Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Der Rest...
Benutzeravatar
Somnium
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 6379
Registriert: 13.12.2004, 17:28
Wohnort: Bebbihausen

Beitrag von Somnium »

GCZ-Fan hat geschrieben:Ja, wie ich oben schon gesagt habe, die Insassen sollen durchaus für die Zeit danach vorbereitet werden.

Wenn es die Möglichkeit gibt, Bücher auszuleihen (das habe ich oben explizit angesprochen) dann können sie sich ja auch ein Buch ausleihen, wie Internet funktioniert, was man damit für Möglichkeiten hat - "Trockenschwimmen", sofern du so willst. Von mir aus auch einen PC, welcher zentral steht, und an welchem der User - überwacht! - gewisse Möglichkeiten hat. Aber das wäre dann absolut die oberste Limite. Es ist nicht Sache der Gefängnisse, eine Ausbildung anzubieten. Für genau das gibt es Jugendgefängnisse/Anstalten - dort wird mit den jüngeren Kriminellen genau das versucht, resp. ihnen wird eine "zweite Chance" angeboten, welche darüber hinaus geht, was in normalen Gefängnissen angeboten wird.

Sorry, aber wer im Knast sitzt, der ist immer noch ein Verbrecher. Deshalb sehe ich nicht ein, weshalb man diesen Personen mehr als das, was für die Gesellschaft sinnvoll ist - nämlich eine gewisse Vorbereitung auf die Zeit danach - anzubieten. Alles andere ist Luxus, und gehört gestrichen.

Aber eben, hier können wir noch ewig diskutieren, genauso wie im Asylwesen, es läuft richtig viel schief, aber die Politik scheint ungewollt, etwas daran ändern zu wollen. Filz bei den Bürgerlichen, naives oder völlig weltfremdes Denken auf der linken Seite..
ach je...

die grösste Strafe, egal wie lang, ist der Entzug der Freiheit. 24 Stunden wird auf dich aufgepasst. schnell mal ein kühles Bier aus dem Kühlschrank holen und gemütlich zusammen mit einer Familienpackung Chips Bundesliga schauen ist nicht. Freundin auch nicht. und wenn du eine hast, draussen...seelische Hölle!

Fernseher ist übrigens ein "menschliches Grundbedürfnis" und nicht einmal Joe Arpaio wagt es, seinen Schützlingen dieses zu verweigern.

und wieder: im Detail findet die Strafe statt - unter Arpaio gibt es nur s/w und Bibelsender. und kein HD.
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

Tief im Herzen wartet jeder auf das Ende der Welt. (Haruki Murakami)

Benutzeravatar
Idefix
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 1247
Registriert: 04.10.2005, 13:02
Wohnort: zwüsche Arena und Joggeli

Beitrag von Idefix »

Somnium hat geschrieben:ach je...

die grösste Strafe, egal wie lang, ist der Entzug der Freiheit. 24 Stunden wird auf dich aufgepasst. schnell mal ein kühles Bier aus dem Kühlschrank holen und gemütlich zusammen mit einer Familienpackung Chips Bundesliga schauen ist nicht. Freundin auch nicht. und wenn du eine hast, draussen...seelische Hölle!

Fernseher ist übrigens ein "menschliches Grundbedürfnis" und nicht einmal Joe Arpaio wagt es, seinen Schützlingen dieses zu verweigern.

und wieder: im Detail findet die Strafe statt - unter Arpaio gibt es nur s/w und Bibelsender. und kein HD.
und deshalb gibt es immer wieder Fälle von solchen die absichtlich Straftaten verüben um wieder in den Luxus Knast zu kommen...
solche Leute haben ihre Familie im Knast und nicht mehr in der Aussenwelt, und ja der Freiheitsentzug ist sicherlich der schlimmste Punkt, aber dafür wird Dir alles andere abgenommen.
[CENTER]SUPPORT ALTLIGA WILSTER [/CENTER]

[CENTER]* BASEL - PRAG - HAMBURG *[/CENTER]

Benutzeravatar
Somnium
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 6379
Registriert: 13.12.2004, 17:28
Wohnort: Bebbihausen

Beitrag von Somnium »

Leute, die absichtlich Straftaten verüben, um wieder in den Luxusknast zu kommen sind wohl noch seltener als kleine Hunde, die schreiben können...
es gibt keinen "Luxusknast". nur Gefängnisse, die heutzutage, und das ist gut so, auch ein wenig die unantastbare Menschenwürde respektieren.

aber wahrscheinlich gibt es im Gefängnis für gewisse Bürger, für die alles ausser Wasser und Brot bereits Luxus ist, einfach zu wenig Seuchen und Gewalt.

