Geschichte des Fussballs

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raveheart
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Geschichte des Fussballs

Beitrag von raveheart »

ich muss in englisch ein umfangreiches referat schreiben zum thema "the history of football". hier im forum gibt es sicher leute, die zu dem oder ähnlichen themen schon was geschrieben haben. ich wäre sehr froh um jede information. es geht mir selbstverständlich nicht ums abschreiben, sondern um quellenbeschaffung. ;)
inhalt wird so etwa sein:
- geschichte des fussballs allgemein, die wichtigsten regeländerungen etc
- gründung und entwicklung von organisationen wie fifa uefa
- entwicklung von wettbewerben wie wm & em
- die situation jetzt und deren entwicklung im verlaufe der jahre in england
- und halt alles, das irgendwie zum thema "geschichte des fussballs" gehört

ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen
vielen dank!

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guybrush
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Beitrag von guybrush »

http://www.nenyl.org.uk/history_of_football.htm
da werden auch folgende Bücher vorgeschlagen:
The Official History of The Football Association - Butler B. (MacDonald Queen Anne, 1991)

The Official Illustrated History of the F.A. Cup - Butler B. (Headline, 1996)

The Peopleu2019s Game, A History of Football - Walvin J. (Revisited Mainstream Publishing, 1994)

Football Through the Ages - Young P. (Methuen & Co Ltd, 1957)

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dongga
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Beitrag von dongga »


panda
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Beitrag von panda »

dört isch unter em für e Fuessball wichtigschte Johr überhaupt kei Itrag drin :eek:

Magoo
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Beitrag von Magoo »

Fußball
1 EINLEITUNG

Fußball, Ballspiel für zwei Mannschaften zu je elf Spielern (ein Torhüter und zehn Feldspieler), das beliebteste und am weitesten verbreitete Mannschaftsspiel der Welt. Ziel des Spieles ist, den Ball so oft wie möglich in das gegnerische Tor zu bringen. Es gewinnt die Mannschaft, die mehr Tore erzielt als das gegnerische Team.

2 SPIELFELD

Das rechteckige Spielfeld ist zwischen 90 und 120 Meter lang und zwischen 45 und 90 Meter breit. Als Norm hat sich eine Länge von 105 Metern und eine Breite von 70 Metern durchgesetzt. Das Feld wird durch die Mittellinie in zwei Hälften geteilt, es wird begrenzt durch die Torlinien und durch die Seitenlinien. Die zwöf Zentimeter breiten Torlinien und Seitenlinien zählen zum Spielfeld. Im Zentrum des Feldes befindet sich der Mittelkreis mit einem Radius von 9,15 Metern. In dessen Mitte liegt der Anstoßpunkt. In der Mitte der Torlinie sind die beiden Tore aufgebaut; diese sind, von der Innenkante gemessen, 7,32 Meter breit und 2,44 Meter hoch. Die weiß lackierten Pfosten und die Querlatte aus Aluminium sind zwölf Zentimeter breit und im Querschnitt kreisrund (in früherer Zeit bestanden die Pfosten aus Holz und waren eckig). Das Tor wird nach hinten durch ein Netz abgeschlossen.

Unmittelbar vor dem Tor befindet sich der Torraum, der 5,50 × 18,32 Meter misst. Ebenfalls vor dem Tor in einem Abstand von 16,50 Metern von den Pfosten liegt der Strafraum (16,50 × 40,32 Meter). In einem Abstand von elf Metern von der Mitte der Torlinie ist der Strafstoßpunkt markiert (Elfmeterpunkt). Vor dem Strafraum liegt ein Teilkreis, der eine Entfernung von 9,15 Metern vom Elfmeterpunkt anzeigt. An den vier Ecken des Spielfeldes befinden sich die Eckfahnen aus Kunststoff. Um die Eckpunkte sind Viertelkreise gezogen mit einem Radius von 91 Zentimetern. Auf Höhe der Mittellinien sind in einem Abstand von einem Meter von den Seitenlinien die beiden Mittelfahnen angebracht.

3 SPIELGERÄT UND AUSRÜSTUNG

Das Spielgerät ist ein Lederhohlball mit einer Gummiblase (heutzutage werden Fußbälle in der Regel aus Kunststoff hergestellt). Das Gewicht des Balles beträgt zwischen 396 und 453 Gramm, sein Umfang liegt zwischen 68 und 71 Zentimetern. Zur Ausrüstung gehört die Kleidung der Spieler. Diese tragen ein Trikot und eine kurze Hose, Stutzen und vorschriftsgemäß Schienbeinschützer.

Die speziellen Fußballstiefel sind aus Leder, an ihrer Sohle sind auswechselbare Stollen eingeschraubt. Die Stollen haben einen Durchmesser von höchstens 12,7 Millimetern und sind maximal 19 Millimeter lang. Die Mitglieder einer Mannschaft tragen den Farben nach einheitliche Kleidung, die sich deutlich von derjenigen der gegnerischen Mannschaft unterscheiden muss. Der Torhüter trägt in der Regel Handschuhe, seine Kleidung hebt sich farblich von derjenigen der Feldspieler ab. Er trägt ein langärmeliges Trikot mit Ellbogenpolstern. Die Trikots sind mit Rückennummern versehen, neuerdings bei Turnieren und in höheren Ligen auch mit dem Namen des Spielers.

Magoo
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Beitrag von Magoo »

4 SPIELZEIT

Ein Fußballspiel besteht aus zwei Halbzeiten zu je 45 Minuten, die Halbzeitpause dauert 15 Minuten. Der Schiedsrichter hat jedoch das Recht, bei Spielverzögerungen nachspielen zu lassen. Bei Spielen, in denen es einen Sieger geben muss, kommt es bei unentschiedenem Spielstand nach Ablauf der regulären Spielzeit zu einer Verlängerung von zweimal 15 Minuten (mit Seitenwechsel, ohne Pause). Ist das Spiel auch nach Ablauf der Verlängerung nicht entschieden, wird der Sieger durch Elfmeterschießen ermittelt.

Eine Neuerung bei manchen internationalen Turnieren (erstmals bei der Europameisterschaft 1996 in England) ist das so genannte u201EGolden Goalu201D (im Eishockey u201ESudden deathu201D genannt). Bei Anwendung dieser Regel endet ein Spiel in der Verlängerung, nachdem eine Mannschaft das spielentscheidende u201EGolden Goalu201D (Tor) erzielt hat. Die gegnerische Mannschaft hat keine Gelegenheit mehr, den Rückstand aufzuholen. Fällt kein Tor in der Verlängerung, entscheidet das Elfmeterschießen über Sieg oder Niederlage.

5 REGELN (AUSWAHL)

Ein Fußballspiel wird von einem Schiedsrichter geleitet. Er überwacht die Einhaltung der Regeln, nimmt die Zeit und notiert besondere Vorkommnisse. Assistiert wird er durch zwei Linienrichter, die ihn unterstützen, aber keine Entscheidungsgewalt besitzen. Die Entscheidungen des Schiedsrichters sind Tatsachenentscheidungen, d. h., auch Fehlentscheidungen können (in der Regel) nicht angefochten werden. Vor Beginn des Spieles losen die beiden Spielführer der Mannschaften um das Anstoßrecht bzw. um das Recht der Platzwahl. Das Spiel beginnt mit dem Anstoß, der vom Anstoßpunkt im Mittelkreis ausgeführt wird. Auch nachdem ein Tor erzielt wurde, wird der Ball von der Mannschaft mit einem Anstoß wieder ins Spiel gebracht, ausgeführt von der Mannschaft, die den Treffer hinnehmen musste.

Verlässt der Ball in vollem Umfang die Seitenlinie, erhält die Mannschaft einen Einwurf, die den Ball nicht zuletzt berührt hat. Der Einwurf wird an der Stelle der Seitenlinie ausgeführt, an der der Ball das Spielfeld verlassen hat. Um einen korrekten Einwurf auszuführen, muss der einwerfende Spieler mit beiden Beinen hinter oder auf der Linie den Boden berühren, und er muss den Ball von hinten über den Kopf einwerfen. Wenn der Ball die Torlinie in vollem Umfang überschreitet, dann gibt es zwei Fälle zu unterscheiden. Wurde der Ball (aus Sicht der verteidigenden Mannschaft) vom Gegner zuletzt berührt, so gibt es Abstoß, war zuletzt ein Spieler der eigenen Mannschaft am Ball, so kommt es zu einem Eckstoß für die gegnerische Mannschaft.

Beim Abstoß wird der Ball auf diejenige Torraumecke gelegt, auf deren Seite er die Torlinie verlassen hat. Der Abstoß darf vom Torhüter oder von einem Feldspieler ausgeführt werden, und der Ball darf erst wieder berührt werden, nachdem er den Strafraum verlassen hat. Während der Abstoß ausgeführt wird, darf sich kein anderer Spieler im Strafraum aufhalten. Aus einem Abstoß kann nicht direkt ein Tor erzielt werden. Beim Eckball bringt die angreifende Mannschaft vom Eckpunkt aus den Ball wieder ins Spiel, der Ball muss innerhalb des markierten Viertelkreises an der Eckfahne liegen. Während der Eckball getreten wird, müssen die Spieler der verteidigenden Mannschaft einen Abstand von mindestens 9,15 Metern einhalten.

Eine besondere Bedeutung kommt im Fußball der Abseitsregel zu. Eine Abseitsstellung liegt vor, wenn im Moment der Ballabgabe ein Spieler der angreifenden Mannschaft in der gegnerischen Hälfte näher zur Torlinie steht als der Ball und sich nicht mindestens zwei Spieler der verteidigenden Mannschaft zwischen ihm und der Torlinie befinden. Gleiche Höhe gilt (im Gegensatz zu früheren Jahren) nicht als Abseits. Die Abseitsregel ist außer Kraft gesetzt, wenn der Ball vom Gegner zuletzt berührt wurde und wenn er unmittelbar von einem Eckball, einem Einwurf oder einem Schiedsrichterball kommt. Wird auf Abseits entschieden, erhält die verteidigende Mannschaft einen Freistoß zugesprochen.

Die Spieler dürfen den Ball nicht mit der Hand oder den Armen (bis zur Schulter) berühren. Wird der Ball von einem Spieler absichtlich mit der Hand berührt, erhält die gegnerische Mannschaft einen Freistoß. Wird der Ball von einem Spieler der verteidigenden Mannschaft innerhalb des Strafraumes mit der Hand berührt, bekommt die gegnerische Mannschaft einen Strafstoß (Elfmeter) zugesprochen. Nur der Torwart darf innerhalb seines Strafraumes den Ball mit der Hand berühren (fangen, fausten, abwehren oder werfen). Außerhalb des Strafraumes gilt auch ein Handspiel des Torhüters als Regelwidrigkeit und wird mit einem Freistoß bestraft.

Als Regelverstoß gilt außerdem Treten, Beinstellen, Halten, Anspringen, Rempeln, Sperren, Schlagen und Stoßen eines gegnerischen Spielers. Derartige u201EFoulsu201D werden außerhalb des Strafraumes mit einem Freistoß geahndet, innerhalb des Strafraumes erhält die benachteiligte Mannschaft einen Elfmeter. Sowohl beim Strafstoß als auch beim Freistoß müssen die Spieler der gegnerischen Mannschaft einen Abstand von 9,15 Metern einhalten. Bei absichtlichem Handspiel und bei Fouls verhängt der Schiedsrichter je nach Schwere des Vergehens eine Verwarnung in Form einer gelben Karte. Erhält ein Spieler im Verlauf eines Spieles eine zweite gelbe Karte, bekommt er gleichzeitig auch die rote Karte gezeigt (gelb-rote Karte), und er wird damit des Feldes verwiesen. Bei besonders brutalen Fouls (z. B. von hinten in die Beine des Gegners grätschen oder Foulspiel, wenn ein Angreifer in aussichtsreicher Position allein auf den Torhüter zuläuft) bekommt der Spieler die rote Karte gezeigt und wird des Feldes verwiesen. Spieler, die vom Platz gestellt wurden, dürfen nicht wieder ergänzt werden; durch Feldverweise wird die betroffene Mannschaft durch Dezimierung bestraft.

Im Ligabetrieb, bei Turnieren oder bei Pokalwettbewerben werden gelbe Karten summiert, und nach Erreichen einer bestimmten Anzahl von gelben Karten wird derjenige Spieler automatisch bestraft, indem er ein Spiel pausieren muss. Bekommt ein Spieler die rote Karte gezeigt, wird er, je nach Schwere des Vergehens, für mindestens ein Spiel gesperrt. Neben Handspiel und Foulspiel wird auch unsportliches Verhalten, Kritisieren der Entscheidungen des Schiedsrichters sowie Schiedsrichterbeleidigung mit einer gelben oder roten Karte geahndet. Erst in jüngerer Zeit wurde die so genannte Rückpassregel eingeführt, um absichtliche Spielverzögerungen zu unterbinden. Die Rückpassregel besagt, dass der Torhüter den Ball nicht mit der Hand berühren oder aufnehmen darf, wenn er vom eigenen Spieler mit dem Fuß zurückgespielt wurde (Rückspiel mit dem Kopf ist erlaubt). Berührt ein Torwart nach einem Rückpass den Ball mit der Hand, wird ein indirekter Freistoß verhängt.

Als Tor gilt, wenn der Ball mit seinem gesamten Umfang innerhalb der Pfosten und der Querlatte die Torlinie überschritten hat und die angreifende Mannschaft dabei keine Regeln verletzt hat (z. B. Handspiel oder Foulspiel). Auch wenn ein Spieler der verteidigenden Mannschaft den Ball ins Tor befördert hat, gilt dies als reguläres Tor für die angreifende Mannschaft (Eigentor).

6 TECHNIK

Ein Feldspieler muss im modernen Fußball eine Reihe von Fertigkeiten mitbringen. Dazu zählen: körperliche Voraussetzungen wie Athletik, Kondition und Schnelligkeit; spielerische Fähigkeiten wie Ballannahme (Stoppen), Ballmitnahme, Führen und Treiben des Balles, Dribbeln, Finten und Tricks, Tackling (Ballabnahme), Passspiel, Kopfballspiel, Spiel ohne Ball (Freilaufen) und Schusstechnik; außerdem taktisches Verständnis und Spielwitz. Beim Passspiel unterscheidet man Steilpass, Querpass, Diagonalpass und Flanken. Zu den Schusstechniken gehören Spannstoß (für Pässe und Torschuss), Vollspannstoß (vor allem für Torschüsse), Innenspannstoß (bei Flanken, Freistößen und Eckbällen), Außenspannstoß (für Torschüsse und verdecktes Abspiel) und Spezialtechniken wie Hackentrick, Fallrückzieher und Seitfallzieher. Zu den besonderen Fähigkeiten eines Torhüters zählen Reaktionsschnelligkeit, Techniken wie Fausten, Fangen, Werfen; außerdem Strafraumbeherrschung, geschicktes Herauslaufen und Winkelverkürzen. Seit der Einführung der Rückpassregel sind beim Torwart auch spielerisch-technische Fähigkeiten im Umgang mit dem Ball besonders gefragt.

