Neues aus Zirü...
Die Sponsoren-Situation in Zürich ist aufgrund der Stadtrivalität ausserordentlich schwierig. Diesbezüglich hat der FCB, als basler Unikat, wesentlich einfachere Möglichkeiten weil er die gesamte Region, den "Daig" vereint. Keine grössere Unternehmung ist in Zürich bereit sich zu Gunsten von GC oder dem FCZ massgeblich, also als Hauptsponsor, zu exponieren. Im Falle des FCZ ist dies besonders tragisch weil er in der Bevölkerung und im KMU eigentlich wesentlich mehr Rückhalt geniesst. Die grossen Player aber hüten sich im Raum Zürich Flagge zu zeigen - zu viele Sympathien geniesst gerade GC beim "Geldadel" und der bürgerlichen Front.
Ein Beispiel: Der CEO einer der grössten Banken im Raum Zürich ist grosser und bekennender FCZ-Fan. Als er ein Hauptsponsoring beim FCZ anstreben wollte wurde er von den eigenen Kaderleuten gestoppt, welche massgebliche Geldabflüsse von GC-Sympathisanten befürchtet haben.
Ein Beispiel: Der CEO einer der grössten Banken im Raum Zürich ist grosser und bekennender FCZ-Fan. Als er ein Hauptsponsoring beim FCZ anstreben wollte wurde er von den eigenen Kaderleuten gestoppt, welche massgebliche Geldabflüsse von GC-Sympathisanten befürchtet haben.
Schweizer Unikat. Basel um Welten überlegen, dann kommt lange nichts, dann nochmals nichts und dann irgendwann mal Luzern. Zirü ist mit seinen traurigen Vereinen irgendwo im abgeschlagenen Mittelfeld. So siehts aus, Herr DoktorDr. Dre hat geschrieben:Die Sponsoren-Situation in Zürich ist aufgrund der Stadtrivalität ausserordentlich schwierig. Diesbezüglich hat der FCB, als basler Unikat, wesentlich einfachere Möglichkeiten weil er die gesamte Region, den "Daig" vereint. Keine grössere Unternehmung ist in Zürich bereit sich zu Gunsten von GC oder dem FCZ massgeblich, also als Hauptsponsor, zu exponieren. Im Falle des FCZ ist dies besonders tragisch weil er in der Bevölkerung und im KMU eigentlich wesentlich mehr Rückhalt geniesst. Die grossen Player aber hüten sich im Raum Zürich Flagge zu zeigen - zu viele Sympathien geniesst gerade GC beim "Geldadel" und der bürgerlichen Front.
Ein Beispiel: Der CEO einer der grössten Banken im Raum Zürich ist grosser und bekennender FCZ-Fan. Als er ein Hauptsponsoring beim FCZ anstreben wollte wurde er von den eigenen Kaderleuten gestoppt, welche massgebliche Geldabflüsse von GC-Sympathisanten befürchtet haben.


Edith meint: Am besten ihr fusioniert den FC Not mit den Grasshoppers Club Elend, dann klappts vielleicht auf mit den einen oder anderen Mini-Sponsörchen...
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Zürich - Die Geteilte Stadt
Nun ja, die alte Leier mit der "geteilten Stadt" und den damit verbundenen Schwierigkeiten bei der Sponsorenakquisition kann ich ehrlich gesagt nicht ganz ernstnehmen. Am weitaus wichtigsten Wirtschaftsstandort des Landes bei weiss Gott intakter Konjunktur einmal mehr an der Jammerorgel zu drehen, wie schwer es sei, den Betrieb zweier mittelgrosser Fussballclubs zu finanzieren, ist in meinen Augen nicht angebracht, da macht man schlicht und einfach in den Chefetagen keinen guten Job.
Dass (im Falle des FCZ) Herr Canape mit Herz und Seele dabei ist, kann ich mir gut vorstellen, seine Verbindungen in Zürcher Wirtschaftskreise wurden offenbar allerdings von Anfang an massiv überschätzt (er wird mit seiner Art ja auch durchaus hier und dort anecken), was jetzt darin resultiert, dass man nächste Saison das Logo eines halbseidenen Telefondienstleisters spazieren tragen darf. "Na und? Hauptsache, die Kohle fliesst", mag man jetzt sagen. Fair enough - dienlich ist Talkeasy dem FCZ in der momentanen Situation, in welcher ein breites Spektrum der Fans (zu Recht) eine Rückbesinnung auf alte Werte wie Kampfgeist und Aufopferungswille auf dem Platz fordern, um die Identifikation mit dem Verein wieder zu stärken, in dieser Hinsicht wohl nur sehr bedingt. Da braucht es schon einen ganz grossen Wurf beim Design des Trikots, um "Talk about Swiss" (sic!) o.ä. auf der Brust vergessen zu machen, will man beim Trikotverkauf noch ein paar Franken verdienen.
Der Umstand, dass überwiegende Teile der Finanzbranche in Zürich traditionell eher dem GCZ zugetan sind (was sich in einem eher intransparenten Geflecht von diversen Gönnervereinigungen manifestiert), ist nach wie vor richtig, allerdings längst nicht mehr so ausgeprägt, wie dies noch vor ein paar Jahren der Fall war. Der Fussabdruck von Exponenten wie Rainer E. Gut und Konsorten versandet langsam, in Finanzkreisen trifft man heute durchaus auch auf viele FCZ-Sympathisanten. Wie auch immer, dies von Seiten des FCZ gerne als Problem bei der Sponsorensuche ins Feld zu führen, ist generell etwas schwach: Zürich ist voll von Firmen aus anderen Branchen, welche dort ihre (Hauptsitz-)Zelte aufgeschlagen haben. Ein kurzer Blick auf ausschliesslich internationale Unternehmen mit Welt- oder Europa-Hauptsitz im Kanton ZH (OHNE Berücksichtigung von Finanz- und Versicherungskonzernen) offenbart Namen wie ABB, Adecco, Barry Callebaut, Beverage Partners, Bombardier, Cisco, Degussa, Ebay, General Electric, HP, Honeywell, Hyatt, IBM, Kraft, Nobel Biocare, Novo Nordisk, Pfizer, Sonova, Sony etc. Über alteingesessene einheimische Unternehmen wie Lindt & Sprüngli, Rieter, Sulzer, Diethelm Keller, Orell Füssli, Brunner Erben, Candrian Catering, Denner, Migros, EWZ, Navyboot, Publicitas etc. und die Heerscharen von kleineren ansässigen Unternehmen brauchen wir hier gar nicht zu sprechen (kurze Anmerkung: die oben aufgeführten Firmen sind rein willkürlich ausgewählt und wurden von mir nicht einer tieferen Sponsoren-Tauglichkeitsprüfung unterzogen - es braucht sich also nicht jederman aufgefordert zu fühlen, zu irgendeinem Namen was zum Besten zu Geben, nur weil er da vor zwei Jahren mal in einer im Trämmli gefundenen "Bilanz" gelesen hat, dass das aber nur die Holding und sowieso...). Und so sieht ein (Sponsoring-)Jammertal der Tränen aus? Bei uns in Basel sagt man in solchen Fällen: "Verzell doch das em Fährimaa..."
