Marcel Koller (Trainer)

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

El Oso Locote hat geschrieben:Irgendwo hab ich mal so etwas gelesen, wegen der option kann dir aber leider nicht sagen wo das nochmal war.
Wen man aber die zielvorgabe und transferpolitik dieser saison anschaut, spricht ja eigentlich viel dafür das bb. aus finanzieler überlegung an koller festhielt.
Die aktuelle entwicklung mit van lierop und den profiverträgen weiterer nachwuchsspieler deute ich auch nicht gerade als zeichen das man mit koller über diese saison hinaus plant.
Klar braucht alles seine zeit, aber die letzten zwei jahre hat man vorallem zeit verloren ohne sich dabei weiter zu entwickeln. Man hatte zwar den einen oder anderen erfolgt, wen man allerdings bedenkt was man alles dafür an geld rein gesteckt hat, steht aufwand und ertrag in einem ganz schlechten verhältnis.
Die logische erkenntniss aus dieser zeit wäre mmE. schon ein neuanfang auch wen es dafür geduld und demut benötigt.
Scheint anscheinend wirklich die Option auf automatische Verlängerung zu haben.

Die verlorene Zeit und das verlorene Geld hingegen muss als Lehrgeld betrachtet werden. In erster Linie für die nicht zwingende Absetzung von Fischer und zweiter Linie für die panische Trennung von Wicky. Beides kostete ebenfalls Zeit und Geld und hat jetzt halt zur Folge, dass ein Festhalten an Koller nicht die schlechteste Option darstellt. Man hat sich den Handlungsspielraum selber eingeschränkt. Wenn man tatsächlich ohne Koller plant, wie du vermutest, dann hoffe ich, dass dies aus einer gezogenen Lehre und einem langfristigen Plan geschieht und nicht aus Angst vor Stagnation oder dem Wunsch nach raschem Erfolg.

Ruedi hat viel Erfahrung, ihm traue ich zu, dass er weitsichtig und geduldig handeln kann. Ob Burgener dazu gelernt, werden wir sehen.
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fcbblog.ch
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Beitrag von fcbblog.ch »

Ich finde halt der Verein hat sich insgesamt einen unguten Erfolgsdruck aufgebaut. Ich verstehe einfach nicht warum man nicht jetzt bereits mehr auf die jungen talentierten Spieler setzt. Da scheint mir Koller tatsächlich der falsche Trainer zu sein. Wir haben mit Zhegrova, Okafor, Pululu und Cömert 4 extrem talentierte Spieler. Er versucht es zwar und setzt die Spieler immer mal wieder ein, aber Kollers Spielstil, der auf Sicherheit und Disziplin beruht eignet sich schon eher für eine Manschaft von erfahrenen Haudegen. Er schafft es imho nicht die Qualitäten der jungen Talente wirklich auf den Rasen zu bringen bzw. schaffen sie es nicht unter ihm.

Auf lange Sicht kann sich der FCB nur durch die Ausbildung von Talenten langfristig auf einem hohen Niveau finanzieren. Will man sich aber wirklich zum Ajax der Schweiz wandeln, dann braucht es auch in der ersten Mannschaft einen Trainer der diese Vision vertritt und nicht einen Spielstil pflegt, bei dem Sicherheit und Erfahrung gross geschrieben werden, sondern Spielfreude und Mut zum Risiko zentral sind.

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

fcbblog.ch hat geschrieben:Ich finde halt der Verein hat sich insgesamt einen unguten Erfolgsdruck aufgebaut. Ich verstehe einfach nicht warum man nicht jetzt bereits mehr auf die jungen talentierten Spieler setzt. Da scheint mir Koller tatsächlich der falsche Trainer zu sein. Wir haben mit Zhegrova, Okafor, Pululu und Cömert 4 extrem talentierte Spieler. Er versucht es zwar und setzt die Spieler immer mal wieder ein, aber Kollers Spielstil, der auf Sicherheit und Disziplin beruht eignet sich schon eher für eine Manschaft von erfahrenen Haudegen. Er schafft es imho nicht die Qualitäten der jungen Talente wirklich auf den Rasen zu bringen bzw. schaffen sie es nicht unter ihm.

Auf lange Sicht kann sich der FCB nur durch die Ausbildung von Talenten langfristig auf einem hohen Niveau finanzieren. Will man sich aber wirklich zum Ajax der Schweiz wandeln, dann braucht es auch in der ersten Mannschaft einen Trainer der diese Vision vertritt und nicht einen Spielstil pflegt, bei dem Sicherheit und Erfahrung gross geschrieben werden, sondern Spielfreude und Mut zum Risiko zentral sind.
Es stimmt, dass sich der Verein einem unguten Erfolgsdruck ausgesetzt sieht.

Worin besteht dieser? Aus verschiedenen Aspekten, welche sich aber alle auf das Geld zurückführen lassen. Weniger Erfolg = weniger Fans, weniger Einnahmen aus internationalen Spielen, weniger Chancen Talente anzulocken, weniger Marktwertsteigerung der Spieler, etc.

Unter Heusler hat man es geschafft, sich in dieser Spirale mitzudrehen, aufzusteigen und immer noch in einer Balance zu bleiben. Dies verdient meine höchste Achtung. Aber die Entwicklung im internationalen Fussball deutet auf weniger absolute Spitzenvereine mit noch steilerer Spirale hin. Die Handbremse ziehen und sich redimensionieren bevor man dazu gezwungen wird war auch richtig.

Eine unerfahrene Führung will alles. Einen günstigen Trainer, der junge Talente entdeckt und fördert, nationalen und internationalen Erfolg feiert, hohe Transfereinnahmen beschert und die Abgänge spielend kompensiert. Alles zu liefern ist schon schwer genug. Wenn gleichzeitig das Budget heruntergefahren wird, während die Erwartungen hoch bleiben, macht es die Anforderung nicht einfacher. Und ohne Vertrauen ist sie fast nicht zu erfüllen.

