Heute im Beobachter
Heute im Beobachter
Augenzeuge Hansruedi Vogel
«Diese Aggressivität, das ist wahnsinnig»
Text: Lukas Egli
Bild: Andreas Eggenberger
Hansruedi Vogel ist Regionalleiter der Bahnpolizei Zürich. In den Sonderzügen mit den Fans des FC Basel ist er immer mit dabei.
Es war eine Gewaltexplosion sondergleichen. Eine wütende Rotte. Ein Damm, der bricht. Dass eine Menschenmeute so plötzlich und furios losschlägt u2013 das habe ich in meinen 24 Jahren als Polizist noch nie gesehen.
Der Sonderzug vom 5. Dezember aus Basel wurde in Zürich-Altstetten von einem massiven Aufgebot der Polizei erwartet. Unvermittelt wurden die Beamten von den Fussballfans aus dem Zug heraus mit allem Möglichen beworfen. Wer zurückwich, lief Gefahr, unter die Räder anderer Züge zu kommen. Distanz schaffen, kanalisieren, ruhig stellen. Etwas anderes war nicht möglich. Die Polizisten haben versucht, Kinder und Familien auszusortieren, damit diese ans Spiel konnten. 427 Personen wurden verhaftet, darunter auch Unschuldige. Das ist schade und unverzeihlich. Aber wenn ein 14-Jähriger mit einem Plakat zum Fussballmatch gehen will, auf dem «Züri brännt» steht u2013 das müssen wir ernst nehmen.
Die Billettkontrolle hat die ganze Zugfahrt von Basel nach Altstetten gedauert. Man wird ja ständig behindert, und viele versuchen zu schummeln. Unter Polizeischutz haben die sieben Kontrolleure die 620 Passagiere kontrolliert und total 2010 Franken Fahrgeld nachgefordert. Ich bewundere sie sehr für ihre Arbeit.
Unglaubliche Gleichgültigkeit
Letzthin wurde einem Zugbegleiter von hinten eine Bierflasche über dem Kopf zerschlagen. Er hatte eine böse Beule. Nur Wochen später ist er wieder angepöbelt worden. Es ist unglaublich, was sie sich alles gefallen lassen müssen. Wir fahren jeweils mit ein paar Dutzend Leuten mit. Neben der Patrouille zum Schutz der Kontrolleure stehen auf jeder Plattform acht Uniformierte, ausgerüstet mit Helm, Überziehweste, Schulter- und Schienbeinschutz. Zur Wehr haben wir unser Mundwerk, für den Notfall aber auch einen Polizeimehrzweckstock und Pfefferspray. Schusswaffen tragen wir Bahnpolizisten nicht. Ich fahre immer mit in den FCB-Sonderzügen, schliesslich trage ich als Einsatzleiter die Verantwortung. Manchmal wird mir aber schon anders. Besonders im Nachhinein denke ich bisweilen, zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert.
Am 30. Mai 2003 haben wir erstmals einen solchen Sonderzug für die FCB-Fans u2013 sie sind die einzigen, die mit dem Zug anreisen u2013 begleitet. Dies nachdem sie am 6. April 2003 vor einem Spiel gegen den FCZ einen regelrechten Saubannerzug vom Hauptbahnhof bis zum Stadion Letzigrund veranstaltet hatten. Ein Tankstellenshop wurde ausgeräumt, Scheiben wurden eingeschlagen, mehrere Autos kurz und klein geschlagen. Eine Riesensauerei und ein Schaden von rund 150000 Franken.
Auf den Regelzügen sind die gewaltbereiten Basel-Fans nicht tragbar. Sie stürmen die 1. Klasse, belästigen die anderen Fahrgäste, bezahlen nicht. Und hinterher sehen die Waggons aus wie eine Müllhalde. Nach jedem Match haben wir stapelweise Reklamationen. Es war klar, dass es so nicht mehr weitergehen konnte.
Wahrscheinlich sind diese Fans unter der Woche allesamt super Büezer. Aber am Wochenende, da brennen ihnen sämtliche Sicherungen durch. Die meisten sind schon vor dem Spiel schwer betrunken. Sie schmeissen Bierflaschen aus dem Zugfenster, zünden im Abteil Rauchpetarden, machen alles kaputt. Diese Gewaltbereitschaft, diese Aggressivität u2013 das ist wahnsinnig. Und es herrscht eine unglaubliche Gleichgültigkeit. Es ist... Wie soll ich das beschreiben? Es ist wie Drogensucht. Einem Junkie ist auch alles egal, wenn er seinen Schuss bekommt. Die Fans suchen den Kick in der Masse. Etwas machen, was verboten ist. Etwas, was sie allein nicht zu machen wagen. Andere gehen klettern.