---

"Leider hat er sich vor einiger Zeit illegal ein Handy besorgt, das wir konfiszieren mussten. Das war ihm sehr peinlich, er hat sich zigfach dafür entschuldigt", sagte der Leiter der JVA. Aber ansonsten sei Breno fast schon ein Vorzeige-Gefangener, sehr umgänglich und freundlich. "Auf seiner Station ist er gut integriert", sagte Stumpf.

http://www.spiegel.de/panorama/leute/ex ... 09988.html
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

Tief im Herzen wartet jeder auf das Ende der Welt. (Haruki Murakami)

Benutzeravatar
GCZ-Fan
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 378
Registriert: 24.08.2012, 09:35

Beitrag von GCZ-Fan »

Ist Somnium hier eigentlich der Quoten-Linke? Wie man die Augen vor der Realität dermassen verschliessen kann, tut mir richtig weh..

Benutzeravatar
Somnium
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 6379
Registriert: 13.12.2004, 17:28
Wohnort: Bebbihausen

Beitrag von Somnium »

GCZ-Fan hat geschrieben:Ist Somnium hier eigentlich der Quoten-Linke? Wie man die Augen vor der Realität dermassen verschliessen kann, tut mir richtig weh..
wo ist dein Problem?

die Schweiz ist zur Einhaltung der Menschenrechte verpflichtet. und die Schweiz hat ein Strafvollzugssystem, das nicht auf Rache, sondern Rehabilitation, Wiedereingliederung basiert. ist so.

DU bist einfach ein grossmäuliger Zürcher, der, wenn er selber mal einfährt, als erstes rumjammert, wie schlimm es im Luxusknast ist.

ICH habe hier nur gegen Stammtischparolen mit Tatsachen argumentiert. hätte mir eigentlich bewusst sein sollen, wie sinnlos das ist.
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

Tief im Herzen wartet jeder auf das Ende der Welt. (Haruki Murakami)

Benutzeravatar
GCZ-Fan
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 378
Registriert: 24.08.2012, 09:35

Beitrag von GCZ-Fan »

Somnium hat geschrieben:wo ist dein Problem?

die Schweiz ist zur Einhaltung der Menschenrechte verpflichtet. und die Schweiz hat ein Strafvollzugssystem, das nicht auf Rache, sondern Rehabilitation, Wiedereingliederung basiert. ist so.

DU bist einfach ein grossmäuliger Zürcher, der, wenn er selber mal einfährt, als erstes rumjammert, wie schlimm es im Luxusknast ist.

ICH habe hier nur gegen Stammtischparolen mit Tatsachen argumentiert. hätte mir eigentlich bewusst sein sollen, wie sinnlos das ist.
Oh, das Totschlagargument "Du bist ein Zürcher"..

Komisch, wieso vertreten hier auch Basler, und Leute aus anderen Regionen die gleiche Meinung, nämlich das die Schweizer Knäste viel zu viel Luxus bieten?

Die Einhaltung von Menschenrechten kann man meines Wissens auch ohne Internet, Handy und 3 warmen Mahlzeiten am Tag sicherstellen.

Und deine "Tatsachen" existieren so höchstens in der links-grünen Parteizentrale, aber nicht in der real existierenden Schweiz..

Benutzeravatar
Idefix
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 1247
Registriert: 04.10.2005, 13:02
Wohnort: zwüsche Arena und Joggeli

Beitrag von Idefix »

Somnium hat geschrieben:wo ist dein Problem?

die Schweiz ist zur Einhaltung der Menschenrechte verpflichtet. und die Schweiz hat ein Strafvollzugssystem, das nicht auf Rache, sondern Rehabilitation, Wiedereingliederung basiert. ist so.

