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Verfasst: 08.02.2020, 22:38
von footbâle
Tschum hat geschrieben:Mit der konkreten Kritik hatte er abgesehen davon völlig recht.
Findest du. Na dann..

Verfasst: 08.02.2020, 23:01
von Tschum
Witzig ist ja: Die "daraus folgende Unruhe" hat offenbar sehr gut getan, wenn man das heutige Spiel betrachtet. Und alles andere als den "Wert für die Shareholder" gemindert, scheint mir ...

Jetzt muss der Trainer liefern, sagte Odermatt. Und der hat geliefert. Richtig blöd war nur das Geschimpfe von Zbinden: Jetzt spricht jeder - und nun mit Recht - von einer Spaltung in der Führung.

Verfasst: 08.02.2020, 23:22
von Lällekönig
Tschum hat geschrieben:Witzig ist ja: Die "daraus folgende Unruhe" hat offenbar sehr gut getan, wenn man das heutige Spiel betrachtet. Und alles andere als den "Wert für die Shareholder" gemindert, scheint mir ...

Jetzt muss der Trainer liefern, sagte Odermatt. Und der hat geliefert. Richtig blöd war nur das Geschimpfe von Zbinden: Jetzt spricht jeder - und nun mit Recht - von einer Spaltung in der Führung.
Den heutigen Sieg auf die Äusserung Odermatts zurückzuführen, bedient nur dein eigenes Narrativ.
Du kennst schon den Unterschied zwischen Kausalität und Korrelation?

Was wäre denn gewesen, wenn wir verloren hätten?

Im Nachgang kann sich Karlis Aussage und die daraus resultierende Entwicklung durchaus positiv für den FCB auswirken. Das ändert aber nichts daran, dass er eine Kompetenz überschritten hat. Das sind zwei völlig verschiedene Dinge. Du kannst es gut finden, aber trotzdem wird es deswegen nicht richtig. Wenn du bei Rot über die Ampel fährst, um einen Termin nicht zu verpassen, wird es nicht plötzlich richtig. Du hast eine Regel gebrochen. Wenn nichts passiert, kann das gut für dich gewesen sein. Aber damit das richtig wird, müsste man das Gesetz ändern, aber was wäre, wenn du einen Unfall gebaut hättest? Dann ist deine gute Absicht pünktlich zu sein nichts wert. Das sind zwei komplett verschiedene Ebenen.

Dass die Führung ein Problem mit Einigkeit hat, ist eine Vermutung, welche sich schon lange hält und trifft meiner Meinung nach auch zu. Ausgesprochen wurde es aber offiziell nicht. Jetzt, wo Odermatt Fakten geschaffen hat, kann man es auch aussprechen. Blöd ist nur, dass diese Uneinigkeit so gross ist, nicht, dass man sich darüber aufregt.

Verfasst: 08.02.2020, 23:45
von ZeroZero
footbâle hat geschrieben:Vor allem darf doch jeder, der kein Funktionär des Vereins ist, sagen, was er will. Aber Stammtisch Gelaber und Funktion gleichzeitig geht nicht. Ich kenne jedenfall keinen VR irgend einer Firma oder Institution, der öffentlich Kritik an der Leistung eines leitenden Angestellten übt.
So lange solche Dinge passieren, sind wir nicht professionell genug aufgestellt.
This. Ist einfach Fakt. Darf nicht passieren. Niemals. Da fehlst du am nächsten Tag.

Verfasst: 09.02.2020, 00:00
von Heavy
Tschum hat geschrieben:Witzig ist ja: Die "daraus folgende Unruhe" hat offenbar sehr gut getan, wenn man das heutige Spiel betrachtet. Und alles andere als den "Wert für die Shareholder" gemindert, scheint mir ...
Mol luege ob das, wo ab morn in dr Präss abgoht, dr Füehrig und im Verein in sache Rueh au guet tuet.

Dr Karli usch unprofessionell und miner !einig noch für si Funktion nid qualifiziert. VR vomene 100 Maa KMU isch chli was anderes als Logebespasser.

Zu, Zbinden: si öffentluch Kritik isch entweder ebefalls unprofessionell oder e Hilferuef.
Jedefalls schint bim FCB nid mitenander greset zwerde.

Verfasst: 09.02.2020, 00:47
von Fabrice Henry
Jeder etwas größere Verein hat seine verdienstvollen Ehemaligen, die ihren Senf dazu geben. Oft auch Legenden, wie bei uns Karli, oder bei Bayern der Kaiser, sollte man nicht überbewerten, wird es zu schlimm, muss man sie halt freundlich vom täglichen Betrieb entfernen. Aber prinzipiell ist Odermatt untouchable.

Verfasst: 09.02.2020, 06:26
von kunklatsch
Aber prinzipiell ist Odermatt untouchable.[/QUOTE]

Und Zbinden geht eh, wenn Koller geht, gehen muss, oder gegangen wird....

Verfasst: 09.02.2020, 08:45
von Misterargus
Lällekönig hat geschrieben: Daher war die Rückwärtsstrategie aus meiner Sicht nicht verkehrt. Ich stimme dir zu, dass Burgener sie hätte langsamer angehen können, dass er evtl. sogar das europäisches Standing hätte trotz Redimensionierung halten können. Aber das sind für mich Fragen des Tempos, nicht Fragen der Richtung. An Visionen fehlte es mir nicht, sondern an Erfahrung diese umzusetzen.
Aus meiner Sicht das verkehrteste was man machen kann. Rückwärtsstrategie bedeutet Abstieg längerfristig !!! ;)

Verfasst: 09.02.2020, 08:53
von Misterargus
kunklatsch hat geschrieben:Aber prinzipiell ist Odermatt untouchable.
Und Zbinden geht eh, wenn Koller geht, gehen muss, oder gegangen wird....[/QUOTE]

Odermatt hat das gesagt was meiner Meinung nach richtig war und meiner Meinung nach die meisten denken. Deckt sich auch mit der Meinung in meinen Umfeld. Wenn ich da an Heri auf Telebasel denke, ist da wenig Hoffnung dass sich dies verbessern wird. Sowas von Blablaba !! Und auch der FCZ Sieg ändert nicht daran. Alles schon dagewesen, aber das "Standing" hat man verloren. Im Moment hat man zu viele faule Eier an Board.