Es entzieht sich generell meiner Kenntnis, auf was genau die wirre Auffassung einiger Fussballanhänger in Zürich fusst, dass der Fussball einen Graben durch die Stadt ziehen und diese in zwei durch abgrundtiefen Hass verbundene Lager trennen würde. Zur Erinnerung an geneigte Leser, die sich nur zufällig hierhin verirrt haben: Wir sprechen hier von Verein A, der z.B. im Februar diesen Jahres bei einem Heimspiel die beeindruckende Zahl von 2500 Anhängern hinter sich zu scharen vermochte (GCZ - Thun) und Verein B, der in der Bevölkerung zwar mehr Zuspruch findet, aber trotzdem im Schnitt gerade mal 10'000 Zuschauer in sein Leichtathletik-Stadion zu locken vermag (bei über 1 Million Einwohner in der Stadt Zürich + Agglomeration). Es fehlt auch jegliche religiöse (z.B. Celtic vs. Rangers), politische (z.B. Partizan vs. Roter Stern), ideologische (z.B. Lazio vs. AS) oder auch eine ernstzunehmende sozialstrukturelle (z.B. Galatasaray vs. Fenerbahçe) Komponente, die hier Brisanz zu verleihen mag. Bevor man in Zürich also mal wieder die geteilte Stadt als Erklärung für überschaubaren Zuschauerzuspruch und suboptimales Arbeiten in der Sponsorenfrage aus der Schublade kramt, lohnt sich vielleicht der kurze Blick über den eigenen blau-weissen Tellerrand hinaus auf Städte, deren Fussballvereine wirkliche Gräben ziehen: Glasgow, Belgrad, Rom, Istanbul (wie vorangehend aufgeführt) oder auch Athen, Krakau und Kairo.
Und dann - wieder zurück auf dem Boden der Realität - weniger jammern, in die Hände spucken und hoffentlich bald mal wieder eine gestalterisch etwas gewichtigere Rolle im Schweizer Fussball spielen: So amüsant das desolate Herumkrebsen der beiden Zürcher Vereine eine Weile lang ist, in Basel würde man einigermassen ernstzunehmende Konkurrenz aus Zürich auch mal wieder begrüssen...
Dass (im Falle des FCZ) Herr Canape mit Herz und Seele dabei ist, kann ich mir gut vorstellen, seine Verbindungen in Zürcher Wirtschaftskreise wurden offenbar allerdings von Anfang an massiv überschätzt (er wird mit seiner Art ja auch durchaus hier und dort anecken), was jetzt darin resultiert, dass man nächste Saison das Logo eines halbseidenen Telefondienstleisters spazieren tragen darf. "Na und? Hauptsache, die Kohle fliesst", mag man jetzt sagen. Fair enough - dienlich ist Talkeasy dem FCZ in der momentanen Situation, in welcher ein breites Spektrum der Fans (zu Recht) eine Rückbesinnung auf alte Werte wie Kampfgeist und Aufopferungswille auf dem Platz fordern, um die Identifikation mit dem Verein wieder zu stärken, in dieser Hinsicht wohl nur sehr bedingt. Da braucht es schon einen ganz grossen Wurf beim Design des Trikots, um "Talk about Swiss" (sic!) o.ä. auf der Brust vergessen zu machen, will man beim Trikotverkauf noch ein paar Franken verdienen.
Der Umstand, dass überwiegende Teile der Finanzbranche in Zürich traditionell eher dem GCZ zugetan sind (was sich in einem eher intransparenten Geflecht von diversen Gönnervereinigungen manifestiert), ist nach wie vor richtig, allerdings längst nicht mehr so ausgeprägt, wie dies noch vor ein paar Jahren der Fall war. Der Fussabdruck von Exponenten wie Rainer E. Gut und Konsorten versandet langsam, in Finanzkreisen trifft man heute durchaus auch auf viele FCZ-Sympathisanten. Wie auch immer, dies von Seiten des FCZ gerne als Problem bei der Sponsorensuche ins Feld zu führen, ist generell etwas schwach: Zürich ist voll von Firmen aus anderen Branchen, welche dort ihre (Hauptsitz-)Zelte aufgeschlagen haben. Ein kurzer Blick auf ausschliesslich internationale Unternehmen mit Welt- oder Europa-Hauptsitz im Kanton ZH (OHNE Berücksichtigung von Finanz- und Versicherungskonzernen) offenbart Namen wie ABB, Adecco, Barry Callebaut, Beverage Partners, Bombardier, Cisco, Degussa, Ebay, General Electric, HP, Honeywell, Hyatt, IBM, Kraft, Nobel Biocare, Novo Nordisk, Pfizer, Sonova, Sony etc. Über alteingesessene einheimische Unternehmen wie Lindt & Sprüngli, Rieter, Sulzer, Diethelm Keller, Orell Füssli, Brunner Erben, Candrian Catering, Denner, Migros, EWZ, Navyboot, Publicitas etc. und die Heerscharen von kleineren ansässigen Unternehmen brauchen wir hier gar nicht zu sprechen (kurze Anmerkung: die oben aufgeführten Firmen sind rein willkürlich ausgewählt und wurden von mir nicht einer tieferen Sponsoren-Tauglichkeitsprüfung unterzogen - es braucht sich also nicht jederman aufgefordert zu fühlen, zu irgendeinem Namen was zum Besten zu Geben, nur weil er da vor zwei Jahren mal in einer im Trämmli gefundenen "Bilanz" gelesen hat, dass das aber nur die Holding und sowieso...). Und so sieht ein (Sponsoring-)Jammertal der Tränen aus? Bei uns in Basel sagt man in solchen Fällen: "Verzell doch das em Fährimaa..."
