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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 21.03.2023, 22:22
von Faniella Diwani
Aficionado hat geschrieben: 21.03.2023, 21:42
footbâle hat geschrieben:Aficionado hat geschrieben: 20.03.2023, 16:15
Es wurden täglich bis zu 10 Mrd an Kundengelder abgezogen.
Richtig. In der letzten Woche. Und das hat der CS den Rest gegeben. Darunter sehr viele Kleinsparer mit <500k Einlagen und Vollkasko Mentalität. Alles über 100k den Kantonalbanken, der PF und Raiffeisen abgeliefert. Die Bank wurde durch ihre eigenen Kunden versenkt. Weil sie im Umzug der Massenpanik mitmarschiert sind und ihre diffuse Angst ihren allenfalls vorhandenen Verstand dominiert hat.
Btrf. Abzug von Kundengelder. Da verlierst du ja nix. Also warum nicht? Warum.unnötig ein Risiko eingehen? Die Zocken dich auch mit sehr hohen Spesen ab.
Ich habe aber mein Konto schon lange vor Finanzkrise bei CS aufgelöst. Aus Prinzip schon.
Gibt es Gründe sein Geld bei der CS zu lassen? Gründe welche die Bank auch gegenüber den Kunden leben würde? "Solidarität" etwa? Oder "soziales Denken"?
Ich kann nicht mitreden, ich hatte nie ein Konto bei der CS.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 21.03.2023, 23:17
von Aficionado
Faniella Diwani hat geschrieben:Aficionado hat geschrieben: 21.03.2023, 21:42
footbâle hat geschrieben:
Richtig. In der letzten Woche. Und das hat der CS den Rest gegeben. Darunter sehr viele Kleinsparer mit <500k Einlagen und Vollkasko Mentalität. Alles über 100k den Kantonalbanken, der PF und Raiffeisen abgeliefert. Die Bank wurde durch ihre eigenen Kunden versenkt. Weil sie im Umzug der Massenpanik mitmarschiert sind und ihre diffuse Angst ihren allenfalls vorhandenen Verstand dominiert hat.
Btrf. Abzug von Kundengelder. Da verlierst du ja nix. Also warum nicht? Warum.unnötig ein Risiko eingehen? Die Zocken dich auch mit sehr hohen Spesen ab.
Ich habe aber mein Konto schon lange vor Finanzkrise bei CS aufgelöst. Aus Prinzip schon.
Gibt es Gründe sein Geld bei der CS zu lassen? Gründe welche die Bank auch gegenüber den Kunden leben würde? "Solidarität" etwa? Oder "soziales Denken"?
Ich kann nicht mitreden, ich hatte nie ein Konto bei der CS.
War noch ein Relikt aus meiner Kindheit/Jugend. Das war aber noch die SKA Dorfbank.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 22.03.2023, 08:37
von Faniella Diwani
Aficionado hat geschrieben: 21.03.2023, 23:17
Faniella Diwani hat geschrieben:Aficionado hat geschrieben: 21.03.2023, 21:42
Btrf. Abzug von Kundengelder. Da verlierst du ja nix. Also warum nicht? Warum.unnötig ein Risiko eingehen? Die Zocken dich auch mit sehr hohen Spesen ab.
Ich habe aber mein Konto schon lange vor Finanzkrise bei CS aufgelöst. Aus Prinzip schon.
Gibt es Gründe sein Geld bei der CS zu lassen? Gründe welche die Bank auch gegenüber den Kunden leben würde? "Solidarität" etwa? Oder "soziales Denken"?
Ich kann nicht mitreden, ich hatte nie ein Konto bei der CS.
War noch ein Relikt aus meiner Kindheit/Jugend. Das war aber noch die SKA Dorfbank.
Jo guet. E Kappe hani au no nöimen.
Aber bim neggschte Uffruuhmen goht die in Sondermüll. Die khasch jo nit emoll meh ironisch aazieh.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 22.03.2023, 09:04
von Fulehung
Aficionado hat geschrieben: 21.03.2023, 21:42
footbâle hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 20.03.2023, 16:15
Es wurden täglich bis zu 10 Mrd an Kundengelder abgezogen.
Richtig. In der letzten Woche. Und das hat der CS den Rest gegeben. Darunter sehr viele Kleinsparer mit <500k Einlagen und Vollkasko Mentalität. Alles über 100k den Kantonalbanken, der PF und Raiffeisen abgeliefert. Die Bank wurde durch ihre eigenen Kunden versenkt. Weil sie im Umzug der Massenpanik mitmarschiert sind und ihre diffuse Angst ihren allenfalls vorhandenen Verstand dominiert hat.
Interessant heute auch der rein populistisch motivierte Entscheid, keine Boni an 'Kader' ausbezahlen zu lassen. Wer sind 'Kader' in der CS? Aus der Ferne schätze ich mal, dass mindestens 30% der Population VP oder höher sind. Inkl. AVPs eher die Hälfte. VPs gelten schon als 'Direktionsmitglieder' bzw. 'Senior Management'. Da sind aber sehr viele ganz normale Leute dabei, die weder Leute führen noch gravierende Entscheide treffen. Ich bin gespannt, wie das umgesetzt wird.
Wenn, dann ab Stufe MD oder Fixum >= 250k. Aber selbst das wäre diskussionswürdig. Die Kriminellen im Grenzbereich - da bin ich bei dir - haben ihre Schäfchen längst im trockenen, machen dolce vita und lachen sich einen Ast ab über das Schicksal der Bank. Die armen Schweine nahe an der 'wertschöpfenden' Basis zahlen die Zeche. Das ist widerlich. Aber wohl Volkes Wille, weil Hass und Missgunst hie die Tonlage bestimmen.
Btrf. Abzug von Kundengelder. Da verlierst du ja nix. Also warum nicht? Warum.unnötig ein Risiko eingehen? Die Zocken dich auch mit sehr hohen Spesen ab.
Ich habe aber mein Konto schon lange vor Finanzkrise bei CS aufgelöst. Aus Prinzip schon.