Spielfreude und Mut zum Risiko schliesst Erfolg keineswegs aus, aber der Erfolg wird dadurch weniger planbar, als bei einem auf Sicherheit, Disziplin und Erfahrung basierendem Team.

Die Redimensionierung fing schon unter BH mit UF an. Obwohl UF noch weit vom Wunschtrainer weg war, hätte man Zeit gehabt, eine günstigere Mannschaft zu bauen und eine gewisse Konstanz aufrecht zu erhalten. man beschloss aber volles Risiko zu gehen und vermehrt auf Entwicklung der Jungen zu setzen. Als unter RW klar wurde, dass dieses Risiko auch den Erfolg betrifft, bekam man kalte Füsse. Man liess ihn nicht mal scheitern, alleine die Angst die internationalen Spiele zu verpassen reichte bereits aus. Wer diesen Weg gehen möchte, muss sich die Zeit, welche es für die Entwicklung braucht, nehmen können und darf den Erfolg nicht einfach als gegeben annehmen.

Dass Koller nun vermehrt auf den planbaren Erfolg zu setzen versucht, ist doch die logische Konsequenz aus der Reaktion der Führung auf RW. Anscheinend fällt es ihr eben doch einfacher, Abstriche in der Entwicklung in Kauf zu nehmen, als die Möglichkeit bestehen zu lassen, international nicht dabei zu sein.

Diesen Mut zum Risiko hat ein Spieler nur, wenn er weiss, dass der Trainer voll hinter ihm steht. Genauso braucht auch der Trainer das Vertrauen der Führung für den Mut zum Risiko. Und damit die Führung diesen Mut für das Risiko aufbringen kann, brauchen sie mehr Vertrauen als Angst. Aber von wem? Ich glaube von uns Fans, von den Sponsoren, von den eigenen finanziellen Reserven.

Solange Koller den Eindruck hat, er wird nur am Erfolg gemessen, solange wird er sich gegen das Risiko wehren und auf Sicherheit setzen. Und damit meine ich nicht, dass Koller der beste Kandidat für eine Entwicklung der Jungen wäre. Ich schildere nur meine Sicht der Umstände.
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Shakespeare
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Beitrag von Shakespeare »

Lällekönig hat geschrieben: Solange Koller den Eindruck hat, er wird nur am Erfolg gemessen, solange wird er sich gegen das Risiko wehren und auf Sicherheit setzen. Und damit meine ich nicht, dass Koller der beste Kandidat für eine Entwicklung der Jungen wäre. Ich schildere nur meine Sicht der Umstände.
Sehr schöner, realistischer und reflektierter Beitrag von Dir!

Ich möchte dem nur hinzufügen, dass sich die ewigen Kritiker mal in die Haut eines Trainers (Name völlig egal...) versetzen sollen, dem ein verkleinerter, günstigerer Kader hingestellt wird und von dem gleichzeitig trotzdem internationale Überwinterung und min. Platz 2 in der Meisterschaft + Cupsieg bzw. alternativ der Titel als Ziel gefordert wird.
Dabei gleichzeitig noch möglichst vielen jungen Spielern, denen es ganz offensichtlich noch nicht reicht, eine Chance zu geben ist völlig illusorisch. Das macht kein Trainer der Welt mit ein wenig Rückgrat und Erfolgswillen freiwillig.

Ganz ehrlich, ich finde die Leidensfähigkeit von Herr Koller (auch wegen dem Sommertheater) schon ganz erstaunlich...

Ich erwarte von der Clubführung bis zur Sommerpause ein klares Statement: Entweder ein klares Bekenntnis zu ihrem "Konzept" mit jungen, regionalen Spielern (evt. auch mit Inkaufnahme von ausbleibendem Erfolg/internationaler Spiele) oder dann halt eine Abkehr davon bzw. eine Feinjustierung. Inkl. einer 100%-igen Bekenntnis/Loyalität zum Trainer, wer auch immer dies dann ist oder sein wird.

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Torres
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Beitrag von Torres »

Lällekönig hat geschrieben: Dass Koller nun vermehrt auf den planbaren Erfolg zu setzen versucht, ist doch die logische Konsequenz aus der Reaktion der Führung auf RW. Anscheinend fällt es ihr eben doch einfacher, Abstriche in der Entwicklung in Kauf zu nehmen, als die Möglichkeit bestehen zu lassen, international nicht dabei zu sein.

Diesen Mut zum Risiko hat ein Spieler nur, wenn er weiss, dass der Trainer voll hinter ihm steht. Genauso braucht auch der Trainer das Vertrauen der Führung für den Mut zum Risiko. Und damit die Führung diesen Mut für das Risiko aufbringen kann, brauchen sie mehr Vertrauen als Angst. Aber von wem? Ich glaube von uns Fans, von den Sponsoren, von den eigenen finanziellen Reserven.

Solange Koller den Eindruck hat, er wird nur am Erfolg gemessen, solange wird er sich gegen das Risiko wehren und auf Sicherheit setzen. Und damit meine ich nicht, dass Koller der beste Kandidat für eine Entwicklung der Jungen wäre. Ich schildere nur meine Sicht der Umstände.
Lieber Lällekönig

Vielen Dank für deine sachliche Darlegung der relevanten Argumente. Du und auch Shakespeare, ihr habt mich mit eurer ruhigen Art wieder einmal von meiner wohl schon übertriebenen Abneigung nicht gegen Herrn Koller persönlich, sondern gegen die Art und Weise, wie er Fussball spielen lässt, heruntergeholt.

