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Verfasst: 04.09.2005, 23:35
von Gascht
Interview mit Kent Ruhnke im Regionaljournal von SR DRS vom 4.9.05:

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Verfasst: 06.09.2005, 15:02
von Gascht
Ruhnke fehlen die erfahrenen Stürmer

Trainer Kent Ruhnke ist überzeugt: Der EHC Basel kann den Ligaerhalt schaffen u2013 wenn beim NLA-Aufsteiger niemand die Nerven verliert.


Peter Berger

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Kent Ruhnke vor dem etwas anderen Mannschaftsfoto in Basel. (Bild: pbt)


Je dreimal führte der bald 53-jährige Kanadier in der Schweiz ein Team in die NLA und zum Meistertitel. Aber weiss Kent Ruhnke auch, wie man oben bleibt? «Ja, mit Olten habe ich das schon geschafft.» Der Ligaerhalt ist jetzt auch mit Basel das Hauptziel. Insgeheim hofft der Coach sogar auf einen Platz in den Top Ten. «Es ist immer gut, wenn man etwas überraschen kann.»

Dafür verlangt Ruhnke vom Team harte Arbeit und viel, viel Kampfgeist. «Dennoch müssen wir disziplinierter auftreten als die anderen.» Denn der Chef an der Bande weiss: «Wir verfügen über keine Superstars.» Gute Goalies und eine gute Verteidigung hätten sie, «aber im Angriff fehlt uns die Erfahrung. Da brauchen wir Geduld.» Sorgen bereitet Ruhnke auch, dass etwa Peltonen und Anger nach ihrer kurzen Vorbereitungszeit noch nicht fit sind: «Ihnen fehlen zwei bis drei Wochen.»

Langnau, Fribourg, Rapperswil, Ambri und Kloten zählt Ruhnke zu den direkten Konkurrenten. «Aber die NLA ist wesentlich stärker als die NLB.» Der Coach bleibt deshalb realistisch: «Ab Freitag beginnt für uns bis im März ein harter Kampf.» Jeder Punktgewinn wird das Selbstvertrauen des Aufsteigers stärken. Sollten die Erfolgserlebnisse längere Zeit ausbleiben, fordert Ruhnke: «Dann müssen wir alle cool und positiv bleiben.»

Quelle: http://www.20min.ch

Verfasst: 06.09.2005, 17:01
von Falcão
Gascht hat geschrieben:Ruhnke fehlen die erfahrenen Stürmer

Trainer Kent Ruhnke ist überzeugt: Der EHC Basel kann den Ligaerhalt schaffen u2013 wenn beim NLA-Aufsteiger niemand die Nerven verliert.


Peter Berger

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Kent Ruhnke vor dem etwas anderen Mannschaftsfoto in Basel. (Bild: pbt)


Je dreimal führte der bald 53-jährige Kanadier in der Schweiz ein Team in die NLA und zum Meistertitel. Aber weiss Kent Ruhnke auch, wie man oben bleibt? «Ja, mit Olten habe ich das schon geschafft.» Der Ligaerhalt ist jetzt auch mit Basel das Hauptziel. Insgeheim hofft der Coach sogar auf einen Platz in den Top Ten. «Es ist immer gut, wenn man etwas überraschen kann.»

Dafür verlangt Ruhnke vom Team harte Arbeit und viel, viel Kampfgeist. «Dennoch müssen wir disziplinierter auftreten als die anderen.» Denn der Chef an der Bande weiss: «Wir verfügen über keine Superstars.» Gute Goalies und eine gute Verteidigung hätten sie, «aber im Angriff fehlt uns die Erfahrung. Da brauchen wir Geduld.» Sorgen bereitet Ruhnke auch, dass etwa Peltonen und Anger nach ihrer kurzen Vorbereitungszeit noch nicht fit sind: «Ihnen fehlen zwei bis drei Wochen.»

Langnau, Fribourg, Rapperswil, Ambri und Kloten zählt Ruhnke zu den direkten Konkurrenten. «Aber die NLA ist wesentlich stärker als die NLB.» Der Coach bleibt deshalb realistisch: «Ab Freitag beginnt für uns bis im März ein harter Kampf.» Jeder Punktgewinn wird das Selbstvertrauen des Aufsteigers stärken. Sollten die Erfolgserlebnisse längere Zeit ausbleiben, fordert Ruhnke: «Dann müssen wir alle cool und positiv bleiben.»

Quelle: http://www.20min.ch
Ruhnke, geile siech bisches.
Gänd alles, EHC !!

Verfasst: 06.09.2005, 18:18
von Gascht
Blick, 6.9.05 (vom EHC-Forum kopiert)

Hinten stark - aber wer macht die Tore?

von Dino Kessler

BASEL. Jeder Aufsteiger will erst einmal oben bleiben. Aber Basel hat einen Trainer, der auf mehr hoffen lässt. Im Gegensatz zur Abenteuersaison 03/04 hat die Mannschaft Ordnung in der Defensive und im Büro des Managers. Im schlimmsten Fall droht ein geordneter Rückzug in die NLB. Im besten Fall ein gut organisierter Einzug in die Playoffs.

Transfers

Die Defensiv-Abteilung des Aufsteigers hat ein neues Fundament bekommen: Dank des Triumphes in der Liga-Quali kommen der 140-fache Internationale Keller (von Lugano) und der routinierte Voisard (EVZ), von den SCL Tigers Mark Astley. Und sobald der rote Pass für Adrien Plavsic eintrifft, kann Ueli Schwarz die Offensive mit einem weiteren ausländischen Stürmer verstärken ... Bis dann müssen Niklas Anger (von Sierre), Eric Landry (Lausanne), Gavin Morgan (Hamilton, AHL) und Harold Druken (St. John's, AHL) für Stimmung und Tore sorgen.

Trainerstab

Was Kent Ruhnke in der Schweiz schon alles erlebt und gewonen hat, kennen andere Trainer nur von den Nachrichten. Der charismatische Kanadier steht für Disziplin, aber auch für Spass - wenn alle am gleichen, von ihm geknüpften Seil ziehen. Als Assistenztrainer kommt der fast so charismatische Olivier Horak von Amateur-Meister Unterseen. Er soll die Entwicklung der jungen Spieler vorantreiben. An der Bande des Aufsteigers stehen gleich zwei kompromisslose Siegertypen - kann da noch etwas schief gehen?

Knatschfaktor

Der talentierte Daniel Manzato (Ambri) kommt als Nummer 1. Aber die Nr. 2, Patrick Schöpf, ist immer noch ehrgeizig und wird nicht Manzatos Helfer, sondern Rivale sein. Beide Goalies brauchen Streicheleinheiten - kann Ruhnke nicht beide glücklich machen, droht Ärger. Egal, welcher Torhüter beim Saisonstart als Nummer 1 zwischen den Pfosten steht, der Aufsteiger braucht von seinen Goalies Top-Leistungen - vom ersten Bully bis zur letzten Sirene. Aber verärgerte Torhüter spielen nicht auf ihrem besten Niveau.