DU bist einfach ein grossmäuliger Zürcher, der, wenn er selber mal einfährt, als erstes rumjammert, wie schlimm es im Luxusknast ist.

ICH habe hier nur gegen Stammtischparolen mit Tatsachen argumentiert. hätte mir eigentlich bewusst sein sollen, wie sinnlos das ist.
Sorry da bin ich absolut dagegen. Alles unschuldige arme Lämmer in unseren Vollzugsanstalten... dann lässt man sie gerne wieder laufen, gibt ihnen Fussfesseln, welche aber nicht daran hindern den oder die nächste Umzulegen.
Fakt ist und bleibt, das die Schweiz neben Österreich 5 Sterne Bunker hat, für die wir zahlen, noch weiter dazu, dass dies zu 80% mit Ausländer besetzt ist.

die scheisse Privatisieren und gut ist, ich bin regelmässig zu Besuch im Knast (Leute besuchen) und es geht Ihnen mal abgesehen vom Freiheitsentzug extrem gut. Vormittags arbeiten, Nachmittags Schwimmen oder Tennis, Abends Filme schauen und und und.

aber wayne... ist halt so und wird halt so bleiben.
Schöne nette Schweiz.
[CENTER]SUPPORT ALTLIGA WILSTER [/CENTER]

[CENTER]* BASEL - PRAG - HAMBURG *[/CENTER]

Benutzeravatar
Somnium
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 6379
Registriert: 13.12.2004, 17:28
Wohnort: Bebbihausen

Beitrag von Somnium »

GCZ-Fan hat geschrieben: Und deine "Tatsachen" existieren so höchstens in der links-grünen Parteizentrale, aber nicht in der real existierenden Schweiz..
Gulag. wir extremlinken träumen vom Gulag!


Umerziehung jetzt!
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

Tief im Herzen wartet jeder auf das Ende der Welt. (Haruki Murakami)

Benutzeravatar
cantona
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2009
Registriert: 17.04.2011, 13:13
Wohnort: Basilea

Beitrag von cantona »

Sind die Zellen eigentlich Standardmässig gleich eingerichtet oder gibt es da gewisse Dinge die man sich verdienen muss. So à la, ein Mörder sitzt seit 12 Jahren und wird dann wegen sehr guter Führung mit einem TV belohnt, oder hat er den ab seinem ersten Tag?

Gewisse "Belohnungen" für gute Führung, gute Arbeit und starke Anstrengungen für Reintegration wären wahrscheinlich nicht das dümmste. Aber ich meine das schon eher langfristig, d.h. es kann Jahre dauern bis einer in Fitnessstudio darf o.ä. Aber wenn man alles auf der Platter serviert bekommt, dann muss man ja nichts dafür tun. Aber ich war noch nie in einem richtigen Gefängnis. Im Waaghof musste ich mal einen Tag und eine Nacht verbringen, die Zelle war scheisse und das Essen erst recht. Aber eben, das ist wohl nicht mit einem richtigen Knast vergleichbar. Mir hat diese kurze Zeit gereicht, ich will das nie mehr erleben.

Benutzeravatar
Crane
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 195
Registriert: 25.12.2007, 23:56
Wohnort: Riehen

Beitrag von Crane »

D Schwiiz het eini vo de niedrigste Quote was Häftling pro Iiwohner aagoht, wenn me sich uf diversi Quelle bezieht, bispielswiis die:
http://www.welt-in-zahlen.de/laenderver ... dicator=47

Platz 119 vo 171 Länder mit Statistike (und ob die Statistike vo de Staate zwüsche Platz 120 und 170 wirklig korrekt sin mag bezwiiflet wärde...), was die "zivilisierte Länder" aagoht sin mr ganz vorne mit drbi.

Lut dene Statistike:
http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/i ... ahlen.html
sin mr praktisch uf em gliche Stand wie 1999 (2012 83 Insasse uf 100'000 iiwohner, damals 82) was dr aateilsmässig Bestand aagoht. Bi insgesammt 6599 Häftling sin übrigens 2051 in U-Haft, do ka me sich durchus froge ob d Qualität vo de Haftbedingige wirklig sötte schlächter gmacht wärde solang dr Insass nonig schuldig gsproche worde isch (in dubio pro reo). Blibe also no knapp 4550 Häftling im ganze Land wo dr Luxus usläbe...
I gseh ganz ehrlig s Problem nid so dringend momentan...

