka uffspile, ka mr mol öbber erkläre wieso mir uff alli freizyt aktivitäte verzichte solle und jede nur nach solidaridät zue die kli ältere persone uffrieft.. Aber jedes mol wenni mim bus vom schaffe heigang - isch dr ganzi bus bumsvoll mit ältere herrschafte wo fröhlich in dr wältgschicht umekurve?
Lass es mich mal versuchen.

Unsere Gesellschaft ist im Vergleich zur frühen Menschheitsgeschichte überaltert. So ein Virus wäre früher ohne allzu viele Todesopfer an den Stämmen vorbeigezogen, hätte er sich angesichts der damaligen Strukturen überhaupt verbreiten können.

Was kümmert es dich als Jungen, wenn die Natur nur wieder die übliche Ordnung herstellt? Nichts.

Nun haben wir es aber als Gesellschaft geschafft, die Lebensqualität zu verbessern und die Gründe für frühe Tode zu verringern. Diese Strukturen haben also die anderen Todesursachen aus dem Weg geräumt und somit steigen auch die Todesopfer durch den SARS-CoV-2.

Immer noch einfach, es betrifft dich als Jungen ja immer noch nicht. Aber es würde dich nicht gerade in einem moralischen guten Licht dastehen lassen.

Jetzt ist aber unsere Gesellschaft derart dicht miteinander verwoben, dass die Betrachtung der Auswirkungen auf ein einzelnes Individuum zu kurz greift. Finanzströme, Aufgabenteilung, Verantwortungen, Aufgaben, Generationenverträge, etc. ergeben ein derart dichtes und unüberschaubares Netz, dass es nicht mehr so einfach fällt, die genauen Verbindungen auszumachen. Der Einfachheit ignorieren wir diese meistens, aber durch das pandemische Ausmass, bekommen wir sogar die globalen Verknüpfungen mit. Um es jetzt mal einfacher zu halten, könnten wir ein paar Beispiele aus der Schweiz herauspicken. Die Belastung des Gesundheitssystems führt auch dazu, dass auch der verunfallte Junge nicht so schnell einen Platz in der Intensivstation hat. Die Kosten für den Staat, welche durch die Pandemie verursacht werden, fallen in Form von höheren Steuern oder weniger Budget für anderes, wieder auf dich zurück. Die Kosten für die Wirtschaft schlagen sich in höheren Preisen, Entlassungen, Konkursen, Auswirkungen auf andere Firmen durch reduzierte Auftragsvolumen, aber auch geringeren Gewinnen für die Pensionskassen, etc. auch wieder bei dir zu Buche. Hinzu kommt noch der Verlust an Weisheit alter Menschen, in der Verwandtschaft, Kultur, Bildung, Politik, Wirtschaft, etc. Und irgendwann bist auch du alt und die Jungen werden sich daran erinnern, wie man sich als Junger gegenüber den Alten zu verhalten hat, solidarisch oder eben nicht. Und es gäbe noch unzählige Verbindungen mehr, welche durch COVID-19 einen Schaden erleiden würden. Die Gesellschaft als Ganzes, würde diesen kollektiven Schaden erleiden. Da du nun auch ein Teil dieser Gesellschaft bist, trifft dich dieser Schaden wohl oder übel auch, ausser du lebst als selbstversorgender Einsiedler. Auch wenn sich die gesundheitlichen Folgen für dich, wie zwei Wochen starke Grippe anfühlten, du hängst tiefer mit drin, als dir lieb ist.

Soviel mal zur Solidaritätsfrage.

Wo ich hingegen mit dir einig bin ist, dass die Massnahmen zum Teil fragwürdig erscheinen. Damit sich wirkliche Solidarität einstellen kann, sollte die Last zu gleichen Teilen verteilt und die Bevölkerung über alles informiert sein, ohne dabei in Panik zu verfallen. Da hinkt die ganze Sache ein bisschen und fängt sich an in den Schwanz zu beissen. Zum einen traut man der Bevölkerung zu wenig Verantwortungsbewusstsein zu und erklärt nicht alles oder setzt der Einfachheit halber Massnahmen einseitig durch. Zum anderen entsteht kein Verständnis für einseitige Massnahmen, die Lage wird schwieriger einschätzbar und die einen lösen es in Richtung Sicherheitsbedürfnis auf, die anderen in Richtung Freiheitsbedürfnis und verhalten sich somit nicht verantwortungsbewusst. Dies ist ein Huhn und Ei Problem.

