Corona Virus

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

lpforlive hat geschrieben:Da hat man gestern eine Medienkonferenz einberufen seitens des Bundesrat für eine einheitliche Kontrolle über einen Anlass.
Aber anscheinend hat sich überhaupt nichts gebessert sondern nur eine Empfehlung abgegeben und Aufgrund dieser Tatsache findet wieder kein Spiel am Wochenende statt -> Promotion und 1.Liga alles abgesagt
Läck sind das Amateure, da fordern die Mehrheit eine einheitliche Regelung und dann dies :o
Ich bin mir nicht sicher, aber ich meinte, dass die Grösse der Veranstaltungen unter 1000 Personen vereinheitlicht werden sollte, ab welcher eine Risikoabwägung der Kantone vorgenommen werden muss. Zuvor war dies in einigen Kantonen ab 150, ab 200 oder ab 250 Personen der Fall und ist nun einheitlich auf ab 150 Personen geregelt.

Die Kriterien sind festgelegt, aber deren Auslegung ist Sache der Kantone. Ähnlich einer nicht eindeutigen Regel im Fussball. Es gibt auch für ein Handspiel klare Kriterien, aber deren Auslegung ist Sache des Schiedsrichters. Was du im Prinzip gerne hättest, wäre damit vergleichbar, dass der SFV die gleiche Auslegung der Handsregelung durchsetzt. Er kann dies aber nur in Form von Empfehlungen an die Schiedsrichter machen, wenn er den Gedanken der Verhältnismässigkeit dieser Regel wahren will. Andere Möglichkeiten wären nur eine Verschärfung (es gibt kein unabsichtliches Handspiel mehr) oder eine Aufhebung (Handspiel wird gar nicht mehr geahndet).

Weil der Spielbetrieb interkantonal abläuft, kommen unterschiedliche Auslegungen zum tragen. Die Liga entscheidet in der Folge, ob die Runde gespielt wird oder nicht. Wahrscheinlich lässt sie die Runde ausfallen, sobald ein einziger oder zwei Kantone keine Spiele zulässt. Das sind die mühsame Folgen, wenn man kein rigoroses Verbot oder kompletten Verzicht auf Massnahmen umsetzen will. Aber ich glaube du kannst verstehen, dass der Bund genügend andere Aufgaben zu erledigen hat, als dass er selbst die Risikoabwägung für sämtliche Veranstaltungen von 150–1000 Personen in der Schweiz tätigen könnte. Dafür sind die Kantone zuständig.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

lpforlive
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Beitrag von lpforlive »

Lällekönig hat geschrieben:Ich bin mir nicht sicher, aber ich meinte, dass die Grösse der Veranstaltungen unter 1000 Personen vereinheitlicht werden sollte, ab welcher eine Risikoabwägung der Kantone vorgenommen werden muss. Zuvor war dies in einigen Kantonen ab 150, ab 200 oder ab 250 Personen der Fall und ist nun einheitlich auf ab 150 Personen geregelt.

Weil der Spielbetrieb interkantonal abläuft, kommen unterschiedliche Auslegungen zum tragen. Die Liga entscheidet in der Folge, ob die Runde gespielt wird oder nicht. Wahrscheinlich lässt sie die Runde ausfallen, sobald ein einziger oder zwei Kantone keine Spiele zulässt. Das sind die mühsame Folgen, wenn man kein rigoroses Verbot oder kompletten Verzicht auf Massnahmen umsetzen will. Aber ich glaube du kannst verstehen, dass der Bund genügend andere Aufgaben zu erledigen hat, als dass er selbst die Risikoabwägung für sämtliche Veranstaltungen von 150–1000 Personen in der Schweiz tätigen könnte. Dafür sind die Kantone zuständig.
Richtig, aber seit Tagen wird auf eine einheitliche Regelung gepocht seitens der Vereine und Kantone. Der Bundesrat hat gestern dafür eine PK organisiert und anscheinend es nicht nötig gehalten für klare Verhältnisse zu sorgen. Neu ist nur das ab 150 bis 1000 Personen eine Risikobeurteilung stattfindet in der Verantwortlichkeit der Kantone und Gemeinden. Aber über eine einheitliche Handhabung ist weiterhin keine Spur zu sehen.

Vom Komitee der ersten Liga wird zudem kritisiert, dass die kantonalen Vorschriften weiterhin unterschiedlich sind und eine flächendeckende Austragung aller Spiele darum kaum möglich ist.

D-Balkon
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Beitrag von D-Balkon »

rächnet mol mit 2 mönet wo das ganze so witergoht.

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

lpforlive hat geschrieben:Richtig, aber seit Tagen wird auf eine einheitliche Regelung gepocht seitens der Vereine und Kantone. Der Bundesrat hat gestern dafür eine PK organisiert und anscheinend es nicht nötig gehalten für klare Verhältnisse zu sorgen. Neu ist nur das ab 150 bis 1000 Personen eine Risikobeurteilung stattfindet in der Verantwortlichkeit der Kantone und Gemeinden. Aber über eine einheitliche Handhabung ist weiterhin keine Spur zu sehen.
Dann geh aber nochmal zur Fussball-Analogie zurück. Die Regelung ist einheitlich und trotzdem wird jeder Schiedsrichter unterschiedlich auslegen, ob es sich um eine absichtliche Bewegung gehandelt hat oder nicht.

Klare Verhältnisse bekommst du nur durch eine Aufhebung oder rigorose Verschärfung.

