Rotblau Magazin: Der Umbruch

Diskussionen rund um den FCB.
Keule
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Beitrag von Keule »

Bin grundsätzlich bei dir, doch wer in diesen Zeiten, in dieser Phase mit dem fcb unzufrieden oder irgendwelche ungestillten sehnsücht hegt, wird wohl nie zufrieden sein.
Ohne Taktik, ohne System, ohne Umschaltspiel zum Meister 2015/16; dasch e mol e Leischtig!

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black/white
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Beitrag von black/white »

Im Faden von Bernie wurde ein Interview von persönlich.com verlinkt, aus welchem ich noch was zitieren möchte.

-Manager und Firmengründer verpassen den perfekten Abgang. Bei Ihnen hat 
man den Eindruck, dass Ihnen das Gegenteil gelungen ist. Der «Blick» verlieh Ihnen das Prädikat «makellos». Trotzdem stellt sich die Frage: Warum hören Sie überhaupt auf?

-Dass ich solche Prädikate nicht sonderlich mag, ist bekannt. Aber die Tatsache allein, dass diese Frage überhaupt gestellt wird, ist ein Indiz dafür, dass wir wirklich den richtigen Moment getroffen haben. Viel schlimmer wäre doch die Aussage: Zum Glück hört er endlich auf. Ein berühmter Unternehmer – ich glaube, es war der Gründer von Ikea – soll es so auf den Punkt gebracht haben: «Man weiss nie, ob der Rücktritt rechtzeitig war. Entweder ist es zu früh oder zu spät. Besser ist aber, es ist zu früh als zu spät

Danach geht es geht es ähnlich wie im TW-Interview noch um Auslöser, Zeitpunkte und Befindlichkeiten. Ich möchte jedoch das markierte Zitat in den Vordergrund stellen. Wenn man so abtreten kann wie die aktuelle Führung, hat man definitiv einen sehr guten Zeitpunkt gewählt. Ob es der perfekte Zeitpunkt war, kann man unmöglich sagen, denn der Übergang von "zu früh" zu "zu spät" ist verschwindend klein.

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black/white
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Beitrag von black/white »

Keule hat geschrieben:Bin grundsätzlich bei dir, doch wer in diesen Zeiten, in dieser Phase mit dem fcb unzufrieden oder irgendwelche ungestillten sehnsücht hegt, wird wohl nie zufrieden sein.
Weshalb? Man sollte bei der Betrachtung der Zufriedenheit nicht nur den Massstab Erfolg, Titel, Transfererlöse und Zauberfussball anwenden. Ungestillte Sehnsüchte können sich auf viele Dinge wie Emotionen, Spielerwünsche usw. beziehen. Was nicht heisst, dass der FCB dafür verantwortlich geschweige denn überhaupt in der Lage ist, diese Emotionen zu wecken oder diese Wünsche zu erfüllen. Ich glaube, gewisse Menschen können sehr wohl zufriedener mit unserem FCB sein als es jetzt der Fall ist, ohne dass dafür der CL-Viertelfinal, der EL-Final, Reckchordmeister bis 2025, Cup-Goliath, regelmässige CL-Gruppenphase, 150 Mio.-Marke oder was weiss ich erreicht werden muss. Was wiederum nicht bedeutet, dass diese Menschen sich dann gleich die Nati B zurückwünschen oder den FCB mit lauter Jungen vom Campus sehen wollen. Meine persönliche Sehnsucht zielt übrigens in keinster Weise dahin, dass ich mir eine neue Führung gewünscht habe, nicht dass man mich hier falsch versteht. Im Gegenteil, ich bin sehr traurig über den Verlust dieser erfolgreichen Führung. Doch ich verurteile niemanden, sondern blicke gespannt in die Zukunft und hoffe auf annähernd gleich erfolgreiche Nachfolger mit Nuancen in gewissen Entscheidungen.

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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

black/white hat geschrieben:Was ich zusammenfassend sagen will: Ich stehe dem Vorwurf, die Unzufriedenen haben BH & GH vertrieben, sehr skeptisch gegenüber. Vor allem wenn er verwendet wird, um die Unzufriedenen, oder anders gesagt die Sehnsüchtigen, für irgend etwas verantwortlich zu machen. Wer seine Gefühle und wo vorhanden seinen Unmut ehrlich, gewaltfrei und ohne Hintergedanken offenlegt, der sollte nicht allein verantwortlich gemacht werden für die Umstände, die daraus entstehen.
Es sind bestimmt nicht ausschliesslich die Unzufriedenen, die Heusler und Heitz zum Rücktritt getrieben haben. Aber ich glaube schon, dass es ein Mitgrund war. Das konnte man aus verschiedenen Interviews in den letzten Wochen raushören bzw. rauslesen. Es muss auf die Dauer doch ein wenig frustrierend sein, so ziemlich alles richtig zu machen und den grösstmöglichen Erfolg zu haben und dann trotzdem immer wieder Unmutsbekundungen über die langweilige Meisterschaft, den unattraktiven Fussball, den aufgrund seiner Herkunft falschen Trainer oder falschen Spieler oder über die verlorene Qualifikationen zur CL zu hören. Die Erwartungshaltung ist bei einigen Leuten ins Unermessliche gestiegen. Zudem; was die einen gut finden, können die anderen wiederum als schlecht empfinden wie z.B. die Verpflichtung eines auswärtigen Spielers oder den Umgang mit den Fans. Trotz oder gerade wegen des Erfolges kann man es nicht allen recht machen. Das ist ermüdend und ich habe vollstes Verständnis dafür, dass Heusler und Heitz auf dem Zenit abtreten und nicht noch das Risiko eingehen wollen, YB beim Gewinn der Meisterschaft in Bern auf der hellgrünen Gummiunterlage Spalier stehen zu müssen.

