Bewältigung des Flüchtlingstroms

Der Rest...
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footbâle
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Beitrag von footbâle »

PadrePio hat geschrieben:Die Aargauer Gemeinde Oberwil-Lieli will keine Flüchtlinge aufnehmen. Stattdessen zahlt sie lieber eine Strafgebühr.
Absolut widerlich. Was sind das nur für Menschen, die in Kriegsflüchtlingen nur 'potenzielle Sozialhilfebezüger' sehen. Denen kann man eigentlich nur wünschen, dass es ihnen selbst mal richtig dreckig geht.
http://www.ardmediathek.de/tv/Morgenmag ... tId=435054

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Beitrag von SubComandante »

footbâle hat geschrieben:Absolut widerlich. Was sind das nur für Menschen, die in Kriegsflüchtlingen nur 'potenzielle Sozialhilfebezüger' sehen. Denen kann man eigentlich nur wünschen, dass es ihnen selbst mal richtig dreckig geht.
http://www.ardmediathek.de/tv/Morgenmag ... tId=435054
Penalty an Chopf... Der Begriff "Scheisse in Menschengestalt" hat wieder eine neue Form der Gestalt erhalten...

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*13*
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Beitrag von *13* »

[ATTACH]21522[/ATTACH]

Quelle ARD


Da sprechen alle nur von Kriegsflüchtlingen aus Syrien.
Die Aufteilung hätte ich so nicht erwartet.
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Master
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Beitrag von Master »

footbâle hat geschrieben:Absolut widerlich. Was sind das nur für Menschen, die in Kriegsflüchtlingen nur 'potenzielle Sozialhilfebezüger' sehen. Denen kann man eigentlich nur wünschen, dass es ihnen selbst mal richtig dreckig geht.
http://www.ardmediathek.de/tv/Morgenmag ... tId=435054
Das ist etwas vom übelsten und untersten was ich aus der Schweiz der letzten Jahre mitbekommen habe. Unfassbar, abscheulich und einfach zum Kotzen. :eek: Keine Worte dafür.

@*13*: Asylbewerber ja - aber die aus dem Kosovo und Albanien haben wenige Chancen auf eine Aufnahme (zumindest bei uns). Wofür ich bis zu einem gewissen Grad Verständnis habe.
Beckenpower hat geschrieben:Mir hän scho gwunne. Aber mir chönne no massiv gwünner.

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footbâle
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Beitrag von footbâle »

*13* hat geschrieben: Da sprechen alle nur von Kriegsflüchtlingen aus Syrien.
Die Aufteilung hätte ich so nicht erwartet.
Was genau willst du damit sagen? Es geht in dieser Diskussion darum, wen man aufnehmen sollte und nicht darum, wer ein Gesuch stellen darf. Das darf jeder. Wenn plötzlich alle Waggis in der CH Asyl beantragen, werden auch die in einer solchen Statistik auftauchen.

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footbâle
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Beitrag von footbâle »

Master hat geschrieben:Das ist etwas vom übelsten und untersten was ich aus der Schweiz der letzten Jahre mitbekommen habe. Unfassbar, abscheulich und einfach zum Kotzen. :eek: Keine Worte dafür.
Das Highlight ist eigentlich, mit welcher Süffisanz der Typ davon erzählt, wie sie ein unbewohntes Haus abgerissen haben, nur um zu verhindern, dass der Kanton ihnen (maximal 8 !!!) Asylbewerber "aufs Auge drücken" will. Da blüht er richtig auf.
Leider denken nicht wenige Schweizer so. Und ich kann beim besten Willen nicht verstehen, warum. Das ist ja nicht nur menschenverachtend sondern auch unsolidarisch gegenüber den 'Miteidgenossen' die keine Mittel haben, sich 'freizukaufen'. Passt das zur SVP? Falls es hier jemand gibt, der das Vorgehen dieser Gemeinde richtig oder wenigstens verständlich findet, wäre ich an einem Austausch interessiert. Kann auch per PN sein.