Magoo
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Beitrag von Magoo »

7 TAKTIK

Neben körperlicher Fitness und spielerischen Fähigkeiten spielt im Fußball auch die Taktik eine große Rolle. Zur Taktik zählen planmäßiges Ineinandergreifen der Mannschaftsteile, Finessen der Aufstellung und Einteilung der Positionen innerhalb der Mannschaft sowie das wechselweise Umschalten von Verteidigung auf Angriff. Die Spieler einer Mannschaft nehmen unterschiedliche Positionen und Funktionen ein. Die Abwehr setzt sich aus den Positionen Libero, Innenverteidiger (Vorstopper) und linker und rechter Außenverteidiger zusammen. Der Libero nimmt eine Sonderstellung ein; er ist als u201Efreieru201D Mann nicht mit der Deckung eines bestimmten Gegenspielers betraut, sondern er organisiert die Abwehr, unterstützt seine Nebenleute und blockt ungedeckte gegnerische Angreifer ab. Je nach Spielsituation spielt der Libero hinter der Abwehr oder vor der Abwehr, wobei er auch das Offensivspiel betreiben und sich in den Angriff einschalten kann. Der Vorstopper ist in der Regel ein reiner Defensivspieler, der den gegnerischen Mittelstürmer in Manndeckung nimmt. Der linke und der rechte Außenverteidiger decken die Flanken ab; Außenverteidiger modernen Zuschnitts sind jedoch keine reinen Defensivspieler, sondern sie kurbeln mit Flankenläufen auch den Angriff an und schlagen nach Vorstößen an der Außenbahn auch Flanken in den gegnerischen Strafraum.

Die Mittelfeldspieler bilden das Verbindungsglied zwischen Verteidigung und Angriff. Man unterscheidet zwischen defensiven und offensiven Mittelfeldspielern. Defensive Mittelfeldspieler versuchen, den Spielmacher des Gegners auszuschalten, vor der Abwehr den Angriffsfluss des Gegners zu unterbinden und die eigene Mannschaft wieder in Ballbesitz zu bringen. Die offensiven Mittelfeldspieler spielen hinter den Sturmspitzen; sie versuchen, Fernschüsse anzubringen, die Stürmer anzuspielen und in Schussposition zu bringen, dringen aber auch selbst in den Strafraum ein, um Tore zu erzielen. Bei den Stürmern unterscheidet man verschiedene Qualitäten. Er muss sich geschickt freilaufen, sich von seinem Gegenspieler lösen können; er sollte kopfball-, dribbel- und schussstark sein. Eine gute Quote bei der Chancenverwertung zeichnet einen Stürmer aus.

Generell unterscheidet man bei der Mannschaftsaufstellung zwischen mehr defensiv oder mehr offensiv ausgerichteten Formationen. In den Anfangszeiten des Fußballs Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts wurden wesentlich offensivere Spielsysteme bevorzugt. Nach einer Modifizierung der Abseitsregel entstand das so genannte WM-System, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Stürmer kaum in die Verteidigung zurückgingen und die Verteidiger sich selten in das Angriffsspiel einschalteten. So kam den Halbstürmern und den Außenläufern eine wichtige Funktion als Verbinder zwischen Abwehr und Angriff zu. Eine andere Formation ist das 4:2:4-System (vier Verteidiger, zwei Mittelfeldspieler, vier Stürmer), das von der brasilianischen Nationalmannschaft in den fünfziger und zu Beginn der sechziger Jahre praktiziert wurde.

Die gängigsten Varianten heutzutage sind: 4-4-2 (vier Abwehr-, vier Mittelfeld- und zwei Angriffsspieler) und 4-3-3 (vier Abwehr-, drei Mittelfeld- und drei Angriffsspieler). Eine taktische Maßnahme, die sich in den letzten Jahren immer stärker durchgesetzt hat, ist das so genannte u201EForecheckingu201D oder u201EPressingu201D, bei der alle Spieler einer Mannschaft, beginnend mit Stürmern, versuchen, den ballführenden Gegner möglichst früh zu stören. Dieses aggressive Verteidigungsverhalten hat das Ziel, das Angriffsspiel der gegnerischen Mannschaft frühzeitig zu unterbinden und durch frühes Stören möglichst bald wieder in Ballbesitz zu gelangen. Diese Taktik hat den Nachteil, dass Kondition und Kräfte der Spieler übermäßig beansprucht werden.

8 WERTUNG

Bei großen Turnieren und in Ligen wird ein Sieg mit drei Punkten bewertet, ein Unentschieden zählt einen Punkt, eine Niederlage null Punkte. Die Dreipunkteregel für einen Sieg wurde zuerst in der englischen 1. Division eingeführt. Seit der Saison 1995/96 wurde diese Regel erstmals auch in der deutschen Bundesliga und im Europapokal in der Champions League des Landesmeisterwettbewerbs angewendet, auch bei der Europameisterschaft 1996 in England kam diese Regelung erstmals zur Anwendung. In früheren Jahren zählte ein Sieg zwei Punkte; mit der Einführung der Dreipunkteregel sollte den Mannschaften ein Anreiz gegeben werden, das Offensivspiel zu forcieren.

Im Ligabetrieb und in den Punkterunden bei internationalen Wettbewerben und Turnieren ist diejenige Mannschaft Sieger, die am meisten Punkte erzielt. Weisen mehrere Mannschaften in der Tabelle die gleiche Punktzahl auf, entscheidet die Tordifferenz. Ist auch die Tordifferenz gleich, so ist die Anzahl der erzielten Tore ausschlaggebend. Im Europokal, wo der Sieger aus Hin- und Rückspiel ermittelt wird, gilt im K.-o.-System die Regelung, dass bei Toregleichstand die Anzahl der geschossenen Auswärtstore über Sieg oder Niederlage entscheidet. Herrscht auch hier Gleichstand, kommt es nach der regulären Spielzeit des Rückspiels zu einer Verlängerung und eventuell. zum Elfmeterschießen.

9 GESCHICHTE

Über das Ballspielen mit dem Fuß gibt es verschiedene Überlieferungen. Die ältesten stammen aus dem China des 2. Jahrtausend v. Chr., wo ein Spiel mit dem Namen Tsu2019uh-küh verbreitet war, das zunächst vor allem bei der Ausbildung der Soldaten verwendet wurde und später auch im Volk Aufnahme fand. Auch aus dem Kulturkreis des antiken Griechenland sind Abbildungen von Ballspielen auf Reliefs und Vasen erhalten, vornehmlich aus Sparta, wo die Körperertüchtigung einen hohen Stellenwert hatte. Bei den Mayas und Azteken in Mittelamerika gab es ein kultisches Steißballspiel, das in mancher Hinsicht mit dem Fußball verglichen werden kann. Im Mittelalter waren in Italien, Frankreich und England mit dem Treibballspiel verwandte Kampfspiele verbreitet. Dabei versuchten die gegnerischen Mannschaften (oft die Bewohner ganzer Ortschaften), einen Ball durch das gegnerische Dorf- oder Stadttor zu treiben, wobei der Ball auch getragen werden durfte. Aus diesen Wettbewerben entwickelten sich Vorformen des heutigen Fußballspieles.

Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in England verschiedene fußballähnliche Ballspiele, die sich dahin gehend unterschieden, ob die Spieler den Ball auch mit der Hand spielen und berühren durften. Daraus entstanden sowohl unser heutiger Fußball als auch Rugby. Aus der Variante, in der das Benutzen der Hände untersagt war, wurde das Fußballspiel. 1857 wurde in Sheffield der erste Fußballverein der Welt ins Leben gerufen. In London wurde am 26. Oktober 1863 in der Freemasonu2019s Tavern von Vertretern von Vereinen, Schulen und Universitäten die English Football Association gegründet. Das erste Regelwerk, das 1846 an der Universität Cambridge festgelegt worden war, wurde in den folgenden Jahrzehnten modifiziert. Die Festlegung der Mannschaftsstärke auf elf Spieler beispielsweise erfolgte 1870. Am 30. November 1872 fand in Glasgow das erste Länderspiel zwischen England und Schottland statt.

Der Association Football (kurz Soccer) fand in der Folgezeit auch auf dem europäischen Kontinent Verbreitung. In Deutschland entstand 1878 in Hannover der erste Fußballverein, der erste österreichische Fußballverein war der First Vienna Football Club (FC Vienna). Im Jahr 1900 wurde der Deutsche Fußball-Bund (DFB; Sitz in Frankfurt am Main) aus der Taufe gehoben, mittlerweile der mitgliederstärkste Fußballverband der Welt. 1904 gründete man die Fédération Internationale de Football Association (FIFA; Sitz in Zürich). 1903 wurden erstmals deutsche Meisterschaften ausgetragen; erster Titelträger war der VfB Leipzig durch einen 7:2-Erfolg über den DFC Prag. 1963/64 wurde in der Bundesrepublik Deutschland die Bundesliga als höchste Spielklasse eingeführt und löste damit die fünf Regionalligen ab. Den DFB-Pokal, den deutschen Pokalwettbewerb, gibt es seit 1935 (1935-1943, nach dem 2. Weltkrieg seit 1953).

Seit 1930 finden Weltmeisterschaften statt. Europameisterschaften gibt es seit 1960 (zunächst unter dem Titel Europapokal der Vereinsmannschaften, ab 1968 offiziell Europameisterschaft genannt). Unter dem Dach der Union Européene de Football Association (UEFA; gegründet 1954, Sitz in Bern) wird seit 1955 für Vereinsmannschaften der Europapokal der Landesmeister ausgetragen (siehe Europapokal), an dem die nationalen Titelträger der europäischen UEFA-Mitgliedsländer teilnehmen dürfen. Für die nationalen Pokalsieger gab es von 1960 bis 1999 den Europapokal der Pokalsieger. Im UEFA-Pokal starten Spitzenmannschaften der nationalen Ligen, die sich nicht für den Europapokal der Landesmeister bzw. Pokalsieger qualifizieren konnten. Seit 1995 wird der so genannte UI-Cup ausgetragen, in dem sich seit 1996 zusätzlich drei (1995 zwei) Mannschaften für die Teilnahme am UEFA-Cup empfehlen können. Seit 1908 gibt es bei den Männern auch im Rahmen der Olympischen Spiele ein Fußballturnier, seit 1996 auch bei den Frauen. Der Frauenfußball findet seit den achtziger Jahren immer größere Verbreitung: Die erste Europameisterschaft wurde 1984 ausgetragen, die erste Weltmeisterschaft 1991.


Verfasst von:
Harald Grätz

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Magoo
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Fußball: Schweizer Meister
JAHR MEISTER
1898 Grasshopper-Club Zürich
1899 Anglo-American Football-Club Zürich
1900 Grasshopper-Club Zürich
1901 Grasshopper-Club Zürich
1902 Fussball-Club Zürich
1903 Berner Sportclub Young Boys
1904 Fussball-Club St. Gallen
1905 Grasshopper-Club Zürich
1906 Fussball-Club Winterthur
1907 Servette Football-Club Genève
1908 Fussball-Club Winterthur
1909 Berner Sportclub Young Boys
1910 Berner Sportclub Young Boys
1911 Berner Sportclub Young Boys
1912 Fussball-Club Aarau
1913 Lausanne-Sports
1914 Fussball-Club Aarau
1915 Sport-Club Brühl St. Gallen
1916 Cantonal Neuchâtel Football-Club
1917 Fussball-Club Winterthur
1918 Servette Football-Club Genève
1919 Football-Club Etoile-Sporting La Chaux-de-Fonds
1920 Berner Sportclub Young Boys
1921 Grasshopper-Club Zürich
1922 Servette Football-Club Genève
1923 Kein Meistertitel vergeben
1924 Fussball-Club Zürich
1925 Servette Football-Club Genève
1926 Servette Football-Club Genève
1927 Grasshopper-Club Zürich
1928 Grasshopper-Club Zürich
1929 Berner Sportclub Young Boys
1930 Servette Football-Club Genève
1931 Grasshopper-Club Zürich
1932 Lausanne-Sports
1933 Servette Football-Club Genève
1934 Servette Football-Club Genève
1935 Lausanne-Sports
1936 Lausanne-Sports
1937 Grasshopper-Club Zürich
1938 Football-Club Lugano
1939 Grasshopper-Club Zürich
1940 Servette Football-Club Genève
1941 Football-Club Lugano
1942 Grasshopper-Club Zürich
1943 Grasshopper-Club Zürich
1944 Lausanne-Sports
1945 Grasshopper-Club Zürich
1946 Servette Football-Club Genève
1947 Fussball-Club Biel-Bienne
1948 Associazione Calcio Bellinzona
1949 Football-Club Lugano
1950 Servette Football-Club Genève
1951 Lausanne-Sports
1952 Grasshopper-Club Zürich
1953 Fussball-Club Basel 1893
1954 Football-Club La Chaux-de-Fonds
1955 Football-Club La Chaux-de-Fonds
1956 Grasshopper-Club Zürich
1957 Berner Sportclub Young Boys
1958 Berner Sportclub Young Boys
1959 Berner Sportclub Young Boys
1960 Berner Sportclub Young Boys
1961 Servette Football-Club Genève
1962 Servette Football-Club Genève
1963 Fussball-Club Zürich
1964 Football-Club La Chaux-de-Fonds
1965 Lausanne-Sports
1966 Fussball-Club Zürich
1967 Fussball-Club Basel 1893
1968 Fussball-Club Zürich
1969 Fussball-Club Basel 1893
1970 Fussball-Club Basel 1893
1971 Grasshopper-Club Zürich
1972 Fussball-Club Basel 1893
1973 Fussball-Club Basel 1893
1974 Fussball-Club Zürich
1975 Fussball-Club Zürich
1976 Fussball-Club Zürich
1977 Fussball-Club Basel 1893
1978 Grasshopper-Club Zürich
1979 Servette Football-Club Genève
1980 Fussball-Club Basel 1893
1981 Fussball-Club Zürich
1982 Grasshopper-Club Zürich
1983 Grasshopper-Club Zürich
1984 Grasshopper-Club Zürich
1985 Servette Football-Club Genève
1986 Berner Sportclub Young Boys
1987 Neuchâtel Xamax Football-Club
1988 Neuchâtel Xamax Football-Club
1989 Fussball-Club Luzern
1990 Grasshopper-Club Zürich
1991 Grasshopper-Club Zürich
1992 Football-Club Sion
1993 Fussball-Club Aarau
1994 Servette Football-Club Genève
1995 Grasshopper-Club Zürich
1996 Grasshopper-Club Zürich
1997 Football-Club Sion
1998 Grasshopper-Club Zürich
1999 Servette Football-Club Genève
2000 FC St. Gallen
2001 Grasshopper-Club Zürich
2002 FC Basel
2003 Grasshopper-Club Zürich
2004 FC Basel
2005 FC Basel

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Magoo
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Beitrag von Magoo »

Fußballeuropameisterschaft
Fußballeuropameisterschaft, in Europa neben der Fußballweltmeisterschaft das wichtigste Fußballturnier für Nationalmannschaften. Nachdem bereits 1927 durch den Vorsitzenden des französischen Fußballverbands, Henri Delaunay, bei der FIFA ein erster vergeblicher Anstoß zur Ausrichtung eines europäischen Turniers unternommen worden war, beschloss die UEFA 1957 auf Initiative von Pierre Delaunay und Gabriel Hanot die Austragung eines Fußballturniers für europäische Nationalmannschaften. Die ersten beiden Wettbewerbe 1960 und 1964 fanden unter der Bezeichnung u201EEuropapokal der Nationenu201D statt, erst ab 1968 lief der Wettkampf unter der offiziellen Bezeichnung u201EEuropameisterschaftu201D. Der Gewinner erhält den u201EHenri-Delaunay-Coupeu201D, einen Wanderpokal.

