Es wird immer schlimmer in der Schweiz...

Der Rest...
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Joker59
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Beitrag von Joker59 »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Ja, sag dem Opfer, den Angehörigen und Kollegen dass es ein Einzelfall ist, das wird sie bestimmt beruhigen bzw. das Opfer zurückbringen...
bist du opfer, angehöriger oder kollege des opfers - oder wieso heulst du so rum?

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Pro Sportchef bim FCB
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Sharky hat geschrieben:dummerweise wimmelts aber zuviele Einzelfälle.... :o :rolleyes: :mad:
Es scheint sowieso der Standardsatz zu sein, wenn man die Wahrheit nicht sehen möchte:
http://bazonline.ch/panorama/vermischte ... y/13063678
"Nun dürfe man sich nicht von den Emotionen leiten lassen, immerhin seien solche Taten «extrem selten»", Carlo Sommaruga, SP

Dass die andere politische Seite nun die Todesstrafe ins Spiel bringt passt irgendwie zur Politik in der Schweiz. Die einen ignorieren es, verharmlosen oder haben keine Lösung und die anderen kommen mit irgendwas populistischem dass übertrieben ist oder keinen Sinn macht.
Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!

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Pro Sportchef bim FCB
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

team17 hat geschrieben: Nur Wiedergutmachung gibt es auch nicht, wenn jetzt andere Personen die mit diesem Fall nichts zu tun haben unfair behandelt werden. Wieviele Personen, welche resozialisiert werden könnten, dürfen vorsorglich weggesperrt werden, um einen solchen Fall zu verhindern?
Da man Fehler nicht zu 1000000% vermeiden kann muss man wohl gezwungenermassen abwägen... Was ist dann schlimmer, ein unschuldiges Mädchen das Sterben muss oder wenn ein verurteilter schuldiger Sexualstraftäter oder Mörder nicht resozialisiert wird? Diese Frage kann jeder für sich beantworten...

Was du aber ansonsten schreibst find ich gut und gehe ich mit dir einig.
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Pro Sportchef bim FCB
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Joker59 hat geschrieben:bist du opfer, angehöriger oder kollege des opfers - oder wieso heulst du so rum?
Meine Fresse, nur weil ich und du nicht persönlich betroffen sind gibt es trotzdem Opfer und deren Angehörigen. Macht es das besser? Soll man deshalb die Augen verschliessen und sagen interessiert mich nicht, war ja nicht meine Schwester/Tochter? In Joker59's Welt vielleicht ja, scheinbar scheinst du so zu ticken...
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Joker59
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Beitrag von Joker59 »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Meine Fresse, nur weil ich und du nicht persönlich betroffen sind gibt es trotzdem Opfer und deren Angehörigen. Macht es das besser? Soll man deshalb die Augen verschliessen und sagen interessiert mich nicht, war ja nicht meine Schwester/Tochter? In Joker59's Welt vielleicht ja, scheinbar scheinst du so zu ticken...
schau doch mal über deinen gartenhag.

täglich verdursten 4'000 kinder wegen dem fehlverhalten oder der fehlentscheide der erwachsenen.

finde es daher schlicht weg verhältnisblödsinn, wenn man hier aufgrund des einen vorfalls demonstrativ einen auf betroffen macht.

andere sagen dem: heuchlerische doppelmoral

team17
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Beitrag von team17 »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Da man Fehler nicht zu 1000000% vermeiden kann muss man wohl gezwungenermassen abwägen... Was ist dann schlimmer, ein unschuldiges Mädchen das Sterben muss oder wenn ein verurteilter schuldiger Sexualstraftäter oder Mörder nicht resozialisiert wird? Diese Frage kann jeder für sich beantworten...

Was du aber ansonsten schreibst find ich gut und gehe ich mit dir einig.
Die Frage ist aber bisschen falsch gestellt.