Als alle Fans aus dem Zug waren, haben wir die Waggons geschlossen und durchsucht. Sackweise fanden wir Brand- und Signalkörper. Sogar in einem Sandwich, das fein säuberlich verpackt und ausgehöhlt worden war. Mit so was gehen die an einen Fussballmatch! Diese Handfackeln sind lebensgefährlich. Man kann sie nicht löschen. Schliesslich müssen sie auch unter Wasser funktionieren. Das muss man sich vor Augen halten: Wir hatten an diesem Sonntag mehrere tausend Menschen im Zürcher Hauptbahnhof. In der Bahnhofshalle war Weihnachtsmarkt, in der Innenstadt Sonntagsverkauf. Ich will mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn die Fans im Hauptbahnhof Signalraketen gezündet hätten und Panik ausgebrochen wäre.
Trotz Verbot im Stadion
Ich bin ja selbst kein Fussballfan. Ich bin eher der Einzelsportler. Mein erstes Fussballspiel habe ich im Dienst gesehen, das Spiel GCu2013FCB, als wir zum ersten Mal mit einem Sonderzug anreisten. Das Resultat habe ich vergessen. Aber Randale gab es auch da. Dass der Klub da nicht mehr macht, verstehe ich nicht. Auch das Fanprojekt des FCB hat wenig gebracht. Es gibt zwar Sanktionen. Aber sie werden ungenügend umgesetzt. Auf der Homepage des St.-Jakob-Stadions sind ganze Gruppen abgebildet, die Stadionverbot haben. Dass die trotzdem ins Stadion kommen, ist frustrierend.
Komisch ist, dass wir den FCB-Fans etwas Tolles anbieten. Im Sonderzug können sie anreisen ohne Umsteigen, haben das gewünschte Gruppenerlebnis und bekommen gratis Getränke und einen Snack. Aber sie wollen irgendwie nicht. Sie wollen Radau machen. Schade. Mit Sport hat das sicher nichts zu tun.
Herr Vogel sie machen ihrem Namen alle Ehre, sie haben wahrlich einen Vogel. Schade der Beobachter bringt nicht immer solch schlechte Artikel, vorallem fehlt mir hier ein Bericht von der Gegenseite.
«Diese Aggressivität, das ist wahnsinnig»
Text: Lukas Egli
Bild: Andreas Eggenberger
Hansruedi Vogel ist Regionalleiter der Bahnpolizei Zürich. In den Sonderzügen mit den Fans des FC Basel ist er immer mit dabei.
Es war eine Gewaltexplosion sondergleichen. Eine wütende Rotte. Ein Damm, der bricht. Dass eine Menschenmeute so plötzlich und furios losschlägt u2013 das habe ich in meinen 24 Jahren als Polizist noch nie gesehen.
Der Sonderzug vom 5. Dezember aus Basel wurde in Zürich-Altstetten von einem massiven Aufgebot der Polizei erwartet. Unvermittelt wurden die Beamten von den Fussballfans aus dem Zug heraus mit allem Möglichen beworfen. Wer zurückwich, lief Gefahr, unter die Räder anderer Züge zu kommen. Distanz schaffen, kanalisieren, ruhig stellen. Etwas anderes war nicht möglich. Die Polizisten haben versucht, Kinder und Familien auszusortieren, damit diese ans Spiel konnten. 427 Personen wurden verhaftet, darunter auch Unschuldige. Das ist schade und unverzeihlich. Aber wenn ein 14-Jähriger mit einem Plakat zum Fussballmatch gehen will, auf dem «Züri brännt» steht u2013 das müssen wir ernst nehmen.
Die Billettkontrolle hat die ganze Zugfahrt von Basel nach Altstetten gedauert. Man wird ja ständig behindert, und viele versuchen zu schummeln. Unter Polizeischutz haben die sieben Kontrolleure die 620 Passagiere kontrolliert und total 2010 Franken Fahrgeld nachgefordert. Ich bewundere sie sehr für ihre Arbeit.