Der Austragungsmodus der EM wurde immer wieder geändert. Die ersten Turniere 1960 in Frankreich und 1964 in Spanien wurden nach den Qualifikationsspielen bis zum Endspiel im K.-o.-System fortgesetzt. Erst ab dem Halbfinale fanden die Begegnungen in einem Land statt, das aus dem Kreis der vier Halbfinalisten ermittelt wurde. Es gab auch ein Spiel um den dritten Platz. 1968, 1972 und 1976 wurden nach den Qualifikationsspielen (in acht Gruppen) Viertelfinalspiele ausgetragen. Nach dem Viertelfinale wurde aus den Reihen der Halbfinalisten das Gastgeberland für die vier Spiele der Endrunde festgelegt. Bei der EM 1980 fanden die Spiele nach der Qualifikation erstmals allesamt in einem Land statt. Die acht Endrundenteilnehmer spielten in zwei Gruppen zu je vier Mannschaften. Die beiden Gruppensieger erreichten das Finale, die Gruppenzweiten trafen im Spiel um den dritten Platz aufeinander. 1984, 1988 und 1992 spielten die acht teilnehmenden Mannschaften in zwei Gruppen um den Einzug ins Halbfinale, wo die beiden Gruppenersten jeweils auf den Gruppenzweiten der anderen Gruppe trafen und um die Endspielteilnahme kämpften. Ein Spiel um den dritten Platz fand nicht statt.

Bei der Europameisterschaft 1996 in England nahmen zum ersten Mal 16 Mannschaften teil, die in vier Gruppen eingeteilt wurden. In den Gruppenspielen der Vorrunde wurden erstmals, wie in den nationalen Ligen und in der Champions League (siehe Europapokal), für einen Sieg drei (statt zwei) Punkte vergeben. Die vier Gruppenersten und die vier Gruppenzweiten erreichten das Viertelfinale, ab dem im K.-o.-System fortgefahren wurde. Bei diesen Spielen trat zum ersten Mal die Regel des so genannten u201EGolden Goalu201D in Kraft. Das heißt, wenn das Spiel in die Verlängerung geht, beendet und entscheidet das nächste erzielte Tor (u201EGolden Goalu201D) die Begegnung; die andere Mannschaft hat nicht mehr die Gelegenheit, den Rückstand zu egalisieren. Erst wenn die Verlängerung torlos endet, wird der Sieger durch Elfmeterschießen ermittelt. Die erfolgreichste Nation bei Europameisterschaften ist Deutschland mit drei Titeln; die UdSSR, Spanien, Italien, Tschechoslowakei, Frankreich, Niederlande und Dänemark siegten jeweils einmal.


Verfasst von:
Harald Grätz

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Fußballweltmeisterschaft
1 EINLEITUNG

Fußballweltmeisterschaft, internationales Fußballturnier, das alle vier Jahre ausgetragen wird.

Diese Veranstaltung gehört zu den populärsten Sportereignissen der Welt und ist der wichtigste internationale Wettbewerb in dieser Sportart. Die Fußballweltmeisterschaft wird weltweit mit großem Interesse verfolgt. Mehr als eine Milliarde Zuschauer sahen die Fernsehübertragung des Endspiels der Weltmeisterschaft in den USA 1994. Das Turnier wird seit 1930 ausgetragen. Bis 1970 erhielt die Weltmeistermannschaft als Trophäe den u201ECoupe Jules Rimetu201D, seit 1974 wird der neu gestiftete FIFA World Cup vergeben.

Im Jahr 1904 gründeten Abgesandte von sieben europäischen Fußballverbänden (Frankreich, Belgien, Dänemark, Niederlande, Spanien, Schweden und Schweiz) einen Fußballweltverband, die Fédération Internationale de Football Association (FIFA). Bereits bei diesem ersten Treffen fasste die FIFA die Austragung eines Fußballweltturniers ins Auge. Doch es vergingen noch 26 Jahre bis zur ersten Fußballweltmeisterschaft. Da Fußball zu dieser Zeit auch schon professionell gespielt wurde und die Olympischen Spiele auf Amateursportler beschränkt waren, war die Ausrichtung eines internationalen Turniers auch für Profis angezeigt.

2 URUGUAY 1930

Die erste Fußballweltmeisterschaft fand vom 13. bis zum 30. Juli 1930 in Uruguay statt. Nachdem verschiedene europäische Länder sich nicht, wie von der FIFA erhofft, um die Ausrichtung des ersten Weltturniers beworben hatten, wurde die WM im Frühjahr 1929 auf dem FIFA-Kongress in Barcelona an Uruguay vergeben. Im Anschluss daran wurde sofort mit dem Ausbau des Centenario-Stadions in Montevideo begonnen, das nach Fertigstellung der Arbeiten mit einem Fassungsvermögen von 80 000 Zuschauern zu dieser Zeit das größte Fußballstadion der Welt darstellte. Doch die europäischen Verbände zeigten wenig Interesse an einer Teilnahme in dem südamerikanischen Land. Man scheute die weite Schiffsreise und versuchte, durch übertriebene Geldforderungen eine Teilnahme zu vermeiden. Jules Rimet bereiste verschiedene europäische Länder und versuchte, die verantwortlichen Funktionäre zur Teilnahme zu bewegen. Schließlich sagten nur vier europäische Länder zu: Frankreich, Belgien, Jugoslawien und Rumänien. Insgesamt nahmen 13 Nationen teil, neben den vier europäischen neun Staaten des amerikanischen Kontinents: Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Mexiko, Paraguay, Peru, Gastgeber Uruguay und die USA. Die 13 Mannschaften wurden in der ersten Runde in drei Gruppen zu je drei und eine Gruppe mit vier Teams eingeteilt.

Die vier Gruppensieger erreichten das Halbfinale. In allen Gruppen setzten sich die Favoriten durch, und es kam zu folgenden Halbfinalbegegnungen: Uruguay bezwang Jugoslawien mit 6:1, und Argentinien besiegte die USA ebenfalls mit 6:1. 100 000 Zuschauer im Centenario-Stadion sahen am 30. Juli 1930 die gleiche Endspielpaarung wie bei den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam. Nachdem Argentinien zur Pause mit 2:1 geführt hatte, gewann Uruguay in der zweiten Halbzeit die Oberhand und erreichte mit drei weiteren Treffern den 4:2-Endstand. Gastgeber Uruguay stellte nach zweimaligem Erfolg beim olympischen Turnier (1924 in Paris und 1928 in Amsterdam) auch den ersten Fußballweltmeister. Torschützenkönig der ersten Fußballweltmeisterschaft wurde mit acht Toren der Argentinier Guillermo Stabile, der zwar kein brillanter Techniker war, aber über eine große Grundschnelligkeit und einen harten, genauen Schuss verfügte. Trotz der Abwesenheit der starken europäischen Teams war das Turnier ein finanzieller Erfolg und weckte internationales Interesse. Ein Spiel um den dritten Platz, wie später üblich, wurde nicht ausgetragen.

3 ITALIEN 1934

Mit der Ausrichtung der zweiten Fußballweltmeisterschaft wurde Italien beauftragt. Das Turnier fand vom 27. Mai bis zum 10. Juni in Bologna, Genua, Triest, Rom, Florenz, Mailand, Neapel und Turin statt. Der Staatspräsident des faschistischen Staates, Benito Mussolini, hatte sich für Italien als Austragungsland des größten Fußballturniers der Welt stark gemacht, um internationales Renommee zu gewinnen und die WM als Propagandaveranstaltung zu nutzen. Mit großem Aufwand wurden in Neapel, Florenz und Turin neue Stadien errichtet, die bestehenden Arenen in den anderen Städten wurden ausgebaut. Nachdem vier Jahre zuvor in Uruguay nur 13 Nationen teilgenommen hatten, meldeten sich für die WM in Italien 32 Länder zur Teilnahme an. England und die anderen britischen Verbände interessierten sich nicht für eine Teilnahme; das u201EMutterland des Fußballsu201D, das sich für das Zentrum der Fußballwelt hielt, betrachtete die Ausrichtung internationaler Turniere mit Argwohn. Titelverteidiger Uruguay revanchierte sich für das Fernbleiben der Italiener beim Turnier 1930 und zog es vor, auf eine Titelverteidigung zu verzichten. Um die Anzahl der Endrundenteilnehmer auf 16 zu beschränken, mussten Qualifikationsspiele ausgetragen werden. Für die Endrunde qualifizierten sich schließlich Ägypten, Argentinien, Belgien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande, Österreich, Rumänien, Schweden, Schweiz, Spanien, Tschechoslowakei, Ungarn und die USA. Die Mannschaften wurden nicht in Gruppen eingeteilt, sondern es wurde von Beginn an im K.-o.-System gespielt.

Nach dem Achtelfinale kam es im Viertelfinale zu folgenden Ergebnissen:

Italien u2013 Spanien 1:0 im Wiederholungsspiel,
Österreich u2013 Ungarn 2:1,
Deutschland u2013 Schweden 2:1,
Tschechoslowakei u2013 Schweiz 3:2.


Im Semifinale standen sich Italien und Österreich sowie die Tschechoslowakei und Deutschland gegenüber. Der deutsche Reichstrainer Otto Nerz und sein Assistent Sepp Herberger hatten mit einem Durchschnittsalter von 23 Jahren ein äußerst junges Team zusammengestellt. Vorstopper Fritz Szepan und Mittelstürmer Edmund Conen waren die herausragenden Spieler der Mannschaft. Österreich verfügte über eines der spielstärksten Teams der Welt. Im ersten Halbfinalspiel setzte sich Italien gegen Österreich durch ein umstrittenes Tor von Giuseppe Meazza mit 1:0 durch. Das zweite Halbfinalspiel gewann die Tschechoslowakei durch ein 3:1 gegen Deutschland.

Im Spiel um den dritten Platz am 7. Juni in Neapel kam Deutschland zu einem überzeugend herausgespielten 3:2-Sieg gegen die höher eingeschätzten Österreicher. Das Finale am 10. Juni in Rom verlief lange Zeit ausgeglichen und blieb dank hervorragender Torhüterleistungen torlos. Nachdem das Spiel nach der regulären Spielzeit 1:1 gestanden hatte, fiel die Entscheidung in der 97. Minute durch Schiavio, der den 2:1-Endstand besorgte und Italien zum Weltmeister machte. Torschützenkönig des Turniers wurde mit fünf Treffern der Tschechoslowake Oldrich Nejedly, ein brillanter Techniker, der über einen präzisen Torschuss verfügte und mit wenig Körpereinsatz spielte.

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4 FRANKREICH 1938

Jules Rimet hatte beim FIFA-Weltkongress 1934 in Rom Frankreich als Austragungsjahr der nächsten Weltmeisterschaft 1937 vorgeschlagen, damit das sportliche Großereignis mit der Weltausstellung 1937 in Paris zusammenfallen könnte. Die Vertreter der südamerikanischen Länder plädierten dafür, die nächste WM wieder auf dem amerikanischen Kontinent stattfinden zu lassen. Nachdem auf dem Kongress keine Einigung erzielt werden konnte, wurde erst zwei Jahre später eine Entscheidung herbeigeführt. Man vergab die WM nach Frankreich, als Jahr der Austragung wurde 1938 festgesetzt. Als Reaktion auf diesen Beschluss nahmen mehrere amerikanische Verbände ihre Meldung zurück, darunter auch die großen Fußballnationen Uruguay und Argentinien. Nur Brasilien, Kuba und die USA kündigten ihre Teilnahme an. Schließlich kam noch Niederländisch-Indien hinzu, nachdem auch die USA ihre Meldung zurückgenommen hatten. Die britischen Verbände lehnten weiterhin ab, an einer Weltmeisterschaft teilzunehmen. Die beteiligten Nationen waren schließlich Belgien, Brasilien, Italien, Norwegen, Frankreich, Tschechoslowakei, Niederlande, Polen, Schweden, Kuba, Rumänien, Schweiz, Deutschland, Ungarn und Niederländisch-Indien.

Die Spiele wurden zwischen dem 4. Juni und dem 19. Juni in den Städten Paris, Toulouse, Le Havre, Reims, Strasbourg, Marseilles, Antibes, Lille und Bordeaux ausgetragen. Wie 1934 sah der Austragungsmodus von Beginn an ein K.-o.-System vor. Die Teilnahme Österreichs kam aus politischen Gründen nicht zustande. Nach dem u201EAnschlussu201D Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland wurde von höchster Stelle die Nominierung eines gemeinsamen Teams befohlen. Trainer dieser deutsch-österreichischen Mannschaft war Sepp Herberger, der nach dem Misserfolg bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin Otto Nerz abgelöst hatte. Herberger stand vor der Aufgabe, aus zwei eingespielten Mannschaften ein neues Team zu formen. Das Experiment misslang, und Deutschland unterlag in einem Wiederholungsspiel gegen die Schweiz mit 2:4, nachdem die erste Begegnung mit 1:1 geendet hatte.