Diffuse Angst... erkläre das mal in einer Region wie bei uns, wo eine Bank konkurs ging und man von seinem eigenen Geld damals in den 1990er-Jahren nur 500 Franken sofort retten konnte. Hier ein Artikel über unseren Oberländer Bankencrash und das Fazit eines Bankenexperten: "Dass eine Bank heute noch aus Liquiditätsgründen geschlossen werden könnte, glaubt Christoph Käppeli nicht".
https://www.anzeigervonsaanen.ch/2021/1 ... -thun.html
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 22.03.2023, 11:19
von Waldfest
Faniella Diwani hat geschrieben: 22.03.2023, 08:37
Aficionado hat geschrieben: 21.03.2023, 23:17
Faniella Diwani hat geschrieben:
Gibt es Gründe sein Geld bei der CS zu lassen? Gründe welche die Bank auch gegenüber den Kunden leben würde? "Solidarität" etwa? Oder "soziales Denken"?
Ich kann nicht mitreden, ich hatte nie ein Konto bei der CS.
War noch ein Relikt aus meiner Kindheit/Jugend. Das war aber noch die SKA Dorfbank.
Jo guet. E Kappe hani au no nöimen.
Aber bim neggschte Uffruuhmen goht die in Sondermüll. Die khasch jo nit emoll meh ironisch aazieh.
500 Stutz het die Wärt
*verhökert seine 20 Stück auf ricardo*
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 22.03.2023, 11:27
von Faniella Diwani
Waldfest hat geschrieben: 22.03.2023, 11:19
Faniella Diwani hat geschrieben: 22.03.2023, 08:37
Aficionado hat geschrieben: 21.03.2023, 23:17
War noch ein Relikt aus meiner Kindheit/Jugend. Das war aber noch die SKA Dorfbank.
Jo guet. E Kappe hani au no nöimen.
Aber bim neggschte Uffruuhmen goht die in Sondermüll. Die khasch jo nit emoll meh ironisch aazieh.
500 Stutz het die Wärt
*verhökert seine 20 Stück auf ricardo*
Naja.... das ist aber Maximalpreis.
https://www.ricardo.ch/de/c/kleidung-un ... m%C3%BCtze
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 22.03.2023, 11:40
von Aficionado
Ich hatte die Kappe und das Schlüssel-Stirnband des Bankvereins. War in der Primarschule halt angesagt (unglaublich aber wirklich wahr).
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 22.03.2023, 12:34
von BSL>ZRH
Aficionado hat geschrieben: 21.03.2023, 21:05
Warum die Fed die Zinsen so radikal und überhastet in kurzen Abständen erhöhen musste, weiss die besondere Finanz-Spezies besser als ich ;-p
Weil die durch Corona herbeigeführte Inflation um einiges gefährlicher für die Wirtschaft ist als ein Kollaps der CS. Inflation kann man nur mit entschiedenen und radikalen Zinserhöhungen bekämpfen, sonst gibt es in der ökonomischen Theorie keine erwiesenermassen wirksamen Rezepte zur Inflationsbekämpfung. Was passiert wenn man es nicht macht kann man aktuell wunderbar am Lehrbeispiel der Türkei erfahren mit dem "Hobby-Ökonomen" Erdogan als wirtschaftlicher Lenker und Denker. Spoiler Alert: es ist nicht lustig für die Türken. Bei hoher Inflation kommt es zum Paradoxen Phänomen dass trotz teils stark wachsender Wirtschaft die Menschen immer ärmer und ärmer werden. Die Türkische Wirtschaft ist seit 2010 konstant gewachsen, sogar im Coronajahr 2020 (
https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaft_der_Türkei). Trotzdem wird die Armutsquote in letzter Zeit sehr gross und der Türkische Mittelstand leidet sehr stark (sofern es den noch gibt) (
https://www.fr.de/politik/tuerkei-wahl- ... 45908.html). Und irgendwann ist dann die Armut so gross, dass dann die Wirtschaft nicht mehr wächst und es zum Knall kommt. Dann hilft eigentlich nur noch ein harter Reset und die Fremdwährisierung (meistens der USD) der Wirtschaft (aktuelle Beispiele Libanon und Venezuela). Inflation muss hart und entschieden bekämpft werden, auch bei vergleichsweise hohen Kosten. Die alternativen sind schlicht um einiges schlimmer.
Falls es dich interessiert:
https://www.fr.de/politik/tuerkei-unabh ... 94277.html
Wir steuern wirtschaftlich interessanten Zeiten entgegen. Pandemie war da, nun kommt die Rechnung. Mal sehen wie gross die ausfällt.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 22.03.2023, 13:04
von Aficionado
BSL>ZRH hat geschrieben:Aficionado hat geschrieben: 21.03.2023, 21:05
Warum die Fed die Zinsen so radikal und überhastet in kurzen Abständen erhöhen musste, weiss die besondere Finanz-Spezies besser als ich ;-p
Weil die durch Corona herbeigeführte Inflation um einiges gefährlicher für die Wirtschaft ist als ein Kollaps der CS. Inflation kann man nur mit entschiedenen und radikalen Zinserhöhungen bekämpfen, sonst gibt es in der ökonomischen Theorie keine erwiesenermassen wirksamen Rezepte zur Inflationsbekämpfung. Was passiert wenn man es nicht macht kann man aktuell wunderbar am Lehrbeispiel der Türkei erfahren mit dem "Hobby-Ökonomen" Erdogan als wirtschaftlicher Lenker und Denker. Spoiler Alert: es ist nicht lustig für die Türken. Bei hoher Inflation kommt es zum Paradoxen Phänomen dass trotz teils stark wachsender Wirtschaft die Menschen immer ärmer und ärmer werden. Die Türkische Wirtschaft ist seit 2010 konstant gewachsen, sogar im Coronajahr 2020 (
https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaft_der_Türkei). Trotzdem wird die Armutsquote in letzter Zeit sehr gross und der Türkische Mittelstand leidet sehr stark (sofern es den noch gibt) (
https://www.fr.de/politik/tuerkei-wahl- ... 45908.html). Und irgendwann ist dann die Armut so gross, dass dann die Wirtschaft nicht mehr wächst und es zum Knall kommt. Dann hilft eigentlich nur noch ein harter Reset und die Fremdwährisierung (meistens der USD) der Wirtschaft (aktuelle Beispiele Libanon und Venezuela). Inflation muss hart und entschieden bekämpft werden, auch bei vergleichsweise hohen Kosten. Die alternativen sind schlicht um einiges schlimmer.
