Presseschau: Werder Bremen - FC Basel
Presseschau: Werder Bremen - FC Basel
NZZ -- 24.08.2005
Der Eroberer
Der FC Basel zwischen Angriffslust und Abwehrsorgen - und mittendrin Papa Malick Ba
Am Mittwochabend (20.45) spielt der FC Basel gegen Werder Bremen um den Einzug in die Champions League. Nach dem 2:1 im Hinspiel kann sich der Schweizer Meister mit einem Remis qualifizieren. Für die Balance im FCB ist seit Mitte Juli der 25-jährige Senegalese Papa Malick Ba zuständig. Er soll das Team zusammenhalten.
Er ist selber kein Maestro, kein Tenor und auch kein Künstler. Aber er kennt diese Herren ganz genau, er studiert ihre Bewegungen, stiehlt ihre Gedanken; wie ein Geheimdienstler, der den Auftrag zur Beschattung bekommen hat. Am Mittwoch gegen Werder Bremen in der Champions- League-Qualifikation spielt Papa Malick Ba wieder den Schattenmann, seine Lieblingsrolle. Dann wird Johan Micoud erneut seinen Atem im Nacken spüren, so wie vor zwei Wochen in Basel, als dem französischen Regisseur entnervt die Ideen ausgingen und ihm die Luft zum freien Denken fehlte, weil Ba wie ein nasses T-Shirt an ihm klebte. Neunzig Minuten lang. Er blockte Pässe ab, klammerte hin und wieder, fuhr mit den langen Säbelbeinen dazwischen, spielte hart und eiskalt. Immer mit dem Auftrag, die Gegner schon vor der eigenen Abwehr aufzuhalten und den Ball zurückzugewinnen. «Ich bin der Eroberer im Mittelfeld», sagt der 25-Jährige.
Ohne seine Aufräumarbeit im Hinspiel (2:1) und die Degradierung des Werder-Generals Micoud hätte sich der FC Basel den Vorsprung nicht erspielen können. Es sei vor allem Bas Einfluss zu verdanken gewesen, dass der FCB das Mittelfeld kontrolliert habe, sagt der Trainer Christian Gross. Ähnliches schwebt ihm jetzt auch für die entscheidende Partie im Weserstadion vor. Und der Senegalese, der im Juli einen Dreijahresvertrag unterschrieben hat und für den der FCB dem Vernehmen nach weit über eine Million Dollar nach Sfax in Tunesien überwiesen hat, nickt eifrig: «Micoud muss spüren, dass ich immer in seiner Nähe bin. Das mag er nicht.» Neben der Überwachung des eleganten und launischen Monsieurs hat Ba aber noch eine andere Aufgabe zu erledigen. Er muss auf der Schlüsselposition das Ungleichgewicht ausbalancieren, das mitten durch die Mannschaft geht: Im Angriff ist der FCB zuletzt in Schwung gekommen; die Verletzung von Petric schwächt den FCB zwar in der Offensive, aber vor allem in der Verteidigung bekundet das Team Probleme.
Vorne kümmert sich Giménez nach seiner Verbannung auf die Ersatzbank wieder ums Toreschiessen. Nach der Strafversetzung hat sich der Argentinier professionell verhalten und in zwei Spielen fünfmal getroffen. Die Erziehungsmassnahme nach seinen Liebeleien mit ausländischen Klubs hat zwar Wirkung gezeigt, von langer Dauer war sie jedoch nicht. Giménez flirtet schon wieder, diesmal mit Marseille. Sind es im Angriff atmosphärische Störungen, die Unruhe in den Verein tragen, lähmt die Equipe zuweilen die Angst vor Fehlern im Abwehrverhalten. Das Innenverteidiger-Duo Quennoz/Smiljanic ist nominell nur zweite Wahl. Doch Murat Yakin ist wieder verletzt, und erneut stehen ihm ein operativer Eingriff sowie eine mehrwöchige Pause bevor. Ob der Nationalverteidiger Müller wieder aus seinem Formtief herausgefunden hat, weiss niemand mit Bestimmtheit zu sagen.
Und mitten in diesem Kräftefeld steht Ba und muss die Mannschaft zusammenhalten. Gross hält viel von ihm und sagt, dass es nur sehr selten vorkomme, dass jemand in so kurzer Zeit einen derart grossen Einfluss auf die Equipe nehme. Ba sei ein Schlüsselspieler geworden. Der Afrikaner, in Dakar geboren und im Alter von 17 Jahren im Ausbildungszentrum von Juventus Dakar («es war das erste Angebot, ich wollte einfach weg») vom tunesischen Meister Sfax entdeckt, gibt die Komplimente umgehend zurück. Gross sei «un grand entraîneur», der ihn mit offenen Armen empfangen habe. Bas vorrangiges Ziel ist es, sich international zu präsentieren. Auf Verbandsebene ist dies schwierig. Nach acht Jahren in Sfax ist er von Nationaltrainer Lemerre, im Jahr 2000 mit Frankreich Europameister, in die tunesische Auswahl berufen worden. Mit den Verbandsfunktionären konnte er sich jedoch nicht auf einen Nationalitätenwechsel einigen, so dass er auch weiterhin mit den senegalesischen Verantwortlichen im Kontakt steht. Umso wichtiger ist das Schaufenster, das ihm die Klubs bieten. Mit Sfax hat er die arabische «Königsklasse» gewonnen, jetzt lockt die weit prestigeträchtigere europäische Ausgabe: Der Eroberer greift nach der Champions League.
Grosse Zuversicht in Bremen
Werder Bremen stellt sein Selbstvertrauen demonstrativ zur Schau. Angefangen bei Sportdirektor Allofs («Von zehn Spielen gegen Basel gewinnen wir acht») über Trainer Schaaf («Der FCB weiss, dass einiges auf ihn zukommt») bis hin zum finnischen Innenverteidiger Pasanen («Basel ist nicht Chelsea») zweifelt niemand im Verein daran, dass der Favorit am Mittwoch Gewissheit darüber hat, im Millionengeschäft Champions League dabei zu sein. Seit dem missglückten Auftritt in Basel hat sich Werder stabilisiert. In der Meisterschaft gewannen die Norddeutschen zuletzt auswärts in Mainz 2:0, im Cup bezwangen sie am Wochenende den Regionalligaverein Wattenscheid 3:1. Auch in personeller Hinsicht hat sich die Lage entspannt. Sowohl der Regisseur Micoud als auch der Aussenverteidiger Owomoyela sowie Nationalstürmer Klose können spielen.
Der Eroberer
Der FC Basel zwischen Angriffslust und Abwehrsorgen - und mittendrin Papa Malick Ba
Am Mittwochabend (20.45) spielt der FC Basel gegen Werder Bremen um den Einzug in die Champions League. Nach dem 2:1 im Hinspiel kann sich der Schweizer Meister mit einem Remis qualifizieren. Für die Balance im FCB ist seit Mitte Juli der 25-jährige Senegalese Papa Malick Ba zuständig. Er soll das Team zusammenhalten.
Er ist selber kein Maestro, kein Tenor und auch kein Künstler. Aber er kennt diese Herren ganz genau, er studiert ihre Bewegungen, stiehlt ihre Gedanken; wie ein Geheimdienstler, der den Auftrag zur Beschattung bekommen hat. Am Mittwoch gegen Werder Bremen in der Champions- League-Qualifikation spielt Papa Malick Ba wieder den Schattenmann, seine Lieblingsrolle. Dann wird Johan Micoud erneut seinen Atem im Nacken spüren, so wie vor zwei Wochen in Basel, als dem französischen Regisseur entnervt die Ideen ausgingen und ihm die Luft zum freien Denken fehlte, weil Ba wie ein nasses T-Shirt an ihm klebte. Neunzig Minuten lang. Er blockte Pässe ab, klammerte hin und wieder, fuhr mit den langen Säbelbeinen dazwischen, spielte hart und eiskalt. Immer mit dem Auftrag, die Gegner schon vor der eigenen Abwehr aufzuhalten und den Ball zurückzugewinnen. «Ich bin der Eroberer im Mittelfeld», sagt der 25-Jährige.
Ohne seine Aufräumarbeit im Hinspiel (2:1) und die Degradierung des Werder-Generals Micoud hätte sich der FC Basel den Vorsprung nicht erspielen können. Es sei vor allem Bas Einfluss zu verdanken gewesen, dass der FCB das Mittelfeld kontrolliert habe, sagt der Trainer Christian Gross. Ähnliches schwebt ihm jetzt auch für die entscheidende Partie im Weserstadion vor. Und der Senegalese, der im Juli einen Dreijahresvertrag unterschrieben hat und für den der FCB dem Vernehmen nach weit über eine Million Dollar nach Sfax in Tunesien überwiesen hat, nickt eifrig: «Micoud muss spüren, dass ich immer in seiner Nähe bin. Das mag er nicht.» Neben der Überwachung des eleganten und launischen Monsieurs hat Ba aber noch eine andere Aufgabe zu erledigen. Er muss auf der Schlüsselposition das Ungleichgewicht ausbalancieren, das mitten durch die Mannschaft geht: Im Angriff ist der FCB zuletzt in Schwung gekommen; die Verletzung von Petric schwächt den FCB zwar in der Offensive, aber vor allem in der Verteidigung bekundet das Team Probleme.
Vorne kümmert sich Giménez nach seiner Verbannung auf die Ersatzbank wieder ums Toreschiessen. Nach der Strafversetzung hat sich der Argentinier professionell verhalten und in zwei Spielen fünfmal getroffen. Die Erziehungsmassnahme nach seinen Liebeleien mit ausländischen Klubs hat zwar Wirkung gezeigt, von langer Dauer war sie jedoch nicht. Giménez flirtet schon wieder, diesmal mit Marseille. Sind es im Angriff atmosphärische Störungen, die Unruhe in den Verein tragen, lähmt die Equipe zuweilen die Angst vor Fehlern im Abwehrverhalten. Das Innenverteidiger-Duo Quennoz/Smiljanic ist nominell nur zweite Wahl. Doch Murat Yakin ist wieder verletzt, und erneut stehen ihm ein operativer Eingriff sowie eine mehrwöchige Pause bevor. Ob der Nationalverteidiger Müller wieder aus seinem Formtief herausgefunden hat, weiss niemand mit Bestimmtheit zu sagen.
Und mitten in diesem Kräftefeld steht Ba und muss die Mannschaft zusammenhalten. Gross hält viel von ihm und sagt, dass es nur sehr selten vorkomme, dass jemand in so kurzer Zeit einen derart grossen Einfluss auf die Equipe nehme. Ba sei ein Schlüsselspieler geworden. Der Afrikaner, in Dakar geboren und im Alter von 17 Jahren im Ausbildungszentrum von Juventus Dakar («es war das erste Angebot, ich wollte einfach weg») vom tunesischen Meister Sfax entdeckt, gibt die Komplimente umgehend zurück. Gross sei «un grand entraîneur», der ihn mit offenen Armen empfangen habe. Bas vorrangiges Ziel ist es, sich international zu präsentieren. Auf Verbandsebene ist dies schwierig. Nach acht Jahren in Sfax ist er von Nationaltrainer Lemerre, im Jahr 2000 mit Frankreich Europameister, in die tunesische Auswahl berufen worden. Mit den Verbandsfunktionären konnte er sich jedoch nicht auf einen Nationalitätenwechsel einigen, so dass er auch weiterhin mit den senegalesischen Verantwortlichen im Kontakt steht. Umso wichtiger ist das Schaufenster, das ihm die Klubs bieten. Mit Sfax hat er die arabische «Königsklasse» gewonnen, jetzt lockt die weit prestigeträchtigere europäische Ausgabe: Der Eroberer greift nach der Champions League.
Grosse Zuversicht in Bremen
Werder Bremen stellt sein Selbstvertrauen demonstrativ zur Schau. Angefangen bei Sportdirektor Allofs («Von zehn Spielen gegen Basel gewinnen wir acht») über Trainer Schaaf («Der FCB weiss, dass einiges auf ihn zukommt») bis hin zum finnischen Innenverteidiger Pasanen («Basel ist nicht Chelsea») zweifelt niemand im Verein daran, dass der Favorit am Mittwoch Gewissheit darüber hat, im Millionengeschäft Champions League dabei zu sein. Seit dem missglückten Auftritt in Basel hat sich Werder stabilisiert. In der Meisterschaft gewannen die Norddeutschen zuletzt auswärts in Mainz 2:0, im Cup bezwangen sie am Wochenende den Regionalligaverein Wattenscheid 3:1. Auch in personeller Hinsicht hat sich die Lage entspannt. Sowohl der Regisseur Micoud als auch der Aussenverteidiger Owomoyela sowie Nationalstürmer Klose können spielen.
Reden ist Silber, Schreiben ist Gold.
Frankfurter Rundschau -- 24.08.2005
Superfrau unter lauter Kickern
Werder Bremen steht zur Qualifikation für die Champions League der aufgemotzte FC Basel und dessen Vizepräsidentin Gisela Oeri im Wege
"Diese Frau ist sehr fähig: Sie hat gut zugeguckt bei mir." Wenn René C. Jäggi, der Boss beim immer noch darbenden Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern über Gisela Oeri redet, spricht eine Menge Achtung mit. Respekt vor einer 49-jährigen Powerfrau, die einzigartig ist im europäischen Klubfußball. Mäzenin und Managerin in Personalunion: Ohne sie wäre der FC Basel nicht da, wo er heute steht - nämlich dicht vor der Qualifikation für die Champions League. Heute findet bei Werder Bremen (20.45 Uhr/live Sat 1) das Rückspiel statt. Es wäre auch ein Triumph für Gisela Oeri.
"Die Frau ist für diese Stadt und diesen Verein fantastisch", urteilt der zwischen der Pfalz und Basel pendelnde Jäggi, selbst Augenzeuge des 2:1-Hinspielsieges im "Joggeli", wie der St.-Jakob-Park von den Eidgenossen genannt wird. Der eigenwillige René C. Jäggi galt vor seinem Aufbruch nach Kaiserslautern als Baumeister des großen Ganzen, die eloquente Gisela Oeri als seine von ihm auserkorene Nachfolgerin. "Wir kannten uns aus dem Lions Club, dann habe ich sie einfach mal zu einem Spiel eingeladen", erinnert sich Jäggi an die Anfänge 1999.
Gute Verdienstmöglichkeiten
Ihr gefiel, was sie sah. Sie ließ sich drei Jahre von Jäggi einarbeiten, übernahm Verantwortung und kaufte schließlich die von der Schweizer Bank UBS gehaltenen Vereinsanteile. Seitdem hat sie das Sagen bei einem Klub, der als der FC Bayern der Schweiz gilt. Nicht minder populär, nicht minder beneidet. Frankfurts Vorstandsboss Heribert Bruchhagen stellte bei der Verpflichtung des Baseler Mittelfeldspielers Benjamin Huggel fest, "dass dort ganz ordentlich verdient wird." Die ehemaligen Bundesliga-Profis Pascal Zuberbühler, Murat Yakin oder der Brasilianer Kleber haben in der Schweizer Super League ebenso ein gutes Auskommen wie der aus Italien umworbene argentinische Torjäger Christian Gimenez, im Hinspiel auf die Bank strafversetzt. Der FC Basel, so führen seine Kritiker immer wieder an, hat seinen Reichtum zwar auch klugen Entscheidungen in der sportlichen Leitung (allen voran Trainer Christian Gross) zu verdanken, doch mit dem nötigen Kleingeld hilft die Liaison der Gisela Oeri. Die am 8. November 1955 in Schopfheim (Baden-Württemberg) geborene Frau ist eine der reichsten Personen der Schweiz, seit die gelernte Physiotherapeutin den Erben des Schweizer Pharma-Riesen F. Hoffmann -La Roche AG, Andreas Oeri, heiratete. Sein Vermögen wird auf 17 Milliarden Euro geschätzt, klar dass Gisela Oeri ein paar Millionen für den FC Basel übrig hat und auf dem Weg zu ihrem Stammplatz im Stadion jedes Mal mit reichlich Bussis empfangen wird, wenn die stets gut gebräunte Blondine nicht gerade mit ihrem Privatjet in den Thailand-Urlaub geflogen ist.
Offiziell fungiert die Schickeria-Lady als Vize-Präsidentin, zuständig für den Nachwuchs und medizinischen Bereich, inoffiziell ist sie Mäzenin und Managerin des Vereins. Werner Edelmann, der Präsident, gefällt sich ganz in seiner Rolle als "Grüß-August" - das Sagen hat neben Trainer Gross allein eine Blondine, "die sehr resolut sein kann" (Jäggi).
Gisela Oeri, die ein Puppenhausmuseum aufgebaut hat und über den berühmten Arthur Cohn in die Filmproduktion ("Das Parfüm") eingestiegen ist, betrachtet die florierende Fußball-Abteilung nicht als Spielzeug, sondern als gewissenhafte Angelegenheit. Dazu sagt sie: "Es ist schön, Teil eines Teams zu sein." Und doch ist dem Klub der Rummel um seine Machthaberin nicht immer recht. Von "zwei Millionen" Interview-Anfragen berichtet Pressechef Josef Zindel genervt. Gisela Oeris öffentlichen Auftritte sind wohl dosiert - kürzlich hat sie im TV gestanden, keinesfalls 2006 aufhören zu wollen.
Mit den Spielern im Whirlpool
Die erfolgreichste Frau des europäischen Fußballs, die in ihrer Jugend Geräteturnerin war, hat Gefallen an ihrem Hobby gefunden. Sie reist mit zum Kurztrainingslager in den Schwarzwald, sie schüttelt bei der Auslosung Bremens Sportdirektor Klaus Allofs die Hand, sie geht auch schon einmal in die Kabine. Scheu vor den Fußball-Profis ist ihr fremd. "Sie kümmert sich rührend um den Verein", urteilt Benjamin Huggel, der Ex-Baseler, "die Frau ist alles andere als unnahbar."
Als Beweis dient ein Foto, das es zu einiger Berühmtheit gebracht hat. Darin sitzt die Basel-Besitzerin in einem Whirlpool mit einem halben Dutzend halb nackter Spieler, die einen Pokal hochrecken. Gisela Oeri trägt einen maßgeschneiderten Ganzkörperanzug aus Seide in den Vereinsfarben Blau und Rot. Der Anzug erinnert an Supermann, das Datum, der Sommer 2002, an die Supersaison des FC Basel: In der Champions-League-Spielzeit 2002/03 warf der Schweizer Gernegroß einen Arrivierten nach dem anderen raus und wurde erst in der Zwischenrunde gestoppt. Jäggi warnt die Norddeutschen deshalb für heute eindringlich: "Wenn sie die Schweizer wieder unterschätzen, sind sie draußen."
Superfrau unter lauter Kickern
Werder Bremen steht zur Qualifikation für die Champions League der aufgemotzte FC Basel und dessen Vizepräsidentin Gisela Oeri im Wege
"Diese Frau ist sehr fähig: Sie hat gut zugeguckt bei mir." Wenn René C. Jäggi, der Boss beim immer noch darbenden Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern über Gisela Oeri redet, spricht eine Menge Achtung mit. Respekt vor einer 49-jährigen Powerfrau, die einzigartig ist im europäischen Klubfußball. Mäzenin und Managerin in Personalunion: Ohne sie wäre der FC Basel nicht da, wo er heute steht - nämlich dicht vor der Qualifikation für die Champions League. Heute findet bei Werder Bremen (20.45 Uhr/live Sat 1) das Rückspiel statt. Es wäre auch ein Triumph für Gisela Oeri.
