Militärausgaben 2013: 640$ Mrd ('US and A') vs 85$ Mrd (RU). Quelle: Stockholm International Peace Research Institute.
Militärbasen im Ausland: 'US and A' etwa 1000 vs 26 ähmm pardon seit 2014 sind's 25 (

) für RU. Quelle: AG Friedensforschung (2004) respektive Wiki für RU. Anmerkung: Praktisch alle Basen der Russen befinden sich in ehem. Sowjet-Republiken.
Von daher nicht weiter verwunderlich, dass die 'US and A' im Vergleich zu den Russen ein Vielfaches an zivile Opfer und Völkerrechtsbrüche zu beklagen haben. Alleine im Irak gehen Schätzungen von 115'000 bis 655'000 tote Zivilisten (bis zum Ende der Besetzung 2011) aus, exklusive die Abertausenden von 'Missgeburten' durch US-Kriegsverbrechen (Uran-Munition)! Quelle für Obergrenze: eine
US-Studie mit 'peer-Review' der angesehenen Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health. Quelle für Untergrenze:
iraqbodycount.org.
chris rosencreuz hat geschrieben:Das Selbstbestimmungsrecht von Regionen ist nicht unbeschränkt, sondern jeweils verfassungsgemäss (oder, falls wie im Fall Uk & Schottland keine Verfassung vorhanden, über Gesetzesbeschlüsse) geregelt. Natürlich gibt es Fälle des einseitigen Separatismus, doch eine Abstimmung allein macht dies noch nicht zu einem rechtsstaatlichen Akt. ...
Die westliche Doppelmoral ist kaum zu ertragen. Und was machte eigentlich die Unabhängigkeit Kosovos zu einem rechtsstaatlichen Akt? Weshalb beschwerten sich dazumals die 'Medien' kaum? Hätte der Westen im Serbienkonflikt keinen Völkerrechtsbruch begangen, dann hätte sich auch RU in der Ukrainekrise nicht so weit aus dem Fenster lehnen können. Gerne verweise ich auf folgendes
Zitat aus dem Jahr 2008:
The precedent of Kosovo is a terrible precedent, which will de facto blow apart the whole system of international relations, developed not over decades, but over centuries. [The Americans] have not thought through the results of what they are doing. At the end of the day it is a two-ended stick and the second end will come back and hit them in the face.
- Russian President
Vladimir Putin
PENG! Der Schlag war nicht von schlechten Eltern, den die westliche Fratze dieses Jahr bekommen hat und den Putin vor sechs Jahren prophezeit hatte.
chris rosencreuz hat geschrieben:Öl und Geostrategie haben sicher eine Rolle gespielt beim Einmarsch der USA in den Irak, allerdings nicht ausschliesslich. Ebenso gewichtig war der demokratische Messianismus als Teil der Neocon-Ideologie, der sich in der Bush-Doktrin wiederfand. Auch das sind höchst zweifelhafte Motive. Jedoch zu behaupten, dass ideelle/ideologische Motive keine Rolle gespielt hätten, ist falsch. Material gibts dazu genug.
Auch dass die Iraker der USA völlig am Arsch vorbei gingen, lässt sich kaum halten, zumindest für die Kurden gilt das nicht. Bereits während des Iran-Iraq-Krieges gab es (minime) Schutzmassnahmen der kurdischen Bevölkerung gegen Saddam seitens der USA, die No-Fly-Zone ist nur die bekannteste davon. Nun, die US-Invasion 2003 war sicher keine humanitäre Intervention, jedoch hat ein beträchtlicher Teil der irakischen Bevölkerung dieselbe begrüsst und mit den USA kooperiert.
Soso.

