panda hat geschrieben:in dieser Art schon
Ein ähnlicher, aber nicht wirklich gleicher Fall war damals mit Borer, als dieser mit einer roten Karte ohne die obligate Spielsperre durchkam
wollte ich auch gerade posten .... ]Borer-Affäre, die nächste
Schiedsrichter Leuba stellt den GC-Goalie vom Platz und erhitzt die Gemüter[/B]
mas. Frank A. Meyer geht in den Ferien, die Potsdamer Ordnungshüter haben ihre Stippvisite in der Villa Kampffmeyer beendet - der Anbruch borerloser Zeiten in den Schlagzeilen schien nahe gerückt. Anstelle von Visagistinnen oder Ordonnanzpistolen schaffte es aber diesmal Schiedsrichter Philippe Leuba, dem Namen Borer weiter Publicity einzuhauchen.
Der Romand, nicht zum ersten Mal Todesengel für GC (z. B. anerkanntes «Phantom-Tor» Luganos vor einem halben Jahr bei Lugano - GC), hielt es in der 19. Minute für angebracht, auf Penalty zu entscheiden und den GC-Keeper Fabrice Borer des Feldes zu verweisen, weil der Walliser im Strafraum den «grundehrlich Fussball spielenden» (Originalton Christian Gross) Basler Hervé Tum zu Fall gebracht haben soll.
Die (nicht bearbeiteten) Fernsehbilder zeigten auf, dass Borer den Kameruner nicht berührt hatte. Der richtige Entscheid wäre demnach gewesen: kein Penalty und kein 1:1-Ausgleich, kein Platzverweis und vielleicht/wohl/wahrscheinlich keine GC-Niederlage. Entsprechend bezeichneten denn auch alle Direkt- und Unbeteiligten von FCB-Trainer Gross über GC-Coach Marcel Koller bis zum echauffierten Tribünenbesucher nach dem Schlusspfiff diesen Vorfall als Schlüsselszene des packenden Schlagerspiels. Koller leitete an der Medienkonferenz mit dem sattsam bekannten «Normalerweise rede ich nicht über Schiedsrichter» über zu einer (bei ihm allerdings wirklich seltenen) Kritik an dem Unparteiischen; insbesondere missfiel dem GC-Trainer, dass Leuba fünf Minuten zuvor eine sackgrobes Foul von Savic an Gerber nur mit Gelb geahndet hatte. Und, in der Tat, auch hier gaben die Fernsehbilder dem Referee nicht recht: Savic hätte ohne Zweifel die rote Karte verdient gehabt. Gerber kann sich immerhin damit trösten, dass er im Gegensatz zum früheren Savic-Opfer Opango noch selber das Spielfeld zu verlassen vermochte.
Nochmals zurück zur fraglichen Szene in der 19. Minute und zu einer partiellen Rehabilitierung des Schiedsrichters. So falsch der Entscheid war, so schwierig war es sicherlich, in dieser Situation das Abheben Tums zu erkennen - und wenn dies einem hätte auffallen sollen, dann doch viel eher dem ungleich besser positionierten Assistenten an der Linie, doch der soll gemäss Borer, der sich als letzte Amtshandlung an diesem Tag beim Linienrichter beschwerte, nur die (notariell nicht beglaubigten) Worte «Das ist nicht meine Arbeit, da kann ich nichts machen» geäussert haben. Und zu guter Letzt muss sich auch Borer selber bei der Nase nehmen. Denn wer sich so wild entschlossen dem heranbrausenden Stürmer entgegenwirft, dabei aber den Ball nicht richtig erwischt, muss eben damit rechnen, dass im Zeitalter von Fairplay als randständiger Erscheinung kapitales Ungemach heraufbeschworen wird. Die 19. Minute bildete im Übrigen auch vom emotionellen Standpunkt aus den Startschuss zu einer «Schlägerpartie», denn fortan wurden bis zur Pause regelmässig Nettigkeiten ausgetauscht. Gleich nach dem von Cantaluppi verwerteten Elfmeterball gerieten sich Cabanas und der ehemalige GC-Spieler derart in die Haare, dass sogar der nicht unbedingt als Agent non provocateur bekannte Hakan Yakin Cantaluppi an einer Blutrache hindern musste.
Während sich auf dem Rasen die Gemüter glücklicherweise beruhigten, wollte aber FCB- Trainer Gross nach dem Schlusspfiff von einer substanziellen Entwarnung noch nichts wissen, nur weil sein Klub anstatt möglichen zwölf nur noch sechs Punkte hinter Leader GC zurückliegt. «Ich verstehe den Ärger von Koller, aber er führt ja immer noch mit sechs Punkten Vorsprung», richtete Gross salbungsvolle Worte an seinen Trainerkollegen. Er war eben schon immer ein Meister des Understatements. Kein geeigneter Darsteller für eine Borer-Affäre.