20 Jahre EWR-Nein

Der Rest...
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SeBaselOnMyRhein
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Beitrag von SeBaselOnMyRhein »

Cello hat geschrieben:...dr nigel und ich gsehns anderscht... ;)
Dieser Nigel?
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Cello
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Beitrag von Cello »

genau dä.

24.2.2010 im EU Parlament in Brüssel:

Nigel Farage über Herman van Rompuy (Präsident des EU Rates):

"Wirklich, sie haben das Carisma eines feuchten Lappens und das Auftreten eines niedrigen Bankangestellten!" :D

Farage halt, "Faadegraad!" :D
"Theorie is grau. Fussball is aufm Platz!"

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SeBaselOnMyRhein
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Beitrag von SeBaselOnMyRhein »

Cello hat geschrieben:genau dä.

24.2.2010 im EU Parlament in Brüssel:

Nigel Farage über Herman van Rompuy (Präsident des EU Rates):

"Wirklich, sie haben das Carisma eines feuchten Lappens und das Auftreten eines niedrigen Bankangestellten!" :D

Farage halt, "Faadegraad!" :D
De Nigel isch dr Bescht! :D

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Echo
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Beitrag von Echo »

auch wenn es vielen, auch und besonders hier im Forum, nicht gefällt, so ist doch der ganzen Europäischen Bevölkerung zu wünschen, dass es noch lange so ein Gebilde wie die Schweiz gibt, das zeigt, dass es auch anders geht und dass man auch dort eine andere Meinung haben und anders abstimmen kann, wo die Politik und die Verwaltungen "Sachzwänge" und "Alternativlosigkeiten" sieht.

für die Statistiker, die nicht müde wurden, das Erfolgsmodell EU und Euro darzulegen: habt ihr den ganzen Blöff und das Wirtschaftsstrohfeuer auf Pump schon rausgerechnet?

Ein Trost bleibt ja: sobald wir so arm sind, dass wir Nettoempfänger würden, werden die Bauernschlauen dann doch beitreten wollen! :cool:
Aber nur die!

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SubComandante
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Beitrag von SubComandante »

Aber eben Echo, es geht um den EWR und nicht um einen EU-Beitritt. Das zweitgenannte wird nie eine Chance haben. Und der kleine Asterix in mir verbietet mir auch nur schon den Gedanken daran.

Nichtsdestotrotz ist der Grundgedanke EU nach 3 erbitterten Kriegen in Mitteleuropa kein schlechter. Und damals beim Entstehen wars ein sehr legitimer. Ein gemeinsames Europa ohne dauerhafte Kriege. Über die Umsetzung und den Status Quo darf man gerne streiten. Und die Finanzpolitik ist nicht zu Ende durchdacht; wie schonmal erwähnt hat man nebst einer gemeinsamen Währung auch eine gemeinsame Finanzpolitik oder man lässt es bleiben - Konkurrenten zu sein mit einer gemeinsamen Währung hat nicht gefruchtet.

Auf das System Schweiz möchte ich ungerne verzichten. Es geht nicht nur um Volksabstimmungen; aber der Verzicht auf Regierungsmehrheit und Opposition erspart viel. Die Mühlen hier sind langsam, aber sie mahlen weiter... Und jeder gewählte ist Teil davon. Der jahrelange Kampf um Regierung oder Opposition jeweils ist nur lähmend. Eine EU mit einem Modell Schweiz als Vorbild wäre was gutes.

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Echo
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Beitrag von Echo »

Für den EWR gibt es schon gar keinen sinnvollen Grund, wenn man nicht (später) in die EU will.
Und wer in die EU will, der muss eigentlich auch den Euro wollen. Das ist jedenfalls vertraglich so vorgesehen. Die, die ihn nicht haben, halten sich an Ausnahmen und "Übergangslösungen" fest.

Ich habe einige EU-Fans in der Bekanntschaft. Darüber sprechen sie jetzt nicht mehr, aber sie sind jetzt glühende Vertreter des EWRs geworden...

Für eine "angelsächsische" Europavariante könnte auch ich mich erwärmen. Aber nicht für die derzeitige. Europa ist übrigens das geographische, historische und kulturelle Europa und nicht die EU und schon gar nicht ein Stück Geld. Und da gehören wir natürlich dazu!

