Vielleicht habe ich ein paranoides Verhältnis zu Vaterstaat.
Aber ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass diese Aktion spontaner Natur entsprang. Ist für mich ähnlich anzusiedeln wie dazumals Altstetten.
"Nein es war nicht geplant.", "Es wurde so auf die gewählte Route reagiert."
Blablabla
Einzigiger Unterschied: Sie haben bei der eben erst stattgefunden Kontrolle nicht alle Fans auf die Kaserne verfrachtet. (Ja, auch die Polizei wusste, dass sie sich dies kein zweites Mal erlauben durften).
Wie schon gesagt, vielleicht paranoider Gedanke aber, um nochmals ehrlich zu sein: Wann bekommt man schon die Gelegenheit den, wahrscheinlich "harten Kern" einer Kurve, in der heutigen Zeit auf einer Brücke festzunageln und diesen dann auch zu kontrollieren ohne allzu grosses mediales Aufsehen zu erregen. Vorallem lieferte das womögliche Aufeinanderprallen zweier, nicht unbedingt freundschaftlicher gesinnter Fangruppierung, auch noch die dafür passende Rechtfertigung.
Ist doch perfekt, wenn man, ohne grosses Auseinandersetzungspotential, eine Datenbank erstellen kann. Jetzt kann man die Daten noch mit den "gelöschten" Daten von Altstetten abgleichen. Videomaterial konsultieren etc. pp.
Nur denke ich nicht, das damit eine soziale Studie gemacht wird
Wenn sie etwas gegen den Kleidungsstil oder die Routenwahl gehabt hätten, dann wären die Leute gar nicht erst bis zur Brücke vorgestossen.
Eine Brücke ist zudem noch der taktisch geschickteste Ort um solch eine Kontrolle durchzuführen, da sich keiner aus dem Staub machen kann.
Innerhalb von wenigen Minuten waren hinter uns 50 Polizisten und die dazu passenden Fahrzeuge formiert, ein Schelm wer Planung dahinter vermutet.
Und ich bin nicht der Meinung, dass der Kleidungsstil Einfluss auf die Wahrnehmung haben darf/ hatte (jaja, sozialromantisch, ideologisch, was auch immer). Sonst sind wir bald bei der Argumentation: Jeder Mann mit Glatze ist ein Nazi, jeder Schwarze ein Drogendealer und jeder mit zerissener Jeans ein Penner...
Schwarz wirkt bedrohlicher? Na und, rechtfertigt noch lange nicht solch eine (geplante) Aktion.
Da stellt sich die Frage: Der Wolf im Schafspelz, das Schaf im Wolfspelz, das Schaf im Schafspelz oder der Wolf im Wolfspelz?
Wir diskutieren darüber, was wir anders machen können, damit solche Dinge nicht mehr geschehen. Ich plädiere dafür, dass sich die Öffentlichkeit überlegen sollte, ob ein solcher Umgang mit Menschen (sofern "Fans" dann noch zu dieser Kategorie zählen) gerechtfertigt/ wünschenswert ist.
Meiner Meinung nach ist es, obwohl es mich nicht gross juckt, ziemlich entwürdigend auf einer Brücke vor dem Antlitz eines Uniformierten zu "brünzle".
"Aber ich bin ja selbst schuld!"
Würde mich interessieren ob sich solche und ähnliche Argumentationen in sonstigen Situationen mit anderen Personen auch durchsetzten würde...
Aber hei, als assozialer, nicht "guter" Steurzahler, der sich in der Masse versteckt, Kaputzenpullis anzieht und sowieso ein nicht wünschenswertes Dasein fristet, habe ich es wahrscheinlich wirklich nicht anders verdient.
Und da soll es mir noch einer verübeln, dass ich gar nicht auf einen gehaltvollen Dialog mit "Andersdenkenden" aus bin. Einerseits versteht es ja sowieso keiner (oder will es nicht) und andererseits bin ich es Leid mich immer rechtfertigen zu müssen...
Es werden tagtäglich die positiven Entwicklungen negiert, Unwahrheiten abgedruckt und das ganze Fandasein im Grossen und Ganzen durch den Dreck gezogen (wobei sich dies, dank einiger wenigen auch ab und zu bessert).
m.E. gibt es zwei Reaktionsmöglichkeiten:
Rechtfertigung, Anpassung (man versucht alles "richtig" zu machen)
Da ist die Frage, muss ich/ müssen wir das überhaupt?
oder
um das salopp zu formulieren: "Scheiss Drauf", weiterhin schwarze Kaputzenpullis, weiterhin Autokorsos, weiterhin individuelle Anreise um zu zeigen, dass die Situation sich nicht ändern wird, solange solch ein Bild der "Chaoten" und sogenannten "Fans" in der Öffentlichkeit gezeichnet wird.
Paranoider Kopf und wirres Gedankengut!