Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

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Aficionado
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Basilou hat geschrieben: 31.07.2025, 10:57
Im Prinzip alles richtig. Das Problem ist nur, dass ein paar wenige Reiche immer reicher werden und die grosse Mehrheit immer ärmer, ist ein Grundprinzip des Kapitalismus. D.h. wenn Du das ändern willst, musst Du (drastisch ausgedrückt) das kapitalistische System in Frage stellen. Nur: Was wäre die Alternative? Oder wie ich jeweils sage: Dass der Kommunismus nicht funktioniert, hat die Geschichte gezeigt. Dass der Kapitalismus nicht funktioniert, zeigt die Gegenwart.



Weg vom Casino-Kapitalismus. Ich bin klar für eine Marktwirtschaft. Angebot und Nachfrage. Sei es bei Fachkräften oder beim Frauenfussball.
Bei den fehlenden Fachkräften können unsere Neoliberalen auf billig Import ausweichen, statt die hiesigen Fachkräfte anständig zu entlöhnen resp. die Attraktivität einzelner Berufe zu steigern.

Arbeit muss sich wieder lohnen.

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Käppelijoch
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Käppelijoch »

Frage in die Runde: Überrascht das? Wer einen Riebli und eine regez in die Parteileitung wählt, der bekommt genau das serviert: Köppel, Putin Orban.
Anti-Liberale Politik at its best.
Ich hoffe, die Flachmatten der FDP BL bemerken das endlich und checken, dass die antiliberalen Gegner nicht ausschliesslich irgendwo links zu Hause sind, sondern zu gleichen Teilen Rechts. Bei der SVP. Killt endlich die BüZa, lässt SVP, SVP sein und wenn ihr Partner haben wollt, dann wendet euch lieber solchen zu, denen Demokratie, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und eine liberale Wirtschaftsordnung noch etwas bedeutet. GLP. Mitte. 
Gesellschaftspolitisch - wie national bei der Heiratsstrafe - auch mal mit der SP/Grünen.

Die SVP BL hat mit der Wahl von Riebli/regez den Pfad der Freiheit, Rechtsaatlichkeit und der Liberalen Werten definitiv und unumkehrbar verlassen!

https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stad ... ld.2800833
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Tsunami
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Tsunami »

Somnium hat geschrieben: 31.07.2025, 10:29 @Tsunami

1. Sicher gibt es „Schmarotzer“ die das Sozislsystem ausnutzen. Ich kann dir aber aus leidiger Erfahrung bestätigen, dass es keinen Spass macht, das Sozialsystem, welches imo zutiefst menschenverachtend ist, zu schmarotzen. Niemand, der geistig gesund ist, will länger als unbedingt nötig stempeln gehen oder Sozialhilfe beziehen.

2. Andererseits…die tausenden, welche auch mal mit professioneller, ganz legaler Hilfe, bei den Steuern optimieren (tricksen) oder diese einfach hinterziehen, bis die allenfalls erwischt werden und dann relativ unfallfrei davonkommen, das sind in deiner Welt keine „Schmarotzer“?

3. Warum hackt die Gesellschaft auf die armen Teufel ein, die das Sozialsystem ausnutzen und nicht auf die Tausenden, die ihren Reichtum vor der der Steuer „retten“?


1. Ich kann nicht nachvollziehen, dass du aus eigener Erfahrung das Sozialsystem ausnützen würdest, dies dir aber keinen Spass machen soll. Denn entweder hast du dich redlich um Arbeit bemüht, oder es ist / war dir aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich. Und diese habe ich ja auch explizit erwähnt, dass diese nicht bestraft werden sondern unterstützt werden sollten. Das "Sozialsystem ausnützen" können nur jene, welche dies absichtlich und illegalerweise tun.

2. Bei den Steuern legal optimieren ist ok, so lange dies rechtens ist. Und glaube mir: ich bin auch nicht mit allen Steuerabzügen einverstanden, Stichwort: Pensionskasse. Das mag dich und User Aficionado jetzt extrem überraschen, ist aber so.

