Wer schon mindestens einmal ein Turnier (Welt- oder Europameisterschaft) und die besondere Stimmung dabei in einem Gastgeberland erlebt hat, kann dieser Idee wohl nicht ernsthaft viel abgewinnen.
- Die landestypische Stimmung eines Turniers geht verloren bzw. kann gar nicht aufkommen.
- Die besondere Rolle des (oder der) Gastgeber, welche schon manchem Turnier ihre besondere Note verliehen haben, fällt ganzlich weg.
- Es ist gefühlsmässig eine über ganz Europa verstreute Qualifikationsphase, bei der schlussendlich irgendwo (Berlin, Paris, London) ein Europameister gekürt wird.
- Die Planungssicherheit für die einzelnen Austragungsländer fällt dahin, wenn man bis zu deren Bekanntgabe bis zum Abschluss der Qualifikation (gerade mal ein halbes Jahr zuvor) warten will.
- Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich in einem der Austragungsorte der Gastgeber nicht qualifiziert.
- Mitten in der Bewerbungsphase zur Ausrichtung der EURO 2020 ändert man die Spielregeln und lässt die bisherigen Interessenten (Aserbaidschan/Georgien, Irland/Schottland/Wales, Türkei), welche wie vond er UEFA gefordert bis 15.05.2012 ihre Bewerbung angemeldet haben, ins Leere laufen.
Und wer nun ernsthaft daran glaubt, dass wir in Basel in den Genuss von paar Vorrundenspielen kommen, leidet wohl an Realitätsverlust. Die Planspiele der UEFA sprechen zumindest eine andere Sprache
(siehe Karte unten). Denn sollte man zum 60. Jahre-Jubiläum des Turniers wirklich die europaweite Austragung durchführen, wird man sich wohl kaum auf so kleine Stadiönchen wie in Basel festlegen wollen. Da haben selbst Nationen auf Augenhöhe mit der Schweiz (Irland, Rumänien, Schweden) neue Nationalstadien mit einer Kapazität von über 50'000 Zuschauern zu bieten. Ausser dem Sitz der UEFA in Nyon kann man nicht ernsthaft Gründe finden, wieso das Turnier auch ausgerechnet in der Schweiz gastieren soll.
Reden ist Silber, Schreiben ist Gold.