Benutzeravatar
nooq
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 211
Registriert: 14.07.2011, 08:45

Beitrag von nooq »

Solange die Bedingungen in schweizer Gefängnissen besser sind als der Lebensstandard in der Heimat der darin inhaftierten Personen, läuft etwas falsch.
Ich sehe das sehr rational. Wie schon erwähnt Essen & Trinken, Bett & WC, Gemeinschaftsdusche, 8.5 h gewinnbringende Arbeit pro Tag. Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten mit Leistungsdruck.
Bücher verfügbar unter Anwendung eines konservativen Indexes. Gemeinschafts-TV. Besuch 1 x pro Woche, max. 30 Minuten. Menschenrechte gewahrt, aber dennoch trostlos. Und so soll es auch sein, bestrafend!
Die kurzen Haftstrafen, die ausgesprochen werden, sollen wenigstens intensiv bedauert werden, so dass beim Rauskommen der "Ich will NIE wieder rein"-Gedanke gefestigt ist.

Benutzeravatar
nooq
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 211
Registriert: 14.07.2011, 08:45

Beitrag von nooq »

cantona hat geschrieben:Sind die Zellen eigentlich Standardmässig gleich eingerichtet oder gibt es da gewisse Dinge die man sich verdienen muss. So à la, ein Mörder sitzt seit 12 Jahren und wird dann wegen sehr guter Führung mit einem TV belohnt, oder hat er den ab seinem ersten Tag?

Gewisse "Belohnungen" für gute Führung, gute Arbeit und starke Anstrengungen für Reintegration wären wahrscheinlich nicht das dümmste. Aber ich meine das schon eher langfristig, d.h. es kann Jahre dauern bis einer in Fitnessstudio darf o.ä. Aber wenn man alles auf der Platter serviert bekommt, dann muss man ja nichts dafür tun. Aber ich war noch nie in einem richtigen Gefängnis. Im Waaghof musste ich mal einen Tag und eine Nacht verbringen, die Zelle war scheisse und das Essen erst recht. Aber eben, das ist wohl nicht mit einem richtigen Knast vergleichbar. Mir hat diese kurze Zeit gereicht, ich will das nie mehr erleben.
Das war dann wohl einiges schlimmer als das "richtige" Gefängnis. Stell dir ein 1-Zimmer-Studio mit Allem was du benötigst vor, dann weisst du wies ist.

Benutzeravatar
GCZ-Fan
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 378
Registriert: 24.08.2012, 09:35

Beitrag von GCZ-Fan »

nooq hat geschrieben:Solange die Bedingungen in schweizer Gefängnissen besser sind als der Lebensstandard in der Heimat der darin inhaftierten Personen, läuft etwas falsch.
Ich sehe das sehr rational. Wie schon erwähnt Essen & Trinken, Bett & WC, Gemeinschaftsdusche, 8.5 h gewinnbringende Arbeit pro Tag. Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten mit Leistungsdruck.
Bücher verfügbar unter Anwendung eines konservativen Indexes. Gemeinschafts-TV. Besuch 1 x pro Woche, max. 30 Minuten. Menschenrechte gewahrt, aber dennoch trostlos. Und so soll es auch sein, bestrafend!
Die kurzen Haftstrafen, die ausgesprochen werden, sollen wenigstens intensiv bedauert werden, so dass beim Rauskommen der "Ich will NIE wieder rein"-Gedanke gefestigt ist.
Zustimmung. So ähnlich habe ich es oben ja schon geschrieben.

Die Idee von cantona, bei längeren Strafen bei "guter Führung" gewisse Vorteile zu erlauben, halte ich ebenfalls für sinnvoll, damit eine Re-Integration leichter fällt. Also Dinge wie zB Tageszeitungen zu erhalten (Das könnte man nach 20% der Strafverbüssung erlauben), 1x die Woche Fitnesscenter (nach 40%), mehr Bücher zur Auswahl, oder von mir aus auch einen wöchentlichen PC-Kurs, solche Dinge halt.