Ich gehe soweit zu behaupten, dass gute Europäer die EU/ den Euro ablehnen müssen, eben weil sie gute Europäer sind!

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Echo
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Beitrag von Echo »

Noch dies: wäre ich z.B. Moldawier, wollte ich selbstverständlich möglichst schnell in den EWR, die EU und in die Nato. Aber dann häte ich eben andere Voraussetzungen und eine andere Geschichte.

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Joker59
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Beitrag von Joker59 »

Echo hat geschrieben:Ich gehe soweit zu behaupten, dass gute Europäer die EU/ den Euro ablehnen müssen, eben weil sie gute Europäer sind!
ja klar - die gleichgesinnten sind die guten und die andersdenkenden die schlechten.

gottlob ist diese naive ketzerei nicht jedermanns ding :cool:

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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

Echo hat geschrieben:Ich gehe soweit zu behaupten, dass gute Europäer die EU/ den Euro ablehnen müssen, eben weil sie gute Europäer sind!
Und wie bitte lautet Deine Definition für "guter Europäer"?

Cello
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Beitrag von Cello »

SubComandante hat geschrieben: Aber eben Echo, es geht um den EWR und nicht um einen EU-Beitritt. Das zweitgenannte wird nie eine Chance haben. Und der kleine Asterix in mir verbietet mir auch nur schon den Gedanken daran.
richtig, es geht um den EWR

nur, solange in brüssel ein CH beitrittsgesuch deponiert ist, wird daraus - vor allem in SVP kreisen (und nicht nur dort) - ziemlich schnell eine EU ja oder nein diskussion.

dieses EU beitrittsgesuch (mit 4:3 BR stimmen zustandegekommen und im früjahr 1992 eingereicht) war - im nachhinein gesehen- ein grosser fehler, der heute von den damaligen befürwortern als solchen erkannt wird.
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SubComandante
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Beitrag von SubComandante »

Echo hat geschrieben:Ich gehe soweit zu behaupten, dass gute Europäer die EU/ den Euro ablehnen müssen, eben weil sie gute Europäer sind!
Hört sich fast wie eine Köppel-Phrase an.

Jetzt fehlt nur noch die Erklärung, was ein guter Europäer sein soll. Und was das denn mit einer Ablehnung einer EU zu tun haben soll. Und nochmals: auf den EWR muss nicht zwangsweise die EU Mitgliedschaft folgen. Auch wenn es gewisse Leute immer wieder das Gegenteil behaupten.

Stavia
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Beitrag von Stavia »

Cello hat geschrieben:dieses EU beitrittsgesuch (mit 4:3 BR stimmen zustandegekommen und im früjahr 1992 eingereicht) war - im nachhinein gesehen- ein grosser fehler, der heute von den damaligen befürwortern als solchen erkannt wird.
Richtig.
Allerdings ist es lächerlich die ganze Zeit darauf rumzureiten und behaupten das Gesuch sei noch "aktiv" oder in irgend einer Weise relevant

Cello
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Beitrag von Cello »

Stavia hat geschrieben:Richtig.
Allerdings ist es lächerlich die ganze Zeit darauf rumzureiten und behaupten das Gesuch sei noch "aktiv" oder in irgend einer Weise relevant
noch lächerlicher ist, das gesuch deponiert zu lassen und behaupten man wolle nicht in die EU! ;)

also, gesuch zurückziehen und alles ist o.k. wäre dann auch ein klares zeichen gegenüber der EU.
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Echo
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Beitrag von Echo »

SubComandante hat geschrieben:Hört sich fast wie eine Köppel-Phrase an.

Jetzt fehlt nur noch die Erklärung, was ein guter Europäer sein soll. Und was das denn mit einer Ablehnung einer EU zu tun haben soll. Und nochmals: auf den EWR muss nicht zwangsweise die EU Mitgliedschaft folgen. Auch wenn es gewisse Leute immer wieder das Gegenteil behaupten.
Mit "guter Europäer" beziehe ich mich auf Nietzsche, der sich so genannt hat in Abgrenzung zur damaligen nationalen Homogenisierungs-Mode. Mir dient er als Abgrenzung zur Anmassung der EU, sich als Europa misszuverstehen, also zur aktuellen europäischen Homogenisierungs-Mode.

EWR und EU: nur weil sich die norwegische Bevölkerung hartnäckig gegen den wiederkehrenden Wunsch der Regierung sträubt, ist Norwegen noch nicht in der EU. Und Lichtenstein ist in einer Zwitterlage mit der Anbindung einerseits an die Schweiz, andererseits an die EU mittels EWR. Würde die Schweiz Mitglied der EU, würde Lichtenstein sofort nachziehen. Ein eigenständiger EWR war und ist nicht vorgsehen.

Btw: Die Schweiz hätte Island finanziell in der Bankenkrise unter die Arme greifen können. Dann hätte es vor der EU nicht in die EU flüchten müssen, sondern wäre vielleicht im EWR geblieben... So sähe gute Interessenpolitik aus. Aber eben.

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SubComandante
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Beitrag von SubComandante »

Nun, mit einem Schriftsteller/Philosophen eines vorhigen Jahrhunderts und seiner Rolle bezüglich Europas Zukunft zu kommen mag ein wirksamer Argumentationshammer sein; aber ob seine damalige Welt mit der heutigen wirklich vergleichbar sein kann und deshalb Gedanken übernommen werden können? Wohl kaum. Ich sehe hier keine "Homogenisierungsmode", sondern eine Zusammenarbeit zwischen Länder. Homogenisierung zwischen den einzelnen Völker/Länder (was ja nicht mal dasselbe ist, siehe Belgien/Spanien/etc) ist nicht denkbar.

EWR deckt einen Teil des ganzen EU Kuchen ab. Nicht mehr und nicht weniger. Es scheint zu Norwegen zu passen.Ob es der richtige Weg für uns nun wäre? Keine Ahnung. Zur Rolle Liechtensteins? Völlig irrelevant. Oder wollen wir jetzt auch noch Andorra grosse Bedeutung geben?

Und jetzt nochmals von vorne: was ist ein guter Europäer? In Worten ausgedrückt und kein Verweis auf einen Philosophen, der doch "eher" durch andere Themen berühmt ist. Merci.

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Echo
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Beitrag von Echo »

:) Also erstens: wer ist im EWR? Ausser die EU-Staaten? Ich finde da nur Norwegen und Lichtenstein. Und Island noch, deren Banker sich verzockt hatten und deren Regierung nichts besseres wusste, als sie zu decken und dann angesichts der Probleme zu kapitulieren.

;) und zweitens: ein guter Europäer ohne Nietzsche: ein guter Europäer liebt den Streit und die Herausforderung. Er fühlt sich als Europäer verbunden und grenzt sich ab. Er schielt auf den anderen, aber möchte es besser, aber wenn er das nicht kann, so wenigstens anders machen. Er liebt die 2 Millionen Käse, die hartnäckig ohne Normen produziert werden (De Gaulle-Paraphrase).
Der gute Europäer ist Bretone, Schotte, Walliser, Römer, Schlesier, Katalane, Elsässer, aber nicht Europäer und eigentlich auch nicht Spanier, Franzose, Deutscher, Schweizer, Italiener. Er ist Katholik, wie er Perigordiner ist, also ohne Hass auf andere (Montaigne-Paraphrase). Diejenige, die hassen, gibt es natürlich auch, sonst wär's ja nicht Europa. Basel gehört seit 500 Jahren zu Eidgenossenschaft, aber nur, weil es die Beste aller miesen Möglichkeiten war in einer Zeit, wo man sich für ein Territorialgebilde entscheiden musste. Bref, Europa war immer dann lebendig, erfolgreich, geschichtsbildend, wenn es gehörig Lämpen gab und möglichst viele machen konnten, was ihnen passte. Die griechische Polis, die italienischen Stadtstaaten, Kaiser und Papst, die Fürsten und Könige, die Nationalstaaten. Alle bekämpften und bekriegten sich. Ein vereinigtes Europa war immer der Traum jener, die sich überschätzten. Alle sind gescheitert.
Als guter Europäer gibt man seine Souveränität wenigstens nicht kampflos und freiwillig ab! Das schon gar nicht. Feige Bande!

Echo dixit!

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