Ich werde am Sonntag zwar immer noch mit einem gewissen Widerstreben ins Stadion pilgern und attraktiven Fussball sehen wollen fürs Geld, das meine Karten jedes Jahr kosten. Aber ich beginne mich jetzt doch wieder richtig zu freuen. Irgendwie kann ich nach euren Posts viel besser einordnen, weshalb es im Moment so läuft, wie es läuft, und dass ich Marcel Koller nicht für alles verantwortlich machen darf, was mir missfällt.

Ich hoffe, diese Einsicht hält an, bis wir vielleicht doch wieder einmal einen Trainer mit mehr Charisma und Pfupf auf der Bank sitzen haben ;)

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MistahG
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Beitrag von MistahG »

nüchtern betrachtet ist es mitlerweile unter koller schlechter, als unter wicky...

lustigerweise reden die wicky gegner koller nun für die gleich durchzogene leistung gut...

naja, viel zu diskutieren gibt es nicht, denn koller wird die saison beenden, und der vertrag wird sich verlängern, wenn er den meistertitel holen kann, und sonst wird man sich von ihm trennen...

nun zu meiner meinung: das ist genau richtig so, trotzdem kann ich diesen koller fussball nicht mehr sehen. aber eine kurzschlussreaktion macht die situation jetzt nicht besser. sich bis ende saison nach einem geigneten kandidaten umsehen, dann handeln.

allerdings ist es schon nicht abwegig, dass die disziplinlosigkeit mit der unzufriedenheit der spieler zusammenhängt. die okafor geschichte lässt ja auch solches vermuten...

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Basler_Monarch
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Beitrag von Basler_Monarch »

Torres hat geschrieben:Lieber Lällekönig

Vielen Dank für deine sachliche Darlegung der relevanten Argumente. Du und auch Shakespeare, ihr habt mich mit eurer ruhigen Art wieder einmal von meiner wohl schon übertriebenen Abneigung nicht gegen Herrn Koller persönlich, sondern gegen die Art und Weise, wie er Fussball spielen lässt, heruntergeholt.

Ich werde am Sonntag zwar immer noch mit einem gewissen Widerstreben ins Stadion pilgern und attraktiven Fussball sehen wollen fürs Geld, das meine Karten jedes Jahr kosten. Aber ich beginne mich jetzt doch wieder richtig zu freuen. Irgendwie kann ich nach euren Posts viel besser einordnen, weshalb es im Moment so läuft, wie es läuft, und dass ich Marcel Koller nicht für alles verantwortlich machen darf, was mir missfällt.

Ich hoffe, diese Einsicht hält an, bis wir vielleicht doch wieder einmal einen Trainer mit mehr Charisma und Pfupf auf der Bank sitzen haben ;)
Schön Torres, mich freuen deine Zeilen! Und nicht, weil du von deiner Meinung abgekommen bist, sondern weil du Raum für eine neue Wahrnehmung offen lässt. Auch ich, der ja befürwortet mit Koller den angefangenen Weg weiter zu begehen (evtl. sogar kommende Saison), weiss natürlich, dass seine Phase beim FCB eine stabilisierende und vorübergehende Phase ist. :)

Hauptsache, die gesamte Führung (und zwar zuerst vom Besitzer) finden den Rank, sich noch besser ein Profil zu „verpassen“, damit nicht nur für die Fans die Zukunft greifbarer und nachvollziehbarer ist, sondern insbesondere für die Angestellten und den Sponsoren. In dieser Angelegenheit fehlt es noch an vielen Ecken und Enden.
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Basler_Monarch
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Beitrag von Basler_Monarch »

MistahG hat geschrieben:...

allerdings ist es schon nicht abwegig, dass die disziplinlosigkeit mit der unzufriedenheit der spieler zusammenhängt. die okafor geschichte lässt ja auch solches vermuten...
Da halte ich mit grosser Bestimmtheit dagegen.
Glaubst du wirklich, ein Taulant od. ein Stocker würden sich wegen Meh-Meh-Mehehehe‘s von Okafor gegenüber einem Fussball-LEHRER oder wegen einer oberflächlichen Unzufriedenheit beeinflussen lassen und würden deswegen die Emotionen nicht in Griff haben, bis dann Sperren eingeholt werden? Und der Alderete, der den Okafor sogar bis dato in der besten Form gar nicht kannte? Eher nicht. :D
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El Oso Locote
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Beitrag von El Oso Locote »

Basler_Monarch hat geschrieben:Da halte ich mit grosser Bestimmtheit dagegen.
Glaubst du wirklich, ein Taulant od. ein Stocker würden sich wegen Meh-Meh-Mehehehe‘s von Okafor gegenüber einem Fussball-LEHRER oder wegen einer oberflächlichen Unzufriedenheit beeinflussen lassen und würden deswegen die Emotionen nicht in Griff haben, bis dann Sperren eingeholt werden? Und der Alderete, der den Okafor sogar bis dato in der besten Form gar nicht kannte? Eher nicht. :D
Muss ja nicht gleich bedeuten das diese herren sich gegen koller verschworren haben und jetzt an seinem stuhl sägen.
Wenn misstände herrschen und diese verschwiegen werden, staut sich nunmal frust an bis man die emotionen nicht mehr im griff hat und eine kurzschluss-reaktion erfolgt. Kennen wir wohl alle aus unseren jungen jahren.
Bei diesen disziplinverstössen sollte koller eigentlich die grösse besitzen und die vertrauensfrage innerhalb der mannschaft stellen.
Auch die beste Katze der Welt, wird niemals ein Löwe sein.

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Tee
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Beitrag von Tee »

MistahG hat geschrieben:nüchtern betrachtet ist es mitlerweile unter koller schlechter, als unter wicky...
Koller ist nicht besser als Wicky, der Unterschied ist, dass Koller Nacho für die Fitness erhalten hat. Wicky mit Nacho hätte ich gerne mal gesehen.