Die weiteren Achtelfinalspiele endeten wie folgt:

Kuba u2013 Rumänien 2:1 im Wiederholungsspiel,
Tschechoslowakei u2013 Niederlande 3:0 nach Verlängerung,
Frankreich u2013 Belgien 3:1,
Ungarn u2013 Niederländisch-Indien 6:0,
Brasilien u2013 Polen 6:5 nach Verlängerung,
Italien u2013 Norwegen 2:1 nach Verlängerung.


Schweden erreichte nach dem Verzicht Österreichs kampflos das Viertelfinale. Im Viertelfinale kam es zu folgenden Ergebnissen:

Italien u2013 Frankreich 3:1,
Schweden u2013 Kuba 8:0,
Ungarn u2013 Schweiz 2:0,
Brasilien u2013 Tschechoslowakei 2:1 im Wiederholungsspiel.


Im Halbfinale besiegte Ungarn Schweden mit 5:1, Italien bezwang Brasilien mit 2:1. Das Finale zwischen Italien und Ungarn fand am 19. Juni 1938 vor 55 000 Zuschauern im Stade de Colombes von Paris statt. Das schnellere, direktere Spiel der Italiener setzte sich gegen das technisch brillante Kombinationsspiel der Ungarn durch. Italien gewann schließlich mit 4:2 und verteidigte seinen Titel. Im Spiel um den dritten Platz siegte Brasilien mit 4:2 gegen Schweden. Torschützenkönig wurde mit sieben Treffern der Brasilianer Leonidas.

5 BRASILIEN 1950

Südamerikanische FIFA-Delegierte verwiesen darauf, dass nach zwei Weltmeisterschaften auf europäischem Boden nun wieder ein südamerikanisches Land an der Reihe wäre. Nachdem man sich beim FIFA-Kongress 1938 nicht auf einen Kandidaten hatte einigen können, reiste Jules Rimet im Spätsommer 1939 nach Brasilien, um die Situation vor Ort zu sondieren. Während Rimets Aufenthalt in Rio de Janeiro brach der 2. Weltkrieg aus, und an eine Ausrichtung des Weltturniers war jahrelang nicht zu denken. Erst im Juli 1946 konnte wieder ein FIFA-Kongress stattfinden. Da Deutschland als Verursacher des 2. Weltkrieges für die Ausrichtung nicht mehr in Frage kam, votierte die Mehrheit der Delegierten für Brasilien als Gastgeberland für die WM 1950. An dem Kongress durfte Deutschland nicht teilnehmen; erst 1950 wurde die Wiederaufnahme in die FIFA möglich.

Das Turnier dauerte vom 24. Juni bis zum 16. Juli, die Spiele fanden in Rio de Janeiro, Belo Horizonte, Pôrto Alegre, São Paulo, Curitiba und Recife statt. Für die WM 1950 in Brasilien kam es im Vorfeld zu heftigen Debatten um den Austragungsmodus (bisher K.-o.-System). Schließlich einigte man sich auf die Abschaffung des K.-o.-Systems und die Einführung von Gruppenspielen. Der neue Modus sah die Einteilung der 16 teilnehmenden Mannschaften in vier Vierergruppen vor; innerhalb der Gruppen sollte jede Mannschaft gegen jede andere antreten. Die vier Gruppensieger qualifizieren sich für die Endrunde, bei der der Weltmeister ebenfalls durch Gruppenspiele ermittelt werden sollte. Doch die WM war schließlich nur spärlich besetzt. Aus verschiedenen Gründen verzichteten die Türkei, Österreich, Belgien, Argentinien, Peru, Ecuador und Birma an der Teilnahme an den Qualifikationsspielen. Von den qualifizierten Teams zog schließlich Schottland seine Teilnahme zurück. Durch den Verzicht qualifizierter Teams kam es zu einem deutlichen Ungleichgewicht bei der Besetzung der einzelnen Gruppen, da man an der ursprünglichen Auslosung festhielt. Erstmals nahm England an einer Weltmeisterschaft teil.

Das Teilnehmerfeld an der Endrunde bestand aus folgenden 13 Teams: Brasilien, Jugoslawien, Schweiz, Mexiko; Spanien, England, Chile, USA; Schweden, Italien, Paraguay; Uruguay, Bolivien. Als Gruppenerste der Vorrunde erreichten Brasilien, Spanien, Schweden und Uruguay die Finalrunde. Die hohen Favoriten England und Italien erreichten nicht die Runde der letzten vier. In der Endrunde überzeugten die Brasilianer und gewannen die beiden ersten Spiele gegen Schweden und Spanien souverän, Uruguay hatte mühsam einen Sieg und ein Unentschieden errungen. Obwohl der Austragungsmodus kein eigentliches Finalspiel vorsah, musste der Weltmeister im letzten Finalrundenspiel zwischen Uruguay und Brasilien ermittelt werden. Dabei genügte Brasilien bereits ein Unentschieden um Weltmeister zu werden. Vor 200 000 Zuschauern am 16. Juli im Maracana-Stadion in Rio de Janeiro stand es zur Halbzeit nach passivem Beginn der Gastgebermannschaft 0:0. Nachdem Brasilien nach der Pause in Führung gegangen war, erzielte Uruguay den Ausgleich, und neun Minuten vor Schluss auch den Treffer zum 2:1-Endstand. Uruguay war zum zweiten Mal Weltmeister, die brasilianischen Zuschauer waren fassungslos. Bester Torschütze des Turniers wurde mit sieben Toren der Brasilianer Ademir.

6 SCHWEIZ 1954

Für die fünfte Fußballweltmeisterschaft 1954 in der Schweiz konkurrierten 37 Nationen in der Qualifikation um die Teilnahme an der Endrunde. Die Bundesrepublik Deutschland setzte sich gegen Norwegen und das autonome Saarland durch, Österreich gegen Portugal, die Schweiz war als Gastgeber automatisch qualifiziert. Das Turnier begann am 16. Juni und endete am 4. Juli, Spielstätten waren die Stadien in Genf, Lausanne, Zürich, Bern, Basel und Lugano. Schließlich erreichten 16 Mannschaften die Endrunde und wurden in vier Gruppen eingeteilt. Erneut wurde eine Modusänderung vorgenommen. Die Verantwortlichen entschieden sich für eine Mischung aus Gruppenspielen und K.-o-System. Von den 16 Mannschaften sollten jeweils die beiden besten einer Gruppe das Viertelfinale erreichen. Jedes Team hatte nur zwei Spiele zu bestreiten. Dies bedeutete eine klare Wettbewerbsverzerrung, die jedoch in Kauf genommen wurde.

Folgende Mannschaften waren beteiligt: Brasilien, Jugoslawien, Frankreich, Mexiko; Ungarn, Deutschland, Türkei, Südkorea; Uruguay, Österreich, Tschechoslowakei, Schottland; England, Schweiz, Italien, Belgien. Deutschland erreichte die Runde der letzten acht durch ein Entscheidungsspiel, das die Deutschen mit 7:2 für sich entschieden. Im Viertelfinale ergaben sich schließlich folgende Resultate:

Deutschland u2013 Jugoslawien 2:0,
Österreich u2013 Schweiz 7:5,
Uruguay u2013 England 4:2,
Ungarn u2013 Brasilien 4:2.


Deutschland gewann im Halbfinale gegen Österreich deutlich mit 6:1, Ungarn siegte mit 4:2 gegen Brasilien nach Verlängerung. Im Endspiel standen sich also der Überraschungsfinalist Deutschland und der haushohe Favorit Ungarn gegenüber. Die deutsche Elf setzte sich zusammen aus: Toni Turek, Josef Posipal, Werner Kohlmeyer, Horst Eckel, Werner Liebrich, Karl Mai, Helmut Rahn, Max Morlock, Ottmar Walter, Fritz Walter und Hans Schäfer. Ungarn verfügte über eine eingespielte Mannschaft, die ein hervorragendes Kombinationsspiel aufzuziehen vermochte und über Ausnahmespieler wie Ferenc Puskás und Jozsef Bozsik verfügte. Bereits beim ersten Aufeinandertreffen in der Vorrunde hatte sie den Deutschen beim 8:3-Sieg keine Chance gelassen. Im Jahr zuvor hatte sie als erste Mannschaft vom Kontinent England im Wembley-Stadion mit 6:3 besiegt.

Im Wankdorf-Stadion von Bern schien das Endspiel am 4. Juli 1954 ähnlich zu verlaufen wie in der Vorrunde, die Ungarn waren durch Treffer von Puskás und Csibor früh mit 2:0 in Führung gegangen. Deutschland schaffte unter der Regie von Kapitän Fritz Walter noch vor der Pause den Ausgleich durch Tore von Max Morlock und Helmut Rahn. In der zweiten Halbzeit demonstrierte die ungarische Mannschaft ihre Überlegenheit und erarbeitete sich mehrere Torchancen, die jedoch vom deutschen Torhüter Toni Turek vereitelt wurden. Schließlich war es der Rechtsaußen Helmut Rahn, der für die deutsche Mannschaft sechs Minuten vor Schluss den 3:2-Endstand herstellte. Für die Menschen in Deutschland erhielt dieser Sieg Symbolkraft als ein Zeichen des Aufbruchs nach dem verlorenen Weltkrieg und den Entbehrungen der Nachkriegszeit. Im Spiel um den dritten Platz besiegte Österreich Uruguay mit 3:1. Torschützenkönig des Turniers wurde mit elf Treffern der kopfballstarke ungarische Stürmer Sandor Kocsis.

Magoo
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7 SCHWEDEN 1958

Die Entscheidung für Schweden als Austragungsland der sechsten Weltmeisterschaft war bereits 1950 gefallen. Das Interesse der Medien war nach dem Erfolg der WM 1954 in der Schweiz weiter gestiegen, so dass elf Spiele im Fernsehen übertragen wurden. Insgesamt bewarben sich 52 Nationen für die Teilnahme an der Endrunde. Aus politischen Gründen reduzierte sich die Teilnehmerschaft, da sich die Länder Türkei, Ägypten und Sudan weigerten, in der Qualifikation gegen Israel anzutreten. Die Mannschaft Zyperns durfte auf Weisung der britischen Behörden nicht in Ägypten einreisen. Die Spiele wurden vom 8. Juni bis zum 29. Juni in Norrköping, Västerås, Eskilstuna, Ørebro, Stockholm, Sandviken, Uddevalla, Borås und Malmö ausgetragen. Der Austragungsmodus der Endrunde wurde weitgehend beibehalten; um mehr Gerechtigkeit zu ermöglichen, traten im Gegensatz zur WM 1954 die Mannschaften in den Gruppenspielen gegen jedes andere Team an. Die 16 qualifizierten Mannschaften wurden in vier Gruppen eingeteilt. Die ersten und zweiten erreichten das Viertelfinale, ab dem im K.-o.-System fortgefahren wurde. An der Endrunde in Schweden nahmen teil: Deutschland, Nordirland, Tschechoslowakei, Argentinien; Frankreich, Jugoslawien, Paraguay, Schottland; Schweden, Wales, Ungarn, Mexiko; Brasilien, Sowjetunion, England, Österreich. Von den großen Fußballnationen fehlten Italien, Spanien und Uruguay. Von der deutschen Weltmeistermannschaft von 1954 waren noch Fritz Walter, Horst Eckel, Hans Schäfer und Helmut Rahn beteiligt, neu hinzugekommen waren u. a. Fritz Herkenrath, Horst Szymaniak und der junge Mittelstürmer Uwe Seeler.

Im Viertelfinale kam es zu folgenden Ergebnissen:

Brasilien u2013 Wales 1:0,
Frankreich u2013 Nordirland 4:0,
Deutschland u2013 Jugoslawien 1:0,
Schweden u2013 Sowjetunion 2:0.


Im Halbfinale setzten sich Brasilien mit 5:2 gegen Frankreich durch und Gastgeber Schweden gegen Deutschland 3:1. Das Endspiel am 29. Juni 1958 in Göteborg sahen 50 000 Zuschauer. Nachdem die Schweden in Führung gegangen waren, erzielte Vava für Brasilien den Ausgleich und den Führungstreffer. Das 3:1 besorgte ein Spieler, für den dieses Turnier der Auftakt zu einer Weltkarriere war: der 17-jährige Pelé, der als bester Fußballer aller Zeiten gilt. Der Stürmer vereinte technische Brillanz, Schussstärke und Torgefährlichkeit. Brasilien gewann das Endspiel schließlich souverän mit 5:2. Das Spiel um den dritten Platz entschied Frankreich mit 6:3 gegen Deutschland für sich. Torschützenkönig des Turniers wurde mit 13 Treffern der französische Angreifer Just Fontaine u2013 dies bedeutet immer noch Rekord. Helmut Rahn und Pelé schossen jeweils sechs Tore.

8 CHILE 1962

Nachdem die Weltmeisterschaft zweimal in Folge an ein europäisches Land vergeben worden war, fiel die Entscheidung für Chile, das vor dem Mitbewerber Argentinien den Vorzug erhielt. Daran wurde auch festgehalten, nachdem das Land im Mai 1960 von einem schweren Erdbeben heimgesucht worden war. Das Turnier wurde vom 30. Mai bis zum 17. Juni in den vier Städten Arica, Viña del Mar, Rancagna und Santiago abgewickelt. Von den 56 gemeldeten Ländermannschaften erreichten schließlich folgende Nationen die Endrunde der letzten 16 in Chile: Sowjetunion, Jugoslawien, Uruguay, Kolumbien; Deutschland, Chile, Italien, Schweiz; Brasilien, Tschechoslowakei, Mexiko, Spanien; Ungarn, England, Argentinien, Bulgarien. Es fehlten Schweden und Österreich. In den Reihen der deutschen Mannschaft unter Sepp Herberger stand erstmals Karl-Heinz Schnellinger, das Tor hütete Frank Fahrian, eigentlich die Nummer zwei hinter Hans Tilkowksi. Der Austragungsmodus wurde beibehalten: Nach den Gruppenspielen wurde der Weltmeister im K.-o.-System ermittelt. Deutschland wurde Gruppenerster durch ein Unentschieden gegen Italien sowie Siege gegen Chile und die Schweiz. Die Viertelfinalspiele endeten wie folgt:

Brasilien u2013 England 3:1,
Chile u2013 Sowjetunion 2:1,
Jugoslawien u2013 Deutschland 1:0,
Tschechoslowakei u2013 Ungarn 1:0.