Es entzieht sich generell meiner Kenntnis, auf was genau die wirre Auffassung einiger Fussballanhänger in Zürich fusst, dass der Fussball einen Graben durch die Stadt ziehen und diese in zwei durch abgrundtiefen Hass verbundene Lager trennen würde. Zur Erinnerung an geneigte Leser, die sich nur zufällig hierhin verirrt haben: Wir sprechen hier von Verein A, der z.B. im Februar diesen Jahres bei einem Heimspiel die beeindruckende Zahl von 2500 Anhängern hinter sich zu scharen vermochte (GCZ - Thun) und Verein B, der in der Bevölkerung zwar mehr Zuspruch findet, aber trotzdem im Schnitt gerade mal 10'000 Zuschauer in sein Leichtathletik-Stadion zu locken vermag (bei über 1 Million Einwohner in der Stadt Zürich + Agglomeration). Es fehlt auch jegliche religiöse (z.B. Celtic vs. Rangers), politische (z.B. Partizan vs. Roter Stern), ideologische (z.B. Lazio vs. AS) oder auch eine ernstzunehmende sozialstrukturelle (z.B. Galatasaray vs. Fenerbahçe) Komponente, die hier Brisanz zu verleihen mag. Bevor man in Zürich also mal wieder die geteilte Stadt als Erklärung für überschaubaren Zuschauerzuspruch und suboptimales Arbeiten in der Sponsorenfrage aus der Schublade kramt, lohnt sich vielleicht der kurze Blick über den eigenen blau-weissen Tellerrand hinaus auf Städte, deren Fussballvereine wirkliche Gräben ziehen: Glasgow, Belgrad, Rom, Istanbul (wie vorangehend aufgeführt) oder auch Athen, Krakau und Kairo.
Und dann - wieder zurück auf dem Boden der Realität - weniger jammern, in die Hände spucken und hoffentlich bald mal wieder eine gestalterisch etwas gewichtigere Rolle im Schweizer Fussball spielen: So amüsant das desolate Herumkrebsen der beiden Zürcher Vereine eine Weile lang ist, in Basel würde man einigermassen ernstzunehmende Konkurrenz aus Zürich auch mal wieder begrüssen...
"I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered." -George Best
Es git zem aine dr Fuessball gnaisser wo ins Stadion pilgered zem meegligschd hochstehende gwallidaddive Fuessbal z'gse. Denn gits die "Event"-orientierte wo s'Päggli als ganzes z'gfalle vermaag mit em Bier vor em Spiil, dr Wurscht in dr Pause, emotional mitfiebere während em Spiil und em Fachsimple u.U. wieder bimene Bier mit Kollege nach em Spiil. Die dritte vo sich sälber als die beschde Fan's gsehn konzentriere sich druff sich sälber dar z'stelle und unabhängig vom spiilerische Verlauf sich sälber z'fyyre und d'Mannschaft bedingigslos z'zelebriere.
Es git sicher no 13 verschiedeni Type vo Fuessballbedrachter mehr wo sich regelmässig ins Stadion begehn. Aber sottigi wo en Match nur bsueche well sy ihri politische aasichte wän kund due (wie in Belgrad), oder ihri Ideologie dien verdrädde (wie in Rom), wo im Mittelalter stoh bliibe sind (wie in Glasgow) oder zem d'Unterschicht z'verhöhne (wie am Bosporus) het doch aigendlig nüs mit em Fuessball zdue. E gsundi Rivalität wo au historisch bedingd isch bringd e Fankultur mit sich und macht dr Fuessball au spezieller als es anderi Sportarte sind. Aber bi obe gnannte Verein dient doch s'Stadion lediglich als Plattform fyr die persenlige yyberzyygige.
Villicht wurd mr in Ziiri au s'Stadion fülle wenn dr FC SVP gege FC SP spiile wurd. Aber das derf nid s'Ziil sy. Politik und Religion gheere nid ins Stadion, weder uff de Räng no uff em Blatz.
Ich glaub grundsätzlig isch e volls Stadion s'resultat vo addraggdivem Fuessball und ere spannende Liga, volli Räng wiederum machts naddyrlig fyr Sponsore intressant wo wiederum Gäld bringe und somit au e Stabilität in Verein. Das sich das im theoretische simple liest und in dr Umsetzig maischdens happered, zeigd au s'Biispiil YB, wo sich d'Spirale uff aimol wieder fangd nach aabe z'draie. Zudämm isch d'Vorusssetzig in dr Schwiiz fyr mehreri erfolgriichi Verein glyychzytig sehr schlächt.
Zem mehr Zueschauer in d'Stadion logge mien sich d'Rahmebedingig ändere wie e grösseri Liga, mehr Gäld (vom Färnseh, Verband, Sponsore etc.) und e anders Syschdem. Wenn mr in Gänf Ziiri St. Galle und wo au immer in volle Stadien mit grössere Budget könnt kalkuliere wurd das doch e Uffwärtig vo dr Liga an und fyr sich geh.
Schlussändlig dängg ich hän die 2 ZH Verein dr Aschluss verpasst. Wenn mr gseht wie professionell dr FC Thun worde isch, wie stabil dr FC Luzärn spiilt, wie stargg sich Sion (sportlich präsentiert) und welli Mittel YB ka generiere und vom FCB reed ich gar nid gseh ich schwarz fyr ZH. Wenn sich Servette no stabiliere ka und St. Galle dr Dritt findet, denn könne sich beidi no mit Lausanne mässe. Isch schlächt fyr dr Fuessball aber halt realität. Villicht änderet sich epis wenn GC emol in de niederige vo de Ligene verschwindet. Villicht, mr weiss es nid….. d’Zuekunft wird’s zeige!
Es git sicher no 13 verschiedeni Type vo Fuessballbedrachter mehr wo sich regelmässig ins Stadion begehn. Aber sottigi wo en Match nur bsueche well sy ihri politische aasichte wän kund due (wie in Belgrad), oder ihri Ideologie dien verdrädde (wie in Rom), wo im Mittelalter stoh bliibe sind (wie in Glasgow) oder zem d'Unterschicht z'verhöhne (wie am Bosporus) het doch aigendlig nüs mit em Fuessball zdue. E gsundi Rivalität wo au historisch bedingd isch bringd e Fankultur mit sich und macht dr Fuessball au spezieller als es anderi Sportarte sind. Aber bi obe gnannte Verein dient doch s'Stadion lediglich als Plattform fyr die persenlige yyberzyygige.
Villicht wurd mr in Ziiri au s'Stadion fülle wenn dr FC SVP gege FC SP spiile wurd. Aber das derf nid s'Ziil sy. Politik und Religion gheere nid ins Stadion, weder uff de Räng no uff em Blatz.
Ich glaub grundsätzlig isch e volls Stadion s'resultat vo addraggdivem Fuessball und ere spannende Liga, volli Räng wiederum machts naddyrlig fyr Sponsore intressant wo wiederum Gäld bringe und somit au e Stabilität in Verein. Das sich das im theoretische simple liest und in dr Umsetzig maischdens happered, zeigd au s'Biispiil YB, wo sich d'Spirale uff aimol wieder fangd nach aabe z'draie. Zudämm isch d'Vorusssetzig in dr Schwiiz fyr mehreri erfolgriichi Verein glyychzytig sehr schlächt.
Zem mehr Zueschauer in d'Stadion logge mien sich d'Rahmebedingig ändere wie e grösseri Liga, mehr Gäld (vom Färnseh, Verband, Sponsore etc.) und e anders Syschdem. Wenn mr in Gänf Ziiri St. Galle und wo au immer in volle Stadien mit grössere Budget könnt kalkuliere wurd das doch e Uffwärtig vo dr Liga an und fyr sich geh.