Bevor Koller Nacho bekam, lieft doch genau so nichts. Nicht Koller, sondern Nacho brachte die Wende.
Sali zämme.

Shakespeare
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Beitrag von Shakespeare »

Einige hier drin sind einfach eine riesen Lachnummer. Haben selbst noch nicht mal F-Junioren trainiert, wissen aber alles besser als ein gestandenes Trainer-Team mit mehreren Jahrzehnten Erfahrung, und verkaufen ihre persönliche Meinung als Fakten. Und mit der Orthographie hapert's dann auch noch...

Peter1893
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Beitrag von Peter1893 »

Shakespeare hat geschrieben:Einige hier drin sind einfach eine riesen Lachnummer. Haben selbst noch nicht mal F-Junioren trainiert, wissen aber alles besser als ein gestandenes Trainer-Team mit mehreren Jahrzehnten Erfahrung, und verkaufen ihre persönliche Meinung als Fakten. Und mit der Orthographie hapert's dann auch noch...
Forenromantik nenne ich das...

Peter1893
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Beitrag von Peter1893 »

Tee hat geschrieben:Koller ist nicht besser als Wicky, der Unterschied ist, dass Koller Nacho für die Fitness erhalten hat. Wicky mit Nacho hätte ich gerne mal gesehen.

Bevor Koller Nacho bekam, lieft doch genau so nichts. Nicht Koller, sondern Nacho brachte die Wende.
Sorry, aber Wicky hatte zuletzt fünf Niederlagen, ja, drei Testspiele davon, davon ein 0:5 gegen Feyenoord war das, glaub ich. Dann kamen Frei und Schällibaum, und nach einem dürftigen 1:1 in Neuenburg kam das Desaster gegen Saloniki, die wahrscheinlich schlimmste Heimniederlage in der neueren EC-Geschichte des FCB. Dann kam Koller und man gewann man gegen GC mit 4:2, dabei 4:0 geführt, gewann zweimal gegen Arnheim zweimal und gegen Limassol zu Hause. Ja, man schied dann auf Zypern mit 0:1 aus, aber der Gegner zeigte dann in der Gruppenphase gute Leistungen. Diese Saison haben wir die beste EC-Gruppenphase überhaupt geschafft.

Nacho hat sicher auch geholfen, keine Frage, aber Koller muss man eine gewisse Stabilisierung noch bevor Nacho kam, beischeinigen.

Unter Wicky hatten wir ein einziges gutes Quartal. Das war aber mit einer Mannschaft die weitgehend noch unter Urs Fischer eingespielt wurde. Je mehr man sich durch Abgänge davon entfernt hat, desto desaströser wurde es.

Wir befanden uns im freien Fall

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Tee
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Beitrag von Tee »

Peter1893 hat geschrieben:Sorry, aber Wicky hatte zuletzt fünf Niederlagen, ja, drei Testspiele davon, davon ein 0:5 gegen Feyenoord war das, glaub ich. Dann kamen Frei und Schällibaum, und nach einem dürftigen 1:1 in Neuenburg kam das Desaster gegen Saloniki, die wahrscheinlich schlimmste Heimniederlage in der neueren EC-Geschichte des FCB. Dann gewann man gegen GC mit 4:2, dabei 4:0 geführt, gewann zweimal gegen Arnheim zweimal und gegen Limassol zu Hause. Ja, man schied dann auf Zypern mit 0:1 aus, aber der Gegner zeigte dann in der Gruppenphase gute Leistungen. Diese Saison haben wir die beste EC-Gruppenphase überhaupt geschafft.

Unter Wicky hatten wir ein einziges gutes Quartal. Das war aber mit einer Mannschaft die weitgehend noch unter Urs Fischer eingespielt wurde. Je mehr man sich durch Abgänge davon entfernt hat, desto desaströser wurde es.

Wir befanden uns im freien Fall
Hast du meinen Beitrag überhaupt gelesen? Deine Resultateliste deckt sich genau mit meiner Aussage.
Sali zämme.

El Oso Locote
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Beitrag von El Oso Locote »

Shakespeare hat geschrieben:Einige hier drin sind einfach eine riesen Lachnummer. Haben selbst noch nicht mal F-Junioren trainiert, wissen aber alles besser als ein gestandenes Trainer-Team mit mehreren Jahrzehnten Erfahrung, und verkaufen ihre persönliche Meinung als Fakten. Und mit der Orthographie hapert's dann auch noch...
Apropo junioren f, dort sieht man wessentlich mehr disziplin und leidenschaft. Vieleich sollte man ja einfach mal profesionelle hilfe eines junioren f hinzu ziehen :D :D :D .

Ps: zum glück ist fussball kein buchstabierwettbewerb.
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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

MistahG hat geschrieben:nüchtern betrachtet ist es mitlerweile unter koller schlechter, als unter wicky...

lustigerweise reden die wicky gegner koller nun für die gleich durchzogene leistung gut...

naja, viel zu diskutieren gibt es nicht, denn koller wird die saison beenden, und der vertrag wird sich verlängern, wenn er den meistertitel holen kann, und sonst wird man sich von ihm trennen...

nun zu meiner meinung: das ist genau richtig so, trotzdem kann ich diesen koller fussball nicht mehr sehen. aber eine kurzschlussreaktion macht die situation jetzt nicht besser. sich bis ende saison nach einem geigneten kandidaten umsehen, dann handeln.

allerdings ist es schon nicht abwegig, dass die disziplinlosigkeit mit der unzufriedenheit der spieler zusammenhängt. die okafor geschichte lässt ja auch solches vermuten...
Ich hoffe, du siehst nicht mich als Wicky Gegner. Ich fand die Absetzung von Fischer – im Hinblick auf den grossen Masterplan – zu verfrüht und hätte Wicky gerne erst dann gesehen, wenn die Rädchen in der Führung schon besser ineinander gegriffen hätten.

