
Von Marcel Odermatt und Werner Vontobel | 01:12 | 09.11.2008
Bis Ende November werden die Milchpreise neu ausgehandelt. Für 27 000 Bauern geht es um die nackte Existenz.
Nächste Woche werden die Milchpreise für 2009 ausgehandelt. Die grossen Milchverarbeiter wie Emmi fordern Preissenkungen zwischen 10 und 30 Rappen. Für den Milchbauern Werner Locher (53) in Bonstetten ZH ist die Rechnung schnell gemacht. «Meine 40 Milchkühe geben pro Jahr 220000 Liter. 20 Rappen weniger kosten mich 44000 Franken. Damit sinkt mein Stundenlohn gegen null.»
Der Präsident des Bauernverbandes, Hansjörg Walter (57, SVP TG) ist ebenfalls alarmiert: «Heute gibt es noch 27000 Milchbetriebe. Setzen sich die Konzerne durch, machen einige tausend dicht.»
Die Herstellungskosten für Schweizer Milch liegen im Schnitt bei Fr. 1.10 pro Liter. Wegen der hohen Überschüsse ist der aktuelle Preis, den die Bauern kassieren, von 81 auf vorerst 76 Rappen gesenkt worden. Das heisst, so Locher, dass viele Milchbauern für weniger als 15 Franken pro Stunde arbeiten und ihre Kapitalkosten nicht verzinsen können. «Wir leben von der Substanz.»
Am Weltmarkt kostet der Liter Milch zurzeit 25 Rappen. «Dieser Preis beruht auf Sklavenarbeit und Raubbau», meint Locher. Er hatte den erfolgreichen Milchstreik vom Mai 2008 mitorganisiert. Jetzt ist er ratlos. «Wir tun im Moment nichts. Aber in Europa brodelt es. Wenn es zum Streik kommt, schliessen wir uns selbstverständlich an.»
Quelle: http://www.blick.ch/news/wirtschaft/bauer-sauer-104781
Walter labert den gleichen Käse, wie kann man so jemand noch erst nehmen?
Was soll die Verkäuferin die jeden Tag Stunden an der Kasse ist, und ca. 2900 CHF verdient sagen? Den Schweizer Bauern täte es extrem gut, aufzuwachen und zu merken das sich das
Leben dort draussen verändert hat, nur mit Angstmacherei und den immer gleichen Forderungen wird man nicht weiter kommen.