Meiner Meinung wäre sie so richtiger: Was ist dann schlimmer, ein unschuldiges Mädchen das sterben muss oder wenn alle verurteilten schuldigen Sexualstraftäter oder Mörder nicht resozialisiert werden?

Und selbst so ist sie nicht "richtig", den beide Varianten sind in sich falsch, also hat man auch keine richtige Wahl. Wenn es um Menschen geht sollte man nicht die weniger falsche Variante wählen, sondern eine richtige Lösung suchen.

Ich persönlich denke dass wir da schon nahe dran sind. Die Gesetze sind da, um Personen, die nach einer eingehenden individuellen Untersuchung durch Experten als nicht resozialisierbar gelten, zu Verwahren.

Wenn diesen Experten ein Fehler unterläuft, ist das nunmal menschlich und so tragisch es auch ist, muss man das aktzpetieren. Wenn diese Fehler zu häufige passieren, muss man das System dieser Überprüfung ändern. Nur kommen wir da wieder zu der Statistik. War dieser Fehler nun ein Einzelfall oder nicht? Das müssten Leute beantworten welche die Fakten kennen, und nicht wir hier anhand unseres Bauchgefühls.

Wobei man auch noch Überprüfen müsst ob der Fehler nicht zu verhindern war, oder jemand sich nicht an die Regeln gehalten hat und somit Varlässig gehandelt hat. Aber da ist ja eine Untersuchung in gange..

händsche
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Beitrag von händsche »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Da man Fehler nicht zu 1000000% vermeiden kann muss man wohl gezwungenermassen abwägen... Was ist dann schlimmer, ein unschuldiges Mädchen das Sterben muss oder wenn ein verurteilter schuldiger Sexualstraftäter oder Mörder nicht resozialisiert wird? Diese Frage kann jeder für sich beantworten...

Was du aber ansonsten schreibst find ich gut und gehe ich mit dir einig.
Nein, das Beste wäre wenn beides verhindern werden kann. Es ist in diesem Fall ein volgenschwehrer Fehler passiert, der offensichtlich so nicht hätte passieren sollen.

Du kannst diesen Fall doch nicht immer als Beleg dafür wählen, dass man solche leute lebenslang wegsperren sollte.

1. es kann nicht beurteilt werden, ob das Strafmass ausreichend war oder nicht, da er aufgrund eines Fehlers, früher aus der Haft entlassen wurde.

2. Edit: Der Fehler liegt bei der vorzeitigen Entlassung und nicht beim Strafmass (so ist der Satz einfacher)


Mit deiner Argumentation könnte man ja auch alle Autos abschaffen, dann würden auch keine Autounfälle mehr geschehen.

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Blutengel
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Beitrag von Blutengel »

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unwichtig
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Beitrag von unwichtig »

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Armin Meiwes
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Beitrag von Armin Meiwes »

FDP verliert 2 Sitze - Linksrutsch in Neuenburg

Hajdin

Beitrag von Hajdin »

Armin Meiwes hat geschrieben:FDP verliert 2 Sitze - Linksrutsch in Neuenburg
Links oder Rechts ist doch vollkommen egal.

Die grossen Konzerne schmieren jeden...so läuft nunmal der Lobbyismus in der Schweiz.

Es kann nicht sein, dass Politiker in Verwaltungsräten von grossen Konzernen sitzen.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Da man Fehler nicht zu 1000000% vermeiden kann muss man wohl gezwungenermassen abwägen... Was ist dann schlimmer, ein unschuldiges Mädchen das Sterben muss oder wenn ein verurteilter schuldiger Sexualstraftäter oder Mörder nicht resozialisiert wird? Diese Frage kann jeder für sich beantworten...
Oder eher: was ist schlimmer, wenn ein unschuldiges Maedchen sterben muss oder wenn 1,000 verurteilte Sexualstraftaeter oder Moerder nicht resozialisiert werden. Angenommen es kostet 50,000.- jemanden ein Jahr lang zu verwahren und die Straftaeter waeren lebenslang verwart (rechnen wir konservativ mit 30 Jahren). Dann reden wir immerhin von 1,000 x 50,000 x 30 = 1.5 Milliarden Franken um ein Leben zu retten.