Quo
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Beitrag von Quo »

black/white hat geschrieben:Weshalb? Man sollte bei der Betrachtung der Zufriedenheit nicht nur den Massstab Erfolg, Titel, Transfererlöse und Zauberfussball anwenden. Ungestillte Sehnsüchte können sich auf viele Dinge wie Emotionen, Spielerwünsche usw. beziehen. Was nicht heisst, dass der FCB dafür verantwortlich geschweige denn überhaupt in der Lage ist, diese Emotionen zu wecken oder diese Wünsche zu erfüllen. Ich glaube, gewisse Menschen können sehr wohl zufriedener mit unserem FCB sein als es jetzt der Fall ist, ohne dass dafür der CL-Viertelfinal, der EL-Final, Reckchordmeister bis 2025, Cup-Goliath, regelmässige CL-Gruppenphase, 150 Mio.-Marke oder was weiss ich erreicht werden muss. Was wiederum nicht bedeutet, dass diese Menschen sich dann gleich die Nati B zurückwünschen oder den FCB mit lauter Jungen vom Campus sehen wollen. Meine persönliche Sehnsucht zielt übrigens in keinster Weise dahin, dass ich mir eine neue Führung gewünscht habe, nicht dass man mich hier falsch versteht. Im Gegenteil, ich bin sehr traurig über den Verlust dieser erfolgreichen Führung. Doch ich verurteile niemanden, sondern blicke gespannt in die Zukunft und hoffe auf annähernd gleich erfolgreiche Nachfolger mit Nuancen in gewissen Entscheidungen.
Und genau das kann ich mir einfach nicht so recht vorstellen! Wenn ich mir ein Fussballspiel ohne FCB-Beteiligung ansehe (was eher selten vorkommt), dann sind für mich Spielattraktivität, Sympathie zu gewissen Spielern etc. ausschlaggebend, ob ich mir dieses Spiel überhaupt zu Ende ansehe.
Wenn der FCB spielt, will ich in erster Linie, dass der FCB siegt. Natürlich freue ich mich auch mehr, wenn der FCB möglichst spektakulär und mit möglichst vielen Eigengewächsen siegt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ich nach einer FCB-Niederlage zufrieden nach Hause gehe!
(Ich weiss, ich sollte nicht von mir auf andere schliessen - aber erklär mir mal bitte, wie das gehen soll, dass man als FCB-Fan nach einer FCB-Niederlage zufrieden sein kann! Für mich ist das höchstens dann der Fall, wenn der FCB gegen einen übermächtigen Gegner alles gegeben hat und einfach weniger Klasse auf den Rasen brachte. Soll der FCB nun tatsächlich sein Kader so schwächen, dass wir gegen YB deshalb verlieren, weil der Gegner einfach übermächtig war?)

Quo
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Beitrag von Quo »

black/white hat geschrieben:Was ich zusammenfassend sagen will: Ich stehe dem Vorwurf, die Unzufriedenen haben BH & GH vertrieben, sehr skeptisch gegenüber. Vor allem wenn er verwendet wird, um die Unzufriedenen, oder anders gesagt die Sehnsüchtigen, für irgend etwas verantwortlich zu machen. Wer seine Gefühle und wo vorhanden seinen Unmut ehrlich, gewaltfrei und ohne Hintergedanken offenlegt, der sollte nicht allein verantwortlich gemacht werden für die Umstände, die daraus entstehen.
Wenn ich meiner Frau ehrlich und gewaltfrei offenlege, dass ich mich nach anderem sehne, als sie mir bieten kann/will: Wer ist dann dafür verantwortlich, wenn sie mich verlässt?

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Käppelijoch
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Beitrag von Käppelijoch »

Quo hat geschrieben:Wenn ich meiner Frau ehrlich und gewaltfrei offenlege, dass ich mich nach anderem sehne, als sie mir bieten kann/will: Wer ist dann dafür verantwortlich, wenn sie mich verlässt?
Grossartiger Vergleich :)
Heusler.

Alla sätt är bra utom de dåliga.

"Zürich ist doppelt so gross wie der Wiener Zentralfriedhof - aber nur halb so lustig."

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Bierathlet
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Beitrag von Bierathlet »

Quo hat geschrieben:Wenn ich meiner Frau ehrlich und gewaltfrei offenlege, dass ich mich nach anderem sehne, als sie mir bieten kann/will: Wer ist dann dafür verantwortlich, wenn sie mich verlässt?
Ich würde mir Sorgen machen, wenn meine Frau soviele verschiedene Anspruchsgruppen gleichzeitig zufrieden stellen müsste. :D
Sali Zämme! hat geschrieben:Die Erde ist eine Scheibe. #infotweet

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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

Quo hat geschrieben:Und genau das kann ich mir einfach nicht so recht vorstellen! Wenn ich mir ein Fussballspiel ohne FCB-Beteiligung ansehe (was eher selten vorkommt), dann sind für mich Spielattraktivität, Sympathie zu gewissen Spielern etc. ausschlaggebend, ob ich mir dieses Spiel überhaupt zu Ende ansehe.
Wenn der FCB spielt, will ich in erster Linie, dass der FCB siegt. Natürlich freue ich mich auch mehr, wenn der FCB möglichst spektakulär und mit möglichst vielen Eigengewächsen siegt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ich nach einer FCB-Niederlage zufrieden nach Hause gehe!
(Ich weiss, ich sollte nicht von mir auf andere schliessen - aber erklär mir mal bitte, wie das gehen soll, dass man als FCB-Fan nach einer FCB-Niederlage zufrieden sein kann! Für mich ist das höchstens dann der Fall, wenn der FCB gegen einen übermächtigen Gegner alles gegeben hat und einfach weniger Klasse auf den Rasen brachte. Soll der FCB nun tatsächlich sein Kader so schwächen, dass wir gegen YB deshalb verlieren, weil der Gegner einfach übermächtig war?)
Sehe ich genau so wie Du. In erster Linie geht es um den Sieg wie eigentlich in den meisten Sportarten. Alles andere ist Zugabe.
Quo hat geschrieben:Wenn ich meiner Frau ehrlich und gewaltfrei offenlege, dass ich mich nach anderem sehne, als sie mir bieten kann/will: Wer ist dann dafür verantwortlich, wenn sie mich verlässt?
UF ist schuld! :p