Auch mit dem Meistertitel ist Kollers Verbleiben nicht sicher. Es würde nach der automatischen Vertragsverlängerung zwar einiges kosten, aber wenn man mehr an einen anderen Weg glaubt …

Kurzschlussreaktion zum jetzigen Zeitpunkt würde Okafors Verhalten sogar noch mehr Gewicht verleihen. Das richtig zu biegen würde noch schwieriger werden.

Und klar hängen die Disziplinlosigkeiten mit der Unzufriedenheit der Spieler zusammen. Sah bei keiner Aktion nach einem Ausdruck der Freude aus und das ist gut so. Ich will jedenfalls nach einer Niederlage weiterhin unzufriedene Spieler sehen. Auf die Disziplinlosigkeit kann ich verzichten. Ob sich die Disziplinlosigkeit der Spieler aber ausschliesslich auf Koller zurückführen lässt, ist eine andere Frage. Es stünde bestimmt in Kollers Macht, die Unzufriedenheit betreffend seiner Person zu minimieren, aber gilt er nicht auch als ein Trainer, der Wert auf Disziplin legt?

Ich vermute wahrscheinlich eine ähnliche Ursache wie du, aber ich hüte mich aber davor diese Vermutung als Argument darzulegen, weil sich daraus genau so gut ein Argument für einen noch altmodischeren Trainer konstruieren liesse.
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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Tee hat geschrieben:Koller ist nicht besser als Wicky, der Unterschied ist, dass Koller Nacho für die Fitness erhalten hat. Wicky mit Nacho hätte ich gerne mal gesehen.

Bevor Koller Nacho bekam, lieft doch genau so nichts. Nicht Koller, sondern Nacho brachte die Wende.
Ich finde es eh schwierig, Koller und Wicky zu vergleichen. Dass es über die Punkteausbeute hinaus geht, beschreibst du mit dem Beispiel Nacho sehr schön. Für mich wurde an beide Trainer aber auch eine komplett andere Erwartung gestellt und sie wurden auf diese Erwartung hin ausgewählt.

Man holte Wicky für eine Entwicklung hin zu einem jüngeren und moderneren Fussball. Da sein Vorgänger trotz guter Resultate entlassen wurde, glaubt er daran und lieferte genau diese Entwicklung ab. Er wurde dann aber an den Resultaten gemessen entlassen.

Man holte Koller für Stabilität und Sicherheit. Da sein Vorgänger trotz guter Entwicklung wurde, glaubt er daran und liefert genau Stabilität und Sicherheit ab. Jetzt wird er (zumindest von uns Fans) an der Entwicklung gemessen.

Man verliert nicht, wenn man keine Fehler macht, aber man lernt aus Fehlern. Jeder weiss, dass Entwicklung Zeit braucht. Wicky hätte trotz der Resultate mehr Vertrauen gebraucht, damit sich der kollektive Lernprozess auch in den Resultaten niederschlagen kann. Koller bräuchte mehr Vertrauen, damit er den Mut für mehr Entwicklung aufbringen könnte. Beide Trainer erfüllen nicht beide Bedingungen, aber beide hätten das Potenzial dazu (gehabt). Sie starteten einfach von zwei unterschiedlichen Punkten aus. Die Führung muss aber die Bedingungen dazu bereitstellen. Klare Vorgaben, Zeit und Vertrauen. Angst vor schlechten Resultaten ist kein guter Ratgeber.

Wieviel langfristige Entwicklung möglich ist, wenn man sich nur auf die Resultate konzentriert, sieht man am besten in Sion, wo der Totomat die Trainer entlässt. :D
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barfuesser1893
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Beitrag von barfuesser1893 »

Nach Duden neu: "haperts"

Peter1893
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Beitrag von Peter1893 »

Also ich würde weiterhin klar dem widersprechen, dass unter Wicky "eine gute Entwicklung" zu sehen war. Für mich war das ein Fehlentscheid, der Mann war bei weitem nicht soweit, um einen FCB als Cheftrainer zu dienen können. Der hatte ja gerade mal nur 10 Monate U21 Erfahrung, davor U18. Viel zu wenig.

Es ist aber sicher auch immer so, dass halt alles von allem abhängt. Und wenn der damalige Konditionstrainer (wer war das eigentlich?) nicht genügte, und, wie ich meine, der Sportchef auch nicht, hatte er keine Chance. Als Koller kam, hat er SOFORT das Team stabilisiert, es kamen dann aber immer mal wieder Rückschläge, die Niederlage auf Limassol, das Desaster im Wankdorf und die Heimniederlage gegen den gleichen Gegner und einige weitere durchwachsene Resultate. Die Kondition hatte er bemängelt. Aber schon in der Rückrunde war er dann nur noch einen Punkt schlechter als YB.

Aber allein diese sofortige Besserung unter Koller deutet doch ganz klar hin, dass es vorher haperte und dass ein erfahrener Trainer eben Abhilfe schaffen konnte, wenn auch natürlich in jeder Hinsicht, da ja die Saisonvorbereitung passé war.

El Oso Locote
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Beitrag von El Oso Locote »

Peter1893 hat geschrieben:Also ich würde weiterhin klar dem widersprechen, dass unter Wicky "eine gute Entwicklung" zu sehen war. Für mich war das ein Fehlentscheid, der Mann war bei weitem nicht soweit, um einen FCB als Cheftrainer zu dienen können. Der hatte ja gerade mal nur 10 Monate U21 Erfahrung, davor U18. Viel zu wenig.

