Eine Frage des GAV. Ich denke die Gewerkschaften werden nun einen Passus reinnehmen wollen, der "es gilt was für uns besser ist" heisst.Fulehung hat geschrieben: 15.12.2022, 08:48Faniella Diwani hat geschrieben: 15.12.2022, 07:36 Gibt es Meinungen zum Verhalten z.B. der SVP bei der gestrigen Mindestlohndebatte?
Volkswille ja, aber nur wenn er uns passt? Und Mindestlohn ist böse?
Oder: "Internationale Verträge sind böse, die dürfen nicht wichtiger sein als der Volkswille. Private Verträge sind gut, die dürfen dem Volkswillen widersprechen."
https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb ... ctId=59321
Ich finde den Entscheid gut, bei dem es auch um Punkte wie Anzahl Ferientage und den 13. Monatslohn geht. Bei uns auf dem Bau ist der GAV 150 Seiten dick mit vielen Rechten und Pflichten für beide Seiten, die gut ausbalanciert wurden. Auf dem Bau gehört zum Beispiel Rentenalter 60 in diese Gesamtlösung. Jetzt kann es doch nicht sein, dass die Gewerkschaften in einzelnen Kantonen noch zusätzliche Arbeitnehmervorteile an der Urne herausholen wollen. Falls in einem Kanton alles viel teuer ist als im Schweizer Durchschnitt, sollen die Gewerkschaften einen zusätzlichen kantonalen GAV abschliessen, was übrigens auf dem Bau in Genf und im Tessin gemacht worden ist.
P.S. Ich bin übrigens auch für kantonale Mindestlöhne - für Branchen ohne GAV wie der Schuhverkaufsbranche, wo ganz Al-Bundy-like bis heute Löhne unter 3000 Franken gezahlt werden. Und diese dürfen ja weiter kantonal festgelegt werden.
Wenn eine Gewerkschaft GAV-Löhne zulässt die unter einem kantonalen Mindestlohn sind, ist sowieso was falsch.
Sowieso: Wenn man sieht wie die Arbeitgeberseite zunehmend auf diese Verträge scheisst, ist es vielleicht wirklich mal an der Zeit den sozialen Frieden als gebrochen zu betrachten.