Unabhängige, unbeinflusste, lobby-freie Medien?

Der Rest...
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johnDoe
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Unabhängige, unbeinflusste, lobby-freie Medien?

Beitrag von johnDoe »

Ich bin in letzter Zeit immer mehr enttäuscht und genervt von der mangelnden Qualität und Einseitigkeit nahezu aller Medien (sowohl CH, als auch international).

BaZ/Tagesanzeiger/Newsnet beschränkt sich grösstenteils aufs Kopieren von Agenturnachrichten, Abdrucken von Meinungen irgendwelcher Lobbyisten etc. Ich kann das einfach nicht mehr respektieren und schon gar nicht mehr ernst lesen.

Die NZZ, der ich lange Zeit als Abonnent die Stange gehalten habe, ist mir mittlerweile gar zu neoliberalistisch unterwegs (und ich würde mich nicht gerade als links eingestellt bezeichnen).

Viele (auch in FCB Forum) haben mir watson.ch empfohlen. Da bin ich nun seit geraumer Zeit unterwegs. Doch auch da scheinen die üblichen Krankheiten des heutigen (sogenannten) "Journalisums" zu grassieren: Kopieren von Behörden-, Verbands-, oder Agenturmeldungen ohne zu Reflektieren, massive Einseitigkeit in politischen (Ukraine etc.) und wirtschaftlichen (EU, TTIP, Griechenland etc.) Berichten, überrissene Schlagzeilen etc.

Von 20min will ich gar nicht erst reden (ich hab das nie als Journalismus akzeptiert :D , werd ich auch nie).

Hat jemand von euch nützliche Vorschläge? Wenns geht, keine Verschwörungs-Theorie-Fanatiker-Seiten, keine aktionistischen radikalen (rechts/links) Bewegungs-Webseiten, sondern einfach objektiver, recherchierter, sachlicher Journalismus und gute Berichterstattung und Beleuchtung von mehreren Seiten. Oder gabs das nie, und wirds das nie geben?

EDIT: Auch englischsprachige Vorschläge willkommen.
nick knatterton hat geschrieben:England dürfte mittlerweile eine kollektive FC Basel-Phobie entwickeln.

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VorwärtsFCB
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Beitrag von VorwärtsFCB »

Habe diese Seite erst vor kurzem entdeckt:

https://news.vice.com

Scheint einige echt tiefgründige Berichte zur Ukraine/IS etc. zu haben. Kann mir derzeit aber keine abschliessende Meinung bilden, inwiefern die in deinem letzten Abschnitt genannten Kriterien wirklich erfüllt sind…
Auf alle Fälle sprichst du aber ein wichtiges Thema mit deinem Beitrag an!

(Die NZZ ist momentan auch noch meine Hauptinformationsquelle)

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Ich kann Vox empfehlen: http://www.vox.com/

Ein cooles Feature ist ein einfacher Zugang zu Hintergrundinformationen. Gewisse Stellen im Text sind gelb angestrichen... clickt man darauf, kommt man zu einem Art FAQ mit mehr Details.

Hier z.B. ein Bericht zum Konflikt in der Ukraine: http://www.vox.com/2015/2/20/8072643/uk ... ion-danger

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rethabile
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Beitrag von rethabile »

johnDoe hat geschrieben: sondern einfach objektiver, recherchierter, sachlicher Journalismus und gute Berichterstattung und Beleuchtung von mehreren Seiten. Oder gabs das nie, und wirds das nie geben?
Ich wage mal die These aufzustellen, dass genau hier der Hase im Pfeffer begraben liegt ;-)......denke das gibt es nicht, gab es nie und wird es nie geben. Ein Journalist vertritt immer eine Meinung, einen Standpunkt und ich glaube auch nicht, dass sich da jemand so zurück nehmen kann, dass dies nicht in seine Arbeit einfliesst. Schaffen ja noch nicht mal Wissenschaftler, obwohl die sich Objektivität geradezu auf die Fahne schreiben. Gleiches gilt für Verleger, Tendenzen sind wohl immer erkennbar, auch wenn es sicherlich graduelle unterschiede gibt.....

