Fans eingesperrt
Krawalle → FCB-Anhänger
berichtenvon einemmassiven
Reizgas-Einsatz der Berner Polizei.
philipp.schraemmli
@ringier.ch
Die Fussballsaison hat eben erst begonnen, schon stehen die FCB-Fans
wieder in den Schlagzeilen. Nach dem Eröffnungsspiel in Bern ist es am
Freitag zu Ausschreitungen gekommen.
Sechs Fans und sieben Polizisten wurden leicht verletzt. Die Polizei nahm
vier Personen vorübergehend fest.
Wer die Krawalle ausgelöst hat, daran scheiden sich indes die Geister. Die
Kantonspolizei Bern sagt, dass die Aggressionen von den Basler Anhängern
ausgegangen seien. Diese wiederum kritisieren die Polizei.
Im FCB-Fanforum berichten viele User von einem übertrieben harten
Einsatz mit Reizgas. Sein Sohn habe lediglich einen Polizisten fragen wol-
en, wie lange die Strassensperre noch andauert, schreibt Forum-User
«Visions». Wenige Augenblicke später habe ihm der Polizist Pfefferspray in
die Augen gesprüht. Der Vater überlegt sich nun, ob er Anzeige erstatten
will.
Nach dem Spiel mussten die Basler Fans zuerst im und dann vor dem Sta-
dion minutenlang ausharren. Die Polizei hatte die Ausgänge mit Gittern ver-
sperrt, damit die Berner Fans ungestört gehen konnten.
Auch FCB-Fan Alex (28) mokiert sich über die Polizeitaktik: «Einige Fans
mussten sich wegen des massiven Tränengas-Einsatzes übergeben.»
Davonlaufen habe man nicht können, man sei ja eingesperrt gewesen. Erst
später hätten gewalttätige Fans die Polizei attackiert. Zuvor sei es
bei verbalen Provokationen geblieben.
Taktik auswerten
Die Berner Polizei verteidigt sich: «Der Reizmittel-Einsatz war der Situa-
tion angepasst», sagt Mediensprecherin Ursula Stauffer.
Die Polizei werde den Einsatz auswerten und dann entscheiden, ob an
der Taktik, die Gästefans in einer Art Gitterkäfig zurückzuhalten, festge-
halten wird. Am Mittwoch spielt der FCB zu Hause gegen GC. Die Polizei
rechnet nicht mit Ausschreitungen.
http://php.blick.ch/ha/download.php?aus ... 008_BS.pdf