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*13*
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Beitrag von *13* »

footbâle hat geschrieben:Was genau willst du damit sagen? Es geht in dieser Diskussion darum, wen man aufnehmen sollte und nicht darum, wer ein Gesuch stellen darf. Das darf jeder. Wenn plötzlich alle Waggis in der CH Asyl beantragen, werden auch die in einer solchen Statistik auftauchen.
War nur überrascht über diese Zahlen das war es eigentlich.
Aber wenn du so fragst, vorausgesetzt ich interpretiere diese Grafik richtig, dann sind es über den Daumen gerechnet lediglich 40'000 Syrer die Asyl beantragt haben.
Dies würde über 7 Monate um die 5000 Flüchtlinge pro Monate geben was eigentlich überhaupt kein Problem ist um diese vernünftig zu versorgen in einem Land wie Deutschland.
Da sich ja einige noch als Syrer ausgeben um ihre Chancen zu vergrössern, sind es unter dem Strich noch weniger.

Dazu kommen noch etwa weitere 20'000 Iraker etc. die man noch als Kriegsflüchtlinge einstufen kann.

Somit haben die Deutschen in 7 Monaten 140'000 Wirtschaftsflüchtlinge gekriegt welche die Situation für die echten Flüchtlinge zum Teil unerträglich machen. Dabei spielt es keine Rolle ob diese angenommen werden oder nicht. Die nehmen Plätze und Hilfe in Anspruch welche andere nötig hätten.

Dieses Verhalten ist für mich in etwa gleichgestellt wie das dieser komischen Gemeinde im Aargau. Genau das gleiche egoistische Verhalten.
Solidarität unter Flüchtlingen?



P.S Falls ich die Zahlen falsch interpretiert habe dann bitte korrigieren. Wegen 10'000 mehr oder weniger spielt angesichts dieser Zahlen auch keine Rolle.

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Pro Sportchef bim FCB
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

*13* hat geschrieben:War nur überrascht über diese Zahlen das war es eigentlich.
Aber wenn du so fragst, vorausgesetzt ich interpretiere diese Grafik richtig, dann sind es über den Daumen gerechnet lediglich 40'000 Syrer die Asyl beantragt haben.
Dies würde über 7 Monate um die 5000 Flüchtlinge pro Monate geben was eigentlich überhaupt kein Problem ist um diese vernünftig zu versorgen in einem Land wie Deutschland.
Da sich ja einige noch als Syrer ausgeben um ihre Chancen zu vergrössern, sind es unter dem Strich noch weniger.

Dazu kommen noch etwa weitere 20'000 Iraker etc. die man noch als Kriegsflüchtlinge einstufen kann.

Somit haben die Deutschen in 7 Monaten 140'000 Wirtschaftsflüchtlinge gekriegt welche die Situation für die echten Flüchtlinge zum Teil unerträglich machen. Dabei spielt es keine Rolle ob diese angenommen werden oder nicht. Die nehmen Plätze und Hilfe in Anspruch welche andere nötig hätten.

Dieses Verhalten ist für mich in etwa gleichgestellt wie das dieser komischen Gemeinde im Aargau. Genau das gleiche egoistische Verhalten.
Solidarität unter Flüchtlingen?



P.S Falls ich die Zahlen falsch interpretiert habe dann bitte korrigieren. Wegen 10'000 mehr oder weniger spielt angesichts dieser Zahlen auch keine Rolle.
Das ist doch genau das was ich seit Monaten erwähne und hier immer wieder geschrieben habe. Die Asylbewerber aus Kovoso, Albanien, Mazedonien und Serbien (in Deutschland in den Top 10 der Herkunftsländer) oder aus Marokko und Tunesien (in der Schweiz) haben eine Ablehnungsquote von nahezu 100%, blockieren aber Unterkünfte und Beamte wochenlang, tauchen zudem gerne unter bzw. kommen dank laschen Grenzkontrollen bereits illegal hierher...
Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!