Die defensiv eingestellte deutsche Mannschaft war den spielstarken Jugoslawen klar unterlegen, zur Enttäuschung der erfolgsverwöhnten deutschen Öffentlichkeit. In den Halbfinalspielen siegten Brasilien mit 4:2 gegen Chile und die Tschechoslowakei gegen Jugoslawien mit 3:1. Brasilien, das neun Weltmeister von 1958 im Aufgebot hatte und das seit dem Vorrundenspiel gegen die Tschechoslowakei auf seinen Stürmerstar Pelé verzichten musste, bot in den meisten Spielen eine überzeugende Leistung.

Im Endspiel traf am 17. Juni 1962 vor 60 000 Zuschauern im Stadion von Santiago der Titelverteidiger auf die Tschechoslowakei, die überraschend ins Endspiel vorgedrungen war. Brasilien, erneut ohne Pelé, besiegte die Tschechoslowakei in einem mäßigen Spiel mit 3:1, nachdem die Tschechoslowaken bereits nach 15 Minuten in Führung gegangen waren. Das Spiel um den dritten Platz entschied Gastgeber Chile mit 1:0 gegen Jugoslawien zu seinen Gunsten. Die Torjägerkrone teilten sich sechs Spieler mit jeweils vier Toren: Albert (Ungarn), Garrincha (Brasilien), Iwanow (Sowjetunion), Jerkowic (Jugoslawien), Leonel Sanchez (Chile), und Vava (Brasilien). Der überzeugendste Stürmer des Turniers war der dribbelstarke Brasilianer Maurel Francisco dos Santos, genannt Garrincha.

9 ENGLAND 1966

Anlässlich des 100-jährigen Bestehens des englischen Fußball-Verbandes hatte sich England, das u201EMutterland des Fußballsu201D, um die Ausrichtung der achten Weltmeisterschaft beworben und den Zuschlag erhalten. Das Turnier fand vom 11. bis zum 31. Juli in den Stadien von London, Sheffield, Birmingham, Liverpool, Manchester, Middlesbrough und Sunderland statt. Ursprüglich meldeten sich 70 Verbände für die Teilnahme an der Qualifikation, doch wie bei früheren Turnieren kam es auch diesmal aus politischen und sportlichen Gründen zu Abmeldungen. Die 15 afrikanischen Länder protestierten mit ihrem Rückzug dagegen, keinen Platz reserviert zu bekommen, sondern gemeinsam mit den asiatischen Ländern um die Teilnahme kämpfen zu müssen. Südafrika wurde von der FIFA wegen seiner Apartheid-Politik ausgeladen. Folgende Ländermannschaften nahmen an der Endrunde in England teil: England, Uruguay, Mexiko, Frankreich; Deutschland, Argentinien, Spanien, Schweiz; Portugal, Ungarn, Brasilien, Bulgarien; Sowjetunion, Nordkorea, Italien, Chile. Nicht beteiligt waren überraschend die Tschechoslowakei, Jugoslawien und Österreich.

Der deutsche Bundestrainer Helmut Schön, der 1964 Sepp Herberger ablöste, hatte die deutsche Mannschaft verjüngt und bot mit einem Durchschnittsalter von 22 Jahren die jüngste Mannschaft des Turniers auf. Deutschland, das sowohl spielerisch als auch kämpferisch überzeugte, erreichte als Gruppensieger das Viertelfinale durch Siege gegen die Schweiz (5:0) und Spanien (2:1) sowie ein Unentschieden gegen Argentinien (0:0). Überraschend nicht qualifiziert für die Runde der letzten acht waren Italien und Titelverteidiger Brasilien. In den Viertelfinalspielen kam es zu folgenden Ergebnissen:

Deutschland u2013 Uruguay 4:0,
Sowjetunion u2013 Ungarn 2:1,
Portugal u2013 Nordkorea 5:3,
England u2013 Argentinien 1:0.


Deutschland bezwang, spielerisch wenig überzeugend, die Mannschaft von Uruguay, die durch zwei Platzverweise dezimiert war. In den Halbfinalspielen siegten Deutschland gegen die Sowjetunion und England gegen Portugal jeweils mit 2:1. Die deutsche Mannschaft kam zu einem überzeugenden Sieg gegen die UdSSR, die mit Lew Jaschin den damals wohl weltbesten Torhüter aufbieten konnte.

In dem legendären Endspiel am 30. Juli 1966 im Londoner Wembley-Stadion traf also die Bundesrepublik Deutschland auf Gastgeber England, das bei den bisherigen Weltturnieren nur mäßig erfolgreich gewesen war. Die deutsche Mannschaft bestand aus Helmut Haller, Karl-Heinz Schnellinger, Franz Beckenbauer, Horst Höttges, Wolfgang Overath, Sigi Held, Wolfgang Weber, Willi Schulz, Hans Tilkowksi, Lothar Emmerich und als Kapitän Uwe Seeler. In den Reihen der Engländer standen u. a. Bobby Moore, Gordon Banks, Bobby Charlton und Jack Charlton. Deutschland ging in der 15. Minute durch Helmut Haller in Führung, ehe Geoff Hurst postwendend den Ausgleich erzielte. Nach der Halbzeitpause gewannen die Engländer das Übergewicht und gingen in der 77. Minute durch Peters in Führung. Eine Minute vor Schluss gelang Wolfgang Weber der Ausgleich zum 2:2. In der Verlängerung kam es zu dem legendären dritten Tor, das noch Jahrzehnte später für Gesprächsstoff sorgte. Ein Schuss von Hurst prallte an die Unterkante der Latte und zurück auf das Feld u2013 ob auf oder hinter der Linie blieb strittig, doch der Schweizer Schiedsrichter Gottfried Dienst gab den Treffer. Ein weiteres Tor von Hurst sorgte für den 4:2-Endstand: England war Weltmeister. Im Spiel um den dritten Platz setzte sich Portugal mit 2:1 gegen die Sowjetunion durch. Bester Torschütze wurde der Portugiese Eusebio mit neun Toren.

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10 MEXIKO 1970

Die Vergabe der Weltmeisterschaft an Mexiko war wegen der Höhenlage des mittelamerikanischen Landes lange Zeit strittig, die FIFA-Verantwortlichen entschieden sich trotzdem für Mexiko als Gastgeberland für das neunte WM-Turnier, das vom 31. Mai bis zum 21. Juni in den Stadien von Mexiko-Stadt, Puebla, Toluca, Guadalajara und León stattfand. Fast 70 Nationen bewarben sich um die Teilnahme. Erstmals waren auch viele afrikanische Länder mit von der Partie. Die deutsche Mannschaft setzte sich schließlich in ihrer Qualifikationsgruppe mit Mühe gegen Schottland durch. Folgende Nationen waren schließlich beteiligt: Sowjetunion, Mexiko, Belgien, El Salvador; Italien, Uruguay, Schweden, Israel; Brasilien, England, Rumänien, Tschechoslowakei; Bundesrepublik Deutschland, Peru, Bulgarien, Marokko. Die Viertelfinalbegegnungen endeten wie folgt:

Brasilien u2013 Peru 4:2,
Uruguay u2013 Sowjetunion 1:0 nach Verlängerung,
Deutschland u2013 England 3:2 nach Verlängerung,
Italien u2013 Mexiko 4:1.


Die Mannschaft von Helmut Schön lag gegen England bereits mit 0:2 im Rückstand, als sie nach Toren von Beckenbauer und Seeler doch noch die Verlängerung erzwang, in der schließlich Gerd Müller den Siegtreffer erzielte.

Im ersten Halbfinalspiel trafen die Mannschaften Deutschlands und Italiens aufeinander. Die hochklassige und spannende Begegnung zweier spielstarker Mannschaften ging als u201EJahrhundertspielu201D in die Geschichte des Fußballs ein. Nachdem die Italiener bereits früh in Führung gegangen waren, dauerte es bis zur 92. Minute, als Schnellinger nach Pass von Jürgen Grabowksi in der Nachspielzeit den Ausgleich schaffte. Nach dem 2:1 von Gerd Müller folgten zwei Tore von Italien durch Burgnich und Luigi Riva, ehe Müller erneut ausglich. Gianni Rivera entschied mit seinem Treffer zum 4:3 die Begegnung zugunsten des italienischen Teams. Im zweiten Halbfinalspiel setzte sich Brasilien mit Mühe gegen Uruguay durch. Im Endspiel am 21. Juni 1970 vor 100 000 Menschen im Aztekenstadion von Mexiko-Stadt bezwang Brasilien die italienische Mannschaft souverän mit 4:1. Das Spiel um den dritten Platz endete für die BRD mit 1:0 gegen Uruguay durch ein Tor von Wolfgang Overath. Der erfolgreichste Torschütze wurde mit zehn Treffern der deutsche Mittelstürmer Gerd Müller. Weitere herausragende Spieler, die dieses Turnier prägten, waren Stars wie die Brasilianer Pelé, Jairzinho und Roberto Rivelino, die Italiener Luigi Riva, Giacinto Facchetti und Gianni Rivera, der Engländer Bobby Charlton, der Peruaner Teófilo Cubillas, der Sowjetrusse Schesternjew und der deutsche Libero Franz Beckenbauer.

11 BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND 1974

Die Spiele der zehnten Fußball-WM wurden vom 14. Juni bis zum 7. Juli in den Stadien von Berlin, Hamburg, Frankfurt, Dortmund, Gelsenkirchen, Düsseldorf, Hannover, Stuttgart und München ausgetragen. Um die 16 WM-Plätze bewarben sich in der Qualifikation mehr als 50 Mannschaften. Die Endrunde in der Bundesrepublik erreichten schließlich: DDR, BRD, Chile, Australien; Jugoslawien, Brasilien, Schottland, Zaire; Niederlande, Schweden, Bulgarien, Uruguay; Polen, Argentinien, Italien, Haïti. Durch eine erneute Modusänderung wurde das K.-o.-System abgeschafft; statt dessen wurden die Mannschaften sowohl in der ersten als auch in der zweiten Finalrunde in Vierergruppen eingeteilt. Die Gruppenersten der zweiten Finalrunde zogen ins Endspiel ein. Als spielstärkste Mannschaften der Vorrunde erwiesen sich die Niederlande, Polen und Argentinien. Die Mannschaft der Bundesrepublik unter Bundestrainer Helmut Schön erreichte nicht ihr volles Leistungsniveau und wurde nach wenig überzeugenden Siegen gegen Chile (1:0) und Australien (3:0) sowie einer 0:1-Niederlage (Torschütze Jürgen Sparwasser) gegen die DDR nur Gruppenzweiter. Folgende Mannschaften standen in der zweiten Finalrunde: Gruppe A: Niederlande, Brasilien, DDR, Argentinien; Gruppe B: Bundesrepublik Deutschland, Polen, Schweden, Jugoslawien. Die Niederlande wurden souverän erster in der Gruppe A.

Die Mannschaft von Helmut Schön steigerte sich deutlich nach personellen Umbesetzungen, die auch durch Einwirken des Mannschaftskapitäns Franz Beckenbauer zustande gekommen waren, und schloss die zweite Finalrunde nach Siegen gegen Jugoslawien (2:0), Schweden (4:2) und Polen (1:0) als Gruppenerster ab. Das Finale bestritten also am 7. Juli 1974 die Bundesrepublik Deutschland und die Niederlande vor 80 000 Zuschauern im Münchner Olympiastadion. Die deutsche Mannschaft setzte sich aus folgenden Spielern zusammen: Sepp Maier, Berti Vogts, Paul Breitner, Georg Schwarzenbeck, Franz Beckenbauer, Rainer Bonhof, Wolfgang Overath, Bernd Hölzenbein, Jürgen Grabowski, Uli Hoeneß und Gerd Müller. In den Reihen der Niederländer standen Spieler wie Johan Cruyff, Arie Haan und Johan Neeskens. Die Niederländer gingen bereits in der zweiten Minute durch einen von Neeskens verwandelten Foulelfmeter in Führung, nachdem Kapitän Cruyff von Hoeneß im Strafraum gefoult worden war. Den Ausgleichstreffer besorgte Breitner ebenfalls durch Strafstoß, nachdem Hölzenbein im Strafraum zu Fall gekommen war. Den Siegtreffer zum 2:1 erzielte kurz vor der Halbzeitpause der deutsche Mittelstürmer Gerd Müller nach Pass von Rainer Bonhof. In der zweiten Hälfte gelang es den überlegenen Niederländern nicht mehr, Sepp Maier zu überwinden. Die Mannschaft der BRD war vor heimischem Publikum nach 1954 zum zweiten Mal Weltmeister. Im Spiel um den dritten Platz setzte sich Polen mit 1:0 gegen Brasilien durch. Torschützenkönig des Turniers wurde mit sieben Treffern der Pole Grzegorz Lato. Gerd Müller brachte es auf vier Tore und schraubte die Anzahl seiner WM-Tore auf die neue Rekordmarke von 14 Treffern.

12 ARGENTINIEN 1978

Der Austragung der elften Fußballweltmeisterschaft gingen politische Turbulenzen im Gastgeberland voraus: Im Frühjahr 1976 war das Regime von Isabel Perón durch eine Militärjunta gestürzt worden. Die FIFA-Verantwortlichen waren erleichtert über diese politische Entwicklung in dem südamerikanischen Land, da sie sich von der neuen Führung mehr Stabilität versprachen als von der krisengebeutelten Perón-Regierung. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen fanden die Spiele vom 2. bis zum 25. Juni in den Städten Mar del Plata, Buenos Aires, Rosario, Córdoba und Mendoza statt. Folgende 16 Mannschaften bestritten die Endrunde in Argentinien: Italien, Argentinien, Frankreich, Ungarn; Polen, Deutschland, Tunesien, Mexiko; Österreich, Brasilien, Spanien, Schweden; Peru, Niederlande, Schottland, Iran. Wie schon vier Jahre zuvor in der Bundesrepublik wurde ohne K.-o.-System gespielt, beide Finalrunden wurden durch Gruppenspiele bestritten. Spielerisch überzeugend trat in der Vorrunde nur Italien auf. Österreich, u. a. mit Herbert Prohaska, Bruno Pezzey, Hans Krankl und Josef Hickersberger, wurde Gruppenerster durch Siege gegen Spanien (2:1) und Schweden (1:0) und eine Niederlage gegen Brasilien (0:1). Die deutsche Mannschaft erreichte nur mit Mühe die Runde der letzten acht nach Unentschieden gegen Polen (0:0) und Tunesien (0:0) sowie einem Sieg gegen Mexiko (6:0).