Aber Kurz-Strafen sollen, wie du es beschreibst, eine Bestrafung sein. Bei längeren Aufenthalten, welche ja richtig schlimme Delikte voraussetzen, kann man nach einem Teil der Strafe gewisse "Zückerchen" verteilen, diese aber auch sofort wieder wegnehmen, wenn diese missbraucht werden.

Die Leute sollen nicht weltfremd aus dem Knast kommen nach 15 Jahren, aber auch nicht verhätschelt..

händsche
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 1418
Registriert: 13.08.2008, 17:05

Beitrag von händsche »

nooq hat geschrieben:Solange die Bedingungen in schweizer Gefängnissen besser sind als der Lebensstandard in der Heimat der darin inhaftierten Personen, läuft etwas falsch.
Also sollte man bestimmte standarts machen? der schweizer und der deutsche geniessen einen höheren gefängnisstandart als z.b. ein ethiopier? wenn er in seiner heimat kein wasser hat soll er auch hier keins bekommen.

soly
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 642
Registriert: 05.02.2008, 12:48

Beitrag von soly »

Es gibt in der CH tatsächlich Personen, welche "kleinere Verbrechen" begehen, um ins Gefängnis zu kommen. Wurde mir von Personen, welche im Vollzug tätig sind gesagt.
War in den letzten Monaten in einem Untersuchungsgefängnis sowie in einer geschlossenen Anstalt. Konnte mir also so selber eine Meinung bilden bzgl. der Lage. In der CH hat jeder Insasse mind. 1h Anspruch auf "Freigang". Wie es mit der Zelle ausschaut gibt es einige Unterschiede mE.
Fragt sich auch immer, welche Zelle man in der jeweiligen Anstalt betrachtet. Eine Arrestzelle in einer geschlossen Anstalt und eine Zelle, in welcher man die U-Haft absitzt (sprich noch nicht verurteilt ist - Stichwort Unschuldsvermutung) sind zwei völlig verschiedene Dinge. Dann ist es tatsächlich so, dass man sich gewisse Dinge "verdienen" kann: dies führt von TV/Konsole über den Job, welchen man macht etc.
Weiter ist in der CH das Ziel des Vollzuges die Resozialisierung des Insassen. Fragt sich nun halt, wie dies konkret im Vollzug ausschauen sollte.
Zu den Zahlen, welche hier kursieren bzgl. CH-Ausländer: geschätzt oder konkrete Zahlen? Hier auch zu beachten: zB in der Ausschaffungshaft hat es logischerweise nur Ausländer, sind "Schweizer mit Migrationshintergrund" = Ausländer oder Schweizer? Wie bemisst man die Zahlen?
Zudem finde ich, dass die "Ausbildung" oder die Beschäftigung in Gefängnissen etwas vom Sinnvollsten ist: viele Insassen haben keine Ausbildung (Anteil mit Hochschulabschluss wohl im tieferen einstelligen Prozentbereich).
Ich persönlich fand es auf den ersten Blick ein wenig "zu schön" in solch einem Zimmer. Betrachtet man jedoch das "grosse Ganze" (inkl. dem Ziel des Justizvollzugs) macht es mE Sinn. Man will die Insassen nach dem Ende des Vollzugs als "bessere Menschen" in die Freiheit entlassen, welche nicht rückfällig werden. Dies spricht dafür, dass man sie auf diese Zeit vorbereiten muss (Job, Beziehungen zu Angehörigen, etc.). Dies heisst mMn auch, dass man sie nicht völlig verwahrlosen darf. Die Frage, welche nun bleibt ist: wie schafft man das so zu machen, dass es für diese Leute trotzdem eine Strafe bleibt, welche sie dazu bewegt nicht mehr zu delinquieren.

Soriak
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 370
Registriert: 15.12.2004, 00:10
Wohnort: Boston

Beitrag von Soriak »

Die Kosten bei Gefaengnissen fallen wohl kaum bei diesen Einrichtungen an. Viel eher werden die Personalkosten ganz oben zu finden sein. Wenn die ganzen Computer auch nur einen Polizisten weniger noetig machen (weil die Leute jetzt zufrieden vor dem PC sitzen anstatt sich abzuschlagen), zahlt sich das von selbst.