"Die Frau ist für diese Stadt und diesen Verein fantastisch", urteilt der zwischen der Pfalz und Basel pendelnde Jäggi, selbst Augenzeuge des 2:1-Hinspielsieges im "Joggeli", wie der St.-Jakob-Park von den Eidgenossen genannt wird. Der eigenwillige René C. Jäggi galt vor seinem Aufbruch nach Kaiserslautern als Baumeister des großen Ganzen, die eloquente Gisela Oeri als seine von ihm auserkorene Nachfolgerin. "Wir kannten uns aus dem Lions Club, dann habe ich sie einfach mal zu einem Spiel eingeladen", erinnert sich Jäggi an die Anfänge 1999.
Gute Verdienstmöglichkeiten
Ihr gefiel, was sie sah. Sie ließ sich drei Jahre von Jäggi einarbeiten, übernahm Verantwortung und kaufte schließlich die von der Schweizer Bank UBS gehaltenen Vereinsanteile. Seitdem hat sie das Sagen bei einem Klub, der als der FC Bayern der Schweiz gilt. Nicht minder populär, nicht minder beneidet. Frankfurts Vorstandsboss Heribert Bruchhagen stellte bei der Verpflichtung des Baseler Mittelfeldspielers Benjamin Huggel fest, "dass dort ganz ordentlich verdient wird." Die ehemaligen Bundesliga-Profis Pascal Zuberbühler, Murat Yakin oder der Brasilianer Kleber haben in der Schweizer Super League ebenso ein gutes Auskommen wie der aus Italien umworbene argentinische Torjäger Christian Gimenez, im Hinspiel auf die Bank strafversetzt. Der FC Basel, so führen seine Kritiker immer wieder an, hat seinen Reichtum zwar auch klugen Entscheidungen in der sportlichen Leitung (allen voran Trainer Christian Gross) zu verdanken, doch mit dem nötigen Kleingeld hilft die Liaison der Gisela Oeri. Die am 8. November 1955 in Schopfheim (Baden-Württemberg) geborene Frau ist eine der reichsten Personen der Schweiz, seit die gelernte Physiotherapeutin den Erben des Schweizer Pharma-Riesen F. Hoffmann -La Roche AG, Andreas Oeri, heiratete. Sein Vermögen wird auf 17 Milliarden Euro geschätzt, klar dass Gisela Oeri ein paar Millionen für den FC Basel übrig hat und auf dem Weg zu ihrem Stammplatz im Stadion jedes Mal mit reichlich Bussis empfangen wird, wenn die stets gut gebräunte Blondine nicht gerade mit ihrem Privatjet in den Thailand-Urlaub geflogen ist.
Offiziell fungiert die Schickeria-Lady als Vize-Präsidentin, zuständig für den Nachwuchs und medizinischen Bereich, inoffiziell ist sie Mäzenin und Managerin des Vereins. Werner Edelmann, der Präsident, gefällt sich ganz in seiner Rolle als "Grüß-August" - das Sagen hat neben Trainer Gross allein eine Blondine, "die sehr resolut sein kann" (Jäggi).
Gisela Oeri, die ein Puppenhausmuseum aufgebaut hat und über den berühmten Arthur Cohn in die Filmproduktion ("Das Parfüm") eingestiegen ist, betrachtet die florierende Fußball-Abteilung nicht als Spielzeug, sondern als gewissenhafte Angelegenheit. Dazu sagt sie: "Es ist schön, Teil eines Teams zu sein." Und doch ist dem Klub der Rummel um seine Machthaberin nicht immer recht. Von "zwei Millionen" Interview-Anfragen berichtet Pressechef Josef Zindel genervt. Gisela Oeris öffentlichen Auftritte sind wohl dosiert - kürzlich hat sie im TV gestanden, keinesfalls 2006 aufhören zu wollen.
Mit den Spielern im Whirlpool
Die erfolgreichste Frau des europäischen Fußballs, die in ihrer Jugend Geräteturnerin war, hat Gefallen an ihrem Hobby gefunden. Sie reist mit zum Kurztrainingslager in den Schwarzwald, sie schüttelt bei der Auslosung Bremens Sportdirektor Klaus Allofs die Hand, sie geht auch schon einmal in die Kabine. Scheu vor den Fußball-Profis ist ihr fremd. "Sie kümmert sich rührend um den Verein", urteilt Benjamin Huggel, der Ex-Baseler, "die Frau ist alles andere als unnahbar."
Als Beweis dient ein Foto, das es zu einiger Berühmtheit gebracht hat. Darin sitzt die Basel-Besitzerin in einem Whirlpool mit einem halben Dutzend halb nackter Spieler, die einen Pokal hochrecken. Gisela Oeri trägt einen maßgeschneiderten Ganzkörperanzug aus Seide in den Vereinsfarben Blau und Rot. Der Anzug erinnert an Supermann, das Datum, der Sommer 2002, an die Supersaison des FC Basel: In der Champions-League-Spielzeit 2002/03 warf der Schweizer Gernegroß einen Arrivierten nach dem anderen raus und wurde erst in der Zwischenrunde gestoppt. Jäggi warnt die Norddeutschen deshalb für heute eindringlich: "Wenn sie die Schweizer wieder unterschätzen, sind sie draußen."
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NZZ -- 24.08.2005
Der FC Basel (zu) hoch bestraft
Schweizer Meister verpasst Champions League - 0:3 gegen Werder Bremen
Der FC Basel hat den zweiten Einzug in die Champions League nach 2002 verpasst. Das Qualifikations-Rückspiel bei Werder Bremen verlor das Team von Christian Gross 0:3. Damit verfehlte der FCB ein erstes grosses Saisonziel. Der Basler Traum hielt über eine Stunde an. Doch dann ging es Schlag auf Schlag: Innert acht Minuten besiegelte Werder Bremen das Schicksal der Besucher durch zwei Tore von Klasnic und eines von Borowski.
Der FC Basel hat es dem FC Thun nicht gleichgetan. Der Schweizer Meister verpasste nach dem Scheitern im letzten Jahr auch heuer den Einzug in die Champions League. Der Bundesligaklub führte nach einer Stunde Spielzeit mit drei Toren innerhalb von knapp acht Minuten die Entscheidung zugunsten des Favoriten herbei. Vor zwei Wochen im Hinspiel in Basel hatte der Atem des FCB nur für 60 Minuten genügt, dann hatten sich die Kräfte dem Ende zugeneigt. Diesmal wollten die Schweizer mit den Ressourcen haushälterischer umgehen. Es blieb bei der Absicht, die Geschichte sollte sich wiederholen. Eine gute Stunde war gespielt, als Goalie Zuberbühler aus dem Tor eilte, am Ball vorbeisegelte und Klasnic den Ball ins Tor stocherte. Drei Minuten später riss Zanni den Franzosen Micoud zu Boden und Schiedsrichter Nielsen -diesmal korrekterweise - auf Penalty entschied. Anders als Micoud in der ersten Halbzeit verwertete Borowski sicher zum 2:0. Schliesslich lief die 72. Minute, als wieder Klasnic die Entscheidung herbeiführte. Trainer Gross klatschte in die Hände und trieb sein Team nochmals an - vergeblich.
Knapp zehn Minuten hatten genügt, um den FC Basel aus der Balance zu kippen und ihm das Millionengeschäft vorzuenthalten. Die wunderbaren Champions-League-Nächte aus dem Jahr 2002 blieben Erinnerung. Für den FC Basel war diese Spielentwicklung bedauerlich. Einerseits hatte er 60 Minuten lang hervorragend mitgehalten, anderseits besass er kurz vor dem K. o selber zwei Chancen, die die Partie in eine andere Richtung gelenkt hätten. In der 55. Minute spielte sich Delgado gemeinsam mit Degen mit Leichtigkeit durch die Abwehr, doch der Aussenläufer verpasste den idealen Zeitpunkt zum Abspiel auf den Brasilianer Eduardo. Der Brasilianer, der zum zweiten Mal im Team stand, verwarf die Hände; die beste Chance war vergeben. Nur Minuten später traf Delgado nach einem Freistoss nur die Latte. Nach dem klaren Rückstand versuchte der FCB zwar nochmals zu reagieren. Dass Trainer Gross allerdings den Stürmer Rossi aus dem Spiel nahm, erschwerte diese Aufgabe erheblich.
Mutig in der ersten Halbzeit
Als die erste Halbzeit zu Ende ging, durfte der FCB zufrieden die Kabine aufsuchen. Er hatte sich gegen Werder gut gewehrt, war aggressiv, angespannt bis in die letzte Muskelfaser. Der Eklat um den Argentinier Gimenez schien das Team jedenfalls zu Beginn in positive Energie umzuwandeln. In Sachen Willens- und Zweikampfstärke waren die Basler dem Gegner überlegen; manchmal waren sie vielleicht einen Hauch zu ungestüm, aber immer willens dagegen zu halten und selber Akzente zu setzen - so wie Rossi mit einem Kopfball nach einer knappen Viertelstunde nach einer Flanke von Kleber. Nicht alle präsentierten sich zwar so selbstsicher wie Smiljanic, der immer wieder die Fehler seiner Nebenleute (vor allem Zanni und Quennoz) korrigieren musste, aber insgesamt hatte der FCB erstaunlich wenige Probleme mit den viel gepriesenen Stürmern Klose und Klasnic. Einen «rabenschwarzen Abend» wollte Werder-Sportdirektor Allofs vor zwei Wochen in Basel gesehen haben. Viel heller war es um seine Mannschaft jedoch auch im Weserstadion nicht geworden.
Zunächst alles planmässig
Bis zur 43. Minute lief für den FCB alles planmässig. Abgesehen von einer Chance von Klasnic, der auf engstem Raum Quennoz düpierte, erspielte sich der favorisierte Bundesligaklub keine Chance. Dann lancierte Klose den Kollegen Klasnic, der Ball gelangte zu Frings. Dieser fiel - unvermittelt und ohne von Zanni gefoult worden zu sein - vor Goalie Zuberbühler auf Boden. Und der renommierte Schiedsrichter Nielsen liess sich täuschen und entschied auf Penalty. Dass der Werder-Regisseur Micoud den Ball neben das Tor schob, passte zu seiner Leistung an diesem Abend. Der Franzose war unauffällig, sein Bewacher Ba stets in unmittelbarer Nähe zu ihm. Doch auch für den Senegalesen blieb die Champions League trotz guter Leistung nur ein Traum.
Werder Bremen - Basel 3:0 (0:0)
Weserstadion. - 30'339 Zuschauer. - Schiedsrichter: Nielsen (Dänemark). - Tore: 65. Klasnic 1:0. 68. Borowski (Foulpenalty) 2:0. 72. Klasnic 3:0.
Werder Bremen: Reinke; Owomoyela, Pasanen, Naldo, Schulz; Frings, Baumann (46. Jensen), Borowski; Micoud (87. Vranjes); Klose, Klasnic (73. Valdez).
FC Basel: Zuberbühler; Zanni, Quennoz (69. Sterjovski), Smiljanic, Kléber; David Degen, Ba, Chipperfield; Delgado; Eduardo, Rossi (81. Ergic).
Bemerkungen: FCB ohne Gimenez (verweigerte Einsatz und wird zu Marseille wechseln), Petric, Murat Yakin, Carignano, Berner (alle verletzt). 43. Micoud schiesst Foulpenalty neben das Tor. 62. Delgados Freistossball streift den Aussenpfosten. 79. Gelb-rot gegen Klose (Unsportlichkeit). Verwarnungen: 2. Degen (Unsportlichkeit), 28. Klose, 40. Eduardo (beide Foul).
Der FC Basel (zu) hoch bestraft
Schweizer Meister verpasst Champions League - 0:3 gegen Werder Bremen
Der FC Basel hat den zweiten Einzug in die Champions League nach 2002 verpasst. Das Qualifikations-Rückspiel bei Werder Bremen verlor das Team von Christian Gross 0:3. Damit verfehlte der FCB ein erstes grosses Saisonziel. Der Basler Traum hielt über eine Stunde an. Doch dann ging es Schlag auf Schlag: Innert acht Minuten besiegelte Werder Bremen das Schicksal der Besucher durch zwei Tore von Klasnic und eines von Borowski.
Der FC Basel hat es dem FC Thun nicht gleichgetan. Der Schweizer Meister verpasste nach dem Scheitern im letzten Jahr auch heuer den Einzug in die Champions League. Der Bundesligaklub führte nach einer Stunde Spielzeit mit drei Toren innerhalb von knapp acht Minuten die Entscheidung zugunsten des Favoriten herbei. Vor zwei Wochen im Hinspiel in Basel hatte der Atem des FCB nur für 60 Minuten genügt, dann hatten sich die Kräfte dem Ende zugeneigt. Diesmal wollten die Schweizer mit den Ressourcen haushälterischer umgehen. Es blieb bei der Absicht, die Geschichte sollte sich wiederholen. Eine gute Stunde war gespielt, als Goalie Zuberbühler aus dem Tor eilte, am Ball vorbeisegelte und Klasnic den Ball ins Tor stocherte. Drei Minuten später riss Zanni den Franzosen Micoud zu Boden und Schiedsrichter Nielsen -diesmal korrekterweise - auf Penalty entschied. Anders als Micoud in der ersten Halbzeit verwertete Borowski sicher zum 2:0. Schliesslich lief die 72. Minute, als wieder Klasnic die Entscheidung herbeiführte. Trainer Gross klatschte in die Hände und trieb sein Team nochmals an - vergeblich.
Knapp zehn Minuten hatten genügt, um den FC Basel aus der Balance zu kippen und ihm das Millionengeschäft vorzuenthalten. Die wunderbaren Champions-League-Nächte aus dem Jahr 2002 blieben Erinnerung. Für den FC Basel war diese Spielentwicklung bedauerlich. Einerseits hatte er 60 Minuten lang hervorragend mitgehalten, anderseits besass er kurz vor dem K. o selber zwei Chancen, die die Partie in eine andere Richtung gelenkt hätten. In der 55. Minute spielte sich Delgado gemeinsam mit Degen mit Leichtigkeit durch die Abwehr, doch der Aussenläufer verpasste den idealen Zeitpunkt zum Abspiel auf den Brasilianer Eduardo. Der Brasilianer, der zum zweiten Mal im Team stand, verwarf die Hände; die beste Chance war vergeben. Nur Minuten später traf Delgado nach einem Freistoss nur die Latte. Nach dem klaren Rückstand versuchte der FCB zwar nochmals zu reagieren. Dass Trainer Gross allerdings den Stürmer Rossi aus dem Spiel nahm, erschwerte diese Aufgabe erheblich.
Mutig in der ersten Halbzeit
Als die erste Halbzeit zu Ende ging, durfte der FCB zufrieden die Kabine aufsuchen. Er hatte sich gegen Werder gut gewehrt, war aggressiv, angespannt bis in die letzte Muskelfaser. Der Eklat um den Argentinier Gimenez schien das Team jedenfalls zu Beginn in positive Energie umzuwandeln. In Sachen Willens- und Zweikampfstärke waren die Basler dem Gegner überlegen; manchmal waren sie vielleicht einen Hauch zu ungestüm, aber immer willens dagegen zu halten und selber Akzente zu setzen - so wie Rossi mit einem Kopfball nach einer knappen Viertelstunde nach einer Flanke von Kleber. Nicht alle präsentierten sich zwar so selbstsicher wie Smiljanic, der immer wieder die Fehler seiner Nebenleute (vor allem Zanni und Quennoz) korrigieren musste, aber insgesamt hatte der FCB erstaunlich wenige Probleme mit den viel gepriesenen Stürmern Klose und Klasnic. Einen «rabenschwarzen Abend» wollte Werder-Sportdirektor Allofs vor zwei Wochen in Basel gesehen haben. Viel heller war es um seine Mannschaft jedoch auch im Weserstadion nicht geworden.
Zunächst alles planmässig
Bis zur 43. Minute lief für den FCB alles planmässig. Abgesehen von einer Chance von Klasnic, der auf engstem Raum Quennoz düpierte, erspielte sich der favorisierte Bundesligaklub keine Chance. Dann lancierte Klose den Kollegen Klasnic, der Ball gelangte zu Frings. Dieser fiel - unvermittelt und ohne von Zanni gefoult worden zu sein - vor Goalie Zuberbühler auf Boden. Und der renommierte Schiedsrichter Nielsen liess sich täuschen und entschied auf Penalty. Dass der Werder-Regisseur Micoud den Ball neben das Tor schob, passte zu seiner Leistung an diesem Abend. Der Franzose war unauffällig, sein Bewacher Ba stets in unmittelbarer Nähe zu ihm. Doch auch für den Senegalesen blieb die Champions League trotz guter Leistung nur ein Traum.
Werder Bremen - Basel 3:0 (0:0)
Weserstadion. - 30'339 Zuschauer. - Schiedsrichter: Nielsen (Dänemark). - Tore: 65. Klasnic 1:0. 68. Borowski (Foulpenalty) 2:0. 72. Klasnic 3:0.
Werder Bremen: Reinke; Owomoyela, Pasanen, Naldo, Schulz; Frings, Baumann (46. Jensen), Borowski; Micoud (87. Vranjes); Klose, Klasnic (73. Valdez).
FC Basel: Zuberbühler; Zanni, Quennoz (69. Sterjovski), Smiljanic, Kléber; David Degen, Ba, Chipperfield; Delgado; Eduardo, Rossi (81. Ergic).
Bemerkungen: FCB ohne Gimenez (verweigerte Einsatz und wird zu Marseille wechseln), Petric, Murat Yakin, Carignano, Berner (alle verletzt). 43. Micoud schiesst Foulpenalty neben das Tor. 62. Delgados Freistossball streift den Aussenpfosten. 79. Gelb-rot gegen Klose (Unsportlichkeit). Verwarnungen: 2. Degen (Unsportlichkeit), 28. Klose, 40. Eduardo (beide Foul).
Reden ist Silber, Schreiben ist Gold.
Basler Zeitung vom 25. August 2005
FCB: Matchball vergeben - der Traum ist aus
NACH 65 FABELHAFTEN MINUTEN BRICHT DER SCHWEIZER MEISTER GEGEN WERDER BREMEN EIN UND VERLIERT DEUTLICH MIT 0:3
CHRISTOPH KIESLICH, Bremen
Zweimal eine Stunde lang dagegen gehalten, zweimal eine Stunde lang die bessere Mannschaft gewesen - es war zu wenig, was der FC Basel in die Waagschale werfen konnte. Gestern endete der Traum von der Champions League mit einer 0:3 (0:0)-Niederlage in Bremen.
Wie eine Bombe hatte 90 Minuten vor dem Anpfiff die Nachricht von der Hals-über-Kopf-Trennung von Christian Gimenez eingeschlagen. Und es war schwer vorstellbar, wie sich der Rest der Mannschaft aufgrund der aufwühlenden Begleitumstände auf den entscheidenden Gang im Weserstadion konzentrieren wollte.
Guter Start.
Aber der Schweizer Meister kam besser ins Spiel, als man sich das ausgemalt hatte. Vom Beginn weg suchte er sein Heil in der Vorwärtsbewegung, versuchte die Bremer in deren Hälfte zu beschäftigen und machte - so wie es angekündigt war und vernünftig erschien - erst gar nicht den Anschein, den Vorsprung aus dem ausschliesslich verteidigen zu wollen. Und Julio Hernan Rossi bot sich nach elf Minuten sogar die Riesenchance, diesen Vorsprung noch auszubauen, als er unbedrängt zum Kopfball kam.