Wir koennen uns bei den Gesundheitsausgaben anschauen, wie viel ein Leben wert ist. Werden Medikamente, die mehrere hundert tausend Franken pro Jahr kosten von der Krankenkasse gedeckt? Nein. So teure Medikamente fuer seltene Faelle werden nicht finanziert und man laesst die Person bewusst frueher sterben. Ob man nun jemanden sterben laesst, weil man das Geld fuer die Medikamente nicht ausgeben will, oder weil man das Geld fuer eine Inhaftierung nicht ausgeben will, macht auch keinen Unterschied. Beide Opfer sind zufaellig gewaehlt - entweder genetisches Pech oder zum falschen Zeit am falschen Ort.

Keine Ahnung, was die genaue Rechnung in der Schweiz ist. In den USA sind Kosten bis zu rund 6 Millionen Dollar pro gerettetes Leben akzeptabel. Wenn die Kosten dies uebersteigen, wird z.B. Regulierung als zu teuer verworfen. In unserem Fall muesste demnach einer in 4 Straftaeter einen Mord begehen, um die Kosten einer lebenslangen Verwahrung zu rechtfertigen. Die wirkliche Rate ist mit Sicherheit sehr viel tiefer.

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rethabile
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Beitrag von rethabile »

wer macht in der schweiz eigentlich die gesetze? meines wissens nach ist es das parlament (auf bundesebene). diesbezüglich muss man die sozis, linken und grünen in schutz nehmen. sie hatten dort nie die mehrheit und werden nie die mehrheit haben, glaubt mir, dann hätten wir ganz andere gesetze. die schweiz ist, war immer und wird auf absehbare zeit ein bürgerlich/liberal dominiertes land sein. gebt also bitte denen die schuld, wenn euch die gesetzte in diesem land nicht passen.........eigentlich nicht so schwer zu verstehen, müsste man meinen :confused:
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Tsunami
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Beitrag von Tsunami »

Soriak hat geschrieben:Dann reden wir immerhin von 1,000 x 50,000 x 30 = 1.5 Milliarden Franken um ein Leben zu retten.
Da hast du absolut recht. Diese Kosten können wir reduzieren, indem man verurteilte Mörder in ein Gefängnis in Sibirien steckt. Dort sind diese Kosten viel günstiger und die Gefängnsse sicherer.

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rethabile
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Beitrag von rethabile »

Tsunami hat geschrieben:Da hast du absolut recht. Diese Kosten können wir reduzieren, indem man verurteilte Mörder in ein Gefängnis in Sibirien steckt. Dort sind diese Kosten viel günstiger und die Gefängnsse sicherer.
Super, und was, wenn einer dieser Sibirien-reisenden zu unrecht verurteilt wurde....?
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Tsunami
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Beitrag von Tsunami »

rethabile hat geschrieben:Super, und was, wenn einer dieser Sibirien-reisenden zu unrecht verurteilt wurde....?
Dann passiert das Gleiche, wie einer, der in der Schweiz zu Unrecht eingebuchtet wurde.

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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

rethabile hat geschrieben:Super, und was, wenn einer dieser Sibirien-reisenden zu unrecht verurteilt wurde....?
Dann muss er nachträglich halt rethabiliert werden... :p

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unwichtig
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Beitrag von unwichtig »

in Deutschland letztes Jahr 81 Tote durch Prügelattacken?! Was für eine Zahl! habe mir kürzlich in SternTV diese Diskussion angeschaut. Wirklich schockierend diese Anzahl Toter sinnloser Gewalt...

http://www.stern.de/tv/prozess-um-jonny ... 12116.html
Abstinenzler sind Leute, die niemals entdecken, was sie versäumen.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

unwichtig hat geschrieben:in Deutschland letztes Jahr 81 Tote durch Prügelattacken?! Was für eine Zahl! habe mir kürzlich in SternTV diese Diskussion angeschaut. Wirklich schockierend diese Anzahl Toter sinnloser Gewalt...
Trifft einen in einer Million...