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footbâle
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Beitrag von footbâle »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Das ist doch genau das was ich seit Monaten erwähne und hier immer wieder geschrieben habe. Die Asylbewerber aus Kovoso, Albanien, Mazedonien und Serbien (in Deutschland in den Top 10 der Herkunftsländer) oder aus Marokko und Tunesien (in der Schweiz) haben eine Ablehnungsquote von nahezu 100%, blockieren aber Unterkünfte und Beamte wochenlang, tauchen zudem gerne unter bzw. kommen dank laschen Grenzkontrollen bereits illegal hierher...
Das ist völlig richtig. Deshalb wurde jetzt die Asylreform von beiden Räten durchgewinkt. Schnellere Verfahren, konsequente und rasche Rückführung der Asyltouristen. Die FDP hat das längst gefordert, die SVP war (und ist) dagegen, da sie an Lösungen nicht interessiert ist. Die versuchte lieber, mit ihrem schwachsinnigen und völlig chancenlosen Asyl-Moratorium Wahlkampf zu machen.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

footbâle hat geschrieben:Falls es hier jemand gibt, der das Vorgehen dieser Gemeinde richtig oder wenigstens verständlich findet, wäre ich an einem Austausch interessiert. Kann auch per PN sein.
Grundsaetzlich habe ich kein Problem damit. Das Problem ist/war, dass die Strafgebuehr einfach zu tief war. Nun wird sie verzehntfacht -- wohl immernoch zu wenig. Aber wenn eine Gemeinde tatsaechlich 30,000.- pro Jahr pro Asylant zahlen will, dann soll der Kanton das Geld gerne nehmen und damit die Unterkunft an einer anderen Lage finanzieren (und dieser Gemeinde vielleicht gleich noch ein paar mehr Leute "aufs Auge druecken" -- da scheint ja Geld vorhanden zu sein). Es wird nur ganz wenige Gemeinden geben, die sich das leisten koennen/wollen. Ob ein Asylsuchender dort wirklich zufrieden waere, wage ich auch einmal zu bezweifeln.

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footbâle
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Beitrag von footbâle »

Soriak, ich glaube du lebst schon zu lange in den US of A. Hier geht's nicht um den Betrag, den sie zahlen müssen. Mehr Dollars oder weniger ist nicht das Thema. Hier geht's darum, dass sie überhaupt etwas bezahlen und ein leer stehendes Haus abreissen, nur um nicht maximal 8 Flüchtlinge aufnehmen zu müssen, die sie lediglich als Schmarotzer und Parasiten betrachten, und denen sie empfehlen würden, "umzukehren" um weiterhin in dieser Kriegshölle in Syrien dahin zu vegetieren und, wenn sie Glück haben, möglichst bald getötet zu werden.
Das ist der Punkt. Comprende?

Soriak
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Beitrag von Soriak »

footbâle hat geschrieben:Hier geht's darum, dass sie überhaupt etwas bezahlen und ein leer stehendes Haus abreissen, nur um nicht maximal 8 Flüchtlinge aufnehmen zu müssen, die sie lediglich als Schmarotzer und Parasiten betrachten, und denen sie empfehlen würden, "umzukehren" um weiterhin in dieser Kriegshölle in Syrien dahin zu vegetieren und, wenn sie Glück haben, möglichst bald getötet zu werden.
Das ist der Punkt. Comprende?
Klar. Natuerlich ist der Typ auch ein Vollpfosten. Einer der Anwohner hat sich auch fast versprochen und sagte fast, es gefaelle ihm, dass da "wenig Au[slaender]... keine Asylanten" wohnen.