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black/white
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Beitrag von black/white »

Quo hat geschrieben:Und genau das kann ich mir einfach nicht so recht vorstellen! Wenn ich mir ein Fussballspiel ohne FCB-Beteiligung ansehe (was eher selten vorkommt), dann sind für mich Spielattraktivität, Sympathie zu gewissen Spielern etc. ausschlaggebend, ob ich mir dieses Spiel überhaupt zu Ende ansehe.
Wenn der FCB spielt, will ich in erster Linie, dass der FCB siegt. Natürlich freue ich mich auch mehr, wenn der FCB möglichst spektakulär und mit möglichst vielen Eigengewächsen siegt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ich nach einer FCB-Niederlage zufrieden nach Hause gehe!
(Ich weiss, ich sollte nicht von mir auf andere schliessen - aber erklär mir mal bitte, wie das gehen soll, dass man als FCB-Fan nach einer FCB-Niederlage zufrieden sein kann! Für mich ist das höchstens dann der Fall, wenn der FCB gegen einen übermächtigen Gegner alles gegeben hat und einfach weniger Klasse auf den Rasen brachte. Soll der FCB nun tatsächlich sein Kader so schwächen, dass wir gegen YB deshalb verlieren, weil der Gegner einfach übermächtig war?)
Die von dir markierte Aussage in meinem Post war: "Ich glaube, gewisse Menschen können sehr wohl zufriedener mit unserem FCB sein als es jetzt der Fall ist, ohne dass dafür der CL-Viertelfinal, der EL-Final, Reckchordmeister bis 2025, Cup-Goliath, regelmässige CL-Gruppenphase, 150 Mio.-Marke oder was weiss ich erreicht werden muss."

Dein Reflex, dies mit Niederlagen des FCB in Verbindung zeigt mir, dass wir nicht vom selben sprechen. Meine Aussage geht ganz klar dahin, dass es für gewisse Leute nicht eine weitere sportliche Bergwanderung braucht, um mit dem FCB zufrieden zu sein und ihn zu lieben. Ich sehe überhaupt nicht, wie man daraus schliessen kann, dass solche Leute nach einer Niederlage zufrieden aus dem Stadion gehen müssten.

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BloodMagic
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Beitrag von BloodMagic »

Es gibt ja auch verschiedene Arten von Niederlagen. Wenn wir gegen Vaduz Punkte abgeben bin ich sicher nicht zufrieden. Wenn wir aber ein gutes Spiel zeigen und am Ende gegen PSG verlieren ist das für mich in Ordnung

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black/white
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Beitrag von black/white »

Quo hat geschrieben:Wenn ich meiner Frau ehrlich und gewaltfrei offenlege, dass ich mich nach anderem sehne, als sie mir bieten kann/will: Wer ist dann dafür verantwortlich, wenn sie mich verlässt?
Ich schreibe: "der sollte nicht allein verantwortlich gemacht werden".

Dein Beispiel ist nicht mal so abwägig. Wenn sie mich in diesem Szenario verlässt, bin ich sicher dafür verantwortlich, denn ich bin der Auslöser durch die Bekanntgabe meiner Sehnsüchte. Wie aber solche Sehnsüchte entstehen, was für eine Entwicklung eine Beziehung nimmt, dafür sind beide Partner verantwortlich.

Dennoch ist das Beispiel vielleicht doch nicht ganz stimmig. In einer Partnerschaft sind beide (so sollte es jedenfalls sein) gleichberechtigt und begegnen sich auf Augenhöhe. Ich kann gegenüber dem FCB nicht auf derselben Ebene begegnen und unsere Partnerschaft derart mitgestalten, dies unter anderem weil der FCB im übertragenen Sinne polygam ist und ich diese Lebensform als Fussballfan nicht auslebe.

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black/white
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Beitrag von black/white »

Mundharmonika hat geschrieben:Sehe ich genau so wie Du. In erster Linie geht es um den Sieg wie eigentlich in den meisten Sportarten. Alles andere ist Zugabe.
Ok, dass es am Matchtag in erster Linie um den Sieg geht, da bin ich bei dir. Doch wie gewichtest du die "Zugabe" im allgemeinen? Kann dich nichts erschüttern? Manche erschüttern sich vielleicht eher an weniger greifbaren Themen. Den "Fan" gibt es nicht, da spielen sportliche, kulturelle, politische, patriotische und andere Faktoren mit rein. Deshalb empfindet jeder und jede anders. Das sollte man einfach zur Kenntnis nehmen.

Quo
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Beitrag von Quo »

Bafana Bafana hat geschrieben: Und wenn wir mit eigenen U21 Spielern Unentschieden und auch Niederlagen einfangen, ist mir dies lieber als Tore von Renato Steffen zu "bejubeln".
Quo hat geschrieben: Das Fettgedruckte glaube ich aber weder dir noch irgendwelchen anderen Usern, die Ähnliches schreiben. Als FCB-Fan interessiert mich in erster Linie, ob der FCB gewinnt! Was für einen lokalen, regionalen oder nationalen Hintergrund die Spieler haben, ist allerhöchstens zweitrangig.
black/white hat geschrieben:Wieso schliesst du von dir auf alle? Und weshalb schliesst du von manchen auf einen? Weshalb nimmst du an, dass bei tatsächlich sinkender Zuschauerzahl bei allfälligem Misserfolg dann z.B. User Bafana einer der Abwesenden sein wird? Kann es nicht sein, dass es einigen um andere Dinge geht, als um jeden Preis zu gewinnen und ein rappelvolles Stadion zu besuchen? Sind solche Leute dann keine FCB-Fans im Sinne deiner Deutung? Welche Deutung ist denn eigentlich richtiger? Gibt es überhaupt einen Komparativ von richtig? Darf man eine Meinung vertreten, die unbeliebt ist? Oder sollte man dann eher versuchen, diese Meinung zu verbergen oder künstlich zu verändern? Fragen, die man sich stellen sollte, wenn man in die nahe Zukunft des FCB blickt.
black/white hat geschrieben:Die von dir markierte Aussage in meinem Post war: "Ich glaube, gewisse Menschen können sehr wohl zufriedener mit unserem FCB sein als es jetzt der Fall ist, ohne dass dafür der CL-Viertelfinal, der EL-Final, Reckchordmeister bis 2025, Cup-Goliath, regelmässige CL-Gruppenphase, 150 Mio.-Marke oder was weiss ich erreicht werden muss."