Andere Dinge, die eine 1 in einer Million Chance den Tod bringen:

2 Zigaretten rauchen
350 Scheiben Brot (verteilt ueber die Lebenszeit)
70 pints beer pro Jahr

Muss man halt alles in einem gewissen Kontext sehen... 81 sind viel, aber bei einer Bevoelkerung von 82 Millionen?

Wuerde mich nicht ueberraschen, wenn fast gleich viele Leute von einem Blitz getoetet werden. In den USA ist das Risiko vom Blitz getroffen zu werden etwa 1 in einer Million. 1 in 10,000 verteilt ueber eine Lebenszeit von 80 Jahren -- und 10% der getroffenen sterben.

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Tsunami
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Beitrag von Tsunami »

Soriak hat geschrieben:Trifft einen in einer Million...

Andere Dinge, die eine 1 in einer Million Chance den Tod bringen:

2 Zigaretten rauchen
350 Scheiben Brot (verteilt ueber die Lebenszeit)
70 pints beer pro Jahr

Muss man halt alles in einem gewissen Kontext sehen... 81 sind viel, aber bei einer Bevoelkerung von 82 Millionen?

Wuerde mich nicht ueberraschen, wenn fast gleich viele Leute von einem Blitz getoetet werden. In den USA ist das Risiko vom Blitz getroffen zu werden etwa 1 in einer Million. 1 in 10,000 verteilt ueber eine Lebenszeit von 80 Jahren -- und 10% der getroffenen sterben.
Bedenklich, wenn man so denkt. :rolleyes: Für dich spielt es demnach keine Rolle, ob einer durch einen seltenen Krebs, durch ein Gewaltverbrechen oder durch eine Blitz stirbt oder von einem Auto überfahren wird. In allen Fällen trifft es ja nur eine kleine Zahl an Menschen.
Wir wissen ja, wohin diese laisser-faire Politik hinführt.

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Taratonga
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Beitrag von Taratonga »

Soriak hat geschrieben:Trifft einen in einer Million...

Andere Dinge, die eine 1 in einer Million Chance den Tod bringen:

2 Zigaretten rauchen
350 Scheiben Brot (verteilt ueber die Lebenszeit)
70 pints beer pro Jahr
.
rauchen, saufen und ungesunde ernährung sind ja wohl hausgemachte Sünden!
wenn ich auf der Strasse einfach zum Spass totgeklatscht werde, so will ich das nicht.
deine aussage zieht den Tod dieser 82, im letzten Jahr getöteten, ins Lächerliche. Jä nu, gibt auch Leute die vom Blitz getroffen werden

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Blutengel
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Beitrag von Blutengel »

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Beitrag von Blutengel »

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PadrePio
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Beitrag von PadrePio »

SBB suchen in Deutschland Personal

Die SBB rekrutieren in Deutschland mit einer Plakatkampagne Mitarbeiter. In der Schweiz finde man nicht genug Leute, rechtfertigen sich die SBB.

http://www.20min.ch/schweiz/news/story/31497538

Es gibt in der Schweiz genug arbeitswillige Menschen. Von wegen zu wenig Leute in der Schweiz! Ich finde dies eine Sauerei!

subversa
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Beitrag von subversa »

hauptsache billige arbeiter,
und uns dann erzählen wegen den gestiegenen Kosten muss da GA teurer werden...