Grund zur Sorge

Der EHC Basel wird nicht mit offensivem Spektakel-Hockey aufwarten - richtigerweise steht beim Aufsteiger die Defensiv-Arbeit im Vordergrund. Aber für einen Sieg braucht es in der Regel drei Tore. Nur: Wer soll sie schiessen? Basels Schweizer Stürmer haben zusammen in 1819 NLA-Spielen mickrige 201 Tore erzielt - da fehlt nicht nur die Ehrfahrung, sondern auch die Klasse im Abschluss. Damit sind die Basler extrem von der Torproduktion ihrer ausländischen Stürmer abhängig. Druken, Landry und Anger müssen zusammen 60 Tore beisteuern.

Grund zur Hoffnung

Julian Walker war in den letzten Jahren die dominierende Figur bei den SCB-Elite-Junioren. Der bullige Flügel ist nicht nur gross und wuchtig, sondern auch flink und kann mit der Scheibe (fast) alles. Setzt er sich schon diese Saison durch, verfügt Ruhnke auf einen Schlag über eine zusätzliche Option. Fabian Debrunner konnte seine Qualitäten schon letzte Saison bei den ZSC Lions andeuten - aber wegen des breiten Kaders der Lions eben nur andeuten. Beim Aufsteiger kann Debrunner zeigen, was man in Zürich übersehen hat.


BLICK-TIPP

1.
2. Lugano
3. Bern
4.
5. Zug
6. Kloten Flyers
7. Servette
8. Rapperswil-Jona Lakers
-----------------------------
9. Ambri
10. Basel
11. SCL Tigers
12. Fribourg-Gotteron

Verfasst: 07.09.2005, 16:18
von Gascht
BaZ, 7.9.05

«Jetzt sagen, was ich früher nicht sagen durfte»

AM FREITAG BEGINNT DIE EISHOCKEY-SAISON - MIT DEM LETZTJÄHRIGEN EHC-SPIELER ANDREAS ZEHNDER ALS BAZ-KOLUMNIST

INTERVIEW: OLIVER GUT

Der langjährige NLA-Spieler und ehemalige Internationale wird in loser Folge einen Blick auf das Schweizer Eishockey werfen, aus dem Nähkästchen plaudern - und nicht zuletzt den EHC Basel unter die Lupe nehmen, mit dem er im Frühjahr aufgestiegen ist.

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Im Zwiegespräch mit Trainer Kent Ruhnke. Andreas Zehnder (links) wird beim EHC Basel nahe am Geschehen bleiben. Foto Plüss

Die Begrüssung ist von jener Herzlichkeit, die unter Eishockeyanern üblich ist: «Zesi, willst du nicht auf die Spielerbank stehen? An der Bande siehst du ja gar nichts», foppt Captain Alex Chatelain seinen letztjährigen Teamkollegen, als er Andreas «Zesi» Zehnder als Zaungast des Basler Trainings erspäht. Keine Frage, der eher kleingewachsene Verteidiger ist dem Club noch immer eng verbunden, auch wenn er im Frühjahr seine Profikarriere beendet hat. Den EHC regelmässig besuchen wollte der Thurgauer ohnehin - nun, da er für die baz als Kolumnist tätig wird, erachtet er es gar als seine Pflicht, nahe am Geschehen zu bleiben.

baz: Andreas Zehnder, mussten Sie lange überlegen, ob Sie als Kolumnist schreiben und damit die Seiten wechseln wollen?

Andreas Zehnder: Ganz und gar nicht. Es freut mich, dass ich so eine weitere Gelegenheit habe, nahe am Eishockey dranzubleiben. Und es reizt mich natürlich besonders, dass ich den Fokus immer wieder auf den EHC Basel richten kann. Ich kenne noch die meisten Spieler, war ein Teil jener Mannschaft, die den Aufstieg geschafft hat. Das ist etwas anderes, als wenn ich beispielsweise über Fribourg schreiben müsste, wo ich keinen speziellen Bezug dazu habe.

Was dürfen die Leser von Ihnen erwarten?

Ich möchte ihnen Hintergründe und Gedankenprozesse der Spieler vermitteln, so wie ich es in den vergangenen 20 Jahren selbst erlebt habe. Ich habe auch viele Spieler und Trainer kennen gelernt, kann etwas über ihre Macken erzählen. Und nicht zuletzt kann ich jetzt sagen, was ich früher nicht sagen durfte. Wurde ich als Profi gefragt «Was ist euer Problem?», dann konnte ich oft nicht die ganze Wahrheit sagen. Das ist jetzt anders. Ich fühle mich niemandem mehr verpflichtet; was ich von der NLA bekommen habe, musste ich mir alles selbst hart erarbeiten. Ich werde nicht unter die Gürtellinie gehen, aber klar meine Sicht der Dinge darlegen.

Also zittern die Spieler des EHC und der restlichen NLA bereits vor Ihren Kolumnen?

Ich habe mich bislang bewusst damit zurückgehalten, es jedem zu erzählen, der mir über den Weg läuft. Es reicht, wenn die Spieler es in der Zeitung sehen und es dann einfach so ist. Sicher werde ich auch den einen oder anderen Spruch zu hören bekommen. Aber es wird sicher auch schön, mit den früheren Kollegen über meine Meinung zu diskutieren.

Ist es Ihnen im Frühjahr eigentlich schwer gefallen, Ihre Profikarriere zu beenden?

Nein, denn in meinem Alter weiss man, dass der Zeitpunkt zu diesem Schritt irgendwann gekommen ist. Im Grunde bin ich stolz auf meinen Körper; als ich jünger war, hätte ich mir nie zugetraut, dass ich so lange würde Nationalliga-Hockey spielen können. Vielleicht wird das Kribbeln ein bisschen kommen, wenn die Meisterschaft beginnt. Aber insgesamt bin ich dankbar für das, was ich erleben durfte, und freue mich nun darauf, das Spitzeneishockey aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Der Kontakt bleibt ja bestehen; auch zu den Fans in Basel und Zürich, die sich noch immer an mich erinnern.

Sie erwähnen Zürich. Den Grossteil Ihrer Karriere verbrachten Sie beim ZSC. Im Hallenstadion waren und sind Sie eine Kultfigur. Für wen schlägt Ihr Herz?

Glücklicherweise sieht es in dieser Saison nicht so aus, dass die beiden Clubs aufgrund der Stärkeverhältnisse direkte Rivalen wären. Also schlägt mein Herz um den Trennstrich zwischen Play-off und Play-out für den EHC Basel. Ich hoffe wirklich, dass die Basler die Play-offs erreichen. Wenn es aber um die Spitze geht, dann fiebere ich mit dem ZSC mit und wünsche ihm den Meistertitel. Solange Basel noch nicht ganz vorne mitmischt und die Zürcher jeweils um den Titel spielen, beisst sich das ja nicht.

Und wenn der EHC nach der Qualifikation auf Platz 8 steht und in den Viertelfinals auf die ZSC Lions trifft u2026

u2026 dann würde ich das sicher vor Ort erleben wollen. Und zwar möglichst jede Partie. Der Bessere möge gewinnen.