Die Kritik müsste an die Kantone und ihre unterschiedliche Auslegung gehen. ;)
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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Dass die Kantone in Gesprächen mit der Liga natürlich die Verantwortung von sich weisen wollen, ist verständlich – aber in der Sache falsch. Der Bund hat den Kantonen klar die Verantwortung zur Beurteilung übertragen und die entsprechenden Beurteilungskriterien mitgeliefert. Wenn die gleiche Entscheidung bereits automatisch impliziert wäre, hätten die Kantone gar keine Verantwortung, keine Entscheidungsgewalt mehr. Sie wären nur noch ausführendes Organ. Sie sollten aber ausgehend von gleichen Umständen und gleichen Kriterien zum gleichen Schluss kommen und dementsprechend die gleichen Entscheidungen fällen.

Dass sie dies nicht tun, ist Ausdruck davon, ob sie die Verantwortung übernehmen, von sich weisen oder ob die Umstände tatsächlich verschieden sind.
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Misterargus
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Beitrag von Misterargus »

ayrton_michael_legends hat geschrieben:es ist nichts als logisch, dass in der CH zum jetzigen zeitpunkt die mit abstand meisten fälle (gemessen an der anzahl der bevölkerung) nach IT in europa auftreten.

erstens wegen der nord-süd achse. zweitens, weil aus unserem land auch prozentual am meisten leute sich im hochrisikogebiet in norditalien aufgehalten haben.

und drittens wegen den x-tausend grenzgängern.

die informationen vom BAG über den verlauf in der CH erfolgen häppchenweise und verzögert, was in der natur der sache liegt.

und da gibt es allen ernstes immer noch leute, die sich über abgesagte massenveranstaltungen beschweren :confused:
ich auf jeden Fall habe mich nie wegen diesem beschwert. Nur grosses kopfschütteln an der Inkonsequenz....da weiss man seit Tagen dass die meisten Ansteckungen in die Schweiz von Leuten die nach norditalien kontakt hatten, oder auch bei uns an der Grenze, Deutsche und sicher auch Schweizer ausgiebig Fasching gefeiert haben und nun zu tausenden als Grenzgänger in die Schweiz strömen und dies als null problem eingestuft wird, ...einfach Hände wasche...erklärt mir dies bitte jemand mal stichhaltig. Das oberste Ziel ist doch die Leute in der Schweiz zu schützen, laut BAG :eek: :eek:

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Misterargus hat geschrieben:ich auf jeden Fall habe mich nie wegen diesem beschwert. Nur grosses kopfschütteln an der Inkonsequenz....da weiss man seit Tagen dass die meisten Ansteckungen in die Schweiz von Leuten die nach norditalien kontakt hatten, oder auch bei uns an der Grenze, Deutsche und sicher auch Schweizer ausgiebig Fasching gefeiert haben und nun zu tausenden als Grenzgänger in die Schweiz strömen und dies als null problem eingestuft wird, ...einfach Hände wasche...erklärt mir dies bitte jemand mal stichhaltig. Das oberste Ziel ist doch die Leute in der Schweiz zu schützen, laut BAG :eek: :eek:
Das Ziel sollte lauten, die negativen Folgen der Pandemie für die Schweiz, so gering wie möglich zu halten.

Nur die Gesundheit der Schweizer zu schützen hätte ganz anderer Massnahmen bedurft, hätte aber auch ganz andere, sehr radikale Einschränkungen zur Folge gehabt. Ich gehe mit dir einig, dass die verhängten Massnahmen zu sehr unter der Vorwand, die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen kommuniziert wurden, aber die Gesundheit nicht an oberster Stelle stand. Ich sehe darin aber keinen Grund zur Beunruhigung. Ein reiner Fokus auf die Gesundheit hätte verheerende andere Folgen gehabt. Es gilt ein Gleichgewicht, eine Verhältnismässigkeit zu bewahren.

Ich wäre zwar anders vorgegangen, aber finde jetzt trotzdem nicht, dass der Bund alles verkehrt gemacht hat.

Was die deutschen Grenzgänger betrifft, so müssten sich diese eher Sorgen machen, das Virus nicht von der Schweiz nach Deutschland einzuschleppen, als umgekehrt. ;)
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Bierathlet
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Beitrag von Bierathlet »

Könnte der Bund nicht noch die Empfehlung rauslassen, dass man gefälligst endlich aufhören soll in der Gemüse und Brotabteilung jedes einzelne Stück abzutasten? Kriege jedes mal Brechreiz, wenn sich jemand in die Hände hustet oder niest und anschliessend den halben Coop abtatscht.
Sali Zämme! hat geschrieben:Die Erde ist eine Scheibe. #infotweet

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Bierathlet hat geschrieben:Könnte der Bund nicht noch die Empfehlung rauslassen, dass man gefälligst endlich aufhören soll in der Gemüse und Brotabteilung jedes einzelne Stück abzutasten? Kriege jedes mal Brechreiz, wenn sich jemand in die Hände hustet oder niest und anschliessend den halben Coop abtatscht.
Der Brechreiz scheint mir eine natürliche und gesunde Reaktion auf den den imaginierten Verzehr einer möglicherweise infizierten Speise darzustellen. :D

Spass beiseite. Dieses Verhalten nervt mich nicht erst jetzt. Und eigentlich gehörte es meiner Meinung nach nicht in die Aufgabengebiete des Bundes, solche einfachen Anstands- und Benimmregeln als Empfehlung kommunizieren zu müssen. Das wäre meiner Ansicht nach eine Erziehungsaufgabe. Aber ja, es ist einfacher diese an die Schulen, die Läden, das Verkaufspersonal, die anderen oder den Bund zu delegieren …

Aber vielleicht wäre so eine Empfehlung aus aktuellem Anlass wirklich gerade eine gute Gelegenheit, wenigstens in diesem Gebiet eine kleine «Auffrischung» zu leisten?