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Laufi
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Dumpinglöhne und Stellenabbau

Beitrag von Laufi »

Wenn scho s'Wirtschafts-Thema ahg'sproche wird...ich sehs Hauptübel egal ob in de Schwiiz, Düütschland oder räscht Europa, ganz klar in de Manager bzw. im Kader!
Bi uns im G'schäft het's z.B vor ca. 4-5 Joor ahg'fange, dass meh bildlich g'sproche, "s'Töffli frisiert het", d.H d'Firma um jede Priis uff de neuschti Stand vo de Technik het welle bringe!
Mini Chefs mit dene ich au scho e paar Joor zäme g'schafft ha sin fruschtiert und überfordert gange und sithär isch's e munters kommen und gehen :o
Mittlerwiile isch mir au klar, wieso die guete, praktisch dänkende Chefs gange sin...überhöhti Ahforderige vo ganz obe (CEO, COO, CFO u.v.w)!
Sit dene kömme so g'schläckti Chefe im Managerstyle (hauptsächlich D und F!) wo alles alte in Froog stelle und dir's Blaue vom Himmel verspräche! In de Realität schere sie sich e Drägg um d'Praxis (meh seht seh uff jede Fall nie an de Anlage), hogge nur vor'em PC und hän de ganz Daag nur Sitzige, sorry Meetings natiilich (und spötischtens nach 12 Mönet wieder irgendwo anderscht e "bessere" Job) :mad:

Ha das fruschtrierende Thema au scho im Familie- und Kollegekreis ahg'sprooche und jede 2te kennt das Problem mittlerwiile uss eigener Erfahrig!

Fazit: kei Wunder gohts mit de Wirtschaft in de Industrienatione bergab! S'Verhältnis zwüsche Theoretiker und Praktiker stimmt eifach nüme!

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Soriak
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Beitrag von Soriak »

Tsunami hat geschrieben:Bedenklich, wenn man so denkt. :rolleyes: Für dich spielt es demnach keine Rolle, ob einer durch einen seltenen Krebs, durch ein Gewaltverbrechen oder durch eine Blitz stirbt oder von einem Auto überfahren wird. In allen Fällen trifft es ja nur eine kleine Zahl an Menschen.
Es geht mir eher darum, dass man keines dieser Dinge wirklich vermeiden kann. Du kannst Pruegelattacken wohl reduzieren wenn du den Alkohol verbietest -- mach es aber europaweit, sonst fahren die Leute mit dem Auto ueber die Grenze und es gibt mehr Unfaelle wegen Alkohol am Steuer (so in den USA in Orten, in denen man am Wochenende nicht in eine Bar gehen und saufen kann). Vor ein paar Jahren gab es den Scharfschuetzen in Washington, der zufaellig Leute ueber den Haufen schoss. Niemand getraute sich auf die Strasse, wodurch die Anzahl Todesopfer im Verkehr massiv sanken (unter dem Strich hat dieser "Terror" einige Leben gerettet). Nun kann man den privaten Waffenbesitz verbieten, aber siehe den Fall in London: man kann jemanden auch mit den Haenden grausam ermorden. Da kannst du auch die Todesstrafe einfuehren und es bringt trotzdem nichts.
Taratonga hat geschrieben:rauchen, saufen und ungesunde ernährung sind ja wohl hausgemachte Sünden!

Kommen aber mit einer Prise Genetik. Nicht alle sind gleich anfaellig auf gewisse Suechte und/oder Ernaehrungsstoerungen.

PadrePio hat geschrieben:Es gibt in der Schweiz genug arbeitswillige Menschen. Von wegen zu wenig Leute in der Schweiz! Ich finde dies eine Sauerei!

"Arbeitswillig" aber nicht zu dem Preis, fuer den ein Deutscher bereit ist zu arbeiten?

subversa hat geschrieben:und uns dann erzählen wegen den gestiegenen Kosten muss da GA teurer werden...