Der FCB gestand den Bremern vor allem im Mittelfeld kaum eine Lücke zu. Der umsichtige und zupackende Malick Ba spielte wie in Basel schon hervorragend, unterstützt von den generös kämpfenden Scott Chipperfield und David Degen, der sich in der zweiten Minute das Handicap einer Verwarnung für eine überflüssige Unsportlichkeit eingehandelt hatte und in der Schlussphase tatsächlich Glück hatte, dass er nach einem Foul an Klose nicht vom Platz musste.
Ein Distanzschuss.
Auf Bremer Seite war ein einziger Distanzschuss von Frings zu notieren, der in den Armen von Zuberbühler landete (11.), und Klasnic hatte nach einer halben Stunde die einzige Abschlusssituation im Strafraum, die ebenfalls vom FCB-Keeper pariert sah.
Für den grossen Aufreger der ersten Hälfte war Kim Nielsen besorgt. Der dänische Unparteiische diktierte in der 42. Minute einen nicht nachvollziehbaren Penalty bei einem Zweikampf von Zanni gegen Frings. Zum Elfmeter trat Johan Micoud an, der völlig ohne Einfluss auf das Offensivspiel der Norddeutschen geblieben war, und auch diese geschenkte Möglichkeit nicht wahrnahm: Zuberbühler schickte er in die rechte Ecke, den Ball allerdings setzte neben den linken Torpfosten.
So ging der FC Basel nach einer fabelhaften ersten Halbzeit mit dem Gefühl in die Kabine, dass er die Bremer nie zur Entfaltung ihrer offensiven Schlagkraft hatte kommen lassen. Und der Schweizer Meister gestand dem Bundesliga-Dritten der Vorsaison auch nach dem Wechsel zunächst keine Chancen zu. Im Gegenteil: Degen lief in der 55. Minute der Bremer Abwehr auf und davon, sein Schuss strich Zentimeter am zweiten Pfosten vorbei, doch in der Mitte wäre ein Querpass auf Eduardo die zwingend bessere Variante gewesen. Sechs Minuten später war es erneut der dynamische Degen, der auf der Strafraumkante nur mit einem Foul zu bremsen war. Delgado zirkelte den Freistoss ans Lattenkreuz.
Viel Ungemach.
Es waren zwei Matchbälle aus Basler Sicht, wie sich nur wenig später herausstellen sollte. Innerhalb von acht Minuten brach das Ungemach über den FCB ein. Chipperfield schoss Owomoyela an, und aus diesem Ball wurde eine Vorlage für das glückliche 1:0 der Bremer (65.). Zannis ungeschicktes Trikotzerren an Micoud eröffnete Borowski die zweite Bremer Penaltychance, die der Nationalspieler sicher nutzte (68.). Von diesem Doppelschlag erholte sich der FCB nicht mehr: Klasnic hatte auf der verwaisten rechten Basler Seite alle Zeit, aus 18 Metern Mass zu nehmen und in der 73. Minute via Innenpfosten für die endgültige Entscheidung zu sorgen.
FCB: Matchball vergeben - der Traum ist aus
NACH 65 FABELHAFTEN MINUTEN BRICHT DER SCHWEIZER MEISTER GEGEN WERDER BREMEN EIN UND VERLIERT DEUTLICH MIT 0:3
CHRISTOPH KIESLICH, Bremen
Zweimal eine Stunde lang dagegen gehalten, zweimal eine Stunde lang die bessere Mannschaft gewesen - es war zu wenig, was der FC Basel in die Waagschale werfen konnte. Gestern endete der Traum von der Champions League mit einer 0:3 (0:0)-Niederlage in Bremen.
Wie eine Bombe hatte 90 Minuten vor dem Anpfiff die Nachricht von der Hals-über-Kopf-Trennung von Christian Gimenez eingeschlagen. Und es war schwer vorstellbar, wie sich der Rest der Mannschaft aufgrund der aufwühlenden Begleitumstände auf den entscheidenden Gang im Weserstadion konzentrieren wollte.
Guter Start.
Aber der Schweizer Meister kam besser ins Spiel, als man sich das ausgemalt hatte. Vom Beginn weg suchte er sein Heil in der Vorwärtsbewegung, versuchte die Bremer in deren Hälfte zu beschäftigen und machte - so wie es angekündigt war und vernünftig erschien - erst gar nicht den Anschein, den Vorsprung aus dem ausschliesslich verteidigen zu wollen. Und Julio Hernan Rossi bot sich nach elf Minuten sogar die Riesenchance, diesen Vorsprung noch auszubauen, als er unbedrängt zum Kopfball kam.
Der FCB gestand den Bremern vor allem im Mittelfeld kaum eine Lücke zu. Der umsichtige und zupackende Malick Ba spielte wie in Basel schon hervorragend, unterstützt von den generös kämpfenden Scott Chipperfield und David Degen, der sich in der zweiten Minute das Handicap einer Verwarnung für eine überflüssige Unsportlichkeit eingehandelt hatte und in der Schlussphase tatsächlich Glück hatte, dass er nach einem Foul an Klose nicht vom Platz musste.
Ein Distanzschuss.
Auf Bremer Seite war ein einziger Distanzschuss von Frings zu notieren, der in den Armen von Zuberbühler landete (11.), und Klasnic hatte nach einer halben Stunde die einzige Abschlusssituation im Strafraum, die ebenfalls vom FCB-Keeper pariert sah.
Für den grossen Aufreger der ersten Hälfte war Kim Nielsen besorgt. Der dänische Unparteiische diktierte in der 42. Minute einen nicht nachvollziehbaren Penalty bei einem Zweikampf von Zanni gegen Frings. Zum Elfmeter trat Johan Micoud an, der völlig ohne Einfluss auf das Offensivspiel der Norddeutschen geblieben war, und auch diese geschenkte Möglichkeit nicht wahrnahm: Zuberbühler schickte er in die rechte Ecke, den Ball allerdings setzte neben den linken Torpfosten.
So ging der FC Basel nach einer fabelhaften ersten Halbzeit mit dem Gefühl in die Kabine, dass er die Bremer nie zur Entfaltung ihrer offensiven Schlagkraft hatte kommen lassen. Und der Schweizer Meister gestand dem Bundesliga-Dritten der Vorsaison auch nach dem Wechsel zunächst keine Chancen zu. Im Gegenteil: Degen lief in der 55. Minute der Bremer Abwehr auf und davon, sein Schuss strich Zentimeter am zweiten Pfosten vorbei, doch in der Mitte wäre ein Querpass auf Eduardo die zwingend bessere Variante gewesen. Sechs Minuten später war es erneut der dynamische Degen, der auf der Strafraumkante nur mit einem Foul zu bremsen war. Delgado zirkelte den Freistoss ans Lattenkreuz.
Viel Ungemach.
Es waren zwei Matchbälle aus Basler Sicht, wie sich nur wenig später herausstellen sollte. Innerhalb von acht Minuten brach das Ungemach über den FCB ein. Chipperfield schoss Owomoyela an, und aus diesem Ball wurde eine Vorlage für das glückliche 1:0 der Bremer (65.). Zannis ungeschicktes Trikotzerren an Micoud eröffnete Borowski die zweite Bremer Penaltychance, die der Nationalspieler sicher nutzte (68.). Von diesem Doppelschlag erholte sich der FCB nicht mehr: Klasnic hatte auf der verwaisten rechten Basler Seite alle Zeit, aus 18 Metern Mass zu nehmen und in der 73. Minute via Innenpfosten für die endgültige Entscheidung zu sorgen.
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Tageskommentar, Basler Zeitung vom 25. August 2006
FC Basel steckt im Dilemma
MARCELROHR
Murat Yakin will nach Köln. Oder vielleicht doch nicht. Christian Gimenez liebäugelt mit Parma und geht jetzt nach Marseille. Julio Hernan Rossi würde gerne in Livorno spielen, bei YB nicht. Kléber hat Heimweh nach Brasilien, Alexandre Quennoz möchte nicht auf der Ersatzbank sitzen, sondern nach Lausanne wechseln: Das ist die störende Begleitmusik, die den Verantwortlichen des FCBasel schon den ganzen Sommer an den Nerven zerrt.
Als sich der FCB am 10. August aufmachte, um gegen Bremen in die Champions League zu stürmen, da schien es, als ob sich alle Transfer-Spekulationen in Luft auflösten. Eine Stunde lang spielte Rot-Blau brillant und kämpfte vorbildlich. Aber eben nur eine Stunde - wie gestern.
Jetzt heisst es Uefa-Cup statt Champions League. Das ist kein Weltuntergang. Gegen Bremen, einem Topclub aus der Bundesliga, darf man ausscheiden. Aber: Die ständigen Transferdiskussionen um Gimenez & Co haben der Arbeit von Trainer Christian Gross massiv geschadet. Und sie haben abgelenkt vom Dilemma, in dem sich der FCBbefindet: Mäzenin Gigi Oeri, Chefscout Ruedi Zbinden und Gross haben das Team bislang nur so weit verstärkt, dass man den nationalen Meistertitel verteidigen kann - was 2006 erneut der Fall sein dürfte. Aber sie haben den FCB noch nicht so veredelt, dass er ein dauerhafter Mitstreiter in der Champions League werden kann. Natürlich garantieren attraktive Namen allein noch keinen Erfolg, das beweist ja gerade der FCThun so wunderbar. Doch die Berner Oberländer bestechen durch viel Kitt im Team. Das muss sich der FCB nach dem Gimenez-Eklat erst wieder erarbeiten.
marcel.rohr@baz.ch
FC Basel steckt im Dilemma
MARCELROHR
Murat Yakin will nach Köln. Oder vielleicht doch nicht. Christian Gimenez liebäugelt mit Parma und geht jetzt nach Marseille. Julio Hernan Rossi würde gerne in Livorno spielen, bei YB nicht. Kléber hat Heimweh nach Brasilien, Alexandre Quennoz möchte nicht auf der Ersatzbank sitzen, sondern nach Lausanne wechseln: Das ist die störende Begleitmusik, die den Verantwortlichen des FCBasel schon den ganzen Sommer an den Nerven zerrt.
Als sich der FCB am 10. August aufmachte, um gegen Bremen in die Champions League zu stürmen, da schien es, als ob sich alle Transfer-Spekulationen in Luft auflösten. Eine Stunde lang spielte Rot-Blau brillant und kämpfte vorbildlich. Aber eben nur eine Stunde - wie gestern.
Jetzt heisst es Uefa-Cup statt Champions League. Das ist kein Weltuntergang. Gegen Bremen, einem Topclub aus der Bundesliga, darf man ausscheiden. Aber: Die ständigen Transferdiskussionen um Gimenez & Co haben der Arbeit von Trainer Christian Gross massiv geschadet. Und sie haben abgelenkt vom Dilemma, in dem sich der FCBbefindet: Mäzenin Gigi Oeri, Chefscout Ruedi Zbinden und Gross haben das Team bislang nur so weit verstärkt, dass man den nationalen Meistertitel verteidigen kann - was 2006 erneut der Fall sein dürfte. Aber sie haben den FCB noch nicht so veredelt, dass er ein dauerhafter Mitstreiter in der Champions League werden kann. Natürlich garantieren attraktive Namen allein noch keinen Erfolg, das beweist ja gerade der FCThun so wunderbar. Doch die Berner Oberländer bestechen durch viel Kitt im Team. Das muss sich der FCB nach dem Gimenez-Eklat erst wieder erarbeiten.
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NZZ, 25. August 2005
Kein zweites Märchen
Die Fragen drängen: Weshalb bleibt dem FC Basel verwehrt, was der kleine, finanzschwache FC Thun geschafft hat? Darf der Vergleich überhaupt gezogen werden? Falls die Parallele suggeriert, für den FCB müsste Pflicht sein, was für die Berner Oberländer der Coup schlechthin war, ist sie nicht zulässig. Der Erfolg Thuns hat dem Fussball ein bisschen Sozialromantik zurückgegeben, rational erklärbar ist er kaum. Dem Scheitern des Schweizer Meisters liegen jedoch einige nennbare Ursachen zugrunde - die in neun von zehn Fällen für Schweizer Vertreter von Bedeutung sind. Thun ist nicht überall.
Um die Champions League zu erreichen, muss das Mosaik für einen Schweizer Klub vollständig sein. Fehlen einzelne Puzzleteile, wird die Aufgabe gegen einen höher dotierten Gegner wie Bremen kaum lösbar. Der Eklat um Christian Giménez ist am Mittwoch an erster Stelle zu nennen. Auch wenn Trainer Gross von einer guten Lösung für die Beteiligten spricht, so lassen Zeitpunkt sowie Art und Weise der Trennung tief blicken, zumal sie nur das unrühmliche Ende anhaltender Liebeleien mit ausländischen Klubs darstellt. Es bleibt auch die Frage offen, wie der verbliebene Rest der Fraktion der Argentinier (vor allem Rossi und Delgado) auf die Turbulenzen reagiert. Am Mittwoch hat das Team wie schon in Basel während einer Stunde überzeugt. Für den Einzug in die Königsklasse ist das zu wenig.
Die Personalie Giménez ist allerdings nicht der einzige Negativpunkt. Die Planung sah zu Beginn der Saison anders aus. Gegen Werder stand nicht die nominell bestmögliche Formation auf dem Rasen. Die «Rückkehrer», Yakin, Petric und Carignano, auf die Gross zu Beginn der Saison nach den vermeintlich überstandenen Blessuren so gehofft hatte, sind wieder verletzt. Andere Spieler, denen eine Schlüsselrolle zugedacht war (Müller), sind im Formtief, so dass ihnen der Coach vorerst nicht mehr vertrauen kann. Das alles mögen Details sein. Aber genau auf sie kommt es im Ernstfall an.
Es gibt noch andere Unterschiede zum FC Thun. Das hochgefahrene «System FCB» und dessen Strategie ist auf Europa und das Erreichen der Champions League ausgerichtet. Wenn die Basler dort nicht ankommen, steht mittelfristig die Kurskorrektur bevor. Um Schweizer Meister zu werden und wie jetzt am Uefa-Cup teilzunehmen, gibt der FCB nicht 18 Millionen Franken nur für Löhne aus. Solange die Hausbank Oeri auch Lebensversicherer ist, ist das Risiko abgedeckt. Das kann sich ändern.
Kein zweites Märchen
Die Fragen drängen: Weshalb bleibt dem FC Basel verwehrt, was der kleine, finanzschwache FC Thun geschafft hat? Darf der Vergleich überhaupt gezogen werden? Falls die Parallele suggeriert, für den FCB müsste Pflicht sein, was für die Berner Oberländer der Coup schlechthin war, ist sie nicht zulässig. Der Erfolg Thuns hat dem Fussball ein bisschen Sozialromantik zurückgegeben, rational erklärbar ist er kaum. Dem Scheitern des Schweizer Meisters liegen jedoch einige nennbare Ursachen zugrunde - die in neun von zehn Fällen für Schweizer Vertreter von Bedeutung sind. Thun ist nicht überall.
Um die Champions League zu erreichen, muss das Mosaik für einen Schweizer Klub vollständig sein. Fehlen einzelne Puzzleteile, wird die Aufgabe gegen einen höher dotierten Gegner wie Bremen kaum lösbar. Der Eklat um Christian Giménez ist am Mittwoch an erster Stelle zu nennen. Auch wenn Trainer Gross von einer guten Lösung für die Beteiligten spricht, so lassen Zeitpunkt sowie Art und Weise der Trennung tief blicken, zumal sie nur das unrühmliche Ende anhaltender Liebeleien mit ausländischen Klubs darstellt. Es bleibt auch die Frage offen, wie der verbliebene Rest der Fraktion der Argentinier (vor allem Rossi und Delgado) auf die Turbulenzen reagiert. Am Mittwoch hat das Team wie schon in Basel während einer Stunde überzeugt. Für den Einzug in die Königsklasse ist das zu wenig.
Die Personalie Giménez ist allerdings nicht der einzige Negativpunkt. Die Planung sah zu Beginn der Saison anders aus. Gegen Werder stand nicht die nominell bestmögliche Formation auf dem Rasen. Die «Rückkehrer», Yakin, Petric und Carignano, auf die Gross zu Beginn der Saison nach den vermeintlich überstandenen Blessuren so gehofft hatte, sind wieder verletzt. Andere Spieler, denen eine Schlüsselrolle zugedacht war (Müller), sind im Formtief, so dass ihnen der Coach vorerst nicht mehr vertrauen kann. Das alles mögen Details sein. Aber genau auf sie kommt es im Ernstfall an.
Es gibt noch andere Unterschiede zum FC Thun. Das hochgefahrene «System FCB» und dessen Strategie ist auf Europa und das Erreichen der Champions League ausgerichtet. Wenn die Basler dort nicht ankommen, steht mittelfristig die Kurskorrektur bevor. Um Schweizer Meister zu werden und wie jetzt am Uefa-Cup teilzunehmen, gibt der FCB nicht 18 Millionen Franken nur für Löhne aus. Solange die Hausbank Oeri auch Lebensversicherer ist, ist das Risiko abgedeckt. Das kann sich ändern.
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SPIEGEL ONLINE - 24. August 2005, 22:36
URL: http://www.spiegel.de/sport/fussball/0, ... 28,00.html
Champions League
Klasnic und Borowski erlösen Werder
Lange mussten die Werder-Fans zittern. Erst nach einer Stunde erzielte Bremen die entscheidenden Treffer gegen Basel und zieht damit in die Gruppenphase der Champions League ein. Es gab aber auch zwei Verlierer auf Seiten des Siegers: Miroslav Klose und Johan Micoud.
Bremen - Drei Tore innerhalb von nur neun Minuten haben Werder Bremen den Einzug in die Champions League beschert. Zweimal Ivan Klasnic (64. und 72.) sowie Nationalspieler Tim Borowski (68.) mit einem verwandelten Foulelfmeter machten den 3:0 (0:0)-Sieg gegen den Schweizer Meister FC Basel perfekt. Nach dem 1:2 im Hinspiel vor zwei Wochen reichte dieser Erfolg, um auch in dieser Saison in der "Königsklasse" dabei zu sein.
"Ich bin nur froh, dass wir eine Runde weitergekommen sind. Wir haben heute alles richtig gemacht", sagte Matchwinner Klasnic. Sportdirektor Klaus Allofs ergänzte: "Dieser Erfolg ist unheimlich wichtig für den Verein. Das war ein schweres Stück Arbeit. Wir mussten sehr geduldig sein. Wir waren nicht so locker und hatten Angst vor einem Gegentor. Das 1:0 war wie eine Erlösung."
Die Gastgeber hätten sich und ihren Fans allerdings die lange Anspannung ersparen können, wenn Johan Micoud in der 43. Minute einen umstrittenen Foulelfmeter verwandelt hätte. Der Franzose konnte zwar Basels Torhüter Pascal Zuberbühler verladen, schob den Ball jedoch zum Entsetzen des Großteils der 30.339 Zuschauer im Weserstadion neben den linken Torpfosten.
Micoud, der bis zu seinem Fehlschuss neben Patrick Owomoyela zu den stärksten Bremer Akteuren gezählt hatte, tauchte danach völlig unter. Der zweite Verlierer des Abends heißt Miroslav Klose. Der Nationalstürmer sah in der 79. Minute die Gelb-Rote Karte wegen Ballwegschlagens.