Bei Steuerhinterziehung greift das Gesetz. Schmarotzer ist in diesem Zusammenhang vielleicht der falsche Ausdruck. Es ist ja nicht so, dass jeder, der Steuern hinterzieht vom Staat monetäre Unterstützung benötigt. Aber diese liefern nicht den ganzen Betrag ab, den sie von Gesetzes wegen verpflichtet sind. Ja, unter dem Strich ist es das Gleiche: der eine bekommt zu viel vom Staat, der andere gibt zu wenig dem Staat ab = weniger Geld in der Staats- und Bundeskasse.

3. Weil jene, welche das Sozialsystem ausnutzen, dies illegal tun. Und jene, welche die Steuerabzüge legal und transparent machen, nicht verfolgt werden können, weil sie dies eben innerhalb der Gesetze tun. 

So, ich melde mich jetzt mal ab von dieser Diskussion.

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Somnium
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Somnium »

Niemand geht mit gesundem Verstand zur Sozialhilfe, weil er das für besser als Arbeiten hält.

Dass man dann denen, die auf die Sozialhilfe angewiesen sind, das Leben so schwer wie möglich macht, auch gesellschaftlich/sozial, führt letztendlich dazu, dass die Bezüger krank werden, physisch und/oder psychisch; das überrascht dann nur noch die, die dafür verantwortlich sind.

Und es hegt ein vielfaches an Geld für die Allgemeinheit verloren mit Steuerhinterziehung/Optimierung und Steuergeschenken. Da dann die Sozislhilfebezüher drangsalieren, auch die, die unverschuldet da rein geraten, das ist dann: menschenverachtend.

Wer hat, der gibt. 😉


Und in Deutschland so:

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Somnium
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Somnium »

Gibt noch so ein krasses „Bestrafungs“-Ungleichgewicht zu eher den Lasten der Habenichtse:

Schwarzfahren (100 Franken Busse und Eintrag in ein Register) und Falschparken (40 Franken Busse)


„Schwarzfahren“ ist übrigens ein Delikt, dass die Nationalsozialisten nach der Machtergreifung etabliert haben!

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Basilou
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Basilou »

Somnium hat geschrieben: 31.07.2025, 11:39Bei der Sozialhilfe ist nur schon die Administration („Behörde“) so angenehm wie eine Katheter-Entfernungen mit Morgenlatte.

Ein reiches Land wie die Schweiz sollte Menschen, die oft auch gesundheitlich am Limit leben, besser und würdevoller, mit weniger Verachtung vor allem, behandeln. Bei der Sozialhilfe entscheiden Menschen, die alle ein Gehalt von ü5000 Franken haben, über die Zuteilung von Brosamen. Habe vor längerem Mal in diesem Forum über meine Erfahrungen mit dieser Institution berichtet.
OK, an Deinen damaligen Beitrag kann ich mich leider nicht erinnern. Ich kann nur sagen dass ich selber keine negativen Erfahrungen mit dieser Instiitution gemacht habe. Klar, es ist natürlich mit etwas Papierkram verbunden (aber kein Vergleich mit einer Steuererklärung, the real pain in the ass), aber ich fühlte mich jederzeit anständig behandelt. Daher überraschen mich Ausdrücke wie "Verachtung" jetzt doch etwas.

Was mir besonders in Erinnerung gebleiben ist: Allein die Tatsache dass ich mich vorab auf der Website informiert hatte welche Unterlagen benötigt werden, diese herausgesucht, kopiert und zur Erstanmeldung mitgebracht hatte, hat der Dame am Schalter fast Tränen der Rührung in die Augen getrieben. Hiess für mich als Schlussfolgerung, die grosse Mehrheit wird wohl einfach mal hinlatschen und sagen "ich brauch Kohle, Mann". So was triggert mich halt auch massiv! Egal wie unfreiwillig man bei der Sozialhilfe ist: wer Geld vom Staat will, soll sich auch ein bisschen bemühen. Meine Meinung.