Man kann sich ja auch mal die Rueckfaelligkeitsquote anschauen. In der Schweiz werden viel weniger Haeftlinge wieder straffaellig als, z.B. in den USA, wo der Knast nun wirklich die Hoelle ist. Warum wohl? Weil es in der Schweiz leicht ist, sich wieder in ein normales Umfeld einzuleben.

Das eigene Leben muss schon ganz mies sein, wenn man einem Haeftling noch den TV oder Computer missgoennt... die wirkliche Strafe ist der Freiheitsentzug und der ist nicht lustig.

Benutzeravatar
SubComandante
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 17627
Registriert: 07.12.2004, 08:55
Wohnort: Fig da Foz

Beitrag von SubComandante »

Soriak hat den zentralen Punkt erwähnt: man könnte das grösste Luxusleben bieten, der Freiheitsentzug bleibt trotzdem und das ist das härteste von allem. Der Freiheitsentzug als Strafe ist das eine - aber schlussendlich sollte man schon dafür sorgen, dass die Leute während der Jahre im Knast nicht vollkommen durchdrehen. Sie werden das Gefängnis eines Tages wieder verlassen. Und genau dann sollen sie eben nicht dort weitermachen, wo sie vor dem Knast waren... sondern vielleicht auch persönlich in der Zeit dazugelernt haben.

Benutzeravatar
Rhykurve
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 270
Registriert: 11.07.2006, 00:58
Wohnort: 4057 BASEL

Beitrag von Rhykurve »

SubComandante hat geschrieben:Soriak hat den zentralen Punkt erwähnt: man könnte das grösste Luxusleben bieten, der Freiheitsentzug bleibt trotzdem und das ist das härteste von allem.
naja, es gibt ja auch "spezialfreiheitsentzug" (ex despoten, präsis, diktatoren) - hausarrest in einm grossen schönen haus mit parkanlage, evtl gar mit zugang zum meer... ich bin mir ndicht sicher ob der freiheitsentzug hier wirklich so tragisch ist. va was heisst schon freiheit. niemand ist frei...
Es sollte verboten werden zu Verbieten!

Benutzeravatar
SubComandante
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 17627
Registriert: 07.12.2004, 08:55
Wohnort: Fig da Foz

Beitrag von SubComandante »

Rhykurve hat geschrieben:naja, es gibt ja auch "spezialfreiheitsentzug" (ex despoten, präsis, diktatoren) - hausarrest in einm grossen schönen haus mit parkanlage, evtl gar mit zugang zum meer... ich bin mir ndicht sicher ob der freiheitsentzug hier wirklich so tragisch ist. va was heisst schon freiheit. niemand ist frei...
Naja, ich glaube, das stand jetzt auch nicht zur Debatte. Und das mit "niemand ist frei" passt nun auch nicht wirklich dazu...

Benutzeravatar
nooq
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 211
Registriert: 14.07.2011, 08:45

Beitrag von nooq »

SubComandante hat geschrieben:Soriak hat den zentralen Punkt erwähnt: man könnte das grösste Luxusleben bieten, der Freiheitsentzug bleibt trotzdem und das ist das härteste von allem. Der Freiheitsentzug als Strafe ist das eine - aber schlussendlich sollte man schon dafür sorgen, dass die Leute während der Jahre im Knast nicht vollkommen durchdrehen. Sie werden das Gefängnis eines Tages wieder verlassen. Und genau dann sollen sie eben nicht dort weitermachen, wo sie vor dem Knast waren... sondern vielleicht auch persönlich in der Zeit dazugelernt haben.
Es verlangt ja niemand, dass die Inhaftierten aufgrund der Verhältnisse durchdrehen sollen. Und ja, der Freiheitsentzug ist die grösste Strafe überhaupt.
Nichts desto trotz kann es doch nicht sein, dass man eben diesen Freheitsentzug so angenehem wie möglich gestaltet.
Warum? Weil sonst zumindest meiner Meinung nach das Grundprinzip von Gefängnissen/Inhaftierungen nicht mehr funktioniert.
Erste und oberste Priorität ist für mich die Abschreckung. Nehmen wir folgendes Beispiel:

In einem kleinkriminellen Kreis (Einbrüche, usw.) kommen immer wieder junge Menschen dazu.
Wenn nun in Gesprächen mit den älteren Mitgliedern immer wieder zu Wort kommt, wie locker und easy der Knast sei, wie Ferien, usw. dann ist das Risiko, dass die Jungen dieselben Verbrechen begehen weitaus grösser, als wenn man nur Negatives vom Knast berichten könnte. Das ist jetzt sehr grob und nicht gerade gut beschrieben, aber ich denke man weiss, auf was ich hinaus will.

Einer Resozalisierung/Sozialisierung oder beruflichen Ausbildung steht das ja nicht im Weg. Aber auch bei solchen Programmen finde ich es wichtig, dass bei ersten Anzeichen von Inkonsequenz abgebrochen wird. Es soll so überhaupt gar kein Zuckerschlecken sein!

Benutzeravatar
SubComandante
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 17627
Registriert: 07.12.2004, 08:55
Wohnort: Fig da Foz

Beitrag von SubComandante »

Dann kannst Du die Leute ja grad ins Archipel Gulag schicken. Aber die ganzen Argumente gegen diese Art wurden vorher schon zu Genüge aufgezeigt, deshalb lass ichs...

Benutzeravatar
Pro Sportchef bim FCB
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 8200
Registriert: 28.01.2006, 20:37
Wohnort: Im Exil (Bern)

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Idefix hat geschrieben:Bullshit, es ist genau so !

erst wieder bei meinem letzten Besuch gesehen.

Schwimmhalle ! Tennisplatz ! TV in der Zelle ! Computer kann man mieten ! Natels vorhanden. Bezahlte Arbeit ! Internet vorhanden, weiss aber eigentlich jeder, dass man damit nicht posten sollte, ausser der Dummkopf vom Blick.

Fitnessraum ! Auch mein Kontakt bestätigte, er fühlt sich wohl, ist wie im Hotel, ist aber trotzdem froh, wenn er irgendwann wieder rauskommt.

Warum meint ihr, kostet es den Steuerzahler 500 Franken pro Insasse und pro Tag? Weil es alles karge Verliesse sind wie in anderen Ländern?
Schweizer Knast ist purer Luxus, und auf 20 Insassen kommen vielleicht 2 Schweizer.
Ich glaube auch, dass es Leute gibt die einen Gefängnisaufenthalt einer Busse vorziehen sagt eigentlich schon alles aus oder?
Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!

Benutzeravatar
Pro Sportchef bim FCB
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 8200
Registriert: 28.01.2006, 20:37
Wohnort: Im Exil (Bern)

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Somnium hat geschrieben:wo ist dein Problem?

die Schweiz ist zur Einhaltung der Menschenrechte verpflichtet. und die Schweiz hat ein Strafvollzugssystem, das nicht auf Rache, sondern Rehabilitation, Wiedereingliederung basiert. ist so.

DU bist einfach ein grossmäuliger Zürcher, der, wenn er selber mal einfährt, als erstes rumjammert, wie schlimm es im Luxusknast ist.

ICH habe hier nur gegen Stammtischparolen mit Tatsachen argumentiert. hätte mir eigentlich bewusst sein sollen, wie sinnlos das ist.
Was hat ein Tennisplatz mit Menschenrechten zu tun?

Aber gut, der EGMR fand auch mal, dass Pädophile nicht verwahrt werden dürfen... Da ist es dann wohl ein Menschenrecht dass diese wieder auf Kinder losgelassen werden...
Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!

Benutzeravatar
repplyfire
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 1926
Registriert: 07.12.2004, 15:20
Wohnort: 44..

Beitrag von repplyfire »

Der EGMR sollte aufpassen, dass er mit seinen teilweise sehr schwer nachzuvollziehenden und abstrakten Urteilen nicht die grosse Masse der Bürger vergrault. Ich meine, dass darüber nachgedacht wird, eine Initiative mit dem Ziel aus dem EGMR auszutreten zu starten, sollte besorgniserregend genug sein.