Aber ja, der Schutz der alten Bevölkerung wäre gemäss Ansage des Bundes jetzt von Bedeutung. Beispiele hier. Wahrscheinlich gab es auch noch mehr Massnahmen/Empfehlungen. Ich meinte, dass eine Empfehlung zur Reduzierung oder Vorkehrungen bei den Besuchszeiten in den Altersheimen ausgegeben wurden.

… oder die Alten kurven so fröhlich rum, weil sie wissen, dass sie die längerfristigen Folgen dieser Krise nicht mehr zu tragen haben. Irgendwie bekommt man die bestimmt auch noch soweit, dass ihnen das Lachen vergeht. Bingo-Abende verbieten?
:D
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ayrton_michael_legends
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Beitrag von ayrton_michael_legends »

habe schon wieder die schnauze gestrichen voll, so viel ignoranz @blauetomate. und nicht verwunderlich, dass gerade du reagiert hast...

meine erklärung zur kommenden erhöhung der mortalitätsraten stand im gleichen absatz (natürlich von dir nicht mit-zitiert) und ist nichts als logisch.
und du kommst mit so einer hirnrissigen antwort. lächerlich.

und ja, jeder der beruflich bereits mit älteren/alten menschen zu tun hatte, kann dir meine beobachtungen bestätigen.
auch da ist deine antwort zum fremdschämen. natürlich gibt es aber auch einige, die auch noch mit ü90 hellwach im kopf sind.

ist echt zum kotzen mit leuten wie dir, ihr schnallt es erst, wenn euch das feuer unter dem eigenen arsch brennt.

blauetomate
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Beitrag von blauetomate »

ayrton_michael_legends hat geschrieben: meine erklärung zur kommenden erhöhung der mortalitätsraten stand im gleichen absatz (natürlich von dir nicht mit-zitiert)
extra für dich hier nachzitiert, zu meiner Busse gleich doppelt:
"allei scho nur wäg em zytliche ruggstand vo dr verbreitig vom sars-cov-2 und dr entwicklig vo dr erkrankig covid-19 ane zu de schwerere und denne tödliche fäll."
"allei scho nur wäg em zytliche ruggstand vo dr verbreitig vom sars-cov-2 und dr entwicklig vo dr erkrankig covid-19 ane zu de schwerere und denne tödliche fäll."

ändert aber nix - weil unlogische resp. nicht nachvollziehbare Argumentation.
ayrton_michael_legends hat geschrieben: und ja, jeder der beruflich bereits mit älteren/alten menschen zu tun hatte, kann dir meine beobachtungen bestätigen.
Ach so, daher dreht der Wind. Um dir den Wind aus den aufgeblasenen Segeln zu nehmen: ich habe täglich medizinisch mit älteren Menschen zu tun. Aber nicht in der Vergangenheit ("hatte") wie du, sondern sehr professionell immer noch täglich seit 20 Jähren. Da staunst du - gell. Offenbar habe ich eine humanistische und keine verächtliche Wahrnehmung dieser Menschengruppe.
ayrton_michael_legends hat geschrieben: natürlich gibt es aber auch einige, die auch noch mit ü90 hellwach im kopf sind.
Erneut offenbarst du deine verächtliche Haltung. Und merkst es nicht einmal.

Ansonst: keep cool - see you in hell. Und pflege bis dahin deine Paranoia und Vorurteile, sie brauchen das.

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

blauetomate hat geschrieben:Da habe ich mich undeutlich ausgedrückt - resp durch meinen Börsenvergleich auf eine falsche Fährte geführt. Das Narrativ des unbegrenzten Wachstums ist letztlich ein rein rationales Narrativ. Klar suchen Investoren den nächsten Boom - das ist ihr Business. Mir geht es um unbewusste Wünsche, Strukturen etc. Der Mensch ist historisch an Katastrophen gewöhnt - die fehlt ihm in Westeuropa seit 75 Jahren. Jetzt könnte man doch wieder mal sowas inszenieren (unbewusst) und gucken, wie man reagiert, was dabei herauskommt. Klar - eine These, durch keine harten Fakten zu bestätigen. Aber das gehört zu solchen 'weiträumigen' Thesen, sie fassen ein Gefühl, eine Stimmung zusammen. Und so war auch die Börsenstimmung - es muss doch was passieren, dass dieser irrationalen Blase ein Ende setzt (vorerst ganz ohne Gedanken an den nächsten Boom).
DIe Unerträglichkeit des Zustands würden wir gleich sehen. Hingegen schliesse ich aus dem Wunsch nach Veränderung keine Sehnsucht nach Krise/Katastrophe. Auch wenn die Menschheit sich das vielleicht gewohnt wäre …