Unglaubliche Gleichgültigkeit
Letzthin wurde einem Zugbegleiter von hinten eine Bierflasche über dem Kopf zerschlagen. Er hatte eine böse Beule. Nur Wochen später ist er wieder angepöbelt worden. Es ist unglaublich, was sie sich alles gefallen lassen müssen. Wir fahren jeweils mit ein paar Dutzend Leuten mit. Neben der Patrouille zum Schutz der Kontrolleure stehen auf jeder Plattform acht Uniformierte, ausgerüstet mit Helm, Überziehweste, Schulter- und Schienbeinschutz. Zur Wehr haben wir unser Mundwerk, für den Notfall aber auch einen Polizeimehrzweckstock und Pfefferspray. Schusswaffen tragen wir Bahnpolizisten nicht. Ich fahre immer mit in den FCB-Sonderzügen, schliesslich trage ich als Einsatzleiter die Verantwortung. Manchmal wird mir aber schon anders. Besonders im Nachhinein denke ich bisweilen, zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert.
Am 30. Mai 2003 haben wir erstmals einen solchen Sonderzug für die FCB-Fans u2013 sie sind die einzigen, die mit dem Zug anreisen u2013 begleitet. Dies nachdem sie am 6. April 2003 vor einem Spiel gegen den FCZ einen regelrechten Saubannerzug vom Hauptbahnhof bis zum Stadion Letzigrund veranstaltet hatten. Ein Tankstellenshop wurde ausgeräumt, Scheiben wurden eingeschlagen, mehrere Autos kurz und klein geschlagen. Eine Riesensauerei und ein Schaden von rund 150000 Franken.
Auf den Regelzügen sind die gewaltbereiten Basel-Fans nicht tragbar. Sie stürmen die 1. Klasse, belästigen die anderen Fahrgäste, bezahlen nicht. Und hinterher sehen die Waggons aus wie eine Müllhalde. Nach jedem Match haben wir stapelweise Reklamationen. Es war klar, dass es so nicht mehr weitergehen konnte.
Wahrscheinlich sind diese Fans unter der Woche allesamt super Büezer. Aber am Wochenende, da brennen ihnen sämtliche Sicherungen durch. Die meisten sind schon vor dem Spiel schwer betrunken. Sie schmeissen Bierflaschen aus dem Zugfenster, zünden im Abteil Rauchpetarden, machen alles kaputt. Diese Gewaltbereitschaft, diese Aggressivität u2013 das ist wahnsinnig. Und es herrscht eine unglaubliche Gleichgültigkeit. Es ist... Wie soll ich das beschreiben? Es ist wie Drogensucht. Einem Junkie ist auch alles egal, wenn er seinen Schuss bekommt. Die Fans suchen den Kick in der Masse. Etwas machen, was verboten ist. Etwas, was sie allein nicht zu machen wagen. Andere gehen klettern.
Als alle Fans aus dem Zug waren, haben wir die Waggons geschlossen und durchsucht. Sackweise fanden wir Brand- und Signalkörper. Sogar in einem Sandwich, das fein säuberlich verpackt und ausgehöhlt worden war. Mit so was gehen die an einen Fussballmatch! Diese Handfackeln sind lebensgefährlich. Man kann sie nicht löschen. Schliesslich müssen sie auch unter Wasser funktionieren. Das muss man sich vor Augen halten: Wir hatten an diesem Sonntag mehrere tausend Menschen im Zürcher Hauptbahnhof. In der Bahnhofshalle war Weihnachtsmarkt, in der Innenstadt Sonntagsverkauf. Ich will mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn die Fans im Hauptbahnhof Signalraketen gezündet hätten und Panik ausgebrochen wäre.
Trotz Verbot im Stadion
Ich bin ja selbst kein Fussballfan. Ich bin eher der Einzelsportler. Mein erstes Fussballspiel habe ich im Dienst gesehen, das Spiel GCu2013FCB, als wir zum ersten Mal mit einem Sonderzug anreisten. Das Resultat habe ich vergessen. Aber Randale gab es auch da. Dass der Klub da nicht mehr macht, verstehe ich nicht. Auch das Fanprojekt des FCB hat wenig gebracht. Es gibt zwar Sanktionen. Aber sie werden ungenügend umgesetzt. Auf der Homepage des St.-Jakob-Stadions sind ganze Gruppen abgebildet, die Stadionverbot haben. Dass die trotzdem ins Stadion kommen, ist frustrierend.
Komisch ist, dass wir den FCB-Fans etwas Tolles anbieten. Im Sonderzug können sie anreisen ohne Umsteigen, haben das gewünschte Gruppenerlebnis und bekommen gratis Getränke und einen Snack. Aber sie wollen irgendwie nicht. Sie wollen Radau machen. Schade. Mit Sport hat das sicher nichts zu tun.