Ich gehe mal davon aus, dass die Infrastrukturausgaben weitaus bedeutender bei der SBB sind als die Lohnkosten. Aber jedes Unternehmen sollte darauf aus sein, Kosten zu senken. Gerade ein Unternehmen wie die SBB, das ja nicht gerade besonders profitabel ist... lieber bei den Lohnkosten sparen und dafuer den Service ausbauen.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Laufi hat geschrieben:Wenn scho s'Wirtschafts-Thema ahg'sproche wird...ich sehs Hauptübel egal ob in de Schwiiz, Düütschland oder räscht Europa, ganz klar in de Manager bzw. im Kader!
Es ist natuerlich einfach dort Fehler zu sehen, wo man den taeglichen "Sinn" der Arbeit nicht sieht und/oder realisiert. Ganz klar ist natuerlich, dass es sehr viele unfaehige Manager gibt und die koennen eine Firma teuer zu stehen kommen. Deswegen ist man guten Managern auch bereit einen hohen Lohn zu zahlen.
Bi uns im G'schäft het's z.B vor ca. 4-5 Joor ahg'fange, dass meh bildlich g'sproche, "s'Töffli frisiert het", d.H d'Firma um jede Priis uff de neuschti Stand vo de Technik het welle bringe!
Mini Chefs mit dene ich au scho e paar Joor zäme g'schafft ha sin fruschtiert und überfordert gange und sithär isch's e munters kommen und gehen :o
An sich kein Problem. Man schaue sich z.B. ein Lieferzentrum von Amazon an: http://www.youtube.com/watch?v=Z2Bs0nqVyqs
Ohne sehr viel Automation kann man da unmoeglich mithalten. Und als Konsument schaetze ich diese Effizienz. Ich bekomme meine Lieferungen "gratis" (Amazon Prime) innerhalb von 2 Tagen und fuer $5 sogar am naechsten Tag. Nun baut Amazon ihre Warenhaeuser aus -- bis vor kurzem mussten sie nur MWST fuer Lieferungen in Staaten zahlen, in denen sie ein Warenhaus hatten; jetzt muessen sie es fuer alle Lieferungen. Schafft ganz neue Anreize fuer den Ausbau und bald erhalte ich meine Bestellungen gratis am naechsten Tag und sogar am gleichen Tag fuer $5. Da muss ein kleines Unternehmen entweder sehr schwer zu findende Artikel haben oder sonst etwas bieten, damit ich da bestelle. Dazu kommt, dass Amazon auch noch guenstiger ist.

Wer da nicht mithalten kann und mit einem Computer ueberforder ist, wird nicht mehr lange einen anstaendig bezahlten Job haben.
Mittlerwiile isch mir au klar, wieso die guete, praktisch dänkende Chefs gange sin...überhöhti Ahforderige vo ganz obe (CEO, COO, CFO u.v.w)!
Sit dene kömme so g'schläckti Chefe im Managerstyle (hauptsächlich D und F!) wo alles alte in Froog stelle und dir's Blaue vom Himmel verspräche! In de Realität schere sie sich e Drägg um d'Praxis (meh seht seh uff jede Fall nie an de Anlage), hogge nur vor'em PC und hän de ganz Daag nur Sitzige, sorry Meetings natiilich (und spötischtens nach 12 Mönet wieder irgendwo anderscht e "bessere" Job) :mad:
Scheint mir, als wuerde dein Arbeitgeber nicht genug bezahlen um erfahrene Leute laengerfristig halten zu koennen. Das ist natuerlich ein Problem des oberen Managements, die entweder nicht bereit sind oder nicht in der Lage dazu sind mit der Konkurrenz mitzuhalten. Sollte auch dir ein Signal senden, nach einem anderen Arbeitgeber Aussicht zu halten... denn das ist kein gutes Zeichen fuer die Zukunft.

Fazit: kei Wunder gohts mit de Wirtschaft in de Industrienatione bergab! S'Verhältnis zwüsche Theoretiker und Praktiker stimmt eifach nüme!