Falls es dich interessiert:
https://www.fr.de/politik/tuerkei-unabh ... 94277.html
Wir steuern wirtschaftlich interessanten Zeiten entgegen. Pandemie war da, nun kommt die Rechnung. Mal sehen wie gross die ausfällt.
Naja, CS ist durch Vertrauensverlust zu Grunde gegangen. SVB Untergang auch aber nicht nur aufrund der Zinserhöhung.
Das ist Marktwirtschaft. Lieferengpässe > Nachfrage kann nicht gestillt werden > Preise steigen.
Corona und der Krieg führten zu Inflation. Zu hohe Energiepreise aufgrund schlechter Vorbereitungen. Eigentlich ein hausgemachtes Problem.
Mit der Zinserhöhung will man ja bloss die Nachfrage künstlich drosseln, da Schulden oder Investitionen teurer werden (was auch zu einer Rezession führen kann und auch voraussichtlich wird).
An welcher Schraube drehst du dann und v.a. wie stark, um eine Rezession zu verhindern?
Türkei ist ein Extrembeispiel. Hat auch viel mit Misswirtschaft zu tun denke ich. Nimm doch einfach die Schweiz. Auch hier steigen die Reallöhne seit Ewigkeiten nicht mehr. Das Leben wird auch hier immer teurer.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 22.03.2023, 13:49
von Gurkensalat
footbâle hat geschrieben: 21.03.2023, 21:07
Aficionado hat geschrieben: 20.03.2023, 16:15
Es wurden täglich bis zu 10 Mrd an Kundengelder abgezogen.
Richtig. In der letzten Woche. Und das hat der CS den Rest gegeben. Darunter sehr viele Kleinsparer mit <500k Einlagen und Vollkasko Mentalität. Alles über 100k den Kantonalbanken, der PF und Raiffeisen abgeliefert. Die Bank wurde durch ihre eigenen Kunden versenkt. Weil sie im Umzug der Massenpanik mitmarschiert sind und ihre diffuse Angst ihren allenfalls vorhandenen Verstand dominiert hat.
Interessant heute auch der rein populistisch motivierte Entscheid, keine Boni an 'Kader' ausbezahlen zu lassen. Wer sind 'Kader' in der CS? Aus der Ferne schätze ich mal, dass mindestens 30% der Population VP oder höher sind. Inkl. AVPs eher die Hälfte. VPs gelten schon als 'Direktionsmitglieder' bzw. 'Senior Management'. Da sind aber sehr viele ganz normale Leute dabei, die weder Leute führen noch gravierende Entscheide treffen. Ich bin gespannt, wie das umgesetzt wird.
Wenn, dann ab Stufe MD oder Fixum >= 250k. Aber selbst das wäre diskussionswürdig. Die Kriminellen im Grenzbereich - da bin ich bei dir - haben ihre Schäfchen längst im trockenen, machen dolce vita und lachen sich einen Ast ab über das Schicksal der Bank. Die armen Schweine nahe an der 'wertschöpfenden' Basis zahlen die Zeche. Das ist widerlich. Aber wohl Volkes Wille, weil Hass und Missgunst hie die Tonlage bestimmen.
Ehrlich gesagt vermisse ich bei deinen Beiträgen etwas den Fokus auf die CS, resp. deren Führung, bei den Schuldzuweisungen. Du sprichst immer von Medienpanik, Skandalgeilheit, ahnungslosen Kleinsparern etc….
Am Ende des Tages ist das Produkt das eine Bank verkauft Vertrauen. Wenn man stetig mit Gerichtsprozessen bezgl. irgendwelchem Illegalen Gebaren in den Medien ist, ist das nicht die Schuld der Medien. Wenn man jährlich Bussen in Millionen- oder gar Milliardenhöhe bezahlen muss, kann man das nicht als diffuse Ängste abtun. Es ist schlicht und einfach ein Totalversagen der CS, dass man das einzige Produkt, welches man verkauft nicht im Angebot hat. Es war die Finanzindustrie, die die Massen von den Sparkonten zu den Wertpapieren getrieben hat (wie und warum sei mal dahingestellt). Dass man aufgrund der eigenen Exzesse und Geldgier sein einziges Produkt nicht mehr anbieten konnte, ist nicht der Fehler der Kleinanleger und -sparer, welche ihr bisschen Geld in Sicherheit wissen wollten. Das Debakel der CS ist einzig und allein die Schuld derer die die Firma führten.
Ich muss noch ein, zwei Worte zu „den armen Schweinen“ verlieren. Inwiefern genau bezahlen diese nun die Zeche? Alle erhalten ihren Lohn und ihre Boni. Haben mehrere Monate, wenn nicht Jahre um einen neuen Job zu finden. Vergleich das mal mit Arbeitern in irgend einem anderen Industriezweig… bevor dort eine Firma schliesst, wurden meist Lohnkürzungen, Verzicht auf Weihnachtsgeld u.a. von der Belegschaft in Kauf genommen. Deine armen Schweine (10k+ Monatsgehalt) wollen noch nicht mal auf den Bonus verzichten. Man muss hier auch ein bisschen die Realitäten im Auge behalten.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 22.03.2023, 15:39
von Aficionado
Gurkensalat hat geschrieben:footbâle hat geschrieben: 21.03.2023, 21:07
Aficionado hat geschrieben: 20.03.2023, 16:15
Es wurden täglich bis zu 10 Mrd an Kundengelder abgezogen.
Richtig. In der letzten Woche. Und das hat der CS den Rest gegeben. Darunter sehr viele Kleinsparer mit <500k Einlagen und Vollkasko Mentalität. Alles über 100k den Kantonalbanken, der PF und Raiffeisen abgeliefert. Die Bank wurde durch ihre eigenen Kunden versenkt. Weil sie im Umzug der Massenpanik mitmarschiert sind und ihre diffuse Angst ihren allenfalls vorhandenen Verstand dominiert hat.