Zum Glück kann man Gemüse gründlich waschen und/oder kochen. Backwaren könnte man kurz im Ofen erhitzen, evtl. vorher ein wenig befeuchten, falls Bedenken bestehen. Die üblichen Hygienemassnahmen wie Händewaschen gehören selbstverständlich dazu.
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Bierathlet
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Beitrag von Bierathlet »

Lällekönig hat geschrieben:Der Brechreiz scheint mir eine natürliche und gesunde Reaktion auf den den imaginierten Verzehr einer möglicherweise infizierten Speise darzustellen. :D

Spass beiseite. Dieses Verhalten nervt mich nicht erst jetzt. Und eigentlich gehörte es meiner Meinung nach nicht in die Aufgabengebiete des Bundes, solche einfachen Anstands- und Benimmregeln als Empfehlung kommunizieren zu müssen. Das wäre meiner Ansicht nach eine Erziehungsaufgabe. Aber ja, es ist einfacher diese an die Schulen, die Läden, das Verkaufspersonal, die anderen oder den Bund zu delegieren …

Aber vielleicht wäre so eine Empfehlung aus aktuellem Anlass wirklich gerade eine gute Gelegenheit, wenigstens in diesem Gebiet eine kleine «Auffrischung» zu leisten?

Zum Glück kann man Gemüse gründlich waschen und/oder kochen. Backwaren könnte man kurz im Ofen erhitzen, evtl. vorher ein wenig befeuchten, falls Bedenken bestehen. Die üblichen Hygienemassnahmen wie Händewaschen gehören selbstverständlich dazu.
Schon klar, dass das nicht Aufgabe des Bundes ist. Dachte mir nur scherzhaft, dass der aktuelle Anlass diese Unsitte endlich beseitigen könnte. :D
Sali Zämme! hat geschrieben:Die Erde ist eine Scheibe. #infotweet

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Graf vo Leuebärg
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Beitrag von Graf vo Leuebärg »

Spannend finde ich nun den Vergleich zwischen Deutschland und der Schweiz.

Deutschland ergreift momentan keine Massnahmen (wie z.B. Veranstaltungsverbote etc.) aber die Schweiz schon. Ich finde die Unterschiede Verbreitung in den 2 Ländern interessant (Wirkung der Massnahmen vs. keine Massnahmen). Interessant ist auch, dass Deutschland schon über 550 registrierte Fälle hat, aber noch keinen Todesfall.

Insgesamt ist die Hysterie zwar mühsam, aber die Auswirkungen/Massnahmen epidemiologisch, politisch und wirtschaftlich interessant...
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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Graf vo Leuebärg hat geschrieben:Spannend finde ich nun den Vergleich zwischen Deutschland und der Schweiz.

Deutschland ergreift momentan keine Massnahmen (wie z.B. Veranstaltungsverbote etc.) aber die Schweiz schon. Ich finde die Unterschiede Verbreitung in den 2 Ländern interessant (Wirkung der Massnahmen vs. keine Massnahmen). Interessant ist auch, dass Deutschland schon über 550 registrierte Fälle hat, aber noch keinen Todesfall.

Insgesamt ist die Hysterie zwar mühsam, aber die Auswirkungen/Massnahmen epidemiologisch, politisch und wirtschaftlich interessant...
Die Vergleiche werde in der Tat spannend und lehrreich für die künftige Anwendung des EpG sein.

Was auch berücksichtigt werden muss, ist der unterschiedlich dichte Personenzufluss aus stark betroffenen Regionen. Somit hat die Schweiz automatisch etwas zeitlichen Vorsprung im Verlauf der der Ausbreitung und steht laufend auch etwas mehr unter Druck. Wenn sich dies vernünftig in die Gesamtbetrachtung einbringen lässt, ist ein Vergleich Massnahmen vs. keine Massnahmen möglich. Ich gehe davon aus, dass die Massnahmen zu einseitig und verfrüht verhängt wurden. Der geringe «Zeitgewinn» (um Vorkehrungen zu treffen) unter zu hohen Kosten «erkauft» wurde.

Dass die Kapazitäten jetzt trotzdem schon an den Anschlag gelangen, zeigt die neue Weisung des BR von heute Nachmittag. Leichte Fälle sollen nun zu Hause bleiben und sich dort auskurieren, um die Krankenhäuser zu entlasten. Die Überwachung der Infizierten wechselt somit von genau erfassten Zahlen zum Hochrechnungsmodell Sentinella (normaler zur Erfassung der Grippeepidemien eingesetzt).

Den einzelnen Todesfall in der Schweiz würde ich jetzt noch als zu wenig aussagekräftig für einen Vergleich mit Deutschland einordnen. Es könnte sich um einen statistischen Ausreisser handeln oder Ausdruck des zeitlichen Vorsprungs sein.
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Tsunami
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Beitrag von Tsunami »

@ Lällekönig

Du scheinst wirklich auf alle Fagen eine Antwort zu haben. Deshalb mal eine Frage an dich:

Weshalb zählt Japan eigentlich zu den "Betroffenen Gebieten" (nebst China, Italien, Südkorea, Iran)?
https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/kr ... #-93412391

Statistik: Japan: / Schweiz:
Einwohner: 126 Mio / 8 Mio
Bestätigte Fälle: 381 / 138

Fälle / 1 Mio Einwohner: 3.0 / 17.25

Da müsste doch die Schweiz als ein "Schwerst betroffenes Gebiet" gelten? Auch viele ander europäische Länder haben mehr infozierte pro 1 Mio Einwohner als Japan.