Dein Reflex, dies mit Niederlagen des FCB in Verbindung zeigt mir, dass wir nicht vom selben sprechen. Meine Aussage geht ganz klar dahin, dass es für gewisse Leute nicht eine weitere sportliche Bergwanderung braucht, um mit dem FCB zufrieden zu sein und ihn zu lieben. Ich sehe überhaupt nicht, wie man daraus schliessen kann, dass solche Leute nach einer Niederlage zufrieden aus dem Stadion gehen müssten.
Als ich auf den Post von User Bafana antwortete, dass ich ihm und anderen Usern nicht glauben würde, dass ihnen Unentschieden und Niederlagen lieber wären, wenn dafür mehr Eigengewächse eingesetzt würden, brachtest du mir ziemlich viel Wind entgegen. Daraus schliesse ich, dass du der Meinung bist, es gäbe FCB-Fans wie Bafana, die nach Niederlagen zufriedener sind, wenn dafür mehr Eigengewächse auf dem Platz standen.
Wenn du ausserdem der Ansicht bist, es gäbe Menschen, die zufriedener mit dem FCB sein könnten als dies jetzt der Fall ist, dann bedeutet das doch, dass der FCB weniger erfolgreich (sprich: mit mehr Niederlagen belastet) sein müsste. Erfolgreicher als jetzt geht ja (zumindest national) kaum. Wenn ich damit nicht zufrieden bin, heisst das doch, ich wünsche mir einen weniger erfolgreichen FCB. Oder was sehe ich denn falsch?

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black/white
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Beitrag von black/white »

Wenn wir aufgrund von mehr Eigengewächsen öfter als diese Saison verlieren sollten, muss das nicht heissen, dass der FCB weniger erfolgreich sein wird. Im Cup würde eine Niederlage bedeuten, dass wir eine weniger erfolgreiche Cupsaison hätten, richtig ;-) bei einem allfälligen Platz 3 in der CL-Gruppenphase (womit man aufgrund von Topf 3 rechnen kann) wäre es handkerum eine erfolgreichere internationale Kampagne.

Ich will im Kern einfach sagen, dass es auch andere Parameter als den Erfolg (Sieg) gibt, welche die Leute beschäftigt. Und ja, ich glaube User Bafana, dass es ihm lieber ist, mal ne Niederlage mit U21-Spielern einzufangen anstatt Steffen zuzujubeln. Das bedeutet nicht, dass es mir exakt so geht, aber ich glaube ihm das und kann es sogar ein ganz kleines Stück weit nachempfinden.

Wegen dem Gegenwind gegen dich. Ich wollte dir als häufig vertretener User (genauso wie Mundi) einfach die oben erwähnten Fragen stellen, denn ich bin nicht immer eurer Meinung, dass Erfolg über allem zu stehen hat und man nur Resultate zum Massstab nehmen soll. Ich wollte dir in keiner Weise zu sehr auf den Schlips stehen, aber ein bisschen forsch sollte es schon sein, das ist halt meine Art.

Quo
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Beitrag von Quo »

black/white hat geschrieben:Wenn wir aufgrund von mehr Eigengewächsen öfter als diese Saison verlieren sollten, muss das nicht heissen, dass der FCB weniger erfolgreich sein wird. Richtig. Diese Diskussion hatten wir aber schon, als es um spektakulären Fussball ging. Natürlich ist auch mir beides zusammen (Erfolg + spektakulärer Fussball mit vielen Eigengewächsen) am liebsten. Wenn ich mich aber zwischen diesen zwei Dingen entscheiden muss, ist mir der Erfolg lieber.
Cup würde eine Niederlage bedeuten, dass wir eine weniger erfolgreiche Cupsaison hätten, richtig ;-) Und da gäbe es nun FCB-Fans, die damit zufriedener wären als mit dem FCB jetzt?
bei einem allfälligen Platz 3 in der CL-Gruppenphase (womit man aufgrund von Topf 3 rechnen kann) wäre es handkerum eine erfolgreichere internationale Kampagne. Und die würde wohl alle zufriedener machen, oder?

Ich will im Kern einfach sagen, dass es auch andere Parameter als den Erfolg (Sieg) gibt, welche die Leute beschäftigt. Und ja, ich glaube User Bafana, dass es ihm lieber ist, mal ne Niederlage mit U21-Spielern einzufangen anstatt Steffen zuzujubeln. "Anstatt Steffen zujubeln" glaube ich ihm auch. Es gibt tatsächlich solche Sturköpfe unter den Fans, die anderen (Spielern, Trainern, Sicherheitskräften) keinen einzigen Fehler verzeihen, für sich aber immer mindestens eine zweite Chance einfordern...
Das bedeutet nicht, dass es mir exakt so geht, aber ich glaube ihm das und kann es sogar ein ganz kleines Stück weit nachempfinden.