Interessant heute auch der rein populistisch motivierte Entscheid, keine Boni an 'Kader' ausbezahlen zu lassen. Wer sind 'Kader' in der CS? Aus der Ferne schätze ich mal, dass mindestens 30% der Population VP oder höher sind. Inkl. AVPs eher die Hälfte. VPs gelten schon als 'Direktionsmitglieder' bzw. 'Senior Management'. Da sind aber sehr viele ganz normale Leute dabei, die weder Leute führen noch gravierende Entscheide treffen. Ich bin gespannt, wie das umgesetzt wird.
Wenn, dann ab Stufe MD oder Fixum >= 250k. Aber selbst das wäre diskussionswürdig. Die Kriminellen im Grenzbereich - da bin ich bei dir - haben ihre Schäfchen längst im trockenen, machen dolce vita und lachen sich einen Ast ab über das Schicksal der Bank. Die armen Schweine nahe an der 'wertschöpfenden' Basis zahlen die Zeche. Das ist widerlich. Aber wohl Volkes Wille, weil Hass und Missgunst hie die Tonlage bestimmen.
Ehrlich gesagt vermisse ich bei deinen Beiträgen etwas den Fokus auf die CS, resp. deren Führung, bei den Schuldzuweisungen. Du sprichst immer von Medienpanik, Skandalgeilheit, ahnungslosen Kleinsparern etc….
Am Ende des Tages ist das Produkt das eine Bank verkauft Vertrauen. Wenn man stetig mit Gerichtsprozessen bezgl. irgendwelchem Illegalen Gebaren in den Medien ist, ist das nicht die Schuld der Medien. Wenn man jährlich Bussen in Millionen- oder gar Milliardenhöhe bezahlen muss, kann man das nicht als diffuse Ängste abtun. Es ist schlicht und einfach ein Totalversagen der CS, dass man das einzige Produkt, welches man verkauft nicht im Angebot hat. Es war die Finanzindustrie, die die Massen von den Sparkonten zu den Wertpapieren getrieben hat (wie und warum sei mal dahingestellt). Dass man aufgrund der eigenen Exzesse und Geldgier sein einziges Produkt nicht mehr anbieten konnte, ist nicht der Fehler der Kleinanleger und -sparer, welche ihr bisschen Geld in Sicherheit wissen wollten. Das Debakel der CS ist einzig und allein die Schuld derer die die Firma führten.
Ich muss noch ein, zwei Worte zu „den armen Schweinen“ verlieren. Inwiefern genau bezahlen diese nun die Zeche? Alle erhalten ihren Lohn und ihre Boni. Haben mehrere Monate, wenn nicht Jahre um einen neuen Job zu finden. Vergleich das mal mit Arbeitern in irgend einem anderen Industriezweig… bevor dort eine Firma schliesst, wurden meist Lohnkürzungen, Verzicht auf Weihnachtsgeld u.a. von der Belegschaft in Kauf genommen. Deine armen Schweine (10k+ Monatsgehalt) wollen noch nicht mal auf den Bonus verzichten. Man muss hier auch ein bisschen die Realitäten im Auge behalten.
Alles korrekt (aus meiner Sicht). Habe gestern noch einen Beitrag vorbereitet btrf. «arme Schweine».
Ich habe btrf. Reorganisationen einfach schon zu viel erleben müssen. Aber duch diese Ereignisse ist meine Resilienz enorm gestiegen. Ich hatte auch noch nie ein burn out im Gegensatz zu den meisten meiner ex Arbeitskollegen.
Meine Loyaliät den Unternehmen ggü. hat stark gelitten. Ich bemühe mich bei der Arbeit nur noch für den Teamerfolg. Das Unternehmen ist mir egal.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 22.03.2023, 18:50
von Pro Sportchef bim FCB
BSL>ZRH hat geschrieben: 22.03.2023, 12:34
Weil die durch Corona herbeigeführte Inflation um einiges gefährlicher für die Wirtschaft ist als ein Kollaps der CS
...
Pandemie war da, nun kommt die Rechnung. Mal sehen wie gross die ausfällt.
Also diese Betrachtung ist jetzt etwas gar reduziert. Die Inflation hat(te) viele Gründe, auf Angebots- und Nachfrageseite.
https://www.swissinfo.ch/ger/wirtschaft ... -/47656600
https://www.economiesuisse.ch/de/artike ... te-den-usa
https://www.forbes.com/advisor/de/geldanlage/inflation/
Die Schweiz hat zudem genauso Geld in die Wirtschaft gepumpt, ist aber viel weniger von der Inflation betroffen:
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 75154.html
Ob es jetzt besser gekommen wäre, wenn die Zentralbanken und Regierungen kein Geld in Umlauf gepumpt hätten ist reine Spekulation. Der Konsum wäre so oder so zusammengebrochen, wer weiss wann sich dieser wieder erholt hätte, so viele Menschen wie Jobs verloren haben. Auch die Angebotsseite wäre so oder so zusammengebrochen. Von daher hätte es dann vielleicht sogar eine Inflation und ein Zusammenbruch von Konsum gegeben. Wer weiss das schon.
Ob die Inflation nun gefährlicher ist für die Wirtschaft als der Kollaps einer weltweiten Grossbank, kann man wohl auch nur vermuten. Wenn man die Auswirkungen der vergleichbar kleinen US Banken gesehen hat, ist dies nicht zu unterschätzen.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 22.03.2023, 21:11
von Aficionado
Das ist ja auch nicht unser Job, die Auswirkungen gegeneinander abzuwägen und den best case zu eruieren. Dafür gibt es überirdisch bezahlte Mänätscher.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 23.03.2023, 06:04
von Aficionado
Eine Bank lebt nur vom Geld seiner Kunden. Sie produziert also keine realen Güter. Die Vermögensverwaltung/sichere Bunkerung könnte sehr wohl auch der Staat, also die Kantone übernehmen. Die Kantonalbanken sind dazu bestens geeignet und existieren bereits. Halbstaatlich wäre auch eine Option.
Der Handel mit Wertpapieren könnte im digitalen Zeitalter direkt über die Firmen stattfinden. Braucht ein Unternehmen Geld, sinken die Aktien. Der Kunde kauft also zu einem tieferen Kurs Anteile am Unternehmen. Hat das Unternehmen zuviel Vermögen, steigen die Kurse. Der Investor kann sein Geld wieder abziehen. Das Unternehmen wäre dabei verpflichtet, dem Gläubiger einen kleineren, fixen Zins - auch bei Verlusten, zu bezahlen.