Nur so lange sich Gemeinden quer stellen, koennen sie den Asylsuchenden das Leben schwer machen. Uebergriffe wie z.B. in Deutschland moechte ich in der Schweiz wirklich nicht sehen. Wenn Gemeinden drauf zahlen koennen (also mehr, als es kosten wuerde, die Leute bei sich aufzunehmen), dann kann man so immerhin einen Teil der Kosten fuer die Asylsuchenden finanzieren. Besser, als wenn die Bude nach Einzug der Leute abgefackelt wird.

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footbâle
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Beitrag von footbâle »

Soriak hat geschrieben:Klar. Natuerlich ist der Typ auch ein Vollpfosten. Einer der Anwohner hat sich auch fast versprochen und sagte fast, es gefaelle ihm, dass da "wenig Au[slaender]... keine Asylanten" wohnen.

Nur so lange sich Gemeinden quer stellen, koennen sie den Asylsuchenden das Leben schwer machen. Uebergriffe wie z.B. in Deutschland moechte ich in der Schweiz wirklich nicht sehen. Wenn Gemeinden drauf zahlen koennen (also mehr, als es kosten wuerde, die Leute bei sich aufzunehmen), dann kann man so immerhin einen Teil der Kosten fuer die Asylsuchenden finanzieren. Besser, als wenn die Bude nach Einzug der Leute abgefackelt wird.
OK. Zwei Fragen:
1. Sind diese Mittel zweckgebunden? Gehen sie an die SFH oder kann damit auch ein Radweg ausgebaut werden?
2. Wenn man mit der Sicherheit oder Lebensqualität der Menschen argumentiert: Sind sie denn dort sicherer, wo arme Nazis wohnen als dort, wo reiche Nazis wohnen?

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

An und für sich ist es schon fragwürdig, dass sich Gemeinden «Privilegien» erkaufen können. Dass die Befreiung von der Aufnahmepflicht als «Privileg» angesehen wird, für welches man gerne Geld ausgibt, setzt dem dann nur noch das i-Tüpfelchen auf.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

footbâle hat geschrieben:OK. Zwei Fragen:
1. Sind diese Mittel zweckgebunden? Gehen sie an die SFH oder kann damit auch ein Radweg ausgebaut werden?
Das Geld geht mindestens einmal an den Kanton, und somit kaum zurueck in die Gemeinde fuer einen Radweg. Es wird wohl kaum zweckgebunden sein, aber der Kanton koennte es so verwenden. Schlussendlich muss das Geld von irgendwoher kommen.
2. Wenn man mit der Sicherheit oder Lebensqualität der Menschen argumentiert: Sind sie denn dort sicherer, wo arme Nazis wohnen als dort, wo reiche Nazis wohnen?
Oft ist es ja so, dass die Gemeinde die Fluechtlinge aufnehmen will, weil so Geld in die Kasse fliesst. Die Opposition kommt von den Anwohnern. Die koennen natuerlich Probleme machen, aber viel weniger, als wenn die Gemeinde sich streubt. So koennen z.B. Bewilligungen und andere Dienstleistungen bewusst verschlampt werden, oder legitime Antraege abgewiesen werden.

Versteht mich nicht falsch: ich finde das absolut abscheuliches Verhalten. Es ist mir einfach lieber, wenn diese Gemeinden dann anstelle des Platzes immerhin Geld beisteuern. Das wird auch gebraucht und kann dorthin verschoben werden, wo die Behoerden mit den Menschen statt gegen sie arbeiten.
Lällekönig hat geschrieben:An und für sich ist es schon fragwürdig, dass sich Gemeinden «Privilegien» erkaufen können. Dass die Befreiung von der Aufnahmepflicht als «Privileg» angesehen wird, für welches man gerne Geld ausgibt, setzt dem dann nur noch das i-Tüpfelchen auf.
Man koennte ja auch sagen, dass sich jede Gemeinde solidarisch beteiligen sollte. Diese Beteiligung kann entweder in Form von Wohnungen und Dienstleistungen kommen (die ueber den Bund und Kanton finanziert werden), oder ueber Gelder, die diese Dienstleistungen finanzieren. Beides ist notwendig. Dass aber eine arme Gemeinde keinen grossen Geldbetrag beisteuern kann, ist selbstverstaendlich. Dort ist meist aber auch guenstiger Wohnraum vorhanden. Es wuerde ja auch wenig Sinn machen, eine Asylunterkunft in einem Villenviertel aufzustellen. Fuer das gleiche Geld koennte man sehr viel mehr Leuten anderswo Unterkunft bieten. Bezahlt werden muss am Ende alles.