Herr Vogel sie machen ihrem Namen alle Ehre, sie haben wahrlich einen Vogel. Schade der Beobachter bringt nicht immer solch schlechte Artikel, vorallem fehlt mir hier ein Bericht von der Gegenseite.
Und täglich grüsst das Murmeltier 

reg mi grad wieder uf wenni de Artikel lis, unglaublich das de sone mist ka verzelle, und s schlimmste dra findi, dass alli wo eh scho chli denkt hän, die Aktion sig richtig gsi, jetzt sicher auno denke, hämers doch gwüsst, die sin nid alli so friedlich gsi wie si verzellt hän, blabla...Ivolino hat geschrieben:Wer zurückwich, lief Gefahr, unter die Räder anderer Züge zu kommen.

Mi nähmt jo no Wunder wo die hätte sölle unter d Räder vomene andere Zug ko, uf Gleis 1!!!

Ich war nicht in diesem Zug. Deshalb kann ich nicht mitreden. Diejenigen,Ivolino hat geschrieben:Augenzeuge Hansruedi Vogel
«Diese Aggressivität, das ist wahnsinnig»
Text: Lukas Egli
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Hansruedi Vogel ist Regionalleiter der Bahnpolizei Zürich. In den Sonderzügen mit den Fans des FC Basel ist er immer mit dabei.
Es war eine Gewaltexplosion sondergleichen. Eine wütende Rotte. Ein Damm, der bricht. Dass eine Menschenmeute so plötzlich und furios losschlägt u2013 das habe ich in meinen 24 Jahren als Polizist noch nie gesehen.
Der Sonderzug vom 5. Dezember aus Basel wurde in Zürich-Altstetten von einem massiven Aufgebot der Polizei erwartet. Unvermittelt wurden die Beamten von den Fussballfans aus dem Zug heraus mit allem Möglichen beworfen. Wer zurückwich, lief Gefahr, unter die Räder anderer Züge zu kommen. Distanz schaffen, kanalisieren, ruhig stellen. Etwas anderes war nicht möglich. Die Polizisten haben versucht, Kinder und Familien auszusortieren, damit diese ans Spiel konnten. 427 Personen wurden verhaftet, darunter auch Unschuldige. Das ist schade und unverzeihlich. Aber wenn ein 14-Jähriger mit einem Plakat zum Fussballmatch gehen will, auf dem «Züri brännt» steht u2013 das müssen wir ernst nehmen.
Die Billettkontrolle hat die ganze Zugfahrt von Basel nach Altstetten gedauert. Man wird ja ständig behindert, und viele versuchen zu schummeln. Unter Polizeischutz haben die sieben Kontrolleure die 620 Passagiere kontrolliert und total 2010 Franken Fahrgeld nachgefordert. Ich bewundere sie sehr für ihre Arbeit.
Unglaubliche Gleichgültigkeit
Letzthin wurde einem Zugbegleiter von hinten eine Bierflasche über dem Kopf zerschlagen. Er hatte eine böse Beule. Nur Wochen später ist er wieder angepöbelt worden. Es ist unglaublich, was sie sich alles gefallen lassen müssen. Wir fahren jeweils mit ein paar Dutzend Leuten mit. Neben der Patrouille zum Schutz der Kontrolleure stehen auf jeder Plattform acht Uniformierte, ausgerüstet mit Helm, Überziehweste, Schulter- und Schienbeinschutz. Zur Wehr haben wir unser Mundwerk, für den Notfall aber auch einen Polizeimehrzweckstock und Pfefferspray. Schusswaffen tragen wir Bahnpolizisten nicht. Ich fahre immer mit in den FCB-Sonderzügen, schliesslich trage ich als Einsatzleiter die Verantwortung. Manchmal wird mir aber schon anders. Besonders im Nachhinein denke ich bisweilen, zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert.
Am 30. Mai 2003 haben wir erstmals einen solchen Sonderzug für die FCB-Fans u2013 sie sind die einzigen, die mit dem Zug anreisen u2013 begleitet. Dies nachdem sie am 6. April 2003 vor einem Spiel gegen den FCZ einen regelrechten Saubannerzug vom Hauptbahnhof bis zum Stadion Letzigrund veranstaltet hatten. Ein Tankstellenshop wurde ausgeräumt, Scheiben wurden eingeschlagen, mehrere Autos kurz und klein geschlagen. Eine Riesensauerei und ein Schaden von rund 150000 Franken.
