Trump erinnert mich irgendwie an Berlusconi...
rodolfo hat geschrieben:Kann mir einer genau erklären wie das mit den Wahlen der Superdelegierten läuft. Sollte Sanders die Vorwahlen gewinnen, wie kritisch wäre es, wenn Clinton nur wegen den Superdelegierten zur Kandidatin gemacht wird?
In den Vorwahlen werden Delegierte gewaehlt, die an der Versammlung dann offiziell den Kandidaten waehlen. Je nach Bundesstaat muessen die Delegierten fuer einen Kandidaten stimmen, oder sie koennen frei abstimmen, aber werden von dem Kandidaten gewaehlt. (Also Clinton's Kampagne waehlt Fritz Mueller und der darf frei abstimmen... aber er wurde gewaehlt, weil er sich aktiv fuer die Clinton Kampagne eingesetzt hat.) Ein "Stimmenmehr" im eigentlichen Sinne gibt es gar nicht. Bei den Republikanern hat Trump z.B. in einem Staat 35% der Stimmen erhalten, aber 100% der Delegierten.
Die Demokraten haben zusaetzlich eben diese "Super Delegates," die nicht direkt gewaehlt sind. Bei denen handelt es sich z.B. um Buergermeister, Leiter von lokalen Parteien und aehnlichem. Da sie nicht gebunden sind, koennen sie jederzeit ihre Stimme aendern. Anfangs 2008, z.B., hatte Clinton die meisten Superdelegierten am Anfang der Vorwahl, bis Obama mehr und mehr Abstimmungen zu gewinnen began. Dann haben diese Superdelegierten zu Obama gewechselt. Das wuerde bei Sanders wohl nicht anders werden, wenn er tatsaechlich besser abschneidet.
Die Vorwahlen sind nebenbei Partei-interne Angelegenheiten. Man darf sich das also nicht wie eine Wahl in 2 Runden vorstellen. Die Regeln legt also jede Partei selber fest.
Die Demokraten haben einige "Caucuses," die ziemlich wirrig sind. Die Leute einer Nachbarschaft treffen sich in einem Raum und stehen in verschiedenen Ecken, je nachdem, welchen Kandidaten sie unterstuetzen. Dann koennen sie miteinander diskutieren und versuchen, Leute auf ihre Seite zu bringen. Die Leute bringen dann auch Pizza und Snacks fuer "ihre" Gruppe und scheinbar war das auch schon genug, um ein paar zu einem anderen Kandidaten zu locken...
Das muss man sich also nicht wie eine richtige, nationale Wahl vorstellen. Viel eher entspricht dies z.B. einem Treffen einer Schweizer Partei, bei dem die Parolen fuer eine Wahl gefasst werden: man diskutiert zusammen und faellt einen Beschluss.