Das wäre ehrliche Marktwirtschaft.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 23.03.2023, 06:34
von Käppelijoch
Eine Idee, welche mir auch schon durch den Kopf ging, aber wohl zu spät kommt. Aber sie wäre vernünftig:
UBS soll «Kronjuwel» verkaufen - FDP will Schweizer Geschäft der Credit Suisse retten
https://www.bazonline.ch/fdp-will-schwe ... 9402650011
Die CS Schweiz ist hochprofitabel und könnte alleine überleben.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 23.03.2023, 08:25
von badandugly
Einfach NEIN!
Durchziehne das Ding so wie es jetzt aufgegleist ist und fertig. Es wird eine Aufspaltung folgen, die UBS wird Sparten verkaufen, aber auf diesen Deal wird sie sich nicht einlassen, ausser jemand (= Bund=Steuerzahler) vergoldet denen so einen Verzicht noch mehr.
Und überhaupt, das Bild mit diesem smarten Thierry bringt mich zum rückwärts speisen....
Da geht es doch in erster Linie darum, den eigenen die lukrativen Posten zu sichern, denn mit dem Zusammenschluss triffts auch mehrere der sogenanten Top-Kaderleute. Das Argument der schieren Grösse der neuen UBS ist Angstmacherei, das mit den Arbeitsplätzen ist das Feigenblatt. Die Schweiz braucht im Inland keine CS mehr, es hat seeehr viele Player, die die abwanderungsfreudigen Kunden aufnehmen werden.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 23.03.2023, 09:14
von Fulehung
Käppelijoch hat geschrieben: 23.03.2023, 06:34
Eine Idee, welche mir auch schon durch den Kopf ging, aber wohl zu spät kommt. Aber sie wäre vernünftig:
UBS soll «Kronjuwel» verkaufen - FDP will Schweizer Geschäft der Credit Suisse retten
https://www.bazonline.ch/fdp-will-schwe ... 9402650011
Die CS Schweiz ist hochprofitabel und könnte alleine überleben.
Mal von all den Skandalen seit den 1970ern abgesehen... Die CS hat in den letzten 10 Jahren zahlreiche Standorte abgebaut. Sie wollte abseits der grossen Zentren gar nicht mehr präsent sein, weil dort nur so Durchschnittsbürger wohnen, die keine Rendite bringen. Hier bei uns im Kanton Bern gibt es südlich der Stadt Bern genau in Thun und (für die Russen-Bonzen) in Gstaad eine Verkaufsstelle. Wie willst du mit dieser Marke erfolgreich sein? Wer ist dein Zielpublikum?
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 23.03.2023, 10:06
von BSL>ZRH
Käppelijoch hat geschrieben: 23.03.2023, 06:34
Eine Idee, welche mir auch schon durch den Kopf ging, aber wohl zu spät kommt. Aber sie wäre vernünftig:
UBS soll «Kronjuwel» verkaufen - FDP will Schweizer Geschäft der Credit Suisse retten
https://www.bazonline.ch/fdp-will-schwe ... 9402650011
Die CS Schweiz ist hochprofitabel und könnte alleine überleben.
Dies macht keinen Sinn für die UBS. Die würde dem so nie zustimmen. Alles ausser das Schweizgeschäft ist wertlos. Dann hätte man auch Too Big to Fail mässig vorgehen können und das Schweiz Geschäft abspalten und den Rest in den geordneten Konkurs gehen lassen. Man wollte allerdings die CS als ganzes retten (der Märkte zuliebe), da blieb nur der Verkauf des ganzen an die UBS. Würde die UBS nicht das CH Geschäft erhalten, würde sie entweder den Deal ablehnen, oder aber viel mehr Garantien vom Steuerzahler einfordern (worauf ich absolut keinen Bock habe).
Die FDP will einfach von ihrer eigenen Inkompetenz ablenken. Die SVP hat absolut recht mit "FDP-Sumpf" bei der Credit Suisse.
Edit: Geht es wirklich um den Markt und die inländische Konkurrenz, so gibt es eine einfach Lösung. Ausbau der PostFinance zur Vollbank. (Vorteil: Der Bund kann die Strategie bestimmen).
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 23.03.2023, 11:26
von Aficionado
BSL>ZRH hat geschrieben:Käppelijoch hat geschrieben: 23.03.2023, 06:34
Eine Idee, welche mir auch schon durch den Kopf ging, aber wohl zu spät kommt. Aber sie wäre vernünftig:
UBS soll «Kronjuwel» verkaufen - FDP will Schweizer Geschäft der Credit Suisse retten
https://www.bazonline.ch/fdp-will-schwe ... 9402650011
Die CS Schweiz ist hochprofitabel und könnte alleine überleben.
Dies macht keinen Sinn für die UBS. Die würde dem so nie zustimmen. Alles ausser das Schweizgeschäft ist wertlos. Dann hätte man auch Too Big to Fail mässig vorgehen können und das Schweiz Geschäft abspalten und den Rest in den geordneten Konkurs gehen lassen. Man wollte allerdings die CS als ganzes retten (der Märkte zuliebe), da blieb nur der Verkauf des ganzen an die UBS. Würde die UBS nicht das CH Geschäft erhalten, würde sie entweder den Deal ablehnen, oder aber viel mehr Garantien vom Steuerzahler einfordern (worauf ich absolut keinen Bock habe).
Die FDP will einfach von ihrer eigenen Inkompetenz ablenken. Die SVP hat absolut recht mit "FDP-Sumpf" bei der Credit Suisse.
Edit: Geht es wirklich um den Markt und die inländische Konkurrenz, so gibt es eine einfach Lösung. Ausbau der PostFinance zur Vollbank. (Vorteil: Der Bund kann die Strategie bestimmen).