Aficionado hat geschrieben: 31.07.2025, 11:43 Weg vom Casino-Kapitalismus. Ich bin klar für eine Marktwirtschaft. Angebot und Nachfrage. Sei es bei Fachkräften oder beim Frauenfussball.
Bei den fehlenden Fachkräften können unsere Neoliberalen auf billig Import ausweichen, statt die hiesigen Fachkräfte anständig zu entlöhnen resp. die Attraktivität einzelner Berufe zu steigern.

Arbeit muss sich wieder lohnen.
"Im Prinzip" bin ich da voll bei Dir. Aber trotz allem ist es halt so eine Sache mit Angebot und Nachfrage. So lange auf der einen Seite Leute bereit darauf angewiesen sind, für 3500 Fr. im Monat Scheisshäuser zu putzen, und auf der anderen Seite Konzerne (und Fussballclubs) ihren Topmanagern (und Spielern) Millionen-Saläre zahlen, weil es sich lohnt, die besten bei sich zu haben, wird sich daran nichts ändern.

Somnium hat geschrieben: 31.07.2025, 13:53Niemand geht mit gesundem Verstand zur Sozialhilfe, weil er das für besser als Arbeiten hält.
Nochmals: Da müssen wir über den Anteil an Leuten mit gesundem Verstand diskutieren.

Die Leute die lieber mit wenig Geld auskommen und dafür den ganzen Tag chillen können, anstatt sich für ein bisschen mehr (aber immer noch wenig) Geld den ganzen Tag von einem Chef knechten zu lassen, die gibt es nun mal.

Somnium hat geschrieben: 31.07.2025, 14:07 Gibt noch so ein krasses „Bestrafungs“-Ungleichgewicht zu eher den Lasten der Habenichtse:
Schwarzfahren (100 Franken Busse und Eintrag in ein Register) und Falschparken (40 Franken Busse)
Der Vergleich Fahren vs. Parken hinkt aber schon ziemlich, oder? Wenn schon, müsstest Du Schwarzfahren mit (Auto-)Fahren ohne gültigen Führerschein vergleichen. Da sieht's dann mit der Bestrafung etwas anders aus.

„Schwarzfahren“ ist übrigens ein Delikt, dass die Nationalsozialisten nach der Machtergreifung etabliert haben!
Wenn ich das jetzt auf die Schnelle richtig gesehen habe, haben die Nazis daraus eine Straftat (statt einer Ordnungswidrigkeit) gemacht, so dass man dafür ins Gefängnis kommen kann. Aber strafbar ist Schwarzfahren vermutlich, seit es das gibt (sprich: seit nicht mehr an jeder Tür ein Billeteur oder eine Billeteuse steht).

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

@Basilou

Finde Somniums Vergleich noch passend. Bei beidem fehlt einem manchmal das Münz, die Zeit oder man vergisst es schlicht. :o

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Basilou
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Basilou »

Aficionado hat geschrieben: 31.07.2025, 15:08 @Basilou

Finde Somniums Vergleich noch passend. Bei beidem fehlt einem manchmal das Münz, die Zeit oder man vergisst es schlicht. :o
Hmm, okay, so gesehen hast Du recht. Beim Schwarzfahren muss man halt dafür sorgen dass es sich nicht lohnt (gemessen am regulären Fahrpreis und der Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden). Wenn es nur 40 Stutz kosten würde, wäre das sicher der Fall. Ob Falschparken langfristig günstiger wäre als das Parkticket zu zahlen, kann ich schlecht einschätzen, denke aber eher nein.

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Somnium
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Somnium »

@Basilou

Ich bin gleichfalls mit allen erforderlichen Unterlagen angekommen. Und dann trotzdem an eine Sachbearbeiterin aus der Hölle geraten. Ich hoffe sehr, dass sie dereinst sich wieder dorthin zurückkehrt. Ich wurde damals sanktioniert für eine Nebrnkostengutschrift auf meinem ersten vorzulegenden Kontoauszug. Und Gutschrift wird als von der Sozialhilfe als Einkommen erkannt. Das habe ich nicht gemeldet, worauf ich ungerechtfertigt Leistung bezogen habe. Nachdem ich den Betrag abgestottert hatte, bekam ich zwei Monate später einen Einzahlungsschein für die Zinsen!