Basler Spieler verweigert die Arbeit
"In der ersten Halbzeit hat man gemerkt, dass wir nicht drin sind. In der zweiten Hälfte haben wir nachgelegt und alles klar gemacht. Basel hat sehr laufintensiv und mit langen Bällen gespielt, da haben wir uns nicht geschickt angestellt", sagte Werder-Trainer Thomas Schaaf, "wir wussten aber, dass unsere Chancen kommen und wollten Basel zu Fehlern zwingen. Diese Taktik ist dann auch aufgegangen."
Bei den Gästen hatte es bereits vor dem Anpfiff einen Eklat gegeben. Basels Torjäger Christian Gimenez weigerte sich anzutreten, um seine Spielberechtigung für seinen höchstwahrscheinlich neuen Arbeitgeber Olympique Marseille im Uefa-Pokal nicht zu gefährden. Die Baseler Clubführung löste daraufhin den Vertrag mit dem Argentinier mit sofortiger Wirkung.
Auch in der Nacht vor der Partie hatte es Probleme im Umfeld des FC Basel gegeben. Hooligans waren mit Stuhlbeinen bewaffnet durch die Bremer Innenstadt gezogen, die Polizei nahm daraufhin 19 von ihnen vorläufig fest.
URL: http://www.spiegel.de/sport/fussball/0, ... 28,00.html
Champions League
Klasnic und Borowski erlösen Werder
Lange mussten die Werder-Fans zittern. Erst nach einer Stunde erzielte Bremen die entscheidenden Treffer gegen Basel und zieht damit in die Gruppenphase der Champions League ein. Es gab aber auch zwei Verlierer auf Seiten des Siegers: Miroslav Klose und Johan Micoud.
Bremen - Drei Tore innerhalb von nur neun Minuten haben Werder Bremen den Einzug in die Champions League beschert. Zweimal Ivan Klasnic (64. und 72.) sowie Nationalspieler Tim Borowski (68.) mit einem verwandelten Foulelfmeter machten den 3:0 (0:0)-Sieg gegen den Schweizer Meister FC Basel perfekt. Nach dem 1:2 im Hinspiel vor zwei Wochen reichte dieser Erfolg, um auch in dieser Saison in der "Königsklasse" dabei zu sein.
"Ich bin nur froh, dass wir eine Runde weitergekommen sind. Wir haben heute alles richtig gemacht", sagte Matchwinner Klasnic. Sportdirektor Klaus Allofs ergänzte: "Dieser Erfolg ist unheimlich wichtig für den Verein. Das war ein schweres Stück Arbeit. Wir mussten sehr geduldig sein. Wir waren nicht so locker und hatten Angst vor einem Gegentor. Das 1:0 war wie eine Erlösung."
Die Gastgeber hätten sich und ihren Fans allerdings die lange Anspannung ersparen können, wenn Johan Micoud in der 43. Minute einen umstrittenen Foulelfmeter verwandelt hätte. Der Franzose konnte zwar Basels Torhüter Pascal Zuberbühler verladen, schob den Ball jedoch zum Entsetzen des Großteils der 30.339 Zuschauer im Weserstadion neben den linken Torpfosten.
Micoud, der bis zu seinem Fehlschuss neben Patrick Owomoyela zu den stärksten Bremer Akteuren gezählt hatte, tauchte danach völlig unter. Der zweite Verlierer des Abends heißt Miroslav Klose. Der Nationalstürmer sah in der 79. Minute die Gelb-Rote Karte wegen Ballwegschlagens.
Basler Spieler verweigert die Arbeit
"In der ersten Halbzeit hat man gemerkt, dass wir nicht drin sind. In der zweiten Hälfte haben wir nachgelegt und alles klar gemacht. Basel hat sehr laufintensiv und mit langen Bällen gespielt, da haben wir uns nicht geschickt angestellt", sagte Werder-Trainer Thomas Schaaf, "wir wussten aber, dass unsere Chancen kommen und wollten Basel zu Fehlern zwingen. Diese Taktik ist dann auch aufgegangen."
Bei den Gästen hatte es bereits vor dem Anpfiff einen Eklat gegeben. Basels Torjäger Christian Gimenez weigerte sich anzutreten, um seine Spielberechtigung für seinen höchstwahrscheinlich neuen Arbeitgeber Olympique Marseille im Uefa-Pokal nicht zu gefährden. Die Baseler Clubführung löste daraufhin den Vertrag mit dem Argentinier mit sofortiger Wirkung.
Auch in der Nacht vor der Partie hatte es Probleme im Umfeld des FC Basel gegeben. Hooligans waren mit Stuhlbeinen bewaffnet durch die Bremer Innenstadt gezogen, die Polizei nahm daraufhin 19 von ihnen vorläufig fest.
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25.08.2005 - Blödzeitung Deutschland
Champions-League-Quali: Bremen u2013 Basel 3:0
Werder dabei! Klasnic
ist der Millionen-Held
Von NILS SULING und MARKUS BALCZUWEIT
Ivan Klasnic Euro-Held! Werders Knipser feiert mit Küßchen für die Fans
Mit einem knackigen Sieg in die Champions League u2013 Werder hatu2019s geschafft! 3:0 gegen Basel: Neben Bayern und Schalke ist auch Werder heute im Pott bei der Auslosung der Königsklasse, super!
Bremens Millionen-Held heißt Ivan Klasnic. Der coole Kroate knallte zwei Stück rein u2013 für Werder sind sie 17 Mio wert (soviel verdienten sie letztes Jahr in der Champions League).
Die erste Halbzeit war noch die Frust-Halbzeit.
Werder rannte an, kam aber fast nie in Basels Strafraum. Weil die Schweizer früh angriffen, mit viel Aufwand zerstörten.
Auch Basels Konter Schweizer Wertarbeit, Rossi scheiterte mit einem Kopfball an Keeper Reinke (13.). Ihr Top-Stürmer Gimenez (27 Tore) hatte sich geweigert zu spielen: Der Argentinier saß im Bremer Hilton-Hotel und verhandelte mit seinem neuen Verein Marseille!
Frust-Höhepunkt: Schiri Kim Milton Nielsen (Dänemark) schenkt Werder nach Frings-Faller einen Elfer (44.). Doch der schwache Micoud schiebt links vorbei u2013 kläglich!
Mann, sind die Schweizer gut: Klasse-Konter über rechts, Degen läuft frei aufs Tor zu. Schießt aber am langen Eck vorbei (55.). Herzflimmern bei den 30 000... ...aber kurz danach liegen sie sich mit Herzrasen in den Armen! In drei Minuten hat Werder das Ding noch gedreht u2013 Wahnsinn!
65. Minute: Der superstarke Owomoyela wühlt sich durch, per Abpraller fliegt der Ball vors Tor. Zwei Schweizer segeln vorbei, Klasnic hatu2019s gerochen und staubt ab, endlich 1:0!
67. Minute: Zanni zerrt an Micouds Trikot, wieder Elfer! Diesmal versuchtu2019s Borowski, er trifft rechts u2013 2:0!
Ein Gegentor würde Verlängerung bedeuten. Also jagt Klasnic lieber trocken das 3:0 ins lange Eck (73.). Sein 7. Tor im 7. Pflichtspiel, Traum-Quote! Schade nur, daß Klose (schon verwarnt) den Ball nach Pfiff noch draufschießt und Gelb-Rot sieht (79.). Trotzdem u2013 hinterher feiert ganz Bremen wie die Champions!
Champions-League-Quali: Bremen u2013 Basel 3:0
Werder dabei! Klasnic
ist der Millionen-Held
Von NILS SULING und MARKUS BALCZUWEIT
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Mit einem knackigen Sieg in die Champions League u2013 Werder hatu2019s geschafft! 3:0 gegen Basel: Neben Bayern und Schalke ist auch Werder heute im Pott bei der Auslosung der Königsklasse, super!
Bremens Millionen-Held heißt Ivan Klasnic. Der coole Kroate knallte zwei Stück rein u2013 für Werder sind sie 17 Mio wert (soviel verdienten sie letztes Jahr in der Champions League).
Die erste Halbzeit war noch die Frust-Halbzeit.
Werder rannte an, kam aber fast nie in Basels Strafraum. Weil die Schweizer früh angriffen, mit viel Aufwand zerstörten.
Auch Basels Konter Schweizer Wertarbeit, Rossi scheiterte mit einem Kopfball an Keeper Reinke (13.). Ihr Top-Stürmer Gimenez (27 Tore) hatte sich geweigert zu spielen: Der Argentinier saß im Bremer Hilton-Hotel und verhandelte mit seinem neuen Verein Marseille!
Frust-Höhepunkt: Schiri Kim Milton Nielsen (Dänemark) schenkt Werder nach Frings-Faller einen Elfer (44.). Doch der schwache Micoud schiebt links vorbei u2013 kläglich!
Mann, sind die Schweizer gut: Klasse-Konter über rechts, Degen läuft frei aufs Tor zu. Schießt aber am langen Eck vorbei (55.). Herzflimmern bei den 30 000... ...aber kurz danach liegen sie sich mit Herzrasen in den Armen! In drei Minuten hat Werder das Ding noch gedreht u2013 Wahnsinn!
65. Minute: Der superstarke Owomoyela wühlt sich durch, per Abpraller fliegt der Ball vors Tor. Zwei Schweizer segeln vorbei, Klasnic hatu2019s gerochen und staubt ab, endlich 1:0!
67. Minute: Zanni zerrt an Micouds Trikot, wieder Elfer! Diesmal versuchtu2019s Borowski, er trifft rechts u2013 2:0!
Ein Gegentor würde Verlängerung bedeuten. Also jagt Klasnic lieber trocken das 3:0 ins lange Eck (73.). Sein 7. Tor im 7. Pflichtspiel, Traum-Quote! Schade nur, daß Klose (schon verwarnt) den Ball nach Pfiff noch draufschießt und Gelb-Rot sieht (79.). Trotzdem u2013 hinterher feiert ganz Bremen wie die Champions!
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25.08.2005 - Bremer Nachrichten
Der Fußball-Gott ist ein Werder-Fan
Mit Glück und Geduld erkämpfen die Bremer ein 3:0 gegen Basel / Micoud verschießt Elfer / Gelb-Rot für Klose
Von unserem Redakteur Oliver Matiszick
BREMEN. Wenn heute im edlen Grimaldi-Forum von Monte Carlo die Champions League ausgelost wird, sitzen auch Vertreter aus Bremen im Saal. Werder qualifizierte sich gestern - mit dem Glück im Verbund - durch ein 3:0 (0:0) im Rückspiel gegen den FC Basel. Der Gegner aus der Schweiz geht (trotz des 2:1 aus dem Hinspiel) verunsichert in dieses Duell. So dachte man zum Anpfiff. Denn kurz zuvor machte die Nachricht von einem Blitz-Transfer die Runde.
Der beste Angreifer der Schweizer, Christian Gimenez, verschwand in letzter Minute vom Aufstellungsbogen. Der Argentinier wechselt zu Olympique Marseille und zwar sofort. Er hatte angeblich einfach gesagt, dass er nicht spielt - und Basel löste eine Stunde vor Spielbeginn den Vertrag auf. Doch der Gast trat im Weserstadion zunächst nicht so auf, als ob ihm der Verlust des Torjäger irgendetwas ausmachen würde. Die Basler störten die Bremer früh und empfindlich im Spielaufbau und hielten das Geschehen geschickt fern vom eigenen Strafraum. Sogar die erste halbwegs brauchbare Torchance verbuchte der Schweizer Meister.
Rossi durfte nach zehn Minuten ohne Anwesenheit von Gegenspielern auf das Werder-Tor köpfen, Torwart Andreas Reinke war aber auf der Hut.Das Bremer Kombinationsspiel stockte hiegegen. Vom angekündigten Sturmlauf war wenig zusehen, das ebenfalls angekündigte Feuer köchelte auf Sparflamme. Die Bremer rückten nicht schnell genug man, man gewann den Eindruck, dass der FC Basel sich mit diesem Tempo jedenfalls nicht überrumpeln lassen wird. Nach einer halben Stunde zeigte Ivan Klasnic jedoch, wie gut er den Ball auf engstem Raum beherrschen kann.
Basel-Keeper Zuberbühler parierte jedoch den Schuss des Werder-Stürmers. Den Schuss von Johan Micoud in der 42. Minute brauchte Zuberbühler nicht zu parieren, denn der Ball flog am linken Pfosten vorbei. Es war ein Elfmeter. Torsten Frings war zuvor im Strafraum gefallen. Nur wenige fanden nach mehreren Zeitlupen, dass Gegenspieler Zanni den Bremer Nationalspieler dabei gefoult hat. Wie auch immer: Der umstrittene Strafstoß sauste ins Aus. Micoud, der bis dahin im Mittelfeld nicht eben als der große Antreiber unterwegs war, verlud zwar Zuberbühler, zielte aber zu schlampig.
"Uns läuft die Zeit davon", kommentierte Werders Sportdirektor Klaus Allofs in der Halbzeit. Auch nach dem Seitenwechsel konnte man nicht genau erkennen, wer denn nun der Favorit und wer der Außenseiter in diesem Spiel ist. Die Bremer bedrängten zwar etwas energischer das Tor des Gegner. Gefährlicher und effektiver wirkte jedoch der FC Basel. In der 54. Minute hätte sich dieses Bild um ein Haar in einer Führung der Schweizer niedergeschlagen.
Delgado lief frei auf Reinke zu, verfehlte jedoch das Tor. Kurz darauf setzte Delgado einen Freistoß an die Latte. Der Fußballgott war an diesem Abend eindeutig ein Werder-Fan.Das sah man erst recht nach 65 Minuten. Aus einem Zufall heraus fiel Werders 1:0. Ein Press-Schlag mit Beteiligung von Patrick Owomoyela landete der Ball so komfortabel vorm Basler Gehäuse, dass Ivan Klasnic ihn nur noch ins leer Tor schieben brauchte. Und plötzlich kippte das Spiel.
Dabei half Basel mit. Zanni hielt Micoud am Trikot fest - Borowski verwandelte den zweiten Elfer zum 2:0 (65.). Ein Meisterschuss von Ivan Klasnic brachte Werder in der 67. Minute endgültig in die Champions League.Im ersten Spiel wird dort allerdings Miroslav Klose fehlen, der gestern kurz vor einer Auswechslung eine gelb-rote Karte fing. Es war der einzige Wermutstropfen eines glücklichen Werder-Abends.
Der Fußball-Gott ist ein Werder-Fan
Mit Glück und Geduld erkämpfen die Bremer ein 3:0 gegen Basel / Micoud verschießt Elfer / Gelb-Rot für Klose
Von unserem Redakteur Oliver Matiszick
BREMEN. Wenn heute im edlen Grimaldi-Forum von Monte Carlo die Champions League ausgelost wird, sitzen auch Vertreter aus Bremen im Saal. Werder qualifizierte sich gestern - mit dem Glück im Verbund - durch ein 3:0 (0:0) im Rückspiel gegen den FC Basel. Der Gegner aus der Schweiz geht (trotz des 2:1 aus dem Hinspiel) verunsichert in dieses Duell. So dachte man zum Anpfiff. Denn kurz zuvor machte die Nachricht von einem Blitz-Transfer die Runde.
Der beste Angreifer der Schweizer, Christian Gimenez, verschwand in letzter Minute vom Aufstellungsbogen. Der Argentinier wechselt zu Olympique Marseille und zwar sofort. Er hatte angeblich einfach gesagt, dass er nicht spielt - und Basel löste eine Stunde vor Spielbeginn den Vertrag auf. Doch der Gast trat im Weserstadion zunächst nicht so auf, als ob ihm der Verlust des Torjäger irgendetwas ausmachen würde. Die Basler störten die Bremer früh und empfindlich im Spielaufbau und hielten das Geschehen geschickt fern vom eigenen Strafraum. Sogar die erste halbwegs brauchbare Torchance verbuchte der Schweizer Meister.
Rossi durfte nach zehn Minuten ohne Anwesenheit von Gegenspielern auf das Werder-Tor köpfen, Torwart Andreas Reinke war aber auf der Hut.Das Bremer Kombinationsspiel stockte hiegegen. Vom angekündigten Sturmlauf war wenig zusehen, das ebenfalls angekündigte Feuer köchelte auf Sparflamme. Die Bremer rückten nicht schnell genug man, man gewann den Eindruck, dass der FC Basel sich mit diesem Tempo jedenfalls nicht überrumpeln lassen wird. Nach einer halben Stunde zeigte Ivan Klasnic jedoch, wie gut er den Ball auf engstem Raum beherrschen kann.
Basel-Keeper Zuberbühler parierte jedoch den Schuss des Werder-Stürmers. Den Schuss von Johan Micoud in der 42. Minute brauchte Zuberbühler nicht zu parieren, denn der Ball flog am linken Pfosten vorbei. Es war ein Elfmeter. Torsten Frings war zuvor im Strafraum gefallen. Nur wenige fanden nach mehreren Zeitlupen, dass Gegenspieler Zanni den Bremer Nationalspieler dabei gefoult hat. Wie auch immer: Der umstrittene Strafstoß sauste ins Aus. Micoud, der bis dahin im Mittelfeld nicht eben als der große Antreiber unterwegs war, verlud zwar Zuberbühler, zielte aber zu schlampig.
"Uns läuft die Zeit davon", kommentierte Werders Sportdirektor Klaus Allofs in der Halbzeit. Auch nach dem Seitenwechsel konnte man nicht genau erkennen, wer denn nun der Favorit und wer der Außenseiter in diesem Spiel ist. Die Bremer bedrängten zwar etwas energischer das Tor des Gegner. Gefährlicher und effektiver wirkte jedoch der FC Basel. In der 54. Minute hätte sich dieses Bild um ein Haar in einer Führung der Schweizer niedergeschlagen.
Delgado lief frei auf Reinke zu, verfehlte jedoch das Tor. Kurz darauf setzte Delgado einen Freistoß an die Latte. Der Fußballgott war an diesem Abend eindeutig ein Werder-Fan.Das sah man erst recht nach 65 Minuten. Aus einem Zufall heraus fiel Werders 1:0. Ein Press-Schlag mit Beteiligung von Patrick Owomoyela landete der Ball so komfortabel vorm Basler Gehäuse, dass Ivan Klasnic ihn nur noch ins leer Tor schieben brauchte. Und plötzlich kippte das Spiel.
Dabei half Basel mit. Zanni hielt Micoud am Trikot fest - Borowski verwandelte den zweiten Elfer zum 2:0 (65.). Ein Meisterschuss von Ivan Klasnic brachte Werder in der 67. Minute endgültig in die Champions League.Im ersten Spiel wird dort allerdings Miroslav Klose fehlen, der gestern kurz vor einer Auswechslung eine gelb-rote Karte fing. Es war der einzige Wermutstropfen eines glücklichen Werder-Abends.
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25.08.2005 - Bremer Nachrichten
Zwecks Vollständigkeitshalber (@Mario Rupp)
Hooligans hatten Axtstiele dabei - Polizei nahm Rowdys in Gewahrsam
Von unserer Redakteurin Elke Hoesmann
BREMEN. Mindestens 17 Fußballfans sind bis zum Ende des Spiels zwischen Werder Bremen und dem FC Basel in Polizeigewahrsam geblieben. Polizisten hatten sie schon am Dienstagabend am Hastedter Osterdeich vorläufig festgenommen. Die Hooligans seien mit Schlagwerkzeugen, Axtstielen und abgesägten Stuhlbeinen "aufgerüstet" gewesen und hätten teilweise Genitalschutz getragen, sagte ein Polizeisprecher. Sie stammten überwiegend aus Bremen und dem Umland.