Gemäss BAG dürfen Personen aus den "Betroffenen Gebieten" nicht an Sportveranstaltungen gehen, welche sich in den letzten 14 Tagen dort aufhielten. Gemäss der oben gezeigten Statistik dürften dies auch Perosnen nicht tun, welche sich in den letzten 14 Tagen in der Schweiz befunden haben. Macht für mich absolut keinen Sinn.

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Graf vo Leuebärg
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Beitrag von Graf vo Leuebärg »

Lällekönig hat geschrieben:Die Vergleiche werde in der Tat spannend und lehrreich für die künftige Anwendung des EpG sein.

Was auch berücksichtigt werden muss, ist der unterschiedlich dichte Personenzufluss aus stark betroffenen Regionen. Somit hat die Schweiz automatisch etwas zeitlichen Vorsprung im Verlauf der der Ausbreitung und steht laufend auch etwas mehr unter Druck. Wenn sich dies vernünftig in die Gesamtbetrachtung einbringen lässt, ist ein Vergleich Massnahmen vs. keine Massnahmen möglich. Ich gehe davon aus, dass die Massnahmen zu einseitig und verfrüht verhängt wurden. Der geringe «Zeitgewinn» (um Vorkehrungen zu treffen) unter zu hohen Kosten «erkauft» wurde.

Dass die Kapazitäten jetzt trotzdem schon an den Anschlag gelangen, zeigt die neue Weisung des BR von heute Nachmittag. Leichte Fälle sollen nun zu Hause bleiben und sich dort auskurieren, um die Krankenhäuser zu entlasten. Die Überwachung der Infizierten wechselt somit von genau erfassten Zahlen zum Hochrechnungsmodell Sentinella (normaler zur Erfassung der Grippeepidemien eingesetzt).

Den einzelnen Todesfall in der Schweiz würde ich jetzt noch als zu wenig aussagekräftig für einen Vergleich mit Deutschland einordnen. Es könnte sich um einen statistischen Ausreisser handeln oder Ausdruck des zeitlichen Vorsprungs sein.
Richtig - so sehe ich das auch. Spannend auch die Bemerkung von Tsunami!
Die von dir angesprochenen (kritischen) Personenzuflüsse sind für Deutsche, nebst den Personen aus Italien, bald auch die Personen aus der Schweiz.
Ich gehe auch davon aus, dass die absoluten Zahlen bald aufhören werden. Viele "leicht" Kranke werden einfach 2-3 Tage Zuhause bleiben um danach wieder normal ihrer Tätigkeit nachzugehen - so wird es nie registriert.

Ich gehe auch davon aus, dass die Dunkelziffer heute schon in der Schweiz relativ hoch ist (Stichwort Inkubationszeit/Quarantäne etc.).

Witzig auch: Der Bund sagt: Im ÖV werden die Viren eher nicht übertragen...
Aber man soll nicht zu Stosszeiten Pendeln und Personen unter Beobachtung wurden angewiesen den ÖV nicht zu benutzen...

P.S. Keinen Todesfall in D vergleiche ich nicht mit der Schweiz sondern eher allgemein mit den Ländern in Europa...
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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Tsunami hat geschrieben:@ Lällekönig

Du scheinst wirklich auf alle Fagen eine Antwort zu haben. Deshalb mal eine Frage an dich:

Weshalb zählt Japan eigentlich zu den "Betroffenen Gebieten" (nebst China, Italien, Südkorea, Iran)?
https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/kr ... #-93412391

Statistik: Japan: / Schweiz:
Einwohner: 126 Mio / 8 Mio
Bestätigte Fälle: 381 / 138

Fälle / 1 Mio Einwohner: 3.0 / 17.25

Da müsste doch die Schweiz als ein "Schwerst betroffenes Gebiet" gelten? Auch viele ander europäische Länder haben mehr infozierte pro 1 Mio Einwohner als Japan.

Gemäss BAG dürfen Personen aus den "Betroffenen Gebieten" nicht an Sportveranstaltungen gehen, welche sich in den letzten 14 Tagen dort aufhielten. Gemäss der oben gezeigten Statistik dürften dies auch Perosnen nicht tun, welche sich in den letzten 14 Tagen in der Schweiz befunden haben. Macht für mich absolut keinen Sinn.
Ich gehe davon aus, dass man dort die Übertragungsketten nicht mehr lückenlos erfassen kann. Was bei uns de facto auch schon zutrifft. Und evtl. wurden die ca. 700 Fälle der Princess Diamond, welche in Japan ankert, mit eingerechnet? Dies ergäbe 8.6 Fälle auf 1Mio Einwohner. Immer noch nicht beim Schweizer Wert, aber ein deutlich anderes Verhältnis. Ausserdem gilt die Schweiz gilt im Ausland schon als betroffenes Gebiet, Isreal hat beispielsweise eine Einreisesperre für Touristen aus der Schweiz erlassen. Mir ist die Kategorie «Schwerst betroffenes Gebiet»*nicht bekannt.

Aber ich kann auch nur Annahmen auf Grund mir zur Verfügung stehenden Informationen treffen. Zu deiner Frage habe ich auf die Schnelle nicht mehr Hinweise gefunden. Meine persönliche Einschätzung nach, würde ich in Japan von einem viel geringeren Ansteckungsrisiko ausgehen als hier in der Schweiz ausgehen. Social Distancing ist dort bereits in der Kultur verankert, Diagnosemöglichkeiten sind auch gut und das Gros der Fälle ist auf dem Kreuzfahrtschiff unter Quarantäne.