*******************


Andreas Zehnder

«ZESI NATIONAL». Würde Andreas «Zesi» Zehnder mit dem EHC Basel noch einmal auf die ZSC Lions treffen, die Zürcher Fans würden das Lied wohl noch immer anstimmen: «Zesi national» tönte es während zwölf Jahren im Hallenstadion von den Rängen, als Zehnder im Trikot des ZSC und später der ZSC Lions auf dem Eis stand. Die Gesänge der Zürcher Fans verstummten auch nicht, als der Ostschweizer später mit dem EHC Chur und zuletzt dem EHC Basel gegen «seinen» Club antrat. Eine Wertschätzung, die keinem andern Spieler jemals widerfahren ist. Und dies, obwohl Zehnder von Dübendorf (NLB) zunächst zum Kantonsrivalen Kloten gewechselt hatte, wo er 1986 in der höchsten Spielklasse debütierte und drei Saisons absolvierte, bevor er zum ZSC wechselte. Beim Stadtclub erlebte er seine grössten Momente, wurde 2000 und 2001 Schweizer Meister und absolvierte daneben 45 Länderspiele. Die letzten drei Jahre der Profikarriere verbrachte der Thurgauer Verteidiger beim EHC Basel, mit dem er 2003 und 2005 in die NLA aufstieg. Inzwischen spielt Zehnder, der mit seiner Familie auch während der Aktivkarriere stets in seiner Heimat Matzingen wohnte, bei Weinfelden in der 1. Liga, wo er auch als Assistenzcoach amtet. Daneben vertritt er neu die Firma Body Detox, die ein Fussbad zur Entgiftung und Entschlackung des Körpers und damit zu dessen schnellerer Erholung entwickelt hat.

Verfasst: 07.09.2005, 23:17
von Gascht
7vor7 vom 7.9.05
Der EHC Basel vor dem Saisonstart
(Die ganze Sendung, der Einzelbericht funktioniert im Moment nicht)


Telebar vom 7.9.05: Alex Chatelain, Captain EHC Basel

Verfasst: 08.09.2005, 08:37
von bulldog™
quelle:BaZ.ch 8/9/05

Sich etablieren und die Herzen der Basler erobern

FÜR NLA-AUFSTEIGER EHC BASEL GEHT ES UM MEHR ALS DEN KLASSENERHALT
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Um Punkte und Zuschauer spielen. EHC-Captain Alex Chatelain. Foto Varadi

OLIVER GUT

Morgen nimmt der Basler Eishockey-Club in Ambri (19.45 Uhr) den zweiten Anlauf, um in der Eliteliga Fuss zu fassen. Dabei muss der EHC in der NLA eine bessere Rolle spielen als vor zwei Jahren, als er diskussionslos abstieg. Die Chancen dazu stehen gut.

Lange muss Ueli Schwarz nicht überlegen. «Klar steht der Klassenerhalt an vorderster Stelle», sagt der Sportdirektor des EHC Basel ohne zu zögern, wenn er gefragt wird, worum es für denNLA-Aufsteiger in der bevorstehenden Saison geht. Um dann sogleich anzuführen: «Das allein kann nicht das Ziel sein.» Denn mit dem aktuellen Modus erhält der EHC auch die Klasse, wenn er bis ins Frühjahr sämtliche Spiele verliert und am Ende in der Ligaqualifikations-Serie den NLB-Meister bezwingt. «Wir wollen endlich aus demTeufelskreis zwischenAuf- und Abstieg herauskommen. Ich wünsche, dass wir im Spätherbst so gefestigt sind, dass die allgemeine Wahrnehmung ist: Der EHC Basel steigt nicht mehr ab. Gleichzeitig hoffe ich, dass jeder weiss, dass wir in einer Übergangssaison sind und die Erwartungen an uns realistisch bleiben.»

An den Playoff-Plätzen dran bleiben. Im Klartext heisst das: Der EHC will sich in der NLA etablieren und die Herzen der Basler erobern. Ab Freitag, wenn er in Ambri in die Saison startet, soll die Mannschaft von Kent Ruhnke so auftreten, dass Schwarz bereits imDezember oder Januar die nächste Spielzeit zuverlässig planen kann. Und nicht - wie in den vergangenen Jahren - bis zum Saisonende im April warten muss, um mit den wenigen, übriggebliebenen Spielern und den Sponsoren zu sprechen. «Dazu müssen wir an den Playoff-Plätzen dran bleiben.» Zudem hofft er, die Zuschauer mögen goutieren, was der EHC bietet: «Es ist nicht mehr so, dass wir wie in der NLB acht von zehn Spielen gewinnen werden.» Aber wenn derEHC lange im Playoff-Rennen bleibe, dann habe er eine gute Saison mit einigen Überraschungen gezeigt, die eine anständige Zuschauerzahl verdiene.

Die Chancen, dass den Baslern der erste Teil des Vorhabens gelingt, stehen gut: Das Budget wurde von 5,2 auf 7,5 Millionen Franken angehoben, die Mannschaft, die im Frühjahr in einer spannenden Best-of-Seven-Serie Lausanne bezwang und den Aufstieg schaffte, wurde im Rahmen der späten Möglichkeiten verstärkt (vgl. unten). Hinzu kommt mit Kent Ruhnke einTrainer, der nicht nur weiss, wie man Meister wird, sondern zu Beginn der 90er-Jahre in Olten auch bewiesen hat, dass er einen Club in der höchstenSpielklasse etablieren kann.

4000 Zuschauer. Das grosse Fragezeichen ist, ob die Zuschauer in die St.-Jakob-Arena kommen, wenn der EHC Basel im hinteren Tabellendrittel um die Playoffs kämpft und tendenziell eher öfter verliert als gewinnt. In der Ligaqualifikation gegen Lausanne war Eishockey erstmals seit Jahrzehnten in der Stadt Basel ein richtiges Thema und die Eishalle dreimal sehr gut gefüllt. Ob dieser Schwung mitgenommen werden kann, wird wohl von den ersten Resultaten abhängen. Das Budget, von dem 3 MillionenFranken durch Mäzen Rudolf Maag, die neu gegründete Donatorenvereinigung und andere Supporter getragen wird, sieht jedenfalls bei 2000 Saisonkarten einen ambitionierten Zuschauerdurchschnitt von 4000 Personen pro Spiel vor.

