cantona hat geschrieben:Was meinsch zu däm Ernesto? Einzelfall odr nur eine vo viele?
Weder Einzelfall noch die Mehrheit. Aber was sind viele, 5, 50, 500, 5'000, 50'000 oder gar 500'000? Jedoch ist es kaum zielführend, nun jede einzelne Stimme eines Befürworters in ihre Einzelteile zu sezieren - genauso wenig wie es nicht weiterhilft, den Beweggrund jedes Initiativgegners ergründen zu wollen. Genauso wenig hilfreich für die nun anzulaufende Debatte, jedem dieser 'Bauchgefühlentscheider' einen 'Angstgefühlentscheider'
("Nein stimmen, ansonsten Kündigung der Bilateralen") entgegenzustellen.
Allerdings sind die Bedenken, welche in der besagten Meinung bezüglich der Ausnützung unserer Sozialsysteme kundgetan werden, ernst zu nehmen. Das halte ich für das grösste Problem mit dem wir in der Schweiz, aber auch in ganz Europa, fertig werden müssen. Nämlich nicht nur die Freiheit, sich innerhalb Europas dort niederzulassen und Arbeit zu suchen wo man will. Sondern die Tatsache hinzunehmen, dass viele in der Personenfreizuügigkeit auch das Recht sehen, sich jenes Sozialsystem auszusuchen, das am Besten auf einem zugeschnitten ist. Diesbezüglich beschränkt sich das Problem immerhin nicht alleine auf die Schweiz, sondern sind einige Länder der EU ebenfalls im selben oder noch grösseren Ausmass davon betroffen (siehe die entsprechenden Probleme im nördlichen Nachbarland). Dieses Problem halte ich für schwerwiegender als die paar überfüllten S-Bahnen oder das Mehrfache an Staustunden - weil dies zwar für alle nicht angenehme oder unangenehme Nebenwirkungen der Einwanderungswelle sind, aber nicht dieselbe Sprengkraft aufweisen wie der 'Sozialtourismus' bzw. die Freiheit, sich das Sozialsystem mit den besten Leistungen auszusuchen.
Reden ist Silber, Schreiben ist Gold.