Wegen dem Gegenwind gegen dich. Ich wollte dir als häufig vertretener User (genauso wie Mundi) einfach die oben erwähnten Fragen stellen, denn ich bin nicht immer eurer Meinung, dass Erfolg über allem zu stehen hat und man nur Resultate zum Massstab nehmen soll. Dass Erfolg über allem stehen muss, sehe ich auch nicht unbedingt. Wenn der FCB z.B. einen Uli Forte als Trainer, einen Fredy Bickel als Sportchef und einen Cabanas als Spieler verpflichten würde, um damit erfolgreicher zu sein (o.k. ist eine wahnwitzige Vorstellung... :D ), dann würde ich auch lieber auf den Erfolg verzichten.
Ich wollte dir in keiner Weise zu sehr auf den Schlips stehen, aber ein bisschen forsch sollte es schon sein, das ist halt meine Art.
Die Forschheit hat mich in der Tat ein bisschen irritiert. Ich denke aber, dass wir beide mittlerweile unsere Standpunkte etwas klarer machen konnten. Dass diese unterschiedlich sind, gehört zu einem Forum. Sonst gäbe es ja nichts zu diskutieren. ;)

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black/white
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Beitrag von black/white »

Ich möchte darauf hinweisen, dass es verschiedene Ansprüche gibt, die in letzter Zeit von Fans vermehrt zum Ausdruck gebracht wurden. Es wurde sicherlich am meisten auf das Thema Spektakel hingewiesen und daher kamen auch einige Kritiken an UF zustande. Vergesst nicht, dass dies bei seinen Vorgängern ebenfalls der Fall war. Ich möchte nur an die Diskussionen um MY und PS erinnern, der Mensch vergisst resp. verdrängt schnell. zu einigen Anspruchsgruppen unter den Fans möchte ich noch einige Worte sagen:

Es gibt Leute, die erhoffen sich vom FCB spektakuläreren Fussball.
Einigen (darunter User Quo) ist der Erfolg lieber als das Spektakel, wenn sie sich entscheiden müssten. Ich glaube das geht vielen so. Dennoch ist doch der Wunsch nach einer variablen, verspielten, unberechenbaren und somit für den Zuschauer attraktiven Spielweise nicht abwegig und muss auch nicht zu weniger Erfolg führen. Wenn eine Mannschaft dies beherrscht, gehe ich sogar eher von einer grösseren Warscheinlichkeit aus, erfolgreich zu sein, sprich ein Spiel zu gewinnen.

Es gibt Leute, die erhoffen sich vom FCB wirtschaftliche Vorsicht.
Man darf nicht mit Transferüberschüssen wie im vergangenen Geschäftsjahr rechnen. BH sagt selber, dass die Transfers von Elneny und Embolo, dazu die Beteiligungen an GX usw., ausserordentliche Beträge in die Kassen gespült haben und man in keinem Fall von einem Umsatz von über 100 Mio. ausgehen darf. Mit den CL-Einnahmen kann man dieses Jahr kalkulieren, was Spielraum gibt. Künftig darf man diese Einnahmen nicht mehr budgetieren. Dennoch muss man sie sportlich in Angriff nehmen, das ist klar. Und es wird auch künftig gelingen, die CL zu erreichen. Nur geht ein Stück weit die Planungssicherheit verloren, weshalb mit Vorsicht budgetiert und die Kaderkosten dementsprechend angepasst werden müssen. Man hat das Eigenkapital zum Schutz vor mageren Jahren, nicht um den Betrieb in "normalen" Jahren sicherzustellen.

Es gibt Leute, die erhoffen sich ein Kader, welches möglichst viele Eigengewächse, Regionale oder Rückkehrer beinhaltet.
Dieser Wunsch ist nachvollziehbar, aber nicht ganz einfach in Einklang zu bringen mit den sportlichen Zielen. Doch diese schwierige Aufgabe ist anzugehen und zu lösen, da sie weitere positive Nebeneffekte mit sich bringt, als nur die Erfüllung der Wünsche dieser Anspruchsgruppe.
Positive Effekte können (nicht müssen) sein:
+Identifikation
-Kaderkosten - obwohl Rückkehrer nicht günstig sind, aber mit schlankerem Stammkader (eher Grossverdiener) und breiterem Talentanteil können die Kosten gesenkt werden.
+Transferbilanzen - die grössten Summen wurden mit Eigengewächsen erzielt und haben somit vergleichsweise wenig Geld gekostet und dem Verein zudem mehrere Jahre gedient, sowie mit Talenten wie Salah+Elneny, das war eine Erfolgsgeschichte, welche auch künftig angestrebt werden soll. Es gehört weiterhin zum Konzept, ausländische Talente zu verpflichten.
Es macht wohl wenig Sinn, mehrere ausländische Spieler im mittleren Alter zu verpflichten, welche nicht die Qualität haben, den Stamm der Mannschaft zu bilden und praktisch kaum spielen. Entweder ist es ein Talent, welches sportliche und wirtschaftliche Aussichten mit sich bringt, oder es ist ein Qualitätsspieler, der beste auf seiner Position.


In diesen drei Bereichen kann die neue Führung meiner Meinung nach leichte Justierungen zum bisherigen Weg vornehmen. Ich wünsche mir nicht, dass alles auf den Kopf gestellt wird, denn seit beinahe zwei Jahrzehnten wird beim FCB grossartige Arbeit geleistet. Stillstand bedeutet Rückschritt, das hat bereits BH bei seiner Tätigkeit als Vize gelebt und den Verein seither unabhängig gemacht. Nun soll das vorhandene Fundament erhalten und geschützt werden, und dazu gehören Fans und Erfolge gleichermassen.

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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

black/white hat geschrieben:Ok, dass es am Matchtag in erster Linie um den Sieg geht, da bin ich bei dir.
Am Matchtag und im allgemeinen im Spitzensport. Es geht um Siege und erst danach um die Nebenschauplätze. Mittlerweile scheinen für einige Erfolgsverwöhnte die Nebenschauplätze aber wichtiger geworden zu sein als der eigentliche Wettkampf selbst.
black/white hat geschrieben:Doch wie gewichtest du die "Zugabe" im allgemeinen? Kann dich nichts erschüttern?
Mit Zugabe meine ich die sportlichen Aspekte, die zum Sieg führen. Die Spielweise, die eingesetzten Spieler, die Taktik usw.