Vor zwei Jahren, als der EHC in der NLA mehr Punktelieferant denn ernst zu nehmender Gegner war, besuchten nur durchschnittlich 3267 Menschen die Heimspiele. Wird dieser Schnitt dank guten Leistungen um die anvisierten 750 Besucher übertroffen, ist Basel endgültig in der Nationalliga A angekommen. Und kann Ueli Schwarz, der vom 1. Januar 2006 an als CEO die gesamte operative Verantwortung der EHC Basel AG übernehmen wird, optimistisch in die Zukunft blicken.


und

AUFDIEDEFENSIVEBAUEN.
Wer einen Blick auf die Kaderliste des EHC Basel wirft, wird schnell feststellen, dass der Aufsteiger sein Glück in der Defensive sucht: Mit Nationalverteidiger Olivier Keller, GaetanVoisard und Mark Astley wechselten drei überaus routinierte Abwehrspieler zum EHC. Gepaart mit den bisherigen Akteuren Bundi, Forster,Wüthrich, Plavsic und Schäublin sowie Defensivstürmern wie Chatelain oder Friedli sollte dies dem Team von Kent Ruhnke Stabilität verleihen. Die Fragezeichen finden sich deshalb vor allem im Sturm: Mit Harold Druken (Ka), Niklas Anger (Sd), Eric Landry (Ka) und Gavin Morgan (Ka/Gb) wurden vier ausländische Angreifer verpflichtet, die für Tore sorgen sollen - doch nur Landry hat bisher bewiesen, dass er dies auch in der NLA kann. Wichtig wird deshalb sein, dass auch Stürmer wie Peltonen, Nüssli, Debrunner oder Walker offensiv produzieren. Im Tor wird Daniel Manzato die Saison als Nummer eins beginnen; ist er dem Druck nicht gewachsen, steht mit Patrick Schöpf ein Routinier bereit.

olg
Prognose
Kent Ruhnke wird seinem Team die nötige Taktik einimpfen. Der EHC wird lange um die Playoffs kämpfen.baz-tipp: Rang 10


und


EHC Basel: Hellkvist als Ersatz für Anger
EISHOCKEY. EinenTag vor demStart zur NLA-Saison plagen denEHC Basel noch immer Verletzungssorgen: Mit den Einsätzen von Jarno Peltonen (Knie) und Ralf Bundi (rekonvaleszent) ist amFreitag in Ambri und am Samstag zuhause gegen Fribourg nicht zu rechnen. Ebenfalls noch nicht bereit ist der Schwede Niklas Anger (Fingerbruch), weshalb die Basler Ersatz suchen: Die Lösung heisst wohl Stefan Hellkvist (35). Der schwedische Stürmer von NLB-Partner EHC Olten könnte auf Leihbasis die ersten zwei Basler Partien bestreiten, weil sein Club erst in einer Woche den Meisterschaftsbetrieb aufnimmt. Eine definitive Einigung ist heute zu erwarten.

Verfasst: 08.09.2005, 14:45
von Gascht
BaZ, 8.9.05


DIE SPIELER DES EHC BASEL, SAISON 2005/06

Nummer / Name / Jahrgang / Grösse / Gewicht


Goalies
79 / Daniel Manzato / 1984 / 184 cm / 85 kg
35 / Patrick Schöpf / 1969 / 178 cm / 80 kg

Verteidiger
43 / Ruedi Forster / 1981 / 179 cm / 91 kg
7 / Adrian Plavsic / 1970 / 185 cm / 90 kg
24 / Markus Wüthrich / 1979 / 179 cm / 80 kg
5 / Olivier Schäublin / 1978 / 180 cm / 86 kg
4 / Ralf Bundi / 1978 / 185 cm / 87 kg
14 / Ralph Stalder / 1986 / 180 cm / 81 kg
60 / Gaëtan Voisard / 1973 / 180 cm / 87 kg
22 / Olivier Keller / 1971 / 190 cm / 93 kg
37 / Mark Astley / 1969 / 181 cm / 88 kg

Stürmer
10 / Eric Landry / 1975 / 180 cm / 84 kg
15 / Harold Druken / 1979 / 184 cm / 90 kg
11 / Gavin Morgan / 1976 / 180 cm / 85 kg
18 / Sacha Weibel / 1973 / 188 cm / 94 kg
17 / Sandro Tschuor / 1980 / 185 cm / 84 kg
12 / René Friedli / 1973 / 186 cm / 87 kg
86 / Julian Walker / 1986 / 187 cm / 94 kg
40 / Fabian Debrunner / 1985 / 180 cm / 86 kg
6 / Franco Collenberg / 1985 / 183 cm / 91 kg
27 / Niklas Anger / 1977 / 187 cm / 88 kg
19 / Stefan Voegele / 1982 / 178 cm / 90 kg
69 / Stefan Schnyder / 1983 / 174 cm / 85 kg
16 / Jarno Peltonen / 1970 / 180 cm / 89 kg
47 / Alex Chatelain / 1978 / 181 cm / 83 kg
88 / Thomas Nüssli / 1982 / 190 cm / 96 kg

Technikerstab
Trainer: Kent Ruhnke (2. Saison)
Assistent: Olivier Horak (1. Saison)
Sportdirektor: Ueli Schwarz (2. Saison)

TRANSFERS
Zuzüge
Niklas Anger (Sierre), Mark Astley (SCL Tigers), Franco Collenberg (Davos), Fabian Debrunner (GCK Lions), Eric Landry (Lausanne), Olivier Keller (Lugano), Daniel Manzato (Ambri), Gaëtan Voisard (Zug), Julian Walker (Bern), Harold Druken (St. Johnu2019s), Gavin Morgan (Hamilton).

Abgänge
Samuel Balmer, Dino Kessler, Riccardo Signorel (alle Rücktritt), Rolf Badertscher (Visp), Cornel Prinz (Dübendorf), Jarkko Schäublin (Olten), Bernie Sigrist (Ajoie), Oliver Wissmann (Martigny), Rob Zamuner (offen), Andreas Zehnder (Weinfelden), Vjeran Ivankovic (Ambri), Juha Riihijärvi (Malmö), Ivan Gazzaroli (offen), David Legwand (Nashville), Ronnie Keller (Thurgau).

Verfasst: 09.09.2005, 00:30
von bulldog™
quelle:BaZ.ch
Erschienen am: 09.09.2005
Olivier Keller - dank Abstieg zum Aufsteiger

DER 140-FACHE NATIONALVERTEIDIGER IST DIE PROMINENTESTE NEUVERPFLICHTUNG DES EHC BASEL
Bild
Eishockey-Hüne. Geballte Ladung von 140 Länderspielen: Olivier Keller. Foto Dominik Plüss

OLIVERGUT

Wenn die Basler Eishockeyaner heute in Ambri (19.45 Uhr,Valascia) und am Samstag zuhause gegen Fribourg (19.45 Uhr, St.-Jakob-Arena) in die NLA-Saison starten, dann soll Olivier Keller eine starke Defensive garantieren. Eine Aufgabe, die der Romand ursprünglich beim HC Lausanne übernehmen wollte.

Nur noch zwei Wochen warten. Dann ist es bezugsbereit, das eigene Haus in St-Prex am Genfersee. Doch Olivier Keller sitzt in der St.-Jakob-Arena. In Basel. Und lächelt, wenn er über sein künftiges Domizil spricht. «Meine Familie wird mich dort in nächster Zeit nicht so oft sehen», sagt er, zuckt mit den Schultern und schüttelt leicht den Kopf. «Es kommt halt nicht immer so, wie man es plant.»
Im Mai unterschrieb der Verteidiger beim EHC Basel einen Zweijahres-Vertrag - es war bereits die zweite Signatur, die er 2005 unter ein Arbeitspapier setzte. Ursprünglich hätte er von Lugano zum HC Lausanne wechseln sollen. Und damit in die Westschweiz zurückkehren. Früh war der Transfer in trockenen Tüchern. Dann spielten die Lausanner in den NLA-Playouts. Dann in der Liga-Qualifikations-Serie gegen Basel. Schliesslich verloren sie die entscheidende siebte Partie, mussten ihren Platz in der höchsten Spielklasse an den EHC ab- und den Gang in die Nationalliga B antreten. Kellers Kontrakt mit den Waadtländern war nichtig; in der NLB zu spielen, kam nicht in Frage.