Auf den Regelzügen sind die gewaltbereiten Basel-Fans nicht tragbar. Sie stürmen die 1. Klasse, belästigen die anderen Fahrgäste, bezahlen nicht. Und hinterher sehen die Waggons aus wie eine Müllhalde. Nach jedem Match haben wir stapelweise Reklamationen. Es war klar, dass es so nicht mehr weitergehen konnte.
Wahrscheinlich sind diese Fans unter der Woche allesamt super Büezer. Aber am Wochenende, da brennen ihnen sämtliche Sicherungen durch. Die meisten sind schon vor dem Spiel schwer betrunken. Sie schmeissen Bierflaschen aus dem Zugfenster, zünden im Abteil Rauchpetarden, machen alles kaputt. Diese Gewaltbereitschaft, diese Aggressivität u2013 das ist wahnsinnig. Und es herrscht eine unglaubliche Gleichgültigkeit. Es ist... Wie soll ich das beschreiben? Es ist wie Drogensucht. Einem Junkie ist auch alles egal, wenn er seinen Schuss bekommt. Die Fans suchen den Kick in der Masse. Etwas machen, was verboten ist. Etwas, was sie allein nicht zu machen wagen. Andere gehen klettern.
Als alle Fans aus dem Zug waren, haben wir die Waggons geschlossen und durchsucht. Sackweise fanden wir Brand- und Signalkörper. Sogar in einem Sandwich, das fein säuberlich verpackt und ausgehöhlt worden war. Mit so was gehen die an einen Fussballmatch! Diese Handfackeln sind lebensgefährlich. Man kann sie nicht löschen. Schliesslich müssen sie auch unter Wasser funktionieren. Das muss man sich vor Augen halten: Wir hatten an diesem Sonntag mehrere tausend Menschen im Zürcher Hauptbahnhof. In der Bahnhofshalle war Weihnachtsmarkt, in der Innenstadt Sonntagsverkauf. Ich will mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn die Fans im Hauptbahnhof Signalraketen gezündet hätten und Panik ausgebrochen wäre.
Trotz Verbot im Stadion
Ich bin ja selbst kein Fussballfan. Ich bin eher der Einzelsportler. Mein erstes Fussballspiel habe ich im Dienst gesehen, das Spiel GCu2013FCB, als wir zum ersten Mal mit einem Sonderzug anreisten. Das Resultat habe ich vergessen. Aber Randale gab es auch da. Dass der Klub da nicht mehr macht, verstehe ich nicht. Auch das Fanprojekt des FCB hat wenig gebracht. Es gibt zwar Sanktionen. Aber sie werden ungenügend umgesetzt. Auf der Homepage des St.-Jakob-Stadions sind ganze Gruppen abgebildet, die Stadionverbot haben. Dass die trotzdem ins Stadion kommen, ist frustrierend.
Komisch ist, dass wir den FCB-Fans etwas Tolles anbieten. Im Sonderzug können sie anreisen ohne Umsteigen, haben das gewünschte Gruppenerlebnis und bekommen gratis Getränke und einen Snack. Aber sie wollen irgendwie nicht. Sie wollen Radau machen. Schade. Mit Sport hat das sicher nichts zu tun.
Herr Vogel sie machen ihrem Namen alle Ehre, sie haben wahrlich einen Vogel. Schade der Beobachter bringt nicht immer solch schlechte Artikel, vorallem fehlt mir hier ein Bericht von der Gegenseite.
welche mit diesem Zug angereist sind, sollten jetzt ihre Sicht in einem Leserbrief beschreiben und dem Beobachter schicken.
Jäwohl, richtig so.....sperret Alli y und keiet dr Schlüssel ewäg......böses Basler Gsindel......
Artikel an Peinlichkeit nicht zu überbieten!!!!


Artikel an Peinlichkeit nicht zu überbieten!!!!

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Meine Beiträge richten sich kostenfrei an die Leser des FCB-Forums. Mein Beitrag darf hier im Forum gelesen und innerhalb des Forums zitiert werden. Jegliche weitere Verwendung, kommerziell oder nicht, ist nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Autors gestattet. Das Zitatrecht richtet sich nach den einschlägigen Bestimmungen und ist insbesondere nur mit vollständiger Quellenangabe gestattet. (Quelle: Rankhof, 2007)
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8? sind es nicht mehr??Bender hat geschrieben:Der Schreiber der Zeilen hat doch glatt die 8 Babys vergessen, die zwischen Januar 2002 und Dezemeber 2004 von der wilden Horde gefressen wurden.
![]()
Und du hast auch die geopferten Jungfrauen vergessen..