Zu Gewalttätigkeiten kam es im Vorfeld des Spiels aber nicht; die Fans verhielten sich weitgehend ruhig. Die Polizei war auch gestern verstärkt im Stadtgebiet präsent. Am Dienstag gegen 22.40 Uhr hatten die Beamten mehrere Gruppen mit insgesamt etwa 100 Fußballfans am Hastedter Osterdeich beobachtet. Als sie die nach ihrer Einschätzung gewaltbereiten Hooligans kontrollieren wollten, flüchteten die meisten. 18 der 20 Festgenommenen wurden gestern einem Richter vorgeführt, der für 17 Rowdys die Fortdauer der Haft bis zum Spielende anordnete. Gestern Morgen nahm die Polizei am Bremer Hauptbahnhof noch einen Basler Fußballfan fest, der aber später wieder freikam. 500 bis 600 Schweizer Fußballfreunde hielten sich bereits gestern Mittag in der Innenstadt auf, sagte der Polizeissprecher. Für das Spiel im Weserstadion sind nach seinen Angaben in der Schweiz rund 1200 Karten verkauft worden.
Zwecks Vollständigkeitshalber (@Mario Rupp)
Hooligans hatten Axtstiele dabei - Polizei nahm Rowdys in Gewahrsam
Von unserer Redakteurin Elke Hoesmann
BREMEN. Mindestens 17 Fußballfans sind bis zum Ende des Spiels zwischen Werder Bremen und dem FC Basel in Polizeigewahrsam geblieben. Polizisten hatten sie schon am Dienstagabend am Hastedter Osterdeich vorläufig festgenommen. Die Hooligans seien mit Schlagwerkzeugen, Axtstielen und abgesägten Stuhlbeinen "aufgerüstet" gewesen und hätten teilweise Genitalschutz getragen, sagte ein Polizeisprecher. Sie stammten überwiegend aus Bremen und dem Umland.
Zu Gewalttätigkeiten kam es im Vorfeld des Spiels aber nicht; die Fans verhielten sich weitgehend ruhig. Die Polizei war auch gestern verstärkt im Stadtgebiet präsent. Am Dienstag gegen 22.40 Uhr hatten die Beamten mehrere Gruppen mit insgesamt etwa 100 Fußballfans am Hastedter Osterdeich beobachtet. Als sie die nach ihrer Einschätzung gewaltbereiten Hooligans kontrollieren wollten, flüchteten die meisten. 18 der 20 Festgenommenen wurden gestern einem Richter vorgeführt, der für 17 Rowdys die Fortdauer der Haft bis zum Spielende anordnete. Gestern Morgen nahm die Polizei am Bremer Hauptbahnhof noch einen Basler Fußballfan fest, der aber später wieder freikam. 500 bis 600 Schweizer Fußballfreunde hielten sich bereits gestern Mittag in der Innenstadt auf, sagte der Polizeissprecher. Für das Spiel im Weserstadion sind nach seinen Angaben in der Schweiz rund 1200 Karten verkauft worden.
Basels Champions-League-Träume geplatzt
http://www.blick.ch
BREMEN u2013 Der Schweizer Fussball kann keinen zweiten Vertreter für die Champions League abstellen: Der FC Basel hat nach dem 0:3 in Bremen sein grosses Saisonziel verfehlt.
Es wäre zu schön gewesen: 24 Stunden nach dem FC Thun hätte der FC Basel ebenfalls in die Champions League einziehen und damit für die erstmalige Teilnahme von zwei Schweizer Klubs in der Königsklasse sorgen können.
Der Basler Traum hielt in Deutschlands Norden über eine Stunde an. Doch dann ging es Schlag auf Schlag: Innert acht Minuten besiegelte Werder Bremen das Schicksal des Schweizer Meisters. Zuerst erzielte Klasnic unter gütiger Mithilfe von FCB-Goalie Zuberbühler das 1:0 (64.), drei Minuten später verursachte Reto Zanni einen Penalty, als er Johan Micoud am Trikot zog.
Der Franzose, der in der 43. Minute einen ersten u2013 zweifelhaften u2013 Foulpenalty neben das Gehäuse gesetzt hatte, liess Teamkollege Tim Borowski den Vortritt u2013 und der verwandelte eiskalt, die Gastgeber führten 2:0 (68.). Ein Treffer hätte die Basler jetzt immerhin noch in die Verlängerung gerettet, doch es kam anders: Mit dem 3:0 in der 72. Minute knickte Doppeltorschütze Klasnic auch noch die letzten Hoffnungen der Gäste auf ein Weiterkommen.
BILD
Auch für Ivan Ergic gibts vorerst keine Neuauflage der rauschenden Champions-League-Nächte.
Das brutale Resultat täuscht allerdings darüber hinweg, dass die Mannschaft von Trainer Chrigel Gross bis zum 1:0 beherzt agierte und sich die besseren Möglichkeiten herausspielte als der prominente Widersacher. In der 13. Minute hatte Julio Hernan Rossi eine erste grosse Gelegenheit zur Führung gehabt, doch der Gaucho köpfte den Ball direkt in die fangbereiten Arme von Bremen-Goalie Reinke.
Matias Delgado war dem 1:0 noch näher, knallte in der 62. Minute einen Freistossball an die Latte; kurz zuvor hatte David Degen ebenfalls eine ausgezeichnete Möglichkeit ausgelassen. Nach den fatalen acht Minuten zwischen der 64. und der 72. dagegen gelang den geschockten Baslern nichts mehr. Auch die numerische Unterzahl, in die die Bremer nach der Ampelkarte gegen Nationalstürmer Miroslav Klose geraten waren (79.), brachte diese nicht noch einmal in Bedrängnis.
http://www.blick.ch
BREMEN u2013 Der Schweizer Fussball kann keinen zweiten Vertreter für die Champions League abstellen: Der FC Basel hat nach dem 0:3 in Bremen sein grosses Saisonziel verfehlt.
Es wäre zu schön gewesen: 24 Stunden nach dem FC Thun hätte der FC Basel ebenfalls in die Champions League einziehen und damit für die erstmalige Teilnahme von zwei Schweizer Klubs in der Königsklasse sorgen können.
Der Basler Traum hielt in Deutschlands Norden über eine Stunde an. Doch dann ging es Schlag auf Schlag: Innert acht Minuten besiegelte Werder Bremen das Schicksal des Schweizer Meisters. Zuerst erzielte Klasnic unter gütiger Mithilfe von FCB-Goalie Zuberbühler das 1:0 (64.), drei Minuten später verursachte Reto Zanni einen Penalty, als er Johan Micoud am Trikot zog.
Der Franzose, der in der 43. Minute einen ersten u2013 zweifelhaften u2013 Foulpenalty neben das Gehäuse gesetzt hatte, liess Teamkollege Tim Borowski den Vortritt u2013 und der verwandelte eiskalt, die Gastgeber führten 2:0 (68.). Ein Treffer hätte die Basler jetzt immerhin noch in die Verlängerung gerettet, doch es kam anders: Mit dem 3:0 in der 72. Minute knickte Doppeltorschütze Klasnic auch noch die letzten Hoffnungen der Gäste auf ein Weiterkommen.
BILD
Auch für Ivan Ergic gibts vorerst keine Neuauflage der rauschenden Champions-League-Nächte.
Das brutale Resultat täuscht allerdings darüber hinweg, dass die Mannschaft von Trainer Chrigel Gross bis zum 1:0 beherzt agierte und sich die besseren Möglichkeiten herausspielte als der prominente Widersacher. In der 13. Minute hatte Julio Hernan Rossi eine erste grosse Gelegenheit zur Führung gehabt, doch der Gaucho köpfte den Ball direkt in die fangbereiten Arme von Bremen-Goalie Reinke.
Matias Delgado war dem 1:0 noch näher, knallte in der 62. Minute einen Freistossball an die Latte; kurz zuvor hatte David Degen ebenfalls eine ausgezeichnete Möglichkeit ausgelassen. Nach den fatalen acht Minuten zwischen der 64. und der 72. dagegen gelang den geschockten Baslern nichts mehr. Auch die numerische Unterzahl, in die die Bremer nach der Ampelkarte gegen Nationalstürmer Miroslav Klose geraten waren (79.), brachte diese nicht noch einmal in Bedrängnis.
0:3 in Bremen u2013 der FC Basel verpasst erneut die Teilnahme an der Champions League. Klasnic (2) und Borowski schossen Werder ins Glück.
http://www.20min.ch
Ohne Gimenez, dafür mit Eduardo versuchte FCB-Trainer Gross, den Griff nach den Sternen zu vollziehen. Sein Team begann äusserst abgeklärt und hätte durch Rossi durchaus die Führung erzielen können, aber der Kopfball des Stürmers fiel zu ungenau aus (13.).
Von dem angekündigten Feuerwerk des Bundesligisten war vorerst nichts zu sehen. Zweimal musste der Schweizer Meister vor 30 339 Fans im Weserstadion in der ersten Hälfte trotzdem zittern.
Klasnic düpierte Quennoz, doch der Schuss des Kroaten bereitete Goalie Zuberbühler keine Mühe (30.). Und als Star-Ref Nielsen eine Aktion von Zanni an Frings zu Unrecht mit einem Penalty bestrafte, schoss Werders bis anhin wirkungsloser Regisseur Micoud den Ball neben das Tor (43.).
Der FCB stünde wohl in der Königsklasse, wenn Degen nach der Pause seine grosse Möglichkeit genutzt oder Delgados Freistoss nicht nur die Latte gestreift hätte. Innert sieben Minuten verspielte der Schweizer Vertreter seine Träume von der Millionen-Liga. Und es folgte die Gala von Klasnic, der zweimal traf (65./72.).
Dazwischen hatte Borowski mittels Elfmeter das 2:0 erzielt, nachdem Zanni Micoud im Strafraum gefoult hatte. Die Luft bei den Baslern war draussen. Es war ein unglücklicher Abend für den FCB, der in den wichtigen Phasen seine Chancen nicht nutzte. Und: Einen willigen Goalgetter Gimenez hätte man gut brauchen können.
http://www.20min.ch
Ohne Gimenez, dafür mit Eduardo versuchte FCB-Trainer Gross, den Griff nach den Sternen zu vollziehen. Sein Team begann äusserst abgeklärt und hätte durch Rossi durchaus die Führung erzielen können, aber der Kopfball des Stürmers fiel zu ungenau aus (13.).
Von dem angekündigten Feuerwerk des Bundesligisten war vorerst nichts zu sehen. Zweimal musste der Schweizer Meister vor 30 339 Fans im Weserstadion in der ersten Hälfte trotzdem zittern.
Klasnic düpierte Quennoz, doch der Schuss des Kroaten bereitete Goalie Zuberbühler keine Mühe (30.). Und als Star-Ref Nielsen eine Aktion von Zanni an Frings zu Unrecht mit einem Penalty bestrafte, schoss Werders bis anhin wirkungsloser Regisseur Micoud den Ball neben das Tor (43.).
Der FCB stünde wohl in der Königsklasse, wenn Degen nach der Pause seine grosse Möglichkeit genutzt oder Delgados Freistoss nicht nur die Latte gestreift hätte. Innert sieben Minuten verspielte der Schweizer Vertreter seine Träume von der Millionen-Liga. Und es folgte die Gala von Klasnic, der zweimal traf (65./72.).
Dazwischen hatte Borowski mittels Elfmeter das 2:0 erzielt, nachdem Zanni Micoud im Strafraum gefoult hatte. Die Luft bei den Baslern war draussen. Es war ein unglücklicher Abend für den FCB, der in den wichtigen Phasen seine Chancen nicht nutzte. Und: Einen willigen Goalgetter Gimenez hätte man gut brauchen können.
http://www.kicker.de/content/news/artik ... uppe=17181
25.08.2005 10:34
Enttäuschende Kulisse im Weserstadion
Spätes Glück: Klasnic sorgt für die Wende
Viel Dusel gegen Basel. Mit einem Stolper-Tor inklusive großen Zufallmoments durch den "K-und-K-Sturm" schaffte Werder Bremen die kaum noch für möglich gehaltene Wende und sicherte sich schließlich souverän gegen den Schweizer Meister die Champions League - als zehnter deutscher Qualifikant seit 1997.
"Wichtig für die Weiterentwicklung", jubilierte Klaus Allofs, "bei einer Niederlage wären wir auf der Stelle getreten." Auch der Sportdirektor zitterte lange Zeit, ehe er doch noch ein Fußball-Fest der Marke Werder erleben durfte, das die Fans versöhnte. Spätes Glück - am Ende standen die Hanseaten wie Triumphatoren da und wurden frenetisch gefeiert.
Das erste Saisonziel hat der Bundesligist damit erreicht. Und das erste große Geld kann bereits eingeplant werden. 3,6 Millionen Euro Startkapital, dazu drei Heimspiele, Gelder aus dem Werbetopf und Punktprämien - gut acht Millionen könnten Ende der Vorrunde auf dem Konto stehen. "Gut, damit wir unsere teure Elf finanzieren können", sagt Werder-Boss Jürgen L. Born.
"Gruezi mitenand" - so stand es auf den Plakaten, mit denen Werder für das Match geworben hatte. Ein freundlicher Willkommensgruß für die Schweizer in ihrer Mundart. So höflich verhielten sich die Gastgeber zunächst auch nach dem Anpfiff. Wenngleich sie im Vorfeld anders geklungen hatten. "Wir werden richtig Gas geben", hatte beispielsweise Tim Borowski im Namen der Mitspieler verkündet. Und auch Thomas Schaaf, ansonsten recht wählerisch in seinen Worten, hatte geradezu für ein Ballyhoo gesorgt, indem er das "volle Programm" versprochen hatte. Seine flockige Ankündigung: Es werde "was abgehen", seine Elf werde "was loslassen".
Vielleicht sollten diese vollmundigen Aussagen auch mit dazu beitragen, das Weserstadion noch zu füllen. Es gelang nicht. Bittere Enttäuschung: Kein ausverkauftes Haus, obwohl 1500 Zuschauer dem Abschlusstraining beiwohnten und so im betulichen Bremen für eine Rekordkulisse sorgten.
Die, die gekommen waren, mussten lange bangen. Werder wie aufgedreht, wie überdreht, viel zu hektisch und ungenau in den Aktionen gegen einen Widersacher, der zumindest eine Stunde lang die in deutschen Landen oft unterschätzte Befähigung nachwies. "Basel", so Petri Pasanen zuvor, "ist nicht Chelsea oder Arsenal." Womit er Recht hat. Die Kehrseite: Auch Basel machte dem Bundesligisten das Leben lange schwer, das klare 3:0 täuscht. Zumal Johan Micoud im Gegensatz zu Borowski vom Punkt schludrig agierte: Der Franzose verschoss den ersten, unberechtigten Elfmeter - wie schon bei seinem Debüt für Bremen, am 10. September 2002 beim 4:1 gegen Nürnberg.
25.08.2005 10:34
Enttäuschende Kulisse im Weserstadion
Spätes Glück: Klasnic sorgt für die Wende
Viel Dusel gegen Basel. Mit einem Stolper-Tor inklusive großen Zufallmoments durch den "K-und-K-Sturm" schaffte Werder Bremen die kaum noch für möglich gehaltene Wende und sicherte sich schließlich souverän gegen den Schweizer Meister die Champions League - als zehnter deutscher Qualifikant seit 1997.
"Wichtig für die Weiterentwicklung", jubilierte Klaus Allofs, "bei einer Niederlage wären wir auf der Stelle getreten." Auch der Sportdirektor zitterte lange Zeit, ehe er doch noch ein Fußball-Fest der Marke Werder erleben durfte, das die Fans versöhnte. Spätes Glück - am Ende standen die Hanseaten wie Triumphatoren da und wurden frenetisch gefeiert.
Das erste Saisonziel hat der Bundesligist damit erreicht. Und das erste große Geld kann bereits eingeplant werden. 3,6 Millionen Euro Startkapital, dazu drei Heimspiele, Gelder aus dem Werbetopf und Punktprämien - gut acht Millionen könnten Ende der Vorrunde auf dem Konto stehen. "Gut, damit wir unsere teure Elf finanzieren können", sagt Werder-Boss Jürgen L. Born.
"Gruezi mitenand" - so stand es auf den Plakaten, mit denen Werder für das Match geworben hatte. Ein freundlicher Willkommensgruß für die Schweizer in ihrer Mundart. So höflich verhielten sich die Gastgeber zunächst auch nach dem Anpfiff. Wenngleich sie im Vorfeld anders geklungen hatten. "Wir werden richtig Gas geben", hatte beispielsweise Tim Borowski im Namen der Mitspieler verkündet. Und auch Thomas Schaaf, ansonsten recht wählerisch in seinen Worten, hatte geradezu für ein Ballyhoo gesorgt, indem er das "volle Programm" versprochen hatte. Seine flockige Ankündigung: Es werde "was abgehen", seine Elf werde "was loslassen".
Vielleicht sollten diese vollmundigen Aussagen auch mit dazu beitragen, das Weserstadion noch zu füllen. Es gelang nicht. Bittere Enttäuschung: Kein ausverkauftes Haus, obwohl 1500 Zuschauer dem Abschlusstraining beiwohnten und so im betulichen Bremen für eine Rekordkulisse sorgten.
Die, die gekommen waren, mussten lange bangen. Werder wie aufgedreht, wie überdreht, viel zu hektisch und ungenau in den Aktionen gegen einen Widersacher, der zumindest eine Stunde lang die in deutschen Landen oft unterschätzte Befähigung nachwies. "Basel", so Petri Pasanen zuvor, "ist nicht Chelsea oder Arsenal." Womit er Recht hat. Die Kehrseite: Auch Basel machte dem Bundesligisten das Leben lange schwer, das klare 3:0 täuscht. Zumal Johan Micoud im Gegensatz zu Borowski vom Punkt schludrig agierte: Der Franzose verschoss den ersten, unberechtigten Elfmeter - wie schon bei seinem Debüt für Bremen, am 10. September 2002 beim 4:1 gegen Nürnberg.
(c) quasimodo 2004-2020 - alle Rechte vorbehalten
http://www.kicker.de/content/news/artik ... uppe=17181
25.08.2005 10:40
Basel: Torjäger will nach Marseille wechseln
Hammer: Gimenez verweigert Einsatz
Als er die Presseerklärung verteilte, verzog Josef Zindel, Medienchef des FC Basel, keine Miene. Wie es in seinem Inneren aussah, konnte nur vermutet werden. "Vertrag mit Christian Gimenez aufgelöst", lautete der Titel des DIN-A-4-Blattes mit einiger Brisanz.
Der Hammer, eine gute Stunde vor dem Anstoß. Unglaublich: Christian Gimenez (30), Torjäger aus Argentinien, mit 27 Treffern in der letzten Spielzeit bester Schütze, insgesamt 83 Tore in vier Spielzeiten, weigerte sich, für die Basler in Bremen aufzulaufen! Sein Beweggrund: Der Südamerikaner strebt einen Wechsel zu Olympique Marseille an und will sich für den französischen Erstligisten die Option offen halten, im Europacup zu spielen. Ein Einsatz in Bremen hätte dies unmöglich gemacht.