Gebraucht werden. «Ich wusste stets, dass die Möglichkeit besteht, dass Lausanne absteigt», blickt der 34-Jährige zurück. Obwohl die meisten NLA-Clubs ihre Kader bereits zusammengestellt hatten, musste sich Keller nicht sorgen: Wer seit Jahren zum Stamm von Nationaltrainer Ralph Krueger zählt und 140 Länderspiele absolviert hat, der findet auch einen gut bezahlten Job, wenn bereits die Badesaison vor der Tür steht.

Nichts wäre da näher gelegen, als zum HC Genf-Servette - seinem Heimclub - zu wechseln. «Aber ich habe nicht gespürt, dass michGenf unbedingt will», sagt Keller. Chris McSorley, Trainer, Sportchef und Besitzer vonServette, habe ihn hingehalten. Anders Ueli Schwarz, der Sportdirektor des EHC Basel. «Er war fair zu mir und mit Trainer Kent Ruhnke gab er mir das Gefühl, dass ich hier wirklich gebraucht werde», blickt der Verteidiger zurück. Die Konsequenz: Keller unterschrieb beim Aufsteiger, der für den Abstieg des HC Lausanne verantwortlich war.
Dass der routinierte Defensivspieler beim EHC Basel «wirklich gebraucht» wird, steht ausser Frage: Keller soll dafür sorgen, dass die Abwehr steht - eine Aufgabe, für die der 1,90 Meter grosse Athlet prädestiniert ist: «Das ist es, was ich in meiner Karriere immer tun musste. Ich werde auch in Basel nicht mehr zum offensiven Spektakelmacher», sagt er trocken. Verändern wird sich Kellers Rolle dennoch: War er in den vergangenen sechs Jahren in der Luganeser Resega ein überdurchschnittlicher Spieler unter vielen, so wird er in der Basler St.-Jakob-Arena mehr Verantwortung übernehmen müssen. Er begrüsst dies: «Das ist es ja, was ich gesucht habe - das wäre in Lausanne nicht anders gewesen.» Dass damit auch mehr Druck auf ihm lastet, weiss der Genfer. «Aber ich bin jetzt 34 - ich habe gelernt, damit umzugehen.»
Die Ziele mit dem EHC Basel mag er nur ungern formulieren. «Klar ist, dass wir die Klasse erhalten wollen. Am liebsten natürlich, indem wir in die Playoffs einziehen.» Aber eine Prognose mag Keller nicht abgeben. «Das ist zu schwierig. Ich bin - auch wenn es eine Floskel ist - wirklich der Typ, der Spiel für Spiel nimmt.»

Olympia als Ziel. Deutlicher wird der Verteidiger, wenn es um die persönlichen Absichten geht. «Zuallererst möchte ich in Basel gute Leistungen zeigen», sagt er und fügt dann an: «Schliesslich will ich mit dem Nationalteam im Februar bei den Olympischen Spielen von Turin dabei sein.» Die Chancen, dass er dieses Ziel erreicht, stehen gut: Der Schweizer Nationaltrainer Ralph Krueger weiss, was er an seinem Verteidiger hat. «Bin ich nicht in völliger Unterform, dürfte es mit Olympia schon klappen.»

Dass er dabei in Basel beimAufsteiger spielt, erachtet er eher als Vorteil. «Ich werde mehr Eiszeit haben als in Lugano. Werde mehr im Fokus stehen.» Am nötigen Einsatz wird es Olivier Keller also beim EHC bestimmt nicht mangeln - auch wenn er über Umwege in die Nordwestschweiz gefunden hat. «Heute bin ich wirklich glücklich, dass es so gekommen ist», sagt er nach den ersten Basler Erfahrungen. Er möge die gute Atmosphäre im Team, das professionelle Umfeld, aber auch Stadt und Mentalität. «Zudem liebe ich Basler Läckerli, seit ich ein kleiner Junge bin.»




zesis zone
Verbrannte Stöcke, gläserne Schuhe

ANDREAS ZEHNDER*
Ab heute wird in der Schweiz wieder Eishockey gespielt. Endlich. Endlich? Jawohl. Auch wenn das Wetter alles andere als winterlich ist, so freue ich mich riesig auf die neue NLA-Saison. Und wenn es schon mir so geht, wie geht es dann jenen, die ab heute auf dem Eis stehen? Sie sind gespannt wie eine Feder. Alles andere ist gelogen. Jeder will wissen: Wo stehen wir, wo die anderen? Was kann dieser Metropolit, den Lugano geholt hat? Wie gut ist Marcel Jenni nach seiner Rückkehr aus Schweden? Oder - in Basel: Wie viele Zuschauer kommen zum ersten Heimspiel? Ein Profi, der vor dem ersten Bully kein Kribbeln verspürt und dem vor der langen Qualifikation graut, der soll sofort seinenStock verbrennen und die Schlittschuhe an den Nagel hängen. Er hat den Beruf verfehlt.
Bei mir zu Hause war es üblich, dass mir meine Frau und die Kinder vor dem Saisonstart etwas bastelten oder anfertigen liessen und mir dies vor der ersten Partie überreichten. Einmal erhielt ich einen aus Glas geblasenen Schlittschuh. Ein anderes Mal einen Würfel mit lauter Fünfen drauf (meine Rückennummer beim ZSC, in Basel war es die 55). Ich weiss, dass auch andere Spieler ihre Rituale haben - gesprochen wird darüber aber nicht. Sonst heisst es gleich: «Du bist doch eine Susi!» Für Sentimentalitäten ist im Eishockey eben wenig Platz.
Am besten wissen das die Sportchefs. Sie sind in diesem Jahr nervöser als sonst. Denn in der vergangenen Saison hatten sie es leicht: Weil in der NHL nicht gespielt wurde, konnten sie aus einer Vielzahl von starken Ausländern auslesen. Namen, von denen sie wussten, dass sie wieder 500 Zuschauer mehr ins Stadion locken würden. War einer ein Problem, konnte er sofort ersetzt werden. Jetzt ist das anders: Fünf Ausländer mussten gefunden werden, und es gibt kaum einen Club, bei dem der Sportchef von jedem seiner Gastarbeiter weiss, was er wirklich drauf hat. Wer eine Niete gezogen hat, findet kaum Alternativen.
Obwohl die Playoffs weit weg sind, wird es in diesem Jahr keinen lockeren Aufgalopp geben: Die eine Hälfte der Clubs muss von Anfang an um jeden Punkt kämpfen. Dazu zähle ichTeams wie Langnau, Fribourg, Basel oder Ambri. Die andere Hälfte wird sich aus einem anderen Grund nicht zurücklehnen: Für einige der bestenSpieler wird der Höhepunkt schon im Februar stattfinden. Dann sind in Turin die Olympischen Spiele - und jeder, der sich Hoffnungen macht, zur Equipe vonRalph Krueger zu gehören, muss jetzt alles geben, um sich für eine Reise ins Piemont zu empfehlen. Spannung ist also von Beginn an garantiert.
* Der langjährige NLA-Spieler Andreas «Zesi» Zehnder kommentiert für die baz das Schweizer Eishockey und blickt auch auf seinen letztjährigen Club EHC Basel.
Mit Hellkvist für Anger und Manzato im Tor
geduld. Zehn Tage mehr Vorbereitungszeit hätte sich EHC-Trainer Kent Ruhnke gewünscht. «Unsere Ausländer sind spät gekommen, und noch nicht alle Spieler sind hundert Prozent fit», sagt der Kanadier. Erst recht zu früh beginnt die Saison für die verletzten Jarno Peltonen, Ralf Bundi und Niklas Anger. Für Letzteren stösst vom Partnerteam Olten Stefan Hellkvist zu den Baslern. Der Schwede trainierte gestern mit dem EHC und steht Ruhnke für die Spiele heute gegen Ambri und morgen gegen Fribourg zur Verfügung. Ebenfalls klar ist, dass Daniel Manzato heute Abend an seiner alten Wirkungsstätte das Basler Tor hüten wird. Auf seine gute Form wird der EHCgegen die Tessiner angewiesen sein. «Zudem müssen wir Ambris Stürmer Domenichelli und Trudel stoppen und unsere Chancen konsequent nutzen», umschreibt Ruhnke die Hauptaufgaben seiner Mannschaft. Schliesslich appelliert der Trainer an die Geduld der Fans, was die Basler Spielstärke anbelangt - und liefert gleichzeitig ein Versprechen nach: «Bis im November werden wir eine sehr gute NLA-Mannschaft sein.»