Sorry, falscher Post zitiert.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 23.03.2023, 11:28
von Aficionado
BSL>ZRH hat geschrieben:Käppelijoch hat geschrieben: 23.03.2023, 06:34
Eine Idee, welche mir auch schon durch den Kopf ging, aber wohl zu spät kommt. Aber sie wäre vernünftig:
UBS soll «Kronjuwel» verkaufen - FDP will Schweizer Geschäft der Credit Suisse retten
https://www.bazonline.ch/fdp-will-schwe ... 9402650011
Die CS Schweiz ist hochprofitabel und könnte alleine überleben.
Dies macht keinen Sinn für die UBS. Die würde dem so nie zustimmen. Alles ausser das Schweizgeschäft ist wertlos. Dann hätte man auch Too Big to Fail mässig vorgehen können und das Schweiz Geschäft abspalten und den Rest in den geordneten Konkurs gehen lassen. Man wollte allerdings die CS als ganzes retten (der Märkte zuliebe), da blieb nur der Verkauf des ganzen an die UBS. Würde die UBS nicht das CH Geschäft erhalten, würde sie entweder den Deal ablehnen, oder aber viel mehr Garantien vom Steuerzahler einfordern (worauf ich absolut keinen Bock habe).
Die FDP will einfach von ihrer eigenen Inkompetenz ablenken. Die SVP hat absolut recht mit "FDP-Sumpf" bei der Credit Suisse.
Edit: Geht es wirklich um den Markt und die inländische Konkurrenz, so gibt es eine einfach Lösung. Ausbau der PostFinance zur Vollbank. (Vorteil: Der Bund kann die Strategie bestimmen).
Warum nicht gleich den Inlandbereich zur PF transferieren? Dann könnte die PF endlich ins langersehnte Hypothekargeschäft einsteigen.
Aber dann wäre auch die PF fast schon ein Koloss.
Und ja, ist dann wohl zu spät.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 23.03.2023, 11:54
von Pro Sportchef bim FCB
Interessant:
https://www.watson.ch/wirtschaft/schwei ... nb-einsatz
"Thomas Jordan wurde gefragt, inwiefern das mobile Banking und Social Media Einfluss auf den Niedergang der CS und die momentane Situation des Bankensystems hatten. Seine Antwort: Keine. Die momentane Krise sei die Folge fehlenden Vertrauens und habe nichts mit Mobile-Banking zu tun. Dieses gebe es ja bereits seit Jahren.
Am Sonntag hatte die CS- und die Finma-Spitze für Stirnrunzeln gesorgt, als die Schuld für die prekäre Situation der CS vor allem den sozialen Medien gegeben wurde. Dies hat Jordan nun deutlich abgestritten."
Und
"Die Nationalbank hatte zu dem Zeitpunkt angekündigt, dass sie zusätzliche umfangreiche Liquidität in Form von Darlehen zur Verfügung stellen würde, um eine erfolgreiche Umsetzung der Übernahme zu unterstützen.
Die SNB gewähre solche Hilfen im Rahmen ihrer gesetzlichen Aufgabe, zur Stabilität des Finanzsystems beizutragen, erklärte Jordan. «Unsere Liquiditätsmassnahmen sind Kredite, die besichert sind und verzinst werden, und keine Geschenke», betonte der SNB-Chef explizit."
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 23.03.2023, 12:05
von Pro Sportchef bim FCB
Auch interessant, auch wenn ein ganz anderes Thema:
https://www.watson.ch/schweiz/interview ... -interview
Man verkauft das heutige Abkommen und die heutigen Regeln als zukünftige Reform. Warum bemüht man sich nicht einfach um die korrekte Durchsetzung des heutigen Abkommens? Nur weil Sanktionen fehlen? Weiterhelfen tut es ja trotzdem niemandem, alle sind gleichermassen überfordert, ob Aussengrenzen oder "Binnenländer" die eigentlich gar keine Asylanträge bekommen sollten und in die sicheren Drittstaaten zurückführen müssten.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 23.03.2023, 12:49
von Käppelijoch
Man kann es auch so machen:
- Die CS Schweiz wird mit neuen Aktien ausgestattet und als eigenständige Firma auf den Markt gebracht. Finanziert wird das Ganze durch Aktienverkäufe. Ich denke alleine mit diesem Verkauf würde die UBS die aufgeworfenen 3 Milliarden schnell wieder drin haben.
- Die UBS ist eigentlich raus aus dem Investmentbanking-Geschäft. Will sie draussen bleiben, wird sie diese Bereiche zeitnah ebenfalls abstossen müssen und dafür ein paar Batzeli bekommen.
- Die Frage dabei: Der Bund hat ja die UBS zum Kauf genötigt, die UBS hat einen lächerlich kleinen Preis dafür aufgewendet. Wie sähe es in diesem konkreten Einzelfall mit einer Verkaufsbeteiligung für den Bund & die SNB aus?
Unter dem Strich würde die UBS damit wieder auf eine Grösse Schrumpfen, welche für alle - sie selber, unserer Volkswirtschaft und für die Weltwirtschaft - gesünder ist als jetzt.
Oder was wären denn bessere Ideen, wie man das Monster UBCS auf eine für alle gesunde Grösse reduzieren könnte? Ohne dass man eine andere Monsterbank kreiert (z.B. PF).
Inwiefern die heutige FDP mit dem jetzigen Debakel der CS der letzten 10 Jahre etwas zu tun hat, konnte mir noch niemand erklären. Es ist einfach ein lässiges Schlagwort "FDP-CS-Filz". Bei der Swissair und ihrem Untergang mag dies stimmen bzw. war es vor allem ein Zürcher FDP-Filz. Nur ist die heutige Zürcher FDP längst nicht mehr das, was sie damals war.
Nochmals: Ich habe mal kurz in Google gesucht - vielleicht findet jemand mehr - aber eine flächendeckende Vernetzung bzw. Verfilzung FDP-CS der letzten 10 Jahre fand ich nirgends. Dieser Vorwurf mochte bis in die frühen 00er-Jahre stimmen, aber soweit ich das überblicke, ist das grossmehrheitlich passé. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, gerne mit Verlinkung.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 23.03.2023, 12:59
von Aficionado
Ja, die SVP wird wieder gross profitiefen können - sowohl von der CS, wie auch beim Asylthema.
Bei der CS kann sie sich wieder schön aus dem Kreuzfeuer ziehen. Es war ja die FDP.
