gehts ums Kindswohl oder um ein schönes Berufsleben für die Lehrperson???boroboro hat geschrieben:Genau und dies mehrmals pro Woche. Weisst du wie anstrengend dies für eine Lehrperson sein kann? Und wenn du dann die Eltern zur Rede stellst, wirst entweder du beschuldigt oder es gibt Standardausreden. Wie soll man da noch normalen Unterricht halten, glaubst du etwa die anderen Kinder bekommen davon nichts mit? Zum Schutz der Mitschüler und des Unterrichts muss so etwas Konsequenzen haben, und ich denke nicht das ins "Heim platzieren" die erste Konsequenz war, sondern eher die letzte.
Oder was schlägst du vor? Würde dir dies nicht auf den Sack gehen wenn du der Vater eines Mitschülers wärst und die Lehrperson nicht mehr genügend Zeit hat den Unterricht seriös vorzubereiten, denn schlussendlich sind das Kind selber und dessen Mitschüler die Opfer.
Edit: Das Problem ist viel grösser als es auf den ersten Blick scheint. Ich will eigentlich auch nicht diesen Entscheid rechtfertigen, ohne den Fall zu kennen. Doch hier eine Lösung zu finden die alle glücklich stimmt ist wohl extrem schwierig, und ich hoffe dass die KESB den Grundsatz "Das beste für das Kind" (und nicht für die Mutter) so gut wie möglich angewendet hat.
Es gibt auch verdammt viele schlechte Lehrer und bei denen schadet es wirklich nicht, wenn sie keinen Unterricht mehr geben! So wie du argumentierst, bist du selber Lehrer oder jemand in deinem engeren Umkreis. Und wegen Eltern, klar gibts die notorischen Quersteller aber es gibt eben auch die Lehrer, welche meinen die Eltern mit irgendwelchen Idealvorstellungen vom Menschsein drangsalieren zu müssen und dann leider auch noch auf offene Ohren bei einer solchen Behörde stossen. Und genau das kann ich mir sehr gut vorstellen, bei einer alleinstehenden Mutter, welche einen Migrationshintergrund hat, gesundheitlich angeschlagen ist und Sozialhilfeempfängerin ist...
wie gesagt, wenn es nur um die Schule geht und es sich um Kleinigkeiten handelt (also das Kind nicht andere ausraubt, mit Waffen bedroht, oä), ist für mich eine Fremdplatzierung nicht angezeigt, niemals! Und bitte hör doch auf - Unterricht nicht mehr seriös vorbereiten wegen einem auffälligen Kind...lächerlich. Was mich als Elternteil stören würde und was ich als Berufsbildner beobachte, dass die ganze Schulbildung gegenüber vor 15 Jahren massiv abgenommen hat. Da kommen sie aus der Oberstufe (Sek) und können kaum einen geraden Satz Deutsch schreiben oder einen einfachen Dreisatz lösen. Und ich glaube nicht, dass dieses Problem von ein paar auffälligen Schülern herrührt, denn diese gab es früher auch schon ;-)
Für mich sieht es so aus als hätte man auf Kosten des Kindes nun die Schule und Lehrperson glücklich gemacht. Warten wir mal ab was in dieser Sache noch passiert aber bei solchen staatlichen Eingriffen habe ich ganz starke Vorbehalte (da hat sich der Staat schon früher nicht gerade mit Ruhm bekleckert). Kann nämlich auch gut sein, dass das Kind nach ein paar Monaten Heim einen wirklichen Knacks hat...