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Beitrag von Golega »

Soriak hat geschrieben:Fuer das gleiche Geld koennte man sehr viel mehr Leuten anderswo Unterkunft bieten. Bezahlt werden muss am Ende alles.
Genau. Deshalb lohnt es sich halt, Flüchtlinge in der Türkei in Mazedonien oder in Ägypten zu unterhalten. Man kann viel mehr Flüchtlingen helfen, da man sie dort viel günstiger unterbringen kann. Es ist unter ökonomischen Grundsätzen völlig unlogisch, hier Flüchtlinge aufzunehmen.

Für den Grossteil wird es keine Arbeit geben. Tamilen. Jugoslawen haben sich damals gut integriert, da es genügend Jobs für sie gab. Das ist heute nicht mehr der Fall. Das ist der grosse Unterschied.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Golega hat geschrieben:Genau. Deshalb lohnt es sich halt, Flüchtlinge in der Türkei in Mazedonien oder in Ägypten zu unterhalten. Man kann viel mehr Flüchtlingen helfen, da man sie dort viel günstiger unterbringen kann. Es ist unter ökonomischen Grundsätzen völlig unlogisch, hier Flüchtlinge aufzunehmen.
Kurzfristig ja, langfristig aber nicht: dort haben sie keine Jobmoeglichkeiten, waehrend es in der Schweiz sehr viele Stellen fuer Leute mit Studiumabschluss (aber auch ohne) gibt.
Jugoslawen haben sich damals gut integriert, da es genügend Jobs für sie gab. Das ist heute nicht mehr der Fall. Das ist der grosse Unterschied.
jobagent.ch listet 125,000 offene Stellen in der Schweiz. 20,000 in Zuerich; 9,000 in St. Gallen; 6,000 in Basel. Viele Arbeitgeber finden keine Lehrlinge. Dass es keine Jobs gibt, stimmt einfach nicht.

Aftershock
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Beitrag von Aftershock »

Soriak hat geschrieben: jobagent.ch listet 125,000 offene Stellen in der Schweiz. 20,000 in Zuerich; 9,000 in St. Gallen; 6,000 in Basel. Viele Arbeitgeber finden keine Lehrlinge. Dass es keine Jobs gibt, stimmt einfach nicht.
Und was denkst du, für wieviele dieaer Jobs braucht man keine Deutschkenntnisse? Und die Jobs, die keine Deutschkenntnisse benötigen, werden in der Regel von internationalen Firma wie Novartis, Roche, CS, UBS etc, ausgeschrieben. Und diese Firmen rekrutieren international.

Und eine Lehre, kann man leider ohne Deutschkenntnisse auch nicht antreten.

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SubComandante
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Beitrag von SubComandante »