1. Wieso wird der "demokratische Messianisumus" v. a. dort eingesetzt, wo der Westen geostrategisch einen Nutzen daraus ziehen kann? Kosovo, Irak, Libyen, Syrien, uvm. Liegt es vielleicht daran, dass es tatsächlich gar nicht um Demokratie geht, sondern dieser überheblicher Demokratisierungswahn den 'US and A' vielmehr als Vorwand und Instrument für den Imperialismus 2.0 dient? Eine ganz perfide Aussenpolitik, die die 'US and A' seit dem WK II betreiben.
2. Dein letzter Satz in diesem Abschnitt ist fast schon höhnisch. Die Sunniten und Schiiten waren mehrheitlich gegen die US-Invasion, einzig die Kurden befürworteten diesen. Der Anteil der Kurden bewegt sich aber je nach Quelle zwischen 15-20% der irakischen Gesamtbevölkerung. Ergo kann keine Rede sein von "ein beträchtlicher Teil der irakischen Bevölkerung" begrüsste die US-Invasion. Vielmehr lieferten sich schiitische Milizen und sunnitische Dschihadisten erbitterte Guerilla-Kämpfe gegen die US-Armee bzw. der Privatarmee Academia (damals noch Blackwater), an denen beinahe 5'000 US-Soldaten ums Leben kamen. Die Umfrage von D3 Systems/KA zeigt nur, dass ein beträchtlicher Teil der Schiiten und Kurden den Sturz Saddams gutgeheissen haben. Gleichzeitig
befürwortete die Mehrheit der Sunniten und Schiiten sowohl einen baldigen Truppenabzug als auch Attacken auf US-Soldaten. Bis auf eine knappe Mehrheit der Kurden (56%) sah aber fast niemand (Shia: 17%, Sunni: 2%) im Irak einen "stabilisierenden Faktor" in der Präsenz des US-Militärs.
3. Erwähnenswert wäre noch, dass Saddam Hussein vor der US-Invasion bekanntgab, das irakische Öl nur noch in Euro statt US-Dollar zu verkaufen.
Quelle.
chris rosencreuz hat geschrieben:Zu westlichen Werten: ich will hier auch nicht Wertekataloge gegeneinander abwägen, aber dass "der Westen" vor 100 Jahren genau gleich dachte, ist komplett falsch. Während damals noch koloniale Weltbilder dominierten, hat "der Westen" seither eine Erklärung der Menschenrechte, die Haager Verträge, Multilateralismus, die Genfer Konventionen und andere Errungenschaften hervorgebracht - als Resultat auf die europäischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts. Auch wenn diese Konzepte vor 100 Jahren bereits angedacht waren, sind sie mittlerweile zu grossen Teilen wertestiftend, gesetzlich verankert und z.T. im politischen Handeln implementiert. ...
Was bringt dieser Wertekanon, wenn er nur punktuell und nicht flächendeckend eingesetzt wird? Zum Beispiel: Assad passt dem Westen nicht (da keine US-hörige Marionette), also wird der ganze Medienapparat gegen ihn mobilisiert, man macht Stimmung gegen ihn (schliesslich wurde jahrzehntelang kaum gegen die Assads gewettert!) und versucht ihn zu stürzen. Auch schreckt man nicht vor finanzieller und logistischer Unterstützung seiner Widersacher zurück (und bildet sogar Terroristen in Jordanien aus, gibt genügend Evidenz dafür!).
Saudi-Arabien hingegen, obwohl eine der schlimmsten Diktaturen überhaupt, wird in den Medien kaum angeprangert (im Vgl. zu Iran/RU), man macht nette Waffendeals in Milliardenhöhe, profitiert von den Petro-Dollars, etc.
Ein anderes Paradebeispiel für diese Doppelmoral ist der Iran vor und nach der Revolution.
Von der Einhaltung der Menschenrechte seitens der 'US and A' in Kriegseinsätzen (Agent Orange in Vietnam, Phosphor-Bomben und Uran-Munition im Irak, uvm.) ganz zu schweigen.
Fällt dir vielleicht ein Muster auf?
hanfueli hat geschrieben:... Dass die Russen mit ihrem Minderwertigkeitskomplex jetzt rummaxem müssen ist doch einfach nur furchtbar mühsam. Wenn wollen sie damit beeindrucken? Die USA?
Und was spielen die Russen eigentlich in den anderen Konflikten der Weltgeschichte für eine Rolle? In Konflikten wie Kobane oder Syrien bleibt immer alles an den USA hängen. Irgendwie ist mE damit die weltweite Präsenz der Amerikaner auch teilweise gerechtfertigt.
Im Vergleich zur US-Provokation mit der NATO-Osterweiterung ist diese russische Provokation kaum einer Rede wert. Vielmehr sollte man sich, wie im Kommentarbereich des verlinkten Artikels erwähnt, folgende Frage stellen: Weshalb ist der Supreme Allied Commander Europe der NATO, d.h. Generäle auf den (höchsten) Rang von General Philip Breedlove (was für ein Name LOL),
stets ein US-Amerikaner? Öhmm ...
Ansonsten scheinst du auf diesem Gebiet nicht wirklich bewandert zu sein. Ohne die fatale US-Aussenpolitik gäbe es heute gar keine ISIS. In Syrien werden solche bärtige Salafisten in den Knast gesteckt, dasselbe galt für den Irak und Libyen, bevor da der Westen plünderte und ein Chaos hinterliess

. Auch interessant ist die Rolle der Türkei und Israels in der ISIS-Problematik. RU hingegen steht hinter Assad/Iran.
@Grambambuli
Ist der Mann im weissen Kittel und den bunten Pillen schon wieder nicht vorbeigekommen?!
Wie kann man nur die Krim-Annexion (>90%-ige Mehrheit und kein Schuss gefallen [bei Wahlen mit westlichen Standards wären's halt 70%, who cares?!]) mit der US-Invasion von Irak (krasse Propaganda seitens Westen und 115'000 bis 655'000 tote Zivilisten) gleichstellen bzw. die Krim-Annexion als schlimmer betrachten. Was für ein Geisteskranker!
In diesem Sinne: Ein Hoch auf das russische Volk samt Putin, der schlussendlich für eine multipolare Weltordnung kämpft!