blauetomate hat geschrieben:Es mag mich nicht überzeugen. Italien ist geschenkt - sozusagen hors concurrence (ein Desaster in allen Bereichen). Da die Schweiz aber vom ersten Fall an versuchte, die Ansteckungskettte zu verfolgen und die Betroffenen gleich einkassierte, kann ich keinen Unterschied zu Deutschland erkennen. Die konnten ja auch nicht einfach so mal nach Belieben Leute testen - das lief doch nach dem gleichen Muster: einer kommt mit klaren Symptomen - also testen wir das ganze Umfeld (egal ob keine, wenige oder schon starke Symptome).
OK. Testdichte in D und CH wären gleich. Wieviel Prozent der CH-Bevölkerung und wieviel Prozent der D-Bevölkerung machen die erfassten Ansteckungen aus? Könnten die unterschiedlichen Prozentzahlen einen Hinweis darauf sein, dass die Verbreitung in der Schweiz früher eingesetzt hat, fortgeschrittener ist, das Virus also schön länger wirkte? Wir uns somit in einem fortgeschrittenerem Stadium / Phase der Verbreitung befinden, als Deutschland?

Der Virus tötet nicht sofort. Der Tod tritt zeitlich verzögert zur Ansteckung ein. Betrüge diese Verzögerung hypothetisch exakt 3 Wochen, könnte ein Land A nach zweieinhalb Wochen zwar komplett durchinfziert sein, aber immer noch 0 Todesfälle zu beklagen haben. Während ein Land B mit nur 10 Ansteckungen, welche aber zum sicheren Tod führten, nach 3 Wochen bereits eine 100% Mortalitätsrate aufzuweisen hätte. Die Rede ist von diesem zeitlichen Unterschied. Das Virus hätte in Land B einen zeitlichen Vorsprung von einer halben Woche, die er jedoch nicht zur Verbreitung nutzen konnte, weil vielleicht die Massnahmen besser waren. Im Normalfall gehen die Ansteckungszahlen mit der verfügbaren Zeit einher, unterschiedliche Testdichte verzerrt diese Zahlen aber. Aber du kannst es auch beim Paradoxon belassen, dass die wenigsten Massnahmen zur geringsten Mortalität führen. Dann passt es ja auch, dass Deutschland jetzt die Massnahmen anzieht. So kommt die steigende Mortalität dann nicht allzu überraschend. :D

Das müsste doch nachvollziehbar sein, oder immer noch nicht?
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ayrton_michael_legends
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Beitrag von ayrton_michael_legends »

blauetomate hat geschrieben: ich habe täglich medizinisch mit älteren Menschen zu tun. Aber nicht in der Vergangenheit ("hatte") wie du, sondern sehr professionell immer noch täglich seit 20 Jähren. Da staunst du - gell. Offenbar habe ich eine humanistische und keine verächtliche Wahrnehmung dieser Menschengruppe.

Ansonst: keep cool - see you in hell. Und pflege bis dahin deine Paranoia und Vorurteile, sie brauchen das.
hahaha du hast also "medizinisch" zu tun "sehr professionell" auch noch...

aber kapierst nicht mal die einfachste logische erklärung zu der aktuellen pandemie und deren entwicklung... hast dich grad selber disqualifiziert... troll...

dazu unterstelllst du mir einfach mal so eine verächtliche haltung gegenüber älteren menschen und paranoia sowie vorurteile. danke.

ab auf die ignore-list mit dir aber husch husch.

boroboro
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Beitrag von boroboro »

Die grosse Frage ist ob Liverpool Meister wird bevor alle Klubwettbewerbe abgesagt werden.. ;)

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uranus3
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Beitrag von uranus3 »

Zur Information betreffend die Zahlen:

Verdachtsfälle die nicht hospitalisiert werden müssen und zu Hause bleiben, werden in der Regel nicht mehr getestet.

Und sie fallen auch nicht mehr in der Ststistik an (keine Meldung). Würde auch wenig Sinn machen, weil es sich ja auch z.B. um eine Influenza handeln könnte.