Erst am 18. August hatte Gimenez, zuletzt toll in Form und ein Hoffnungsträger der Gross-Elf, seinen Arbeitgeber von seinem Ansinnen unterrichtet. Sonntag dann informierte der Profi die Klubführung von seiner Verweigerungshaltung. Alle Versuche, ihn umzustimmen, scheiterten. So kam es zur Auflösung des Vertrags, die wirksam wird, wenn eintrifft, was nur noch Formsache scheint: Gimenez wechselt zu Marseille, für eine geschätzte Ablöse von 700 000 Euro.
Pikant: Während das Spiel lief, soll er in einem Bremer Hotel mit den Franzosen verhandelt haben!
25.08.2005 10:40
Basel: Torjäger will nach Marseille wechseln
Hammer: Gimenez verweigert Einsatz
Als er die Presseerklärung verteilte, verzog Josef Zindel, Medienchef des FC Basel, keine Miene. Wie es in seinem Inneren aussah, konnte nur vermutet werden. "Vertrag mit Christian Gimenez aufgelöst", lautete der Titel des DIN-A-4-Blattes mit einiger Brisanz.
Der Hammer, eine gute Stunde vor dem Anstoß. Unglaublich: Christian Gimenez (30), Torjäger aus Argentinien, mit 27 Treffern in der letzten Spielzeit bester Schütze, insgesamt 83 Tore in vier Spielzeiten, weigerte sich, für die Basler in Bremen aufzulaufen! Sein Beweggrund: Der Südamerikaner strebt einen Wechsel zu Olympique Marseille an und will sich für den französischen Erstligisten die Option offen halten, im Europacup zu spielen. Ein Einsatz in Bremen hätte dies unmöglich gemacht.
Erst am 18. August hatte Gimenez, zuletzt toll in Form und ein Hoffnungsträger der Gross-Elf, seinen Arbeitgeber von seinem Ansinnen unterrichtet. Sonntag dann informierte der Profi die Klubführung von seiner Verweigerungshaltung. Alle Versuche, ihn umzustimmen, scheiterten. So kam es zur Auflösung des Vertrags, die wirksam wird, wenn eintrifft, was nur noch Formsache scheint: Gimenez wechselt zu Marseille, für eine geschätzte Ablöse von 700 000 Euro.
Pikant: Während das Spiel lief, soll er in einem Bremer Hotel mit den Franzosen verhandelt haben!
(c) quasimodo 2004-2020 - alle Rechte vorbehalten
http://www.kicker.de/content/spielplan/ ... bvc_atab=4
Champions League Qualifikation, 2005/06, 3. Spieltag
Werder Bremen - FC Basel 3:0 (0:0)
Werder Bremen: Reinke (2) - Owomoyela (3), Pasanen (3,5), Naldo (4), C. Schulz (4) - Baumann (4) - Frings (3), Borowski (2,5) - Micoud (4,5) - Klose (5), Klasnic (2) - Trainer: Schaaf
FC Basel: Zuberbühler (3) - Zanni (5), Quennoz (4), Smiljanic (3), Kleber (3,5) - P.M. Ba (3) - D. Degen (2,5), Chipperfield (4) - Delgado (3) - Eduardo (4), Rossi (4) - Trainer: Gross
Tore: 1:0 Klasnic (64., Rechtsschuss), 2:0 Borowski (68., Foulelfmeter, Rechtsschuss, Vorarbeit Micoud), 3:0 Klasnic (72., Linksschuss, D. Jensen)
Eingewechselt: 46. D. Jensen (3) für Baumann, 73. Valdez für Klasnic, 88. Vranjes für Micoud - 69. Sterjovski für Quennoz, 81. Ergic für Rossi
Chancenverhältnis: 7:4
Eckenverhältnis: 5:6
Schiedsrichter: Nielsen (Dänemark), Note 3 - der erste gegeben Elfmeter war eine Fehlentscheidung, ansonsten eine souveräne Leistung, oftmals aber sehr großzügig.
Zuschauer: 30339
Gelb-Rote Karten: Klose (79.)
Gelbe Karten: D. Degen, Eduardo, P.M. Ba
Bes. Vorkommnisse: Micoud schießt Foulelfmeter am Tor vorbei (43.)
Spielnote: 3
Spieler des Spiels: Klasnic, Ivan
Der torgefährlichste Spieler auf dem Platz schaffte mit seiner Geistesgegenwart die Wende und war somit Werders Matchwinner.
Analyse
Gegenüber dem 3:1-Pokalerfolg in Wattenscheid am Samstag stellte Werder-Coach Thomas Schaaf auf zwei Positionen um: Spielmacher Johan Micoud konnte nach überstandener Knieblessur wieder auflaufen, Daniel Jensen musste weichen. Für Valdez kehrte Klose in den Sturm zurück. FC-Trainer Christian Gross brachte im Vergleich zum 2:1-Erfolg im Hinspiel vor zwei Wochen mangels Alternativen den Brasilianer Eduardo und den Argentinier Rossi im Sturm für den verletzten Petric und den erkrankten Sterjovski. Goalgetter Gimenez wurde wegen des bevorstehenden Wechsels nach Marseille kurz vor dem Spiel aus dem Aufgebot "gekippt".
Der Bundesligist hatte von Beginn an Probleme, gegen den aggressiv auftretenden Schweizer Champion Druck zu entwickeln. Erste Offensivaktionen resultierten aus harmlosen Distanzschüssen von Frings (11.) und Klose (12.). Vor dem Werder-Tor führten Unstimmigkeiten in der Defensive der Norddeutschen dagegen einige Male zu brenzligen Situationen. Zunächst musste Naldo gegen Rossi im letzten Moment im Strafraum klären (2.), nach 13 Minuten kam erneut der "Gaucho" Rossi nach einer Kleber-Linksflanke völlig frei zum Kopfball, platzierte die Kugel jedoch genau auf Werder-Keeper Reinke. Es blieb bei relativ zähen Bemühungen der Norddeutschen, die Partie in den Griff zu bekommen oder gar gefährlich vor Zuberbühler aufzutauchen. Es dauerte eine halbe Stunde, bis der frühere 96-er Kleber durch einen "Stockfehler" im eigenen Strafraum Klose einsetzte. Dessen Lupfer ins Sturmzentrum ermöglichte Klasnics Flachschuss. "Zubi" meisterte diesen ersten Härtetest jedoch im Nachfassen. Sieben Minuten vor der Pause wollten die Werder-Fans nach Micouds Pass in die Tiefe ein elfmeterwürdiges Foul von Zanni an Klasnic gesehen haben, doch Nielsen ließ unter lautstarken Pfiffen von den Rängen weiterspielen. Vier Minuten später tat er dies nicht, als Frings nach einer Hereingabe von Klose im Duell mit Zanni zu Fall kam. Doch Micoud verschoss den zweifelhaften Elfmeter recht kläglich am Tor vorbei (43.). Eine Pausenführung der Werderaner wäre unter dem Strich sicherlich auch schmeichelhaft gewesen.
Das gleiche Bild bot sich den Zuschauern auch zu Beginn des zweiten Abschnitts. Bremen bemüht, aber ohne zündende Ideen, Basel mit der ersten hochkarätigen Einschussmöglichkeit. Degen lief nach Doppelpass mit Delgado allein aufs Tor zu, schob den Ball jedoch knapp links am Kasten vorbei ins Toraus (55.). Sechs Minuten später konnte Naldo den davoneilenden Degen an der Strafraumkante nur per Foul bremsen. Delgado "knallte" den Ball ans Lattenkreuz - Maßarbeit ohne zählbaren Erfolg! Und Werder war weiter im Rennen - und nutzte die Gunst des Augenblicks! Freilich entsprang das Führungstor in der 64. Minute doch eher einem Zufallsprodukt. Owomoyela und Chipperfield gingen 25 Metern vor dem Tor zum Ball, der Pressschlag segelte in hohem Bogen in den Strafraum, wo Zuberbühler irritiert von Klose ins Leere sprang, und Klasnic nur noch abzustauben brauchte. Werder setzte nach. Begünstigt durch Zannis unmotivierten Griff ans Trikot von Micoud bekam der SVW eine zweite Elfmeterchance, die sich Borowski nicht entgehen ließ (68.). Und erneut Klasnic ließ nach einen guten Zuspiel von Jensen per Flachschuss aus der Distanz dem Baseler Keeper keine Chance (72.). Die Partie war binnen acht Minuten entschieden, das machte schon die Körpersprache der Gästespieler deutlich. Die wenigen gefährlichen Situationen vor Reinke überstand Werder unbeschadet. Auch in Unterzahl, nachdem Klose sich eine Dummheit erlaubte und, nachdem der Pfiff Nielsens längst ertönt war, den Ball noch aufs Tor schoss (79.). Die Gelb-Rote Karte sorgt auch dafür, dass der Nationalstürmer zum Auftakt der Vorrunde gesperrt ist. Die letzte Großchance der Partie vergab der eingewechselte Sterjovski allein vor Reinke in der Schlussminute kläglich, der verdiente Ehrentreffer der Schweizer kam somit nicht mehr zu Stande.
Werder Bremen folgt über die Qualifikation dem FC Bayern München und Schalke 04 ins Hauptfeld der Champions League. Nach dem 1:2 in Basel gewannen die Norddeutschen das Rückspiel scheinbar deutlich mit 3:0. Gut eine Stunde lang waren die Eidgenossen jedoch gegen bis dahin weitgehend hilflose Hanseaten die gefährlichere Mannschaft. Erst ein glücklicher Treffer von Klasnic erlöste den Bundesligisten, der vor der Pause durch Micoud noch einen fragwürdigen Elfmeter vergab.
Champions League Qualifikation, 2005/06, 3. Spieltag
Werder Bremen - FC Basel 3:0 (0:0)
Werder Bremen: Reinke (2) - Owomoyela (3), Pasanen (3,5), Naldo (4), C. Schulz (4) - Baumann (4) - Frings (3), Borowski (2,5) - Micoud (4,5) - Klose (5), Klasnic (2) - Trainer: Schaaf
FC Basel: Zuberbühler (3) - Zanni (5), Quennoz (4), Smiljanic (3), Kleber (3,5) - P.M. Ba (3) - D. Degen (2,5), Chipperfield (4) - Delgado (3) - Eduardo (4), Rossi (4) - Trainer: Gross
Tore: 1:0 Klasnic (64., Rechtsschuss), 2:0 Borowski (68., Foulelfmeter, Rechtsschuss, Vorarbeit Micoud), 3:0 Klasnic (72., Linksschuss, D. Jensen)
Eingewechselt: 46. D. Jensen (3) für Baumann, 73. Valdez für Klasnic, 88. Vranjes für Micoud - 69. Sterjovski für Quennoz, 81. Ergic für Rossi
Chancenverhältnis: 7:4
Eckenverhältnis: 5:6
Schiedsrichter: Nielsen (Dänemark), Note 3 - der erste gegeben Elfmeter war eine Fehlentscheidung, ansonsten eine souveräne Leistung, oftmals aber sehr großzügig.
Zuschauer: 30339
Gelb-Rote Karten: Klose (79.)
Gelbe Karten: D. Degen, Eduardo, P.M. Ba
Bes. Vorkommnisse: Micoud schießt Foulelfmeter am Tor vorbei (43.)
Spielnote: 3
Spieler des Spiels: Klasnic, Ivan
Der torgefährlichste Spieler auf dem Platz schaffte mit seiner Geistesgegenwart die Wende und war somit Werders Matchwinner.
Analyse
Gegenüber dem 3:1-Pokalerfolg in Wattenscheid am Samstag stellte Werder-Coach Thomas Schaaf auf zwei Positionen um: Spielmacher Johan Micoud konnte nach überstandener Knieblessur wieder auflaufen, Daniel Jensen musste weichen. Für Valdez kehrte Klose in den Sturm zurück. FC-Trainer Christian Gross brachte im Vergleich zum 2:1-Erfolg im Hinspiel vor zwei Wochen mangels Alternativen den Brasilianer Eduardo und den Argentinier Rossi im Sturm für den verletzten Petric und den erkrankten Sterjovski. Goalgetter Gimenez wurde wegen des bevorstehenden Wechsels nach Marseille kurz vor dem Spiel aus dem Aufgebot "gekippt".
Der Bundesligist hatte von Beginn an Probleme, gegen den aggressiv auftretenden Schweizer Champion Druck zu entwickeln. Erste Offensivaktionen resultierten aus harmlosen Distanzschüssen von Frings (11.) und Klose (12.). Vor dem Werder-Tor führten Unstimmigkeiten in der Defensive der Norddeutschen dagegen einige Male zu brenzligen Situationen. Zunächst musste Naldo gegen Rossi im letzten Moment im Strafraum klären (2.), nach 13 Minuten kam erneut der "Gaucho" Rossi nach einer Kleber-Linksflanke völlig frei zum Kopfball, platzierte die Kugel jedoch genau auf Werder-Keeper Reinke. Es blieb bei relativ zähen Bemühungen der Norddeutschen, die Partie in den Griff zu bekommen oder gar gefährlich vor Zuberbühler aufzutauchen. Es dauerte eine halbe Stunde, bis der frühere 96-er Kleber durch einen "Stockfehler" im eigenen Strafraum Klose einsetzte. Dessen Lupfer ins Sturmzentrum ermöglichte Klasnics Flachschuss. "Zubi" meisterte diesen ersten Härtetest jedoch im Nachfassen. Sieben Minuten vor der Pause wollten die Werder-Fans nach Micouds Pass in die Tiefe ein elfmeterwürdiges Foul von Zanni an Klasnic gesehen haben, doch Nielsen ließ unter lautstarken Pfiffen von den Rängen weiterspielen. Vier Minuten später tat er dies nicht, als Frings nach einer Hereingabe von Klose im Duell mit Zanni zu Fall kam. Doch Micoud verschoss den zweifelhaften Elfmeter recht kläglich am Tor vorbei (43.). Eine Pausenführung der Werderaner wäre unter dem Strich sicherlich auch schmeichelhaft gewesen.
Das gleiche Bild bot sich den Zuschauern auch zu Beginn des zweiten Abschnitts. Bremen bemüht, aber ohne zündende Ideen, Basel mit der ersten hochkarätigen Einschussmöglichkeit. Degen lief nach Doppelpass mit Delgado allein aufs Tor zu, schob den Ball jedoch knapp links am Kasten vorbei ins Toraus (55.). Sechs Minuten später konnte Naldo den davoneilenden Degen an der Strafraumkante nur per Foul bremsen. Delgado "knallte" den Ball ans Lattenkreuz - Maßarbeit ohne zählbaren Erfolg! Und Werder war weiter im Rennen - und nutzte die Gunst des Augenblicks! Freilich entsprang das Führungstor in der 64. Minute doch eher einem Zufallsprodukt. Owomoyela und Chipperfield gingen 25 Metern vor dem Tor zum Ball, der Pressschlag segelte in hohem Bogen in den Strafraum, wo Zuberbühler irritiert von Klose ins Leere sprang, und Klasnic nur noch abzustauben brauchte. Werder setzte nach. Begünstigt durch Zannis unmotivierten Griff ans Trikot von Micoud bekam der SVW eine zweite Elfmeterchance, die sich Borowski nicht entgehen ließ (68.). Und erneut Klasnic ließ nach einen guten Zuspiel von Jensen per Flachschuss aus der Distanz dem Baseler Keeper keine Chance (72.). Die Partie war binnen acht Minuten entschieden, das machte schon die Körpersprache der Gästespieler deutlich. Die wenigen gefährlichen Situationen vor Reinke überstand Werder unbeschadet. Auch in Unterzahl, nachdem Klose sich eine Dummheit erlaubte und, nachdem der Pfiff Nielsens längst ertönt war, den Ball noch aufs Tor schoss (79.). Die Gelb-Rote Karte sorgt auch dafür, dass der Nationalstürmer zum Auftakt der Vorrunde gesperrt ist. Die letzte Großchance der Partie vergab der eingewechselte Sterjovski allein vor Reinke in der Schlussminute kläglich, der verdiente Ehrentreffer der Schweizer kam somit nicht mehr zu Stande.
Werder Bremen folgt über die Qualifikation dem FC Bayern München und Schalke 04 ins Hauptfeld der Champions League. Nach dem 1:2 in Basel gewannen die Norddeutschen das Rückspiel scheinbar deutlich mit 3:0. Gut eine Stunde lang waren die Eidgenossen jedoch gegen bis dahin weitgehend hilflose Hanseaten die gefährlichere Mannschaft. Erst ein glücklicher Treffer von Klasnic erlöste den Bundesligisten, der vor der Pause durch Micoud noch einen fragwürdigen Elfmeter vergab.
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CL-Qualifikation: Werder - FC Basel 1893 3:0
"Königs-Klasnic" lässt Werders Knoten platzen
Werder Bremen hat sich zum zweiten Mal in Folge für die europäische Königsklasse qualifiziert! Die Grün-Weißen schlugen den FC Basel am Mittwochabend im Rückspiel der Champions-League-Qualifikation mit 3:0 (0:0).
Vor 30.339 Zuschauern im heimischen Weser-Stadion waren es zunächst die etwa 1.000 mitgereisten Fans aus Basel, die mit einem bengalischen Feuerwerk kurz vor dem Anpfiff für Aufregung sorgten. Das erhoffte Werder-Feuerwerk auf dem Rasen blieb indes erst einmal aus. Die Mannschaft von Cheftrainer Thomas Schaaf tat sich gegen die kompakt und selbstbewusst auftretenden Basler schwer, das Spiel zu machen und kam in der ersten Halbzeit kaum gefährlich nach vorne.
Basel ohne Gimenez, aber mit dem besseren Start
Werders Freistoßmauer im Einsatz.Der FC Basel, der überraschenderweise wenige Stunden vor dem Spiel den Vertrag mit seinem argentinischen Torjäger Christian Gimenez wegen akuter Wechselabsichten zu Olympique Marseille aufgelöst hatte, hatte durch Julio Rossi die erste gute Torchance, doch sein Kopfball landete genau in den Armen von Andreas Reinke (13.). Werder verbuchte einige Fernschüsse durch Baumann (6.), Frings (11.) und Klasnic (22.), doch diese waren allesamt harmlos. Es dauerte eine halbe Stunde bis zur ersten großen Chance: Miro Klose bediente Ivan Klasnic, der sich auf engstem Raum gegen zwei Schweizer durchsetzte und flach abzog, doch Basels Schlussmann Pascal Zuberbühler war auf dem Posten.
Micoud verschießt Foulelfmeter
Acht Minuten später sorgte erneut Klasnic für "Alarm" im Basler Strafraum, als er nach einem Steilpass von Johan Micoud allein aufs Tor zuging, dabei jedoch von Reto Zanni zu Fall gebracht wurde. Klasnic und die große Mehrheit der Zuschauer forderten einen Elfmeter, doch Schiedsrichter Kim Milton Nielsen ließ weiterspielen. Das änderte sich in der 43. Minute. Nach einer Hereingabe von Klose ging Torsten Frings im Zweikampf mit Zanni zu Boden, und diesmal zeigte der erfahrene dänische Unparteiische auf den Punkt. Zu allem Überfluss schoss Johan Micoud den Strafstoß jedoch links neben das Tor und setzte so den passenden Schlusspunkt unter eine aus Werder-Sicht völlig unbefriedigende erste Halbzeit.