Schlussändlig dängg ich hän die 2 ZH Verein dr Aschluss verpasst. Wenn mr gseht wie professionell dr FC Thun worde isch, wie stabil dr FC Luzärn spiilt, wie stargg sich Sion (sportlich präsentiert) und welli Mittel YB ka generiere und vom FCB reed ich gar nid gseh ich schwarz fyr ZH. Wenn sich Servette no stabiliere ka und St. Galle dr Dritt findet, denn könne sich beidi no mit Lausanne mässe. Isch schlächt fyr dr Fuessball aber halt realität. Villicht änderet sich epis wenn GC emol in de niederige vo de Ligene verschwindet. Villicht, mr weiss es nid….. d’Zuekunft wird’s zeige!
Wie Sigi und Ceccaroni, wie Hauser und Knup träum’ auch ich manchmal ganz leise davon, dass es dem FCB einst wieder besser gehen möge. Es muss nicht gerade ein Titel sein oder gar eine Teilnahme im Europacup, behüte nein, nur so, dass der FCB zu Hause gegen Bulle gewinnt, einfach gewinnt. JOZ 1988
- Lällekönig
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Danke für diesen guten Beitrag.König Fussball hat geschrieben:Nun ja, die alte Leier mit der "geteilten Stadt" und den damit verbundenen Schwierigkeiten bei der Sponsorenakquisition kann ich ehrlich gesagt nicht ganz ernstnehmen. ...
... So amüsant das desolate Herumkrebsen der beiden Zürcher Vereine eine Weile lang ist, in Basel würde man einigermassen ernstzunehmende Konkurrenz aus Zürich auch mal wieder begrüssen...
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.
Einleitend muss ich sagen, dass "abgrundtiefer Hass" zwischen Anhängern zweier Sportvereine in der Schweiz ein relativ neues Phänomen darstellt, welches wir dem Einzug der faschistisch geprägten Ultrakultur zu verdanken haben. Mir käme es jedenfalls nie in den Sinn, jemanden zu hassen, nur weil er Anhänger eines anderen Vereins ist. Wie auch immer, wer sich auch nur ansatzweise etwas mit der Geschichte der beiden Zürcher Fussballclubs auskennt, weiss dass GC immer der Club der bürgerlichen Oberschicht Zürichs (Stichwort Nobelclub) war/ist und die Mittel- und Arbeiterschicht dem FCZ zuneigte. So war bei GC statutarisch jahrzehntelang festgeschrieben, dass keine Arbeiter (und keine Juden) aufgenommen werden. Diese Schichten gibt es in der klassischen Form schlicht nicht mehr - weshalb man bspw. auch bei der SP nicht mehr von einer Arbeiterpartei sprechen kann. Die zunehmenden Professionalisierung und Ökonomisierung des Fussballs ab Mitte der Achtzigerjahre hatte sodann zur Folge, dass die Fussballsektion sich nicht mehr einfach über seine Gönner finanzieren konnte. Als mit Abstand letzter Verein in der Schweiz legten sie sich einen Trikotsponsor zu (Nissan) und begann sich ab dieser Zeit allen sozialen Schichten zu öffnen. Aufgrund seiner Geschichte verfügt GC über weniger Rückhalt in der "normalen" Zürcher Bevölkerung als der FCZ. Da mittlerweile die Zuschauereinnahmen den weitaus grössten Teil der Einnahmen von CH-Fussballvereinen ausmachen, erweist sich ihre Geschichte als elitärer Nobelclub somit als später, fataler Bumerang. Allerdings darf man nicht den Fehler machen, und GC nur auf die Fussballsektion reduzieren. Mit seinen 12 Sektionen und rund 5'000 Mitgliedern ist GC der grösste polysportive Verein der Schweiz. Von diesen 5'000 sind 1'000 Kinder und Jugendliche, womit GC schweizweit über die grösste Jugendsportabteilung verfügt. Wer im Übrigen schon mal die gediegenen, um nicht zu sagen luxuriösen Clubhäuser bspw. der Tennis- oder der Rudersektion gesehen hat, bekommt immer noch einen Eindruck von der mentalen und sozialen Basis dieses Vereins. Bei den von dir aufgezählten "alteingesessenen, einheimischen" Unternehmen finden sich im Übrigen zwei aus Winterthur (Rieter, Sulzer), sodann zwei, deren ehemaliger bzw. aktueller Eigentümer GC übernehmen wollte (Denner, Navyboot), weiter eines, das den FCZ in eher bescheidenem Masse unterstützt (Migros), dann eines, das neben dem ZSC (Hauptsponsor) die GC-Handballer unterstützt (ewz) und schliesslich eines, dessen Eigentümer jahrelang in führenden Positionen bei GC tätig war (Brunner Erben bzw. Walter Brunner).König Fussball hat geschrieben:Nun ja, die alte Leier mit der "geteilten Stadt" und den damit verbundenen Schwierigkeiten bei der Sponsorenakquisition kann ich ehrlich gesagt nicht ganz ernstnehmen. Am weitaus wichtigsten Wirtschaftsstandort des Landes bei weiss Gott intakter Konjunktur einmal mehr an der Jammerorgel zu drehen, wie schwer es sei, den Betrieb zweier mittelgrosser Fussballclubs zu finanzieren, ist in meinen Augen nicht angebracht, da macht man schlicht und einfach in den Chefetagen keinen guten Job.
Dass (im Falle des FCZ) Herr Canape mit Herz und Seele dabei ist, kann ich mir gut vorstellen, seine Verbindungen in Zürcher Wirtschaftskreise wurden offenbar allerdings von Anfang an massiv überschätzt (er wird mit seiner Art ja auch durchaus hier und dort anecken), was jetzt darin resultiert, dass man nächste Saison das Logo eines halbseidenen Telefondienstleisters spazieren tragen darf. "Na und? Hauptsache, die Kohle fliesst", mag man jetzt sagen. Fair enough - dienlich ist Talkeasy dem FCZ in der momentanen Situation, in welcher ein breites Spektrum der Fans (zu Recht) eine Rückbesinnung auf alte Werte wie Kampfgeist und Aufopferungswille auf dem Platz fordern, um die Identifikation mit dem Verein wieder zu stärken, in dieser Hinsicht wohl nur sehr bedingt. Da braucht es schon einen ganz grossen Wurf beim Design des Trikots, um "Talk about Swiss" (sic!) o.ä. auf der Brust vergessen zu machen, will man beim Trikotverkauf noch ein paar Franken verdienen.