Verfasst: 09.02.2020, 08:54
von nobilissa
kunklatsch hat geschrieben:.....Und Zbinden geht eh, wenn Koller geht, gehen muss, oder gegangen wird....
Aha.
Ich behaupte das Gegenteil. Ruedi Zbinden wird so lange für den FCB arbeiten, wie er es möchte. Dies macht er bestimmt nicht an Marcel Koller fest.

Verfasst: 09.02.2020, 08:54
von harry99
kunklatsch hat geschrieben:Aber prinzipiell ist Odermatt untouchable.
Und Zbinden geht eh, wenn Koller geht, gehen muss, oder gegangen wird....[/QUOTE]

Denke bevor Koller geht und Zbinden geht der Herr Burgener...aber die Herren in Basel werden sich schon wieder verstehen...denke der Karli hatte sich einfach aus Fansicht geäussert und weiss das das nix bringt. Wenn jemand 50 Mille investieren will kann mann leute ersetzen ansonsten ist ja alles Hirnloos...auch ein neuer Trainer kann mit 3 ungenügenden Spieler auf dem Platz nicht Meister werden.

Verfasst: 09.02.2020, 09:18
von Delgado
Heavy hat geschrieben:Mol luege ob das, wo ab morn in dr Präss abgoht, dr Füehrig und im Verein in sache Rueh au guet tuet.

Dr Karli usch unprofessionell und miner !einig noch für si Funktion nid qualifiziert. VR vomene 100 Maa KMU isch chli was anderes als Logebespasser.

Zu, Zbinden: si öffentluch Kritik isch entweder ebefalls unprofessionell oder e Hilferuef.
Jedefalls schint bim FCB nid mitenander greset zwerde.
Vermutlich effektiv ein Hilferuf, da ja der werte Herr Präsident auch in der gesamten Winterpause nicht die Zeit gefunden hat, mit dem Sportchef über die swhr wichtige Frage des Trainers zu sprechen.

Verfasst: 09.02.2020, 14:47
von Lällekönig
Misterargus hat geschrieben:Aus meiner Sicht das verkehrteste was man machen kann. Rückwärtsstrategie bedeutet Abstieg längerfristig !!! ;)
Mitnichten! Das trifft nur zu, wenn du meinst, dass es damit getan ist, eine Richtung einzuschlagen und dann deinen Kopf ausschalten kannst.

Weiterhin die Vorwärtsstrategie fahren hätte geheissen, sich am Wettbewerb mit den europäischen Clubs zu orientieren. Die SL lag ja hinter dem FCB. Was hätte dies langfristig bedeutet? Mehr Geld für besseren Kader, Trainer und Strukturen. Klingt geil, oder?

Jetzt denk das aber mal ernsthaft noch weiter. Um in diesem Wettbewerb zu bestehen, muss du mindestens mithalten können. Deine Fixkosten steigen, während deine Zuschauerzahlen in der langweiligen Meisterschaft sinken. Die eh schon geringen CH TV Gelder werden für die langweilige Meisterschaft nicht mehr so schnell steigen, wie bei einer spannenden. Die Abhängigkeit vom Erfolg wächst, während die Einnahmen der anderen Wettbewerbsteilnehmer idR höher sind. Um mehr Geld zu erhalten brauchst du alternative Einnahmequellen. Merchandising, Sponsoring, Ticketing, Events, Logen … wie viel dringend benötigte Kommerzialisierung würde es ertragen, bis sich der Club zu weit von den Menschen in der Region entfremdete? Und dies alles in einem Umfeld, indem man sich mit Geld gegenseitig die besten Leute wegkauft. Wieviele lokal ausgebildete Spieler genügten den steigenden Ansprüchen noch? Kommen die so schnell nach, wie sie uns weggekauft würden? Müsste nicht auch dort vermehrt auf Söldner gesetzt werden? Und wie lange halten die Reserven stand, wenn mal der Erfolg ausbleibt? Dort oben gilt fressen oder gefressen werden. Je weiter fortgeschritten du in diesem Zirkus bist, desto stärker sind deine Zwänge mitzumachen. Dadurch sinkt die Flexibilität, Freiheit und Selbstbestimmung. Eine Rückbesinnung wäre auf viel höherem Niveau entsprechend auch viel schwierige umzusetzen, während die Gefahr des Scheiterns und Kollapses zunähme.

Die Rückwärtsstrategie heisst doch nicht, dass man ewig runterfährt, bis man am Boden angekommen ist. Die Idee wäre gewesen, sich sanft der Spitze der SL anzunähern und auf der Spitzenposition den Rückwärtsgang rauszunehmen. Die Strategie hätte gewechselt und man wäre ein balancierten Kurs weitergefahren. Man hätte versucht, sich laufend anzupassen, um die Spitze der SL zu bleiben. Einfach ohne diesen gewaltigen Vorsprung. Die «Meisterschaftsgarantie» wäre weg gewesen, aber trotzdem könnte man mit sehr guten Chancen Meister werden. Die Spannung steigt, die Freude über eine erkämpfte und verdiente Meisterschaft ist grösser. Finanziell wäre der Druck kleiner geworden, weil man sich der Realität angenähert hätte, was der CH Markt auch zu generieren vermag. Europäische Exploits wären immer noch möglich gewesen. Weil es in einem Spiel gegen Manchester United keinen grossen Unterschied macht, ob der FCB 60, 80 oder 100 Mio Umsatz macht. Ich glaube sogar, dass das Auftreten von stolzen Spielern mehr Wert ist, als das Auftreten von teuren Spielern.

