FC Bâle hat geschrieben:Welcher Countdown? Schwammige Behauptungen...
OK. Ich versuche mal, das zu erklären. Wenn du irgend eine Institution leitest und dabei P&L (Profit & Loss) Verantwortung trägst, dann wirst du primär über deine Fixkosten nachdenken und dafür sorgen, dass die mit dem wahrscheinlichsten Szenario auf der Einnahmen–Seite korrelieren. Das wahrscheinlichste Szenario («normale Saison») ist, dass der FCB
keine Champions League spielt. Das wusste man spätestens seit der am 26.08.16 in Monaco angekündigten Reform der Champions League. Unterstützt und getrieben durch die ECA. Ich empfehle die Lektüre dieses Artikels vom April 2017.
https://www.handelszeitung.ch/sport/eur ... em-1382246 Dauert nur 3 Minuten, das zu lesen. Im August 2016 waren HH noch in Amt und Würden und haben den Braten gerochen, vor allem der höchst intelligente Präsident.
Der Countdown begann dann zu laufen.
Wenn aber der FCB im Normalfall nicht mehr CL spielt, dann hat das eine sehr signifikante Auswirkung auf das wahrscheinlichste Szenario auf der Einnahmen–Seite. Es fehlen dann ca. 30-40 Mio. Für einen Club wie den FCB eine Riesensumme. Dann wird jeder Mensch, der nicht komplett verblödet (oder ein Hasardeur) ist, die Kostenstruktur an die massiv veränderte Einnahmen Prognose anpassen. Sprich: Kleinere Brötchen backen. Auf diese Aufgabe hatten die hier glorifizierten HH keinen Bock.
Sie haben einfach den Eisberg von weitem kommen sehen und das (bald) sinkende Schiff mit einem Rettungsboot verlassen, bevor es knallte.
Wir wären heute mit HH kein Iota besser dran als mit Burgener / Zbinden. Wer das Gegenteil behauptet, kennt sich nicht aus. Genau wie jene, die den Unterschied zwischen Investitionen und Mäzenatentum nicht kennen. Sie schreien nach einem Investor, meinen aber einen Mäzen, der den gespendeten Betrag von Anfang an abschreibt. Und der das nur kann, weil er über praktisch unlimitierte Mittel verfügt. In diesem Fall: Milliarden. Denn nur wer Milliarden hat, kann sich Millionen als Währungsschwankung oder Rundungsdifferenz ans Bein streichen. Der FCB ist seit 3 Jahren (26.08.16) für einen Investor relativ uninteressant. Dass Burgener die Rolle trotzdem einnimmt, gereicht ihm zur Ehre. Ein kühler Rechner hätte das nicht gemacht, und würde es auch heute nicht machen. Gesucht sind also in der Regio ansässige Milliardäre - normale UHNWIs reichen nicht- mit einem grossen Herzen für den FCB. Da fällt mir auf Anhieb niemand ein. Oeri war ein absoluter Glücksfall und hat uns in eine Dimension «gebeamt», in der wir nicht zuhause sind. Merke:
Was wir jetzt erleben, ist keine Ausnahmesituation, sondern der Normalfall.
Man darf eine der Grundregeln im Leben nicht vergessen: Wenn es um Geld geht, wirds schwierig. Und wenn es um viel Geld geht, wirds sehr schwierig. Der Weg, den der FCB eingeschlagen hat, ist leider alternativlos, und zwar unabhängig von den handelnden Personen. Wir sind eines der vielen Opfer einer Entwicklung, die wir nicht steuern oder gar aufhalten können.