Der Umstand, dass überwiegende Teile der Finanzbranche in Zürich traditionell eher dem GCZ zugetan sind (was sich in einem eher intransparenten Geflecht von diversen Gönnervereinigungen manifestiert), ist nach wie vor richtig, allerdings längst nicht mehr so ausgeprägt, wie dies noch vor ein paar Jahren der Fall war. Der Fussabdruck von Exponenten wie Rainer E. Gut und Konsorten versandet langsam, in Finanzkreisen trifft man heute durchaus auch auf viele FCZ-Sympathisanten. Wie auch immer, dies von Seiten des FCZ gerne als Problem bei der Sponsorensuche ins Feld zu führen, ist generell etwas schwach: Zürich ist voll von Firmen aus anderen Branchen, welche dort ihre (Hauptsitz-)Zelte aufgeschlagen haben. Ein kurzer Blick auf ausschliesslich internationale Unternehmen mit Welt- oder Europa-Hauptsitz im Kanton ZH (OHNE Berücksichtigung von Finanz- und Versicherungskonzernen) offenbart Namen wie ABB, Adecco, Barry Callebaut, Beverage Partners, Bombardier, Cisco, Degussa, Ebay, General Electric, HP, Honeywell, Hyatt, IBM, Kraft, Nobel Biocare, Novo Nordisk, Pfizer, Sonova, Sony etc. Über alteingesessene einheimische Unternehmen wie Lindt & Sprüngli, Rieter, Sulzer, Diethelm Keller, Orell Füssli, Brunner Erben, Candrian Catering, Denner, Migros, EWZ, Navyboot, Publicitas etc. und die Heerscharen von kleineren ansässigen Unternehmen brauchen wir hier gar nicht zu sprechen (kurze Anmerkung: die oben aufgeführten Firmen sind rein willkürlich ausgewählt und wurden von mir nicht einer tieferen Sponsoren-Tauglichkeitsprüfung unterzogen - es braucht sich also nicht jederman aufgefordert zu fühlen, zu irgendeinem Namen was zum Besten zu Geben, nur weil er da vor zwei Jahren mal in einer im Trämmli gefundenen "Bilanz" gelesen hat, dass das aber nur die Holding und sowieso...). Und so sieht ein (Sponsoring-)Jammertal der Tränen aus? Bei uns in Basel sagt man in solchen Fällen: "Verzell doch das em Fährimaa..."
Es entzieht sich generell meiner Kenntnis, auf was genau die wirre Auffassung einiger Fussballanhänger in Zürich fusst, dass der Fussball einen Graben durch die Stadt ziehen und diese in zwei durch abgrundtiefen Hass verbundene Lager trennen würde. Zur Erinnerung an geneigte Leser, die sich nur zufällig hierhin verirrt haben: Wir sprechen hier von Verein A, der z.B. im Februar diesen Jahres bei einem Heimspiel die beeindruckende Zahl von 2500 Anhängern hinter sich zu scharen vermochte (GCZ - Thun) und Verein B, der in der Bevölkerung zwar mehr Zuspruch findet, aber trotzdem im Schnitt gerade mal 10'000 Zuschauer in sein Leichtathletik-Stadion zu locken vermag (bei über 1 Million Einwohner in der Stadt Zürich + Agglomeration). Es fehlt auch jegliche religiöse (z.B. Celtic vs. Rangers), politische (z.B. Partizan vs. Roter Stern), ideologische (z.B. Lazio vs. AS) oder auch eine ernstzunehmende sozialstrukturelle (z.B. Galatasaray vs. Fenerbahçe) Komponente, die hier Brisanz zu verleihen mag. Bevor man in Zürich also mal wieder die geteilte Stadt als Erklärung für überschaubaren Zuschauerzuspruch und suboptimales Arbeiten in der Sponsorenfrage aus der Schublade kramt, lohnt sich vielleicht der kurze Blick über den eigenen blau-weissen Tellerrand hinaus auf Städte, deren Fussballvereine wirkliche Gräben ziehen: Glasgow, Belgrad, Rom, Istanbul (wie vorangehend aufgeführt) oder auch Athen, Krakau und Kairo.
Und dann - wieder zurück auf dem Boden der Realität - weniger jammern, in die Hände spucken und hoffentlich bald mal wieder eine gestalterisch etwas gewichtigere Rolle im Schweizer Fussball spielen: So amüsant das desolate Herumkrebsen der beiden Zürcher Vereine eine Weile lang ist, in Basel würde man einigermassen ernstzunehmende Konkurrenz aus Zürich auch mal wieder begrüssen...
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schliesse mich an!Lällekönig hat geschrieben:Danke für diesen guten Beitrag.
dem ist eventuell noch hinzuzufügen, dass z.b. die rangers und celtic sogar den gleichen trikotsponsor haben. in zürich könnte sich doch locker eine gewichtige firma finden lassen, die das sponsoring-problem auf diese weise löst...
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die ist wohl eher links-extrem bis anarchistisch...Fritzli hat geschrieben:Einleitend muss ich sagen, dass "abgrundtiefer Hass" zwischen Anhängern zweier Sportvereine in der Schweiz ein relativ neues Phänomen darstellt, welches wir dem Einzug der faschistisch geprägten Ultrakultur zu verdanken haben. Mir käme es jedenfalls nie in den Sinn, jemanden zu hassen, nur weil er Anhänger eines anderen Vereins ist. Wie auch immer, wer sich auch nur ansatzweise etwas mit der Geschichte der beiden Zürcher Fussballclubs auskennt, weiss dass GC immer der Club der bürgerlichen Oberschicht Zürichs (Stichwort Nobelclub) war/ist und die Mittel- und Arbeiterschicht dem FCZ zuneigte. So war bei GC statutarisch jahrzehntelang festgeschrieben, dass keine Arbeiter (und keine Juden) aufgenommen werden. Diese Schichten gibt es in der klassischen Form schlicht nicht mehr - weshalb man bspw. auch bei der SP nicht mehr von einer Arbeiterpartei sprechen kann. Die zunehmenden Professionalisierung und Ökonomisierung des Fussballs ab Mitte der Achtzigerjahre hatte sodann zur Folge, dass die Fussballsektion sich nicht mehr einfach über seine Gönner finanzieren konnte. Als mit Abstand letzter Verein in der Schweiz legten sie sich einen Trikotsponsor zu (Nissan) und begann sich ab dieser Zeit allen sozialen Schichten zu öffnen. Aufgrund seiner Geschichte verfügt GC über weniger Rückhalt in der "normalen" Zürcher Bevölkerung als der FCZ. Da mittlerweile die Zuschauereinnahmen den weitaus grössten Teil der Einnahmen von CH-Fussballvereinen ausmachen, erweist sich ihre Geschichte als elitärer Nobelclub somit als später, fataler Bumerang. Allerdings darf man nicht den Fehler machen, und GC nur auf die Fussballsektion reduzieren. Mit seinen 12 Sektionen und rund 5'000 Mitgliedern ist GC der grösste polysportive Verein der Schweiz. Von diesen 5'000 sind 1'000 Kinder und Jugendliche, womit GC schweizweit über die grösste Jugendsportabteilung verfügt. Wer im Übrigen schon mal die gediegenen, um nicht zu sagen luxuriösen Clubhäuser bspw. der Tennis- oder der Rudersektion gesehen hat, bekommt immer noch einen Eindruck von der mentalen und sozialen Basis dieses Vereins. Bei den von dir aufgezählten "alteingesessenen, einheimischen" Unternehmen finden sich im Übrigen zwei aus Winterthur (Rieter, Sulzer), sodann zwei, deren ehemaliger bzw. aktueller Eigentümer GC übernehmen wollte (Denner, Navyboot), weiter eines, das den FCZ in eher bescheidenem Masse unterstützt (Migros), dann eines, das neben dem ZSC (Hauptsponsor) die GC-Handballer unterstützt (ewz) und schliesslich eines, dessen Eigentümer jahrelang in führenden Positionen bei GC tätig war (Brunner Erben bzw. Walter Brunner).
Lazio Rom? Hellas Verona? Ost- bzw. südosteuropäische Vereine? Angesichts des hohen Organisationsgrades - inkl. Hierarchie - von Fankurven bzw. Ultragruppierungen scheint mir das Attribut anarchistisch sehr weit hergeholt.RIDE THE LIGHTNING hat geschrieben:die ist wohl eher links-extrem bis anarchistisch...
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Ich sprach einige Zeilen zuvor von den internationalen Unternehmen im KANTON Zürich und habe mir erlaubt, dies auch danach bei den "einheimischen" Firmen so beizubehalten (wohlwissend, damit in dem Fall beim Stadtzürcher und dem Winterthurer wohl einen Aufschrei des Entsetzens zu verursachen, wenn ich hier alles in einen Topf werfe). Und wie ebenfalls erwähnt, habe ich die von mir willkürlich aufgeführten Unternehmen keiner weiteren Due Diligence unterworfen, aber ich danke für die Informationen bezüglich bestehender Sponsoring-Aktivitäten. Meine Intention war es lediglich, denjenigen Gestalten etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen, die regelmässig glauben, auf die unglaublich komfortable Situation verweisen zu müssen, über die wir gemäss deren Aussage in Basel verfügen, während man in Zürich am Hungertuch nagt, da die beiden lokalen Vereine sich um die offenbar an einer Hand abzuzählenden potentiellen Sponsoren reissen müssen.Fritzli hat geschrieben:Einleitend muss ich sagen, dass "abgrundtiefer Hass" zwischen Anhängern zweier Sportvereine in der Schweiz ein relativ neues Phänomen darstellt, welches wir dem Einzug der faschistisch geprägten Ultrakultur zu verdanken haben. Mir käme es jedenfalls nie in den Sinn, jemanden zu hassen, nur weil er Anhänger eines anderen Vereins ist. Wie auch immer, wer sich auch nur ansatzweise etwas mit der Geschichte der beiden Zürcher Fussballclubs auskennt, weiss dass GC immer der Club der bürgerlichen Oberschicht Zürichs (Stichwort Nobelclub) war/ist und die Mittel- und Arbeiterschicht dem FCZ zuneigte. So war bei GC statutarisch jahrzehntelang festgeschrieben, dass keine Arbeiter (und keine Juden) aufgenommen werden. Diese Schichten gibt es in der klassischen Form schlicht nicht mehr - weshalb man bspw. auch bei der SP nicht mehr von einer Arbeiterpartei sprechen kann. Die zunehmenden Professionalisierung und Ökonomisierung des Fussballs ab Mitte der Achtzigerjahre hatte sodann zur Folge, dass die Fussballsektion sich nicht mehr einfach über seine Gönner finanzieren konnte. Als mit Abstand letzter Verein in der Schweiz legten sie sich einen Trikotsponsor zu (Nissan) und begann sich ab dieser Zeit allen sozialen Schichten zu öffnen. Aufgrund seiner Geschichte verfügt GC über weniger Rückhalt in der "normalen" Zürcher Bevölkerung als der FCZ. Da mittlerweile die Zuschauereinnahmen den weitaus grössten Teil der Einnahmen von CH-Fussballvereinen ausmachen, erweist sich ihre Geschichte als elitärer Nobelclub somit als später, fataler Bumerang. Allerdings darf man nicht den Fehler machen, und GC nur auf die Fussballsektion reduzieren. Mit seinen 12 Sektionen und rund 5'000 Mitgliedern ist GC der grösste polysportive Verein der Schweiz. Von diesen 5'000 sind 1'000 Kinder und Jugendliche, womit GC schweizweit über die grösste Jugendsportabteilung verfügt. Wer im Übrigen schon mal die gediegenen, um nicht zu sagen luxuriösen Clubhäuser bspw. der Tennis- oder der Rudersektion gesehen hat, bekommt immer noch einen Eindruck von der mentalen und sozialen Basis dieses Vereins. Bei den von dir aufgezählten "alteingesessenen, einheimischen" Unternehmen finden sich im Übrigen zwei aus Winterthur (Rieter, Sulzer), sodann zwei, deren ehemaliger bzw. aktueller Eigentümer GC übernehmen wollte (Denner, Navyboot), weiter eines, das den FCZ in eher bescheidenem Masse unterstützt (Migros), dann eines, das neben dem ZSC (Hauptsponsor) die GC-Handballer unterstützt (ewz) und schliesslich eines, dessen Eigentümer jahrelang in führenden Positionen bei GC tätig war (Brunner Erben bzw. Walter Brunner).
Weiter ging es mir darum, die Hass-Leier mit dem Verweis auf Städte mit einer wirklich schwierigen Derby-Situation zu entkräften, da ich schon des Öfteren Diskussionen mit (teilweise durchaus auch sympathischen) Leuten in Zürcher Kneipen geführt habe, die gerne mal mit dieser Platte kommen und ich da jeweils Mühe habe, dies ernstnehmen zu können.
Die Tennisplätze des GC im Seefeld kenne ich übrigens und wenn man sich anschaut, wer sich so alles in den diversen Gönnervereinigungen tummelt, mache ich mir sowieso keine Sorgen (naja, ihr wisst, was ich meine) um die finanzielle Situation des Clubs. Das Problem (für die Fussballsektion) ist halt einfach, dass da seit je her wenig Personen mit Interesse am Fussball dabei waren, sondern dass das Ganze halt primär Networking-(Herren-)Clubs sind (ist ja auch praktisch nie jemand im Stadion). Das rächt sich nun offenbar und andere Sektionen dürfen von der Gunst profitieren.