Wenn ich mir überlege, wie sich der FCB in weiteren 125 Jahren präsentieren soll, so wäre ich klar für die zweite Option. Die Vorwärtsstrategie hätte für mich nur einen Reiz, wenn ich glaube, dass nach mir die Sintflut kommt. Nur weil eine Horde Lemminge losrennt, muss ich ihnen doch nicht folgen? Ich kann diesen Reflex unterdrücken und mir überlegen, wo ich selbst hin will.

Verfasst: 09.02.2020, 15:57
von Cuore Matto
Sehe gerade Matthias Hüppi im Teleclub. Seine Aussagen und sein Verhalten nehmen schon fast Heusler‘sche Züge an.

Verfasst: 09.02.2020, 16:15
von nobilissa
Cuore Matto hat geschrieben:Sehe gerade Matthias Hüppi im Teleclub. Seine Aussagen und sein Verhalten nehmen schon fast Heusler‘sche Züge an.
- Wird er von Herrn Heusler beraten ?
- War Herr Heusler doch nicht soooo einzigartig ? (ich möchte seine Verdienste keinesfalls schmälern, aber die Überhöhung seiner Person relativieren.)

Verfasst: 09.02.2020, 16:41
von EffCeeBee
Ihm kommt sicher entgegen, dass er lange beim Fernsehen gearbeitet hat. Er weiss wie man sich ausdrückt und was für Botschaften man damit versendet (was man von unserer Führung leider nicht immer sagen kann).

Verfasst: 09.02.2020, 17:30
von Lällekönig
Einzigartig ist jeder Mensch. Es gibt nicht mehr oder weniger einzigartig. ;)

Heusler hatte viele Qualitäten, aber ich glaube, dass sein grösste Stärke darin bestand, auf Menschen zuzugehen, diesen mit Respekt zu begegnen, Vertrauen zu schenken und so für (sich und) den FCB zu gewinnen, indem er ihre Herzen ansprach. Die Menschen näherten sich, respektierten und vertrauten im Gegenzug dem FCB und schlossen ihn in ihre Herzen ein. So konnte er die Menschen der Region mit dem FCB zu einer starken Einheit verbinden.

Eindrücklich seine «Mir wänn das nid!»-Rede. In der er die Taten verurteilte, aber eine klare Grenze zwischen der FCB Gemeinschaft und der medialen und politischen Repressionspolemik zog.

[video=youtube_share;3IMt2Vo338M]https://youtu.be/3IMt2Vo338M[/video]

Seine Zeit hier war schön. Aber wir sind nicht auf einen wie ihn angewiesen, wieder so schöne Zeiten zu erleben. Wer davon ausgeht, dass wir einen wie Heusler brauchen, glaubt nicht daran selbst für mehr Menschlichkeit, Respekt, Vertrauen und Herz eintreten zu können. Wir sind alle alt genug, in eigener Verantwortung, das Auftreten der FCB Gemeinschaft mitzubestimmen.

Verfasst: 09.02.2020, 17:48
von Quo
Lällekönig hat geschrieben:Seine Zeit hier war schön. Aber wir sind nicht auf einen wie ihn angewiesen, wieder so schöne Zeiten zu erleben. Wer davon ausgeht, dass wir einen wie Heusler brauchen, glaubt nicht daran selbst für mehr Menschlichkeit, Respekt, Vertrauen und Herz eintreten zu können. Wir sind alle alt genug, in eigener Verantwortung, das Auftreten der FCB Gemeinschaft mitzubestimmen.
Sorry, Lällekönig, aber mir ist das einfach ein bisschen zu schwülstig. Ich denke nicht, dass sich mein Verhalten dem FCB gegenüber von der "Heusler-Ära" bis heute irgendwie geändert hat. Trotzdem erleben wir etwas andere Zeiten im Moment, was halt schon in erster Linie mit dem Wechsel in der Führung zu tun hat und wohl weniger mit uns Fans.

Verfasst: 09.02.2020, 18:55
von Lällekönig
Quo hat geschrieben:Sorry, Lällekönig, aber mir ist das einfach ein bisschen zu schwülstig. Ich denke nicht, dass sich mein Verhalten dem FCB gegenüber von der "Heusler-Ära" bis heute irgendwie geändert hat. Trotzdem erleben wir etwas andere Zeiten im Moment, was halt schon in erster Linie mit dem Wechsel in der Führung zu tun hat und wohl weniger mit uns Fans.
Das habe ich in meinem «Stützen und Fundament» Abschnitt schon angesprochen. ;)
In der Heusler Ära wurden derart viele unterschiedliche Erwartungen erfüllt, dass man nicht so tief zerstritten war, sondern mehrheitlich zufrieden und einer Meinung. Dass diese Einigkeit aber auch gleichzeitig die besten Voraussetzungen erfüllt, diese unterschiedlichen Erwartungen zu bedienen stimmt aber auch. Das Stadion ist voller, die Arbeit macht mehr Spass, etc.

Was jetzt zuerst da war ist wie die Frage nach Huhn oder Ei? Es wächst und entwickelt sich beides parallel.

Im Gegensatz das heutige Bild. Jetzt herrscht viel Unruhe, weil viele die Erfüllung der eigenen Erwartungen in Gefahr sehen. Im Kampf um die eigenen Interessen, zerstreitet und spaltet sich die FCB Gemeinschaft. Bestes Beispiel Koller.