Niedergeschlagen: Die Basler Ivan Ergic und Reto Zanni nach dem Schlusspfiff.Zum zweiten Durchgang wechselte Thomas Schaaf Daniel Jensen für Kapitän Frank Baumann ein und brachte mit dieser Maßnahme mehr Schwung ins Bremer Spiel. Werder kombinierte nun besser, doch die größeren Chancen hatten zunächst wieder die Gäste aus Basel. Erst schoss David Degen nach Doppelpass mit Matias Delgado freistehend links am Werder-Tor vorbei (55.), dann knallte Delgado einen Freistoß von der Strafraumgrenze ans Lattenkreuz (62.).
Drei Tore in sieben Minuten erlösen Werder
Auf der Gegenseite zeigte Werder dann endlich, wie man es besser macht. Einen langen Pass von Patrick Owomoyela legte Miro Klose ab auf Ivan Klasnic, der den Ball nur noch über die Linie zu drücken brauchte (65.). Die Führung schien auf die Werderaner wie eine Erlösung zu wirken, jetzt war der Knoten endlich geplatzt. Drei Minuten später: Zanni zog Micoud im Basler Strafraum klar am Trikot und Schiedsrichter Nielsen pfiff zum zweiten Mal Strafstoß. Diesmal schnappte sich Tim Borowski den Ball und schob ihn cool flach ins rechte Eck (68.) u2013 das 2:0. Weitere vier Zeigerumdrehungen später bewies Ivan Klasnic dann einmal mehr, warum man ihn den "Killer" nennt. Der Kroate verwertete einen tollen Pass von Daniel Jensen per Flachschuss aus etwa 18 Metern zum dritten Werder-Tor und avancierte spätestens jetzt zu Werders "Königs-Klasnic". Der Ball prallte vom rechten Innenpfosten ins Netz, Zuberbühler hatte keine Abwehrchance u2013 innerhalb von nur sieben Minuten hatte Werder die Partie entschieden.
Ärgerlicherweise sah der bereits verwarnte Miroslav Klose später noch die Gelb-Rote Karte, nachdem er den Ball trotz des Abseitspfiffes von Schiedsrichter Nielsen noch aufs Tor geschossen hatte (79.). Doch der Platzverweis brachte die am Ende müden Basler nicht mehr zurück ins Spiel u2013 der Rest war Jubel in Grün-Weiß.
"Königs-Klasnic" lässt Werders Knoten platzen
Werder Bremen hat sich zum zweiten Mal in Folge für die europäische Königsklasse qualifiziert! Die Grün-Weißen schlugen den FC Basel am Mittwochabend im Rückspiel der Champions-League-Qualifikation mit 3:0 (0:0).
Vor 30.339 Zuschauern im heimischen Weser-Stadion waren es zunächst die etwa 1.000 mitgereisten Fans aus Basel, die mit einem bengalischen Feuerwerk kurz vor dem Anpfiff für Aufregung sorgten. Das erhoffte Werder-Feuerwerk auf dem Rasen blieb indes erst einmal aus. Die Mannschaft von Cheftrainer Thomas Schaaf tat sich gegen die kompakt und selbstbewusst auftretenden Basler schwer, das Spiel zu machen und kam in der ersten Halbzeit kaum gefährlich nach vorne.
Basel ohne Gimenez, aber mit dem besseren Start
Werders Freistoßmauer im Einsatz.Der FC Basel, der überraschenderweise wenige Stunden vor dem Spiel den Vertrag mit seinem argentinischen Torjäger Christian Gimenez wegen akuter Wechselabsichten zu Olympique Marseille aufgelöst hatte, hatte durch Julio Rossi die erste gute Torchance, doch sein Kopfball landete genau in den Armen von Andreas Reinke (13.). Werder verbuchte einige Fernschüsse durch Baumann (6.), Frings (11.) und Klasnic (22.), doch diese waren allesamt harmlos. Es dauerte eine halbe Stunde bis zur ersten großen Chance: Miro Klose bediente Ivan Klasnic, der sich auf engstem Raum gegen zwei Schweizer durchsetzte und flach abzog, doch Basels Schlussmann Pascal Zuberbühler war auf dem Posten.
Micoud verschießt Foulelfmeter
Acht Minuten später sorgte erneut Klasnic für "Alarm" im Basler Strafraum, als er nach einem Steilpass von Johan Micoud allein aufs Tor zuging, dabei jedoch von Reto Zanni zu Fall gebracht wurde. Klasnic und die große Mehrheit der Zuschauer forderten einen Elfmeter, doch Schiedsrichter Kim Milton Nielsen ließ weiterspielen. Das änderte sich in der 43. Minute. Nach einer Hereingabe von Klose ging Torsten Frings im Zweikampf mit Zanni zu Boden, und diesmal zeigte der erfahrene dänische Unparteiische auf den Punkt. Zu allem Überfluss schoss Johan Micoud den Strafstoß jedoch links neben das Tor und setzte so den passenden Schlusspunkt unter eine aus Werder-Sicht völlig unbefriedigende erste Halbzeit.
Niedergeschlagen: Die Basler Ivan Ergic und Reto Zanni nach dem Schlusspfiff.Zum zweiten Durchgang wechselte Thomas Schaaf Daniel Jensen für Kapitän Frank Baumann ein und brachte mit dieser Maßnahme mehr Schwung ins Bremer Spiel. Werder kombinierte nun besser, doch die größeren Chancen hatten zunächst wieder die Gäste aus Basel. Erst schoss David Degen nach Doppelpass mit Matias Delgado freistehend links am Werder-Tor vorbei (55.), dann knallte Delgado einen Freistoß von der Strafraumgrenze ans Lattenkreuz (62.).
Drei Tore in sieben Minuten erlösen Werder
Auf der Gegenseite zeigte Werder dann endlich, wie man es besser macht. Einen langen Pass von Patrick Owomoyela legte Miro Klose ab auf Ivan Klasnic, der den Ball nur noch über die Linie zu drücken brauchte (65.). Die Führung schien auf die Werderaner wie eine Erlösung zu wirken, jetzt war der Knoten endlich geplatzt. Drei Minuten später: Zanni zog Micoud im Basler Strafraum klar am Trikot und Schiedsrichter Nielsen pfiff zum zweiten Mal Strafstoß. Diesmal schnappte sich Tim Borowski den Ball und schob ihn cool flach ins rechte Eck (68.) u2013 das 2:0. Weitere vier Zeigerumdrehungen später bewies Ivan Klasnic dann einmal mehr, warum man ihn den "Killer" nennt. Der Kroate verwertete einen tollen Pass von Daniel Jensen per Flachschuss aus etwa 18 Metern zum dritten Werder-Tor und avancierte spätestens jetzt zu Werders "Königs-Klasnic". Der Ball prallte vom rechten Innenpfosten ins Netz, Zuberbühler hatte keine Abwehrchance u2013 innerhalb von nur sieben Minuten hatte Werder die Partie entschieden.
Ärgerlicherweise sah der bereits verwarnte Miroslav Klose später noch die Gelb-Rote Karte, nachdem er den Ball trotz des Abseitspfiffes von Schiedsrichter Nielsen noch aufs Tor geschossen hatte (79.). Doch der Platzverweis brachte die am Ende müden Basler nicht mehr zurück ins Spiel u2013 der Rest war Jubel in Grün-Weiß.
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http://www.sport1.de/coremedia/generato ... 20mel.html
Abgeklärte Freude in der Hansestadt
München/Bremen - Nur ganz kurz blitzte spontane Freude auf, dann fiel der Jubel bei Werder Bremen eher abgeklärt und routiniert aus.
Ein bisschen Winken hier, ein paar geballte Fäuste dort - Champions League im Weserstadion war nach dem 3:0 (0:0) im Qualifikations-Rückspiel gegen den FC Basel schon fast zur grün-weißen Gewohnheit geworden und soll es in den kommenden Jahren auch bleiben.
"Wir haben schließlich den Anspruch, oben dabei zu sein. Natürlich ist es etwas Besonderes, zweimal hintereinander zu Europas Top-Teams zu gehören, aber wir wissen jetzt ganz genau, was auf uns zukommt und wollen uns deshalb in den Gruppenspielen weiter verbessern", sagte Werder-Trainer Thomas Schaaf ohne große Emotionen.
Große Anspannung
Doch während der Partie war den Platzherren, die einen 1:2-Rückstand aus dem Hinspiel aufholen mussten, die Anspannung deutlich anzumerken.
Über eine Stunde lang litten 30.339 Zuschauer unter den oft verkrampften und überhasteten Aktionen ihrer Mannschaft, gipfelnd in einem verschossenen Foulelfmeter von Johan Micoud (43.).
Klasnic sorgt für Befreiung
Erst der Führungstreffer von Ivan Klasnic in der 65. Minute wirkte wie ein Befreiungsschlag.
Danach brauchte der Bundesliga-Zweite nur noch sieben weitere Minuten, um durch Tim Borowski (68., Foulelfmeter) und erneut Klasnic (72.) für klare Verhältnisse zu sorgen.
Erleichterung
Zwar beteuerte Sportdirektor Klaus Allofs, "während der 90 Minuten nicht ein einziges Mal an Geld gedacht" zu haben, dennoch wirkte der Ex-Nationalspieler nach dem Abpfiff erleichtert.
"Dieser Erfolg war unheimlich wichtig für den Verein." Sportlich, aber eben auch finanziell, im Vorjahr spielten die Hanseaten immerhin rund 17 Millionen Euro in die Klubkasse ein.
"Es ist ein Riesenerlebnis, jetzt wieder in der Champions League dabei zu sein", so Christian "chulz. "Ich würde am liebsten gegen jedes der Teams aus dem ersten Lostopf spielen: Ob Real, Barcelona, Liverpool oder Manchester ? es sind alles Top-Mannschaften."
"Haben etwas gutzumachen"
Das Erreichen des Achtelfinales ist erneut das Mindestziel, eine Runde mehr würde die erhoffte sportliche Weiterentwicklung dokumentieren.
"Dort haben wir schließlich etwas gutzumachen", erinnerte Allofs an das dunkelste Kapitel der Grün-Weißen in der abgelaufenen Saison.
Gegen den französischen Meister Olympique Lyon gab es mit 0:3 und 2:7 "richtig was auf den Kopp", wie Schaaf trocken bemerkte.
Abwehr stand besser
So stark wie Lyon war der Schweizer Titelträger bei weitem nicht. Wie schon im Hinspiel hatten die Eidgenossen ihr Pulver nach einer Stunde Spielzeit weitgehend verschossen.
Und da sich insbesondere die Deckung der Norddeutschen gegenüber der ersten Begegnung unübersehbar stabilisiert hatte, flogen sie mit leeren Händen zurück in die Schweiz.
FCB lässt nach
"Bis zu diesem Zeitpunkt waren sie ein wirklich gefährlicher Gegner, aber dann wurden sie schlagartig müde", analysierte Abwehrspieler Petri Pasanen den Spielverlauf.
"Glücklicherweise hat Basel in der zweiten Hälfte nachgelassen und war nicht mehr so lauffreudig", stellte auch Schulz fest.
"Wir sind belohnt worden für unsere harte Arbeit", sagtre Patrick Owomoyela.
Gelb-Rot für Klose
Nicht müde, aber verärgert und wütend auf sich selbst, schlich Miroslav Klose in der 79. Minute vom Spielfeld.
Der Nationalspieler flog wegen Ballwegschlagens völlig unnötig vom Platz, der Torjäger hatte schlicht und einfach vergessen, dass er durch eine, wenn auch diskutable, Gelbe Karte aus der ersten Halbzeit vorbelastet war.
"Nicht nachgedacht"
"Das ist ganz bitter für mich und hätte mir nicht passieren dürfen. Eine Sekunde lang habe ich überhaupt nicht nachgedacht", sagte der 27-Jährige.
Klose wird seinem Team nun im ersten Vorrundenspiel der "Königsklasse" definitiv nicht zur Verfügung stehen.
Boykott von Gimenez
Doch im Vergleich zum Verhalten des Baseler Torjägers Christian Gimenez war Kloses Feldverweis ein geradezu lässlicher Lapsus.
Der 30 Jahre alte Argentinier, der binnen vier Jahren für den FCB in 161 Pflichtspielen 111 Tore schoss, sorgte mit einem spektakulären Boykott für einen Eklat.
Fast schon handelseinig mit Uefa-Pokal-Teilnehmer Olympique Marseille, lehnte der Südamerikaner einen Einsatz ab, um seine internationale Spielberechtigung für "OM" nicht zu gefährden.
Basel fehlt die Reife
Basels Coach Christian Gross wollte die nicht wegzudiskutierende Unruhe bei seinen Spielern als Entschuldigung für die deutliche Niederlage allerdings nicht gelten lassen.
"Über 180 Minuten gesehen waren wir mehr als ebenbürtig, aber uns fehlt eben noch Reife und eine gewisse Abgeklärtheit
Abgeklärte Freude in der Hansestadt
München/Bremen - Nur ganz kurz blitzte spontane Freude auf, dann fiel der Jubel bei Werder Bremen eher abgeklärt und routiniert aus.
Ein bisschen Winken hier, ein paar geballte Fäuste dort - Champions League im Weserstadion war nach dem 3:0 (0:0) im Qualifikations-Rückspiel gegen den FC Basel schon fast zur grün-weißen Gewohnheit geworden und soll es in den kommenden Jahren auch bleiben.
"Wir haben schließlich den Anspruch, oben dabei zu sein. Natürlich ist es etwas Besonderes, zweimal hintereinander zu Europas Top-Teams zu gehören, aber wir wissen jetzt ganz genau, was auf uns zukommt und wollen uns deshalb in den Gruppenspielen weiter verbessern", sagte Werder-Trainer Thomas Schaaf ohne große Emotionen.
Große Anspannung
Doch während der Partie war den Platzherren, die einen 1:2-Rückstand aus dem Hinspiel aufholen mussten, die Anspannung deutlich anzumerken.
Über eine Stunde lang litten 30.339 Zuschauer unter den oft verkrampften und überhasteten Aktionen ihrer Mannschaft, gipfelnd in einem verschossenen Foulelfmeter von Johan Micoud (43.).
Klasnic sorgt für Befreiung
Erst der Führungstreffer von Ivan Klasnic in der 65. Minute wirkte wie ein Befreiungsschlag.
Danach brauchte der Bundesliga-Zweite nur noch sieben weitere Minuten, um durch Tim Borowski (68., Foulelfmeter) und erneut Klasnic (72.) für klare Verhältnisse zu sorgen.
Erleichterung
Zwar beteuerte Sportdirektor Klaus Allofs, "während der 90 Minuten nicht ein einziges Mal an Geld gedacht" zu haben, dennoch wirkte der Ex-Nationalspieler nach dem Abpfiff erleichtert.
"Dieser Erfolg war unheimlich wichtig für den Verein." Sportlich, aber eben auch finanziell, im Vorjahr spielten die Hanseaten immerhin rund 17 Millionen Euro in die Klubkasse ein.
"Es ist ein Riesenerlebnis, jetzt wieder in der Champions League dabei zu sein", so Christian "chulz. "Ich würde am liebsten gegen jedes der Teams aus dem ersten Lostopf spielen: Ob Real, Barcelona, Liverpool oder Manchester ? es sind alles Top-Mannschaften."
"Haben etwas gutzumachen"
Das Erreichen des Achtelfinales ist erneut das Mindestziel, eine Runde mehr würde die erhoffte sportliche Weiterentwicklung dokumentieren.
"Dort haben wir schließlich etwas gutzumachen", erinnerte Allofs an das dunkelste Kapitel der Grün-Weißen in der abgelaufenen Saison.
Gegen den französischen Meister Olympique Lyon gab es mit 0:3 und 2:7 "richtig was auf den Kopp", wie Schaaf trocken bemerkte.
Abwehr stand besser
So stark wie Lyon war der Schweizer Titelträger bei weitem nicht. Wie schon im Hinspiel hatten die Eidgenossen ihr Pulver nach einer Stunde Spielzeit weitgehend verschossen.
Und da sich insbesondere die Deckung der Norddeutschen gegenüber der ersten Begegnung unübersehbar stabilisiert hatte, flogen sie mit leeren Händen zurück in die Schweiz.
FCB lässt nach
"Bis zu diesem Zeitpunkt waren sie ein wirklich gefährlicher Gegner, aber dann wurden sie schlagartig müde", analysierte Abwehrspieler Petri Pasanen den Spielverlauf.
"Glücklicherweise hat Basel in der zweiten Hälfte nachgelassen und war nicht mehr so lauffreudig", stellte auch Schulz fest.
"Wir sind belohnt worden für unsere harte Arbeit", sagtre Patrick Owomoyela.
Gelb-Rot für Klose
Nicht müde, aber verärgert und wütend auf sich selbst, schlich Miroslav Klose in der 79. Minute vom Spielfeld.
Der Nationalspieler flog wegen Ballwegschlagens völlig unnötig vom Platz, der Torjäger hatte schlicht und einfach vergessen, dass er durch eine, wenn auch diskutable, Gelbe Karte aus der ersten Halbzeit vorbelastet war.
"Nicht nachgedacht"
"Das ist ganz bitter für mich und hätte mir nicht passieren dürfen. Eine Sekunde lang habe ich überhaupt nicht nachgedacht", sagte der 27-Jährige.
Klose wird seinem Team nun im ersten Vorrundenspiel der "Königsklasse" definitiv nicht zur Verfügung stehen.
Boykott von Gimenez
Doch im Vergleich zum Verhalten des Baseler Torjägers Christian Gimenez war Kloses Feldverweis ein geradezu lässlicher Lapsus.
Der 30 Jahre alte Argentinier, der binnen vier Jahren für den FCB in 161 Pflichtspielen 111 Tore schoss, sorgte mit einem spektakulären Boykott für einen Eklat.
Fast schon handelseinig mit Uefa-Pokal-Teilnehmer Olympique Marseille, lehnte der Südamerikaner einen Einsatz ab, um seine internationale Spielberechtigung für "OM" nicht zu gefährden.
Basel fehlt die Reife
Basels Coach Christian Gross wollte die nicht wegzudiskutierende Unruhe bei seinen Spielern als Entschuldigung für die deutliche Niederlage allerdings nicht gelten lassen.
"Über 180 Minuten gesehen waren wir mehr als ebenbürtig, aber uns fehlt eben noch Reife und eine gewisse Abgeklärtheit
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verdammt, was gibts an dieser gelben karte zu diskutieren ???!!!?? (ja aber kleber hat im hinspiel beim foul an klose in der 1. min auch keine bekommen ....Gauchos hat geschrieben: .....
Gelb-Rot für Klose
... Der Nationalspieler flog wegen Ballwegschlagens völlig unnötig vom Platz, der Torjäger hatte schlicht und einfach vergessen, dass er durch eine, wenn auch diskutable, Gelbe Karte aus der ersten Halbzeit vorbelastet war.
"Nicht nachgedacht"
"Das ist ganz bitter für mich und hätte mir nicht passieren dürfen. Eine Sekunde lang habe ich überhaupt nicht nachgedacht", sagte der 27-Jährige.


immerhin wird dummheit hin und - wenn auch viel zu selten - bestraft !!!!
