Aficionado hat geschrieben: 20.03.2023, 11:09 Auf die Fragen, wer verantwortlich sei, gestern Abend bei der Pressekonfedenz.(SRF info) kam keine brauchbare Antwort.von Mr. Lehmann. Die Frage wurde mehr als nur einmal gestellt. «Man sollte jetzt nicht zurûckschauen...gnà gnà...» war sinngemäss seine Antwort. Man sieht genau wie diese Personen ticken. Die machen sich nichts aus der Vergangenheit. Selbstreflexion kriegen die nicht hin.
Einen Grund alleine gibt es mMn nicht. Ultimativ sind es mehrere Gründe, die für den akuten Niedergang der CS verantwortlich sind. Schlechtes Management, die CS ist beim Investmentbanking hohe Risiken eingegangen und hatte dabie allgemein eine schlechtes Risikomanagement, die durch Corona bedingte hohe Inflation mit den hohen Leitzinsen der Nationalbanken sorgen akut für hohe Probleme bei Darlehensmarkt , allgemein sehr schlechte Presse (schlecht für sie Neukundengewinnung), rasche Panik bei vielen Kunden nach dem Zusammenbruch der First Republik Bank in den USA (2008 ist in den Köpfen noch sehr präsent).
Vor allem das letzte dürfte stark zum akuten Zusammenbruch der CS beigetragen haben. Ich vermute Mal es gab viele Kunden die sehr schnell sehr viel Geld von der CS abzogen (Bank Run) welches zu einem akutem Liquiditätsengpass führte (liquidity crunch). Gerade die UHNWIs (Bankfachsprache für Ultra High Net Worth Individuals) und deren Finanzmanager (oft Anwälte und Family Offices) dürften im grossen Ausmass Gelder von der CS abgezogen haben, oder bereits angekündigt haben diese abzuziehen (wenn es um mehrere hunderte Millionen und sogar Milliarden CHF geht, dann gibt es da idR Abzugsfristen wie bei Sparkonti). Das gleiche bei Firmenkunden. Würde man das nicht machen, dann würde man grob fahrlässig handeln. (Bei einem Bank Run darf man nicht der letzte sein).
Selbst das Darlehen der SNB von 50 Milliarden der vergangen Woche dürfte schlicht vom Betrag zu wenig gewesen sein, deswegen der Notrechtseingriff des BR um wieder Vertrauen herzustellen und zusätzlich Liquidität zur Verfügung zu stellen. Die CS wäre vermutlich ohne diesen Aktion heute im verlaufe des Tages Zahlungsunfähig geworden.
Der BR hatte nur noch die Wahl zwischen Verstaatlichung, Abwicklung oder Übernahme durch die UBS mit vielen Zugeständnissen an die UBS. Nummer eins und zwei wären mMn schwierig geworden, dem Bund fehlt zum einen schlicht das Personal um eine Bank wie die CS zu leiten & restrukturieren, die CS kriegt es nicht alleine hin, und ein Kollaps wär für die CH Wirtschaft katastrophal. Blieb nur Eingliederung in die UBS, welcher nun die Rolle des defacto Konkursverwalters zukommt (Restrukturierung der CS). Nur die UBS hat dafür das Know How in der Schweiz. Daher hat der BR die beste unter den schlechten Optionen gewählt.
Wird spannend was im FINMA Bericht zum quasi Kollaps der CS stehen wird. Die vergangenen FINMA Berichte zur CS zeichneten noch kein solch dramatisches Bild. Und ja, vermutlich kommt nun mit Verspätung die Coronainduziert Wirtschaftskrise. Mit der Sticky Inflation, den nach wie vor schwierigen Lieferketten, drn stark verschuldet Firmen wegen Corona kommt da noch einiges auf uns zu. Es bleibt spannend.