Über das löbliche Jugendengagement des GCZ freuen wir uns natürlich alle und vielleicht trägt der Effort eines Tages ja vielleicht sogar mal insofern Früchte, als dass da einer dabei ist, der auch ein bisschen Fussball spielen kann oder sich nicht sofort zu einem anderen Verein verabschiedet.

"I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered." -George Best
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Nun ja, mal die Kirche im Dorf lassen. Zu jedem Verein mit politisch eher rechtsgesinnten Anhängern findet man wahrscheinlich auch ein Pendant im linken Flügel. Spontan fallen mir da zu Deinen beiden Beispielen folgende Vereine ein, deren Anhänger sich in meinen Augen politisch tendenziell links positionieren:Fritzli hat geschrieben:Lazio Rom? Hellas Verona? Ost- bzw. südosteuropäische Vereine? Angesichts des hohen Organisationsgrades - inkl. Hierarchie - von Fankurven bzw. Ultragruppierungen scheint mir das Attribut anarchistisch sehr weit hergeholt.
AS Livorno, St. Pauli, AS Rom (mit Vorsicht zu geniessen), Besiktas Istanbul, AEK Athen, Olympique Marseille, Hapoel Tel Aviv...
Auch den FC Barcelona kann man da hinzuzählen. Und in Sachen Osteuropa... Fankurven sind immer auch ein Abbild der Gesellschaft des jeweiligen Staates. Dass in osteuropäischen Staaten nach Jahrzehnten unter kommunistischem Joch nationalistische Politik momentan auf mehr oder weniger fruchtbaren Boden fällt, dürfte für niemanden breaking news sein. Dies manifestiert sich dann eben auch in den Stadien. Ist von dem her ein gesellschaftliches Problem und nichts, was man dem Fussball ankreiden darf. Obwohl das ja gerne gemacht wird...
Und Edith meint: Was man nicht vergessen darf, ist die riesige Masse an Vereinen, deren Fans man nicht politisch positionieren kann. Vom Gewerkschaftsaktivisten über den Baum-Umarmer bis zum Rechtskonservativen findet man alles und das ist in meinen Augen auch gut so. Früher hiess es mal: Politik gehört nicht ins Stadion...
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Kein Problem. Mir ging es lediglich darum aufzuzeigen, dass - historisch gesehen - die Anhänger der beiden Zürcher Vereine sich aus verschiedenen sozialen Schichten zusammensetzen. Diese Unterscheidung ist in der heutigen Zeit tatsächlich nicht mehr relevant. Allerdings stellt sich mir die Frage, ob es für eine starke Rivalität zwischen Lokalrivalen solche Unterscheidungskriterien überhaupt braucht. Zumindest bei den Liverpooler Vereinen gibt es jedenfalls keine und trotzdem besteht eine ausgeprägte Rivalität. Ansonsten gebe ich dir Recht, dass die Lokalrivalensituation in Bezug auf die Sponsoren keine grosse Bedeutung hat. So ist z.b. allgemein bekannt, dass die CS und Swisslife zu GC "gehören" und ich kann mir nicht vorstellen, dass dies den genannten Unternehmen irgendwie zu Nachteilen gereicht. Angeischts des jetzigen Zustandes von GC, ist es in der Tat wahrscheinlicher, dass der Verein wieder Olympiasieger im Rudern hervorbringt als eine Fussballmannschaft, die Titel gewinnt.König Fussball hat geschrieben:Ich sprach einige Zeilen zuvor von den internationalen Unternehmen im KANTON Zürich und habe mir erlaubt, dies auch danach bei den "einheimischen" Firmen so beizubehalten (wohlwissend, damit in dem Fall beim Stadtzürcher und dem Winterthurer wohl einen Aufschrei des Entsetzens zu verursachen, wenn ich hier alles in einen Topf werfe). Und wie ebenfalls erwähnt, habe ich die von mir willkürlich aufgeführten Unternehmen keiner weiteren Due Diligence unterworfen, aber ich danke für die Informationen bezüglich bestehender Sponsoring-Aktivitäten. Meine Intention war es lediglich, denjenigen Gestalten etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen, die regelmässig glauben, auf die unglaublich komfortable Situation verweisen zu müssen, über die wir gemäss deren Aussage in Basel verfügen, während man in Zürich am Hungertuch nagt, da die beiden lokalen Vereine sich um die offenbar an einer Hand abzuzählenden potentiellen Sponsoren reissen müssen.
Weiter ging es mir darum, die Hass-Leier mit dem Verweis auf Städte mit einer wirklich schwierigen Derby-Situation zu entkräften, da ich schon des Öfteren Diskussionen mit (teilweise durchaus auch sympathischen) Leuten in Zürcher Kneipen geführt habe, die gerne mal mit dieser Platte kommen und ich da jeweils Mühe habe, dies ernstnehmen zu können.
Die Tennisplätze des GC im Seefeld kenne ich übrigens und wenn man sich anschaut, wer sich so alles in den diversen Gönnervereinigungen tummelt, mache ich mir sowieso keine Sorgen (naja, ihr wisst, was ich meine) um die finanzielle Situation des Clubs. Das Problem (für die Fussballsektion) ist halt einfach, dass da seit je her wenig Personen mit Interesse am Fussball dabei waren, sondern dass das Ganze halt primär Networking-(Herren-)Clubs sind (ist ja auch praktisch nie jemand im Stadion). Das rächt sich nun offenbar und andere Sektionen dürfen von der Gunst profitieren.
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Mit faschistisch meine ich nicht politischen Faschismus, sondern das Gedankengut, alle anderen Vereine bzw. deren Anhänger als minderwertig und verachtenswert zu betrachten und entsprechend mit allen Mitteln, d.h. auch mit Gewalt zu bekämpfen. Dazu gehört auch das Kollektivistisch-Totalitäre, sprich die Ideologie, dass der Verein und die Fankurve als Gemeinschaft über allem stehen und denen sich das Individuum vollumfänglich unterzuordnen hat.König Fussball hat geschrieben:Nun ja, mal die Kirche im Dorf lassen. Zu jedem Verein mit politisch eher rechtsgesinnten Anhängern findet man wahrscheinlich auch ein Pendant im linken Flügel. Spontan fallen mir da zu Deinen beiden Beispielen folgende Vereine ein, deren Anhänger sich in meinen Augen politisch tendenziell links positionieren:
AS Livorno, St. Pauli, AS Rom (mit Vorsicht zu geniessen), Besiktas Istanbul, AEK Athen, Olympique Marseille, Hapoel Tel Aviv...
Auch den FC Barcelona kann man da hinzuzählen. Und in Sachen Osteuropa... Fankurven sind immer auch ein Abbild der Gesellschaft des jeweiligen Staates. Dass in osteuropäischen Staaten nach Jahrzehnten unter kommunistischem Joch nationalistische Politik momentan auf mehr oder weniger fruchtbaren Boden fällt, dürfte für niemanden breaking news sein. Dies manifestiert sich dann eben auch in den Stadien. Ist von dem her ein gesellschaftliches Problem und nichts, was man dem Fussball ankreiden darf. Obwohl das ja gerne gemacht wird...