Viele Kleinunternehmer, konservative Mittelständler sowie Bankenpöbel (in der Hierarchie unten), also klassische SVP Wähler sind ja auch CS Kunden.
Nun kann die SVP wieder den Retter in der Not spielen und so tun, als würden sie sich gegen den Bankenfilz und für Kleinanleger einsetzen.
Gället sie Herr ex BR Maurer.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 23.03.2023, 13:01
von Aficionado
Käppelijoch hat geschrieben:Man kann es auch so machen:
- Die CS Schweiz wird mit neuen Aktien ausgestattet und als eigenständige Firma auf den Markt gebracht. Finanziert wird das Ganze durch Aktienverkäufe. Ich denke alleine mit diesem Verkauf würde die UBS die aufgeworfenen 3 Milliarden schnell wieder drin haben.
- Die UBS ist eigentlich raus aus dem Investmentbanking-Geschäft. Will sie draussen bleiben, wird sie diese Bereiche zeitnah ebenfalls abstossen müssen und dafür ein paar Batzeli bekommen.
- Die Frage dabei: Der Bund hat ja die UBS zum Kauf genötigt, die UBS hat einen lächerlich kleinen Preis dafür aufgewendet. Wie sähe es in diesem konkreten Einzelfall mit einer Verkaufsbeteiligung für den Bund & die SNB aus?
Unter dem Strich würde die UBS damit wieder auf eine Grösse Schrumpfen, welche für alle - sie selber, unserer Volkswirtschaft und für die Weltwirtschaft - gesünder ist als jetzt.
Oder was wären denn bessere Ideen, wie man das Monster UBCS auf eine für alle gesunde Grösse reduzieren könnte? Ohne dass man eine andere Monsterbank kreiert (z.B. PF).
Inwiefern die heutige FDP mit dem jetzigen Debakel der CS der letzten 10 Jahre etwas zu tun hat, konnte mir noch niemand erklären. Es ist einfach ein lässiges Schlagwort "FDP-CS-Filz". Bei der Swissair und ihrem Untergang mag dies stimmen bzw. war es vor allem ein Zürcher FDP-Filz. Nur ist die heutige Zürcher FDP längst nicht mehr das, was sie damals war.
Nochmals: Ich habe mal kurz in Google gesucht - vielleicht findet jemand mehr - aber eine flächendeckende Vernetzung bzw. Verfilzung FDP-CS der letzten 10 Jahre fand ich nirgends. Dieser Vorwurf mochte bis in die frühen 00er-Jahre stimmen, aber soweit ich das überblicke, ist das grossmehrheitlich passé. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, gerne mit Verlinkung.
Ergänzung. UBS will Deal zwischen CS und Klein verhindern oder zumindest prüfen:
https://www.20min.ch/story/ubs-will-ver ... 1159522064
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 23.03.2023, 13:05
von badandugly
Zum Post, die wieso die FDP zu unrecht in der Kritik stehen soll:
ich sehe mal diesen Ansatz:
Alle Grossaktionäre und institutionellen Anleger haben Manager, die notabene eher bei den liberalen und neoliberalen beheimatet sind. Es geht um Profite, Rendite. Ich behaupte mal (ist Behauptung, wissen tu ich es nicht), in diesen Positionen und Gremien dürfen FDP-Anhänger überproportional vertreten sein. Diese winken dann jeweils auch die jahresrechnungen und Besoldungssysteme für die oberen Kader durch an den Jahresversammlungen. Ich nehme mal an, dies könnte man als Filz bezeichnen.
Diese liberalen Geister sind ja auch an den entsprechenden Lehranstalten ausgebildet worden und dadurch häufig auf selber Linie, da der selbe Background vorhanden. Es ist nur meine Meinung. Aber die Resultate an den jahresversammlungen kann ich mir dann doch nicht anders erklären.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 23.03.2023, 16:27
von Aficionado
badandugly hat geschrieben:Zum Post, die wieso die FDP zu unrecht in der Kritik stehen soll:
ich sehe mal diesen Ansatz:
Alle Grossaktionäre und institutionellen Anleger haben Manager, die notabene eher bei den liberalen und neoliberalen beheimatet sind. Es geht um Profite, Rendite. Ich behaupte mal (ist Behauptung, wissen tu ich es nicht), in diesen Positionen und Gremien dürfen FDP-Anhänger überproportional vertreten sein. Diese winken dann jeweils auch die jahresrechnungen und Besoldungssysteme für die oberen Kader durch an den Jahresversammlungen. Ich nehme mal an, dies könnte man als Filz bezeichnen.
Diese liberalen Geister sind ja auch an den entsprechenden Lehranstalten ausgebildet worden und dadurch häufig auf selber Linie, da der selbe Background vorhanden. Es ist nur meine Meinung. Aber die Resultate an den jahresversammlungen kann ich mir dann doch nicht anders erklären.
FDP ist sicher übervertreten. Aber auch bei der SVP gibt es hohe Banktiere. Das sind aber meistens Funktionäre in der Partei und keine Normalwähler. Matter und Kaufmann um nur zwei Beispiele zu nennen.
Aber das weiss man ja schon lange, dass wohl kaum Linke im Bankensektor tätig sind. Levrat ist da die Ausnahme. Aber PF lässt sich auch kaum mit CS vergleichen und er ist ja nur im VR.
@Käppeli
Die FDP steht nun einmal für möglichst liberale Marktwirtschaft ohne jegliche Regulierungen (Der Markt regelt alles von selbst). Als Banken-Lobbyist würde ich zuerst bei der FDP anklopfen.
Das etwas Populismus in einem Wahljahr dazugehört ist auch selbsterklärend.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 23.03.2023, 17:58
von Pro Sportchef bim FCB
Aficionado hat geschrieben: 23.03.2023, 16:27
badandugly hat geschrieben:Zum Post, die wieso die FDP zu unrecht in der Kritik stehen soll:
ich sehe mal diesen Ansatz:
Alle Grossaktionäre und institutionellen Anleger haben Manager, die notabene eher bei den liberalen und neoliberalen beheimatet sind. Es geht um Profite, Rendite. Ich behaupte mal (ist Behauptung, wissen tu ich es nicht), in diesen Positionen und Gremien dürfen FDP-Anhänger überproportional vertreten sein. Diese winken dann jeweils auch die jahresrechnungen und Besoldungssysteme für die oberen Kader durch an den Jahresversammlungen. Ich nehme mal an, dies könnte man als Filz bezeichnen.