Es ist aber sicher auch immer so, dass halt alles von allem abhängt. Und wenn der damalige Konditionstrainer (wer war das eigentlich?) nicht genügte, und, wie ich meine, der Sportchef auch nicht, hatte er keine Chance. Als Koller kam, hat er SOFORT das Team stabilisiert, es kamen dann aber immer mal wieder Rückschläge, die Niederlage auf Limassol, das Desaster im Wankdorf und die Heimniederlage gegen den gleichen Gegner und einige weitere durchwachsene Resultate. Die Kondition hatte er bemängelt. Aber schon in der Rückrunde war er dann nur noch einen Punkt schlechter als YB.

Aber allein diese sofortige Besserung unter Koller deutet doch ganz klar hin, dass es vorher haperte und dass ein erfahrener Trainer eben Abhilfe schaffen konnte, wenn auch natürlich in jeder Hinsicht, da ja die Saisonvorbereitung passé war.
Vieleich wäre es mal zeit für einen kleinen vergleich.

Wicky 51sp 1.88p./sp
Koller 76sp 2.08p./sp

17/18 (wicky)
Hinrunde 11s - 3n - 5r
Ch.cup 4s - 1n (gegen yb)
Rückrunde 9s - 4n - 4r

International 5s - 3n - 0r bis achtelfinal cl.

18/19 (wicky/frei/streller)

Hinrunde:

Wicky. 0s - 1n - 0r
Frei 0s - 0n - 1r
Koller 8s - 3n - 5r

Rücktunde:
Koller 12s - 1n - 5r

Cl- quali frei/wicky je 1n.
El-quali koller 3siege und 1 niederlage (ausgeschiden)

Ch-cup gewonnen

19/20

Hinrunde 11s - 4n - 3r

Cl-quali 1s - 3n

El. 4s - 1n - 1r

So eindeutig ist das ganze nun auch nicht.
Auch die beste Katze der Welt, wird niemals ein Löwe sein.

Shakespeare
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Beitrag von Shakespeare »

El Oso Locote hat geschrieben: So eindeutig ist das ganze nun auch nicht.
Momol. Koller hat mit 2.08 vs. 1.88 einen massiv höheren Punkte-Schnitt. Es klingt nach wenig, ist aber viel.
Man schaue sich mal die anderen Trainer an, dann weiss man Bescheid:

1. Heiko Vogel (ad. interim) 2.46/Spiel
2. Urs Fischer 2.19/Spiel
3. Mäse Koller 2.08/Spiel
4. Thorsten Fink 2.08/Spiel
5. Heiko Vogel (Cheftrainer) 2.00/Spiel
6. Murat Yakin 1.99/Spiel
7. Ch. Gross 1.94/Spiel
8. Paulo Sousa 1.93/Spiel
9. R. Wicky 1.88/Spiel

(hoffe habe keinen vergessen...)

Wer Wicky anhand dieser Zahlen noch verteidigt hat sie nicht mehr alle, sorry...

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Peter1893 hat geschrieben:Also ich würde weiterhin klar dem widersprechen, dass unter Wicky "eine gute Entwicklung" zu sehen war. Für mich war das ein Fehlentscheid, der Mann war bei weitem nicht soweit, um einen FCB als Cheftrainer zu dienen können. Der hatte ja gerade mal nur 10 Monate U21 Erfahrung, davor U18. Viel zu wenig.

Es ist aber sicher auch immer so, dass halt alles von allem abhängt. Und wenn der damalige Konditionstrainer (wer war das eigentlich?) nicht genügte, und, wie ich meine, der Sportchef auch nicht, hatte er keine Chance. Als Koller kam, hat er SOFORT das Team stabilisiert, es kamen dann aber immer mal wieder Rückschläge, die Niederlage auf Limassol, das Desaster im Wankdorf und die Heimniederlage gegen den gleichen Gegner und einige weitere durchwachsene Resultate. Die Kondition hatte er bemängelt. Aber schon in der Rückrunde war er dann nur noch einen Punkt schlechter als YB.

Aber allein diese sofortige Besserung unter Koller deutet doch ganz klar hin, dass es vorher haperte und dass ein erfahrener Trainer eben Abhilfe schaffen konnte, wenn auch natürlich in jeder Hinsicht, da ja die Saisonvorbereitung passé war.
Ich stimme dir zu, dass der Wechsel von UF zu RW ein Fehlentscheid war. Würde die ganze Sache aber doch differenzierter betrachten.
Wicky hatte eine denkbar schlechte Ausgangslage. Darum war er auch zu diesem Zeitpunkt die «falsche» Besetzung.
  • Unerfahrene Führung muss sich erst finden.
  • Erfolgsverwöhnte Fans.
  • Hohes strukturelles Defizit.
  • Unerfahrener Sportchef.
  • Überschätze Qualität der Mannschaft.
  • Unpassend zusammengestellte Mannschaft.
  • Schlechte Kommunikationsarbeit («Für immer Rot Blau Konzept» öffentlich machen).
  • Konditionstrainer.
  • etc.
Es war ein Fehler, all diese Erwartungen auf seine noch unerfahrenen Schultern zu laden. Die Führung hat die Steine auf dem Weg des Umbruchs übersehen oder unterschätzt. Angesichts dieser Ausgangslage hat er sich meiner Ansicht nach über meinen Erwartungen gehalten. Meine Erwartungen waren aber auch nicht an ein Tabellenplatzierung, Spielergebnisse oder an internationale Wettbewerbe geknüpft.

Dass Wicky mit 10 Monaten U21 Erfahrung nicht gleich Stabilität und Sicherheit bringen kann, hätte allen im Vornherein bewusst sein sollen. Zu was er aber trotz dieser geringen Erfahrung im Stande war, verdient meine Anerkennung. Und zu was er mit mehr als 12 Monaten Erfahrung in der 1. Mannschaft beim FCB fähig gewesen wäre, lässt sich nur erahnen und bleibt daher offen.