In der zweiten Finalrunde kam es zu folgenden Gruppenzusammensetzungen: Gruppe A Niederlande, Italien, Deutschland, Österreich; Gruppe B Argentinien, Brasilien, Polen, Peru. Die Niederlande wurden mit attraktivem Angriffsfußball Gruppenerster. Die Begegnung zwischen Deutschland und Österreich ist bis heute in Erinnerung geblieben. Österreich besiegte in Córdoba den lange Jahre übermächtig scheinenden Nachbarn mit 3:2. Der zweifache Torschütze Hans Krankl avancierte mit seinem Siegtreffer kurz vor Ende der Partie in Österreich zum Nationalhelden. Nachdem sich in der Gruppe B Argentinien unter seinem Trainer Cesar Luis Menotti mit zwei Siegen und einem Unentschieden durchgesetzt hatte, trafen im Endspiel am 25. Juni 1978 im River-Plate-Stadion von Buenos Aires das Gastgeberland und die von dem Österreicher Ernst Happel trainierte niederländische Mannschaft aufeinander. Nach regulärer Spielzeit stand die Begegnung 1:1 durch Tore von Mario Kempes bzw. Dirk Nanninga, in der Verlängerung entschieden die Argentinier das Match nach Toren von Kempes und Bertoni mit 3:1 zu ihren Gunsten. Argentinien wurde vor heimischem Publikum zum ersten Mal Weltmeister. Im Spiel um den dritten Platz kam Brasilien zu einem 2:1-Sieg gegen Italien. Der Argentinier Mario Kempes war mit sechs Treffern der erfolgreichste Torschütze und wurde auch zum besten Spieler des Turniers gewählt.

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13 SPANIEN 1982

An der zwölften Weltmeisterschaft nahmen auf Initiative des brasilianischen FIFA-Präsidenten João Havelange erstmals 24 Mannschaften teil. Die Spiele fanden vom 13. Juni bis zum 11. Juli in Vigo, La Coruña, Gijón, Oviedo, Barcelona, Elche, Alicante, Bilbao, Valladolid, Valencia, Zaragoza, Sevilla, Málaga und Madrid statt. Die teilnehmenden Nationen waren: Polen, Italien, Kamerun, Peru; Deutschland, Österreich, Algerien, Chile; Belgien, Argentinien, Ungarn, El Salvador; England, Frankreich, Tschechoslowakei, Kuwait; Nordirland, Spanien, Jugoslawien, Honduras; Brasilien, Sowjetunion, Schottland, Neuseeland. Die 24 Mannschaften wurden für die Vorrunde in sechs Gruppen zu je vier Mannschaften gegliedert, die Gruppenersten und die Gruppenzweiten erreichten die Finalrunde, bei der vier Gruppen zu je drei Mannschaften gebildet wurden. Die Gruppenersten erreichten das Halbfinale. Deutschland, trainiert von Helmut Schöns Nachfolger Jupp Derwall, wurde Erster in der Gruppe 2 nach Siegen gegen Chile (4:1) und Österreich (1:0) und einer Niederlage gegen Algerien. Österreich belegte Platz zwei nach Siegen gegen Chile (1:0) und Algerien (2:0) und einer 0:1-Niederlage gegen Deutschland. Die Begegnung zwischen Deutschland und Österreich ging als Skandalspiel in die WM-Chronik ein. Nachdem Horst Hrubesch den Führungstreffer zum 1:0 für die BRD erzielt hatte u2013 ein Ergebnis, das beiden Mannschaften nützte u2013, unternahmen die beiden Teams keine ernsthaften Angriffsversuche mehr, sondern retteten das 1:0 über die Zeit; Algerien schied wegen des schlechteren Torverhältnisses aus.

In der zweiten Finalrunde bildeten sich folgende Gruppen: Polen, Sowjetunion, Belgien; Deutschland, England, Spanien; Italien, Brasilien, Argentinien; Frankreich, Österreich, Nordirland. Als technisch versiertestes Team erwies sich die französische Mannschaft, die von ihrem Kapitän Michel Platini angeführt wurde. Im Halbfinale besiegte Italien mit seinem bereits 40-jährigen Torhüter und Kapitän Dino Zoff Polen mit 2:0, Deutschland bezwang Frankreich mit 5:4 nach Elfmeterschießen. Diese Begegnung blieb als die spannendste und spektakulärste Partie des Turniers in Erinnerung. Nach einem 1:1 nach regulärer Spielzeit erhöhte Frankreich in der Verlängerung auf 3:1, der eingewechselte Karl-Heinz Rummenigge erzielte den Anschlusstreffer, Klaus Fischer schaffte mit einem spektakulären Fallrückzieher den 3:3-Ausgleich. Im Elfmeterschießen setzte sich nach einem Fehlschuss von Uli Stielike und zwei von Toni Schumacher gehaltenen Strafstößen die deutsche Mannschaft durch. Das Endspiel bestritten folgende deutsche Spieler: Toni Schumacher, Uli Stielike, Bernd Förster, Karlheinz Förster, Manfred Kaltz, Wolfgang Dremmler, Paul Breitner, Hans-Peter Briegel, Karl-Heinz Rummenigge, Klaus Fischer und Pierre Littbarski; eingewechselt wurden Horst Hrubesch und Hansi Müller. Im Finale, das am 11. Juli 1982 im Bernabeu-Stadion von Madrid vor 90 000 Zuschauern stattfand, ließ Italien der deutschen Elf keine Chance und siegte mit 3:1 nach Toren von Rossi, Tardelli und Altobelli. Den Gegentreffer der Deutschen erzielte Paul Breitner. Aus dem Spiel um den dritten Platz ging Polen nach einem 3:2 gegen Frankreich als Sieger hervor. Der Italiener Paolo Rossi wurde als bester Spieler ausgezeichnet, mit sechs Treffern wurde er auch Torschützenkönig. Weitere herausragende Spieler waren die Brasilianer Zico, Socrates und Falcao, der Italiener Bruno Conti und die Franzosen Michel Platini, Manuel Amoros und Jean Tigana.

14 MEXIKO 1986

Mit der Ausrichtung der 13. Weltmeisterschaft 1986 war ursprünglich Kolumbien betraut worden. Doch bald nach der WM 1982 wurde deutlich, dass das südamerikanische Land die Auflagen der FIFA nicht erfüllen konnte, und die Verantwortlichen gaben den Auftrag zurück. Unter den Ländern, die als Ersatz in Erwägung gezogen wurden, darunter auch die USA und Brasilien, fiel die Wahl auf Mexiko, das damit als erstes Land zum zweiten Mal Schauplatz eines Weltturniers wurde. Auch ein schweres Erdbeben im Jahr 1985 konnte den mexikanischen Verband nicht davon abhalten, an der Austragung der WM festzuhalten. Folgende Mannschaften qualifizierten sich für die Endrunde: Argentinien, Italien, Bulgarien, Südkorea; Mexiko, Paraguay, Belgien, Irak; Sowjetunion, Frankreich, Ungarn, Kanada; Brasilien, Spanien, Nordirland, Algerien; Dänemark, Deutschland, Uruguay, Schottland; Marokko, England, Polen, Portugal. Erneut war eine Modusänderung festgelegt worden. Für die erste Finalrunde wurden die 24 Mannschaften wie bisher in sechs Gruppen zu je vier Mannschaften eingeteilt; die zweite Finalrunde, d. h. ab dem Achtelfinale, wurde jedoch im K.-o.-System absolviert, für das sich die beiden Gruppenersten sowie die vier besten Gruppendritten qualifizierten.

Deutschland, seit 1984 trainiert von Team-Chef Franz Beckenbauer, gelang trotz mäßiger Leistungen der Einzug ins Achtelfinale durch ein 1:1 gegen Uruguay, einen 2:1-Sieg gegen Schottland und eine 0:2-Niederlage gegen Dänemark. Die spielerisch besten Mannschaften der Vorrunde waren die Sowjetunion, Dänemark, Frankreich, Marokko und Brasilien. Im Achtelfinale kam es zu folgenden Ergebnissen:

Argentinien u2013 Uruguay 1:0,
England u2013 Paraguay 3:0,
Spanien u2013 Dänemark 5:1,
Belgien u2013 Sowjetunion 4:3 nach Verlängerung,
Frankreich u2013 Italien 2:0,
Brasilien u2013 Polen 4:0,
Mexiko u2013 Bulgarien 2:0,
Deutschland u2013 Marokko 1:0.


Die Viertelfinalbegegnungen endeten folgendermaßen:

Argentinien u2013 England 2:1,
Belgien u2013 Spanien 1:1 (5:4 nach Elfmeterschießen),
Frankreich u2013 Brasilien 1:1 (4:3 nach Elfmeterschießen),
Deutschland u2013 Mexiko 0:0 (4:1 nach Elfmeterschießen).


Im Halbfinale setzte sich Argentinien mit 2:0 gegen Belgien durch, Deutschland gewann 2:0 gegen Frankreich. Im Endspiel am 29. Juni 1986 vor 117 000 Zuschauern im Aztekenstadion von Mexiko-Stadt trafen Argentinien und Deutschland aufeinander. Die deutsche Mannschaft setzte sich zusammen aus: Toni Schumacher, Ditmar Jacobs, Thomas Berthold, Karlheinz Förster, Hans-Peter Briegel, Lothar Matthäus, Andreas Brehme, Felix Magath, Norbert Eder, Karl-Heinz Rummenigge und Klaus Allofs; eingewechselt wurden Rudi Völler und Dieter Hoeneß. Die argentinische Elf bezwang das deutsche Team, das sich im Turnierverlauf gesteigert hatte, mit 3:2. Nach einer 2:0-Führung der Argentinier durch Tore von Brown und Valdano gelang durch Treffer von Karl-Heinz Rummenigge und Rudi Völler der Ausgleich, ehe Burruchaga fünf Minuten vor Spielende den 3:2-Endstand markierte. Im Spiel um den dritten Platz besiegte Frankreich Belgien mit 4:2 nach Verlängerung. Torschützenkönig wurde der Engländer Gary Lineker mit sechs Treffern. Der überragende Spieler des Turniers war der argentinische Kapitän Diego Maradona, der einen Großteil der Spiele für Argentinien alleine entschied.

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15 ITALIEN 1990

Die Spiele der 14. Weltmeisterschaft in Italien fanden vom 8. Juni bis zum 8. Juli in Rom, Florenz, Mailand, Bari, Neapel, Turin, Genua, Bologna, Verona, Udine, Cagliari und Palermo statt. Der Spielmodus der WM 1986 wurde beibehalten. Von den 24 Teams, die in sechs Vierergruppen eingeteilt wurden, erreichten die Gruppenersten, die Gruppenzweiten und die vier besten Gruppendritten das Achtelfinale. Ab dem Achtelfinale wurde im K.-o.-System weitergespielt. Folgende Mannschaften nahmen an der Endrunde teil: Italien, Tschechoslowakei, Österreich, USA; Kamerun, Rumänien, Argentinien, Sowjetunion; Brasilien, Costa Rica, Schottland, Schweden; Deutschland, Jugoslawien, Kolumbien, Vereinigte Arabische Emirate; Spanien, Belgien, Uruguay, Südkorea; England, Irland, Niederlande, Ägypten. Die deutsche Elf unter Teamchef Franz Beckenbauer bot vom ersten Spiel an eine überzeugende Leistung und wurde Gruppenerster nach Siegen über Jugoslawien (4:1) und die Vereinigten Arabischen Emirate (5:1) sowie einem Unentschieden gegen Kolumbien (1:1). Österreich verzeichnete zwei Niederlagen, jeweils 0:1 gegen Italien und die Tschechoslowakei, und einen 2:1-Sieg gegen die USA und erreichte damit das Achtelfinale nicht. Mannschaften wie Kamerun, Costa Rica und Kolumbien sorgten mit ihrem technisch hochklassigen Spiel für eine deutliche Belebung des Turniers.

Im Achtelfinale kam es zu folgenden Ergebnissen:

Deutschland u2013 Niederlande 2:1,
Tschechoslowakei u2013 Costa Rica 4:1,
Kamerun u2013 Kolumbien 2:1 nach Verlängerung,
England u2013 Belgien 1:0 nach Verlängerung,
Italien u2013 Uruguay 2:1,
Irland u2013 Rumänien 0:0 (5:4 nach Elfmeterschießen),
Jugoslawien u2013 Spanien 2:1 nach Verlängerung,
Argentinien u2013 Brasilien 1:0.


Die Spiele des Viertelfinales endeten wie folgt:

Deutschland u2013 Tschechoslowakei 1:0,
England u2013 Kamerun 3:2 nach Verlängerung,
Italien u2013 Irland 1:0,
Argentinien u2013 Jugoslawien 0:0 (5:4 nach Elfmeterschießen).


Beide Halbfinalspiele wurden nach 1:1 nach regulärer Spielzeit durch Elfmeterschießen entschieden: Deutschland bezwang England mit 5:4, Argentinien setzte sich mit dem gleichen Ergebnis gegen Gastgeber Italien durch.

Das Endspiel fand am 8. Juli 1990 vor etwa 74 000 Zuschauern in Rom statt. Die deutsche Mannschaft trat in folgender Besetzung an: Bodo Illgner, Klaus Augenthaler, Thomas Berthold, Jürgen Kohler, Guido Buchwald, Pierre Littbarski, Lothar Matthäus, Thomas Häßler, Andreas Brehme, Jürgen Klinsmann und Rudi Völler; eingewechselt wurde Stefan Reuter. Die argentinische Mannschaft wandte dieselbe defensive Taktik an wie im gesamten Verlauf des Turniers. Man beschränkte sich auf Konter und rechnete mit Einzelaktionen des Kapitäns Diego Maradona, der einige der vorhergehenden Spiele im Zusammenspiel mit Claudio Caniggia alleine entschieden hatte. Der deutschen Elf gelang es trotz deutlicher Überlegenheit nicht, die argentinische Abwehr zu überwinden. Das Spiel wurde schließlich durch ein Elfmetertor von Andreas Brehme in der 85. Minute entschieden, nachdem Rudi Völler im Strafraum zu Fall gebracht worden war. Deutschland wurde als spielstärkste Mannschaft des Turniers zum dritten Mal Weltmeister. Franz Beckenbauer gelang es wie dem Brasilianer Mario Zagalo 1970, sowohl als Spieler als auch als Trainer den WM-Titel zu erringen. Im Spiel um den dritten Platz besiegte Italien England mit 2:1. Bester Torschütze wurde der Italiener Salvatore Schillaci mit sechs Treffern. Der herausragende Akteur des Turniers war der deutsche Mittelfeldspieler Lothar Matthäus.

