gooner hat geschrieben:Stimmt so leider nicht. Basel brauchte 60 Jahre für den ersten Meistertitel. Oder zumindest 40 Jahre für den ersten Pokalsieg. Ist doch noch ein bisschen eine längere Durstrecke als sie YB hat (da sind 30 Jahre die Norm 29 -> 57, 60 -> 86, 86 -> ?).
Die ersten 60 Jahre des FCB waren ziemlich trostlos, dafür ist der FCB in den letzten 60 Jahren die erfolgreichste Schweizer Mannschaft (15 Meistertitel, GC 13, FCZ 10, Servette 6, YB 5). Und Meistertitel sind die einzigen die wirklich zählen. Pokalsiege sind bloss Glückstreffer, siehe Sion.
Also, erster Meistertitel in der Tat 1953, aber erste Meisterschaft fand erst 1898 statt, also 55 Jahre, wobei der FCB erst 1899 das erste mal an einer Meisterschaft teilnahm, also 54 Jahre, wenn wir so wollen. Ok, etwas spitzfindig. Ich habe aber von Titel gesprochen, also auch von Cupsiegen. Der erste Cup Wettbewerb, der Anglo Cup, wurde viermal vor dem ersten Weltkrieg ausgetragen und einmal, 1913, vom FCB gewonnen, übrigens dreimal von YB, einmal in Kombination mit dem Meistertitel also auch das erste Double.
Den Schweizer Cup gewann der FCB 1933 das erste Mal, der aber erst seit der Saison 1925/26 ausgetragen wurde, sodass man nicht sagen kann, dass es 40 Jahre ging, sondern 7, und auch nur, wenn man den Anglo Cup nicht betrachtet.
Bis zum zweiten Weltkrieg hatte der FCB recht starke innerstädtische Konkurrenz, da waren auch Old Boys, Congeli und vor allem Nordstern noch stark, es reichte aber ausser 1922 den Congeli für den Och Cupsieg (der wohl recht bedeutungslos war) für keinen Titel. Nordstern wurde aber dreimal Vizemeister und zweimal Cupfinalist. OB schaffte es einmal zum Vizemeister und belegte eimal rang drei. Der FCB wurde 1907 dritter, sowie 1949 und 1950 Vizemeister. So gesehen ist die Gesamtbilanz der Basler Clubs der von dir 60 Jahre bis 1953 nicht so tragisch wie wenn man nur die heute anerkannten Titel (also ohne Anglo Cup und Och Cup) zählt. Aber schwächer als die der Zürcher, Berner oder Genfer war die Bilanz der Basler Clubs schon. Bevor Basel seinen ersten Meistertitel feiern konnte, hatten neben Zürich, Bern, Genf auch schon Städte wie St. Gallen (sogar mit zwei Clubs), Lausanne, Aarau, Winterthur, Neuenburg, La Chaux de Fonds, Biel, Lugano oder Bellinzona schon ihre Meistertitel feiern können... wie waren also schon spät dran... nach uns kamen nur noch Luzern und Sion. Aber wie Du richtig schreibst, die letzten 60 Jahre hat sich das gedreht. Ausser drei Saisons von Nordstern hat da allerdings kein anderer Basler Club mehr in der höchsten Spielklasse mehr gespielt.
Cupsiege sind sicher nicht nur Glückstreffer, auch wenn das Glück eine grössere Rolle spielt als in der Meisterschaft. Sion ist ein Cupphänomen, alle 12 Finalteilnahmen gewonnen, Sion hat als einziger Unterklassiger den Cup gewonnen, das nicht ist nur einfach Glück. Und YB hat seine drei letzten Cupfinals im eigenen Stadion gegen Sion sicher nicht freiwillig und nicht nur unglücklich verloren. Gerade das macht den Vizekusen Komplex der Young Boys aus. Zweimal hat man einen 2-0 Vorsprung preisgegeben, einmal im Penaltyschiessen gegen den damals unterklassigen verloren. Gegen uns zweimal die Finalissima der Meisterschaft verloren (2008, 2010), einmal davon zu Hause und nachdem man in der Meisterschaft zwischendurch schon 13 Punkte Vorsprung hatte. Man nennt das heute Veryoungboysung. Siehe Post 77 von guiness in diesem Thread.
Seit 1987 dreimal Cupfinalist und viermal Vizemeister - das macht den Vizekusen Komplex aus. Immer wieder führen, immer wieder nah am Ziel sein, aber doch nur Zweiter werden- dieser Fluch setzt sich fest.
Der Cup hat schon seine Bedeutung. Der Cup führt immerhin seit 1961 zum Europacup. In den achtziger oder neunziger Jahren wären wir überglücklich gewesen über einen Cupsieg. Kam aber erst 2002... mit dem ersten Meistertitel nach 22 Jahren und dem ersten Cupfinal nach 20.