Die Führung hätte sich Wicky besser für später aufgespart. Aber nachdem sie ihn installiert haben, hätten sie die Konsequenzen auch mittragen müssen, auf die Gefahr hin, Verluste einzufahren und europäisch ein Jahr auszusetzen. Ohne dazu bereit zu sein, hätte man Wicky gar nicht erst installieren dürfen. So optimistisch wäre nicht mal ich gewesen.

Aber nur weil der Wechsel zu Koller aus einer kurzsichtigen Not erfolgte, muss man jetzt nicht auch Koller aus einer kurzsichtigen Not entlassen. Daher verstehe ich all meine Bemerkungen zu den Trainern nicht als Argumente gegen sie, sondern als Abwägung von Vor- und Nachteilen dieser unterschiedlichen Trainertypen.

Die Führung muss erst wissen, wieviel Risiko sie einzugehen bereit ist, wie sie auf diese Situationen regieren kann und soll sich erst aus dieser Erkenntnis überlegen, wo im Spektrum von Entwicklung/Stagnation, resp. Risiko/Sicherheit der Trainer für den FCB der Zukunft sein soll. Dann kann man schauen, ob sich ein Koller in diese Richtung entwickeln kann oder wann der Zeitpunkt eingetreten ist, wo man ihm diese Entwicklung nicht mehr zutraut und sich nach einem neuen umsehen, der schon näher an der Wunschvorgabe anfängt. Dabei sollte man aber sicherstellen, dass die Reibungen beim Wechsel aufgefangen werden und die Bedingungen für den Neuen laufend verbessert werden.

Den topmodernen, dynamischen Jungtrainer mit der Berufserfahrung eines alten Seebären und entsprechendem Leistungsausweis gibt es nicht. Und falls doch, wird ihn sich der FCB kaum leisten können. Die Illusion ist ähnlich wie bei einer Stellenausschreibung. Wichtiger ist es, zu wissen, welche Mankos in der Entwicklung von der Einstellung bis zum Wunschkandidaten man auffangen, kompensieren und durch lehren beheben kann. Was es dazu für eigenen Aufwand braucht und wie man die geringere Performance in der Lernphase auffängt.

Die andere Variante ist, dass man auf den seriösen erfahrenen Kandidaten setzt. Dieser kostet in der Regel mehr und will tendenziell auch routiniertere Spieler, welche mehr kosten. Er wird sich selber weniger entwickeln, weil er bereits Routine hat und Lösungswege kennt. Das bringt mehr Sicherheit. Aber mit den geringeren Ausschlägen nach unten, bringen solche Mitarbeiter auch seltener Innovation, Feuer und neue Ideen in die Bude. Wenn sie sich nicht weiterbilden, können sie ja nach Branche bald zur Last fallen. Das ist eine gangbare Strategie. Der Gefahr, dass man als Club nicht mit der Entwicklung im Fussball nachkommt, begegnet man mit dem nächsten routinierten Trainer. Dies kostet aber auf lange Sicht mehr. Bringt zwar mehr Sicherheit und planbareren Erfolg, kann diesen aber auch nicht garantieren.

Das sind nur Tendenzen. Selbstverständlich gibt es in beiden Lagern Ausnahmen, Idioten und Genies.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

Peter1893
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Beitrag von Peter1893 »

El Oso Locote hat geschrieben:Vieleich wäre es mal zeit für einen kleinen vergleich.

Wicky 51sp 1.88p./sp
Koller 76sp 2.08p./sp
Wie du meinst. Alles Frage der Interpretation und Gewichtung. Für mich und wohl auch für die GL des FCB war die Tendenz entscheidend, und die war ab der Rückrunde im Frühling 18 und dann vor allem die Saisonvorbereitung und der Anfang 18/19 entscheidend und es sah wirklich so aus, dass wir uns im freien Fall befinden. Und eben: Je weiter weg wir uns kadermässig vom Team von Urs Fischer und Gegge Heitz entfernten, desto grösser die Diskrepanz.

Die gute Phase von Wicki war noch mit dem Team von Urs Fischer, abgesehen vom Sturm. Wir hatten aber auch Glück mit Gegnern ausser Form, Benfica und ZSKA, und im Manchester Spiel h hatten wir soviel Glück wie sonst wohl nie.

Man hätte es natürlich noch ein paar Runden mit Wicky versuchen können und könnte heute mit grösserer Sicherheit sagen, welcher Entscheid richtig gewesen wäre. Aber dazu hatten die Verantwortlichen dann wohl nicht die Nerven.

Allerdings - ich habe auch schon gesagt, wenn aus den zwei Niederlagen (Luzern, Bern) eine Serie werden sollte, ist auch Koller gefährdet, keiner will es verantworten, dass es eine Abwärtsspirale geben sollte. So funktioniert halt Fussball, und das nicht erst heute.

EDIT: Die Aufstellung von Shakespeare zeigt eindrücklich, dass Wickys Bilanz nicht gut war, und wie gesagt, vor allem die Tendenz war noch schlechter.

FCB+MFK
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Beitrag von FCB+MFK »

Man hätte niemals Urs Fischer zu dem Zeitpunkt, als alles geändert wurde, gehen lassen dürfen. Grösster Fehler des FCB der letzten 20 Jahre!!!!