Die Wirtschaft in den Industrienationen ist so produktiv wie noch nie zuvor. Das groessere Problem ist einfach, dass man immer weniger Arbeiter braucht um die gleiche Menge zu produzieren... und gerade in Europa (aber auch in einigen Branchen in den USA) hat man es komplett verpasst, rechtzeitig zu modernisieren. Jetzt wird man halt von China vom Markt verdraengt. China, nebenbei, ist nun der groesste Produzent von erneuerbaren Technologien. Dabei haette man glauben koennen, die haetten in Europa oder den USA wesentlich bessere Verhaeltnisse gefunden. Aber eben, jetzt werden die Jobs halt dort geschaffen und verschwinden im Westen. Nun kann man sich ueber "Billigstjobs" nerven, aber wenn etwas die Auswirkungen der globalen Erwaermung moderieren kann (viel zu spaet um sie zu stoppen), dann guenstige, saubere Energie. Niemand ist bereit (oder in der Lage) die Preise zu zahlen, die bei der Produktion in Europa anfallen wuerden.

Das ist natuerlich dumm fuer uns, aber ist allgemein nicht besonders ueberraschend. Politiker haben es weitgehend verpennt, die noetigen Konditionen fuer solche Investments zu schaffen. So ist es z.B. in den USA viel leichter ein neues Unternehmen zu gruenden, und das lockt gut qualifizierte Auslaender an. Rund 30% aller neuen Unternehmen in den USA werden von Immigranten gegruendet (darunter einige Giganten wie z.B. Google). Die Schweiz kann von Glueck reden, dass wir uns auf high-tech spezialisiert haben und so etwas schwerer zu ersetzen sind. Allerdings auch das nur eine Frage der Zeit... siehe z.B. 3D Printing. Nur eine Frage der Zeit bis sehr komplexe Produkte von jedem zuhause gedruckt werden koennen. Und wenn die Einwanderung tatsaechlich eingeschraenkt werden sollte, geht es auch bei uns ganz schnell den Bach ab. Niemand beschraenkt sich auf den Arbeitsmarkt in der Schweiz wenn man das neue Forschungszentrum auf der anderen Seite der Grenze aufmachen kann und Zugang zum gesamten EU Arbeitsmarkt hat. Wie waeren sehr viel besser bedient gewesen, haetten wir weitere Freizuegigkeitsabkommen mit Kanada, den USA, Indien, und anderen Nationen ausgearbeitet, anstelle bestehende Abkommen einzuschraenken.

Wenn man solchen Entwicklungen nicht einen Schritt voraus ist, sieht es schnell duester aus.

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Laufi
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Beitrag von Laufi »

Wow, sehr kompetente Antworten, danke für Deine Meinung (i will/muess go penne, aber i finds e mega intressants Thema...kah meh gärn emol wiiterführe)

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Aficionado
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Beitrag von Aficionado »

Soriak hat geschrieben:Es ist natuerlich einfach dort Fehler zu sehen, wo man den taeglichen "Sinn" der Arbeit nicht sieht und/oder realisiert. Ganz klar ist natuerlich, dass es sehr viele unfaehige Manager gibt und die koennen eine Firma teuer zu stehen kommen. Deswegen ist man guten Managern auch bereit einen hohen Lohn zu zahlen.
.....
Ach, und woran erkennt man einen guten Manager? Der kann durchaus in der Vergangenheit mit seiner Strategie X einem maroden Laden Y wieder auf die Beine verholfen haben. Evtl. auch mit etwas Glück.
Wer sagt mir aber, dass derselbe Manager mit Strategie X gleiches "Wunder" für mein Unternehmen Z vollbringen wird?
In der Realität verlassen die meisten Manager das Unternehmen wieder, bevor dessen Erfolg überhaupt richtig eingeschätzt werden kann.

Managerlöhne, welche ja weiss Gott nicht tief sind, sollten stark vom Erfolg des Unternehmens über eine Laufzeit von mind. 5 Jahren abhängig sein. Währen dieser Zeit müsste der Löwenanteil seines Gehaltes in Form von Aktien eingefroren werden.

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