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Point taken. In dem Fall möchte ich meinen Punkt mit "keine sozialstrukturelle Komponente" hiermit etwas abschwächen.Fritzli hat geschrieben:Kein Problem. Mir ging es lediglich darum aufzuzeigen, dass - historisch gesehen - die Anhänger der beiden Zürcher Vereine sich aus verschiedenen sozialen Schichten zusammensetzen. Diese Unterscheidung ist in der heutigen Zeit tatsächlich nicht mehr relevant. Allerdings stellt sich mir die Frage, ob es für eine starke Rivalität zwischen Lokalrivalen solche Unterscheidungskriterien überhaupt braucht. Zumindest bei den Liverpooler Vereinen gibt es jedenfalls keine und trotzdem besteht eine ausgeprägte Rivalität. Ansonsten gebe ich dir Recht, dass die Lokalrivalensituation in Bezug auf die Sponsoren keine grosse Bedeutung hat. So ist z.b. allgemein bekannt, dass die CS und Swisslife zu GC "gehören" und ich kann mir nicht vorstellen, dass dies den genannten Unternehmen irgendwie zu Nachteilen gereicht. Angeischts des jetzigen Zustandes von GC, ist es in der Tat wahrscheinlicher, dass der Verein wieder Olympiasieger im Rudern hervorbringt als eine Fussballmannschaft, die Titel gewinnt.
Denke auch nicht, dass in Zürich Kundenboykotte in Folge von Sponsoringaktivitäten zu erwarten wären. Da müsste schon mehr passieren. Wie damals 1994 bei den Ösis, als die Bank Austria als Besitzerin wider Willen des SK Rapid Wien die Auflösung oder die Fusion des Verein mit Erzrivale Austria Wien andachte. Die Boykottandrohungen der Rapid-Sympathisanten haben die Bank dann dazu bewogen, mit einer Kapitalspritze den konkursiten Club wieder auf die Beine zu stellen...
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Nun, das stimmt schon, das lässt sich natürlich nicht ganz von der Hand weisen. Auf der anderen Seite denke ich, dass der Gang ins Stadion immer schon eine Ventilfunktion ausgeübt hat. Wenn die Leute am Wochenende 90 Minuten (politisch nicht immer korrekt) Vollgas auf den Rängen geben und dafür dann nach Hause gehen und die bevorstehende Arbeitswoche erfolgreich meistern, ohne dass irgendeinem der Hut hochgeht und er mit seinem Sturmgewehr den Headcount seines Arbeitgebers dezimiert, dann ist das für mich in Ordnung. In der heutigen Zeit der Überregulierung braucht es gewisse Oasen, für manche ist das eben das Stadion. Zudem braucht man auch nicht alles auf die Goldwaage zu legen. Nur weil man gegen GC, FCZ, FCL & Konsorten auch mal was nicht Jugendfreies zum Besten oder es mal Stunk gibt, geh ich trotzdem gerne mit Zürcher, Luzerner und anderen Kollegen ein paar Tage später in die Kneipe ein Bier trinken.Fritzli hat geschrieben:Mit faschistisch meine ich nicht politischen Faschismus, sondern das Gedankengut, alle anderen Vereine bzw. deren Anhänger als minderwertig und verachtenswert zu betrachten und entsprechend mit allen Mitteln, d.h. auch mit Gewalt zu bekämpfen. Dazu gehört auch das Kollektivistisch-Totalitäre, sprich die Ideologie, dass der Verein und die Fankurve als Gemeinschaft über allem stehen und denen sich das Individuum vollumfänglich unterzuordnen hat.
Und Edith fügt an: So, das wars jetzt aber auch mit dem gesellschaftspsychologischen Exkurs...
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Völlig überraschend! Das wird wohl ein nächster Fall Ben Khalifa/Gavranovicexpertus hat geschrieben:Nikci wechselt zu Hannover 96
http://www.blick.ch/sport/fussball/supe ... 15695.html
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Die grösste Schote ist jedoch, dass sie beim FCZ offenbar komplett im Schilf stehen und von diesem Transfer noch gar nichts mitgekriegt haben...expertus hat geschrieben:Nikci wechselt zu Hannover 96
http://www.blick.ch/sport/fussball/supe ... 15695.html

http://www.tagesanzeiger.ch/sport/fussball/FCZ-dementiert-NikciTransfer/story/16582838
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Carlitos hats nicht geschafft bei 96. Evtl. Schafft er den durchbruch!König Fussball hat geschrieben:Die grösste Schote ist jedoch, dass sie beim FCZ offenbar komplett im Schilf stehen und von diesem Transfer noch gar nichts mitgekriegt haben...
http://www.tagesanzeiger.ch/sport/fussball/FCZ-dementiert-NikciTransfer/story/16582838
"Seine Schwäche ist der Abschluss."Shaqiri hat geschrieben:Hier wird er hochgejubelt
http://wap.bild.de/bild/json.bild.de/se ... 022/7.html
naja, einen stürmer hochjubeln klingt für mich irgendwie anderst....

[CENTER]"mir müend ufpasse, dass mir nid immer s schwizerische wasserglas als ozean düend betrachte..." Peter V. Kunz[/CENTER]
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Das ist eben der kleine Unterschied: beim FCB sind die für die Kaderzusammenstellung verantwortlichen Leute nicht in die Ferien entschwunden, sondern machen ihren Job. Bei den Strichern guckt das Bickeli mitten aus den Ferien dumm aus der Wäsche, wenn seine Spieler "abhauen" wollen.König Fussball hat geschrieben:Die grösste Schote ist jedoch, dass sie beim FCZ offenbar komplett im Schilf stehen und von diesem Transfer noch gar nichts mitgekriegt haben...
http://www.tagesanzeiger.ch/sport/fussball/FCZ-dementiert-NikciTransfer/story/16582838


was ist DAS bitte für eine unprofessionelle antwort? wenn das wirklich so gesagt wurde, dann gratulation an den fczKönig Fussball hat geschrieben:Die grösste Schote ist jedoch, dass sie beim FCZ offenbar komplett im Schilf stehen und von diesem Transfer noch gar nichts mitgekriegt haben...
http://www.tagesanzeiger.ch/sport/fussball/FCZ-dementiert-NikciTransfer/story/16582838

Beckenpower hat geschrieben:Mir hän scho gwunne. Aber mir chönne no massiv gwünner.
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...um erneut nach drei runden der neuen saison das maul gestopft zu bekommen...händsche hat geschrieben:das wird canape wohl nicht hindern, sich trotzdem als transfersieger zu bezeichnen...
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