Und betreffend dem "nichts erschüttern". Ich nehme an, da sprichst Du andere Komponenten an. Thematik Ehre und Stolz und so... Auch ich bin gegen die totale Kommerzialisierung des Fussballs, auch ich würde am liebsten nur Basler Spieler in der Mannschaft sehen, aber nicht einfach aus Prinzip, wenn dafür der Erfolg ausbleibt. Der FCB ist ein Profiverein und nicht eine Grümpeli-Turnier-Mannschaft, wo der Plausch an oberster Stelle steht oder stehen kann. Mit einem Spieler wie Steffen habe ich kein Problem und auch mit einem Spieler (oder Trainer) mit GC- oder FCZ-Vergangenheit nicht, solange diese sich in der Vor-FCB-Zeit nicht auf unentschuldbare Art und Weise gegenüber dem FCB verhalten haben. Und damit meine ich nicht das Verbrennen eines Schals im jugendlichen Leichtsinn.

Natürlich sollte es nicht die Idee sein, allen Schweizer Clubs ihre besten Spieler wegzukaufen. Besser wäre es, wenn man den eigenen Nachwuchs nachziehen könnte. Aber dies ist nun einmal nicht immer möglich, wenn man den Erfolg nicht aufs Spiel setzen will. Daher gegebenenfalls lieber ein Tessiner, Bünder (z.B. Flurin Bleisch), Welsche oder Ostschweizer als ein Basler in der 1. Mannschaft, wenn diese besser sind als das, was aktuell im Nachwuchs vorhanden ist.

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Beitrag von Mundharmonika »

black/white hat geschrieben:Es gibt Leute, die erhoffen sich vom FCB wirtschaftliche Vorsicht.
Ich glaube kaum, dass hier im Forum und auch sonst diesen Punkt als oberste Priorität sieht.

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Beitrag von black/white »

Mundharmonika hat geschrieben:Ich glaube kaum, dass hier im Forum und auch sonst diesen Punkt als oberste Priorität sieht.
Nein, oberste Priorität nicht. Aber leider gibt es wirklich einige hier im Forum, denen scheint nicht bewusst zu sein, was für ausserordentlich positive Geschäftsjahre hinter uns liegen und was beachtet werden muss, damit es künftig ähnlich erfolgreich sein wird. In diesem Bereich gibt es natürlich auch die eher vorsichtigen und die riskanteren Ansichten, aber das Bewusstsein darüber ist nicht ganz unwichtig. Man sollte sich die zahllosen Beispiele im Fussball immer wieder vor Augen führen, wo dominante und erfolgreiche Clubs innert kürzester Zeit dem Ruin nahe standen und sich mühsam wieder in die Mittelmässigkeit einreihen konnten. Man muss nicht einmal nach anderswo blicken, es reicht, wenn man ein paar Jahrzehnte zurückschraubt.

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Beitrag von black/white »

Mundharmonika hat geschrieben:Am Matchtag und im allgemeinen im Spitzensport. Es geht um Siege und erst danach um die Nebenschauplätze. Mittlerweile scheinen für einige Erfolgsverwöhnte die Nebenschauplätze aber wichtiger geworden zu sein als der eigentliche Wettkampf selbst.

Mit Zugabe meine ich die sportlichen Aspekte, die zum Sieg führen. Die Spielweise, die eingesetzten Spieler, die Taktik usw.

Und betreffend dem "nichts erschüttern". Ich nehme an, da sprichst Du andere Komponenten an. Thematik Ehre und Stolz und so... Auch ich bin gegen die totale Kommerzialisierung des Fussballs, auch ich würde am liebsten nur Basler Spieler in der Mannschaft sehen, aber nicht einfach aus Prinzip, wenn dafür der Erfolg ausbleibt. Der FCB ist ein Profiverein und nicht eine Grümpeli-Turnier-Mannschaft, wo der Plausch an oberster Stelle steht oder stehen kann. Mit einem Spieler wie Steffen habe ich kein Problem und auch mit einem Spieler (oder Trainer) mit GC- oder FCZ-Vergangenheit nicht, solange diese sich in der Vor-FCB-Zeit nicht auf unentschuldbare Art und Weise gegenüber dem FCB verhalten haben. Und damit meine ich nicht das Verbrennen eines Schals im jugendlichen Leichtsinn.

Natürlich sollte es nicht die Idee sein, allen Schweizer Clubs ihre besten Spieler wegzukaufen. Besser wäre es, wenn man den eigenen Nachwuchs nachziehen könnte. Aber dies ist nun einmal nicht immer möglich, wenn man den Erfolg nicht aufs Spiel setzen will. Daher gegebenenfalls lieber ein Tessiner, Bünder (z.B. Flurin Bleisch), Welsche oder Ostschweizer als ein Basler in der 1. Mannschaft, wenn diese besser sind als das, was aktuell im Nachwuchs vorhanden ist.
Das mag bei einigen sein, was schon etwas schade ist. Doch schade finde ich auch, dass für einige der Erfolg über allem steht, durch nichts zu ersetzen ist und kaum eine Entbehrung zu gross ist.

Die sportlichen Aspekte müssen hinter dem Ziel anstehen, ja. Sie müssen aber laufend überprüft werden, um das Ziel auch das nächste und übernächste Mal erreichen zu können.

Platypus
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Beitrag von Platypus »

black/white hat geschrieben:Ich möchte darauf hinweisen, dass es verschiedene Ansprüche gibt, die in letzter Zeit von Fans vermehrt zum Ausdruck gebracht wurden. Es wurde sicherlich am meisten auf das Thema Spektakel hingewiesen und daher kamen auch einige Kritiken an UF zustande. Vergesst nicht, dass dies bei seinen Vorgängern ebenfalls der Fall war. Ich möchte nur an die Diskussionen um MY und PS erinnern, der Mensch vergisst resp. verdrängt schnell. zu einigen Anspruchsgruppen unter den Fans möchte ich noch einige Worte sagen:

Es gibt Leute, die erhoffen sich vom FCB spektakuläreren Fussball.
Einigen (darunter User Quo) ist der Erfolg lieber als das Spektakel, wenn sie sich entscheiden müssten. Ich glaube das geht vielen so. Dennoch ist doch der Wunsch nach einer variablen, verspielten, unberechenbaren und somit für den Zuschauer attraktiven Spielweise nicht abwegig und muss auch nicht zu weniger Erfolg führen. Wenn eine Mannschaft dies beherrscht, gehe ich sogar eher von einer grösseren Warscheinlichkeit aus, erfolgreich zu sein, sprich ein Spiel zu gewinnen.