Benutzeravatar
Somnium
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 6379
Registriert: 13.12.2004, 17:28
Wohnort: Bebbihausen

Beitrag von Somnium »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Was hat ein Tennisplatz mit Menschenrechten zu tun?
ich habe nie bestritten, dass in unseren Gefängnissen kein Handlungsbedarf besteht.
die Frage ist tatsächlich, wie viel Komfort den Gefangenen geboten werden soll.

hauseigene Krankenabteilung/Zahnarzt - Vorteil: keine kostspieligen, gesicherten Transporte in Institutionen ausserhalb.
HD-TV, Computer?
Besuchszimmer?
Tennisplatz? (das ist krass! welche Anstalt bietet das?) - Nutzen: höchst fragwürdig. Sportplatz finde ich aber ein Muss. (Aggressionsabbau, Fitness, Gesundheitsvorsorge)
essbares Esssen? warum nicht, ein satter Magen neigt weniger zu Aufmüpfigkeit - Vorteil: friedlichere Atmosphäre, weniger Personalbedarf
ein Direktor, der mit den Gefangenen feiert?
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

Tief im Herzen wartet jeder auf das Ende der Welt. (Haruki Murakami)

Benutzeravatar
nooq
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 211
Registriert: 14.07.2011, 08:45

Beitrag von nooq »

SubComandante hat geschrieben:Dann kannst Du die Leute ja grad ins Archipel Gulag schicken. Aber die ganzen Argumente gegen diese Art wurden vorher schon zu Genüge aufgezeigt, deshalb lass ichs...
Wenn du Solschenizyn tatsächlich gelesen hast weisst du ja, wie unpassend dein Vergleich ist. Darum lass ichs jetzt auch. ;)

Benutzeravatar
Blutengel
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 8089
Registriert: 10.12.2004, 12:33
Wohnort: Helsinki

Beitrag von Blutengel »

Das ist mal eine Ansage:
«Ich habe keine Lust, sieben Tage die Woche dafür zu arbeiten, dass ich mir eine Wohnung leisten kann», sagt eine junge Deutsche.
http://bazonline.ch/basel/gemeinden/Die-wohl-kuerzeste-Hausbesetzung-im-Baselbiet/story/31381562
http://bazonline.ch/basel/stadt/Mehr-Mu ... y/27185859

Und dann wundern sich die Leute wie der ganze Abfall in die Umwelt bzw. in Meer gelangt ... es wird Zeit, man erhebt ein Depot auf solches Zeug
http://www.google.ch/search?hl=de&q=abf ... 899&imgdii=_
[CENTER]Stars kommen und gehen - Legenden bleiben ewig
**#AF_13
** #MED_10**
[/CENTER]

Benutzeravatar
GCZ-Fan
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 378
Registriert: 24.08.2012, 09:35

Beitrag von GCZ-Fan »

Ich glaube die hätte nicht mal Lust, einen halben Tag zu arbeiten..

Soll sie zurück in ihr Hartz4-Wunderland gehen.. egal ob Afrikaner, Südamerikaner oder Deutsche: Solche Leute brauchen wir NOCH weniger als Wirtschaftsflüchtlinge im klassischen Sinn (diese arbeiten ja in der Regel wenigstens noch)

Benutzeravatar
Blutengel
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 8089
Registriert: 10.12.2004, 12:33
Wohnort: Helsinki

Beitrag von Blutengel »

Rein theoretisch würde ich ja auch lieber nichts arbeiten, den Tag rumhängen, den Hobbies fröhnen und gratis irgendwo wohnen - aber mich würde es anscheissen wenn dies dazu Andere für mich tun müssen. Schliesslich habe ich den Ehrgeiz mein Leben selber zu gestalten und aufzubauen.
[CENTER]Stars kommen und gehen - Legenden bleiben ewig
**#AF_13
** #MED_10**
[/CENTER]

Benutzeravatar
cantona
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2009
Registriert: 17.04.2011, 13:13
Wohnort: Basilea

Beitrag von cantona »

Also 7 Tage die Woche muss sie ja nicht arbeiten, 5 würden für den Anfang reichen.

Antworten