Wenn du dein Verhalten nicht änderst, wenn derjenige nicht mehr da ist, der für Einigkeit sorgte, indem er auf möglichst viele Bedürfnisse einging, brauchst du dich auch nicht wundern, dass die Einigkeit nicht mehr gegeben ist, dass du nun andere Zeiten erlebst. Das ist die Eigenverantwortung, welche ich ansprach. Jetzt müssen wir uns selbst zu einer Einheit verbinden. Sie ist nicht mehr als Selbstverständlichkeit zu betrachten.

Geh davon aus, dass jeder das Beste für den FCB im Sinn hat. Beispiel Koller. Wer sich gegen ihn äussert, ist eigentlich für Entwicklung. Wer sich für ihn äussert, ist eigentlich für Kontinuität. Wäre das Beste für den FCB nicht eine kontinuierliche Entwicklung? Wenn die kontinuierliche Entwicklung erlebbar ist, besteht kein Anlass für Konflikt. Wie sieht es aus, wenn sie in Gefahr gewähnt wird?

Würde durch solche Einsichten und entsprechendes Verhalten nicht wieder mehr Einheit erwachsen? Tritt dadurch die Gemeinschaft nicht geeinter auf? Würden dadurch nicht auch bessere Voraussetzungen für die Führung entstehen?

Verfasst: 09.02.2020, 22:11
von Tschum
Lällekönig hat geschrieben:Den heutigen Sieg auf die Äusserung Odermatts zurückzuführen, bedient nur dein eigenes Narrativ.

(...)

Das ändert aber nichts daran, dass er eine Kompetenz überschritten hat.
Ich bin weit davon entfernt zu denken, dass Odermatt den Sieg gegen den FCZ verursacht hat. Ich wende mich nur gegen die Aussage, dass seine ganz konkrete Kritik an einem ganz konkreten Entscheid, die eindeutig als persönliche Meinung gekennzeichnet war, dem FCB ganz gewaltig geschadet und den "Shareholder- Value" gemindert habe. Ich finde das völlig übertrieben.

Und ich glaube nicht, dass es deine Kompetenz ist, die Kompetenzgrenzen von Odermatt zu definieren.

Ich finde es bermerkenswert positiv, dass der FCB Odermatt in den Medien auftreten lässt und dass er ihm nicht auferlegt, nur Phrasen und nichtssagende Gemeinplätze abzusondern.

Wenn Zbinden beleidigt reagiert, weil er sich sosehr mit Koller identifiziert, dass er auch die kleinste Kritik nicht erträgt, ist Zbindens Problem, nicht dasjenige Odermatts. Wenn die Medien aus Odermatts Äusserung eine grosse Geschichte konstruieren wollen, finde ich das lächerlich.

Verfasst: 09.02.2020, 22:14
von Quo
Lällekönig hat geschrieben:Das habe ich in meinem «Stützen und Fundament» Abschnitt schon angesprochen. ;)
In der Heusler Ära wurden derart viele unterschiedliche Erwartungen erfüllt, dass man nicht so tief zerstritten war, sondern mehrheitlich zufrieden und einer Meinung. Dass diese Einigkeit aber auch gleichzeitig die besten Voraussetzungen erfüllt, diese unterschiedlichen Erwartungen zu bedienen stimmt aber auch. Das Stadion ist voller, die Arbeit macht mehr Spass, etc.

Was jetzt zuerst da war ist wie die Frage nach Huhn oder Ei? Es wächst und entwickelt sich beides parallel.

Im Gegensatz das heutige Bild. Jetzt herrscht viel Unruhe, weil viele die Erfüllung der eigenen Erwartungen in Gefahr sehen. Im Kampf um die eigenen Interessen, zerstreitet und spaltet sich die FCB Gemeinschaft. Bestes Beispiel Koller.

Wenn du dein Verhalten nicht änderst, wenn derjenige nicht mehr da ist, der für Einigkeit sorgte, indem er auf möglichst viele Bedürfnisse einging, brauchst du dich auch nicht wundern, dass die Einigkeit nicht mehr gegeben ist, dass du nun andere Zeiten erlebst. Das ist die Eigenverantwortung, welche ich ansprach. Jetzt müssen wir uns selbst zu einer Einheit verbinden. Sie ist nicht mehr als Selbstverständlichkeit zu betrachten.

Geh davon aus, dass jeder das Beste für den FCB im Sinn hat. Beispiel Koller. Wer sich gegen ihn äussert, ist eigentlich für Entwicklung. Wer sich für ihn äussert, ist eigentlich für Kontinuität. Wäre das Beste für den FCB nicht eine kontinuierliche Entwicklung? Wenn die kontinuierliche Entwicklung erlebbar ist, besteht kein Anlass für Konflikt. Wie sieht es aus, wenn sie in Gefahr gewähnt wird?

Würde durch solche Einsichten und entsprechendes Verhalten nicht wieder mehr Einheit erwachsen? Tritt dadurch die Gemeinschaft nicht geeinter auf? Würden dadurch nicht auch bessere Voraussetzungen für die Führung entstehen?
Das mit der FCB-Gemeinschaft sehe ich einfach nicht so wie du! Die 20'000 - 30'000 Nasen im Joggeli sind doch ein total heterogener Haufen und nicht eine Gemeinschaft! Da kommen die Leute doch aus ganz unterschiedlichen Motiven ins Stadion.
Wer war denn in der Heusler Ära "nicht so tief zerstritten, sondern mehrheitlich zufrieden und einer Meinung"? Die Forumsuser? Dann empfehle ich dir den Fischer-Thread, den Sousa-Thread oder den Yakin-Thread! Oder woher kennst du sonst die Meinungen von den diversen Matchbesuchern? Trat/Tritt die MK in der Vergangenheit/Gegenwart immer als Einheit auf oder gibt es auch dort ganz unterschiedliche Motive, warum die Leute in der Kurve stehen?