Aber wenn es dich wirklich interessiert, würde ich diese Frage dem BAG direkt stellen. Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass man in der Regel rasch Antworten von unseren Ämtern auf Fragen erhält. Ich habe es jedoch in der aktuellen Lage noch nicht versucht, kann gut sein, dass es länger als üblich braucht.
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Tsunami
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Beitrag von Tsunami »

Lällekönig hat geschrieben: Aber wenn es dich wirklich interessiert, würde ich diese Frage dem BAG direkt stellen. Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass man in der Regel rasch Antworten von unseren Ämtern auf Fragen erhält. Ich habe es jedoch in der aktuellen Lage noch nicht versucht, kann gut sein, dass es länger als üblich braucht.
Ja, interssiert mich wirklich. Habe ich auch schon gemacht: per e-Mail habe ich auch nach 36 h keine Antwort erhalten und am Telefon konnte man mir dies auch nicht erklären, ebenso wenig wie die Frage, wer diese "Betroffenen Gebiete" eigentlich festlegt.

Ich gehe von der WHO aus.

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Beitrag von Lällekönig »

Graf vo Leuebärg hat geschrieben:Richtig - so sehe ich das auch. Spannend auch die Bemerkung von Tsunami!
Die von dir angesprochenen (kritischen) Personenzuflüsse sind für Deutsche, nebst den Personen aus Italien, bald auch die Personen aus der Schweiz.
Meine letzte Antwort an Misterargus hat das bereits angedeutet. ;)
Graf vo Leuebärg hat geschrieben:Ich gehe auch davon aus, dass die absoluten Zahlen bald aufhören werden. Viele "leicht" Kranke werden einfach 2-3 Tage Zuhause bleiben um danach wieder normal ihrer Tätigkeit nachzugehen - so wird es nie registriert.
Ein leichter Verlauf dauert ca. 2 Wochen. Die Verstärkung der Symptome soll nach ca. 1 Woche auftreten. Erkennt man die Krankheit bereits von Beginn weg, würde ich bestimmt eine Woche zuwarten. Wenn erst die Verstärkung der Symptome die Krankheit sichtbar gemacht hat, dauerte sie auch noch ca. 1 Woche. 2-3 Tage ist das, wonach man sich bei einer Grippe/Erkältung wieder arbeitsfähig fühlen kann. Aber in Anbetracht der geringen kollektiven Immunität wäre es sinnvoll, nicht sofort wieder zur Arbeit zu gehen, sondern mindestens eine Woche abzuwarten. Es geht vor allem darum, die Virendichte unter einen ansteckenden Wert abschwellen zu lassen. Dies ist kein qualifizierter Ratschlag, bloss eine auf gesundem Menschenverstand basierende Einschätzung meinerseits. Ich würde mich jedenfalls so anhand des von Christian Drosten geschilderten Krankheitsverlaufes verhalten.
Graf vo Leuebärg hat geschrieben:Ich gehe auch davon aus, dass die Dunkelziffer heute schon in der Schweiz relativ hoch ist (Stichwort Inkubationszeit/Quarantäne etc.).

Witzig auch: Der Bund sagt: Im ÖV werden die Viren eher nicht übertragen...
Aber man soll nicht zu Stosszeiten Pendeln und Personen unter Beobachtung wurden angewiesen den ÖV nicht zu benutzen...
Wenn er dies so gesagt hat, dann sind das die Folgen unklarer Kommunikation. Unter normaler Auslastung und unter Einhaltung der Hygienemassnahmen (Hände waschen, bevor man sich wieder ins Gesicht fasst, etc.) ist im ÖV von einem ähnlichen Risiko auszugehen, wie im Alltag. Die Chancen, dass ein Griff im ÖV kontaminiert ist, ist aber auf Grund der grösseren Anzahl Hände, die ihn angefasst haben, höher. Simple Wahrscheinlichkeit. Zu Stosszeiten hingegen herrscht schnell ein Gedränge und es wird kaum mehr möglich, die empfohlenen Abstandsempfehlungen einzuhalten, je nach Dichte des Gedränges, kann es sogar schwierig werden in ein Nastuch oder den Ellenbogen zu husten/niesen.
Graf vo Leuebärg hat geschrieben:P.S. Keinen Todesfall in D vergleiche ich nicht mit der Schweiz sondern eher allgemein mit den Ländern in Europa...
Sofern die demografische Altersstruktur und die Altersgesundheit in Deutschland nicht signifikant vom restlichen Europa abweicht, sehe ich keinen Grund zur Annahme, dass sich die Zahl der Todesfälle in Deutschland nicht an die restlichen Länder angleicht. Ausser, D würde noch gesonderte Massnahmen für Alte treffen. Hingegen vermute ich, dass Italien in Folge der Schulschliessungen weitere Todesopfer zu beklagen haben wird.
:(
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Beitrag von Lällekönig »

Tsunami hat geschrieben:Ja, interssiert mich wirklich. Habe ich auch schon gemacht: per e-Mail habe ich auch nach 36 h keine Antwort erhalten und am Telefon konnte man mir dies auch nicht erklären, ebenso wenig wie die Frage, wer diese "Betroffenen Gebiete" eigentlich festlegt.