rem

Verfasst: 09.09.2005, 14:03
von Gascht
BaZ, 9.9.05


Eine klare Linie mit Ecken und Kanten

EHC-BASEL-HEADCOACH KENT RUHNKE WEISS, WAS ER WILL - UND BEKOMMT ES MEISTENS AUCH

OLIVER GUT


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«Wenn ich nicht einverstanden bin, gehe ich meinen Weg.» Kent Ruhnke. Foto Keystone


Kein anderer aktueller Club-Trainer feierte im Schweizer Eishockey mehr Erfolge als Kent Ruhnke (52). Heute startet der Kanadier mit dem EHC auswärts in Ambri (19.45 Uhr, Valascia) die Nationalliga-Saison. Er will die Basler in der höchsten Spielklasse etablieren.

Ein schriller Pfiff. «Alle in die Kabine. Sofort.» Die Bande zittert beinahe, als Kent Ruhnkes Worte durch die St.-Jakob-Arena hallen. Wenn der kanadische Trainer des EHC Basel etwas will, ist es unmöglich, ihn zu überhören. Zehn Sekunden später steht kein einziger Spieler mehr auf dem Eis und fällt die Garderobentür ins Schloss.

Wenn Kent Ruhnke etwas will, bekommt er das meistens auch. Kein anderer aktueller Schweizer Eishockey-Coach kann mehr Erfolge vorweisen als der Mann aus Ontario. Bereits als 28-Jähriger wechselte er 1980 ins Trainermetier und feierte als Spielertrainer der ZSC Lions gleich den Aufstieg in die NLA. 1983 wurde er mit dem EHC Biel Meister. 1988 brachte er den EHC Olten in die höchste Spielklasse. 2000: Meistertitel mit den ZSC Lions. 2004: Meistertitel mit dem SC Bern. Und im vergangenen Frühjahr führte er den EHC Basel schliesslich in einer denkwürdigen Ligaqualifikations-Serie mit 4:3-Siegen über den HC Lausanne zurück in die Nationalliga A.

Selbstbewusst. Die Art und Weise, mit der Kent Ruhnke seine Ziele verfolgt, ist so wie das Eishockey, das er spielen lässt: schnörkellos, geradlinig, direkt. Für Diplomatie ist da oft kein Platz: «Ich bin sicher sehr selbstbewusst. Wenn ich nicht einverstanden bin, gehe ich meinen Weg», nennt das der Kanadier. Dass er damit schon mal aneckt und sich auch mit Vorgesetzten überwirft, kommt vor - am Ende steht trotzdem meistens das Wunschresultat. Sowohl bei den ZSC Lions als auch in Bern stand bereits im Winter fest, dass er den Club zum Saisonende verlassen würde. Doch im Frühjahr machte Ruhnke seinem Arbeitgeber jeweils das gleiche Abschiedsgeschenk: den Titel. «Die Erfolgsbesessenheit ist eine seiner grössten Stärken», erklärt Ueli Schwarz, der als Sportdirektor des EHC Basel seit einem Jahr mit Ruhnke zusammenarbeitet und das Verhältnis als sehr korrekt und professionell bezeichnet. «Kent will gewinnen, er ist überzeugt davon - und er überträgt diese Haltung auf die Mannschaft.» Als Sportchef sei es nicht einfach, Ruhnke einen Wunsch abzuschlagen. «Er fordert von sich und den andern enorm viel und kann dann sehr emotional reagieren, wenn er etwas nicht bekommt.»

«Good Guy». Wenn ein Spieler seine Aufgabe nicht zu Ruhnkes Zufriedenheit erfüllt, bekommt er das vom Trainer deutlich zu hören. «Ich kann sehr pushend sein», umschreibt das der Kanadier. Eigentlich sei er aber ein «Good Guy», mit dem man viel Spass haben könne. Emotional ist Ruhnke auch dann: Er lächelt, macht Sprüche und klopft auf Schultern, wenn alles wunschgemäss läuft. Auf die Frage, was für ihn Gesundheit bedeute, antwortete der Eishockey-Lehrer einmal: «Gewinnen.»

Siege, dessen ist sich Ruhnke bewusst, werden mit dem Aufsteiger EHC Basel in der bevorstehenden Saison keine Selbstverständlichkeit sein. Im Vordergrund steht der Klassenerhalt und das Etablieren des EHC Basel in der NLA. Ruhnke weiss um den Druck, der auf ihm und dem Team lastet, und sagt deshalb: «Du bist nur so gut wie dein letzter Einsatz - was vorher war, zählt nicht.» Etwas nervös sei er schon. Aber vor allem gespannt, wie sich die ersten Spiele entwickeln.

Schwer vorstellbar, dass einer wie Kent Ruhnke sich dereinst eine Auszeit vom Eishockey gönnt. «Ich denke, dass ich eine Pause mache, wenn ich eines Tages nicht mehr Trainer des EHC Basel bin.» Er wolle mehr Zeit mit seiner Frau verbringen, die übrigens sage, dass es «einfach und angenehm ist, mit mir zusammenzuleben». In den eigenen vier Wänden soll Kent Ruhnke nämlich die Ruhe selbst sein.