Verfasst: 10.02.2020, 00:44
von Lällekönig
Quo hat geschrieben:Das mit der FCB-Gemeinschaft sehe ich einfach nicht so wie du! Die 20'000 - 30'000 Nasen im Joggeli sind doch ein total heterogener Haufen und nicht eine Gemeinschaft! Da kommen die Leute doch aus ganz unterschiedlichen Motiven ins Stadion.
Wer war denn in der Heusler Ära "nicht so tief zerstritten, sondern mehrheitlich zufrieden und einer Meinung"? Die Forumsuser? Dann empfehle ich dir den Fischer-Thread, den Sousa-Thread oder den Yakin-Thread! Oder woher kennst du sonst die Meinungen von den diversen Matchbesuchern? Trat/Tritt die MK in der Vergangenheit/Gegenwart immer als Einheit auf oder gibt es auch dort ganz unterschiedliche Motive, warum die Leute in der Kurve stehen?
OK, «mehrheitlich zufrieden und oft einer Meinung» hätte es besser umschrieben. ;)

Wer? Die FCB Gemeinschaft. So verschieden sie auch ist, es gab damals mehr Verbindendes, als nur den Erfolg. Es waren die Geschichten und ihre Deutungen.

Empfand jemand keine Dankbarkeit gegenüber Gigi Oeri? Fand es jemand nicht gut, dass sie den FCB liebte? Über die Art, diese Liebe auszudrücken, kann man sich streiten, Badewanne und so, aber es machte sie auch menschlich. Gab es Kritik, Heusler zum Geschäftsführer zu machen? Zum Präsidenten? Lächelte man nicht auch am Montag im Tram einem Wildfremden kurz zu, nur weil er eine FCB Mütze und man selbst einen FCB Pin trug? Waren wir nicht stolz, den am besten geführten Club der Schweiz zu sein? Schämten wir uns nicht für die Schande von Basel? Gibt es jemanden, der nicht stolz darauf war, dass Frei Rückkehr auf Strellers Hochzeit von Heusler eingefädelt wurde? War einer nicht stolz darauf, als man in der Champions League mit 6 in der Region geborenen Spieler siegte? War einer nicht berührt vom «Vale kumm bald zrugg»? etc., etc.

Gibt es in deiner Erinnerung nicht auch mehr Geschichten, in denen man sich einig war, als in der jüngsten Vergangenheit?

Ich ging überhaupt nicht davon aus, dass man ein Haufen gleichgeschalteter Klone war. Im Gegenteil, wie du sagst kam jeder aus einer unterschiedlichen Motivation ins Stadion und trotzdem fühlte man sich verbunden. War Verbunden in diesen Geschichten, die man erlebte und an die man glaubte. Erlebte Momente gefühlter Übereinstimmung oder übereinstimmender Gefühle.

Es fiel nicht plötzlich mit dem Wechsel zu Burgener weg. Es fing schon früher mit der Übersättigung an, aber solange der Erfolg da war, täuschte er darüber hinweg. Und Heusler konnte das Gröbste durch sein Wirken auffangen. Das Beruhigungsmittel Schweizer Meister verlor seine Wirkung. Das Mittel und Heusler gleichzeitig zu verlieren fühlt sich wie kalter Entzug an. Wir suchen wieder nach diesem High und wissen nicht wo finden. Das einzige, an das wir uns erinnern ist, dass Erfolg die Schmerzen lindert. Daher bekämpfen wir blindlings alles, was diesem Erfolg im Wege stehen könnte.

Verfasst: 10.02.2020, 08:30
von Gollum
Tschum hat geschrieben:(...) Ich wende mich nur gegen die Aussage, dass seine ganz konkrete Kritik an einem ganz konkreten Entscheid, die eindeutig als persönliche Meinung gekennzeichnet war, dem FCB ganz gewaltig geschadet und den "Shareholder- Value" gemindert habe. Ich finde das völlig übertrieben.
Shareholder-Value hin oder her ;) Fakt ist, dass es mehr Unruhe rein bringt. Und alles was Unruhe rein bringt, ist normalerweise kontraproduktiv. Ich finde, Florian Raz hat es im Fussball Talk auf Teleclub Zoom treffend analysiert: Karli steht als Clublegende ein wenig über Allem und darf grundsätzlich in der Öffentlichkeit frei Schnauze reden, das erwartet man in einer gewissen Weise sogar von ihm. Problematisch wird es dann, wenn er nebst dem Status einer Clublegende auch noch eine konkrete Funktion im Verein inne hat. Als VR mischt man sich normalerweise nicht derart explizit ins Tagesgeschäft ein. Und wenn, dann diskreter. Und genau da liegt der springende Punkt. Nebst seiner offiziellen Funktion als VR hat er dem Vernehmen nach auch noch einen guten Draht zum Präsidenten und besitzt somit die Möglichkeit, direkt und diskret Einfluss auf Operatives zu nehmen. Und weil über diesen Punkt medial und auch hier drin seit Längerem heiss spekuliert wird, haben derlei öffentliche Äusserungen von Karli natürlich erheblich mehr Gewicht und bringen unnötig Unruhe rein. Darüber müsste er sich eigentlich im Klaren sein, aber es scheint ihm egal zu sein. Er stellt sich somit - fahrlässig/unbedarft oder wissentlich/willentlich - über die Interessen des Clubs, was selbst einer Clublegende nicht zusteht!

