Die Schule ist obligatorisch und muss deswegen Braeuche wie ein Kopftuch, Kippa, und ja, auch ein Burka, tolerieren. Ansonsten werden Maedchen dazu gezwungen, gegen ihre Religion zu verstossen. Sie muessen in die Schule, und muessen dort das Kopftuch abnehmen. Das ist ein grundlegender Verstoss gegen die Religionsfreiheit. Da nehme ich es niemandem uebel, wenn sie die Religion ueber einem staatlichen Mandat werten und dann halt nicht in die Schule gehen. Und das sage ich als ueberzeugter Atheist.
Interessanterweise will ja niemand den Christen verbieten, ein Kreuz zu tragen. Viele oeffentliche Schulen haben ein solches sogar im Klassenzimmer, wo es wirklich nichts verloren hat -- und gibt es nicht auch noch (christlichen) Religionsunterricht an oeffentlichen Schulen?
Taratonga hat geschrieben:jetzt erklär mal dem Hansli, dass er sein lässiges FCB-Cap nicht tragen darf, während Aische ihr Kopftuch anbehalten darf. (in einer Baseler Schule)
Vielleicht ist das Verbot eines Caps an sich schon idiotisch? Ich halte allgemein nichts davon, wenn Schulen die Kleiderordnung vorschreiben wollen. Aber immerhin verletzt es nicht die Religionsfreiheit von Hansli, da der FCB auch in Basel nicht als Religion anerkannt ist.
SubComandante hat geschrieben:Bis vor kurzem war in vielen Gebäuden (wie auch Schulen) in der Türkei das Kopftuch verboten. Leider haben die Türken ein islamisches Arschloch gewählt und das ganze wird wieder aufgelockert.
Du hast dich scheinbar nicht mit den Folgen dieses Verbotes beschaeftigt. Viele Maedchen sind aus den Universitaeten ausgetreten, weil sie dort das Kopftuch nicht tragen durften. Viele Berufe, unter anderem im Journalismus, waren fuer religioese Frauen nicht mehr offen -- denn man muss hin und wieder auch von einem Regierunsgebaeude aus berichten. Auch Anwaeltinnen waren betroffen und wurden dann halt zu Hausfrauen. Gab wohl kaum ein Gesetz, welches so viele Frauen vom Arbeitsmarkt vertrieben hat, wie dieses...
Ist es so schwer zu verstehen, dass gewisse Frauen das Kopftuch ganz freiwillig tragen und dies als Teil ihrer Kultur sehen? Wie auch juedische Maenner das Kippa tragen und sich deswegen nicht unterdrueckt fuehlen muessen.
Eine Kollegin von mir und ihr Mann (beide Professoren fuer Oekonomie) sind glaeubige Moslems. Sie traegt das Kopftuch, er wendet seinen Blick von Studentinnen ab, die zu viel Haut zeigen (ist ganz lustig wenn er im Sommer auf dem Campus rumlaeuft). Sie waere heute nicht in ihrer Position, waere sie ein paar Jahre juenger und haette die Uni in der Tuerkei nicht abschliessen koennen. Aber natuerlich wurden solche Verbote zum "Schutz" der Frauen gemacht.
andreas hat geschrieben:Deshalb: Wenn in der Schule Kopfbedeckung verboten wird, solldas eingehalten werden. Wer sich widersetzt, wird von der Schule
geschmissen. Wenn die Eltern verhindern, dass ihr Kind zur Schule
geht, dann gibts zuerst Geldbusse und dann Knast. So siehts aus.
Dann wirst du sehr viele Eltern buessen und einbuchten muessen. Wie sich in der Tuerkei gezeigt hat sind viele Frauen und Eltern bereit dazu, ins Gefaengnis zu gehen und ihre Kariere aufzugeben, um das Kopftuch tragen zu koennen. Auf eine solche Gesellschaft koennte ich verzichten...
Hier ein Artikel der Washington Post zum Thema. So viele Frauen, denen geholfen wurde:
http://www.library.cornell.edu/colldev/ ... dscrft.htm
Five months ago, a Turkish court sentenced Nuray Canan Bezirgan, 23, to six months in jail for "obstructing the education of others." Her crime: wearing a head scarf to her college final exams.
In the past two years, more than 25,000 women have been barred from Turkey's college campuses because they refused to remove the head scarves they wear as part of Muslim tradition, according to Turkish human rights groups. Hundreds of government employees have been fired, demoted or transferred for the same reason. And this school year, the government has extended the ban to Islamic religious schools, prompting some Muslim girls to drop out.