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uranus3
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Beitrag von uranus3 »

Für Interessierte. Die aktuellen Empfehlungen an die Ärzteschaft BS in Anlehnung ans BAG.

https://cloud.hoststar.ch/s/7LBGr4dm73wyWja

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k@rli o.
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Beitrag von k@rli o. »

Kerzen auf Geburtstagstorten ausblasen strengstens verboten! Und fand ich auch so schon immer gruusig, diese Tröpfchenverteilung.
AMATEUR CRIMPS is an anagram for TRUMP'S AMERICA

RHINO ON'S JOBS is an anagram for BORIS JOHNSON

Lorenzo von Matterhon
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Beitrag von Lorenzo von Matterhon »

Es würde allen gut tun, sich für 14 Tage einem Medienentzug zu unterziehen. Das ganze Theater und die Panik bringt niemandem etwas. Ich werde die nächste Zeit keinerlei Nachrichten mehr konsumieren. Ich wünsche euch allen eine schöne Zeit.
Wenn du dich mit dir selbst anfreundest, wirst du niemals allein sein. - Maxwell Maltz

Fulehung
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Beitrag von Fulehung »

Lorenzo von Matterhon hat geschrieben:Es würde allen gut tun, sich für 14 Tage einem Medienentzug zu unterziehen. Das ganze Theater und die Panik bringt niemandem etwas. Ich werde die nächste Zeit keinerlei Nachrichten mehr konsumieren. Ich wünsche euch allen eine schöne Zeit.
Der (immer noch fahrende) Zug benötigt 65 Minuten von Thun nach Italien bzw. für die umgekehrte Richtung. In dieser Nachbarregion (und nicht etwa weit entfernt auf Sizilien oder Sardinien) sterben derzeit jeden Tag über 100 Menschen am Virus. Aber klar, alles bloss Theater und Panik. Verpasse bei deinem Medienentzug bloss nicht die Nachricht, ob der Notstand in der Schweiz per Mitte März oder per Anfang April ausgerufen wird.

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Misterargus
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Beitrag von Misterargus »

Lorenzo von Matterhon hat geschrieben:Es würde allen gut tun, sich für 14 Tage einem Medienentzug zu unterziehen. Das ganze Theater und die Panik bringt niemandem etwas. Ich werde die nächste Zeit keinerlei Nachrichten mehr konsumieren. Ich wünsche euch allen eine schöne Zeit.
hat für mich nichts mit DEN Medien zu tun. Klar auf der einten Seite der Boulevard der davon am meisten profitiert und dies auch auslebt aber auf der anderen Seite die fundierten Aussagen und Berichte und Einschätzungen von Ärzten und Virologen die aus den Erfahrungen bis jetzt zusammenfassend kein gutes Bild des BAG und BR zeichnen. Von totaler Überforderung, inkonsequentes Vorgehen, ändern der am Beginn verbreiteten Strategie plötzlich um 180 Grad schwenken. Also ich denke die sogenannte Panik wurde nur diese Leute verursacht !!! :(

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fcbblog.ch
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Beitrag von fcbblog.ch »

fcbblog.ch hat geschrieben:Noch hirnverbrannter als Angstmacherei ist grenzenlose Naivität. Die spanische Grippe tötete 1918-1920 50-100 Mio Menschen bei einer Weltbevölkerung von 1.8 Milliarden Menschen.

Der neue Coronavirus scheint zwar weniger tödlich als SARS, aber dafür deutlich ansteckender. Insgesamt bereits mehr Tote als bei der SARS-Pandemie 2002. Die Gefahr ist, dass Viren, die erst vor kurzem von Tieren auf den den Mensch übergingen, in der neuen Umgebung häufiger mutieren - je länger man eine weltweite Pandemie also hinauszögern kann umso besser. Glaubt ihr China legt die halbe Wirtschaft grundlos lahm?

Es geht generell nicht nur um die Todesrate, sondern darum dass viele Angesteckte hospitalisiert werden müssen. Wenn man keine Vorkehrungen trifft wie hier in der Schweiz anscheindend der Fall, hat man evtl. innerhalb weniger Wochen die Spitäler voll.

Aber klar, die Wirtschaft drosseln zugunsten der Gesundheit der Bevölkerung (you dream du - nicht in der Schweiz)...
Mein Post vom 26. Februar.... langsam wäre es Zeit. Schon fragwürdig, alle Freizeitaktivitäten zu canceln - Gegenüber den Arbeitgebern kann sich das BAG aber bisher nicht mal dazu durchringen ein Home-Office-Gebot für Pendler oder ähnlich zu erlassen. Hier müsste imho eine klare Weisung erfolgen, dass wenn die Möglichkeit zu Telearbeit besteht Pendler so gut es geht zu Hause bleiben. Aber eben - Immer noch stehen die Interessen der Betriebe über den Gesundheitsinteressen, dass man damit die (auch Wirtschafts-)Krise erst recht heraufbeschwört, wenns zum Kollaps der Spitäler kommt, traut sich in Bundesbern wohl niemand ernsthaft zu vertreten. 3-Affen-Prinzip par Excellence.