jay hat geschrieben:d mongi-quote im forum isch au scho tiefer gsi
ist es nicht moeglich???
ist es denn nicht moeglich?? nur ein klein wenig selbstkritik, bitte! wurden etwa keine gegenstaende gegen die bullen in altstetten geworfen?? wurden etwa keine zuege regelrecht zerstoert?? wurden keine saubannerzuege veranstaltet, bei denen es zu massiven sachbeschaedigungen kam?? ist etwa alles nur eine riesenverschwoerung, von den medien, von den bullen und den achsoboesen zuerchern??
nochmals, der einsatz der bullen war voellig unverhaeltnismaessig. aber es kann doch nicht sein, das jeder der einen gegenbericht schreibt von euch zur schnecke gemacht wird. ich bin kein bulle, aber ein zuercher, der sich schon mehrmals ein bild machen konnte was ihr unter verhaeltnissmaessigen auftreten versteht.
nur ein bissel, nicht viel, selbstreflektion, bitte!!!
nochmals, der einsatz der bullen war voellig unverhaeltnismaessig. aber es kann doch nicht sein, das jeder der einen gegenbericht schreibt von euch zur schnecke gemacht wird. ich bin kein bulle, aber ein zuercher, der sich schon mehrmals ein bild machen konnte was ihr unter verhaeltnissmaessigen auftreten versteht.
nur ein bissel, nicht viel, selbstreflektion, bitte!!!
- alter sack
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Hier kann man über beliebige Themen diskutieren:
http://www.beobachter.ch/forum_threads. ... ForumID=42
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- IP-Lotto
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Vielen Dank für deinen Beitrag. Bitte lies die folgende einleitende Zeile des Beobachter-Artikels nochmal:kaneda hat geschrieben:ist es denn nicht moeglich?? nur ein klein wenig selbstkritik, bitte! wurden etwa keine gegenstaende gegen die bullen in altstetten geworfen?? wurden etwa keine zuege regelrecht zerstoert?? wurden keine saubannerzuege veranstaltet, bei denen es zu massiven sachbeschaedigungen kam?? ist etwa alles nur eine riesenverschwoerung, von den medien, von den bullen und den achsoboesen zuerchern??
nochmals, der einsatz der bullen war voellig unverhaeltnismaessig. aber es kann doch nicht sein, das jeder der einen gegenbericht schreibt von euch zur schnecke gemacht wird. ich bin kein bulle, aber ein zuercher, der sich schon mehrmals ein bild machen konnte was ihr unter verhaeltnissmaessigen auftreten versteht.
nur ein bissel, nicht viel, selbstreflektion, bitte!!!
Hat Herr Vogel am Vorabend einen gemütlichen Videoabend gemacht und dabei ein schlechtes Fischsandwich gegessen oder seine Pillen falsch dosiert?Beobachter hat geschrieben:Es war eine Gewaltexplosion sondergleichen. Eine wütende Rotte. Ein Damm, der bricht. Dass eine Menschenmeute so plötzlich und furios losschlägt

Hatte Kanedas Beitrag zwischenzeitlich nicht mehr gesehen, und dachte schon er sei von der wilden Horde ermordet worden. Immer wenn das Telefon schellt, zucke ich vor Angst zusammen, weils mir am 27.12. nicht mehr an den Billettschalter gereicht hat, und ich im IC die Dienstleistung des Kondukteurs in Anspruch genommen habe - sind sie hinter mir her?
Ivolino hat geschrieben:Augenzeuge Hansruedi Vogel
«Diese Aggressivität, das ist wahnsinnig»
Text: Lukas Egli
Bild: Andreas Eggenberger
Hansruedi Vogel ist Regionalleiter der Bahnpolizei Zürich. In den Sonderzügen mit den Fans des FC Basel ist er immer mit dabei.
Es war eine Gewaltexplosion sondergleichen. Eine wütende Rotte. Ein Damm, der bricht. Dass eine Menschenmeute so plötzlich und furios losschlägt u2013 das habe ich in meinen 24 Jahren als Polizist noch nie gesehen.
Der Sonderzug vom 5. Dezember aus Basel wurde in Zürich-Altstetten von einem massiven Aufgebot der Polizei erwartet. Unvermittelt wurden die Beamten von den Fussballfans aus dem Zug heraus mit allem Möglichen beworfen. Wer zurückwich, lief Gefahr, unter die Räder anderer Züge zu kommen. Distanz schaffen, kanalisieren, ruhig stellen. Etwas anderes war nicht möglich. Die Polizisten haben versucht, Kinder und Familien auszusortieren, damit diese ans Spiel konnten. 427 Personen wurden verhaftet, darunter auch Unschuldige. Das ist schade und unverzeihlich. Aber wenn ein 14-Jähriger mit einem Plakat zum Fussballmatch gehen will, auf dem «Züri brännt» steht u2013 das müssen wir ernst nehmen.