Ich gehe von der WHO aus.
Ich erhielt bisher immer innert zweier Arbeitstagen eine Antwort. Könnte in der Krise länger dauern. Ich würde mich freuen, wenn du die Antwort hier teilen könntest. Die Begründung interessiert mich auch. WHO Definition könnte sein, aber auch die müssten Kriterien haben.
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Graf vo Leuebärg
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Beitrag von Graf vo Leuebärg »

Danke Lällekönig für dyni Ussfiehrige. Y bi ganz bi dir.
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Beitrag von Lällekönig »

Graf vo Leuebärg hat geschrieben:Danke Lällekönig für dyni Ussfiehrige. Y bi ganz bi dir.
Gärn gscheh und no en kleine Noochtrag.
Graf vo Leuebärg hat geschrieben:…P.S. Keinen Todesfall in D vergleiche ich nicht mit der Schweiz sondern eher allgemein mit den Ländern in Europa...
Gerade den gestrigen Podcast von Drosten nachgehört. Er geht auch von einer zeitlichen Verschiebung aus und streicht dabei einen Punkt besonders hervor. In Deutschland hat man nicht nur sehr gute Bedingungen für die Diagnose (freiere Regularien, keinen zentralistisch geregelten Standard, schon seit Januar über die Krankenkassen abrechenbar, somit ein finanzieller Anreiz für die Labore). Dies führt zu einer viel früheren und breiteren Erfassung von Fällen. Somit wäre die Fallzahlen in D noch tiefer, wenn sie die Standards anderer Länder hätten. Dies würde das bisherige Ausbleiben von Todesfällen erklären, weil viel früher und viel mehr der leichten Fälle bereits erfasst wurden. Der Nachteil dieses Systems sei aber, dass man weniger Übersicht über die Daten hat.

Er findet das Massenveranstaltungsverbot der Schweiz gut und fände so eine Regelung für Deutschland schön …
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ayrton_michael_legends
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Beitrag von ayrton_michael_legends »

die momentane entwicklung war absehbar. auch logisch ist die CH, nach relativen zahlen pro einwohner, das meist betroffene land in europa nach IT.
je nachdem könnte auch bald der fall eintreten, dass wir nach diesem massstab beurteilt sogar am schwersten betroffen sein werden.

wenigstens hat der bund mit der massnahme, die leichten fälle mehrheitlich nicht mehr testen zu können/wollen jetzt indirekt zugegeben, dass die anzahl bestätigten fälle keine relevanz hat. die annahme der um ein vielfaches höheren zahl an nicht getesteten fällen erhärtet sich somit stark. auch das ist nicht verwunderlich, irgendein virologe/spezialist hat gesagt, es könnten bis zu 80prozent der infizierten keine oder so milde symptome haben, dass unmöglich ohne test auf sars-cov-2 zugeordnet werden kann.

wichtig ist aber: viele dieser leichten fälle haben eine sehr verminderte übertragungskraft. das sollte das BAG halt auch mal erwähnen.

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

ayrton_michael_legends hat geschrieben:die momentane entwicklung war absehbar. auch logisch ist die CH, nach relativen zahlen pro einwohner, das meist betroffene land in europa nach IT.
je nachdem könnte auch bald der fall eintreten, dass wir nach diesem massstab beurteilt sogar am schwersten betroffen sein werden.
Logisch auf Grund der Nähe und Vernetzung mit Italien in Kombination mit den (nicht) getroffenen Massnahmen oder aus einem anderen Grund logisch? Erstes würde ich auch so sehen.
ayrton_michael_legends hat geschrieben:wenigstens hat der bund mit der massnahme, die leichten fälle mehrheitlich nicht mehr testen zu können/wollen jetzt indirekt zugegeben, dass die anzahl bestätigten fälle keine relevanz hat.
Dass der Bund etwas zugeben könnte, müsste er sich zuvor in irgend einer Weise schuldig gemacht haben. Was wäre das aus deiner Sicht? Dass er nur die bestätigten Fälle kommuniziert hat? Das ist eine übliche Zählweise. In China wurde dies nur aufgehoben, als man in einen Diagnose-Engpass geriet. Ausserdem hat die Anzahl bestätigter Fälle sehr wohl eine Relevanz und auch eine Aussagekraft. Sie bildet aber nicht die Realität der effektiven Fälle ab. Lässt nur Rückschlüsse auf die effektiven Zahlen zu. Dies ist aber internationaler Standard, im Bestreben die Zahlen besser vergleichen zu können (Probleme sind immer noch unterschiedliche gute und dichte Testmöglichkeiten). Eine Einigung und (versuchte) Objektifizierung der Zählweise ist wichtig. Wenn alle Staaten ihre Hochrechnungen und Annahmen kommunizieren würden, würde jede nächste Einschätzung auf unterschiedlichen Annahmen basieren und das Fundament immer wackeliger werden.

