quelle: coop.ch
Ein Ur-Berner freut sich still auf ein volles Stade de Suisse:YB-Trainer Bidu Zaugg ist kein Mann der grossen Worte.
Das neue Stade de Suisse: Hier will Trainer Bidu Zaugg mit den Young Boys vor vollem Haus wieder mal grosse Emotionen erleben ...
... und viele Fans wollen jetzt mit Zaugg in der neuen Arena endlich den FC Basel überholen.

Gelassen und ruhig: Hanspeter Zaugg legt Hand an im neuen Stade de Suisse.
Das neue Wunder von Bern
Dass ein neues Stadion noch keinen Meister-Titel garantiert, haben die Genfer mit ihrem FC Servette erlebt. Bidu Zaugg aber will seine Berner Young Boys im Stade de Suisse in eine glorreiche Zukunft führen.
Paul Kienle
Das hätte der kleine Hanspeter in den fünfziger Jahren wohl kaum zu träumen gewagt: Jetzt ist er, der Ur-Berner, der YB-Trainer, der seine Mannschaft ins neue Wankdorf führt. Zu Fuss ist er damals von Bümpliz an der Hand seines Vaters ins alte Wankdorf gepilgert:«Ich war wohl erst etwa drei Jahre alt, als ich zum erstenmal ein Fussballspiel mit den Young Boys live im Stadion erlebte», erinnert sich der bald 53-jährige Hanspeter (Bidu) Zaugg. Er war im legendären Wankdorf auch dabei, als die Young Boys im Halbfinal des Meistercups («das war wohl 1959 oder 1960») gegen Stade Reims spielten - vor rund 50 000 Zuschauern.
So viele Zuschauer werden es sicher nicht mehr sein, wenn YB im ersten offiziellen Heimspiel der Super League am 6. August gegen den Rekordmeister FCGrasshoppers antreten wird. «Aber dann werden wir sicher ein volles Stadion haben», sagt YB-Trainer Zaugg - und schaut hinunter auf den (noch) prächtig grünen Rasen des neuen Stade de Suisse. Das wären dann 32 000 Zuschauer, die sich bequem in den Sitzen zurücklehnen können, wenn YB (vielleicht ausgerechnet mit einem Freistoss von Hakan Yakin) nicht gerade ein Tor schiesst - und die YB-Anhänger aufspringen und die Arme in die Luft reissen. Denn soviel ist sicher: Die Berner YB-Fans - die sich in den letzten paar Jahren im kleinen Stadion «Neufeld» nicht nur immer freuten über ihre Young Boys («Bidu-raus»-Rufe waren auch zu hören) - die erwarten viel, sehr viel von ihrem Verein im neuen Stadion. Schweizermeister sollen sie endlich wieder mal werden, die Gelb-Schwarzen, verlangen viele der YB-Fans - und dabei sogar die Rot-Blauen des scheinbar unerreichbaren FCBasel hinter sich lassen. Diese Erwartung quittiert der ruhige Bidu Zaugg, der kein Mann der grossen Worte ist, mit einem gelassenen Lächeln.
Spürt er denn eigentlich mehr Druck oder mehr Freude beim Einzug in den neuen Berner Fussballtempel? «Ich habe gerade vor ein paar Tagen meiner Mannschaft gesagt, dass wir uns jetzt so lange auf unser neues Stadion gefreut haben, dass die Freude darüber sicher viel grösser ist als der Druck, der damit verbunden ist», sagt Zaugg. Eine Genugtuung, eine Freude jedenfalls haben die wackeren Männer der Young Boys schon erlebt. Da sie gegen den FCOlympique Marseille im UI-Cup schon am letzten Wochenende im Stade de Suisse antreten konnten, mussten sie sich wenigstens keine bösartigen Witze der Fans des «kleinen» FCThun anhören. Die hätten nämlich sonst noch (am 3. August) vor den «grossen» YB im neuen Berner Stadion in der Champions League-Qualifikation ihren ersten Ernstkampf ausgetragen.
In die Champions Leaguewürden die Berner Young Boys aber (nach einer Qualifikation) im nächsten Jahr nur kommen, wenn sie Schweizermeister werden. Und vielleicht erleben dann die Berner ähnlich magische Nächte in ihrem Stade de Suisse, wie sie die Basler vor drei Jahren in ihrem St. Jakobs-Park feiern konnten. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg. Das weiss auch YB-Trainer Bidu Zaugg. «Ich bin nicht so vermessen, einen Schweizermeister-Titel zu fordern», sagt er in seinem neuen, noch kargen Büro im Stadion:«Aber unter die ersten drei wollen wir mit unserer neuen Mannschaft sicher kommen. Das ist ein realistisches Ziel. Und wer würde schon nein sagen zu einem Meister-Titel?»