Die Billettkontrolle hat die ganze Zugfahrt von Basel nach Altstetten gedauert. Man wird ja ständig behindert, und viele versuchen zu schummeln. Unter Polizeischutz haben die sieben Kontrolleure die 620 Passagiere kontrolliert und total 2010 Franken Fahrgeld nachgefordert. Ich bewundere sie sehr für ihre Arbeit.
Unglaubliche Gleichgültigkeit
Letzthin wurde einem Zugbegleiter von hinten eine Bierflasche über dem Kopf zerschlagen. Er hatte eine böse Beule. Nur Wochen später ist er wieder angepöbelt worden. Es ist unglaublich, was sie sich alles gefallen lassen müssen. Wir fahren jeweils mit ein paar Dutzend Leuten mit. Neben der Patrouille zum Schutz der Kontrolleure stehen auf jeder Plattform acht Uniformierte, ausgerüstet mit Helm, Überziehweste, Schulter- und Schienbeinschutz. Zur Wehr haben wir unser Mundwerk, für den Notfall aber auch einen Polizeimehrzweckstock und Pfefferspray. Schusswaffen tragen wir Bahnpolizisten nicht. Ich fahre immer mit in den FCB-Sonderzügen, schliesslich trage ich als Einsatzleiter die Verantwortung. Manchmal wird mir aber schon anders. Besonders im Nachhinein denke ich bisweilen, zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert.
Am 30. Mai 2003 haben wir erstmals einen solchen Sonderzug für die FCB-Fans u2013 sie sind die einzigen, die mit dem Zug anreisen u2013 begleitet. Dies nachdem sie am 6. April 2003 vor einem Spiel gegen den FCZ einen regelrechten Saubannerzug vom Hauptbahnhof bis zum Stadion Letzigrund veranstaltet hatten. Ein Tankstellenshop wurde ausgeräumt, Scheiben wurden eingeschlagen, mehrere Autos kurz und klein geschlagen. Eine Riesensauerei und ein Schaden von rund 150000 Franken.
Auf den Regelzügen sind die gewaltbereiten Basel-Fans nicht tragbar. Sie stürmen die 1. Klasse, belästigen die anderen Fahrgäste, bezahlen nicht. Und hinterher sehen die Waggons aus wie eine Müllhalde. Nach jedem Match haben wir stapelweise Reklamationen. Es war klar, dass es so nicht mehr weitergehen konnte.
Wahrscheinlich sind diese Fans unter der Woche allesamt super Büezer. Aber am Wochenende, da brennen ihnen sämtliche Sicherungen durch. Die meisten sind schon vor dem Spiel schwer betrunken. Sie schmeissen Bierflaschen aus dem Zugfenster, zünden im Abteil Rauchpetarden, machen alles kaputt. Diese Gewaltbereitschaft, diese Aggressivität u2013 das ist wahnsinnig. Und es herrscht eine unglaubliche Gleichgültigkeit. Es ist... Wie soll ich das beschreiben? Es ist wie Drogensucht. Einem Junkie ist auch alles egal, wenn er seinen Schuss bekommt. Die Fans suchen den Kick in der Masse. Etwas machen, was verboten ist. Etwas, was sie allein nicht zu machen wagen. Andere gehen klettern.
Als alle Fans aus dem Zug waren, haben wir die Waggons geschlossen und durchsucht. Sackweise fanden wir Brand- und Signalkörper. Sogar in einem Sandwich, das fein säuberlich verpackt und ausgehöhlt worden war. Mit so was gehen die an einen Fussballmatch! Diese Handfackeln sind lebensgefährlich. Man kann sie nicht löschen. Schliesslich müssen sie auch unter Wasser funktionieren. Das muss man sich vor Augen halten: Wir hatten an diesem Sonntag mehrere tausend Menschen im Zürcher Hauptbahnhof. In der Bahnhofshalle war Weihnachtsmarkt, in der Innenstadt Sonntagsverkauf. Ich will mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn die Fans im Hauptbahnhof Signalraketen gezündet hätten und Panik ausgebrochen wäre.