Was ich noch immer vermisse ist die alte weltwoche, vor köppel/blocher/tettamanti/wer auch immer....klar war die links, aber eben relativ ausgewogen und ich mag Wochenpublikationen, gibt etwas Raum das Tagesgeschehen zu reflektieren. Zudem mag ich ein Druckerzeugniss, alles nur digital ist nicht so meins.
[CENTER]"mir müend ufpasse, dass mir nid immer s schwizerische wasserglas als ozean düend betrachte..." Peter V. Kunz[/CENTER]

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VorwärtsFCB
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Beitrag von VorwärtsFCB »

Auch noch empfehlenswert: Le Monde Diplomatique, wenn auch eher links.

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Sean Lionn
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Beitrag von Sean Lionn »


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Lazarov
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Beitrag von Lazarov »

Ein Spezialgebiet von Lazarov. Diese Liste werde ich für euch regelmässig erweitern. :)

deutsch:
Telepolis

englisch:
zerohedge.com (deren Slogan: On a long enough timeline the survival rate for everyone drops to zero. :D )

Aus Wikipedia:

"Zero Hedge ist eine englischsprachige Nachrichten-Webseite und eine Sammlung von Blogs zu Wirtschafts - und Finanzthemen. Die Artikel erscheinen unter Pseudonymen wie "Tyler Durden", einer Figur aus dem Roman Fight Club von Chuck Palahniuk und dem gleichnamigen Film. Einige der Pseudonyme reflektieren die aktivistische Haltung der Artikel.

Die regelmäßig kritische Politkananlyse in unterkühlt sachlichem, mitunter ironischen und teilweise zynischem Ton steht dabei in Kontrast zu den Mitteilungen von PR-Abteilungen großer Finanzinstitutionen. Sowohl die Unabhängigkeit des Portals als auch die unverblümte Sprache werden vielfach als ‘cool’ empfunden und gerade von Entscheidungsträgern geschätzt.

Seit 2012 blockiert die Bank of America Zugriffe all ihrer Mitarbeiter auf Zero Hedge. Die wachsende Bekanntheit wie auch die Themenfindung mit Artikeln wie ‘Goodbye Dollar, Hello Yuan’ führte dazu, dass Mitarbeitern von US-Behörden der Zugang zu Zero Hedge verweigert wird. Diese weitreichende Einschränkung werden begründet durch eine Vorschrift des Geheimdienstes NSA."
Während der II. WK noch im Gang war, begann nach der Belgrader Operation und der damit verbundenen Befreiung der Stadt im Oktober 1944 die Reorganisation des sportlichen Lebens. Bereits im Februar 1945 beschlossen Jugendliche des Vereinigten Bundes der antifaschistischen Jugend Serbiens, einen Fussballklub zu gründen. Am 4. März versammelten sich mehrere Mitglieder und gründeten, während man noch die Kämpfe an der Front zwischen den Partisanen und der Wehrmacht hörte, den FK Roter Stern Belgrad.

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johnDoe
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Beitrag von johnDoe »

rethabile hat geschrieben:Ich wage mal die These aufzustellen, dass genau hier der Hase im Pfeffer begraben liegt ;-)......denke das gibt es nicht, gab es nie und wird es nie geben. Ein Journalist vertritt immer eine Meinung, einen Standpunkt und ich glaube auch nicht, dass sich da jemand so zurück nehmen kann, dass dies nicht in seine Arbeit einfliesst. Schaffen ja noch nicht mal Wissenschaftler, obwohl die sich Objektivität geradezu auf die Fahne schreiben. Gleiches gilt für Verleger, Tendenzen sind wohl immer erkennbar, auch wenn es sicherlich graduelle unterschiede gibt.....

Was ich noch immer vermisse ist die alte weltwoche, vor köppel/blocher/tettamanti/wer auch immer....klar war die links, aber eben relativ ausgewogen und ich mag Wochenpublikationen, gibt etwas Raum das Tagesgeschehen zu reflektieren. Zudem mag ich ein Druckerzeugniss, alles nur digital ist nicht so meins.
Ja das darf und soll der Journalist auch durchaus machen. Nur soll er seine eigene journalistische Meinung einfliessen lassen als Ergänzung zu einer fundierten Recherche. Die Meinung soll halt nicht von intransparenten Geldgebern, irgendwelchen Konzernen, Verbänden, Parteien, Regierungen, uswusw. stammen.


EDITH meint: Ja die alte Weltwoche war wirklich gut, trotz deutlicher Ausrichtung. Wenn schon links oder rechts, dann bitte fundiert recherchiert und dann und wann mal ein kluger Kommentar.

Und die EDITH sagt auch noch Dangge für die bisherigen Vorschläge.
nick knatterton hat geschrieben:England dürfte mittlerweile eine kollektive FC Basel-Phobie entwickeln.

Fahneschwänker
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Beitrag von Fahneschwänker »

Schweizer Monat

Sehr liberal geprägt, kritisch, hochstehend, nicht auf News-Müll eingehend. Für mich eine erfrischende Ergänzung einmal im Monat.
uf los gohts los...!

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Käppelijoch
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Beitrag von Käppelijoch »

Coop-Zeitung

...Achtung Ironie

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Sean Lionn
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Beitrag von Sean Lionn »

Käppelijoch hat geschrieben:Coop-Zeitung

...Achtung Ironie
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Fulehung
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Beitrag von Fulehung »

johnDoe hat geschrieben:Ich bin in letzter Zeit immer mehr enttäuscht und genervt von der mangelnden Qualität und Einseitigkeit nahezu aller Medien (sowohl CH, als auch international).
EDIT: Auch englischsprachige Vorschläge willkommen.
Wer ist schon wirklich lobbyfrei. Ich bin heutzutage schon froh, wenn gut recherchiert wird und tendenziell eher einseitige Artikel als solches deklariert werden.
Deutschsprachig empfehle ich als Gegenpole WOZ (samt Le Monde Diplomatique) und NZZ (wobei z.B. die WOZ vor dem linken Grundeinkommen warnt und die NZZ vor der rechten Umsetzungsvariante der Zweitwohnungsinitiative). Französischsprachig (falls das für dich auch in Frage kommt) empfehle ich L'Hebdo (die einzige brauchbare Wochenzeitschrift in der Schweiz) und Passe simplé (neues Geschichtsmagazin, aktuelle Ausgabe ist über die Unruhen von Genf 1932).

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SubComandante
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Beitrag von SubComandante »

Natürlich: http://baslerbote.blogspot.ch/

Unabhängige Medien - das gibt es nicht wirklich. Aber vielleicht könnte man es mit "Medien mit gewissem Qualitätsanspruch und differentierter Betrachtungsweise" versuchen?

Davon haben sich viele Zeitungen seit geraumer Zeit verabschiedet. Die Weltwoche war vor 20 Jahren ein interessantes Blatt. Nur so als Beispiel.

Golega
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Beitrag von Golega »

VorwärtsFCB hat geschrieben:Habe diese Seite erst vor kurzem entdeckt:

https://news.vice.com

Scheint einige echt tiefgründige Berichte zur Ukraine/IS etc. zu haben. Kann mir derzeit aber keine abschliessende Meinung bilden, inwiefern die in deinem letzten Abschnitt genannten Kriterien wirklich erfüllt sind…
Vice bietet auch viel Müll wie dieser artikel verdeutlicht. In der Gegend gibt es keine Dämme. Vice ist leider nicht der investigativjournalusmus der es vorgibt zu sein.

https://news.vice.com/article/israel-de ... ccusations

Golega
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Beitrag von Golega »

Im deutschsprachigen Raum sticht NZZ und die Welt sicher heraus. Aber unabhängig ist keine einzige Zeitung. Es gibt trotzdem Überraschungen, wie zB der linke Tages Anzeiger war damals für die Masseneinwanderungsinitiative.

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LX 44
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Beitrag von LX 44 »

Naja "unabhängige Medien"... Ein gegensätzlicher Ausdruck. Ich glaube kaum, dass es sowas gibt. Watson ist so ziemlich das Spiegel Online der Schweiz (scheint auch mit Spiegel stark zu kooperieren) - Medien wie der Spiegel und Welt haben klare Absichten und verbreiten auch viel Falschinformationen, bzw. sind stark an politische Organisationen gebunden.

Ich denke heute ist es wichtig, sich selbst ein Bild der Welt zu schaffen - sprich ab und zu EU-Medien, russische, amerikanische Medien und so weiter zu konsumieren (gibt es ja eine grosse Auswahl auf Deutsch und Englisch). Aber auch hier muss man wieder aufpassen - denn z.B die St. Petersburg Times ist ein in Finland gegründetes Papier, welches oftmals ein Sprechrohr von Oligarchen ist und unter falschem Namen operiert. Also ob staatliche oder private Medien - aufpassen muss man immer.

In der Schweiz sieht es leider sehr traurig aus. Ich bin BaZ-Abonnent und finde, dass es doch ab und zu noch gute Artikel gibt, bzw. auch recherchiert wird und beide Seiten (wenn's die gibt) gezeigt werden - doch die Qualität nimmt leider ab. NZZ hab ich schon lange aufgegeben und z.B SRF ist sowieso nur noch ein copy-paste-Witz.
Vor allem in einer Zeit wo nur noch gratis und online gelesen werden möchte, wird auch von renomierten Blättern nur noch kopiert (z.B von Reuters und co) und somit Geld gespart. Geprüft oder differenziert berichtet wird dabei nicht mehr gross (und die Mächtigen dürfen Ihre Weltgeschichte schreiben). Es ist schon skandalös was bei den grossen Medienhäuser so gelogen und gebogen wird, nerve mich oft darüber!

Es gibt auch einige gute Blogs, welche teilweise mehr "News" enthalten als die grossen Medien - da gibt's was für jeden Geschmack. Die NEOPresse ist, denke ich mal, auch nicht schlecht - kenne die aber noch zu wenig gut: http://www.neopresse.com/. Das deutsche Compact Magazin (https://www.compact-online.de/) finde ich ab und zu auch nicht schlecht um eine Gegenmeinung zu bekommen sowie andere Stimmen zu hören - aber auch hier gilt wie überall skeptisch zu bleiben, zudem der Besitzer des Blattes auch politisch eine sehr starke Meinung hat. http://www.hintergrund.de/ wäre eine weitere, versuchenswerte Adresse (bezieht sich aber eher auf Deutschland).

Schlussendlich ist es wichtig, nicht die Meinung von Journalisten zu übernehmen. Dafür sollte man sich anhand verschiedenen Quellen selbst ein Bild machen können und falls nötig auch selbst mal was nachschauen/recherchieren. Ausser man erlebt was selbst vor Ort, wird man wohl nie die Wahrheit kennen. Zudem muss man offen sein, was Neues auszuprobieren, zu akzeptieren und halt auch mal die Glaubwürdigkeit der gewohnten Medien in Frage zu stellen.

chris rosencreuz
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Beitrag von chris rosencreuz »

Golega hat geschrieben:Im deutschsprachigen Raum sticht NZZ und die Welt sicher heraus. Aber unabhängig ist keine einzige Zeitung. Es gibt trotzdem Überraschungen, wie zB der linke Tages Anzeiger war damals für die Masseneinwanderungsinitiative.
Die "Welt" ist Springer-Presse und sicher nicht das, was man sich unter einer "unabhängigen, kritischen" Zeitung vorstellt. Sondern ein stark ideologisiertes Blatt, was unter anderem dadurch auffällt, dass sie als nahezu einzige noch den Schaumschläger Broder beschäftigt. Du führst sie hier einfach auf, weil sie in dein Weltbild passt. Ist aber nicht das Thema.

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Master
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Beitrag von Master »

Bei mir ist seit einiger Zeit die http://www.tageswoche.ch meine Startseite - auf newsnet/baz gehe ich fast gar nicht mehr.
Die Nachrichten sind zwar nicht so "breit" gefächert wie sonstwo, aber wenigstens sehe ich die Agenturmeldungen klar deklariert als solche, abgesetzt von den richtigen Artikel. Und es macht einfach mehr Spass, 1000 statt 200-300 Wörter zum Thema zu lesen
Beckenpower hat geschrieben:Mir hän scho gwunne. Aber mir chönne no massiv gwünner.

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König Fussball
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Beitrag von König Fussball »

Immer noch: "The Economist". Kostet halt was und erfordert sicherlich etwas mehr Effort, als die sinn- und orthographiebefreiten Nachrichten im "Blick am Abend" zu lesen oder sich bei Watson Katzenfotos anzuschauen. Aber eben, für mich immer noch mit was vom Besten, was man sich zu Gemüte führen kann.

Mit einem etwas weniger ernsten Ansatz (aber naturgemäss stark NYC/US-orientiert): "The New Yorker"

Im deutschen Sprachraum wird's eher eng: Der "Spiegel" hat halt massiv (journalistisches) Terrain verloren, aber kann hier und dort nach wie vor positiv überraschen und somit lese ich ihn noch regelmässig.
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LX 44
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Beitrag von LX 44 »

@König Fussball: Ich glaube es geht in diesem Thread um möglichst unabhängige & lobbyfreie Medien (oder sogenannte Alternativmedien) - und nicht Boulevard vs. Nachrichten. "The Economist" ist weder unabhängig noch lobbyfrei - ja gar das Gegenteil. Vor allem wenn man noch mitbekommt was für Quatsch Senior Editor & NATO Fanatiker Edward Lucas von sich gibt. Ich hab während meiner Studienzeit auch ständig den Economist gelesen & man darf den ruhig auch konsumieren, gibt teilweise auch sehr gute Artikel - aber lobby- und ideologiefrei ist dort gerade mal gar nichts

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König Fussball
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Beitrag von König Fussball »

LX 44 hat geschrieben:@König Fussball: Ich glaube es geht in diesem Thread um möglichst unabhängige & lobbyfreie Medien (oder sogenannte Alternativmedien)
Mist, ist komplett an mir vorbeigegangen. Dachte, es ginge einfach um das eigene Leseverhalten. Naja, das kommt davon, wenn man im Büro nebenbei noch ab und zu ein Auge ins Forum wirft und seinen Senf dazugeben will... :o Mea culpa.

Somit wird's natürlich eng... ähm... Das Titanic-Magazin? :rolleyes:
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SubComandante
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Beitrag von SubComandante »

Vielleicht sollte man sagen: es gibt ein paar gute Journalisten. Die arbeiten für verschiedene Zeitungen und versuchen, über Themen möglichst breit und fundiert zu berichten ... und dem Leser auch selber überlassen, was man darüber denken soll. Also das Gegenteil einiger leider traurigen fast schon diffamierenden Artikel einer in dieser Gegend nicht unbekannten Zeitung (wobei man auch dort hie und da wieder gute Artikel findet). Sogar im Blick gibt es ja die Kolumnen von Frank A. Meyer - man mag es teilweise gar nicht glauben, sowas in einem Blatt wie Blick lesen zu können.

Slasher
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Beitrag von Slasher »

Der erste Schritt ist getan. Lügenpresse als solche erkennen und noch evtl. vorhandene Abos bei Massenmedien künden. Bravo schonmal hierfür!

Einen Link der alles abdeckt, objektiv und unabhängig und dann auch noch gut recherchiert ist habe ich leider auch nicht und wirds wohl auch nicht geben (zumindest nicht kostenlos). Ein wirklich investigativer Journalismus kostet eben viel Zeit und auch Geld, also genau das Gegenteil was in der heutigen, schnelllebigen Zeit nicht vorhanden ist. Daher verschiedene alternative Medien als Basis nutzen (evtl. bereits mit Fokus auf gewisse Schwerpunkte), diese abgleichen mit einem westlichem Massenmedium (eins reicht völlig aus da sowieso überall das gleiche wie du selbst schon bemerkt hast) und dann noch die lokalen "Vorort" Medien hier ist es natürlich je nach Land/Thema einfacher/schwieriger Infos zu bekommen. Fremdsprachkenntnisse natürlich von Vorteil...
Dies in etwa wäre der nächste Schritt auf deinem Weg, weiter in den Kaninchenbau rein willst du glaub noch gar nicht ;)

Compact, welches schon erwähnt wurde kann ich auch empfehlen. Ist schonmal weg vom links/rechts Schubladendenken. Dazu das einzige (mir bekannte) Printmedium welches den NSU mal objektiv anging als Beispiel. Für die Komplettartikel musst aber natürlich auch hier Heft/Abo kaufen.

Sonstiges:
- Net News Express (Sammlung aus verschiedenen Quellen, auch aus Mainstream oder z.B. Telepolis welches auch jemand erwähnte)
- Uncut-News (Schwerpunkt auf Videos, evtl. bereits zu "Verschwörungslastig" für dich?)
- ExpressZeitung.ch (aus der Regio, auch als Print, aber Werbefinanziert daher evtl. bereits zu abhängig?)
- Deutsche Wirtschafts Nachrichten

Mehr fällt mir auf Anhieb grad nicht ein da ich natürlich in erster Linie nationale Medien lese. Die sind zwar auch sehr gut und zu empfehlen aber bestehen wohl das Kriterium "objektiv" nicht mehr ;)
Für weiteres müsste ich mal mein Linkarchiv konsultieren.

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SubComandante
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Beitrag von SubComandante »

Jetzt kandidiert Köppels für den Nationalrat und will gleichzeitig Boss beim Stü...bei der Weltwoche bleiben. Sicher auch gut für die Unabhängigkeit eines Blattes.

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