Und gäll, die Nebenkosten habe ich aufgebracht, zu 100 Prozent. Mein Pech einfach der Rückerstattungstermin…
Und die Sachbearbeiterin null Kulanz oder Verständnis. Stur ans Handbuch gehalten. Es ging um 765 Franken!


Nun ja, du kennst die Preise des öV und die Kulanzbereitschaft…was wiegt schwerer: Knsppet öffentlicher Raum ohne zu bezahlen (ev. über Tage!) oder ohne Billett eine Strecke im Zug/Tram/Bus zu fahren? Wer ein Auto hat, kann es sich problemlos leisten, 40 Franken Busse zu zahlen. Wer ohne ÖV-Ticket unterwegs ist, ist meistens auch fast nicht in der Lage, die Strafe zu bezahlen.

Und es sind nun mal die, die nie in einer Notlage waren, die solches beschliessen.

Sehr schön auch der Hundekurs von damals: Ich musste ihn aus Gründen die hier nichts zu suchen haben, machen. Wurde aber kurze Zeit später ersatzlos wieder abgeschafft. Weil nämlich ALLE gleichermassen davon betroffen waren, auch Bundesparlamentarier. Und ich bin immer noch der Meinung, dass das ein fataler Fehlentscheidung war, diese Anschaffung. Der Kurs war sinnvoll. Und hat Jobs geschaffen, btw!
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Basilou hat geschrieben: 31.07.2025, 15:19
Aficionado hat geschrieben: 31.07.2025, 15:08 @Basilou

Finde Somniums Vergleich noch passend. Bei beidem fehlt einem manchmal das Münz, die Zeit oder man vergisst es schlicht. :o
Hmm, okay, so gesehen hast Du recht. Beim Schwarzfahren muss man halt dafür sorgen dass es sich nicht lohnt (gemessen am regulären Fahrpreis und der Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden). Wenn es nur 40 Stutz kosten würde, wäre das sicher der Fall. Ob Falschparken langfristig günstiger wäre als das Parkticket zu zahlen, kann ich schlecht einschätzen, denke aber eher nein.

Absicht steckt da keine dahinter. Aber wenn du entscheiden musst zwischen "eine Stunde warten", weil du kein Münz hast oder der Automat besetzt ist und Schwarzfahren, dann ist die Versuchung gross, es zu tun. Bin dann auch schon schwarz gefahren.

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Basilou
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Basilou »

@Sominum: Okay, dann hattest Du entweder besonders viel Pech mit Deiner Sachbearbeiterin oder ich besonders viel Glück mit meiner. Jedenfalls will ich nicht bestreiten dass es die Hölle ist, wenn es so läuft wie bei Dir. Eigentlich schlimm genug dass es solche Unterschiede überhaupt gibt und man einfach Glück oder Pech haben kann.

Bei mir war's damals die Arbeitslosenkasse, die auf stur geschaltet hat und nicht zahlen wollte, weshalb ich dann überhaupt bei der SoHi gelandet bin.

Somnium hat geschrieben: 31.07.2025, 15:25 Wer ein Auto hat, kann es sich problemlos leisten, 40 Franken Busse zu zahlen.
Mehrheitlich wohl schon, aber auch da sollte man sich hüten, zu sehr zu verallgemeinern.

@Aficionado: Ja, ich verstehe was Du meinst. Wobei, wissentlich schwarz gefahren bin ich noch nie, was aber vor allem daran liegt dass es mir vor den anderen Fahrgästen zu peinlich wäre, erwischt zu werden. "Schwarz" parkiert, weil kein Münz, tatsächlich schon mehrfach. :o

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Basler Beobachter »

Somnium hat geschrieben: 31.07.2025, 10:29 Sicher gibt es „Schmarotzer“ die das Sozislsystem ausnutzen. Ich kann dir aber aus leidiger Erfahrung bestätigen, dass es keinen Spass macht, das Sozialsystem, welches imo zutiefst menschenverachtend ist, zu schmarotzen. Niemand, der geistig gesund ist, will länger als unbedingt nötig stempeln gehen oder Sozialhilfe beziehen.
Ob Sozialhilfe, IV-Rente, Empfang von Subventionen, Nichtzahlung von Steuern. Schlicht alles was mit Staatsgeld zu tu hat. Zu viele Leute wollen sich selber zu Lasten der Allgemeinheit (d.h. des Staates) finanzielle Vorteile holen. Solche, die es nötig haben und auch solche, die es nicht nötig haben. 