Es gibt Leute, die erhoffen sich vom FCB wirtschaftliche Vorsicht.
Man darf nicht mit Transferüberschüssen wie im vergangenen Geschäftsjahr rechnen. BH sagt selber, dass die Transfers von Elneny und Embolo, dazu die Beteiligungen an GX usw., ausserordentliche Beträge in die Kassen gespült haben und man in keinem Fall von einem Umsatz von über 100 Mio. ausgehen darf. Mit den CL-Einnahmen kann man dieses Jahr kalkulieren, was Spielraum gibt. Künftig darf man diese Einnahmen nicht mehr budgetieren. Dennoch muss man sie sportlich in Angriff nehmen, das ist klar. Und es wird auch künftig gelingen, die CL zu erreichen. Nur geht ein Stück weit die Planungssicherheit verloren, weshalb mit Vorsicht budgetiert und die Kaderkosten dementsprechend angepasst werden müssen. Man hat das Eigenkapital zum Schutz vor mageren Jahren, nicht um den Betrieb in "normalen" Jahren sicherzustellen.

Es gibt Leute, die erhoffen sich ein Kader, welches möglichst viele Eigengewächse, Regionale oder Rückkehrer beinhaltet.
Dieser Wunsch ist nachvollziehbar, aber nicht ganz einfach in Einklang zu bringen mit den sportlichen Zielen. Doch diese schwierige Aufgabe ist anzugehen und zu lösen, da sie weitere positive Nebeneffekte mit sich bringt, als nur die Erfüllung der Wünsche dieser Anspruchsgruppe.
Positive Effekte können (nicht müssen) sein:
+Identifikation
-Kaderkosten - obwohl Rückkehrer nicht günstig sind, aber mit schlankerem Stammkader (eher Grossverdiener) und breiterem Talentanteil können die Kosten gesenkt werden.
+Transferbilanzen - die grössten Summen wurden mit Eigengewächsen erzielt und haben somit vergleichsweise wenig Geld gekostet und dem Verein zudem mehrere Jahre gedient, sowie mit Talenten wie Salah+Elneny, das war eine Erfolgsgeschichte, welche auch künftig angestrebt werden soll. Es gehört weiterhin zum Konzept, ausländische Talente zu verpflichten.
Es macht wohl wenig Sinn, mehrere ausländische Spieler im mittleren Alter zu verpflichten, welche nicht die Qualität haben, den Stamm der Mannschaft zu bilden und praktisch kaum spielen. Entweder ist es ein Talent, welches sportliche und wirtschaftliche Aussichten mit sich bringt, oder es ist ein Qualitätsspieler, der beste auf seiner Position.


In diesen drei Bereichen kann die neue Führung meiner Meinung nach leichte Justierungen zum bisherigen Weg vornehmen. Ich wünsche mir nicht, dass alles auf den Kopf gestellt wird, denn seit beinahe zwei Jahrzehnten wird beim FCB grossartige Arbeit geleistet. Stillstand bedeutet Rückschritt, das hat bereits BH bei seiner Tätigkeit als Vize gelebt und den Verein seither unabhängig gemacht. Nun soll das vorhandene Fundament erhalten und geschützt werden, und dazu gehören Fans und Erfolge gleichermassen.
Herzlichen Dank für diesen tollen, differenzierten Beitrag!

Platypus
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Beitrag von Platypus »

Mundharmonika hat geschrieben:Ich glaube kaum, dass hier im Forum und auch sonst diesen Punkt als oberste Priorität sieht.
Für mich hat die wirtschaftliche Vernunft (das trifft es noch besser als Vorsicht) allerhöchste Priorität. Mir ist das langfristige Wohlergehen des FCB viel wichtiger als kurzfristige spektakuläre Transfers.

Wenn ich mir den aktuellen Geschäftsbericht anschaue, sehe ich in vielen Bereichen deutlich ansteigende Kosten, welche nur dank enormen Transfererlösen mehr als kompensiert werden konnten. Insbesondere die Personalkosten sind meines Erachtens in einem ungesunden Bereich angekommen.

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Beitrag von ZeroZero »

Mundharmonika hat geschrieben:... und auch mit einem Spieler (oder Trainer) mit GC- oder FCZ-Vergangenheit nicht, solange diese sich in der Vor-FCB-Zeit nicht auf unentschuldbare Art und Weise gegenüber dem FCB verhalten haben. Und damit meine ich nicht das Verbrennen eines Schals im jugendlichen Leichtsinn.
Nachfrage aus Interesse:
Was wäre denn aus Deiner Sicht eine "unentschuldbare Art und Weise", wenn nicht einmal das Verbrennen unserer Farben als solches gilt?


Wo ist Deine Grenze?
- Und wo endet die altersgrenze bez. dem "jugendlich"?
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Beitrag von black/white »

ZeroZero hat geschrieben:Nachfrage aus Interesse:
Was wäre denn aus Deiner Sicht eine "unentschuldbare Art und Weise", wenn nicht einmal das Verbrennen unserer Farben als solches gilt?


Wo ist Deine Grenze?
Der Schal war am Rand doch blau-weiss kariert! :p

Er meint damit wohl, dass Petric dies im jugendlichen Leichtsinn und evtl unter Einfluss gewisser Substanzen tat und es daher nicht zu vergleichen sei mit bspw einem Interview eines gegnerischen SL-Trainers, Sportchefs, oder Präsi der sich negativ über den FCB äussert. In unentschuldbarer Art und Weise natürlich.