Hanspeter Zaugg erlebt jetzt (nach Stationen als Trainer von GC und Luzern) sein drittes Jahr bei YB. Im ersten Jahr erreichte er mit seinen Stürmern Chapuisat und Leandro noch den guten zweiten Platz. In diesem Jahr aber verpasste er die Qualifikation für den Uefa-Cup - und musste zuschauen, wie ausgerechnet der Berner Kantonsrivale aus Thun auf den zweiten Platz stürmte. Das soll den Young Boys nicht noch mal passieren. Und jetzt wollen auch die YB-Investoren, die für die Zeit im «Neufeld»-Provisorium rund 25 Millionen Franken ausgegeben haben, etwas sehen für ihr Geld. Dabei soll Bidu Zaugg ausgerechnet ein Mann helfen, der schon in Basel viele grosse Momente, danach auf seiner Odyssee durch Europa aber auch viele Enttäuschungen erlebte:Hakan Yakin, einer der wohl momentan immer noch genialsten Schweizer Fussballer, der mit einem Pass und einem Freistoss ein Spiel entscheiden kann. «Ja, ja, ich weiss, dass Hakan kein einfacher Fussballer ist», sagt Zaugg - und lacht jetzt sogar:«Aber ich wollte ihn unbedingt haben. Er ist ein Spieler, der sehr viel Vertrauen des Trainers braucht. Und das werde ich ihm auch geben. Ich wollte ja schliesslich ganz bewusst einen Mann bei YBhaben, der Emotionen auslöst.» Das wird Hakin Yakin (neben Carlos Varela, einem anderen Ex-FCB-Spieler) ganz bestimmt. Im dann wohl sicher gut gefüllten Stade de Suisse werden Yakin und Varela erst kurz vor Weihnachten auf ihre Ex-Kollegen treffen: Am Wochenende vom 10./11. Dezember wird der Schweizermeister FCBasel zum ersten Mal in Bern gegen die Young Boys antreten. Dass das dann der Spitzenkampf der obersten Schweizer Fussball-Liga sein wird, darauf hofft nicht nur Bidu Zaugg. Weihnachtsgeschenke wird es keine geben, aber viele Emotionen ganz bestimmt.
Stade de Suisse
Das neue Nationalstadion der Schweiz
Das Stade de Suisse war während seiner vierjährigen Bauzeit (2001-2005) die grösste oberirdische Baustelle der Schweiz. Es wurde mehr Stahl verbaut als beim Eiffelturm - und das monumentale Kolosseum von Rom fände leicht Platz auf dem Areal des multifunktionalen Stadions. Ein paar Zahlen dazu.Die Aushubmenge:450000 m3, Beton: 100000 m3, Armierungsstahl:9000 Tonnen. Im neuen Fussballstadion gibt es 32000 Sitzplätze, bei Events wie grossen Openair-Konzerten finden 40000 Zuschauer Platz. Das Stadion umfasst auch ein Ein-kaufszentrum mit 35 Läden sowie Ausstellungs- und Konferenzräume, Restaurants, Büros und Wohnungen.
http://www.stadedesuisse.ch
Stadion-Einweihung
Gigantische Eröffnungs-Feier
Samstag, 30. Juli: Virtuose Opernstars treffen auf Rocklegenden. 150 Musiker spielen, 1000 Kinder und 1000 Bauarbeiter tanzen. Akrobaten treten auf, Feuerwerk entflammt den Himmel, Hymnen erklingen - und die Party beginnt: Mit Schweizer Popstars wie «Sugarbabies» (mit Kuno Lauener), Signorino TJ, Ray Wilko etc.
Sonntag, 31. Juli: Eröffnungsmatch. Weltstars des Fussballs treffen auf das neue YB (u.a. mit dem VFB Stuttgart und möglicherweise AS Roma)
Montag, 1. August: Tag der offenen Tür. Der Nationalfeiertag im Nationalstadion. Infos und Tickets:Tel. 031 344 88 77 oder
http://www.stadedesuisse.ch
Wankdorf Center
Neues Einkaufszentrum
Im neuen Einkaufszentrum Wankdorf Center werden Dimensionen gesprengt:Über 35 Geschäfte, Restaurants und eine grosszügige Begegnungszone sorgen für ein einmaliges Einkaufserlebnis. Coop als Hauptmieterin ist im neuen Einkaufszentrum mit einem Coop Megastore mit über 5000 m2 Fläche, einem Coop Restaurant und einer Coop Vitality Apotheke vertreten. Neben vielen anderen Geschäften werden im Einkaufszentrum Wankdorf Center auch ein Interdiscount XXL, ein Lumimart und eine Import Parfumerie zu finden sein. Die Eröffnung des neuen Einkaufszentrums ist am 24. August 2005.
Links zum Thema
http://www.stadedesuisse.ch
http://www.baselunited.ch
http://www.stadion-zuerich.ch
http://www.stadion-sg.ch