Aber wenn du meinst, dass es weniger relevant ist, Fälle bestätigt zu wissen, als sich einen Gesamtüberblick durch alle zur Verfügung stehenden Mittel zu verschaffen, dann bin ich bei dir.
;)
ayrton_michael_legends hat geschrieben:die annahme der um ein vielfaches höheren zahl an nicht getesteten fällen erhärtet sich somit stark. auch das ist nicht verwunderlich, irgendein virologe/spezialist hat gesagt, es könnten bis zu 80prozent der infizierten keine oder so milde symptome haben, dass unmöglich ohne test auf sars-cov-2 zugeordnet werden kann.
Dass die effektiven Zahlen höher sind, hat auch der Bund gewusst. Der Faktor war unbekannt. Darum hat er auch explizit in seiner Kommunikation von der Zahl bestätigter Fälle gesprochen. Unterschiedliche Infrastrukturen lassen unterschiedlich dichte/exakte Tests zu. Aber um alle zu erfassen, müssten auch alle nach jedem Kontakt mit einer möglicherweise kontaminierten Oberfläche oder Person getestet werden. Es ist also völlig normal, dass die Fälle immer höher ausfallen, als die Testergebnisse, solange wir uns ein kleinstes Bisschen Freiheit bewahren und nicht unter Dauerbeobachtung stehen wollen, solange das Virus im Umlauf ist.
ayrton_michael_legends hat geschrieben:wichtig ist aber: viele dieser leichten fälle haben eine sehr verminderte übertragungskraft. das sollte das BAG halt auch mal erwähnen.
Hier kann ich den Bund verstehen. Ich bin wie du, für die beste mögliche Information. Aber die umfangreichste und ausführlichste Kommunikation, ist nicht immer die beste. Die Aufmerksamkeitsspanne der Leute ist schon im Normalfall eher kurz. In einer Krise (Zeiten der Angst), sinkt diese ab (evolutiver Vorteil). Die Entscheidung Flight-or-Fight wird also viel schneller getroffen und ab dann werden Meldungen vor allem danach bewertet, ob sie zur Entscheidung passen oder dagegen sprechen. Der Wahrheitsgehalt oder die effektiv Relevanz der Meldung nimmt ab.

Was heisst das nun aus Sicht des Bundes? Er ist selber in so einem Zustand schneller Kategorisierung. Unterscheidet vor allem, ob eine Meldung das Virus schneller oder langsamer verbreitet. Befürchtet, dass Leute, die den Virus verharmlosen diese Aussage zu wichtig bewerten und durch ihre überproportionale Weitergabe die Verbreitung des Virus fördern. Statt zu erkennen, dass diese Meldung – in den richtigen Kontext gesetzt – auch eine beruhigende Wirkung haben könnte und somit die Aufmerksamkeitsspanne erhöhen und differenziertere Kommunikation ermöglichen würde.
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footbâle
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Beitrag von footbâle »

Bemerkung am Rande: Deutschland hat rund 10 mal mehr Einwohner als die Schweiz, aber nur etwas mehr als doppelt so viele Inizierte. Und das, obwohl unterbruchsfrei und vor unverändert vielen Zuschauern Fussball gespielt wird. Was wir hier in der Schweiz machen ist leider totaler Schwachsinn. Vollkasko-Hosenscheissser Mentalität bringt Nullkommagarnix. Empfehlung nach Bern: Faktencheck.

Hat nichts mit Verharmlosung zu tun. Aber Alibi-Übungen sind für die Tonne und schaden mehr als sie nützen.

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zBasel Fondue
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Beitrag von zBasel Fondue »

footbâle hat geschrieben:Bemerkung am Rande: Deutschland hat rund 10 mal mehr Einwohner als die Schweiz, aber nur etwas mehr als doppelt so viele Inizierte. Und das, obwohl unterbruchsfrei und vor unverändert vielen Zuschauern Fussball gespielt wird. Was wir hier in der Schweiz machen ist leider totaler Schwachsinn. Vollkasko-Hosenscheissser Mentalität bringt Nullkommagarnix. Empfehlung nach Bern: Faktencheck.

Hat nichts mit Verharmlosung zu tun. Aber Alibi-Übungen sind für die Tonne und schaden mehr als sie nützen.
Sehe ich genau so, diese Hosenscheisser Mentalität des Bundesrates.

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

footbâle hat geschrieben:Bemerkung am Rande: Deutschland hat rund 10 mal mehr Einwohner als die Schweiz, aber nur etwas mehr als doppelt so viele Inizierte. Und das, obwohl unterbruchsfrei und vor unverändert vielen Zuschauern Fussball gespielt wird. Was wir hier in der Schweiz machen ist leider totaler Schwachsinn. Vollkasko-Hosenscheissser Mentalität bringt Nullkommagarnix. Empfehlung nach Bern: Faktencheck.

Hat nichts mit Verharmlosung zu tun. Aber Alibi-Übungen sind für die Tonne und schaden mehr als sie nützen.
Abgesehen davon, dass die Lage in der Schweiz einen zeitlichen Vorsprung hat, hat Deutschland auch eine andere Rechtslage. Ich bin mir nicht sicher, ob die ähnliche Massnahmen hätten verhängen können, ohne gleich Notrecht auszurufen. Dazu ist die Hemmschwelle im Allgemeinen höher. Das EpG der Schweiz ist eine spezifizierte Zwischenlösung. Island hat gestern Notrecht ausgerufen, aber noch keine Massnahmen verhängt, um flexibler reagieren zu können falls Massnahmen Bedarf aufkommt.

Die Pandemie ist nicht komplett harmlos, weil ein Ansturm Peak auf die Gesundheitsversorgung kaum unter Einhaltung des bisherigen Standards zu bewältigt werden kann.

Wo ich dir beipflichte ist, dass auch mir die Massnahmen unschlüssig und nicht verhältnismässig erscheinen. Zeit wurde nur wenig gewonnen, die Kenntnis über die Ansteckungsketten, wurde aus meiner Sicht überbewertet, die Last der Massnahmen wiegt schwerer, als es Zeit- oder Erkenntnisgewinn gebracht hat. Mit besserer Information / Sensibilisierung (mehr übertragene Verantwortung an die Bürger), wäre wahrscheinlich ein ähnlicher Effekt an Zeitgewinn erreichbar gewesen. Man hätte aber auf Kosten der Kenntnis über Ansteckungsketten auf die Verbotsmassnahmen verzichten können, aus meiner Sicht ein vernünftiger Deal.