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Beitrag von ZeroZero »

Sch'klar dass er Petric meint.

Aber was heisst "negativ äussert"? Zum Beispiel? (eben: Wo ist die Grenze?)
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Beitrag von black/white »

ZeroZero hat geschrieben:Sch'klar dass er Petric meint.

Aber was heisst "negativ äussert"? Zum Beispiel? (eben: Wo ist die Grenze?)
Keine Ahnung, ich habe nur versucht zu deuten. Für mich war die Schal-Verbrennung eine heillose Frechheit und er hätte dafür einige Penaltys verdient gehabt. Aber ich will diese Thematik eigentlich gar nicht anstossen, sonst meldet sich ein gewisser User mit passendem Namen wieder im Forum an und steigt mit ein.

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Beitrag von ZeroZero »

Gut, dann kenne ich jetzt ja schon mal Deine Grenze. ;)

Und zu dem, dessen Name wir nicht aussprechen: War hier aber eine witzige Zeit damals :D
Schade, dass er nicht mehr schreibt.
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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

ZeroZero hat geschrieben:Nachfrage aus Interesse:
Was wäre denn aus Deiner Sicht eine "unentschuldbare Art und Weise", wenn nicht einmal das Verbrennen unserer Farben als solches gilt? Wo ist Deine Grenze?
Als Beispiel nehme ich da jetzt einmal den deutschen Torhüter Schumacher, der an der EM 1982 mit voller Absicht in den Franzosen Battiston sprang und diesen K.O. ausschaltete. Gehirnerschütterung, angebrochener Halswirbel und zwei ausgeschlagene Zähne waren die Folge. Battiston wurde bewusstlos vom Platz getragen. Kann in der Hitze des Gefechts vielleicht einmal passieren, aber anschliessend entschuldigte sich Schumacher nicht einmal und zeigte auch keine Reue. Läppisch grinsend meinte er später noch, dass er Battiston wenn nötig die Kronen bezahlen würde. Erst auf öffentlichen Druck hin, änderte Schumacher sein Verhalten. Ein solcher Typ wie Schumacher möchte ich nie in unseren Vereinsfarben sehen.

Andere Beispiele könnten Fussballer sein, die in der Vergangenheit immer wieder schlecht über den FCB geredet und dem Verein gegenüber wiederholt ihre Antipathie bekundet haben. Damit meine ich aber nicht den üblichen, relativ harmlosen Trashtalk zwischen zweier Rivalen.

Zum "Verbrennen unserer Farben" und im konkreten Fall zur Schal-Affäre von Petric: Zuerst einmal finde ich eine solche Aktion dämlich, kindisch und ungeschickt - keine Frage! Aber mit dem Sich-Beziehen auf "unsere Farben" und Parolen wie "Ehre" und "Stolz" habe ich so meine Mühe. Sie erinnern mich zu sehr an den Nationalsozialismus und an andere autoritäre Staaten oder Regierungen. Daher hüte ich mich davor, dem Verbrennen einer Fahne oder eines Schals all zu viel Bedeutung beizumessen. Letztlich ist es nämlich nur das Verbrennen eines Stücks Stoff. Schon gar nie würde ich eine solche Aktion dazu nutzen, der anderen Partei den Krieg zu erklären. Sorry, aber das wäre mir einfach zu primitiv. Etwas für niedrige Instinkte. Hahnenkampf-Gehabe. Vor allem gibt man aber mit einem solchen Verhalten dann der eigentlichen Aktion, die man kritisiert, auch noch mehr Aufmerksamkeit, als sie es verdient.

ZeroZero hat geschrieben:- Und wo endet die altersgrenze bez. dem "jugendlich"?
Da gibt es keine Grenze bzw. sie ist flexibel. "Jugendlich" müsste man vielleicht ersetzen durch "unreif". Das Verbrennen des Schals durch Petric geschah an einer Meisterfeier, wo bestimmt auch ein gewisser Gruppenzwang bestand, cool und besser als die anderen zu wirken. Die Stimmung war zudem sicherlich noch angeheizt von den darum jubelnden Fans. Da dann soviel rein zu interpretieren scheint mir doch recht übertrieben, zumal die extremsten Reaktionen dann ausgerechnet von jenen kamen, die auch nicht unbedingt den Ruf von Musterknaben genossen.

Aber eigentlich wollte ich diese uralte Geschichte gar nicht mehr aufwärmen. Es ging mir nur darum, Deine Fragen zu beantworten.


Edith meint, ich solle noch das Video von Schumacher und Battiston anhängen für die Jüngeren hier im Forum. Also gut, HIER ist es.

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ZeroZero
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Beitrag von ZeroZero »

Mundharmonika hat geschrieben:...
Danke für die ausführliche Antwort.

Gut, einen Cantona hätte ich mit Handkuss genommen! :D

Somit sind Deine Grenzen also ziemlich grosszügig zu interpretieren - Du hättest demzufolge auch einen Cabanas oder einen Dzemaili akzeptiert. Oder sogar einen Smilijanic nochmals zurückgenommen. Denn ausser "Trashtalk zwischen Rivalen" war da ja gem. Deinem Parameter nichts relevantes. Ist ja auch OK, jede Meinung ist zu akzeptieren.

Zum Rest, nur kurz: Bei den Worten "Ehre" und "Stolz" bin ich wieder bei Dir (aber benutzt hatte ich sie nirgends..). Aber "Unsere Farben" sind nunmal unsere Farben, ich hätte auch "Unseren Club" oder "Unsere Stadt" nehmen können. Inhaltlich kommt es auf dasselbe, eine stilistische Spielerei. Krass, dass Du dabei gleich nationalsozialistische Assoziationen hast.. hört sich übel an!

Die Petric-Sache lassen wir ruhen, wollte ja nur Deine Grenze kennen - und die hast Du ja klar gemacht.
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