Ich kenne Leute, die finden es selbstverständlich, staatliche Hilfe zu bekommen ohne Gegenleistung. Und ich kenne auch Leute, die alles machen, um nie staatliche Gelder beziehen zu müssen. 

Ich würde das Sozialsystem nicht als "zutiefst menschenverachtend" bewerten, denn es dient dazu, benachteiligten und in Not geratenen Menschen zu helfen. Man darf aber die Meinung vertreten, dass die Bedingungen, die erfüllt sein müssen, überhaupt Sozialhilfe, IV-Renten oder Subventionen, zu erhalten, unmenschlich hoch sind. Leider sind fast alle Staaten, ausser eventuell gewisse Erdöl-Länder, verschuldet, so dass Wünsche nach Verteilung von Staatsgeldern nur die Schulden noch erhöhen, was wegen den Zinsen dazu führt, dass noch weniger Geld übrig bleibt.

Dies ist noch immer ein FCB-Fan-Forum. Und Fussball ist etwas vom asozialsten, was es gibt. Wer Leistung bringt oder Erfolg hat, kassiert Unsummen, wer am wenigsten Leistung und Erfolg bringt, muss selber Geld dafür bezahlen, um überhaupt wettkampfmässig Fussball spielen zu können.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Basler Beobachter »

Basilou hat geschrieben: 31.07.2025, 14:55 "Im Prinzip" bin ich da voll bei Dir. Aber trotz allem ist es halt so eine Sache mit Angebot und Nachfrage. So lange auf der einen Seite Leute darauf angewiesen sind, für 3500 Fr. im Monat Scheisshäuser zu putzen, und auf der anderen Seite Konzerne (und Fussballclubs) ihren Topmanagern (und Spielern) Millionen-Saläre zahlen, weil es sich lohnt, die besten bei sich zu haben, wird sich daran nichts ändern.
Millionen von Menschen putzen viel lieber für CFH 3'500.-- pro Monat Scheisshäuser in der Schweiz als dass sie für CHF 200.-- pro Monat in ihrem Land am Webstuhl sitzen. Erst wenn die Möglichkeit nicht mehr besteht, für diese Tätigkeit auf eingewanderte Leute zurückgreifen zu können, müssen dies die Einheimischen selber tun. Wenn dies so wäre, dann wird für das WC-Putzen mehr bezahlt als für Bürojobs. 

Gurkensalat
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Gurkensalat »

Tsunami hat geschrieben: 31.07.2025, 10:04 Ich bin der Meinung, dass es allen Menschen gut gehen soll, welche sich darum legal darum bemühen zu arbeiten und sich in der Gesellschaft einzubringen. Und jenen, welche dies aus gesundheitlichen Gründen nicht können.

Ich bin aber explizit nicht dafür, dass es auch jenen Menschen gut gehen soll, welche sich keine Mühe geben, sich in der Gesellschaft und im Arbeitsleben einzubringen und sich stattdessen schmarotzerhaft auf Kosten der anderen ihr Leben bezahlen lassen wollen. Oder auch jenen, welche sich durch illegale Aktivitäten ihr Geld verdienen.

Diese Aussage ist korrekt und da hat auch kaum jemand etwas dagegen.

Das eigentliche Problem ist, dass es nur zur Ablenkung dient.

In D gibt es ja Studien/Statistiken/Zahlen dazu. Und da kommt dann das grosse Erwachen. Die CDU/CSU etc. Reden von Milliarden von Einsparungen. Die Wahrheit ist aber, dass die Arbeitsverweigerer 0,irgendwas % ausmachen. Würde man denen ALLES streichen, gäbe das Einsparungen von ca. 50 Mio.