Unser unglaublich hohe Standard bei der Gesundheitsversorgung hätte durchaus auch in einer Notlage kurzfristig heruntergefahren werden können, ohne das es uns allzu hart trifft. Aber dieses Opfer scheint man nicht so bereitwillig in Kauf zu nehmen.

Man war nicht bereit, Abstriche in Kauf zu nehmen und wollte stattdessen verhindern/schützen. Das bringt Kollateralschäden mit sich, die vermeidbar gewesen wären. Das wird bestimmt in die Nachbetrachtung einfliessen.

Im Grundsatz bin ich deiner Meinung, ich drücke mich nur anders aus. ;)
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Patzer
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Beitrag von Patzer »

footbâle hat geschrieben:Bemerkung am Rande: Deutschland hat rund 10 mal mehr Einwohner als die Schweiz, aber nur etwas mehr als doppelt so viele Inizierte. Und das, obwohl unterbruchsfrei und vor unverändert vielen Zuschauern Fussball gespielt wird. Was wir hier in der Schweiz machen ist leider totaler Schwachsinn. Vollkasko-Hosenscheissser Mentalität bringt Nullkommagarnix. Empfehlung nach Bern: Faktencheck.

Hat nichts mit Verharmlosung zu tun. Aber Alibi-Übungen sind für die Tonne und schaden mehr als sie nützen.
seh ich auch so. vorallem müsste man dann auch weitere massnahmen ergreifen, wie z.b. eingeschränkter flug- und zugsverkehr etc

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Faniella Diwani
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Beitrag von Faniella Diwani »

footbâle hat geschrieben:Bemerkung am Rande: Deutschland hat rund 10 mal mehr Einwohner als die Schweiz, aber nur etwas mehr als doppelt so viele Inizierte.
Bemerkung am Rande
https://www.heise.de/tp/features/Deutsc ... 75722.html

Ich würde den deutschen Fallzahlen nicht trauen.

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Konter
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Beitrag von Konter »

footbâle hat geschrieben:Bemerkung am Rande: Deutschland hat rund 10 mal mehr Einwohner als die Schweiz, aber nur etwas mehr als doppelt so viele Inizierte. Und das, obwohl unterbruchsfrei und vor unverändert vielen Zuschauern Fussball gespielt wird. Was wir hier in der Schweiz machen ist leider totaler Schwachsinn. Vollkasko-Hosenscheissser Mentalität bringt Nullkommagarnix. Empfehlung nach Bern: Faktencheck.

Hat nichts mit Verharmlosung zu tun. Aber Alibi-Übungen sind für die Tonne und schaden mehr als sie nützen.
Grenze zu Norditalien, dem Corona-Epizentrum Europas, Nord-Südachse.... Aber klar, ohne die Massnahmen wäre die Situation viiiiiiel besser :rolleyes:
Nid füre Lohn, für d'Region
LordTamtam hat geschrieben:Ich freu mich auf morgen früh. Dann geht das gejammer um Trump nochmals 4 Jahre weiter.:D

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footbâle
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Beitrag von footbâle »

Konter hat geschrieben:Grenze zu Norditalien, dem Corona-Epizentrum Europas, Nord-Südachse.... Aber klar, ohne die Massnahmen wäre die Situation viiiiiiel besser :rolleyes:
Ach Konter, das ist ja ein enttäuschender Beitrag.
Es geht doch nicht darum, dass die Situation ohne die Massnahmen des BR besser wäre. Das sagt auch keiner.
Es geht darum, dass die Massnahmen kaum zu einer Verbesserung der Situation beitragen. Das alleine wäre aber der Sinn dieser Massnahmen.

Sonst könnte man auch sagen, dass alle 3 mal pro Tag "Oh Tannenbaum" singen müssen. Wird kaum schaden. Aber nützen tut's eben auch nix.
Im übrigen haben auch andere Länder Grenzen zu Norditalien.

Mal für alle zum Mitschreiben: Die Gefahr für die Schweiz geht nicht vom Virus selbst aus, sondern von der panischen Angst vor dem Virus. Das gilt insbesondere für die wirtschaftlichen Folgen.

Zur Zeit ist in der CH eine von 40'000 Personen infiziert. Und die Krankheit verläuft in den allermeisten Fällen harmlos. Wahrscheinlich ist sogar der Tripper immer noch das grössere Problem als Corona. Aber hier bietet sich ein Anlass, ganz Europa in eine Rezession zu stürzen? Wegen diesem Scheiss? Come on. Ich habe heute mit meiner 82jährigen Mutter telefoniert. Sie könnte an Corona sterben, ohne infiziert zu werden. Weil sie sich gerade halb tot lacht über das Theater, das deswegen veranstaltet wird. Weil die Menschen Pägglisuppe und Schyssipapier bunkern, und Desinfektionsmittel und Atemmasken für die nächsten 12 Generationen einkaufen. Das ist alles völlig grotesk. Ohne Worte.

Ich frage mich ernsthaft: Wie würde diese Gesellschaft mit einem richtigen, wirklich ernsthaften Problem umgehen? Daran mag man gar nicht denken.

ayrton_michael_legends
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Beitrag von ayrton_michael_legends »

footbâle hat geschrieben:Zur Zeit ist in der CH offiziell eine von 40'000 Personen infiziert.
schön wärs, habs für dich korrigiert. schon äusserst naiv solche total falschen aussagen.

schaut man wie die zahlen sich in IT vervielfachen sollte spätestens jetzt jedem klar sein, dass wir bald ausnahmezustand haben werden überall in europa.

der punkt ist, es für zentraleuropäische länder schlicht nicht möglich wirksame massnahmen einzusetzen. leider.

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