Alles, was ich sicher weiss über Moral und Pflicht, verdanke ich dem Fussball (Albert Camus)
26. August 2005, Neue Zürcher Zeitung
«Die exzessivste Form des Fussball-Business»
FC Basel verpasst die Champions League, verliert Giménez und befürchtet ähnliche Fälle
fcl. Bremen, 25. August
Und dann war er einfach verschwunden. Noch am Mittwochmorgen hatte Christian Giménez mit der Mannschaft gefrühstückt, später am Abschlusstraining teilgenommen. Als sich der Argentinier auf wiederholtes Nachfragen von Trainer Gross immer noch standhaft weigerte, am Abend im Rückspiel der Champions-League- Qualifikation gegen Werder Bremen zu spielen, legte ihm dieser nahe, das Mannschaftshotel zu verlassen und sich selber um die Rückreise zu kümmern. Sein neuer Verein Olympique Marseille hatte es zur Bedingung gemacht, dass Giménez im Uefa-Cup für die Südfranzosen spielberechtigt sein müsse. Ein Einsatz kam für den bald 31-Jährigen deshalb nicht in Frage; überraschend kam die Trennung indes nicht. Die Abwanderungswünsche trotz gültigem Kontrakt bis 2006 waren offene Geheimnisse, seit Giménez vor einem Jahr eine vorzeitige Vertragsverlängerung mit dem FC Basel abgelehnt hatte.
«Ich weiss nicht einmal, ob er die Partie gesehen hat», sagte Christian Gross am nächsten Tag. Offenbar führte Giménez am Mittwoch mit seinem Berater in einem anderen Bremer Hotel noch letzte Verhandlungen mit Marseille, fuhr dann zum Flughafen und reiste ab. Für die Delegation des FC Basel brach die Zeit der Aufarbeitung dieses Eklats an. Gross setzte ein abgebrühtes Pokerface auf und erklärte dem versammelten Team, dass der Vertrag mit Giménez aufgelöst worden sei. Mit ebenso versteinerter Miene, ohne erkennbare Regung, stellte er sich später vor die Medien - eine schauspielerische Glanzleistung. Denn innerlich war Gross getroffen und vom Verhalten seines besten Stürmers gekränkt, dass dieser ausgerechnet im wichtigsten Spiel des Jahres seine persönlichen (finanziellen) Interessen über jene des FCB stellte. «Das ist die exzessivste Form des heutigen Fussball-Business, die ich persönlich je erlebt habe», sagte der Trainer. Beinahe schien in Vergessenheit zu geraten, dass der FCB soeben sein vorrangiges Saisonziel, das Erreichen der Champions League, verpasst hatte. Das Team sei dem Erfolg viel näher gestanden als vor einem Jahr gegen Inter, meinte Gross, der jetzt im Uefa- Cup die Herausforderung sieht. Das Gleichgewicht im FC Basel ist allerdings erheblich gestört. Die Fraktion der Argentinier mit Rossi und Delgado steht nach dem Wind, den Giménez verursacht hat, im Durchzug. Es könne sein, dass Rossi der nächste Kandidat sei, der den Absprung suche, sagte Gross. Zwar gebe es gültige Verträge, doch «sie halten sich nicht daran und versuchen es». Es ist das Los der Schweizer Vereine, selbst jenes des vergleichsweise finanzstarken FC Basel, dass Spieler nicht zu halten sind, wenn ausländische Vereine mit dem dicken Notenbündel winken. Selbst der Aufsteiger Frankfurt (im Fall des Nationalspielers Huggel) oder Marseille, der Zweitletzte der französischen Ligue 1, werden als weit lukrativere Adressen erachtet als der St.- Jakob-Park.
Der «Fall Giménez» zeigt allerdings nicht nur die «Gesetzmässigkeiten des Fussballs», wie Gross sagte. Dass er das Team derart unvermittelt und hart treffen konnte, hat auch mit den Strukturen im Verein zu tun. Ein Sportchef, der im Organigramm des FCB fehlt, hätte den Transfer zwar kaum verhindert. Als Puffer hätte ihn ein Manager jedoch abfedern und vielleicht sogar auf einen günstigeren Zeitpunkt legen können. Gross betonte zwar, er sei von den Nebengeräuschen nicht absorbiert worden, sagte aber gleichzeitig, dass er zuweilen «alle Hebel in Bewegung setzen musste». Rückendeckung hätte ihm also kaum geschadet. Schliesslich hätte der Verein über ein Mittel verfügt, den Abgang des Topstürmers zu verhindern: Er hätte ihn für unverkäuflich erklären können. Doch bei gewissen Summen wird selbst Gigi Oeri schwach. Die Begleitumstände und der Zeitpunkt des Transfers waren jedoch betrüblich für den FC Basel.
«Die exzessivste Form des Fussball-Business»
FC Basel verpasst die Champions League, verliert Giménez und befürchtet ähnliche Fälle
fcl. Bremen, 25. August
Und dann war er einfach verschwunden. Noch am Mittwochmorgen hatte Christian Giménez mit der Mannschaft gefrühstückt, später am Abschlusstraining teilgenommen. Als sich der Argentinier auf wiederholtes Nachfragen von Trainer Gross immer noch standhaft weigerte, am Abend im Rückspiel der Champions-League- Qualifikation gegen Werder Bremen zu spielen, legte ihm dieser nahe, das Mannschaftshotel zu verlassen und sich selber um die Rückreise zu kümmern. Sein neuer Verein Olympique Marseille hatte es zur Bedingung gemacht, dass Giménez im Uefa-Cup für die Südfranzosen spielberechtigt sein müsse. Ein Einsatz kam für den bald 31-Jährigen deshalb nicht in Frage; überraschend kam die Trennung indes nicht. Die Abwanderungswünsche trotz gültigem Kontrakt bis 2006 waren offene Geheimnisse, seit Giménez vor einem Jahr eine vorzeitige Vertragsverlängerung mit dem FC Basel abgelehnt hatte.
«Ich weiss nicht einmal, ob er die Partie gesehen hat», sagte Christian Gross am nächsten Tag. Offenbar führte Giménez am Mittwoch mit seinem Berater in einem anderen Bremer Hotel noch letzte Verhandlungen mit Marseille, fuhr dann zum Flughafen und reiste ab. Für die Delegation des FC Basel brach die Zeit der Aufarbeitung dieses Eklats an. Gross setzte ein abgebrühtes Pokerface auf und erklärte dem versammelten Team, dass der Vertrag mit Giménez aufgelöst worden sei. Mit ebenso versteinerter Miene, ohne erkennbare Regung, stellte er sich später vor die Medien - eine schauspielerische Glanzleistung. Denn innerlich war Gross getroffen und vom Verhalten seines besten Stürmers gekränkt, dass dieser ausgerechnet im wichtigsten Spiel des Jahres seine persönlichen (finanziellen) Interessen über jene des FCB stellte. «Das ist die exzessivste Form des heutigen Fussball-Business, die ich persönlich je erlebt habe», sagte der Trainer. Beinahe schien in Vergessenheit zu geraten, dass der FCB soeben sein vorrangiges Saisonziel, das Erreichen der Champions League, verpasst hatte. Das Team sei dem Erfolg viel näher gestanden als vor einem Jahr gegen Inter, meinte Gross, der jetzt im Uefa- Cup die Herausforderung sieht. Das Gleichgewicht im FC Basel ist allerdings erheblich gestört. Die Fraktion der Argentinier mit Rossi und Delgado steht nach dem Wind, den Giménez verursacht hat, im Durchzug. Es könne sein, dass Rossi der nächste Kandidat sei, der den Absprung suche, sagte Gross. Zwar gebe es gültige Verträge, doch «sie halten sich nicht daran und versuchen es». Es ist das Los der Schweizer Vereine, selbst jenes des vergleichsweise finanzstarken FC Basel, dass Spieler nicht zu halten sind, wenn ausländische Vereine mit dem dicken Notenbündel winken. Selbst der Aufsteiger Frankfurt (im Fall des Nationalspielers Huggel) oder Marseille, der Zweitletzte der französischen Ligue 1, werden als weit lukrativere Adressen erachtet als der St.- Jakob-Park.
Der «Fall Giménez» zeigt allerdings nicht nur die «Gesetzmässigkeiten des Fussballs», wie Gross sagte. Dass er das Team derart unvermittelt und hart treffen konnte, hat auch mit den Strukturen im Verein zu tun. Ein Sportchef, der im Organigramm des FCB fehlt, hätte den Transfer zwar kaum verhindert. Als Puffer hätte ihn ein Manager jedoch abfedern und vielleicht sogar auf einen günstigeren Zeitpunkt legen können. Gross betonte zwar, er sei von den Nebengeräuschen nicht absorbiert worden, sagte aber gleichzeitig, dass er zuweilen «alle Hebel in Bewegung setzen musste». Rückendeckung hätte ihm also kaum geschadet. Schliesslich hätte der Verein über ein Mittel verfügt, den Abgang des Topstürmers zu verhindern: Er hätte ihn für unverkäuflich erklären können. Doch bei gewissen Summen wird selbst Gigi Oeri schwach. Die Begleitumstände und der Zeitpunkt des Transfers waren jedoch betrüblich für den FC Basel.
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einmal mehr, es kommt mir das kotzen .....quasimodo hat geschrieben:26. August 2005, Neue Zürcher Zeitung
[...] Offenbar führte Giménez am Mittwoch mit seinem Berater in einem anderen Bremer Hotel noch letzte Verhandlungen mit Marseille, fuhr dann zum Flughafen und reiste ab.
sollte diese zeile wirklich wahr sein, dann ist neben der charakterlosigkeit von jimmy das dumme, kurzfristig orientierte denken und handeln des vorstands - inbesondere von gigi - ein neuer, nicht vorstellbarer tiefpunkt dieser posse.quasimodo hat geschrieben:26. August 2005, Neue Zürcher Zeitung
[...] Er hätte ihn für unverkäuflich erklären können. Doch bei gewissen Summen wird selbst Gigi Oeri schwach. Die Begleitumstände und der Zeitpunkt des Transfers waren jedoch betrüblich für den FC Basel.
Naja, diese Argumentation überzeugt mich nicht. Klar hätte der FCB Jimmy für unverkäuflich erklären können, aber was hätte das gebracht!?NZZ hat geschrieben:Schliesslich hätte der Verein über ein Mittel verfügt, den Abgang des Topstürmers zu verhindern: Er hätte ihn für unverkäuflich erklären können. Doch bei gewissen Summen wird selbst Gigi Oeri schwach. Die Begleitumstände und der Zeitpunkt des Transfers waren jedoch betrüblich für den FC Basel.
Man hätte einen Spieler auf der Lohnliste gehabt, der ständig nur Unruhe ins Team bringt und bestimmt auch weiterhin (unverkäuflich hin oder her) mit anderen Vereinen verhandelt hätte.
Nein, der FCB hat das einzig richtige getan, indem er den Vertrag mit Gimenez per sofort aufgelöst und so wenigstens noch ein bisschen Geld für den Transfer erhalten hat.
FCB-Nachbeben unvermeidbar
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FCB-Nachbeben unvermeidbar
26.08.2005
Gegen aussen wirkte FCB-Trainer Christian Gross gefasst. Aber einen Spieler-Absprung vor dem «wichtigsten Erfolg in der Vereinsgeschichte», hatte niemand einkalkuliert - auch Gross nicht.
Nach der gescheiterten Champions-League-Qualifikation gegen Werder Bremen bezeichnete Gross den beispiellosen Transfer mit gutem Grund als "exzessivste Form des heutigen Fussball- Business".
Was sich von Montag bis Mittwoch hinter den Kulissen des Schweizer Titelhalters abgespielt hat, liesse sich auch als Pervetierung des internationalen Transfermarktes umschreiben.
Anfang Woche liess Gimenez seinen Coach wissen, dass er im Falle einer UEFA-Cup-Qualifikation von Olympique Marseille am Dienstag tags darauf nicht für den FCB einlaufen werde. Nachdem OM den Vorstoss in den Europacup sichergestellt hatte, nahm das Unheil seinen Lauf. "Als ich das Resultat (5:1 gegen La Coruña) sah, wusste ich, dass er nicht spielen wird", erklärte Gross.
Nicht alle reagierten ruhig
Derweil die beiden Klubs in Bremen hinter verschlossenen (Hotel-)Türen die letzten Details regelten, frühstückte Gimenez am Mittwochmorgen noch mit seinen mehrheitlich ahnungslosen Spielerkollegen.
Nach einem Footing bestritt das Pokerface sogar das Abschlusstraining. Erst nach der Mittagsruhe stellte Gross die Mannschaft vor vollendete Tatsachen. Nicht alle reagierten gleich ruhig. Zeit zur grossen Aufregung blieb indes keine, der Anpfiff zur kursweisenden Partie gegen Werder stand in wenigen Stunden bevor.
Gimenez reiste alleine zurück
Gimenez weilte zu jenem Zeitpunkt, in welchem Gross alle Kadermitglieder in Kenntnis setzte, nicht mehr im Spielerhotel. "Ich habe ihm nahe gelegt, persönlich für die Rückreise zu sorgen", formulierte es Gross diplomatisch.
Eine Konfrontation mit dem Rest der Mannschaft mochte der Trainer tunlichst vermeiden; wohl der Sorge wegen, die mentale Vorbereitung auf den vermeintlichen Saisonhöhepunkt nicht noch erheblicher zu beeinträchtigen.
Das Verhalten des argentinischen Stürmers, welcher der Lohnerhöhung in Marseille rücksichtslos alles unterordnete, war trotz aller Beschönigungen der (vermutlich geschockten) Basler Delegation ein Störfaktor sondergleichen.
Ausgerechnet im grell erleuchteten Vorzimmer zur europäischen Eliteklasse wurde der Schweizer Nobel-Klub von Gimenez blossgestellt. Im Bremer Weserstadion schüttelten jedenfalls nicht nur die Schweizer Kommentatoren den Kopf.
Machtverschiebung
Seit dem Bosman-Urteil 1995 haben sich die Machtverhältnisse verschoben. Das bekam nun der Schweizer Branchenleader in aller Schärfe zu spüren. Nicht der Verein diktiert die Regeln, sondern der Spieler bestimmt die Stossrichtung. Verträge sichern den Klubs im besten Fall eine Transfersumme.
Mehr nicht. Wenn ein Spieler wie Gimenez den Spieleinsatz verweigert, bleibt einem Verein der Grössenordnung Basels kaum etwas anderes übrig, als einzulenken - egal zu welchem Zeitpunkt.
Der Schein in der Fussball-Welt trügt mehr denn je. Die nicht neue Einschätzung wird nach der Affäre um Gimenez speziell im Raum Basel die Mehrheit der rot-blauen Gemeinde teilen. Wieviel Prozent der von einem argentinischen Egomanen verursachte Skandal zum Scheitern in Bremen beigetragen hat, ist schwierig zu eruieren und hinterher nicht mehr erheblich. Wesentlich gravierender könnte hingegen die Signalwirkung des falschen Gimenez-Solo sein.
Welcher FCB-Profi wird als Nächster zur Unzeit ins benachbarte Ausland abspringen? Wie ist unter solchen Umständen eine vernünftige Planung möglich? Wie wird Gigi Oeri diesen Vertrauensmissbrauch verdauen? Welche Schlüsse zieht der ehrgeizige Gross aus dem Affront des Jahres? Ein Nachbeben in der Winterpause ist nicht ausgeschlossen.
FCB-Nachbeben unvermeidbar
26.08.2005
Gegen aussen wirkte FCB-Trainer Christian Gross gefasst. Aber einen Spieler-Absprung vor dem «wichtigsten Erfolg in der Vereinsgeschichte», hatte niemand einkalkuliert - auch Gross nicht.
Nach der gescheiterten Champions-League-Qualifikation gegen Werder Bremen bezeichnete Gross den beispiellosen Transfer mit gutem Grund als "exzessivste Form des heutigen Fussball- Business".
Was sich von Montag bis Mittwoch hinter den Kulissen des Schweizer Titelhalters abgespielt hat, liesse sich auch als Pervetierung des internationalen Transfermarktes umschreiben.
Anfang Woche liess Gimenez seinen Coach wissen, dass er im Falle einer UEFA-Cup-Qualifikation von Olympique Marseille am Dienstag tags darauf nicht für den FCB einlaufen werde. Nachdem OM den Vorstoss in den Europacup sichergestellt hatte, nahm das Unheil seinen Lauf. "Als ich das Resultat (5:1 gegen La Coruña) sah, wusste ich, dass er nicht spielen wird", erklärte Gross.
Nicht alle reagierten ruhig
Derweil die beiden Klubs in Bremen hinter verschlossenen (Hotel-)Türen die letzten Details regelten, frühstückte Gimenez am Mittwochmorgen noch mit seinen mehrheitlich ahnungslosen Spielerkollegen.
Nach einem Footing bestritt das Pokerface sogar das Abschlusstraining. Erst nach der Mittagsruhe stellte Gross die Mannschaft vor vollendete Tatsachen. Nicht alle reagierten gleich ruhig. Zeit zur grossen Aufregung blieb indes keine, der Anpfiff zur kursweisenden Partie gegen Werder stand in wenigen Stunden bevor.
Gimenez reiste alleine zurück
Gimenez weilte zu jenem Zeitpunkt, in welchem Gross alle Kadermitglieder in Kenntnis setzte, nicht mehr im Spielerhotel. "Ich habe ihm nahe gelegt, persönlich für die Rückreise zu sorgen", formulierte es Gross diplomatisch.
Eine Konfrontation mit dem Rest der Mannschaft mochte der Trainer tunlichst vermeiden; wohl der Sorge wegen, die mentale Vorbereitung auf den vermeintlichen Saisonhöhepunkt nicht noch erheblicher zu beeinträchtigen.
Das Verhalten des argentinischen Stürmers, welcher der Lohnerhöhung in Marseille rücksichtslos alles unterordnete, war trotz aller Beschönigungen der (vermutlich geschockten) Basler Delegation ein Störfaktor sondergleichen.
Ausgerechnet im grell erleuchteten Vorzimmer zur europäischen Eliteklasse wurde der Schweizer Nobel-Klub von Gimenez blossgestellt. Im Bremer Weserstadion schüttelten jedenfalls nicht nur die Schweizer Kommentatoren den Kopf.
Machtverschiebung
Seit dem Bosman-Urteil 1995 haben sich die Machtverhältnisse verschoben. Das bekam nun der Schweizer Branchenleader in aller Schärfe zu spüren. Nicht der Verein diktiert die Regeln, sondern der Spieler bestimmt die Stossrichtung. Verträge sichern den Klubs im besten Fall eine Transfersumme.
Mehr nicht. Wenn ein Spieler wie Gimenez den Spieleinsatz verweigert, bleibt einem Verein der Grössenordnung Basels kaum etwas anderes übrig, als einzulenken - egal zu welchem Zeitpunkt.
Der Schein in der Fussball-Welt trügt mehr denn je. Die nicht neue Einschätzung wird nach der Affäre um Gimenez speziell im Raum Basel die Mehrheit der rot-blauen Gemeinde teilen. Wieviel Prozent der von einem argentinischen Egomanen verursachte Skandal zum Scheitern in Bremen beigetragen hat, ist schwierig zu eruieren und hinterher nicht mehr erheblich. Wesentlich gravierender könnte hingegen die Signalwirkung des falschen Gimenez-Solo sein.
Welcher FCB-Profi wird als Nächster zur Unzeit ins benachbarte Ausland abspringen? Wie ist unter solchen Umständen eine vernünftige Planung möglich? Wie wird Gigi Oeri diesen Vertrauensmissbrauch verdauen? Welche Schlüsse zieht der ehrgeizige Gross aus dem Affront des Jahres? Ein Nachbeben in der Winterpause ist nicht ausgeschlossen.