Schiedsrichter Marks festgenommen
Im Wettskandal ist nach Robert Hoyzer ein zweiter Schiedsrichter festgenommen worden. Es handelt sich dabei um den Stendaler Unparteiischen Dominik Marks. Marks hat bisher alle Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Betrugsskandal abgestritten.
Berlin - Gegen Marks besteht laut Haftbefehl der dringende Tatverdacht des gewerbsmäßigen und bandenmäßigen Betruges in drei Fällen, der versuchten Verbrechensverabredung und der Geldwäsche. Marks soll Ende 2004 an der Manipulation von drei Fußballspielen beteiligt gewesen sein, auf deren Ergebnisse der Mitbeschuldigte Ante S. Wetten abgeschlossen hatte.
In der gestern erschienenen "Sport-Bild" hatte der 29-Jährige seine Unschuld beteuert. "Das Sportgericht hat eine Entscheidung getroffen, die ich sachlich nicht nachvollziehen kann", kritisierte Marks den DFB, der das von ihm geleitete Regionalliga-Spiel zwischen den Amateuren von Hertha BSC und Arminia Bielefeld (2:1) wiederholen lässt. In der Partie soll Marks absichtlich Fehlentscheidungen getroffen haben.
Laut Aussagen von Hoyzer soll Marks für diese Spielmanipulation 6000 Euro erhalten haben. Gar 30.000 Euro habe er für die Zweitliga-Partie zwischen Karlsruhe und Duisburg (0:3) erhalten. "Das ist unzutreffend", verteidigte sich Marks, "das Spiel Karlsruhe gegen Duisburg wurde von mir sehr gut geleitet. Das sage nicht nur ich, dies hat DFB-Schiedsrichter-Lehrwart Eugel Strigel in seiner offiziellen Beobachtung niedergelegt. Alles wird sich klären. Ich vertraue den Strafverfolgungsbehörden."
"Glaubhafte Angaben des Beschuldigten Hoyzer"
Der Festgenommene wird heute der zuständigen Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Tiergarten vorgeführt, die nach Verkündung des Haftbefehls auch darüber zu entscheiden hat, ob die Untersuchungshaft vollstreckt wird, oder ob der bestehenden Fluchtgefahr mit milderen Maßnahmen begegnet werden kann. "In einem weiteren Fall, soll Dominik Marks von sich aus über den Mitbeschuldigten Hoyzer dem Mitbeschuldigten Ante S. angeboten haben, ein Spiel zu beeinflussen. Letztlich soll der Schiedsrichter von Ante S. ein Darlehen über 7000 Euro angenommen haben, bei dem er wusste, dass das Geld aus den Wettgewinnen manipulierter Spiele stammte. Der dringende Tatverdacht gegen Marks folgt aus den glaubhaften Angaben des Beschuldigten Robert Hoyzer, die mit weiteren objektiven Beweismitteln im Einklang stehen", heißt es in der Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft.
Hoyzer war Ende Februar nach 14 Tagen aus der Untersuchungshaft in Berlin-Moabit entlassen worden. Der 25-Jährige, der im Mittelpunkt des Skandals steht, muss sich seitdem dreimal wöchentlich bei der Polizei melden. Sein Reisepass wurde einbehalten. Der Haftbefehl, in dem ihm in acht Fällen mittäterschaftlicher Betrug angelastet werden, bleibt bestehen.