footbâle hat geschrieben:Das Highlight ist eigentlich, mit welcher Süffisanz der Typ davon erzählt, wie sie ein unbewohntes Haus abgerissen haben, nur um zu verhindern, dass der Kanton ihnen (maximal 8 !!!) Asylbewerber "aufs Auge drücken" will. Da blüht er richtig auf.
Leider denken nicht wenige Schweizer so. Und ich kann beim besten Willen nicht verstehen, warum. Das ist ja nicht nur menschenverachtend sondern auch unsolidarisch gegenüber den 'Miteidgenossen' die keine Mittel haben, sich 'freizukaufen'. Passt das zur SVP? Falls es hier jemand gibt, der das Vorgehen dieser Gemeinde richtig oder wenigstens verständlich findet, wäre ich an einem Austausch interessiert. Kann auch per PN sein.
Ich denke mal, an diesem Glarner hat auch die SVP-Spitze so kurz vor den Wahlen keine Freude. Diejenigen, die jetzt zujubeln, deren Stimme haben sie ja eh. Aber nebst jungen Wähler möchten sie von der Mitte und von der CVP Wähler holen. Und dieses assoziale Gebahren eines Gemeindepräsidenten dürfte doch die eine oder andere Stimme gekostet haben. Das mit der Zerstörung von Wohnraum, nur damit man keine 8 Asylbewerber bekommt, ist irgendwie so jenseits. Das ist Egoismus gepaart mit tiefstem Fremdenhass. Wenn der Deutsche dann Vergleiche mit NPD-Gedankengut zieht liegt er nicht falsch. Es sind 8 Stück. Nicht 200.

Golega
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Beitrag von Golega »

Aftershock hat geschrieben:Und was denkst du, für wieviele dieaer Jobs braucht man keine Deutschkenntnisse? Und die Jobs, die keine Deutschkenntnisse benötigen, werden in der Regel von internationalen Firma wie Novartis, Roche, CS, UBS etc, ausgeschrieben. Und diese Firmen rekrutieren international.

Und eine Lehre, kann man leider ohne Deutschkenntnisse auch nicht antreten.
So viele Jobs in der Küchenhilfe gibt es wirklich nicht. Es hat in der Schweiz 350'000 Arbeitslose und Ausgesteuerte mit Ausbildung, Arbeitserfahrung und Sprachen, die nichts finden. Das ist das grosse Problem: die Flüchtlinge können keine Arbeit finden, assimilieren sich nicht, sondern bilden Parallelgesellschaften, werden hier deshalb auch nicht glücklich. Deshalb macht es einfach keinen Sinn, im Europa von heute, seit Jahren ohne wirtschaftlichen Entwicklung, die Immigration meist ungelernter Flüchtlingen zu fördern, wen Sie in drittländern sicher Sind. Man kann viel mehr von ihnen in anderen Ländern unterstützen als in der teuren Schweiz. Das ziel muss sein, möglichst vielen zu helfen, und nicht möglichst viele hierher holen.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Aftershock hat geschrieben:Und was denkst du, für wieviele dieaer Jobs braucht man keine Deutschkenntnisse? Und die Jobs, die keine Deutschkenntnisse benötigen, werden in der Regel von internationalen Firma wie Novartis, Roche, CS, UBS etc, ausgeschrieben. Und diese Firmen rekrutieren international.
Viele der Fluechtlinge sprechen fliessend Englisch. Da koennten die meisten Unternehmen etwas flexibel sein. Grundkenntnisse in Deutsch kann man sich relativ schnell aneignen und eigentlich sollte jeder in der Schule etwas Englisch gelernt haben. Dass viele Arbeitgeber schon bei einem Akzent (bei fehlerlosem Deutsch) querstehen, ist aber auch in dem Film, den ich kuerzlich verlinkt habe, zu sehen. Warum jemand, der als Putzkraft arbeiten will, fliessend und akzentfrei Deutsch sprechen muss, macht fuer mich keinen Sinn.

Dann gibt es Jobs, die wirklich von jemandem mit Englischkenntnissen besetzt werden sollten. Ich denke da an die CSS, deren International Health Plan ich hatte. Ruft da (zu normalen Schweizer Arbeitszeiten) jemand aus dem Ausland auf die vermeintlich englischsprachige Hotline an, konnten die niemanden im Support finden, der auch nur ein bisschen Englisch konnte -- von medizinischen Begriffen ganz zu schweigen. Da bist du dann als Versicherter schnell am Arsch, wenn niemand deine Versicherung bestaetigen kann.

Es wird sich noch zeigen, wie gut qualifiziert die Fluechtlinge sind, die in die Schweiz kommen. Ich wuerde a priori nicht einfach annehmen, dass dies alles ungebildete Bauern sind. Zudem kann man da auch proaktiv sein und Deutsch- und Kulturkurse vermitteln, wie das in Basel gemacht wird (und in dem bereits erwaehnten Film gezeigt wurde). Nur weil Leute z.B. unser Alphabet lernen muessen, sind sie nicht ungebildet, analphabeten, oder dumm. Die meisten von uns koennen ja auch kein arabisch lesen.
Golega hat geschrieben:Es hat in der Schweiz 350'000 Arbeitslose und Ausgesteuerte mit Ausbildung, Arbeitserfahrung und Sprachen, die nichts finden.

Kuerzlich im Club gab es eine interessante Diskussion zum Thema Arbeitslosigkeit. Ein Jugendlicher dort erzaehlte, wie er frueher morgens einfach nicht zur Lehrstelle erschien. Dann hat er diese verloren und wurde in ein Programm des Kantons vermittelt. Er habe dann Drogen und Alkohol konsumiert und ist auch dort nicht erschienen. Da darf man sich dann natuerlich auch nicht wundern, wenn man nicht sofort von Arbeitgebern eingestellt wird.

Dazu kommt, dass nicht jeder bereit ist, jede Stelle anzunehmen. Wer z.B. den Job bei einer Bank verloren hat, wird darauf wohl kaum Fenster putzen. Gerade wenn die Sozialleistungen so sind, dass man das nicht unbedingt machen muss. Will heissen, einen gewissen Teil der Arbeitslosigkeit nehmen wir bewusst als Teil unseres Systems in Kauf. Das ist durchaus in Ordnung -- wirkt sich dann aber natuerlich auch auf diese Statistiken aus.

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Beitrag von SubComandante »

Der Jugendliche hat es aber trotzdem geschafft. Er hat Gras und Alkohol konsumiert, keine harten Drogen. Besonders wenn die Kindheit nicht optimal verlief, sollte man etwas geduldig sein. Der Typ hat es auch geschafft und war stolz drauf. Manche brauchen halt etwas länger, um Tritt in die leistungsorientierte Arbeitswelt zu fassen. Das Warten lohnt sich meistens. Erwachsenwerden ist für viele nicht leicht und einige haben etwas mehr Mühe damit. Das geht okay. Das Geduldigsein und trotzdem unterstützend wirken lohnt sich längerfristig auf jeden Fall für beide Seiten. Die ganz wenigen, die es nie schaffen werden - das kann unsere Gesellschaft ertragen. Solange keine Gewalt im Spiel ist. Die Sozialhilfe zu kürzen, wie es nun wohl geschehen wird, ist kompletter Unsinn. Besonders bei jungen Menschen; da muss man halt mal Geduld haben. Die haben auch eine vierte Chance verdient. Wenn halt erst mit 25 Jahren jemand eine Ausbildung hat, ist dies längerfristig ein Erfolg. Für ihn oder sie. Und für die Gesellschaft.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

SubComandante hat geschrieben:Der Jugendliche hat es aber trotzdem geschafft. Er hat Gras und Alkohol konsumiert, keine harten Drogen. Besonders wenn die Kindheit nicht optimal verlief, sollte man etwas geduldig sein. Der Typ hat es auch geschafft und war stolz drauf. Manche brauchen halt etwas länger, um Tritt in die leistungsorientierte Arbeitswelt zu fassen. Das Warten lohnt sich meistens. Erwachsenwerden ist für viele nicht leicht und einige haben etwas mehr Mühe damit. Das geht okay. Das Geduldigsein und trotzdem unterstützend wirken lohnt sich längerfristig auf jeden Fall für beide Seiten. Die ganz wenigen, die es nie schaffen werden - das kann unsere Gesellschaft ertragen. Solange keine Gewalt im Spiel ist.
Sorry, ich wollte den Jugendlichen nicht schlecht reden. Vorallem, da es auch viel Mut braucht in der Sendung aufzutreten. Mir ging es nur darum zu zeigen, dass ein Arbeitgeber Leute in dieser Situation ganz einfach nicht beschaeftigen kann/will/wird. Da ist es richtig, dass der Staat mit Hilfe besteht und den Leuten einen spaeteren Beitritt in die Arbeitswelt ermoeglicht. (Und, nebenbei, sollte ein Wiedereinstieg in die Schule/Gymnasium auch moeglich sein.)
Die Sozialhilfe zu kürzen, wie es nun wohl geschehen wird, ist kompletter Unsinn. Besonders bei jungen Menschen; da muss man halt mal Geduld haben. Die haben auch eine vierte Chance verdient. Wenn halt erst mit 25 Jahren jemand eine Ausbildung hat, ist dies längerfristig ein Erfolg. Für ihn oder sie. Und für die Gesellschaft.
Sehe ich auch so. Das wirkt sich aber auf die Statistik aus -- und darum kann man nicht einfach sagen, es gibt X Arbeitslose und die muss man beschaeftigen, bevor man neue Leute aufnehmen kann.

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Beitrag von SubComandante »

Soriak hat geschrieben:Sehe ich auch so. Das wirkt sich aber auf die Statistik aus -- und darum kann man nicht einfach sagen, es gibt X Arbeitslose und die muss man beschaeftigen, bevor man neue Leute aufnehmen kann.
In der Arbeitslosenstatistik sind die ausgesteuerten nicht drin. Deshalb ist diese eh nur bedingt aussagekräftig.

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canon
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Beitrag von canon »

SubComandante hat geschrieben:In der Arbeitslosenstatistik sind die ausgesteuerten nicht drin. Deshalb ist diese eh nur bedingt aussagekräftig.
was im Facebook alles für scheiss postet wird isch jo beängschtigend! ha scho mehreri "fründe/Inne" miese lösche, das goht jo zum teil gar nid!

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basler
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Beitrag von basler »

canon hat geschrieben:was im Facebook alles für scheiss postet wird isch jo beängschtigend! ha scho mehreri "fründe/Inne" miese lösche, das goht jo zum teil gar nid!
kasch lut sage... ha eini wo folgendes bi tierfotis postet: "ich meckere über lüt wo läbewäse kei chance gähnt" aber denn all 5 stund in irgendeme link über usländer und asylante hetzt :rolleyes:
Carlos Varela: "Heb di Schlitte du huere Schissdrägg":D:o

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Beitrag von SubComandante »

canon hat geschrieben:was im Facebook alles für scheiss postet wird isch jo beängschtigend! ha scho mehreri "fründe/Inne" miese lösche, das goht jo zum teil gar nid!
Da bin ich inzwischen auch konsequent. Sogar alte Schulkollegin. Das "wir Schweizer hungern und den Asylanten schieben sie alles in den Arsch" Zeugs - da wird sofort deportiert, resp. unfriended.

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Fenta
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Beitrag von Fenta »

ist nicht zu bewältigen...

Lösung: keine

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Beitrag von SubComandante »

Fenta, es sind Wahlen. Das Volch hat ein Recht auf eine Endlösung!

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Beitrag von Golega »

SubComandante hat geschrieben:Da bin ich inzwischen auch konsequent. Sogar alte Schulkollegin. Das "wir Schweizer hungern und den Asylanten schieben sie alles in den Arsch" Zeugs - da wird sofort deportiert, resp. unfriended.
Du denkst also, dass Flüchtlinge bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben als die hiesigen 350000 Stellensuchenden in der Schweiz plus nochmals so viele EUropäer mit anerkannten Diplomen, die hier suchen?

Ich kenne einige Flüchtlinge und es hat einfach keine Arbeit für sie. Das hatten sie nicht erwartet. 80% finden keinen Job, also macht die jetzige Politik für niemanden Sinn.

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