Diese liberalen Geister sind ja auch an den entsprechenden Lehranstalten ausgebildet worden und dadurch häufig auf selber Linie, da der selbe Background vorhanden. Es ist nur meine Meinung. Aber die Resultate an den jahresversammlungen kann ich mir dann doch nicht anders erklären.
FDP ist sicher übervertreten. Aber auch bei der SVP gibt es hohe Banktiere. Das sind aber meistens Funktionäre in der Partei und keine Normalwähler. Matter und Kaufmann um nur zwei Beispiele zu nennen.
Aber das weiss man ja schon lange, dass wohl kaum Linke im Bankensektor tätig sind. Levrat ist da die Ausnahme. Aber PF lässt sich auch kaum mit CS vergleichen und er ist ja nur im VR.
@Käppeli
Die FDP steht nun einmal für möglichst liberale Marktwirtschaft ohne jegliche Regulierungen (Der Markt regelt alles von selbst). Als Banken-Lobbyist würde ich zuerst bei der FDP anklopfen.
Das etwas Populismus in einem Wahljahr dazugehört ist auch selbsterklärend.
"Too big to fail", was jetzt eben gescheitert ist, wurde doch auch vom Parlament ausgearbeitet. Das Parlament mit seiner bürgerlichen Mehrheit. Genau Gleiches gilt für den Bundesrat. Mehrheit bürgerlich, immer. Man kann es deshalb nur mit aller deutlichkeit immer und immer wiederholen:
Auch wenn die Bürgerlichen immer Links-Grün die Schuld geben. Es ist eine Lüge. Egal ob Energie, Klima, Verkehr, Wohnungsnot, etc. Die Bürgerlichen sind verantwortlich. Sie bestimmen die Politik seit immer und ewig.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 23.03.2023, 18:28
von Aficionado
Wenns den ersten Rohstoffgigant lupft, sind dann sicher auch die Grünen und die SP schuld.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Verfasst: 23.03.2023, 18:29
von BSL>ZRH
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 23.03.2023, 17:58
Aficionado hat geschrieben: 23.03.2023, 16:27
badandugly hat geschrieben:
Zum Post, die wieso die FDP zu unrecht in der Kritik stehen soll:
ich sehe mal diesen Ansatz:
Alle Grossaktionäre und institutionellen Anleger haben Manager, die notabene eher bei den liberalen und neoliberalen beheimatet sind. Es geht um Profite, Rendite. Ich behaupte mal (ist Behauptung, wissen tu ich es nicht), in diesen Positionen und Gremien dürfen FDP-Anhänger überproportional vertreten sein. Diese winken dann jeweils auch die jahresrechnungen und Besoldungssysteme für die oberen Kader durch an den Jahresversammlungen. Ich nehme mal an, dies könnte man als Filz bezeichnen.
Diese liberalen Geister sind ja auch an den entsprechenden Lehranstalten ausgebildet worden und dadurch häufig auf selber Linie, da der selbe Background vorhanden. Es ist nur meine Meinung. Aber die Resultate an den jahresversammlungen kann ich mir dann doch nicht anders erklären.
FDP ist sicher übervertreten. Aber auch bei der SVP gibt es hohe Banktiere. Das sind aber meistens Funktionäre in der Partei und keine Normalwähler. Matter und Kaufmann um nur zwei Beispiele zu nennen.
Aber das weiss man ja schon lange, dass wohl kaum Linke im Bankensektor tätig sind. Levrat ist da die Ausnahme. Aber PF lässt sich auch kaum mit CS vergleichen und er ist ja nur im VR.
@Käppeli
Die FDP steht nun einmal für möglichst liberale Marktwirtschaft ohne jegliche Regulierungen (Der Markt regelt alles von selbst). Als Banken-Lobbyist würde ich zuerst bei der FDP anklopfen.
Das etwas Populismus in einem Wahljahr dazugehört ist auch selbsterklärend.
"Too bito fail", was jetzt eben gescheitert ist, wurde doch auch vom Parlament ausgearbeitet. Das Parlament mit seiner bürgerlichen Mehrheit. Genau Gleiches gilt für den Bundesrat. Mehrheit bürgerlich, immer. Man kann es deshalb nur mit aller deutlichkeit immer und immer wiederholen:
Auch wenn die Bürgerlichen immer Links-Grün die Schuld geben. Es ist eine Lüge. Egal ob Energie, Klima, Verkehr, Wohnungsnot, etc. Die Bürgerlichen sind verantwortlich. Sie bestimmen die Politik seit immer und ewig.
Too big to fail war kommunikativ und ideologisch falsch. Wäre der Staat/ BR hingestanden und hätte gesagt, dass man die CS retten im Notfall retten würde, auch wenn es eine Lüge gewesen wäre, dann wäre es evtl nicht zum Vertrauensverlust in die CS gekommen und es würde die Bank heute noch geben. Die Finanzindustrie bringt der Schweiz viele Vorteile: Steuergelder, gut bezahlte Arbeitsplätze, globale Vernetzung, Gewicht bei wichtigen Gremien: IMF, Weltbank, BIZ, FATF, ausserdem sorgt die Finanzindustrie dafür, dass die CH Unternehmen mit Liquidität versorgt werden, vor allem auch die Startups. Viele Startups siedeln sich aus Kapitalgründen in Ländern / Gegenden an, bei der auch die Finanzindustrie stark ist.
Jedoch gibt es auch Risiken, die es zu managen gilt. Too big to fail war der falsche Ansatz, da es Vertrauen in die Banken zerstört und einen Bankrun verschlimmern kann. Man kommuniziert, dass man Banken kaputtgehen lassen würde. Strengere audits, insbesondere auch mit Fokus auf dem Risikomanagement, sind eher der richtige Weg und mehr Personal und macht für die FINMA. Aber im Notfall sollte der Staat die Finanzindustrie unterstützen, da er in guten Zeiten stark von ihr profitiert. So wie aktuell geschehen bei der Zwangsfusion mit der UBS.