Verfasst: 09.09.2005, 14:04
von Gascht
BaZ, 9.9.05


Mit Hellkvist für Anger und Manzato im Tor

Geduld. Zehn Tage mehr Vorbereitungszeit hätte sich EHC-Trainer Kent Ruhnke gewünscht. «Unsere Ausländer sind spät gekommen, und noch nicht alle Spieler sind hundert Prozent fit», sagt der Kanadier. Erst recht zu früh beginnt die Saison für die verletzten Jarno Peltonen, Ralf Bundi und Niklas Anger. Für Letzteren stösst vom Partnerteam Olten Stefan Hellkvist zu den Baslern. Der Schwede trainierte gestern mit dem EHC und steht Ruhnke für die Spiele heute gegen Ambri und morgen gegen Fribourg zur Verfügung. Ebenfalls klar ist, dass Daniel Manzato heute Abend an seiner alten Wirkungsstätte das Basler Tor hüten wird. Auf seine gute Form wird der EHC gegen die Tessiner angewiesen sein. «Zudem müssen wir Ambris Stürmer Domenichelli und Trudel stoppen und unsere Chancen konsequent nutzen», umschreibt Ruhnke die Hauptaufgaben seiner Mannschaft. Schliesslich appelliert der Trainer an die Geduld der Fans, was die Basler Spielstärke anbelangt - und liefert gleichzeitig ein Versprechen nach: «Bis im November werden wir eine sehr gute NLA-Mannschaft sein.»

Verfasst: 10.09.2005, 10:18
von Gascht
BaZ, 10.9.05


Chancenlose Ouvertüre des Aufsteigers

DIE EISHOCKEYANER DES EHC BASEL VERLIEREN ZUM NLA-AUFTAKT IN AMBRI MIT 0:6

OLIVER GUT, Ambri

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Zweikampf. Ambris Hnat (links) Domenichelli gegen Basels Markus Wüthrich. Foto Keystone


Der Aufsteiger unterliegt klar, wobei erst die Basler Offensive und zum Schluss auch die Defensive zu wünschen übrig liess. Heute empfängt die Mannschaft von Kent Ruhnke Fribourg-Gottéron zum ersten Heimspiel (19.45 Uhr, St.-Jakob-Arena).

Als die Ambri-Fans zehn Minuten vor Ende lautstark «Liga B» skandierten und damit den Gegner verhöhnten, war die erste Saisonpartie längst gegen den Aufsteiger aus Basel gelaufen. Mit 0:5 lag der EHC zu jenem Zeitpunkt in der Leventina im Hintertreffen und hatte nicht viel geboten, das darauf hingedeutet hätte, dass die Mannschaft von Kent Ruhnke in den kommenden Wochen und Monaten in der höchsten Schweizer Spielklasse eine gute Figur abgeben könnte. Am Ende stand es 0:6 - der mit Ambitionen durch den Gotthard gereist Aufsteiger war bei seiner Ouvertüre in der höchsten Schweizer Spielkalsse völlig chancenlos geblieben.

«Das war peinlich», sagte der keine Ausflüchte suchende Trainer Ruhnke nach der Kanterniederlage. «Wir haben das ganze Jahr über, selbst in der Nationalliga B, nie so schlecht gespielt wie an diesem Abend. Wir alle - auch die Coaches - müssen uns fragen, was wir falsch gemacht haben.»

Nervosität. Erste Gründe für die bescheidene Vorstellung fand der Kanadier allerdings bereits gestern. Seine Mannschaft sei wohl zu nervös aufgetreten und habe es zu gut machen wollen. Hinzu komme aber auch, dass die letzten Tage der Vorbereitung nicht nach Wunsch verlaufen seien. «Wir mussten einige neue Spieler integrieren. Vor zwei Wochen funktionierte das System viel besser als in Ambri.»

Auch EHC-Captain Alex Chatelain mochte seine Enttäuschung nicht verbergen. Sicher habe man gewusst, dass Ambri zu Beginn der Saison traditionell stark aufspiele und seien Punkte in der Valascia, dem Stadion der Leventiner, nur schwer zu holen. «Aber was wir geboten haben, war eine richtige Katastrophe. Das hätte ich nie gedacht; für mich ist das eine Riesen-Enttäuschung.» Was bleibe, sei der Ausblick auf das heutige Heimspiel gegen den HC Fribourg-Gottéron. «Das ist das Schöne in unserem Sport. Wir können das sofort wieder gutmachen.» Oder wie es Kent Ruhnke formulierte: «Wir müssen jetzt schnell wachsen.» Auch der EHC-Trainer weiss, dass sein Team sonst dort bleibt, wo es nach dem ersten Spieltag steht: am Tabellenende.


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Anfällig und harmlos

DER EHC BASEL MELDET SICH MIT EINEM 0:6 IN DER NLA ZURÜCK

Remo Meister, Ambri

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Betrieb vor dem Basler Tor. Jeff Toms versucht sich gegen Manzato (l.) und Druken (r.) durchzusetzen. Keystone


Im ersten Spiel der neuen Eishockeysaison unterlag das Team von Trainer Kent Ruhnke gegen einen offensiv starken HC Ambri-Piotta 0:6 (0:1, 0:2, 0:3).

Lange wartete der HC Ambri-Piotta gestern in der Valascia nicht darauf, dem Gast aus Basel mit aller Deutlichkeit anzuzeigen, dass er in der Nationalliga A angekommen ist. EHC-Torhüter Daniel Manzato musste sich bereits in den ersten zwei Minuten mehrmals gegen Ambris Startoffensive (Trudel, Somervuori und Demuth) zur Wehr setzen - und tat dies mit Bravour. Es war der fulminante Anfang einer Partie, die für den EHC Basel in einer hohen Niederlage enden sollte.

Zwar überstanden die Basler die erste Tessiner Druckphase, wirkten anschliessend für eine gewisse Zeit auch ziemlich abgeklärt und erzielten gar das erste Tor der Partie. Allein, der Treffer durch Alex Chatelain wurde wegen hohen Stocks aberkannt (9.). In der Folge spielte indes nur noch ein Team gefährlich auf das gegnerische Tor: der Gastgeber.

Den Torreigen der Tessiner eröffnete Hnat Domenichelli in der 17. Minute nach einem Zuspiel Reto Kobachs. Den zusätzlichen Schwung, der das erste Saisontor den Tessinern verliehen hatte, nahmen sie nach der ersten Drittelpause wieder mit aufs Eis und erzielten sogleich das 2:0 durch Corsin Camichel (23.). Wie schon dem 1:0 ging auch Ambris zweitem Treffer ein Stellungsfehler in der Basler Defensive voraus.

Torrausch. Die Tessiner dachten nicht daran, die Intensität zu mindern, und dem wuchtigen Offensivspiel hatte der EHC wenig entgegenzusetzen. Nach der Hälfte der Spielzeit setzten die Tessiner zum Angriff an, der bereits das entscheidende 3:0 herbeiführte - Vjeran Ivankovic wurde angespielt und wuchtete die Scheibe dank freier Schussbahn in Manzatos Tor. Einen anschliessenden Gruss in Richtung Basler Ersatzbank konnte sich der Ex-EHC-Spieler nicht verkneifen.

Damit war es um das Basler Spiel geschehen. Der Aufsteiger war stets in Bedrängnis, ohne dass er ein eigenes, strukturiertes Angriffsspiel hätte aufziehen können. Die wenigen Chancen, die sich dem engagierten, aber glücklosen EHC boten (Hellkvist, Nüssli), konnten nicht in Zählbares umgemünzt werden.