16 USA 1994

Nachdem die FIFA 1988 die 15. Weltmeisterschaft an die USA vergeben hatte, wurde sofort Kritik laut, da Fußball in den Vereinigten Staaten nur eine Randsportart ist, weit abgeschlagen hinter Baseball, American Football, Basketball und Eishockey. Mit dieser Entscheidung wollte man u201ESocceru201D in den USA fördern, und die Wiedereinführung einer Soccer-Liga unterstützen. Die WM-Spiele fanden vom 17. Juni bis zum 17. Juli in Detroit, Los Angeles, San Francisco, Chicago, Dallas, Boston, New York, Washington und Orlando statt. Der Spielmodus wurde beibehalten, erstmals wurden jedoch für einen Sieg in den Gruppenspielen drei Punkte vergeben. An dem Turnier nahmen teil: USA, Schweiz, Kolumbien, Rumänien; Brasilien, Russland, Kamerun, Schweden; Deutschland, Bolivien, Spanien, Südkorea; Argentinien, Griechenland, Nigeria, Bulgarien; Italien, Irland, Norwegen, Mexiko; Belgien, Marokko, Niederlande, Saudi-Arabien.

Die deutsche Elf, seit 1990 trainiert von Berti Vogts, wurde mit mäßigen Leistungen Tabellenerster nach Siegen gegen Bolivien (1:0) und Südkorea (3:2) sowie einem Unentschieden gegen Spanien (1:1). Die Schweiz mit den Bundesliga-Legionären Ciriaco Sforza, Stephane Chapuisat und Alain Sutter erreichte das Achtelfinale nach einem 4:1-Sieg gegen Rumänien, einem 1:1-Unentschieden gegen die USA und einer Niederlage gegen Kolumbien. Der deutsche Mittelfeldspieler Stefan Effenberg musste auf Betreiben der DFB-Verantwortlichen vorzeitig die Heimreise antreten, nachdem er Provokationen der Zuschauer mit einer obszönen Geste beantwortet hatte. Für einen Skandal sorgte der argentinische Kapitän Diego Maradona, der des Dopings überführt und daraufhin gesperrt wurde. Der kolumbianische Spieler Escobar wurde von fanatischen Anhängern nach der Heimkehr nach Bogotá erschossen, nachdem ihm im Spiel gegen die USA ein Eigentor unterlaufen war.

Im Achtelfinale kam es zu folgenden Ergebnissen:

Deutschland u2013 Belgien 3:2,
Spanien u2013 Schweiz 3:0,
Rumänien u2013 Argentinien 3:2,
Schweden u2013 Saudi-Arabien 3:1,
Brasilien u2013 USA 1:0,
Niederlande u2013 Irland 2:0,
Italien u2013 Nigeria 2:1 nach Verlängerung,
Bulgarien u2013 Mexiko 1:1 (3:1 nach Elfmeterschießen).


Das Viertelfinale brachte diese Resultate:

Bulgarien u2013 Deutschland 2:1,
Italien u2013 Spanien 2:1,
Brasilien u2013 Niederlande 3:2,
Schweden u2013 Rumänien 2:2 (5:4 nach Elfmeterschießen).


Die deutsche Mannschaft, die bei den letzten drei Weltmeisterschaften jeweils bis ins Finale vorgedrungen war, schied frühzeitig aus, nachdem die Bulgaren einen 0:1-Rückstand durch ihren Star Hristo Stoitchkov egalisiert hatten und durch Yordan Letchkow zum 2:1-Siegtreffer gekommen waren. Im Halbfinale besiegte Italien Bulgarien mit 2:1, Brasilien gewann gegen Schweden mit 1:0. Das Endspiel am 17. Juli 1994 in Los Angeles sahen etwa 94 500 Zuschauer. Brasilien setzte sich im Elfmeterschießen mit 3:2 durch, nachdem das Spiel nach regulärer Spielzeit und Verlängerung 0:0 gestanden hatte. Die italienischen Stars Franco Baresi und Roberto Baggio konnten ihren Elfmeter nicht verwandeln. Im Spiel um den dritten Platz bezwang Schweden Bulgarien mit 4:0. Torschützenkönige des Turniers wurden mit jeweils sechs Treffern der Bulgare Hristo Stoitchkov und der Russe Oleg Salenko. Als bester Spieler wurde der brasilianische Stürmer Romario ausgezeichnet.

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17 FRANKREICH 1998

Die 16. Fußballweltmeisterschaft wurde vom 10. Juni bis zum 12. Juli 1998 in Frankreich ausgetragen. Als Vorsitzender des Organisationskomitees wurde der ehemalige französische Weltklassespieler Michel Platini verpflichtet. Die Spiele dieser WM wurden in Paris St. Denis, Montpellier, Bordeaux, Toulouse, Lens, Marseille, Nantes, Lyon, St. Etienne und im Pariser Prinzenpark ausgetragen. Nach einer Änderung des Austragungsmodus nahmen erstmals 32 Mannschaften bei einem Weltmeisterschaftsturnier teil, die in acht Gruppen zu je vier Mannschaften eingeteilt wurden. Die Gruppenersten und die Gruppenzweiten erreichten die Hauptrunde. Bedingt durch die Aufstockung auf 32 Teams wurde es mit einer Dauer von 33 Tagen das bisher längste WM-Turnier. Folgende Mannschaften nahmen an der WM 1998 teil: Brasilien, Schottland, Marokko, Norwegen; Italien, Chile, Kamerun, Österreich; Frankreich, Südafrika, Saudi-Arabien, Dänemark; Spanien, Nigeria, Paraguay, Bulgarien; Niederlande, Belgien, Südkorea, Mexiko; Deutschland, USA, Jugoslawien, Iran; Rumänien, Kolumbien, England, Tunesien; Argentinien, Japan, Jamaika, Kroatien. Erstmals an einer Weltmeisterschaftsendrunde beteiligt waren Südafrika, Jamaika, Japan und Kroatien.

Die deutsche Mannschaft von Bundestrainer Berti Vogts, verstärkt durch Lothar Matthäus, der überraschend ein Comeback im Nationalteam feierte, erreichte in der Gruppe F mit 2:0-Siegen über die USA und den Iran sowie einem 2:2-Unentschieden gegen Jugoslawien als Gruppenerster die Hauptrunde, ohne spielerisch überzeugen zu können. Die österreichische Mannschaft um Kapitän Toni Polster und Mittelfeldregisseur Andreas Herzog konnte sich nach zwei 1:1-Unentschieden gegen Kamerun und Chile sowie einer 1:2-Niederlage gegen Italien nicht für das Achtelfinale qualifizieren. Zu den spielerisch überzeugendsten Teams der Vorrunde gehörten Brasilien, Dänemark, Frankreich, Niederlande und Argentinien. Das Turnier wurde überschattet von den schweren Ausschreitungen englischer und deutscher Hooligans; bei den Gewalttaten deutscher Hooligans am Rande des Vorrundenspiels Deutschland gegen Jugoslawien in Lens wurde ein französischer Polizist schwer verletzt. Das Opfer lag wochenlang im Koma, die deutschen Randalierer wurden der französischen Justiz zugeführt. Als Reaktion darauf erwogen die DFB-Verantwortlichen kurzzeitig sogar einen Rückzug des deutschen Teams.

Im Achtelfinale kam es zu folgenden Resultaten: Brasilien u2013 Chile 4:1, Nigeria u2013 Dänemark 1:4, Niederlande u2013 Jugoslawien 2:1, Argentinien u2013 England 2:2 (4:3 im Elfmeterschießen), Italien u2013 Norwegen 1:0, Frankreich u2013 Paraguay 1:0 nach Verlängerung, Deutschland u2013 Mexiko 2:1, Rumänien u2013 Kroatien 0:1.

Das Viertelfinale brachte folgende Resultate: Brasilien u2013 Dänemark 3:2, Niederlande u2013 Argentinien 2:1, Italien u2013 Frankreich 0:0 nach Verlängerung (3:4 im Elfmeterschießen), Deutschland u2013 Kroatien 0:3. Im deutschen Team um Kapitän Jürgen Klinsmann erbrachten viele Spieler nicht ihre Normalform, die Mannschaft konnte sich in der Hauptrunde spielerisch nicht wesentlich steigern. Nach gutem Beginn durch einen Platzverweis von Christian Wörns gehandicapt, unterlag die deutsche Mannschaft deutlich mit 0:3.

Im Halbfinale setzte sich Gastgeber Frankreich mit 2:1 gegen Kroatien durch, Brasilien besiegte Niederlande mit 4:2 im Elfmeterschießen (1:1 nach Verlängerung). Das Finale fand am 12. Juli 1998 im Stade de France zu St. Denis vor 74 000 Zuschauern statt. Brasilien spielte überheblich und ideenlos und konnte seiner Favoritenrolle nicht gerecht werden, Frankreich agierte konzentriert und sicher aus einer kompakten Abwehr und nutzte die Unaufmerksamkeiten der Brasilianer bei Standardsituationen. Zum Matchwinner wurde der brillante Mittelfeldregisseur Zinedine Zidane, der zwei Kopfballtreffer zum 3:0-Endstand beisteuerte und einige Monate später zum Weltfußballer des Jahres 1998 gewählt wurde. Frankreich, trainiert von Aimé Jacquet, wurde zum ersten Mal Weltmeister. Im Spiel um den dritten Platz setzte sich Kroatien mit 2:1 gegen die Niederlande durch. Torschützenkönig des Turniers wurde mit sechs Treffern der Kroate Davor Suker (auf Platz zwei mit fünf Toren folgten der Argentinier Gabriel Batistuta und der Italiener Christian Vieri). Der brasilianische Stürmer Ronaldo, Weltfußballer der Jahre 1996 und 1997, der vier Treffer erzielte, zeigte sein großes Talent, konnte aber, wegen einer Verletzung geschwächt, nicht seine Bestform erreichen.

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18 JAPAN UND SÜDKOREA 2002

Die 17. Weltmeisterschaft wurde erstmals nach Asien vergeben und fand vom 31. Mai bis zum 30. Juni 2002 in Japan und Südkorea statt. Wegen der angespannten Beziehungen zwischen den beiden Ländern gab es, nachdem der Austragungsort bestimmt worden war, Zweifel, ob eine derartige sportliche Großveranstaltung in beiden Ländern möglich sei. Japan und Südkorea konkurrierten ursprünglich um die Austragung der Weltmeisterschaft, erst eine von dem UEFA-Präsidenten Lennart Johansson vorgeschlagene Änderung der FIFA-Regeln machte es möglich, eine WM an zwei Länder zu vergeben. Trotz eines Angebots durch Südkorea beteiligte sich Nordkorea nicht an der Ausrichtung der WM. Die Spiele wurden in überwiegend neu errichteten Stadien in den südkoreanischen Städten Seoul, Taegu, Ulsan, Pusan, Chŏnju, Sŏgwiu2019o, Kwangju, Taejeŏn, Suwon und Inchu2019ŏn sowie in den japanischen Metropolen Tokyo, Yokohama, Shizuoka, Osaka, Oita, Kobe, Saitama, Niigita, Sapporo und Miyagi.

Der Modus des letzten WM-Turniers in Frankreich mit einem Teilnehmerfeld von 32 Mannschaften in acht Gruppen wurde beibehalten. Gemäß der Kontingentierung der Startplätze nach Kontinenten kamen 15 Teams aus Europa, fünf aus Südamerika, fünf aus Afrika, drei aus Nord- und Mittelamerika und vier aus Asien. Titelverteidiger Frankreich sowie die Gastgeber Japan und Südkorea waren direkt qualifiziert. Die Qualifikationsrunde dauerte vom April 2000 bis zum November 2001, als die Relegationsspiele ausgetragen wurden. Nachdem sich Uruguay in Play-Off-Spielen gegen Australien durchgesetzt hatte, waren alle bisherigen Titelgewinner vertreten.

Im Einzelnen nahmen folgende Mannschaften teil (geordnet nach Gruppenzugehörigkeit in der Vorrunde): Frankreich, Senegal, Uruguay, Dänemark; Spanien, Slowenien, Paraguay, Südafrika; Brasilien, Türkei, China, Costa Rica; Südkorea, Polen, USA, Portugal; Deutschland, Saudi-Arabien, Kamerun; Argentinien, Nigeria, England, Schweden; Italien, Ecuador, Kroatien, Mexiko; Japan, Belgien, Russland, Tunesien. Die Gruppenersten und die Gruppenzweiten erreichten die Hauptrunde, die im K.-o.-Modus veranstaltet wurde.

Die deutsche Mannschaft um Teamchef Rudi Völler, der nach den schwachen Leistungen der DFB-Elf bei der Europameisterschaft 2000 in den Niederlanden und Belgien die Nachfolge von Erich Ribbeck angetreten hatte, musste auf Spieler wie Sebastian Deisler, Jens Nowotny, Christian Wörns und Jörg Böhme (verletzungsbedingt) sowie Mehmet Scholl und Jörg Heinrich (freiwillige Absage) verzichten. Mit teilweise überzeugenden Leistungen qualifizierte sich Deutschland nach einem 8:0-Sieg gegen Saudi-Arabien, einem 1:1-Unentschieden gegen Irland und einem 2:0-Erfolg gegen Kamerun als Gruppenerster für das Achtelfinale. Zu den großen Überraschungen der Weltmeisterschaft gehörte das Ausscheiden der hohen Favoriten Frankreich und Argentinien sowie der hoch eingeschätzten Teams aus Nigeria und Portugal bereits in der Vorrunde. Generell war eine Verringerung des qualitativen Abstands zwischen den traditionell erfolgreichen Ländern aus Europa und Südamerika und den nachrückenden Teams aus Asien und Afrika festzustellen. Gute bis sehr gute Leistungen boten in den Gruppenspielen phasenweise die Teams aus Senegal, die im Eröffnungsspiel den Titelverteidiger Frankreich besiegten, Dänemark, Spanien, Brasilien, Südkorea, Schweden, Mexiko und Japan. Spanien und Brasilien beendeten die Vorschlussrunde ohne Punktverlust. Für positive Überraschungen sorgten die beiden Veranstalterländer Japan und Südkorea, die beide als Gruppenerster in die Hauptrunde einzogen.

