Von Klaus Veit, 24.05.2005
Frankfurt (fnp) Am Tag nach dem Aufstieg war es verdammt ruhig bei der Frankfurter Eintracht. Manche Spieler und Mitarbeiter hatten sogar ihre Handys ausgeschaltet. Verständlich, denn ein Großteil der Feierlichkeiten dauerte bis zur totalen Erschöpfung. Luftholen bis Dienstag hatte Trainer Friedhelm Funkel natürlich seinen Spielern erlaubt. Denn heute stellt sich die Eintracht erstmals als neuer Erstligist ihren Anhängern vor. Sie tritt um 18.30 Uhr beim Oberligisten KSV Klein-Karben an, ehe es dann in den verdienten, vierwöchigen Urlaub geht. Auch Andree Wiedener, der gestern seinen neuen Ein-Jahres-Vertrag unterschrieb.
Nicht nur die Spieler, auch viele Tausend Fans wollten den Sonntagabend zu ausgelassenen Feiern nutzen. Im Amüsierviertel Sachsenhausen zeigte sich dabei allerdings die Polizei, wie bereits nachmittags im Stadion, als Spielverderber. «Total überzogen» waren wohlwollende Kommentare von Augenzeugen. Andere berichteten von einer «Hetzjagd auf alle, die sich in den Gassen aufhielten» und sahen «Leute, die sich mit erhobenen Händen an die Wand stellten, um damit zu signalisieren, dass sie keinen Ärger wollten. Die Polizei hatte nichts besseres zu tun, als auch auf diese Leute einzudreschen». Auch Frauen seien nicht verschont worden.
Bereits am Nachmittag hatten Beamte, die in den Eintracht-Fanblock eingedrungen waren, durch ihr unüberlegtes Handeln für großen Ärger gesorgt. Durch den Einsatz von Reizgas sollen 35 Anhänger verletzt worden sein. Zuvor hatte anscheinend bei einer Rangelei ein Ordner einen Schneidezahn verloren. Erst das beherzte Dazwischengehen einiger Spieler u2013 Stefan Lexa forderte beispielsweise die Beamten mit deutlichen Worten auf, den Block zu verlassen u2013 konnte die Situation beruhigen.
Wie es zu den Auseinandersetzungen in Sachsenhausen kam, darüber gibt es unterschiedliche Aussagen. Einsatzleiter Jürgen Moog begründete das Geschehen auf einer Pressekonferenz am Montag so: Die Polizei sei wegen einer Kneipenschlägerei gerufen worden. Als die Beamten nach 20 Uhr in Sachsenhausen eingetroffen waren, seien sie sofort mit Flaschen und anderen Gegenständen beworfen worden. Eine Polizistin erlitt eine Knieprellung, die Heckscheibe eines Streifenwagens wurde zerstört.
Anwesende Bürger erklärten dagegen, die Polizei sei sofort auf die feiernden Fans draufgegangen, erst dann seien Gegenstände geworfen worden. Dies versicherte auch ein TV-Team, das zufällig am Ort des Geschehens war. Es berichtete von Stockstichen in die Nierengegend und anderen Verfehlungen. Moog war gestern von einem Fehlverhalten der Polizisten nichts bekannt. Auch habe sich «bei uns kein Verletzter gemeldet». Nach 24 Uhr habe sich die Lage beruhigt. Es habe 27 Festnahmen gegeben, neun Personen erhalten eine Anzeige wegen des Verdachts auf Landfriedensbruch oder wegen Nötigung von Beamten. Moog: «An diesem Abend ist viel Alkohol geflossen.»
Unbestritten ist, dass in Sachsenhausen auch viele Hooligans und gewaltbereite Ultras feierten. Die Polizei schätzte diesen Kreis auf knapp 500 Personen. Moog wies darauf hin, dass Frankfurt die größte Ultra-Szene Deutschlands besitze: «Und die Gewaltbereitschaft steigt.» Auch so verteidigte er den Einsatz im Stadion: «Wenn wir uns nicht mehr in die Blöcke trauen, dann bekommen wir bald italienische Verhältnisse.» Außerdem habe die Pflicht bestanden, den Innenraum des Stadions frei zu halten. Eine Erstürmung sei auch zu gefährlich gewesen: «Die Tore im Zaun sind entgegen der weit verbreiteten Meinung keine Fluchttore. Sie dienen lediglich dazu, um bei Konzerten die Besucher ordnungsgemäß in den Innenraum zu lassen.» Eine Ansicht, die Winfried Nass von der Stadion GmbH mit Hinweis auf die Baurichtlinien vehement zurückweist: «Natürlich sind die Blöcke zur Entfluchtung der Blöcke da.» Seit vielen Jahren müssen Stadien solche Tore besitzen, damit der Druck bei Panik gemildert werden kann.
Rudi Köhler, Fan-Sprecher der Eintracht, hielt sich mit einer ausführlichen Stellungnahme zu den Vorfällen am Montag zurück. Er erklärte lediglich: «Nach meinen Informationen wurde in Sachsenhausen auch auf völlig Unbeteiligte eingeknüppelt.» Der Graben zwischen Polizei und Fans sei größer geworden. Und das an einem Tag, an dem eigentlich alle nur feiern wollten.
Quelle und Rechte:
»Frankfurter Neue Presse
Polizei-Aktion stört die Feiern der Fans
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- crazychillbär
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Ist immer schwer zu beurteilen,solche Zeitungsartikel oder z:b auch sonstige Berichte aus anderen Medien.Leider kann man nichts mehr glauben.Ich glaube (fast) nur noch das was ich selber gesehen habe.
Allgemein.Die Polizei provoziert oft und hat kein Konzept und stiftet unsicherheit und Gegenaggressionen ausserdem haben sie auch oft schiss und greifen vielleicht auch desshalb früher ein.
Aber die Fans sind auch oft selber schuld.
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