Stattdessen nutzte Ambri die Anfälligkeit der Basler Defensive konsequent aus: Im letzten Drittel, als die Basler je länger je mehr einen überforderten Eindruck hinterliessen, spielten sich die Tessiner in einen Rausch und erhöhten zwischen der 47. und der 54. Minute auf 6:0.

Es war freilich keine dankbare Aufgabe für die Basler, beim heimstarken Ambri-Piotta in die Saison einzusteigen. Bedingt durch den starken Auftritt des Gastgebers war der EHC defensiv in den entscheidenden Momenten eine Stocklänge zu weit weg vom Geschehen, und die Angriffsbemühungen wurden frühzeitig abgeschnürt.

Zwei Punkte hatte EHC-Trainer Kent Ruhnke aus den ersten beiden Partien gefordert. Nach dem ersten Herantasten an die neue Liga wissen die Basler, was es heute zur Heimspiel-Premiere gegen den HC Fribourg-Gottéron geschlagen hat.


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Wortmeldung

Wir haben alles falsch gemacht. Wir waren zu nervös, spielten nicht im System und waren auf eine Art und Weise aggressiv, die nur dumm war. Für die Zukunft muss sich das ändern, so kann man nicht spielen.
EHC-Verteidiger Olivier Keller, selbstkritisch und enttäuscht.

Verfasst: 10.09.2005, 10:21
von The Bacras
Verdammte Scheisse! Kein Wunder ohne Legwand! Wenigstens haben sie Chati noch...
Ich brauche drinngend Schlaf

Verfasst: 10.09.2005, 10:27
von Gascht
The Bacras hat geschrieben:Verdammte Scheisse! Kein Wunder ohne Legwand! Wenigstens haben sie Chati noch...
Ich brauche drinngend Schlaf
Ziemlich billig, die letzte Saison auf Legwand zu reduzieren.

Du vergisst dabei Domenichelli ... ]

Etwa so billig, wie von diesem einen Spiel bereits auf die ganze Saison zu schliessen. Heute ist ein neuer Tag, heute gibt es die ersten Punkte!

Verfasst: 10.09.2005, 10:49
von tschanky
Heute müssen Punkte her ! Fribourg mit drei Stammspieler weniger
Sonst wird das nichts mit dem 2.Anlauf Nati A.

Verfasst: 10.09.2005, 12:35
von The Bacras
Gascht hat geschrieben:Ziemlich billig, die letzte Saison auf Legwand zu reduzieren.

Du vergisst dabei Domenichelli ... ]

Etwa so billig, wie von diesem einen Spiel bereits auf die ganze Saison zu schliessen. Heute ist ein neuer Tag, heute gibt es die ersten Punkte!

Tu ich auch nicht. Chati war/ist ja noch da ;)

Legwand ist für mich FCBs Delgado. Der Abschied also schwer. Zudem hät ich gerne noch den 18ten Geburtstag meines Cousins gefeiert, bin aber nach Ambri... Also en bisschen enttäuschend.

Zudem schliess ich von diesem einen Spiel nicht auf die ganze Saison. Das wird schon nach. Remember Sion Basel 8 zu 1

Verfasst: 10.09.2005, 12:58
von Don Diego
The Bacras hat geschrieben:Remember Sion Basel 8 zu 1
Remeber Lugano - Basel, 8:1 --> Abstieg.

So weit wird's dieses Jahr nicht kommen.

Verfasst: 10.09.2005, 13:04
von Gascht
The Bacras hat geschrieben:Tu ich auch nicht. Chati war/ist ja noch da
War auch nicht wirklich so gemeint. ]Legwand ist für mich FCBs Delgado. Der Abschied also schwer.[/QUOTE]
Das kann jeder nachvollziehen, der letzte Saison dabei war.
The Bacras hat geschrieben:Zudem schliess ich von diesem einen Spiel nicht auf die ganze Saison.
Damit meinte ich vor allem die BaZ. Dabei hat man der Öffentlichkeit doch so ausführlich erklärt, dass halt noch nicht alles optimal ist und warum. Egal, wir beide lassen uns den Spass nicht vermiesen.

Verfasst: 10.09.2005, 13:19
von The Bacras
Gascht hat geschrieben: Damit meinte ich vor allem die BaZ. Dabei hat man der Öffentlichkeit doch so ausführlich erklärt, dass halt noch nicht alles optimal ist und warum. Egal, wir beide lassen uns den Spass nicht vermiesen.
Die BaZ ist doch längst was vom Letzten! Kann die Medien nicht mehr hören. Was auch der Grund ist, warum ich lieber live vor Ort bin.
Basel bleibt oben, hoff ich

Verfasst: 10.09.2005, 14:51
von fussballmafia
ich ha uf mini homepage e paar bilder und impressione vom match in ambri ufgschalte

da ich nonig ganz nüchtern bi, chas no fehler in dr rächtschribig ha ;)

http://www.bud.ch.tc

Verfasst: 10.09.2005, 17:02
von Carlsberg
Zurück in die NLB - ist besser!

Verfasst: 10.09.2005, 17:08
von Don Diego
Carlsberg hat geschrieben:Zurück in die NLB - ist besser!
Begründung?

Verfasst: 10.09.2005, 18:21
von Nathan
Carlsberg hat geschrieben:Zurück in die NLB - ist besser!
Funktioniert aber nicht...

Verfasst: 10.09.2005, 21:54
von Rankhof
2-1 für Basel kurz vor Schluss.... hopp EHC!

Verfasst: 10.09.2005, 22:41
von Rankhof
Rankhof hat geschrieben:2-1 für Basel kurz vor Schluss.... hopp EHC!
3-1 Endstand, tipptopp EHC! (und damit Platz 8; wäre schön diesen Platz zu behalten...)

Verfasst: 11.09.2005, 00:10
von Éder de Assis
EHC gestern debakulös in der Valascia,in St.Jakob-Arena hingegen eine Macht. :cool:

Verfasst: 11.09.2005, 00:32
von Éder de Assis
tschanky hat geschrieben:Heute müssen Punkte her ! Fribourg mit drei Stammspieler weniger
Sonst wird das nichts mit dem 2.Anlauf Nati A.
Heul doch!Hockeykater verfliegt noch ,wirst schon sehen. ;)

Verfasst: 11.09.2005, 01:56
von Tüllhuffe
Éder de Assis hat geschrieben:in St.Jakob-Arena hingegen eine Macht. :cool:
Mer wänns nit überdryybe, isch eher bitz Not gegen Eländ gsii - aigentlig fascht wie am Glyggegrümpeli vorhär. :o

Verfasst: 11.09.2005, 09:42
von Gastsektor
tschanky hat geschrieben:Heute müssen Punkte her ! Fribourg mit drei Stammspieler weniger
Sonst wird das nichts mit dem 2.Anlauf Nati A.
die 3 Punkte sind gekommen. Gegen Zug folgen weitere 3 ;)

Verfasst: 11.09.2005, 09:47
von Varela
[quote="Gastsektor"]die 3 Punkte sind gekommen. Gegen Zug folgen weitere 3 ]

modefan :rolleyes: