GCZ-Fan hat geschrieben:J&S Lager kosten was? 200 CHF pro Woche.. ?
Dafür spart die Mutter dann 1 Woche Essen für die Kinder.. selbst wenn man hier nur 50 CHF annimmt, hat sie damit dann echte Mehrkosten von unglaublichen 150 CHF.. ich habe alleine pro Person 100 CHF "Luxus" pro Monat angegeben.
Wenn das nicht reicht, dann hat jemand Sozialhilfe wirklich falsch verstanden. Ein Leben in Würde ist damit möglich. Aber eben kein Leben in Luxus. Ferien im Ausland, ein Auto, all das soll damit BEWUSST nicht möglich sein. Grösse Sonderausgaben werden eh bezahlt.
Ich glaube von euch verwechseln doch einige Sozialhilfe mit der Idee des bedingungslosen Grundeinkommens.. genau das soll die Sozialhilfe ja eben NICHT sein. Man soll einen Antrieb haben, wieder daraus rauszukommen, und die Sozialhilfe zurückzahlen!
Den Sozialstaat wie wir ihn jetzt haben ist sowieso nicht mehr langfristig finanzierbar, das wollen aber viele Politiker nicht wahrhaben.. das aufwachen kommt bald.. wenn auf zwei Arbeitnehmer ein Rentner kommt, sind die Renten schon lange kaputt. Und Dinge wie die aktuelle Sozialhilfe längst nicht mehr finanzierbar. Aufwachen, Leute, der Gürtel muss enger geschnallt werden!
Also bei mir haben die J&S Lager im Winter ca. 450.- gekostet wenn mich nicht alles täuscht. Aber es war sowieso nur ein Beispiel für tausend andere Beschäftigungen die wichtig sind für die soziale Entwicklung eines Kindes.
Wie soll zu wenig Geld ein Antrieb für eine alleinerziehende Mutter sein? (von welchen es übrigens tausende gibt). Hat der Tag dann plötzlich 36 Stunden und sie kann noch irgendwo Arbeiten gehen?
Ich spreche mit dir über Leute, welche die Sozialhilfe zurecht erhalten. Nicht über 25-jährige, die nichts gescheiteres wissen als chillen. Auch nicht um Leute aus Ex-Jugoslawien, die das Geld dahin schicken. Es geht um Leute, die durch Schicksalschläge, oder einfach durch Geschichten wie sie nur das Leben schreibt von der Sozialhilfe abhängig sind. Wahrscheinlich würden 90% von diesen Leuten lieber arbeiten, da geht es auch um gesellschaftliche Akzeptanz.
Was denkt die ganze Nachbarschaft von dir, wenn du Sozialhilfe empfängst? Wenn deine Kinder immer in den letzten lumpen zur Schule gehen? Wenn sie beim Schullager die einzigen sind, die noch zum Lehrer gehen müssen, weil sich die Mutter das Lager nicht leisten kann? Das Umfeld dieser Frau wird früher oder später nur noch aus anderen Sozialhilfeempfängerinnen bestehen, weil Leute wie du nicht verstehen um was es geht.
Und wenn der Sozialstaat nicht finanzierbar ist, dann wünsche ich dir gute Nacht mein Junge. Lerne mal um mehr als 2 Ecken zu denken, dann wirst du merken, wie notwendig Sozialausgaben für einen vorbildlich funktionierenden Staat sind. Das wichtige ist, dass man vehement gegen Betrüger vorgeht und mit Prävention so gut wie möglich zu verhindern versucht, dass Leute von der Sozialhilfe abhängig werden.
Dass es working-poor in der Schweiz gibt, ist das gleiche Armutszeugnis. Es kann nicht sein, dass man 100% arbeitet aber immernoch an der Armutsgrenze lebt.
Aber ja mein lieber GCZ-Fan, ich befinde mich auch nicht in dieser Lage, in meinem Umfeld auch keiner. Ich kann jetzt auch über die Schwächeren motzen und 100.- und Luxus im gleichen Satz verwenden. Und davon sprechen, dass ich den Sozialstaat abschaffen will und bald die Swiss Tea Party gründen werde. Aber ich bin nicht Ignorant, ich weiss weshalb wir diesen allgemeinen Wohlstand haben. Und ich will, dass alle in der Schweiz ein anständiges Leben haben und nicht nur die eine Hälfte.