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LeTinou
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Beitrag von LeTinou »

fcbblog.ch hat geschrieben:Mein Post vom 26. Februar.... langsam wäre es Zeit. Schon fragwürdig, alle Freizeitaktivitäten zu canceln - Gegenüber den Arbeitgebern kann sich das BAG aber bisher nicht mal dazu durchringen ein Home-Office-Gebot für Pendler oder ähnlich zu erlassen. Hier müsste imho eine klare Weisung erfolgen, dass wenn die Möglichkeit zu Telearbeit besteht Pendler so gut es geht zu Hause bleiben. Aber eben - Immer noch stehen die Interessen der Betriebe über den Gesundheitsinteressen, dass man damit die (auch Wirtschafts-)Krise erst recht heraufbeschwört, wenns zum Kollaps der Spitäler kommt, traut sich in Bundesbern wohl niemand ernsthaft zu vertreten. 3-Affen-Prinzip par Excellence.
An den Betrieben hängen Existenzen, und ich gehe davon aus, dass bei einem Virus, das bei einen überwältigenden Teil der Angesteckten völlig harmlos verläuft, doch noch einige Leute die Krise überleben und auch danach noch eine Existenz brauchen.

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Nervenbündel
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Beitrag von Nervenbündel »

fcbblog.ch hat geschrieben:Mein Post vom 26. Februar.... langsam wäre es Zeit. Schon fragwürdig, alle Freizeitaktivitäten zu canceln - Gegenüber den Arbeitgebern kann sich das BAG aber bisher nicht mal dazu durchringen ein Home-Office-Gebot für Pendler oder ähnlich zu erlassen. Hier müsste imho eine klare Weisung erfolgen, dass wenn die Möglichkeit zu Telearbeit besteht Pendler so gut es geht zu Hause bleiben. Aber eben - Immer noch stehen die Interessen der Betriebe über den Gesundheitsinteressen, dass man damit die (auch Wirtschafts-)Krise erst recht heraufbeschwört, wenns zum Kollaps der Spitäler kommt, traut sich in Bundesbern wohl niemand ernsthaft zu vertreten. 3-Affen-Prinzip par Excellence.
Auch den Schulen kann man nicht mehr helfen. 2 Fälle in der Primarschule Bassersdorf. Betrieb as usual. Am Freitag soll sogar noch ein Klassenausflug stattfinden gegen Erlaubnis der Eltern.
Unter Sousa waren die Spieler vielleicht weniger verletzt.
Aber sie spielten so, dass man hätte glauben können, sie wären verletzt.

-footbâle 20.06.2015

RvP_10
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Beitrag von RvP_10 »

Nervenbündel hat geschrieben:Auch den Schulen kann man nicht mehr helfen. 2 Fälle in der Primarschule Bassersdorf. Betrieb as usual. Am Freitag soll sogar noch ein Klassenausflug stattfinden gegen Erlaubnis der Eltern.
Quelle?

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Nervenbündel
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Beitrag von Nervenbündel »

RvP_10 hat geschrieben:Quelle?
Kann ich dir so offiziell nichts anbieten. Ich arbeite in Kloten und eine Mitarbeiterin hat Ihre Kinder dort in der Schule.
Unter Sousa waren die Spieler vielleicht weniger verletzt.
Aber sie spielten so, dass man hätte glauben können, sie wären verletzt.

-footbâle 20.06.2015

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Beitrag von RvP_10 »

Nervenbündel hat geschrieben:Kann ich dir so offiziell nichts anbieten. Ich arbeite in Kloten und eine Mitarbeiterin hat Ihre Kinder dort in der Schule.
Ah okay. Danke trotzdem. Arbeitskollegen von mir kommen aus Bassersdorf, deren Kinder gehen dort in die Schule. Ich frag mal nach.

Edit: Nervenbündel hatte leider recht. Ein Schüler ist erkrankt, dieser befindet sich zu Hause in Quarantäne. Schulbetrieb läuft jedoch normal weiter. Supi :o

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