Demgegenüber stehen Steuerprüfer. 6% der Steuererklärungen von „Reichen“ (ich weiss nicht welche Einkommen/Vermögen da gemeint sind) werden geprüft, was Nachzahlungen von 84Mio im Jahr 22 oder 23 ergab. Ein Steuerprüfer in D „erwirtschaftet“ das 15fache seiner Kosten.

Da reden wir nicht von Fahndern, Hinterziehung etc. sondern nur vom privaten Persrerteppich, der über die Firma abgezogen wurde, vergessenen Bankkonti etc… Keine Bussen, Strafen oder so. Nur Nachzahlungen.

Das ganze rumhacken auf den untersten Schichten dient nur dem Ablenken.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Tsunami hat geschrieben: 30.07.2025, 14:37 Kommunismus und Sozialismus ist politisch links. Kommunismus ist Antikapitalismus. "Überwindung des Kapitalismus" ist doch das was unsere SPler (sind auch links) in ihrem Parteibüchlein predigen. Oder haben sie diesen Irrtum bemerkt und das inzwischen entfernt?

Ja, https://ibb.co/spQnhP9F das linke Wunschdenken. "sicher", wo doch die Tschugger für euch des Teufels sind und die Armee abgeschafft werden soll :D .

Aber ich mag es jedem gönnen, der daran glaubt👍.

Die SP ist betreffend Wachstum und Fachkräfteimport auf der gleichen Linie wie die FDP. Sogar der Jusopräsident (?) Siegrist hat das in der Arena bestätigt. Der Grund dürfte Fremden- oder EU-Feindlichkeit sein. Es gilt als EU- resp. Fremdenfeindlich, wenn du dich gegen die Fachkräfte-Zuwanderung stellst.
Du bist dann ein SVPler.
Ich bin gegen anorganisches Wachstum, da dies absolut nichts bringt, ausser den Investoren und den Inhabern. Durch den Fachkräfteimport findet ein immer grösserer Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt statt. Die Löhne orientieren sich somit nach unten.

Ein weiteres mögliches Szenario aufgrund von übertriebenem, nicht dem Land angepasstem anorg. Wachstum werden wir vermutlich jetzt erleben. Die Belegschaft ist für EU-, US-Export ausgelegt.
Wie soll das nun aufgehen bei 39% US und 15% EU-US Zöllen?
Arbeitslosigkeit wird zunehmen und das spielt der SVP in die Hände.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Basler Beobachter »

Gurkensalat hat geschrieben: 01.08.2025, 08:20 In D gibt es ja Studien/Statistiken/Zahlen dazu. Und da kommt dann das grosse Erwachen. Die CDU/CSU etc. Reden von Milliarden von Einsparungen. Die Wahrheit ist aber, dass die Arbeitsverweigerer 0,irgendwas % ausmachen. Würde man denen ALLES streichen, gäbe das Einsparungen von ca. 50 Mio.

Demgegenüber stehen Steuerprüfer. 6% der Steuererklärungen von „Reichen“ (ich weiss nicht welche Einkommen/Vermögen da gemeint sind) werden geprüft, was Nachzahlungen von 84Mio im Jahr 22 oder 23 ergab. Ein Steuerprüfer in D „erwirtschaftet“ das 15fache seiner Kosten.
Deutschlands Staatseinnahmen sind nun etwa doppelt so hoch wie noch im Jahr 2000. Aber diese doppelt so hohen Staatseinnahmen reichen unterdessen nirgends mehr hin, um alle Wünsche nach Erhalt von Staatsgeldern (Militär, Bildung, Sozialausgaben, Verkehrsinfrastruktur) zu befriedigen, so dass eine breite Allianz von Politikern aus mehreren Lagern ein massive Mehrverschuldung von etwa 150 bis 200 Milliarden Euros pro Jahr bewilligt hat. Und das, obwohl D ein Hochsteuerland ist. Die Deutschen zahlen etwa doppelt so viel Einkommenssteuer wie wir Schweizer. Es ist offenbar so, dass die Politik in der Schweiz fast alles besser macht als die in D. 