Tschum hat geschrieben:Wenn Zbinden beleidigt reagiert, weil er sich sosehr mit Koller identifiziert, dass er auch die kleinste Kritik nicht erträgt, ist Zbindens Problem, nicht dasjenige Odermatts. Wenn die Medien aus Odermatts Äusserung eine grosse Geschichte konstruieren wollen, finde ich das lächerlich.
rot: Dies ist Deine persönliche Interpretation bzw. eine Unterstellung. Fakt ist, dass Zbinden (zurecht) nicht Glücklich ist mit Karlis Kompetenzüberschreitung und sich dann im sellben Atemzug ähnlich unprofessionell verhält.

blau: Das magst Du zurecht lächerlich finden, aber so funktioniert der Zirkus. Dies ist allen Beteiligten bewusst, ganz sicher auch einem Karli...

Verfasst: 10.02.2020, 09:38
von Quo
Lällekönig hat geschrieben:OK, «mehrheitlich zufrieden und oft einer Meinung» hätte es besser umschrieben. ;)

Wer? Die FCB Gemeinschaft. So verschieden sie auch ist, es gab damals mehr Verbindendes, als nur den Erfolg. Es waren die Geschichten und ihre Deutungen.

Empfand jemand keine Dankbarkeit gegenüber Gigi Oeri? Fand es jemand nicht gut, dass sie den FCB liebte? Über die Art, diese Liebe auszudrücken, kann man sich streiten, Badewanne und so, aber es machte sie auch menschlich. Gab es Kritik, Heusler zum Geschäftsführer zu machen? Zum Präsidenten? Lächelte man nicht auch am Montag im Tram einem Wildfremden kurz zu, nur weil er eine FCB Mütze und man selbst einen FCB Pin trug? Waren wir nicht stolz, den am besten geführten Club der Schweiz zu sein? Schämten wir uns nicht für die Schande von Basel? Gibt es jemanden, der nicht stolz darauf war, dass Frei Rückkehr auf Strellers Hochzeit von Heusler eingefädelt wurde? War einer nicht stolz darauf, als man in der Champions League mit 6 in der Region geborenen Spieler siegte? War einer nicht berührt vom «Vale kumm bald zrugg»? etc., etc.

Gibt es in deiner Erinnerung nicht auch mehr Geschichten, in denen man sich einig war, als in der jüngsten Vergangenheit?

Ich ging überhaupt nicht davon aus, dass man ein Haufen gleichgeschalteter Klone war. Im Gegenteil, wie du sagst kam jeder aus einer unterschiedlichen Motivation ins Stadion und trotzdem fühlte man sich verbunden. War Verbunden in diesen Geschichten, die man erlebte und an die man glaubte. Erlebte Momente gefühlter Übereinstimmung oder übereinstimmender Gefühle.

Es fiel nicht plötzlich mit dem Wechsel zu Burgener weg. Es fing schon früher mit der Übersättigung an, aber solange der Erfolg da war, täuschte er darüber hinweg. Und Heusler konnte das Gröbste durch sein Wirken auffangen. Das Beruhigungsmittel Schweizer Meister verlor seine Wirkung. Das Mittel und Heusler gleichzeitig zu verlieren fühlt sich wie kalter Entzug an. Wir suchen wieder nach diesem High und wissen nicht wo finden. Das einzige, an das wir uns erinnern ist, dass Erfolg die Schmerzen lindert. Daher bekämpfen wir blindlings alles, was diesem Erfolg im Wege stehen könnte.
Und nochmals: Das, was du als "FCB Gemeinschaft" bezeichnest, ist für mich einfach nicht fassbar. Es gibt heute und es gab schon früher Individuen, die als FCB-Fans an ein FCB-Spiel gingen, und sich dann dort völlig idiotisch benahmen. Denen fühlte ich mich nie verbunden. Ich habe vor allem im Sektor C Sitznachbarn erlebt, die ab der 1.Spielminute nur herumnörgelten: an einzelnen Spielern, am Trainer, am Transferchef. Auch denen fühlte ich mich nie verbunden.
Was du im Abschnitt über Dankbarkeit und Liebe aufzählst, ist wohl schon richtig, aber es gab doch auch damals schon immer Kritik bei Niederlagen. Transfers wurden als Flops bezeichnet, die Mannschaftsauf- und -einstellung des Trainers wurde kritisiert etc.
Das was du als "tief zerstritten" bezeichnest, ist die Suche nach den Gründen für den momentan Misserfolg (wobei das Jammern auf hohem Niveau ist!). Während für die einen der Präsident, für die anderen Marco Streller oder Marcel Koller verantwortlich sind, sind für andere einzelne Spieler die Schuldigen an der momentanen Misere.
Es ist doch einfach so, dass jeder FCB-Fan sich einen erfolgreichen FCB wünscht. Und wenn das nicht der Fall ist, ist man unzufrieden und sucht nach Gründen. Das ist für mich völlig nachvollziehbar.
Ich war am Samstag live im Letzigrund. Da waren wohl alle FCB-Fans happy. Und warum? Genau, weil der FCB ein tolles Spiel zeigte und siegte. Wenn du dich nach der FCB Gemeinschaft von Gigi/Heusler zurücksehnst, wirst du warten müssen, bis der FCB wieder gleich erfolgreich spielt.

Verfasst: 10.02.2020, 10:01
von nobilissa
Gollum hat geschrieben:Shareholder-Value hin oder her ;) Fakt ist, dass es mehr Unruhe rein bringt. Und alles was Unruhe rein bringt, ist normalerweise kontraproduktiv.......
Man muss sich auch aus der Ruhe bringen lassen.
Der Begriff "Altersweisheit" kommt nicht von ungefähr.

