Neun Autos angezündet - Hooligans richten mehrere hunderttausend Euro Schaden an
erstellt 05.02.06, 17:20h, aktualisiert 05.02.06, 20:09h
Stendal/dpa. Anhänger des Fußball-Zweitligisten Hansa Rostock haben am Sonntagmittag am Stendaler Bahnhof randaliert und eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Bei den zwei Stunden andauernden Ausschreitungen wurden nach Polizeiangaben vier Beamte verletzt, einer davon schwer. Der Sachschaden soll sich auf mehrere hunderttausend Euro belaufen. Die Chaoten setzten fünf Einsatzwagen der Polizei sowie vier Privatwagen von Bahnangestellten in Brand. Drei mutmaßliche Gewalttäter wurden festgenommen.
Die Krawalle brachen aus, als die rund 450 per Zug anreisenden Hansa-Fans kurz vor Erreichen des Bahnhofs Stendal von der wetterbedingten Absage des Auswärtsspiels bei Eintracht Braunschweig erfuhren. Noch in der Bahn rasteten die Gewalttäter nach Polizeiangaben aus. Die Polizei rief mehrere Hundertschaften zusammen, auch aus Berlin und Niedersachsen.
«Wir haben nicht mit einem solchen Gewaltpotenzial gerechnet», sagte der Sprecher Polizeidirektion Stendal, Joachim Albrecht, der dpa. Ursprünglich sollten die Rostocker Anhänger in Stendal lediglich umsteigen. Darauf sei die Polizei vorbereitet gewesen, sagte ihr Sprecher. Mit dem, was sich dann im Zusammenhang mit der Spielabsage entwickelte, habe aber niemand gerechnet. Es habe deshalb einige Zeit gedauert, bis Verstärkung anrückte. «Wir sind über diese Brutalität gegen die Beamten erschrocken», sagte Albrecht. Die Einsatzkräfte hätten sich einem regelrechten Steinhagel ausgesetzt gesehen.





