Mundharmonika hat geschrieben:@ Basil Stinson
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Weisst Du, ich gebe keineswegs nur der Polizei Recht und ich bin auch dagegen, dass man Fans global als gewalttätig bezeichnet, aber was einfach nervt, ist dass bei solchen Aktionen wie jener in Zürich der Fehler immer nur bei den anderen, also bei der Staatsgewalt oder den privaten Sicherheitsleuten gesucht wird und diese angeblichen Fehler dann auch noch dazu dienen, die gewalttätigen Ausschreitungen zu rechtfertigen. Wieso muss ein Delta - sei er auch noch so lächerlich - dann grad angegriffen werden? Wieso kann man den nicht einfach ignorieren, an ihm vorbeilaufen und im Stadion Platz nehmen?
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Es ist noch schwierig ignorierend an den Deltas vorbei zu gehen, wenn hinter dir 1000 Leute zum Eingang drücken und von vorne ebenso Druck kommt, inform von tieffliegenden Knüppeln.
Es ist doch so: Gewaltpotential gibt und gab es immer rund um den Fussball und wird es wohl leider auch künftig geben (ACHTUNG: Feststellung keine Verharmlosung). Ob die Gewaltausbrüche zu- oder abgenommen haben ist mittlerweile eine Glaubensfrage geworden.
Nun kann man sich wünschen – oder dafür beten – dass dieses Gewaltpotential schnell kleiner wird bzw sich gewaltbereite Fans wundersam zur Vernunft bringen lassen und den Deltas Rosen verteilen, was aber nicht von heute auf morgen passieren wird.
Was aber von heute auf morgen umsetzbar wäre, sind Entspannungsmassnahmen bei der Eingangskontrolle (baulich, organisatorisch, psychologisch).
Es geht doch nicht primär um Schuldzuweisung sondern um Ursachenforschung und um möglichst schnellen Erfolg, damit so krasse Eskalationen in Zukunft vermieden werden können.
Der Gewaltneigung gewisser Fans muss auch begegnet werden, einerseits mit angemessener Repression im NORMALEN rechtlichen Rahmen, OHNE Sonderrechte, Pranger, Schnellurteile und Verpetzen beim Arbeitgeber und – noch viel wichtiger –
mit langfristiger Fanarbeit à la FCB. Aber das ist halt harte, langjährige Knochenarbeit, mit der man beim Stammtisch-Politpublikum nicht punkten kann.