Verfasst: 10.02.2020, 12:29
von LordTamtam
Ich glaub Lällekönig und Quo reden aneinander vorbei.

Verfasst: 10.02.2020, 13:01
von MistahG
lpforlive hat geschrieben:Es geht um die Fragestellung des Journalisten, der den Eindruck vermitteln wollte, dass der FCB bei dem erwähnten Transfer den Schuldigen sei. Aber die Fakten sind derart klar, dass der Charakterlump sich derart undankbar und unprofessionell dem Arbeitgeber verabschiedet. Das er noch bei Juve ernsthaft ein Kandidat sein sollte, kann man nur lachen. Von den betroffenenden Journalisten ist man normalerweise seriösere Arbeit gewohnt als dieses Interview ala Blick.


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es war wohl eher so, juve wollte okafor und hätte das deutlich bessere paket geschnürt... aber halt mit parkieren des spielers beim fcb, okafor wollte sofort weg... wegen koller. weil unter koller haben viele den koller...

Verfasst: 10.02.2020, 14:16
von Lällekönig
Quo hat geschrieben:Und nochmals: Das, was du als "FCB Gemeinschaft" bezeichnest, ist für mich einfach nicht fassbar. Es gibt heute und es gab schon früher Individuen, die als FCB-Fans an ein FCB-Spiel gingen, und sich dann dort völlig idiotisch benahmen. Denen fühlte ich mich nie verbunden. Ich habe vor allem im Sektor C Sitznachbarn erlebt, die ab der 1.Spielminute nur herumnörgelten: an einzelnen Spielern, am Trainer, am Transferchef. Auch denen fühlte ich mich nie verbunden.
Die FCB Gemeinschaft sind alle, welche für den FCB sind. Angestellte, Ehemalige und Fans. Aber als Grundlage ein Wir-Gefühl auszulösen, reicht das nicht aus. Wenn du dieses Wir-Gefühl nie spüren kannst, bist du einsam. Es ist aber auch kein Dauer-Zustand, sondern manifestiert sich in Momenten. Daher brachte ich das Beispiel mit dem dringend benötigten Tor:
Lällekönig hat geschrieben:Als Beispiel die Freude nach einem dringend benötigtem Tor. Ich empfinde diese Momente so kraftvoll, weil meine eigenen Gefühle zur Situation – also die Anspannung davor und die plötzliche Erleichterung, welche in pure Freude umschlägt – echt sind. Der Moment, indem ich realisiere, dass alle um mich herum die gleichen echten Gefühle haben, verstärkt mein eigenes Gefühl. Dieser kollektive Moment ist ein Aspekt des Gemeinschaftsgefühls, welches ich beschrieb.
In diesem Moment siehst du, wie sich deine subjektive Einschätzung der Situation, mit jener der anderen deckt. Dass deine empfundene Freude, dich nicht als Aussenseiter abgrenzt. Schon alleine die Tatsache, dass sich die Spieler, aber auch andere Fans freuen und dieser Freude auch Ausdruck verleihen, dass du sie realisieren kannst, sagt dir, dass du mit deiner Einschätzung nicht alleine bist. Es gibt mehr Menschen, die diese Einschätzung teilen und das macht dich zum Teil dieser Gruppe. Du siehst deine Einschätzung bestätigt. Es muss dir nicht bewusst werden, dass du so ein Teil der Gruppe geworden bist, aber durch diese Bestätigung empfindest du unterbewusst gleichzeitig auch ein Wir-Gefühl.

Stell dir vor, du wärst im vollen Stadion und das gleiche dringend benötigt Tor fällt. Kein Spieler freut sich, dein Sitznachbar nörgelt noch immer weiter und auch die anderen Fans fahren fort, als ob nichts gewesen wäre. Lediglich die Anzeigetafel und der Umstand, dass die Spieler den Ball zum Mittelkreis tragen und sich neu aufstellen bestätigt dir, dass das Tor wirklich zählt. Du fragst den Sitznachbar zur anderen Seite und er bestätigt dir ohne den geringsten Ausdruck der Freude, dass das Tor zählt, dass der FCB führt und dass das gut ist.

Wäre dir das nicht unheimlich? Wie oft würdest du bei so einem Tor noch aufspringen und jubeln? Würdest du nicht an deiner eigenen Einschätzung zu zweifeln anfangen, wenn sie nicht von anderen bestätigt wird? Wenn der eigene Grund zur Freude keine Bestätigung von anderen findet, unterdrückt man den Ausdruck der verbunden Freude in der Regel. Weil sich keiner einsam und ausgegrenzt fühlen möchte. Ist es dann so unbegreiflich, dass im Umkehrschluss das Erleben von Bestätigung, der Eindruck von Gemeinschaft ein gutes Gefühl ist?

Der nörgelnde Sitznachbar stört dich, weil er ein Widerspruch für dich darstellt. Ist gleichzeitig Teil deiner Gemeinschaft (FCB Fan) und nicht (Nörgler). Würde er die Farben des gegnerischen Teams tragen, wäre er nicht Teil der FCB Gemeinschaft. Dann wäre es kein Widerspruch, dass er Menschen deiner FCB Gemeinschaft verbal mit Kritik angreift. Du würdest dich höchstens an der Lautstärke stören oder ihn mehr oder weniger höflich bitten, das im C gefälligst zu unterlassen oder ihn gar verbal angreifen, um die von ihm angegriffen Spieler zu verteidigen. Oder dich sogar freuen, dass einer deiner Gemeinschaft der gegnerischen Gemeinschaft so viel Kopfzerbrechen bereitet. Was dich aber an ihm störte, hat definitiv eine andere Qualität, weil es einfacher und eindeutiger einzuordnen ist.