Die Achtelfinalbegegnungen brachten folgende Resultate: Deutschland u2013 Paraguay 1:0, Dänemark u2013 England 0:3, Schweden u2013 Senegal 1:2 n. V., Spanien u2013 Irland 4:3 n. E., Mexiko u2013 USA 0:2, Brasilien u2013 Belgien 2:0, Japan u2013 Türkei 0:1, Südkorea u2013 Italien 2:1 n. V. Im Viertelfinale wurde wie folgt gespielt: England u2013 Brasilien 1:2, Deutschland u2013 USA 1:0, Spanien u2013 Südkorea 3:5 n. V., Senegal u2013 Türkei 0:1 n. V. Trotz mäßiger spielerischer Leistungen und dank einer Weltklassevorstellung von Torhüter Oliver Kahn konnte sich Deutschland durch einen Kopfballtreffer von Michael Ballack gegen die Vereinigten Staaten durchsetzen, die das Spiel überwiegend dominiert hatten.

Im Halbfinale besiegte Deutschland den Gastgeber Südkorea mit 1:0, nachdem das Team von Rudi Völler erstmals eine rundum beeindruckende spielerische und kämpferische Leistung geboten hatte. Zur tragischen Figur wurde der torgefährliche deutsche Mittelfeldspieler Michael Ballack, der den spielentscheidenden Treffer erzielte und der wegen einer gelben Karte für das Finale gesperrt wurde. Brasilien behielt die Oberhand gegen die Türkei mit 1:0, nachdem die beiden Mannschaften bereits in der Vorrunde aufeinandergetroffen waren. Im Endspiel trafen am 30. Juni 2002 im International Stadium der Millionenmetropole Yokohama der dreimalige Weltmeister Deutschland und der viermalige Titelträger Brasilien vor einer Kulisse von 69 000 Zuschauern aufeinander. Die Partie wurde von dem Italiener Pierluigi Collina geleitet. Für das deutsche Team spielten Oliver Kahn, Torsten Frings, Thomas Linke, Carsten Ramelow, Christoph Metzelder, Bernd Schneider, Jens Jeremies, Dietmar Hamann, Marco Bode, Miroslav Klose und Oliver Neuville (eingewechselt wurden Oliver Bierhoff, Gerald Asamoah und Christian Ziege). Im brasilianischen Team standen Marcos, Lucio, Edmilson, Roque Junior, Cafu, Gilberto Silva, Kleberson, Roberto Carlos, Ronaldinho, Ronaldo und Rivaldo (Einwechselspieler Juninho Paulista und Denilson).

Die deutsche Elf zeigte ihre beste Turnierleistung und konnte in der ersten Hälfte nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch überzeugen. Während die Brasilianer, die mit Ronaldo, Rivaldo und Ronaldinho einen überragenden Sturm aufbieten konnten, sich weitgehend defensiv verhielten und sich auf das Konterspiel verlegten, dabei auch einige Torgelegenheiten vergaben, boten die deutschen Spieler ein eindrucksvolles Offensivspiel, ohne sich jedoch klare Torchancen zu erspielen. Die Wende im Spiel zugunsten der Brasilianer wurde herbeigeführt durch einen Abwehrfehler von Hamann und einen Torwartfehler von Kahn, der einen Schuss von Ronaldo nicht festhalten konnte. Den Treffer zum 2:0-Endstand besorgte erneut der brasilianische Stürmer in Diensten von Inter Mailand, dem nach dreijähriger Verletzungspause bei dieser Weltmeisterschaft ein glanzvolles Comeback gelang. Mit acht Treffern wurde er Torschützenkönig des Turniers. Im Spiel um den dritten Platz unterlag Gastgeber Südkorea gegen die Türkei mit 2:3. Als bester Spieler der WM wurde der deutsche Schlussmann Oliver Kahn mit dem Goldenen Ball ausgezeichnet. Insgesamt verfolgten mehr als 2,7 Millionen Zuschauer die 64 Spiele live im Stadion, dies bedeutet mit einem Durchschnitt von etwa 43 320 den geringsten Besuch seit der WM 1982 in Spanien. Insgesamt fielen 161 Tore, das ergibt einen Durchschnitt von 2,52 pro Spiel. Italiens Kapitän Paolo Maldini beendete eine Serie von 23 WM-Spielen (keine Auswechslung).


Verfasst von:
Harald Grätz

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FCB-Staernli
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vor gaanz langer zyt hett mr au e art fuessball gspielt, aber dört ischs drum gange, wer am schönschte kha mitm ball (oder mit öppissem ballähnlichem) jongliere.
Eines der Probleme beim Fußball ist, daß die einzigen Leute, die wissen, wie man spielen müßte, auf der Pressetribüne sitzen.

Robert Lembke (1913-89), dt. Fernsehmoderator u. Journalist

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Hooligans
Hooligans, Bezeichnung für gewalttätige, meist in Gruppen auftretende Jugendliche und jüngere Erwachsene, die in der Regel sehr fanatische Anhänger eines Sportvereins sind. Vor allem bei und im Umfeld von Fußballbegegnungen treffen sie auf ebenso aggressive Fans des gegnerischen Vereins. Bei der Konfrontation der miteinander verfeindeten Fangruppen kommt es häufig zu gewalttätigen Übergriffen.

Die Bezeichnung Hooligan geht wahrscheinlich auf ein irisches Brüderpaar mit dem Familiennamen Hooligan zurück. Die beiden sollen Ende des 19. Jahrhunderts stets betrunken und raufwütig durch London gezogen sein. Später wurde Hooligan zuerst in England zum Synonym für gewalttätige Fußballfans.

Seit Mitte der neunziger Jahre treffen Hooligans immer häufiger außerhalb der inzwischen gut überwachten Fußballstadien aufeinander, in denen in den meisten Ländern für polizeilich auffällig gewordene Schläger Stadionverbot besteht. So kam es im März 1997 in den Niederlanden zu einer Massenschlägerei mit Todesfolge, zu der sich rivalisierende Anhänger zweier Vereine offenbar im Vorfeld des Spiels über das Internet verabredet hatten.

In Deutschland hat seit Beginn der neunziger Jahre aufgrund so genannter Fanarbeit die Zahl gewalttätiger Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Fußballanhängern eher abgenommen.

Zu blutigen Krawallen war es z. B. bei der Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer 1998 in Frankreich gekommen. Unter anderem hatten deutsche Schlägertrupps am 21. Juni 1998 am Rand des Spiels Deutschland gegen Jugoslawien in Lens einen Polizisten so schwer verletzt, dass dieser mehrere Wochen im Koma lag. Als spontane Reaktion und aus Scham über die Vorfälle in Lens erwog der Deutsche Fußballbund zeitweilig, die deutsche Mannschaft von der Weltmeisterschaft zurückzuziehen.


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Beitrag von Magoo »

Matthews, Sir Stan
Matthews, Sir Stan (1915-2000), englischer Fußballer. Er gilt als größter Dribbelkünstler in der Geschichte des Fußballs und war noch im Alter von 50 Jahren in der ersten Liga aktiv.

Matthews wurde am 1. Februar 1915 in Stoke-on-Trent (Staffordshire) geboren. Er begann seine sportliche Laufbahn im Alter von 15 Jahren als Amateur in der zweiten Division bei Stoke City. Von 1932 bis 1947 spielte er für seinen Heimatverein in der ersten Liga, von 1947 bis 1961 für den FC Blackpool und von 1961 bis 1965 wieder für Stoke City. Als sein legendärstes Spiel gilt das FA-Cup-Finale 1953, in dem er seiner Mannschaft, dem FC Blackpool, nach einem 1:3-Rückstand noch mit drei brillanten Vorlagen zum Sieg verhalf. Obwohl er nur diesen einen Titel errang, wurde er aufgrund seiner technischen Fertigkeiten, die Fachleute veranlasste, seinem Spiel künstlerische Attribute zuzuschreiben, zum populärsten englischen Fußballer. In 697 Ligaspielen erzielte er 71 Tore.

Zwischen 1934 und 1957 spielte der technisch versierte, ungewöhnlich dribbelstarke Rechtsaußen 54-mal für England und erzielte elf Tore. 1950 und 1954 gehörte er zum Weltmeisterschafts-Aufgebot. Als erster Spieler wurde Matthews zu Europas Fußballer des Jahres gewählt. Im Januar 1965 wurde er als erster Fußballer von Königin Elisabeth II. in den Adelsstand erhoben, ehe er im April desselben Jahres 50-jährig sein Abschiedsspiel bestritt. Nach seiner aktiven Karriere arbeitete er als Trainer und Manager in Malta, Australien, Kanada und Afrika. 1992 erhielt er für seine Verdienste um den Fußball den FIFA-Orden in Gold. Sir Stanley Matthews starb am 23. Februar 2000 in London.


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Magoo
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Beitrag von Magoo »

Lineker, Gary Winston
Lineker, Gary Winston (*1960), englischer Fußballer. In den achtziger und frühen neunziger Jahren war er einer der besten Stürmer Europas, 1989 gewann er den Europapokal der Pokalsieger.

Lineker wurde am 30. November 1960 in Leicester (Leicestershire) geboren. Bereits im Alter von 18 Jahren bestritt er das erste Punktspiel für die Erstligamannschaft seiner Heimatstadt FC Leicester City, wo er sieben Jahre tätig war. In der Folgezeit spielte Lineker für den FC Everton (1985-1986), den FC Barcelona (1986-1989), mit dem er 1989 den Europapokal der Pokalsieger holte, und für Tottenham Hotspur (1989-1992), mit dem er 1991 den FA Cup gewann. Er beendete seine Laufbahn bei Nagoya Grampus Eight in Japan.

Der torgefährliche Mittelstürmer absolvierte 80 Länderspiele für England und schoss 48 Tore (eines weniger als der Rekordhalter Bobby Charlton). Lineker nahm an der Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko teil, wo er mit sechs Treffern Torschützenkönig des Turniers wurde, sowie an der WM 1990 in Italien, wo das englische Team den vierten Platz erreichte. 1988 nahm er an der Europameisterschaft in der Bundesrepublik Deutschland teil. 1986 wurde er in England zum Fußballer des Jahres gewählt. Nach Beendigung seiner Fußballerlaufbahn begann Lineker eine Karriere beim BBC und avancierte zu einem der populärsten Fußballmoderatoren Englands. Daneben leitet er auch die beliebte Samstagabendsendung Match of the Day.


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Beitrag von Magoo »

Pelé
Pelé, eigentlich Edson Arantes do Nascimento, (*1940), brasilianischer Fußballer. Der dreimalige Weltmeister (1958, 1962 und 1970), zweimalige Südamerikameister und fünffache brasilianische Meister gilt als bester Fußballspieler aller Zeiten.

Pelé wurde am 23. Oktober 1940 in Três Corações (Bundesstaat Minas Gerais) als Sohn eines Fußballprofis geboren und wuchs in einem Elendsviertel von Baurú auf. Als Elfjähriger spielte er für Amérquinha, die Jugendmannschaft des FC América Rio de Janeiro, wo er von Waldemar de Brito entdeckt und zum Verein Atlético Baurú geholt wurde. 1956 kam er im Alter von 15 Jahren nach Sao Paulo zum Club FC Santos, für den er noch als Amateur sein erstes Spiel in der Profimannschaft bestritt und im folgenden Jahr einen Profivertrag unterschrieb. Mit dem FC Santos wurde der technisch brillante und torgefährliche Stürmer zwischen 1959 und 1968 fünfmal brasilianischer Meister sowie 1962 und 1963 jeweils Südamerikameister und Weltpokalsieger. Zudem wurde er mehrfach als Torschützenkönig ausgezeichnet. Nach 18 Jahren Vereinszugehörigkeit wechselte Pelé 1975 in die US Soccer League zu Cosmos New York, wo er kurzzeitig mit Franz Beckenbauer zusammenspielte und 1977 den nationalen Titel gewann. Anschließend beendete er seine erfolgreiche Karriere mit einer Bilanz von 1 281 Toren in 1 363 Begegnungen.

Pelé debütierte im Alter von nur 16 Jahren in der brasilianischen Nationalmannschaft. Zwischen 1957 und 1971 bestritt er 93 Länderspiele, in denen er 80 Tore erzielte. Viermal nahm er an einer Weltmeisterschaft teil. 1958 in Schweden, 1962 in Chile und 1970 in Brasilien wurde er jeweils Weltmeister und hatte entscheidenden Anteil am Erfolg seiner Mannschaft. Im Halbfinale der WM 1958 erzielte er drei, im Finale zwei Tore. Bei der WM 1962 in Chile konnte Brasilien den Titel verteidigen, Pelé war jedoch wegen einer Verletzung in der Vorrunde nicht während des gesamten Turniers Teil der Mannschaft. 1966 schied Brasilien nach zwei Niederlagen bereits nach der Vorrunde aus. Bei der Weltmeisterschaftsendrunde in Mexiko 1970 kehrte jedoch der Erfolg zurück. Brasilien wurde durch einen 4:1-Endspielsieg über Italien zum dritten Mal Weltmeister. 1970 wurde Pelé zum Weltsportler des Jahres gewählt.

Nach Beendigung seiner aktiven Karriere war Pelé als Fernsehkommentator und als Geschäftsmann tätig. 1989 wurde er Technischer Direktor des brasilianischen Fußballverbandes. Seit Anfang 1995 bekleidet Pelé das Amt des brasilianischen Sportministers. Bei seinem früheren Club FC Santos unterschrieb er im Januar 1999 einen Vertrag als Jugendtrainer. Im Dezember 2000 wurde er bei einer FIFA-Gala in Rom ebenso wie Diego Maradona als u201EFußballer des Jahrhundertsu201D geehrt.


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RHIENTLER
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Beitrag von RHIENTLER »

Viellicht bringt Dir dia Sita o öpis.

http://www.rogerkaufmann.ch/statistik.htm

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Rebi
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Beitrag von Rebi »

bei google findet man auch ziemlich viel.
LIEBER ZWEI[color="Red"]T[color="Blue"]E[color="Red"]R [color="Blue"]A[color="Red"]L[color="Blue"]S [color="Black"]Zi!rücher!!![/color][/color][/color][/color][/color][/color][/color]


Boris Smiljanic in der AZ nach dem UEFA-Cup Geisterspiel im Belgrader Marakana-Stadion:
" Ich habe das Gefühl, vor leeren Rängen aufzutreten, schon gekannt. Ich habe ja früher für GC gespielt."

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