Der Schweizer Fussball steht vor der Woche des europäischen Nervenflatterns. Das ist so gut für ihn wie die einmalig günstige Ausgangslage: Von Thun über Basel bis Zürich gehen die vier Mannschaften mit Siegen in die Qualifikations- Rückspiele.
Die Klubs taten auf europäischem Niveau das, was der Nationalmannschaft seit längerem gelingt: Sie verloren die wichtigen Spiele nicht.
Die Schweizer Mannschaften haben im Europacup drei Preise zu gewinnen: - Das grosse Geld: Die Qualifikation für die Champions League garantiert Thun und dem FC Basel rund 7,5 Millionen Franken Bruttoeinnahmen. - Uefa- Ranking- Punkte: Nur mit guten Resultaten aller Schweizer Teams in Europa wird der nächste Meister für die Champions- League- Qualifikation gesetzt sein und einfachere Gegner zugelost bekommen als in den bisherigen Jahren.
- Prestige: Der Schweizer Fussball wird auf dem Kontinent nur bei aussergewöhnlichen Leistungen ernst genommen. Das Publikum wird mitfiebern vom Dienstagabend an mit dem ersten Pfiff im Stade de Suisse. Thuns Einzug in die Champions League wäre auch nach dem 1: 0- Auswärtssieg in Malmö noch immer eine Sensation. Der FC Basel verteidigt sein 2: 1 am Mittwoch in Bremen und steht wohl vor der schwersten Aufgabe des Quartetts. Sein Nachteil ist, dass Stürmer Petric mit einem Muskelfaserriss fehlen wird. Trostpreis wäre im Fall des Ausscheidens für beide Teams der Uefa- Cup. GC und der FCZ folgen am Donnerstag gegen die Polen aus Warschau und Plock. Die Zürcher müssten allerdings auch die 1. Hauptrunde überstehen, um die Gruppenspiele mit zwei Heimpartien und möglichem finanziellem Erfolg zu erreichen. Thun und Basel haben im Hinspiel und zuletzt in der Meisterschaft demonstriert, dass sie reif sind für grosse europäische Augenblicke. Für das Berner Oberländer Märchen scheint es keine Hindernisse zu geben. Beim FCB hat Trainer Gross seine argentinische Fraktion mit erzieherischen Massnahmen zu Leistung gereizt. Gimenez ( 3) und Delgado ( 2) erzielten beim 7: 2 gegen Aarau am Samstag fünf Tore. Die Grasshoppers besiegten Plock im Hinspiel trotz Problemen 1: 0 und demonstrierten nun beim 3: 1 gegen St. Gallen Zusammenhalt. « Die Mannschaft bringt den Ball irgendwie ins Tor » , stellte Trainer Latour fest, « das ist wichtig für den Uefa- Cup. » Nur leidet GC an Personalknappheit wie der FCZ, der gestern für die Ausfälle seiner drei Schlüsselspieler Schneider, Tararache und Margairaz bezahlte und beim 1: 3 gegen YB seine Leaderposition verlor. Nur muss das nichts bedeuten, der FCZ geht mit einem 1: 0 und mehr Personal ins Heimspiel.
Der Schweizer Fussball könnte vor seiner schönsten Woche seit langem stehen.
Quelle TA Ueli Kägi
Die Woche der flatternden Nerven
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