El Oso Locote
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Beitrag von El Oso Locote »

Shakespeare hat geschrieben:Momol. Koller hat mit 2.08 vs. 1.88 einen massiv höheren Punkte-Schnitt. Es klingt nach wenig, ist aber viel.
Man schaue sich mal die anderen Trainer an, dann weiss man Bescheid:

1. Heiko Vogel (ad. interim) 2.46/Spiel
2. Urs Fischer 2.19/Spiel
3. Mäse Koller 2.08/Spiel
4. Thorsten Fink 2.08/Spiel
5. Heiko Vogel (Cheftrainer) 2.00/Spiel
6. Murat Yakin 1.99/Spiel
7. Ch. Gross 1.94/Spiel
8. Paulo Sousa 1.93/Spiel
9. R. Wicky 1.88/Spiel

(hoffe habe keinen vergessen...)

Wer Wicky anhand dieser Zahlen noch verteidigt hat sie nicht mehr alle, sorry...
Naja im preis-leistungsverhältnis sind diese 0.2% jetzt auch nicht gerade der hammer.
Mal davon abgesehen das wicky noch ein rookie war.

Aber wen wir schon dran sind können wir auch gleich einen blick auf den gesamtschnitt werfen.

Wicky 1.84/sp.
Koller 1.59/sp.
Auch die beste Katze der Welt, wird niemals ein Löwe sein.

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Zahlen haben schon eine Aussagekraft. Diese ist aber sehr beschränkt. Sie sagen nur aus, wie der Punkteschnitt der jeweiligen Trainern unter den jeweiligen Bedingungen war, ohne die Bedingungen selbst zu vergleichen. Daher sind sie nur beschränkt und mangels Alternativen für einen direkten Vergleich geeignet. Man kann daraus allerhöchstens eine Tendenz ableiten, aber auch die lässt extrem viel aussen vor.

Wieviel Anteil hat die Arbeit des Vorgängers? Wie waren die anderen Teams aufgestellt? Wie gross war der eigene Handlungsspielraum? In Bezug auf Kaderwünsche? Auf Verletzte? Während alle Vorgänger noch in der Zeit der Vorwärts-Strategie tätig waren, wurde mit Fischer beispielsweise die Redimensionierung eingeläutet. Spiegelt sich das in den Zahlen?

Und wenn man die Zahlen relativieren möchte, gerät man sowieso in Teufels Küche. Kann man einen Sieg abwerten, weil der Gegner formschwach war? Darf man eine Niederlage weniger gewichten, weil der Gegner formstark war?

Ich halte den Punkteschnitt für ein gutes Hilfsmittel, um sich einen Überblick zu verschaffen, aber auch für ein schwaches Argument.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

harry99
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Beitrag von harry99 »

Peter1893 hat geschrieben:Wie du meinst. Alles Frage der Interpretation und Gewichtung. Für mich und wohl auch für die GL des FCB war die Tendenz entscheidend, und die war ab der Rückrunde im Frühling 18 und dann vor allem die Saisonvorbereitung und der Anfang 18/19 entscheidend und es sah wirklich so aus, dass wir uns im freien Fall befinden. Und eben: Je weiter weg wir uns kadermässig vom Team von Urs Fischer und Gegge Heitz entfernten, desto grösser die Diskrepanz.

Die gute Phase von Wicki war noch mit dem Team von Urs Fischer, abgesehen vom Sturm. Wir hatten aber auch Glück mit Gegnern ausser Form, Benfica und ZSKA, und im Manchester Spiel h hatten wir soviel Glück wie sonst wohl nie.

Man hätte es natürlich noch ein paar Runden mit Wicky versuchen können und könnte heute mit grösserer Sicherheit sagen, welcher Entscheid richtig gewesen wäre. Aber dazu hatten die Verantwortlichen dann wohl nicht die Nerven.

Allerdings - ich habe auch schon gesagt, wenn aus den zwei Niederlagen (Luzern, Bern) eine Serie werden sollte, ist auch Koller gefährdet, keiner will es verantworten, dass es eine Abwärtsspirale geben sollte. So funktioniert halt Fussball, und das nicht erst heute.

EDIT: Die Aufstellung von Shakespeare zeigt eindrücklich, dass Wickys Bilanz nicht gut war, und wie gesagt, vor allem die Tendenz war noch schlechter.
Na ja mal schauen was sie noch kaufen........ohne Spieler die Meistertauglich sind kann kein Trainer Meister werden :-9
:):)FC BASEL FOREVER:):)

Peter1893
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Beitrag von Peter1893 »

Lällekönig hat geschrieben:Ich halte den Punkteschnitt für ein gutes Hilfsmittel, um sich einen Überblick zu verschaffen, aber auch für ein schwaches Argument.
Es war aber die Aussage von Shakespeare, dass 0.2 Punkte Differenz eben nicht so wenig sind wie es scheinen mag.

Natürlich sind aber Vergleiche über Jahre hinweg immer zu relativieren, da sich die Rahmenbedingungen eben auch ändern, ja, nicht zuletzt auch die finanziellen Strategien und vieles mehr.

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Onkel Tom
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Beitrag von Onkel Tom »

FCB+MFK hat geschrieben:Man hätte niemals Urs Fischer zu dem Zeitpunkt, als alles geändert wurde, gehen lassen dürfen. Grösster Fehler des FCB der letzten 20 Jahre!!!!
Das ist vermutlich genau der Punkt. Wenn man grosse Wechsel vornimmt, dann immer nur auf 1 Position, entweder nur die Vereins-Führung wechseln oder nur den Trainer oder nur das Team. Schlecht ist es auf jeden Fall, wenn man gleichzeitig auf zwei oder gar allen drei Positionen umfassende Wechsel vornimmt.
Das hätte Burgener eigentlich wissen sollen.

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stacheldraht
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Beitrag von stacheldraht »

Geil, wieder eine Fischer-Diskussion. Hatten wir ja schon lange nicht mehr. Könnten wir vielleicht auch wieder mal über Sousa diskutieren? Oder Yakin? Und hey den Fussball den Gross zuletzt spielen lies war auch voll kacke!
Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen. Johann Wolfgang von Goethe

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