Wäre der Nörgler dir nicht verbunden, störte er dich anders oder nicht. Du schliesst ihn nur aus, weil dich der Widerspruch stört. Weil er aber weiterhin eine gewisse Verbindung zu dir hat, stört er dich weiterhin, solange du neben ihm sitzt und mit ihm konfrontiert wirst. Es stört dich auch, dass keiner deiner Gemeinschaft oder gar du selber diesen Teil der Gemeinschaft zurechtweist. Daher ist Ausschliessen immer die einfachste Option. Aber so bleibt er weiterhin Sitznachbar und du musst damit leben.

Wir sollten aufhören, Menschen innerhalb dieser Gemeinschaft anzugreifen. Wir sollten sie korrigieren und zurechtweisen, wenn sie etwas Falsches machen, aber gleichzeitig weiterhin als Teil der Gemeinschaft betrachten, statt sie auszuschliessen. Nicht gegen die Menschen wettern, sondern ihre Taten konstruktiv kritisieren, indem man Alternativen aufzeigt oder vorschlägt. Aber auch die klare Grenzen aufzeigt, was tolerierbar ist und was nicht. Ein Angriff gegen einen Mitglied der Gemeinschaft halte ich persönlich für nicht tolerierbar, ein Zurechtweisen hingegen schon.

Zwischen «Han nüd anders erwartet, de Bachel lernt das nie!» und «Scheisse, hät er doch numme vorhär übere gspielt!» besteht ein riesiger Unterschied, obwohl die gleiche Aktion kritisiert wird. Der erste Satz greift verbal den Spieler an, der zweite äussert das Bedauern, dass der Spieler falsch entschieden hat.

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Quo hat geschrieben:Was du im Abschnitt über Dankbarkeit und Liebe aufzählst, ist wohl schon richtig, aber es gab doch auch damals schon immer Kritik bei Niederlagen. Transfers wurden als Flops bezeichnet, die Mannschaftsauf- und -einstellung des Trainers wurde kritisiert etc.
Das was du als "tief zerstritten" bezeichnest, ist die Suche nach den Gründen für den momentan Misserfolg (wobei das Jammern auf hohem Niveau ist!). Während für die einen der Präsident, für die anderen Marco Streller oder Marcel Koller verantwortlich sind, sind für andere einzelne Spieler die Schuldigen an der momentanen Misere.
Es ist einfach, die spaltenden Punkte in der Vergangenheit aufzuzählen. Aber wenn sich daran nichts geändert hat, findest du darin auch nicht die Antwort darauf, warum es früher doch gefühlt anders war als heute. Warum die gleichen spaltenden Fragen erträglicher waren und warum der Erfolg alleine eben auch nicht ausreichte, was die Fischer Zeit bewies. Es kommt nicht von Ungefähr, dass ich dich nach den aktuellen verbindenden Punkten gefragt habe und nicht nach den spaltenden Punkten der Vergangenheit.
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Quo hat geschrieben:Es ist doch einfach so, dass jeder FCB-Fan sich einen erfolgreichen FCB wünscht. Und wenn das nicht der Fall ist, ist man unzufrieden und sucht nach Gründen. Das ist für mich völlig nachvollziehbar.
Ich war am Samstag live im Letzigrund. Da waren wohl alle FCB-Fans happy. Und warum? Genau, weil der FCB ein tolles Spiel zeigte und siegte. Wenn du dich nach der FCB Gemeinschaft von Gigi/Heusler zurücksehnst, wirst du warten müssen, bis der FCB wieder gleich erfolgreich spielt.
Wenn Erfolg das einzige ist, wobei die FCB Gemeinschaft zusammen findet. Wenn nichts anderes ein Wir-Gefühl auszulösen vermag. Dann hat der Club seine Seele verloren. Dann will ich kein Teil dieser Gemeinschaft mehr sein. Ich bleibe es aber, weil ich weiss, dass es noch mehr gibt als nur den Erfolg.

Verfasst: 10.02.2020, 14:20
von Lällekönig
LordTamtam hat geschrieben:Ich glaub Lällekönig und Quo reden aneinander vorbei.
Ich glaube Quo schon zu verstehen, daher versuche ich es anders zu formulieren, dass er mich versteht. Vielleicht klappt es ja dieses Mal. ;)

Verfasst: 10.02.2020, 16:37
von Quo
Lällekönig hat geschrieben:Ich glaube Quo schon zu verstehen, daher versuche ich es anders zu formulieren, dass er mich versteht. Vielleicht klappt es ja dieses Mal. ;)
Dann bist du offensichtlich besser dran als ich... ;) Was du mit dem ganzen "gemeinsamen Stadion-Feeling" sagen willst, ist mir schon klar. Das sehe ich wohl auch wie du.Was du aber mit solchen Abschnitten

"Wir sollten aufhören, Menschen innerhalb dieser Gemeinschaft anzugreifen. Wir sollten sie korrigieren und zurechtweisen, wenn sie etwas Falsches machen, aber gleichzeitig weiterhin als Teil der Gemeinschaft betrachten, statt sie auszuschliessen. Nicht gegen die Menschen wettern, sondern ihre Taten konstruktiv kritisieren, indem man Alternativen aufzeigt oder vorschlägt. Aber auch die klare Grenzen aufzeigt, was tolerierbar ist und was nicht. Ein Angriff gegen einen Mitglied der Gemeinschaft halte ich persönlich für nicht tolerierbar, ein Zurechtweisen hingegen schon."

sagen willst, ist mir schleierhaft. Wer greift denn wen in dieser Gemeinschaft an? Und wo ziehst du die Grenze zu "korrigieren und zurechtweisen"?