Trotz Verbot im Stadion
Ich bin ja selbst kein Fussballfan. Ich bin eher der Einzelsportler. Mein erstes Fussballspiel habe ich im Dienst gesehen, das Spiel GCu2013FCB, als wir zum ersten Mal mit einem Sonderzug anreisten. Das Resultat habe ich vergessen. Aber Randale gab es auch da. Dass der Klub da nicht mehr macht, verstehe ich nicht. Auch das Fanprojekt des FCB hat wenig gebracht. Es gibt zwar Sanktionen. Aber sie werden ungenügend umgesetzt. Auf der Homepage des St.-Jakob-Stadions sind ganze Gruppen abgebildet, die Stadionverbot haben. Dass die trotzdem ins Stadion kommen, ist frustrierend.
Komisch ist, dass wir den FCB-Fans etwas Tolles anbieten. Im Sonderzug können sie anreisen ohne Umsteigen, haben das gewünschte Gruppenerlebnis und bekommen gratis Getränke und einen Snack. Aber sie wollen irgendwie nicht. Sie wollen Radau machen. Schade. Mit Sport hat das sicher nichts zu tun.
Herr Vogel sie machen ihrem Namen alle Ehre, sie haben wahrlich einen Vogel. Schade der Beobachter bringt nicht immer solch schlechte Artikel, vorallem fehlt mir hier ein Bericht von der Gegenseite.
der Trottel soll sich zu Tode heulen, und der schreiberling gerade mit!

Bin gerade dabei dies zu tun. Obwohl ich denke, dass der Beobachter die "Wahrheit" sicher schon längst kennt, aber einfach nicht publizieren will!!Querdängger hat geschrieben: Diejenigen,
welche mit diesem Zug angereist sind, sollten jetzt ihre Sicht in einem Leserbrief beschreiben und dem Beobachter schicken.
@kaneda
klar wurden einige Gegenstände aus dem Zug geworfen, aber stimmt es denn auch dass die davor flüchtenden Polizisten fast von Zügen überrollt wurden? Hast du auch nur einen verletzten Polizisten gesehen?!
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habt ihr wirklich geglaubt, dass da pressetechnisch keine gegenreaktion folgen wird. es wird weitere solche artikel geben. bis zu den allfälligen prozessen in sachen 5.12. muss schliesslich die volksmeinung gedreht werden, die zur zeit im grossen und ganzen "pro fans" in dieser sache ist. sonst lässt sich ein freispruch für alle beteiligten schlecht verkaufen...
saupack das, elendes.
saupack das, elendes.
Irgendwie verrät der Beobachter aber seine eigenen Prinzipien mit solchen Beiträgen...TAFKAE hat geschrieben:habt ihr wirklich geglaubt, dass da pressetechnisch keine gegenreaktion folgen wird. es wird weitere solche artikel geben. bis zu den allfälligen prozessen in sachen 5.12. muss schliesslich die volksmeinung gedreht werden, die zur zeit im grossen und ganzen "pro fans" in dieser sache ist. sonst lässt sich ein freispruch für alle beteiligten schlecht verkaufen...
saupack das, elendes.
Mika Buka http://blogs.zentralplus.ch/de/blogs/ts ... log/16906/Denn wer Spiele gegen Basel für wirklich gefährlich hält, glaubt auch noch an den Osterhasen
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- Registriert: 14.12.2004, 16:07
- Wohnort: 4056
Wo sind die???Ivolino hat geschrieben:Augenzeuge Hansruedi Vogel
«Diese Aggressivität, das ist wahnsinnig»
Text: Lukas Egli
Bild: Andreas Eggenberger
Trotz Verbot im Stadion
... Auf der Homepage des St.-Jakob-Stadions sind ganze Gruppen abgebildet, die Stadionverbot haben....
... jusqu'ici tout va bien ...
mimpfeli hat geschrieben:Artikel an Peinlichkeit nicht zu überbieten!!!!![]()
Wer von beiden hat nun Recht? Ich war nicht dabei, ich war also kein Augenzeuge.melä hat geschrieben: klar wurden einige Gegenstände aus dem Zug geworfen,
Mich würde die Meinung von Leuten interessieren, die in diesem Zug waren.
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- Registriert: 06.12.2004, 21:29
- Wohnort: I de wirklich schönschte Stadt...
dass dieser vogel befangen ist, und eine völlig behämmerte meinung hat, dürfte ja klar sein, wenn man seinen job beachtet. aber dass der autor des textes (herr egli) diese so vorbehaltlos übernimmt und publiziert, sowie die gegenseite völlig aussen vor lässt, ist eines journalisten absolut unwürdig. solche schmierfinken versauen den ruf einer ganzen branche. 