Steuerverteilung in Deutschland: Wer finanziert den Sozialstaat? | tagesschau.de



 

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von SubComandante »

Basler Beobachter hat geschrieben: 02.08.2025, 12:46 Deutschlands Staatseinnahmen sind nun etwa doppelt so hoch wie noch im Jahr 2000. Aber diese doppelt so hohen Staatseinnahmen reichen unterdessen nirgends mehr hin, um alle Wünsche nach Erhalt von Staatsgeldern (Militär, Bildung, Sozialausgaben, Verkehrsinfrastruktur) zu befriedigen, so dass eine breite Allianz von Politikern aus mehreren Lagern ein massive Mehrverschuldung von etwa 150 bis 200 Milliarden Euros pro Jahr bewilligt hat. Und das, obwohl D ein Hochsteuerland ist. Die Deutschen zahlen etwa doppelt so viel Einkommenssteuer wie wir Schweizer. Es ist offenbar so, dass die Politik in der Schweiz fast alles besser macht als die in D. 

Steuerverteilung in Deutschland: Wer finanziert den Sozialstaat? | tagesschau.de
Nun, käme das Geld der Mehrverschuldung nur dort an, für was man es eigentlich bewilligt hat. Also nicht für viel Batzeli für ein paar, die eh schon viel haben. Darum sind einige so richtig pissed off. Und ja, wer hat uns verraten? Sozialdem....

Deutschland hat nebenbei keine Vermögenssteuer.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Somnium »

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Basler Beobachter »

SubComandante hat geschrieben: 02.08.2025, 13:49 1) Nun, käme das Geld der Mehrverschuldung nur dort an, für was man es eigentlich bewilligt hat. Also nicht für viel Batzeli für ein paar, die eh schon viel haben. Darum sind einige so richtig pissed off. Und ja, wer hat uns verraten? Sozialdem....

2) Deutschland hat nebenbei keine Vermögenssteuer.
1) Na eben, viele Leute und Körperschaften wollen eben Geld vom Staat. 
  Allerdings sollte es so sein, dass Dividenden gleich hoch besteuert sein müssen wie Löhne. Wer in der CH viele Dividenden kassiert, der zahlt auch Vermögenssteuer. 

2) Auch hier macht es die CH besser. D hat meines Wissens eine Kapitalgewinnsteuer (KGS). 
Das heisst, wenn jemand Aktien für EUR 200000.-- kauft und diese Ende Jahr EUR 300000.-- wert sind, zahlt er auf EUR 100'000.-- eine KGS. Und was wenn ein Jahr später die Aktien nur noch EUR 150000.-- wert sind? Da ist eine Vermögenssteuer geeigneter. 

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Somnium »

Blocher soll doch bitte endlich sterben. Was für eine himmeltraurige Gestalt und er erdreistet sich noch immer, seinen verdorbenen Senf dazuzugeben…

Fakt: Die „Scheisse“ mit Trump hat seine Partei, seine Bundesräte, seine FDP-Komplizin zu verantworten. Niemand sonst. Und jetzt die EU-Verträge in den Medien wieder schlechtzureden…dass es diese Verträge überhaupt braucht: Seine Schuld!
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von SubComandante »

Somnium hat geschrieben: 03.08.2025, 16:19 Blocher soll doch bitte endlich sterben. Was für eine himmeltraurige Gestalt und er erdreistet sich noch immer, seinen verdorbenen Senf dazuzugeben…

Fakt: Die „Scheisse“ mit Trump hat seine Partei, seine Bundesräte, seine FDP-Komplizin zu verantworten. Niemand sonst. Und jetzt die EU-Verträge in den Medien wieder schlechtzureden…dass es diese Verträge überhaupt braucht: Seine Schuld!
Den Schwarzen Peter kann man wohl nicht so leicht verteilen. Trump sind die Medikamentenpreise ein Dorn im Auge. Und Schweizer Unternehmen machen da brav mit im Überbietungswettbewerb, wer am meisten Kohle rausholen kann.

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